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Halloween-Kostüm-Ball

Die Folgen eines Balls... DM x HG
von

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Der gewollte Kuss

Draco frühstückte in Ruhe und schlenderte dann in Richtung Klassenzimmer. Er hatte keine Lust auf Slughorn und seine begeisterte Ader, was Granger und Potter anging. Irgendwie fehlte nur noch, dass er mit Fähnchen schwenkte, wenn die Zwei an ihm vorbei schlenderten.

Ein Grinsen huschte über sein angespanntes Gesicht. Ja, das würde passen.

Malfoy horchte auf, als vor der letzten Biegung war und vom Gang her Stimmen hörte.

Schnell stellte sich heraus, dass Granger das Wort ergriffen hatte und ihre Stimme bebte beinahe, während sie sprach.

Da niemand da war, lehnte er sich gegen die kalte Steinwand und lauschte ihren Worten. Er war sich unschlüssig, ob er glücklich sein sollte, dass sich jemand endlich mal so für ihn einsetzte oder eher besorgt, weil Granger alles gefährden konnte.

Seinen Plan, sein Leben, alles.

Dennoch spürte er, wie er ganz leicht lächelte, nur kurz, aber es reichte aus, um ihm klar zu machen, dass er dabei war, in Granger etwas zu sehen, was er nicht sehen sollte.

Die Diskussion im Gang war währenddessen auf ihrem Höhepunkt, denn Weasley kündigte seiner Geliebten grade die Freundschaft und auch Potter distanzierte sich von ihr.

Wussten die Zwei denn nicht, dass sie mit dieser Reaktion Granger geradezu dazu antrieben, sich mit ihm zu treffen?

Naja, Psychologie war ja noch nie ihre Stärke gewesen. Warum sollten sie also jetzt schnallen, was passieren würde, wenn sie sich so verhielten?

Viel entscheidender für ihn jedoch war, wie er sich jetzt verhalten wollte.

In der Öffentlichkeit würde er ihr erst einmal weiterhin die kalte Schulter zeigen, aber er fühlte schon, dass er gern nochmal mit ihr reden wollte.

Am besten wäre es, er würde ihr einen Hinweis geben, dass er im Raum der Wünsche auf sie warten würde.

Da waren sie allein, auch wenn das letzte Treffen dort wegen ihm eher unerfreulich geworden war.

Da im Gang Ruhe eingekehrt war und Professor Slughorn jeden Moment eintreffen sollte, stieß er sich von der Wand ab und schlenderte desinteressiert in Richtung Blaise.

Er sah Hermine, die von Viktor umarmt wurde und ihn anstarrte.

Anscheinend hatte sie Angst, dass er alles gehört haben könnte und diese Angst hatte sie ja nun auch zu recht.

Ohne weiter Notiz von ihr zu nehmen, ging er weiter, auch wenn er einen kleinen Stich spürte, die Brünette so fertig zu sehen. Immerhin war sie das, weil sie ihn verteidigte. Das redete er sich zumindest ein. Vielleicht war auch ein wenig Eifersucht im Spiel, weil sie da so in Viktors Armen hing. Die Zwei waren doch getrennt, oder!? Warum überhaupt war der Kerl da? Hatte der keinen Unterricht in Bulgarien?

Naja, wie auch immer. Das würde sich schon alles klären. Und wenn er das klären müsste.

„Blaise? Hast du nach der Stunde kurz Zeit? Ich wollte mit dir noch ein paar Sachen durchgehen“, meinte er ruhig und sein Kumpel nickte.

„Ja klar, kein Problem. Ich wollte auch noch mit dir reden…“, erwiderte er und im nächsten Augenblick war Slughorn schon da.

Sein Blick wanderte nochmal zu Hermine, die noch immer bei Krumm war. Empfand sie vielleicht doch noch etwas für den? War das mit ihm nur ein Zeitvertreib? Oder nur wegen irgendwelchen Informationen, die er gar nicht hatte?

Nein, so eine hinterhältige Schlange war Hermine nicht. Außerdem war sie fertig, weil sie ihn verteidigte. So viel würde sie nicht von sich nicht opfern nur wegen Informationen.

Und jetzt hör auf zu grübeln und hör wenigstens mit einem Ohr dem Unterricht zu, wies ihn seine innere Stimme zurecht udn widerwillig beließ er es erst einmal mit seinen Grübeleien.

Die Stunde verlief ohne irgendwelche Vorkommnisse. Das einzige, was Draco feststellte und die anderen Schüler wohl auch, war, dass Granger fast nichts sagte.

Sie arbeitete stumm vor sich hin und erledigte ihre Aufgaben sorgfältig wie immer sehr zur Zufriedenheit ihres Professors.

Generell hing etwas in der Luft hier. Ron grummelte vor sich hin, Harry schwieg die Stunde über, Lavender Brown war irgendwas zwischen wütend und besorgt, Pansy schien Mordpläne zu schmieden, so wie sie mit ihren Handwerkssachen umging und Blaise schien in Gedankengängen umherzuwandern, die ihn die Realität vergessen ließen. So hatte es jedenfalls den Anschein.

Der einzige, der davon keine Notiz nahm, war natürlich Slughorn. Der verkündete freudig, dass es eine kleine Weihnachtsfeier für den Slug-Club geben würde und dass die Mitglieder gern einen Partner ihrer Wahl mitbringen durften, wenn sie wollten.

Das hingegen interessierte Draco nicht. Er hatte mit dem Slug-Club nichts zu tun, im Gegensatz zu Blaise und darum war er auch nicht unbedingt böse.

Dieser Lehrer war ihm viel zu redselig und von daher überließ er das lieber Zabini. Der konnte mit sowas besser umgehen als er.

Immer wieder wanderte sein Blick zu Granger, die konzentriert arbeitete und sich so wohl von dem emotionalen Ausbruch von eben ablenkte.

Auch wenn das nicht sehr überzeugend wirkte.

Kaum war die Stunde vorüber, liefen alle aus dem Klassenraum, denn endlich hatten sie es geschafft.

Auch Potter und sein rothaariger Anhang waren außergewöhnlich schnell draußen, während Granger sich auffallend viel Zeit ließ.

Blaise schien zu merken, dass er noch mit ihr reden wollte, klopfte ihr auf die Schulter und verließ ebenfalls schonmal den Klassenraum.

Er konnte schließlich auch noch später mit Zabini über reden, was er ja eigentlich jetzt hatte tun wollen. Doch Granger war gerademal wichtiger.

Jetzt war die Gelegenheit, um mit ihr zu reden. Denn hier gab es noch keine negativen Ereignisse, wie im Raum der Wünsche und da der Rest der Klasse so schnell verschwand, wollte er die Chance auch nutzen. Auch wenn er noch nicht so genau wusste, was dabei rauskommen würde und was genau er eigentlich sagen wollte, aber das würde sich gleich spontan herausstellen.

Geduldig räumte Draco in seiner Tasche rum, bis der Rest der Klasse das Zimmer endlich verlassen hatte.

Hermine räumte noch ein paar Utensilien weg und erst, als er sie ansprach, nahm sie Notiz von ihm.

„Granger?“

Sie drehte sich zu um und lächelte leicht, doch es war kein ehrliches Lächeln, es war gezwungen. Das sah er sofort. Es ging ihr schlecht, sehr schlecht und wenn ihn sein Gefühl nicht trog, dann würde sie jeden Augenblick anfangen zu weinen.

„Was gibt es, Draco?“, fragte sie leise und wollte einen Stuhl holen, um ein Gefäß im oberen Teil des Schrankes zu verstauen, doch der Blondschopf nahm es ihr aus der Hand und stellte es weg.

„Danke.“

„Ich wollte mit dir reden wegen vorhin.“

„Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe. Auch wenn Ron so ignorant ist und mir deswegen die Freundschaft gekündigt hat. Er wird einsehen müssen, dass es um viel mehr geht, als um einen kleinen Häuserkampf, der eigentlich eh nur zum Ansporn der Schüler gedacht ist. Außerdem wird er einsehen müssen, dass ich davon überzeugt bin, dass du nicht freiwillig Todesser geworden bist. Und solange es eine Chance gibt, dir zu helfen, werde ich sie nutzen. Verstehe mich bitte nicht falsch. Vorhin muss sich das angehört haben, als würde ich dir nur helfen wollen, um mehr Leute gegen den dunklen Lord haben zu können, aber das ist falsch. Mir geht es um dich. Um dich als Person. Ich weiß nicht, was bei dir passiert ist früher und vielleicht werde ich das auch nie erfahren, aber ich möchte mir nicht sagen müssen, das sich nicht alles versucht hätte. Seit dem Ball gehst du mir ständig durch den Kopf. Dieser andere Draco, höflich, freundlich, aber auch frech und herausfordernd, hat mir imponiert. Ich denke dieser Ball hat bei mir genau das erreicht, was er generell erreichen sollte in Dumbledores Augen. Das Lösen von Vorurteilen und Klischees. Das man einen Muggel oder Zauberer so sieht, wie er ist und nicht wie er aufgrund von Herkunft oder sowas sein müsste. Ach herrje, ich texte dich hier so sinnlos zu, tut mir Leid…“

Geduldig hörte Draco ihr zu und ein leichtes Kribbeln machte sich in ihm breit. Ihre Stimme, so sanft, leicht verletzt, aber auch ehrlich, beeindruckte ihn, genauso wie die Worte, die sie sagte.

Eins wusste er jetzt ganz genau. Sie hatte nichts mehr mit Viktor. Er hatte dafür nicht einen Beweis, aber sein Gefühl sagte es ihm. Sie war gerade so ehrlich zu ihm und außerdem würde sie nicht zweigleisig fahren oder ihm so viele Hoffnungen machen, nur um dann zu sagen, dass sie das nur tat wegen der Informationen und dass sie ja mit Viktor zusammen war. Nein, das konnte er sich nicht vorstellen.

Als die Brünette ihren kleinen Vortrag beendet hatte, zog Malfoy Granger an der Hand zu sich und umarmte sie.

Er sah die Überraschung in ihren Augen, wehrte sich aber nicht dagegen. Einen Moment lang schauten sie sich einfach nur in die Augen und Draco fühlte sich zurück versetzt, als sie sich auf dem Ball geküsst hatten.

Damals hatte er noch nicht gewusst, wen er da geküsst hatte und nachdem er herausgefunden hatte, hatte er es innerlich bereut, zutiefst bereut sogar.

Doch so wie sich Granger benahm ihm gegenüber und auch den anderen gegenüber, bereute er es immer weniger, dass Dumbledore ihm Hermine an die Seite gestellt hatte für den Ball.

„Rette mich…“, wisperte er fast lautlos und empfing ein warmes Lächeln von der jungen Gryffindor.

Sie strahlte richtig ein wenig, seit sie sich in dieser Umarmung befand und ihre Augen leuchteten ein bisschen.

Ihre Muskeln waren total entspannt und Draco fragte sich innerlich, wie lange Granger wohl schon auf diesen Augenblick gewartet hatte.

Anstatt etwas zu sagen, kam Hermine ihm mit dem Gesicht immer näher und um ihn zu küssen, musste sie sich auf Zehenspitzen stellen, doch er kam ihr zuvor und beugte sich ein wenig vor.

Er spürte ihre weichen, zarten Lippen und genoss es in vollen Zügen, sie zu küssen. Er streichelte ihr über den Rücken, hielt sie fest und schaltete sein Gehirn für ein paar Momente einfach aus.

Und auch bei diesem Kuss beließ er es nicht bei einem einfachen, sondern forderte Hermine mit der Zunge heraus, die sich bereitwillig darauf einließ und mit ihm ein kleines Duell ausfocht, welches sie natürlich verlor.

Doch nach einer recht kurzen Zeit löste er den Kuss wieder, sah der Brünetten noch einmal in die Augen und entdeckte ihr Glück, ihre Freude.

Auch er lächelte leicht und behielt sie noch in der Umarmung.

„Du weißt, dass die anderen Terror machen werden deswegen? Besonders Weasel-Bee und Potter…“

„Das haben sie schon gemacht, als ich nur über dich gesprochen habe. Ich glaube aber auch, dass sich Harry überzeugen lässt, was Sache ist, im Gegensatz zu Ron. Was ihn betrifft, so werde ich wohl abwarten müssen, ob er sich beruhigen wird oder nicht“, antwortete sie ehrlich und Draco wunderte sich ein wenig über die plötzliche Distanz zu dem Rothaarigen, den sie sonst immer vor allem und jeden verteidigte.

„Woher der Sinneswandel, wenn ich fragen darf? Du lässt doch sonst auf die Zwei kommen.“

„Ja, was Harry betrifft, so lasse ich auch immer noch nichts auf ihn kommen. Er hat mir die Freundschaft ja auch nicht gekündigt. Aber Rons Intoleranz kann ich nicht weiter hinnehmen. Wie gesagt, hier geht es um mehr, um viel mehr… Aber lassen wir das. Wir müssen zum nächsten Unterricht, sonst bin ich tot.“

Sie seufzte ergeben und Malfoy blickte sie leicht verwirrt an.

„Wir haben Snape…“, erinnerte sie und Draco seufzte.

Den wollte er jetzt auch nicht sehen…

„Ach ja“, brummte der Blondschopf nur und entließ Hermine dann aus der Umarmung, damit sie ihre Tasche nehmen konnte.

„Was denn, keine Jubelstürme?“, fragte sie und streckte ihm die Zunge raus.

„Nein, Snape und ich haben zurzeit so unsere Differenzen. Erzähle ich dir ein andern mal, ja?“

Granger nickte und zusammen schlenderten sie durch die Gänge, um zu Snapes Raum zu gelangen.

Auf den Gängen herrschte mittlerweile ein recht reger Betrieb und doch hatten die Zwei mehr als genug Platz, um zu gehen.

Alle wichen ihnen aus und von allen Seiten gab es Getuschel. Es wurde auf sie gezeigt und Draco schnappte das ein oder andere wie „Todesser und Schlammblut?“ oder „Slytherin und Gryffindor, geht das überhaupt?“ auf, ignorierte es aber gekonnt. Innerlich rollte er nur mit den Augen.

Das würden keine einfachen Zeiten werden und das Getuschel würde noch lange anhalten, dafür waren hier viel zu viele Klatschmäuler.

Dabei haben sie nicht einmal gesehen, dass sie sich geküsst haben oder hier Arm in Arm durch die Gänge schlenderten.

Nicht einmal Händchen hielten sie und doch waren jetzt schon alle der Auffassung, dass sie ein Paar waren.

Natürlich war es mehr als ungewöhnlich, dass sie in Ruhe nebeneinander hergingen, aber deswegen gleich auf ein Liebespaar zu schließen!?

Ohne sich von den anderen aus der Ruhe bringen zu lassen, marschierte er weiter zu Professor Snape und betete, dass er ihn heute im Unterricht einfach in Ruhe lassen würde, denn er hatte keine Lust irgendwas zu machen bei ihm.
 

Hermine hatte die Ruhe und den Kuss im Klassenraum so sehr genossen und jetzt war die ganze Stimmung komplett dahin, weil die gesamte Schule, ohne etwas zu wissen, davon ausging, dass sie was mit Draco hatte, nur weil sie neben ihm ging.

Das war doch alles so lächerlich!

Leider war sie im Ignorieren nicht ganz so gut wie Malfoy und beinahe wäre ihr der Kragen geplatzt, wenn ein schwarzer, wehender Umhang sie nicht so verdutzt hätte.

Snape war von irgendwoher gekommen und mit einem energischen Schwung seines Zauberstabs war die Tür zum Klassenzimmer offen und die Klasse betrat den Raum.

Draco und sie betraten ihn als Letzte und auch hier wurde sofort getuschelt, doch Snape unterband das ganz schnell, indem er mit dem Unterricht begann.

Einmal in ihrem Leben war sie Snape dankbar, denn das Getuschel von ihren Freunden wollte sie nicht hören.

Wie immer setzte sie sich an den Tisch der Gryffindors, auch wenn sie wusste, dass sie hier nicht mehr erwünscht wurde.

Doch gehörte sie nach wie vor zu diesem Haus und das würde auch bis zum Ende ihrer Schullaufbahn so bleiben.

Während des Unterrichts gab sie sich ganz normal, wollte weder Ron noch einem der anderen Grund geben, sie zu ärgern oder ähnliches.

Zu ihrer Überraschung ließ Professor Snape sie auch in Ruhe und das war schon eher ungewöhnlich. Aber sie war froh darum und würde deswegen garantiert nicht meckern.

Ein kleiner Zettel, der ihr zugeschoben wurde, erregte ihre Aufmerksamkeit und schweigend nahm sie ihn in die Hand.

Das Pergament beruhigte sie innerlich, auch wenn sie nicht wusste, was darauf stand. Pergament und Papier waren halt ihre Leidenschaft.

Interessiert faltete sie das Zettelchen auseinander, während sie nebenbei weiterhin ihre Aufgabe bearbeitete. Sonst würde Snape Verdacht schöpfen und Nachsitzen wäre nun wirklich nicht das, was ihr zusagte. Erst recht nicht bei dem Lehrer.

„Ich würde gern beim Mittagessen mit dir reden“, nuschelte sie und schaute sich um, denn darunter war kein Name.

Ein Nicken von Harry zeigte ihr, dass der Zettel zu ihm gehörte und sie nickte zurück.

Im Gegensatz zu Ron konnte man mit dem Schwarzhaarigen wenigstens reden und vielleicht würde er ja wenigstens ansatzweise verstehen, was sie dazu veranlasste, mit Draco Kontakt auf zu nehmen.

Da fiel ihr ein, dass auch Viktor noch mit ihr reden wollte.

Was die Jungs nur alle von ihr wollten? Ob es eine Art Beschützerinstinkt war, weshalb sie alle jetzt auf sie zukamen?

Sobald der Unterricht bei Professor Snape vorbei war, würde sie zu Viktor gehen und mit ihm reden. Danach würde sie sich mit Harry treffen. Und dann wollte sie heute eigentlich auch noch mit Draco reden oder etwas mit ihm unternehmen.

Das würde sie dann wohl am Nachmittag machen, wenn sie Zeit hatte.

Und wenn sich die Wogen etwas geglättet hätten, würde sie auch nochmal versuchen, mit Ron zu reden. Immerhin waren sie lange Jahre lang Freunde und eigentlich wollte sie diese Freundschaft nicht so einfach wegwerfen.

Hoffentlich würde der Rotschopf das auch so sehen und sie würden sich einigen können.

Das war jetzt ihr größter Traum. Dass sie sowohl mit Ron und Harry, als auch mit Draco und Blaise befreundet sein konnte.

Um Ginny machte sie sich da ehrlich gesagt keine Sorgen, schließlich hatte sie was mit Zabini angefangen. Stimmt, mit Ginny würde sie heute auch noch reden.

In ihrem gedanklichen Terminplaner merkte sie sich Ginny fürs Mittagessen auf, da redeten sie immer miteinander und das war eine gute Gelegenheit, um ihre beste Freundin auf den neuesten Stand zu bringen.

Doch jetzt musste sie erst einmal ihre Aufgabe zu Ende schreiben, damit sie ihr Heft bei Snape abgeben konnte, um den Unterricht danach verlassen zu dürfen.

Also widmete sie sich wieder der Realität statt ihrer Gedanken und nach einer viertel Stunde war sie fertig.

Sie kramte ihre Sachen zusammen, gab ihre Arbeitsergebnisse bei einem finster dreinblickenden Snape ab und marschierte aus der Klasse.

Sie hatte das unangenehme Klima die ganze Zeit über gespürt und der einzige Auftrieb war der Zettel von Harry gewesen.

Es tat ihr in der Seele weh, dass Ron sich so von ihr abwand, aber wenn er meinte, dass es so sein musste, dann würde sie es im Notfall akzeptieren müssen.

Die Beziehung zu Draco, die sich langsam entwickelte, war ihr einfach wichtig und sie war sich seit dem Kuss vorhin auch ziemlich sicher, dass sie sehr viel mehr für Draco empfand, als sie bisher so geglaubt hatte.

Aber naja, die Zukunft würde zeigen, ob es eine ernsthafte Beziehung werden würde oder vielleicht auch etwas ganz anderes.

Jetzt ging es darum, Viktor zu suchen und mit ihm zu reden. Was auch immer er besprechen wollte…

Seufzend schlenderte sie durch Hogwarts, doch sie hatte keine Ahnung, wo sich der Bulgare aufhielt.

Die Brünette wollte gerade aufgeben, als es ihr wie Schuppen von den Augen fiel.

Bestimmt war er in der Bibliothek!

Da hatte sie noch nicht nach gesehen und als er im vierten Schuljahr hier zu Besuch war, war er oft dort gewesen, weil sie da gewesen war.

Dass sie da noch nicht früher drauf gekommen war!

Über sich selbst Kopf schüttelnd und leicht grinsend marschierte sie los und bemerkte die bohrenden Blicke, das Getuschel und das Mitleid, doch sie ließ sich nicht beirren und ging einfach stur weiter.

Mit der Zeit würden sie schon begreifen, wie die Sache war und dann würden sie hoffentlich Ruhe geben.

Sie musste den anderen nicht auch noch Angriffsfläche geben, indem sie sich auf das hier einließ.

Wie Hermine feststellte, war es in der Bibliothek leer und daher auch sehr ruhig.

Sie schloss die Tür hinter sich und atmete erst einmal tief durch. Der Geruch des Pergaments beruhigte sie und sie fühlte sich sofort wohl.

Das hier war ihr Reich und hier konnte sie sein, wer sie war und alles vergessen, wenn sie in alten Büchern blätterte und stöberte.

Langsam stieß sie sich von der Tür ab und schlenderte durch die Gänge, auf der Suche nach Viktor, den sie im hinteren Teil der Bibliothek auch entdeckte.

„Wusste ich doch, dass ich dich hier antreffe…“, meinte sie mit einem leicht triumphierenden Grinsen.

Krumm schaute auf und legte das Buch beiseite. Er schien sie zu mustern, was sie nicht mochte. Sie fühlte sich dann immer so unwohl, wenn jemand versuchte, sie wie ein Buch zu lesen. Denn sie wusste nie, ob derjenige es konnte oder nicht.

„Hermine… Bist du sicher, dass du das richtige tust?“, fragte er und kam damit direkt auf den Punkt.

Er war halt noch nie ein Mann der langen Gespräche gewesen.

„Ja, bin ich. Ich werde Draco helfen und wir werden Voldemort töten. Und danach wird endlich Frieden herrschen… Danke, dass du hierhergekommen bist, Viktor. Das bedeutet mir wirklich viel. Aber du kannst mir hier nicht helfen. Ich muss das allein schaffen und das werde ich auch. Das weißt du.“

Sie wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen oder dazu anstiften, dass er hier blieb und ihr helfen wollte. Das war nicht sein Kampf. Dieser Kampf war etwas für Harry, Ron und sie. Und vielleicht eben Draco.

„Ich verstehe. Dann wünsche ich dir viel Glück und Kraft, dass du das hier alles auf die Reihe bekommst. Falls du aber doch nicht klarkommst, dann schreib mir, ja? Ich werde dir zur Seite stehen, wenn du mich brauchst.“

Hermine lächelte. Viktor war wirklich ein sehr loyaler Mann und dafür mochte sie ihn auch sehr, doch es war schon lange keine Liebe mehr da.

Das, was sie jetzt für Draco empfand, das war Liebe, glaubte sie zumindest. Und das fühlte sie schon einige Zeit nicht mehr für Viktor.

Sie war nur froh, dass er es anscheinend auch so sah, sonst hätte es nachher auch noch Stress mit ihm gegeben.

„Danke Viktor. Wenn ich Hilfe brauche, wende ich mich an dich. Und ansonsten melde ich mich, wenn der Kampf gewonnen wurde“, erwiderte sie mit einem Lächeln und beobachtete Viktor dabei, wie er aufstand.

„Gut, wir sehen uns“, sagte er ruhig, nickte Hermine zu und verließ dann die Bibliothek.

„Ja, das tun wir“, murmelte sie lächelnd und räumte das Buch weg, das er gelesen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pirrot
2012-06-02T19:22:27+00:00 02.06.2012 21:22
Super.. danke schonmal..
wegen dir komm ich zu spät auf nen Geburtstag, warum machst du's so spannend?
Nein ganz im Ernst, die FF is super! ich hab an einem Tag 17 Kapitel gelesen und sollte um 20h auf einem Geburtstag sein xD
Aber es war zu spannend um einfach aufzuhören ^^'
Ich mag es wie du über verschiedene Personen schreibst und das in kleine Absätze fasst, man kann sich in alle beschriebenen Personen richtig gut reindenken und ich fühle bei jeder Zeile mit. Jetzt noch ein Kapitel und dann werd ich morgen weiter lesen. Freue mich jetzt schon riesig auf das Ende =D
Grüßchen, Pirrot
Von:  YuMorino
2012-04-01T18:35:34+00:00 01.04.2012 20:35
Hallo,
Kommi Nummer 2 ^^
Das Kapi ist ebenfalls wunderschön besonders der Kuss <3
Und wie Viktor meint, dass er auf sie aufpassen würde ach ja....
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht
LG
Yu


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