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Forced Love

Du bist so einiges - aber nicht gewöhnlich!
von

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Kampf - Für was?

Ich rannte. Ich rannte wie noch nie zuvor. Das Atmen fiel mir schwer, aber das war nicht relevant. Wenn ich überleben wollte, dann musste ich weiter rennen. Ich spürte, wie das Seitenstechen, welches sich nach einigen Metern eingestellt hatte, vertiefte und meine Lungen brannten. Ich war wirklich außer Form. Doch durch diese Feststellung lies das Mistvieh hinter mir auch nicht von mir ab. Genervt von der ganzen Situation sah ich mich schnell um. »Na bitte…«, dachte ich erleichtert und sprang, elegant und gelenkig, wie ich war, und wie es sich für eine Lady auf der Jagd gehörte, auf einem Baum. Dort gelandet zückte ich wieder meine Waffe und feuerte erneut ein, zwei Kugeln ab. „Verdammt…“,fluchte ich leise. „Meine Munition nimmt rapide ab… wenn ich nicht bald auf Verstärkung treffe, dann bin ich geliefert. Wer konnte auch schon ahnen, das diese Mistviecher sich hier so stark vermehrt haben…“
 

Grummelnd legte ich das nächste Magazin ein und ließ es einrasten. Dann nutzte ich die erhöhte Position und sah mich genau um. Ein seichter Nebel war aufgekommen und tauchte ganz Hogsmeade in ein mysteriöses Ambiente. Von irgendwoher kam Wolfsgeheul, was nichts gutes verhieß. Unruhig huschte ich mit meinem Augenpaar hin und her, die Waffe immer im Anschlag, falls neuer unerwünschter Besuch auftreten sollte. Glücklicherweise war vorerst Ruhe, sodass ich mich ordentlich umsehen konnte. Mein prüfender Blick blieb an einer Ecke hängen. » Da!«, schoss es mir durch den Kopf und leise wie eine Katze, sprang ich vom Baum und huschte durch die leeren Gassen des kleinen Dorfes. Ohne große Vorwarnung hielt ich ihm die Waffe an die Schläfe. Mein Blick ruhte auf der Person, die nebst mir stand und begriffen hatte, das ein Moment der Unachtsamkeit ihr das Leben kosten würde. „Das war ungeschickt…“, kommentierte ich ruhig, aber mit Vorwurf in der Stimme. „Wäre ich ein Werwolf gewesen, du wärst jetzt einen Kopf kürzer!“ Entsetzt sahen mich zwei karamellbraune Augen an. „Wenn DU hier erwischt wirst, dann bist DU einen Kopf kürzer! Was zur Hölle machst du hier? Du solltest…“ „ Ich WEIß, was ich sollte!“, funkte ich Zaire genervt dazwischen. „Aber du kennst meine Prinzipien besser als jeder andere im Team. Nicht zu vergessen, das ich euch hier nicht den ganzen Spaß überlassen will.“ „Das hat nichts mit Spaß zu tun!“, wurde ich schon wieder belehrt. „Hier draußen ist die Hölle los und du spazierst hier einfach so runter als ob nix wäre. Wie kann man nur so störrisch sein und den Schutz ablehnen, der dir gewährt wird?“ „Das hier ist meine Familie, Zaire!“, mahnte ich ihn an und erinnerte ihn somit an Zeiten, wo wir Seite an Seite gegen jene Monster gekämpft hatten, die jetzt ganz Hogsmeade unsicher machten. „Dein Vater ist deine Familie!“
 

„Nein!“, widersprach ich erneut und sah ihn verzweifelt an. „Ich habe mehr Zeit mit euch verbracht, als mit ihm… Du bist für mich mehr wie ein Bruder und ich kann dich nicht zusammen mit meinen besten Freunden, meiner kleinen Familie, alleine dieser Gefahr aussetzten, nur, weil sich jemand in den Kopf gesetzt hat aus mir eine Lady zu machen. Dieser jemand kennt mich schlechter, als ihr. Er war nicht dabei, als ich meinen ersten Werwolf erlegt habe, er war nicht dabei, als ich das erste Mal Magie angewendet habe und er war auch nicht dabei, als einer unsrer Leute vor in meinen Armen starb. Von letzteres hat er übrigens kein Wissen und ich ziehe vor, dass das auch so bleibt. Du weißt genauso gut, wie ich, das ich nicht das bin, was er aus mir zu machen versucht! Also verdammt doch mal, hör auf mir Vorwürfe zu machen, deine Zeit mit Rumlabern zu verschwenden und leg endlich die Karten auf den Tisch, damit ich weiß, was hier abgeht. Dann können wir einen ordentlichen Plan erstellen um die ganze Sache hier einzudämmen. Selbst Hogwarts hat mittlerweile Wind von den Viechern hier unten bekommen.“
 

Zaire sah mich unverwandt an. In seinem Blick erkannte man, das er mit sich kämpfte. Für ihn stand viel auf dem Spiel. Er schluckte und sah sich noch einmal rasch um. Unruhe wuchs in ihm und ich spürte, das Angst Bestandteil seiner Aura war. Ich war überrascht. Er war sonst immer sehr entspannt und die Ruhe selbst, zeigte nie Angst, egal wie schlimm es um etwas stand. Aber heute, dieses eine Mal schien er wirklich regelrecht in Panik zu verfallen und die Kontrolle über seine ach so hoch geschätzte Selbstbeherrschung zu verlieren.
 

„Sie haben sich mit den Vampiren verbündet…“, begann er zu erklären. Seine Stimme schwankte wieder und er sprach hastig. „Es scheint als wollten sie irgendwas haben, was hier in der Nähe versteckt ist. Wir wissen nicht, was es ist, aber Tatsache ist, das sie hier sind und uns richtig viel Arbeit machen hinter den Grund ihres Aufenthaltes zu kommen.“ „Das heißt also, das sie nicht wie anfangs angenommen hier her gekommen sind um an mir Rache zu üben, weil ich so viele ihrer Brüder getötet habe?“ Zaire nickte ebenso schnell, wie er gerade gesprochen hatte. „Das schlimmste an allem ist, das wir nun zwei Feinde haben und wir müssen verdammt schnell reagieren, weil Waffen wie unsre üblichen Nutzlos gegen Vampire sind.“ „Na herrlich… und nebenbei sind diese doofen Untoten auch noch mit spezieller Kampftechnik ausgestattet, was?“, fragte ich, wobei ich das eher nur ironisch gemeint hatte. Als Zaire dann doch unerwarteter Weise nickte stockte mir der Atem. Die gesamte Situation hatte sich komplett geändert. „Hör zu, du musst so schnell wir nur irgend möglich zurück ins Schloss…“, begann Zaire dann wieder die Diskussion von Neuem. „Hier draußen tobt ein Krieg, der selbst die Stärksten im Team an die Grenze der Kraft und Selbstbeherrschung treibt. Nicht auszudenken, was passiert, wenn sie dich erwischen…“
 

„Zaire, was machst du da? Mit wem redest…“ Die bekannte Stimme von Soren stockte und ohne hinsehen wusste ich, warum. Er hatte mich entdeckt. Und sein Gesichtsmimik verriet, das er von meiner Anwesenheit genauso wenig berauscht war, wie Zaire selbst. Um die angespannte Situation mal etwas zum Laufen zu bringen räusperte ich mich. „Ich weiß… ich sollte nicht hier sein…“ „Und doch bist du es!“ Sörens Stimmlage kam einen Knurren gleich, dem Knurren eines wütenden Hundes, der gleich zum Angriff ansetzte. „Wie kannst du…“ „ ICH HABE MEINE STRAFPREDIGT BEREITS BEKOMMEN!!“, fuhr ich ihn an. „Aber…“ „KEIN ABER!!! ES GIBT KEINEN, ICH WIDERHOLE KEINEN, TRIFTIGEN GRUND, DAS DU HIER BIST!!!“ Ich sah ihm in die Augen die vor Wut nur so sprühten und mich unverwandt fixierten. „WANN BEGREIFST DU ENDLICH, DAS DEINE ZEIT ALS TODESENGEL ENDGÜLTIG VORBEI IST?? EINE LADY HAT NICHT MIT DÄMONEN WIE DIESEN HIER ZU KÄMPFEN!!“
 

Ich war erschüttert. Zutiefst erschüttert und den Tränen nahe. Sören war sauer, das war verständlich. Sein Atem ging schwer und sein Oberkörper hob und senkte sich wie die Erde beim Beben. Er liebte die Regeln nun mal, das war so und würde immer so bleiben. Aber das er mich so fertig machte, obwohl er mich einst als seine Tochter bezeichnet hatte, die er nie besaß, damit hatte ich nie im Leben mit gerechnet. „Du.. Du weißt genauso gut, wie ich, das ich nie eine Lady war und auch nie eine richtige Lady werde!“ Der Satz verhallte scheinbar ungehört, wurde regelrecht von der Finsternis um uns herum verschluckt. Ich sehnte mich nach einer Ablenkung, warum griff ein Werwolf oder ein verdammter Vampir nicht dann an, wenn man ihn wirklich mal brauchte? So war ich den Rest der Schimpftriade weiter ausgesetzt.
 

"Davon abgesehen, das du dich in Gefahr begeben hast, um ein bisschen Spaß zu haben, lenkst du uns von unsrer Mission ab. Du bist ein Störfaktor und hilfst uns rein gar nicht, wenn du dich in Sachen einmischst, die dich nichts mehr angehen.“ Sein Blick war kalt und unerbittlich. Ein Schauer nach dem anderen rannte über meinen Rücken,e ein Gänsehaut machte sich breit und sein Ton, der mit seiner Stimmung übereinstimmte, ließ mich frösteln. „Zaire!“ Der strenge Vater kam in ihn durch und die herrische Stimmlage von Soren duldete keinen Widerspruch. „Du bringst sie zurück zum Schloss!“ Ich wollte gerade Einspruch erheben, als ein Knurren aus dem Schatten hinter uns ertönte. Überraschend schnell riss ich meine Waffe, die bisher unentdeckt geblieben war, aus meiner Manteltasche und verwandelte das Wesen der Finsternis in Staub. Mein Handeln war immer an mein Befinden geknüpft und das war momentan gen Himmel gerichtet. Wutentbrannt starrte ich auf den Fleck wo gerade noch der Wolf gewesen war und nun ein anderer stand. Mit ebenso roten Augen, wie die der Werwölfe. In mir musste es zu einem Kurzschluss gekommen sein, denn ohne groß nachzudenken steckte ich die Waffe zurück an ihren Platz und griff mit meiner Kampftechnik den Vampir an, der uns mit seinem roten Augen fixiert hatte. Meine Tritte waren gezielt, stark. Ich spürte etwas in meinen Mund, das ganz nach Blut schmeckte. Doch das war mir egal. In meinem Kopf waren da nur diese roten Augen. Sie lösten Panik, Angst und Wut aus, ein Gefühlscocktail, der für die meisten Werwölfe bisher immer den Tod brachte. Doch das hier waren keine Werwölfe. Diese Information gelangte erst dann in mein Hirn, als es vorbei war. An meinen Händen klebte Staub, das Atmen fiel mir schwer und mein Blick war verschleiert. Ich fühlte mich plötzlich so schwach, so allein gelassen. Eine Welle der Verzweiflung überkam mich und ich begann schlimm zu zittern.
 

»Rote Augen…«, hallte es in meinem Kopf immer wieder. »Diese roten Augen… machen mir Angst… Ich will keine Angst haben… ich will stark sein… ICH BIN STARK!!«
 

Noch während diese Worte in meinen Kopf herumschrien schmeckte ich neben meinem Blut etwas salziges. Tränen waren an meinen Wangen entlang gerollt. »Tränen?« Verwirrt wischte ich mit meiner Handinnenfläche mein Gesicht ab. »Wieso Tränen?« Ich sah auf den Punkt wo bis eben noch der Vampir gewesen und nun ein Häufchen Asche war. » hatten diese Wesen der Finsternis tatsächlich so viel Macht über mich? Macht, der ich nix entgegen zu setzten habe?« Verwirrt stand ich steif da, gefesselt von der Feststellung, die mich soeben erfasst hatte. Ich stand so neben mir, das ich erst sehr spät mitbekam, das auch Zaire und Sören in einem Kampf verwickelt waren. Gerade noch rechtzeitig konnte ich reagieren und vernichtete den Vampir, welcher es gewagt hatte meinen besten Freund von hinten anzugreifen. Zaire nickte mir freundlich zu. Anscheinend fand er es auf einmal gar nicht mehr so schlimm, das ich vom Schloss ausgebüxt und mich somit den Anordnungen meines Vaters widersetzt hatte. Erleichterung ergriff mich, die allerdings nur einen kurzen Moment verweilte, ehe mich wieder blankes Entsetzten packte. »Verdammt..«, schockte es mich und ich musste nicht zwei mal hinsehen um den blonden Schopf jemanden zuordnen zu können. Im schnellen Tempo hastete ich rüber um ihn vor einen brutalen Schicksal zu bewahren, das ihn beinahe erfasst hätte. „Was machst du hier?“, zischte ich ihn böse an und drängte ihn in eine dunkle Ecke um ihn den Blick auf den Zweikampf von Sören und Zaire zu versperren. „Dasselbe könnte ich dich auch fragen. Warum verlässt du um so eine Uhrzeit die Schule? Es ist gefährlich, dein Vater bat mich nicht umsonst dich zu begleiten!“ Draco´s Augen sahen mich unverwandt an. Sein Gemütszustand war nicht klar zu definieren. Das war er nie, wie ich mir eingestehen musste, aber aus irgendeinen Grund schien es ihm nicht gefallen zu haben sich von einem Mädchen retten zu lassen. Und dann noch von einem Mädchen, auf das er eigentlich aufpassen sollte. „das würdest du eh nicht verstehen!“, versuchte ich mich herauszureden. „Das hier ist eine private Angelegenheit, das hat nichts mit dir zu tun. Ich will da niemanden mit rein ziehen!“

„Pech für dich, denn jetzt stecke ich mit drin!“ „Draco! Das hier ist kein Spiel!“, mahnte ich wieder. „Frage all meine Leute, die in diesem Kampf bereits ihr Leben lassen mussten. Deines muss hier nicht auch noch verloren gehen!“ Plötzlich sah ich ein Leuchten in seinen Augen, das ich bisher nicht gesehen und gekannt hatte. „Was… was ist los?“ Mein Blick zeigte meine Verwirrung. „Du machst dir Sorgen um mich…“, ließ Malfoy verlauten und ein müdes Lächeln schlich sich über seine schönen Lippen. „Das hätte ich mir nie zu träumen gewagt…“ „Natürlich mache ich mir Sorgen um dich und dein Leben! Wenn mein Vater mich nicht umbringt, dafür, das ich Hogwarts verlassen habe um hier unten mit zu kämpfen, dann tut es dein Vater, wenn du nicht mehr lebend zurück kehrst.“ „So meinte ich das nicht!“ Seine Stimme klang bestimmend, hatte das wackelige, ungewisse verloren, welche sie bis vor wenigen Augenblicken noch inne hatte. Ich schob den Gedanken, was er wohl damit meinen würde, erst mal bei Seite, bis ich wieder einen klaren Kopf haben würde und blickte hastig rüber zu Zaire und Sören, die gerade eine kleine Atempause einlegen konnten. So wie es aussah gab Sören gerade Befehle an Zaire weiter. Der nickte und machte mir dann mit einer seiner unmissverständlichen Gesten klar, was er zu tun hatte. „Natürlich…“, dachte ich verbittert. „Es war ja auch nicht anders zu erwarten…“ der entschuldigende Blick von ihm half mir jetzt auch nicht mehr. „Ich weiß… ihr steht unter den Befehl meines Vaters… Ihr habt eure Anordnungen…“, meinte ich verbittert und blickte noch rasch rüber zu Sören, der mir einen mahnenden Blick zuwarf. „Sage mir, das ihr das hier auch ohne mich schafft!“, flehte ich regelrecht und sah ihn in die wunderschön klaren blauen Augen, die in der Dunkelheit hell leuchteten. Sören kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich erinnerte mich, das er das lange, lange Zeit nicht getan hatte. Ich nahm seinen unverwechselbaren Geruch wahr, der Duft von Gin drang in meine Nase, zweifelsohne hatte er noch immer die Angewohnheit einen vor dem Kampf zu trinken. „Vertraue uns…“, bat er und sah mir dann noch in die Augen, bevor Zaire mich sanft zu sich und Malfoy zog, Richtung Schloss. „Wehe euch passiert was! Dann bin ich zurück. Lady hin oder her. Niemand tötet jemand aus meiner Familie ohne dafür zu büßen!“ Mit diesen letzten Worten wandte ich Sören den Rücken zu und folgte dem Zweiergespann, welches schon einige Schritte getätigt hatte.
 


 

„Nein…Nein… NEIN!!“
 

Rote Augen…

Knurren..

Fletschende Zähne…
 

„LAUF!!“, verlangte Zaire, aber ich konnte der Anweisung nicht Folge leisten. Geschockt stand ich da, wie am Boden festgenagelt und bewegte mich keinen Zentimeter. Blut… überall Blut… Verzweifelt schrie ich nach Zaire, aber ich war mir sicher, das es nichts mehr brachte. Der Krach, der uns umhüllte war mit Sicherheit viel zu laut und ich konnte ihn sicher nicht übertönen. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film. Ich hatte eine schlimme Ahnung, wo das hier enden würde und in mir kam Panik auf, die es aber auch nicht schaffte mich vom Boden loszureißen und ihm zu Hilfe zu eilen. Blut… Überall Blut…

Er wehrte sich tapfer, durch die Geräusche des Kampfes dröhnte immer wieder seine Forderung, ich sollte weglaufen, in Sicherheit. Aber das konnte ich nicht. Ich wollte ihn nicht in Stich lassen, wollte ihn nicht alleine lassen. Blut, überall Blut… Und inmitten dieses Szenario war Zaire. Sein Mund formte noch ein letztes: „LAUF!!“, ehe er von den Werwölfen und Vampiren, welche uns überrascht hatten, zu Boden gedrängt wurde. „Nein… Nein…NEIN!!“, schrie ich immer wieder dieselben Worte, die an der Sachlage allerdings nichts ändern konnten. In mir kamen Erinnerungen hoch. Das hier… das hier war schon einmal passiert…
 

Endlich konnte ich mich bewegen. Ohne weiter Zeit zu verschwenden zückte ich meine Beretta und verarbeitete die Werwölfe zu Staub, ehe ich zu Zaire rannte. Die Vampire waren mir egal. Zaire nicht. Blut, überall Blut und Zaire lag mittendrin in einer riesigen Blutlache, keine Regung, nichts…
 

„Nein…“, hauchte ich verzweifelt und nahm ihn in den Arm. „Nein…“ Tränen brannten in meinen Augen, rollten wieder über meine Wangen und tropften auf Zaire ´s ebenmäßig schönes Gesicht. In der Nacht, die uns umfangen hielt war es nur sehr schwer zu erkennen und der Tränenschleier, der sich auf meinen Augen gebildet hatte und hartnäckig hielt, konnte ich es nur sehr schwer erkennen. Aber ich wollte ihn nicht loslassen. „Zaire… Nein…“, hauchte ich und drückte ihn an meine Brust. „Bitte…“, hauchte er schwach. „Geh… in Sicherheit…“ „Nein…Nein…“, wiederholte ich hartnäckig mein einziges Wort, was derzeit in meinem Wortschatz vorhanden war. „Kämpfe… Lebe…“, bat ich ihn. „Lass mich nicht allein… Ich habe Angst davor allein zu sein… In der Dunkelheit der Nacht… wo sie lauern… Mit roten Augen… nur darauf wartend, auf einen unbedachten Moment, wo wir nicht aufpassen….“
 

Meine Worte waren aus mir einfach so hervorgesprudelt. „Was wird aus unseren Schwur? Unser Versprechen?“ Ich schluckte hart, versuchte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte, zu lösen, ohne Erfolg. „Du hast es mir versprochen… Damals, als ich so allein war wie du… Wir wollten kämpfen…“ „Doch wofür lohnt es sich zu kämpfen? Du kannst mich nicht mehr retten, das weißt du aus Erfahrung der letzten Kämpfe, die du getätigt hast. Das ist die bittere Wahrheit, die du einsehen musst.“ Er riss etwas von seinem Hals und legte es mir in meine Hand, die auf seiner Brust lag. „Den Kampf, den wir geschworen haben zusammen zu kämpfen… Diesen lohnt es nicht… Schade, das man so etwas nicht früher bemerkt…“ „Wovon redest du?“ Doch er statt einer Antwort legte er mir nur seinen langen, schlanken Zeigefinger auf die Lippen. Ein schwaches Lächeln schmückte seine Lippen und konnte zu mir durchdringen. Noch ehe ich begriff, was los war, war es vorbei… Seine Hand, die auf meinen Lippen ruhte, fiel wie ein schwerer Sack nach unten in den Dreck. Seine Augen flackerten, ehe sie sich endgültig schlossen. Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr… kein Atemzug, nichts… Blut… Überall Blut… Und mittendrin er und ich…. Und niemand würde etwas an der Tatsache ändern können, das wieder jemand aus dem Leben gerissen worden war, der mir wichtig war. Blut… Überall Blut… Und wieder war ich allein…. Allein… allein…. Allein… allein…allein…
 

-Fortsetzung Folgt-
 

Ende Kapitel 4



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-07-31T00:44:55+00:00 31.07.2011 02:44
Allein, allein, allein .__.
Ein trauriges ende, aber es gut geschriebnes ende, ich muss weiterlesen D:


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