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The Mentalist - What you shouldn't do is the most exciting

For childrens sake
von

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Breaking News

Als sie erwachte, musste sie sich orientieren, und versuchte langsam sich hochzudrücken. Doch sobald die Rothaarige etwas ihre Schultern anspannte, durchzuckte ein Schmerz ihren Kopf und sie kniff die Augen zusammen.

Einigen Augenblicke dauerte es, bis sie diese wieder öffnen konnte. Wo war sie? Definitiv nicht bei sich zu Hause, denn da roch es anders… Langsam sah sie sich um und noch ehe sie den Zugang in ihrem Handrücken entdeckt hatte, spürte sie ihn.

Zugang… weiße Wände… dieser Geruch… Sie musste wohl im Krankenhaus sein! Nur langsam kamen in ihr Erinnerungsfetzen der letzten Nacht hoch und sie drehte vorsichtig den Kopf um nicht erneut eine Schmerzattacke zu riskieren.

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als das Bild auf ihre Netzhaut traf. Wayne hatte sich sehr umständlich in einem Sessel zusammengefaltet und schlief. Sein Kopf ruhte auf der Rückenlehne und beinahe kam sich die junge Agentin schuldig vor. Wegen ihr saß er da so zusammengekrümmt. Sie versuchte gerade nochmal sich aufzusetzen, als eine Frau im weißen Kittel hereinkam. Sie lief auf sie zu und sprach sie flüsternd an. Wie sie sich fühle… Darüber musste Grace erstmal nachdenken. „Ich glaube, dass es geht – aber ich habe Schmerzen“, gab sie zu und die andere nickte.

„Wie lange habe ich geschlafen?“, wollte die Agentin wissen und die Pflegerin warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Vielleicht vier Stunden. Sie waren lange wach, denn die Schmerzmittel haben Sie hochgepusht. Versuchen Sie noch etwas zu schlafen. Ich gebe Ihnen nochmal was gegen die Schmerzen“. „A propos Schmerzen“, murmelte die im Bett Liegende. „Was ist eigentlich passiert?“. Sie konnte sich nur dunkel erinnern. Die Schwester räusperte sich leicht und sah verlegen drein. „Vielleicht sollten Sie das später lieber ihren Verlobten fragen!“, meinte sie und lächelte. Doch Grace machte ein so verwirrtes Gesicht, dass sie selbst ganz aus dem Konzept geriet. „Welcher Verlobte?“, wollte die Patientin wissen und die Schwester zeigte auf Wayne, woraufhin Grace leicht lachte. „Er ist nicht mein Verlobter – wir waren zwar mal zusammen, aber sind es nicht mehr… Arbeitsbedingungen“, erklärte sie. Diese Erklärung nahm die Schwester natürlich nicht ernst. Sie dachte, dass Grace durch die Amnesie sicherlich auch die Verlobung vergessen hätte. „Keine Sorge meine Liebe, Ihr Gedächtnis kommt sicherlich zurück“, lächelte sie und strich Grace kurz mütterlich über die Wange. „Ich bleibe da, bis Sie wieder schlafen und deswegen sollten Sie lieber schnellstens damit anfangen!“. Eigentlich hatte die Rothaarige widersprechen wollen, ihr sei nicht nach Schlaf zumute, doch recht schnell merkte sie, dass noch immer bleierne Müdigkeit auf ihre Augenlider drückte. Sie gab dem Drang nach und war schon bald eingeschlafen.
 

*****
 

„Jetzt beeil dich aber, Patrick!“, drängte Lisbon und sah ihren Freund an. Auch wenn sie sich fragte, ob sie wirklich ins Krankenhaus wollte… Der Traum der Nacht steckte noch immer in ihren Knochen! Zumal sich bisher alle Handlungsabläufe ungefähr geglichen hatten!

Sie hatten gefrühstückt und waren nun, auf dem Weg zum Krankenhaus, an einem Blumenladen hängengeblieben. Offensichtlich dachte der Blondgelockte, dass ein Strauß frischer Blumen der Genesung des jüngsten Teammitgliedes zuträglich sei. Teresa hatte aus Angst vor Verspottung nicht erzählt, was sie gerade jetzt bewegte und sie schluckte ihre Angst hinunter, während sie dem Mentalisten dabei zusah, wie er die Pflanzen bezahlte und sie gemeinsam zum Auto gingen.

Cho saß hinterm Steuer, denn der Asiate schien der Einzige zu sein, der in der Nacht einen einigermaßen ruhigen Schlaf gehabt hatte. Ardin und Dare hatten sich durch die Pensionsleiterin entschuldigen lassen – doch noch in der Nacht waren sie zurück nach Sacramento zitiert worden, baten allerdings um Meldung wie es Grace ging.
 

Nach einigen Minuten waren die Agenten am Krankenhaus, und weiterhin lief es so wie in Lisbons Traum. Die Schwester am Empfang nannte ihnen eine Zimmernummer und nur wenige Minuten später standen sie davor und klopften. Die Teamchefin hielt den Atmen an, als Cho die Tür aufdrückte – doch das Bild in ihrem Kopf bestätigte sich nicht.

Ganz im Gegenteil! Wayne saß bei Grace auf der Bettkante und versuchte diese anscheinend grade zum Frühstücken zu motivieren. „Hey ich drei?“, grinste Grace die Eintreffenden an. „Sagt Wayne mal er soll mich in Ruhe lassen – ich habe keinen Appetit“, meinte sie und sah flehend zu Lisbon. Diese kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Ich bin so glücklich, dass es dir gut geht“, flüsterte sie und Grace antwortete ihr murmelnd. „Hab ich nen Sprung in der Schüssel, oder liege ich richtig in der Annahme, dass Wayne nicht mein Verlobter ist?“, fragte sie und sah die Dunkelhaarige an. „Du hast recht“, antwortete diese und wusste nicht, ob sie lächeln oder traurig dreinschauen sollte. „Dann bin ich ja beruhigt“, gab Grace nur zurück und legte sich wieder in die Kissen. Sie fühlte sich tatsächlich noch sehr erschlagen.

„Wir haben dir Blumen mitgebracht!“, grinste Jane und legte diese auf die Bettdecke. „Die Schwester wird sicherlich eine Vase bringen. Wie fühlst du dich?“. Er sah, dass die Rothaarige noch immer sehr blass war und offensichtlich auch wirklich nicht bei Kräften. Doch sie dachte über ihre Antwort nach, ehe sie sprach. „Ehrlich gesagt habe ich mich schon mal besser gefühlt“, gab sie zu. „Und wenn ich eine Ahnung hätte, was geschehen ist… Wayne wollte mir Nichts erzählen“. Leicht trotzig sah sie zu dem Mann zu ihrer Seite, der Schultern und Augenbrauen hob.

„Was sollte ich denn tun? Ihr alles sagen?!?“. Die Chefin des Teams schüttelte den Kopf. „Nein, es ist schon okay so, Wayne“, meinte sie sanft und ließ ihren Blick dann wieder auf der Patientin ruhen. „Du solltest jetzt etwas essen – und dann können wir anfangen deine Erinnerung wieder aufzubauen!“, lächelte Patrick und Lisbon war in dem Moment nicht die Einzige, die in Gedanken flehte, dass er Graces Gedächtnis nicht durch Hypnose wieder aufbauen wollte. „Lass sie bloß mit deinem Psychoscheiß in Ruhe!“, knurrte Wayne und der Blonde sah ihn etwas beleidigt an – schwieg allerdings. Denn alle Anwesenden wussten, dass Streit wohl das Letzte war, was Grace brauchen konnte.
 

In die Stille brachen ein Arzt und eine Krankenschwester. Sie wollte eigentlich nur die Frühstückstabletts abräumen, doch als sie das von Grace sah, schüttelte sie den Kopf. „Also so geht das nicht, meine Liebe“, meinte sie streng. „Sie müssen etwas essen, sonst bekommen Sie mit den Medikamenten große Probleme!“. „Meine Rede“, murmelte Wayne nur und sah den Arzt an. Diesem Mann hatte er zu verdanken, dass er dauerhaft und über Nacht bei Grace bleiben durfte und er hielt große Stücke auf ihn.

„Miss van Pelt, soweit wir informiert sind, konnten Sie die letzten Tage gar nichts essen, oder haben es nicht bei sich behalten“, meinte der Mediziner sachlich. „Ihr Körper braucht Nährstoffe um sich regenerieren zu können! Mal ganz davon abgesehen, dass Sie doch sicherlich wissen wollen was in den letzten Tagen geschehen ist. Auch um Ihr Erinnerungsvermögen wieder herzustellen, brauche Sie Energie – also essen Sie!“. Er hatte die Brille abgenommen und blickte sie sanft an.

Offenbar schien sie dieser Blick auf eine bizarre Art zu brechen, denn Grace nahm schweigend das Besteck und begann das Müsli mit Joghurt und Obstsalat zu löffeln – sehr still allerdings! Und ohne nochmals aufzublicken.
 

Patrick war sehr darüber verwundert und wollte eigentlich zu gerne wissen, was der Auslöser dieser eigenartigen Reaktion war! Doch auch hier nahm er sich wieder zurück und rief sich ins Gedächtnis, dass sie unbedingt Ruhe brauchte. „So ist’s gut“, kommentierte die Schwester und sah zufrieden drein, während Wayne – ganz den Verlobten spielend – liebevoll über den Rücken seiner Ex-Freundin strich.

Wie alle Einheitsmitglieder feststellten, ließ Grace sich diese Nähe gefallen und es war beinahe so als habe sie Ahnung von dem Verwirrspiel, welches ablief damit der Mann neben ihr hier bleiben durfte. „Bringen Sie das Tablett einfach raus, wenn sie fertig ist“, bat die Schwester und Lisbon versprach ihr dies zu tun.

Als die Dame nach draußen gegangen war, grinste der Arzt und wandte sich an die Anwesenden. „Wir haben gestern Abend, beziehungsweise heute Nacht noch einige Tests gemacht. Ihre Gehirnerschütterung ist wie vermutet mittelgradig, allerdings tendierend zu hochgradig. Die Amnesie ist dadurch zu begründen und wir hoffen, dass diese mit dem Abklingen der Verletzung ebenfalls zurückgeht“. „Was heißt das für Grace?“, wollte Patrick sofort wissen. Er war wegen des gesundheitlichen Zustandes des Teamkükens sehr besorgt und konnte das nur unter großen Mühen verbergen. Der Arzt nickte leicht mit dem Kopf und antwortete dann. „Naja, es heißt, dass uns nichts Anderes bleibt als abzuwarten. Die Amnesie ist selektiv – das ist schon mal gut!“.

„Gut?!“, fragte Wayne der aufgestanden war und den Arzt ungläubig anblickte. „Ja, Mr. Rigsby, gut! Stellen Sie sich mal vor, dass sie unter Umständen nicht einmal mehr ihren Namen wüsste“, gab der Mann zu bedenken und versuche Wayne dadurch zu beschwichtigen. Grace gab ein Glucksen von sich und blickte nun doch auf. „Nehmen Sie es ihm nicht übel, Doc“, grinste sie. „Er ist nur total außer sich, da ich offenbar vergessen habe, dass er mein Verlobter ist!“. Bei diesen Worten zwinkerte sie dem Mediziner zu und griff nach Waynes Hand. Wieso sollte sie eigentlich so tun als würde sie dies nicht wirklich glauben?!? Ein Blick zu ihrer Chefin sagte ihr, dass diese ihr nicht widersprechen würde. Wayne hingegen sah verwirrt drein, weshalb sie liebevoll seine Hand drückte und mit dem Daumen über seinen Handrücken strich.

Es schien beinahe so, als wolle er etwas sagen, doch Wayne überlegte es sich anders und genoss einfach die Berührungen der Rothaarigen. „Also, heißt wir versuchen Grace einfach so viel Ruhe wie möglich einzuräumen und geben ihr Gedankenanstöße?“, wollte er wissen und zog eine Augenbraue hoch. „Ja und nein“, kam es von ihrem Arzt und er verlagerte das Gewicht seines Kopfes auf die andere Seite. „Am besten wird es sein, wenn Sie ihr erzählen was vorgefallen ist – wie Sie es wissen. Und vielleicht fällt ihre ‚Version‘ ihr dann wieder ein. Vielleicht bringen die Erzählungen Bilde in ihr hoch!“.

Grace wollte schon fast etwas entgegnen, doch sie verkniff es sich und starrte in ihr Frühstück. „Ich kann nicht mehr“, meinte sie und schob das Tablett von sich weg. Der Arzt seufzte und sah sie dann an. „Naja, dann essen Sie eben zum Mittagessen mehr – auf jeden Fall brauchen Sie Nahrung“. Er sah sie nun streng an, und wieder fiel Jane auf, dass Grace dem Blick auswich. Stattdessen schien sie über eine Frage nachzudenken, welche sie allerdings erst stellte, als der Mediziner schon fast an der Tür war, denn er hatte sich verabschiedete um auch noch den anderen Patienten einen Besuch abzustatten. Er drehte sich nochmal zu ihr um und zuckte die Schultern. „Wie lange werde ich denn hier bleiben müssen?“. „Das kommt ganz auf Sie an, Miss“, antwortete er lediglich und verließ den Raum.

Grace fühlte sich von dieser Antwort ziemlich überrumpelt und sah auf die Bettdecke… Doch dann fing sie sich, ehe sie in eine deprimierte Stimmung verfiel und sah auf. „Also – würde einer von euch jetzt endlich die Freundlichkeit besitzen mir zu erklären, was vorgefallen ist?!?“.

Ihre Stimme klang etwas ungehalten und die Mitglieder sahen sich untereinander an. Wayne entzog sich mit einem leichten Kopfschütteln, welches die Rothaarige nicht sah. Auch der Asiate entschied sich dagegen und selbst Jane hielt den Mund. „Na super, jetzt darf ich, oder wie?“, fragte Lisbon die Männer und schüttelte den Kopf.

Sie setzte sich zu Grace auf die Bettdecke und nahm deren Hand.

Kurz dachte sie nach, seufzte und begann dann zu erzählen.
 

Sie erzählte davon wie sie das Entführerschreiben bekommen hatte und, dass im Anschluss plötzlich alles so unsicher schien.

Davon, dass Creed nicht beteiligt gewesen war und hier meldete sich Grace zum ersten Mal zu Wort, denn bisher hatte sie gespannt zugehört – beinahe als habe sie tatsächlich nie etwas davon erlebt.

„Du sagst, Creed hatte damit nichts zu tun“, begann sie und runzelte etwas die Stirn. „Waren wir denn davon wirklich ausgegangen, schließlich wurde seine Tochter mit mir gefangen gehalten“. Die Junioragentin stöhnte auf. „Grace, was hast du?“, wollte Wayne besorgt wissen und hatte seine Hand schnell wieder schützend auf ihren Rücken gelegt. „Ist dir wieder schlecht?“.

Doch Grace schüttelte den Kopf. „Nein – es ist alles okay! Mir geht’s gut! Das ergibt nur alles keinen Sinn! Mir scheinen wichtige Bestandteile zu fehlen… eben die die meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen könnten!“. Nun wirkte sie gereizt und verzweifelt. Diesen Eindruck unterstrich sie damit, dass sie sich mit einer fahrigen Geste durch das Haar wuschelte.

„Dann lass Teresa weitererzählen und vielleicht wird es für dich dann leichter“, schlug Patrick vor und zu seiner Erleichterung nickte die Rothaarige. Also besann sich Lisbon darauf, was sie als Letztes erzählt hatte und fuhr fort. „Wir hatten ja Ardin und Dare in Verdacht, aber“, doch hier wurde sie erneut von Grace unterbrochen – dieses Mal aber sehr abrupt.

Die Rothaarige hatte die Hand erhoben und die Augen zusammengekniffen.

Was war denn jetzt?!?
 

Das Gehirn der jungen Frau hatte bei Erwähnung beider Namen ein Warnsignal gegeben – doch sie konnte nicht zuordnen, wieso das geschehen war! Dass sie diejenige war die beide ausfindig gemacht hatte, brachte sie nicht mehr auf die Reihe.

Sie biss sich auf die Unterlippe und plötzlich flammte zu dem zweiten Namen ein Gesicht in ihrer bildlichen Erinnerung auf.

„Kann ich weitererzählen?“, wollte die dunkelhaarige Agentin wissen, die es langsam sehr mühsam fand. Wieso ließen sie die Männer auch wieder alleine und konnten nicht selbst erzählen?!? Wieso war sie einfach immer die Dumme?!? Okay, sie war die Chefin – aber Cho war ihr Stellvertreter… wieso erzählte er nicht?!

Auf die Frage ob Lisbon weitererzählen konnte, hatte das Teamküken den Kopf geschüttelt. „Ich versuche rauszufinden wie ich an die offensichtlich vorhandenen Infos in meinem Kopf komme!“. Sie war wirklich verstört… Und die Ursache war klar, denn offensichtlich gelang dieses Vorhaben nicht!

„Hielten wir diese zwei Kerle für kriminell und die Entführer, oder wie?“, wollte sie erfahren und alle nickten, was sie nicht unbedingt aufklärte. „Aber nach eurer Reaktion zu schließen sind sie das nicht“, stellte sie nun fest und ein erneutes Nicken ging durch die Runde.

Die Teamjüngste grübelte wieder einige Augenblicke still nach und währenddessen schwiegen auch die anderen, denn niemand wollte sie dabei unterbrechen, beziehungsweise stören. „Boah ey!“, stieß sie hervor. „Das macht ja den Hund in der Pfanne verrückt! Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich das eigentlich alles wissen sollte?!?“.
 

Nun ergriff Jane das Wort. „Naja, sagen wir mal so: Du hast es schon mal gewusst!“.

Dare hatte den Agenten noch gestern Nacht die ganze Geschichte erzählt und somit hatten alle Ahnung von dem was in der Waldhütte von statten gegangen war – allerdings nur aus zweiter Hand.

„Ich will mein Gedächtnis zurück!“, maulte die Rothaarige und der Mentalist grinste sie an. „Es gäbe da eine Möglichkeit und zufällig“, doch weiter kam er nicht, denn Wayne war aufgesprungen und sah höchst angriffslustig drein. „Lass sie bloß damit in Ruhe und rühr sie nicht an!“, verteidigte er seine Ex-Freundin von welcher nun ein Kichern kam. „Wayne, alle in diesem Raum wissen, dass das mit uns beiden als Paar nur ein Plan ist. Aber du brauchst so privat das Schauspiel nicht voranzutreiben!“. Tadelnd blickte sie ihn an und sah dann zu Teresa, die etwas nachdenklich wirkte. Tatsächlich dachte die Frau darüber nach, ob der Versuch einer Hypnose nicht wirklich die Lösung war – schließlich hatte Jane schon des Öfteren bei Amnesie-Patienten Erfolg gehabt!

Und dieses Mal war es ja nicht mal illegal! Sie brauchten ja kein Geständnis, sondern Grace wollte lediglich ihre Erinnerungen wieder. Daran konnte sie nichts Verwerfliches entdecken! Aufgrund dieser Überlegung drückte sie nun sanft Graces Arm und sah diese an.

„Meinst du, dass Patrick dir vielleicht doch helfen könnte?“, sprach sie aus und erntete dafür ein „Bist du bescheuert?“, von Wayne.
 

„Schatz – beruhig dich!“, meinte Grace sanft und erst nach mehreren Sekunden wurde ihr klar, wie sie ihn gerade betitelt hatte. Sie lief rot an und obwohl es nicht direkt ‚ernst‘ gemeint war, schien Wayne sich davon etwas beschwichtigen zu lassen.

Van Pelt spürte das warme Gefühl in ihrem Körper1 Das Verlangen ihn endlich wieder so nennen zu können… bei ihm sein zu können! Ohne diesen Abstand! Es zu dürfen!!!

Doch eigentlich war ihr klar, dass diese Zeit vorüber war – zumindest war sie sich dessen sicher!

„Nun gut!“, exklamierte sie schließlich und atmete tief durch. „Aber Jane ich warne dich! Die anderen werden hier bleiben! Und wenn du auch nur einen Schritt zu weit gehst, dann“, „dann bekommst du es mit mir zu tun!“, beendete Wayne ihren Satz und war nun wieder an ihrer Seite. Er würde sie nun sicher nicht alleine lassen!

Ihre Worte… ihr ‚Versprecher‘… Es hatte seine Gefühle wieder aufkeimen lassen und er wusste nicht, wie er diese steuern sollte!

Sie lächelte ihn sanft an und hatte einige Momente nur Augen für ihn – bis Teresa ihren Platz für den Mentalisten frei machte und dieser sich auf die Bettkante setzte.
 

„Gib mir bitte deine Hand und schau mich dann an!“. Grace tat wie ihr geheißen und sah ihm in die Augen.

Mittlerweile hatten eigentlich alle Teammitglieder schonmal eine Person gesehen die in Trance war – das auch nicht unbedingt durch Patricks Tun aber keiner von ihnen war erstaunt als die Rothaarige nach einigen Minuten mit starrem Blick auf dem Bett saß und offenbar nur noch Janes Stimme wahrnahm, wobei diese auch die einzige Stimme war, die zu ihr sprach. Und diese Stimme klang warm und einladend!

„Grace, stell dir vor, deine Erinnerungen sind wie ein Film und du kannst mit der Fernbedienung genau an den Punkt fahren an welchem du sein willst. Ebenso ist es dir möglich gewisse Situationen zu stoppen oder zu verlangsam“. Sie nickte schweigend und sah noch immer geradeaus. Bis hierher war ja wirklich alles okay!

Doch dann wandte Patrick sich im Flüsterton an die anderen Teammitglieder.

„Wundert euch nicht, dass ich etwas vor der ganzen Geschichte beginne – muss sein!“, erklärte er den anderen und trotzdem sah Wayne ihn bereits äußerst kritisch an, doch Jane ignorierte das gekonnt und fuhr in der Hypnose fort.
 

„Also Grace. Gehe in deiner Erinnerung bitte bis zu dem Tag zurück an dem du wieder aus Spanien gekommen bist!“, forderte er sie auf und erhob die flache Hand als Rigsby einschreiten wollte.

„Das ist nur zu eurem Besten!“, meinte er nun mit vielsagendem Blick und Cho hielt Wayne hinten am T-Shirt fest, damit der Großgewachsene nicht einfach auf Jane losgehen konnte.

Doch der Agent versuchte eher an das Gewissen und die Vernunft seiner Chefin zu appellieren – oder zumindest tat er den verzweifelten Versuch. „Lisbon, halte ihn davon ab!“, flehte Wayne, welcher nun zu verstehen glaubte, was abging. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch die Antwort seiner Chefin war ein schlichtes Nein und ein damit verbundenes, nochmals betonendes Kopfschütteln. Schließlich war das hier keine Vernehmung, wie sie sich schon vorhin klargemacht hatte. Diese Überlegung verbalisierte sie und sprach weiter. „Es geht doch nur darum herauszufinden, was an Erinnerungen noch in ihrem Kopf da ist!“.

Denn wenn sie gleich feststellen würden, dass das alles nicht durch eine Blockade verursacht war, sondern die Rothaarige wirklich nicht erinnern konnte und die Informationen gelöscht waren… dann konnten sie einfach fortfahren!

Dann würde Grace lernen müssen mit dieser Erinnerungslücke zu leben und umzugehen, aber es würde weitergehen!

Deswegen gab sie ihrem Geliebten nun ein Zeichen, damit er weitermachte.
 

„Wie sind deine Gefühle, wenn du an diesen Tag denkst?“, hakte Patrick wieder in die Hypnose ein und der Gesichtsausdruck der jungen Frau wurde verlegen. Sie druckste herum, bis sie die richtigen Worte gefunden zu habe schien. „ich habe Angst… Angst, dass es mit dem Team nicht klappt“, murmelte sie nun. „Wieso?“, fragte Lisbon nun selbst verwirrt nach.

Doch ihre beste Freundin sah sie nicht an, starrte einfach geradeaus. Trotz der Hypnose schien sie zu merken, dass die Antwort auf Janes Frage auf ein Tabuthema stieß… Und als ihr nächster Satz fiel, wussten vor allem Lisbon und Jane, wieso sie so gezögert hatte!

„Naja… wegen Hightower… und der ganzen Sache“. Sie unterbrach sich selbst und Jane wollte schon fast nachfragen, als sie weitersprach. „Ich meine… ein Team… Fünf Mitglieder… davon vier verliebt…“.

Sie seufzte auf und schluckte, dabei traten Tränen in ihre Augen. „Vier Personen die sich gegenseitig alles bedeuten… und es ist den Leuten auf den Führungsposten doch ohnehin ein Dorn im Auge, dass wir und quasi gegenseitig die Familien ersetzen! Also fünf Personen, wenn man den Familienaspekt nimmt“.
 

Alle Einheitsmitglieder starrten sich gegenseitig an. Sie waren wie vom Donner gerührt!

Diese Hypnose war wirklich nicht zu verachten! Die Rothaarige hatte endlich aussprechen können, was sie schon lange gedacht hat!

Natürlich war das nicht der Sinn der Sache gewesen… Doch nun war es eben so!

Cho und Wayne sahen Grace an und dann sich gegenseitig. Ihnen beiden waren zwei Verliebte klar – die anderen beiden des Teams sahen sich nun ertappt an.

Die Rothaarige hatte es gewusst?!? Sie hatte nichts gesagt, aber hatte es gewusst? Hatte es einfach so hingenommen, dass sie sich von Wayne trennen musste, ihre Chefin aber mit einem anderen Teamkollegen ebenso eine Beziehung führte?

Erneut stand ein Schweigen im Raum und Cho unterbrach es schließlich.

Er hatte kombiniert und auch Wayne war – so konnte man es an seinem Gesichtsausdruck ablesen – beim richtigen Schluss gelandet.

„Wieso habt ihr nie was gesagt?“, fragte der Asiate und sah seine Chefin und den Berater an.

Beide zuckten die Schultern und Lisbon wandte sich sogar leicht ab. Grace befand sich noch immer in Trance und Patrick entschied sie wieder zurückkommen zu lassen.

„Ich glaube, dass wir vorerst über dieses Thema sprechen sollten, ehe wir ihre Erinnerung komplett zurückholen. Vielleicht ist das Sinn der ganzen Situation“.

Er seufzte und als die Rothaarige schließlich mit den Augen blinzelte und sich umsah, wobei sie fragend die Augenbrauen in die Höhe zog, setzte der Blonde sich auf einen Stuhl neben dem Bett. „Ist alles okay?“, fragte Grace nun ihrerseits, denn die Grabesstille die momentan herrschte, bereitete ihr Unbehagen.

„Aber ich irgendwas Schlimmes gesagt?“. Sie sah zu Lisbon und diese schüttelte den Kopf. „Nein – nur etwas Wahres! Etwas worüber wir reden müssen. Und… ich muss mich ja fast bedanken, dass du es eben ausgesprochen hast – sonst würden wir vermutlich so weitermachen“.

Sie versuchte ein Lächeln und, ohne dass Grace wissen konnte, was sie gesagt hatte, fühlte sie, dass es ein heikles Thema war – und, dass es um das Team ging. Der Grund kam ihr nach kurzem Nachdenken und sie schluckte.

„Ich wollte euch nicht verraten… Ich wollte nicht, dass ihr von Hightower auch gezwungen werdet euch zu trennen“.

Tränen traten in ihre Augen – das ganze schien in Richtung eines absoluten Desasters zu laufen!

„Es ist nicht deine Schuld Grace“, meinte Wayne und seine Stimme war eine Mischung aus Kälte und liebevoller Art, wobei der eine Teil sich wohl eher auf Patrick und Teresa bezog.

„Wieso verdammt habt ihr nie etwas gesagt?“. Bei dieser Frage funkelten seine Augen und Grace die zu ihm hoch sah, konnte die Wut entdecken. Aber was half Wut in diesem Fall?!? Nichts!

Liebe war Liebe! Und…

„Wayne, lass es gut sein! Ich kann die beiden sehr gut verstehen! Wenn es bei uns beiden nicht so offensichtlich gewesen wäre, beziehungsweise wir es nicht öffentlich gemacht hätten, dass wir ein Paar sind, so wäre Lisbon durch Hightower niemals dazu gezwungen worden uns voneinander zu trennen“. Der Dunkelhaarige, der seine Ex-Freundin anblickte, wusste nur zu gut, was sie damit meinte! Sie hatten zu offensichtlich miteinander geflirtet, hatten ihre Beziehung zu offen gelegt – so sehr, dass nicht nur Patrick es gemerkt hatte. „Den einzigen Vorwurf den wir ihnen machen können ist, dass sie in der Tarnung offensichtlich besser sind!“.

Sie griff erneut nach Waynes Hand und zog ihn zu sich, wobei sie mehr Kraft brauchte als sie eigentlich aufwenden konnte! Es strengte sie an, doch sie wollte und durfte jetzt keine Schwäche zeigen! „Wir hätten es euch sagen sollen“, meinte Teresa und nickte mit dem Kopf. „Da hat Wayne völlig recht – aber die ganze Sache ging eigentlich erst während der Suspendierung richtig los“.

Nun griff auch die zweite Frau im Raum nach der Hand ihres Liebsten, doch dieser entzog sich. Patrick war erstaunlich still und nicht nur Lisbons Augen lagen fragend auf ihm. „Jane?“, drang Grace‘ sanfte Stimme schließlich an sein Ohr und er sah auf. „Was ist los? Du – mach dir doch keinen Kopf darum! Wir alle verstehen das! Und ich finde es ehrlich gesagt wirklich toll!“. Sie lächelte und drückte dabei Waynes Hand, was eigentlich nur ein Zeichen für ihn war, dass er jetzt nichts sagen sollte.

„Wir brauchen alle Familie, wir brauchen unsere Liebsten! Und die Arbeit sollte uns das nicht nehmen dürfen! Und ganz ehrlich, solange es niemand weiß – außer uns – kann euch niemand was anhaben!“.

Sie atmete durch und lehnte sich dann gegen Wayne, welcher offenbar gemerkt hatte, dass sie ihn jetzt brauchte. Er saß neben ihr und legte schließlich einen Arm um sie. „Ihr beiden habt es verdient!“, meinte Grace und nickte Lisbon und Jane zu, die bei diesen Worten beide aufgesehen hatten. „Ich habt es verdient einen Partner zu haben, welcher euch liebt! Und welchem ihr das Gleiche entgegenbringen könnt!“. Doch die beiden Teamältesten schüttelten ziemlich gleichzeitig den Kopf.

„Wir haben uns das Hirn zermartet… während der Suspendierung… wie das alles werden soll! Ihr beiden werdet dazu gezwungen euch zu ‚entlieben‘ und wir machen grade so weiter wie bisher… Es gilt gleiches Recht für alle! Entweder es darf zwei Paare in unserem Team geben, oder keines!“.

Diese Worte waren von Jane gekommen, waren vehement gewesen und ließen die anderen ziemlich heftig schlucken.

„Sei doch nicht so doof und setz das aufs Spiel, was du hast“; meinte Cho, bei welchem der Groschen gefallen war. Grace würde es irgendwie akzeptieren, doch Wayne sah momentan noch nicht danach aus. Er schüttelte einfach nur den Kopf und schwieg.

„Ist doch wahr! Ihr müsst euer Glück nicht zerstören!“.

Lisbon unterbrach ihn, ehe er weitersprechen konnte. „Es muss eine Lösung geben, dass wir offiziell zusammen sind. Eine juristische Einzelverfügung, oder wie auch immer! Aber wir sind doch nun wirklich kein schlechtes Team!“.

„Zumindest nicht, wenn wir uns nicht zerfleischen, weil wir nicht die Emotionen austauschen können, die uns bewegen“, ergänzte Grace. Sie hatte ihre Finger mit denen von Wayne durchflochten.

„Wir brauchen einen Weg, damit wir zusammenbleiben können – als Einheit. Aber auch eine Möglichkeit, dass wir Paare sein können, denn“, sie unterbrach sich kurz und atmete tief ein, „ich kann und will nicht ohne dich leben!“.

Wayne sah bei diesem Liebesgeständnis nun so verdutzt drein, dass Grace einfach nur ihre Lippen auf seine legte und ihn sanft küsste. Dieses Tun zauberte nicht nur auf Waynes Lippen ein Lächeln, sondern auch auf das von Jane. „Wir werden gemeinsam eine Lösung finden!“.

Nun war er wieder voller Enthusiasmus!

Zwar wusste er noch nicht, wie sie das alles anstellen sollten, doch er war sich sicher, dass sie etwas herausfinden würden, damit das alles so funktionierte wie sie es sich vorstellten!

„Das wäre also vorerst geklärt – wollen wir mit der Hypnose fortfahren?“, äußerte er im Tatendrang. „Ich glaube, dass du darauf etwas warten musst“, entgegnete Wayne, denn Grace hatte sich in seine Arme gekuschelt und war sofort eingeschlafen.

Lisbon war von hinten an Janes Stuhl getreten und lächelte. „Wir haben aber ja auch Zeit – lassen wir sie uns“.



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