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Far Away

von

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„Etienne mach das, Aziz tu dies, du machst das...“

Seit Tagen ging es schon so. Der Grund war der, dass der Kronprinz Geburtstag hatte und jede adlige Familie ihm etwas schenken musste. Mir war das ganze eigentlich egal, aber die Herrschaften gehörten einer niedrigen Adelsfamilie an und hofften, durch ihr Geschenk in der Gunst des zukünftigen Königs zu steigen.

Für Okan und seine Familie hieß das: Sich tagelang den Kopf darüber zu zerbrechen, was man dem werten Herren denn schenken könnten, für die Dienerschaft hieß es: die guten Kleider der Herrschaften waschen, trocknen und auf Makel überprüfen, den Schmuck auf Hochglanz polieren, während der Arbeit alles stehen und liegen zu lassen weil die Herrschaften, insbesondere die Weiblichen, dauernd etwas anderes wollten und in meinem Fall noch zusätzlich Benimmregeln. Warum ich die lernen musste war mir allerdings schleierhaft. Die einzige Antwort die ich erhalten hatte war „tu es einfach du undankbares Gör!“ gewesen und so kam es, dass ich in Seldas Zimmer saß, ihren Schmuck auf Hochglanz polierte und nebenbei die Benimmregeln durchging die ich mir aufgeschrieben hatte.

Ich legte gerade ein Schmuckstück zur Seite und wollte mir ein neues nehmen, als mich plötzlich etwas im Nacken traf. „Aua!“ Wütend funkelte ich Selda an. “Schau nicht so, ich hatte dich mehrmals gerufen!“ zischte sie mich an. Ich verdrehte genervt die Augen, stand auf und sammelte auf dem Weg zu ihr noch den Schuh ein, den sie nach mir geworfen hatte. Sie hatte kein einziges mal nach mir gerufen, da war ich mir absolut sicher. Genauso wie ich mir sicher war, was als nächstes kommen würde. „Ich habe nichts, was ich anlässlich dieses Termins anziehen könnte!“ `Der Kandidat hat hundert Punkte´. Mit hochgezogenen Brauen warf ich zuerst einen Blick auf den leeren Kleiderschrank, dann auf den Hüft hohen Stapel, der sich neben ihr auftürmte. Dann leierte ich den Satz herunter, den ich in den letzten Tagen schon duzende Male gesagt hatte: „Ihr würdet sogar in Lumpen die schönste Frau auf dieser Veranstaltung sein! Um so etwas triviales wie Kleider müsst ihr euch keine Sorgen machen!“ „Da hast du recht, aber ich kann doch nicht in diesen armseligen Stoffstücken in den Palast gehen! Das wäre Majestätsbeleidigung!“ Theatralisch warf sie die Arme in die Luft. „Lauf sofort zum Schneider...“ Ich schaltete auf Durchzug, den Monolog der jetzt folgte kannte ich sowieso schon auswendig.

Eine gefühlte Stunde später war sie endlich fertig und ich machte dass ich wegkam. Der Schneider begrüßte mich mit einem Lächeln, er kannte diese Familie und regte sich über so etwas schon nicht mehr auf. „Das übliche?“ „Lady Selda wünscht, dass ihr Kleid unvergleichlich, einmalig, bezaubern, noch nie da gewesen, elegant, unbeschreiblich, kostbar uns so weiter und so weiter ist. Und natürlich darf es auch keinem ihrer Kleider auch nur im entferntesten ähnlich sein!“ Ich musste erst mal nach Luft schnappen. Die komplette Beschreibung hatte ich nur beim ersten mal wiederholt und anschließend war ich wegen Luftmangel beinahe umgekippt. „Also keine Veränderung zu den Befehlen von Gestern!“ „Nein. Ich möchte wissen, zu was die Frau so viele Kleider braucht!“ Ich ließ mich auf einen Schemel nieder und schaute ihn anklagend an. „Schau mich nicht so an, ich kann nichts dafür!“ „In gewisser Weiße schon! Du hast die Kleider ja schließlich alle genäht. Hast du schon mal den Berg gesehen? Und wer darf das alles wegräumen? Ich! Hallo, die Frau hat einen Kleiderschrank in dem ich alle meine Bücher bequem unterbringen könnte und dann hätte ich noch platz für meine komplette Garderobe!“ „Du hast es ja bald geschafft!“ Aufmuntern wurde mir auf die Schulter geklopft. „ETIENNE! Wo ist dieses faule Gör schon wieder? Was glaubt sie wofür sie bezahlt wird?“ „Ich werde nicht bezahlt!“ murmelte ich und machte, dass ich zurück zu Selda kam.

Bei ihr angekommen bekam ich wieder einen Schuh ab, diesmal ins Gesicht. „Wo bist du gewesen? Mein Schmuck säubert sich nicht von allein!“ „Ich..“ „Spar dir deine Erklärungen! Mach endlich! Hast du die Verhaltensregeln gelernt? Wahrscheinlich nicht, oder? Was hast du zu tun, wenn du einem hohen Adeleigen begegnest?“ „Ich sinke auf die Knie und berühre mit der Stirn beinahe den Boden. In dieser Position verharre ich, bis mir befohlen wird etwas anderes zu tun oder die Person den Raum verlassen hat.“ „Und was wirst du auf keinen Fall tun?“ „Der Person direkt ins Gesicht sehen, reden, oder aufstehen, bis mir ein entsprechender Befehl erteilt wird.“ Für einen Moment war Selda sichtlich sauer, da sie keinen Grund hatte mich zu bestrafen. „Ich wünsche eine Demonstration!“ Ich erstarrte. „Was ist? Ich warte!“ Sie grinste mich an, sichtlich froh einen neuen Weg mich zu demütigen gefunden zu haben. Es war ein schönes Lächeln, aber ich kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass sie nur auf eine Weigerung meinerseits wartete. Genau das hätte ich liebend gerne getan, aber das hätte wieder eine Bestrafung zur Folge gehabt und ich hatte gestern schon den halben Tag nichts essen dürfen. Heute morgen war ich leider auch nicht zum Frühstücken gekommen, da Selda mich hatte rufen lassen bevor ich etwas essen konnte und ich war dementsprechend hungrig, ich würde umkippen wenn ich nichts essen durfte. Ich hatte also die Wahl. Entweder schluckte ich meinen Stolz hinunter und kniete vor Selda nieder oder ich weigerte mich und bekam kein Essen mehr, worauf ein Schwächeanfall folgen würde. So oder so, Selda würde ihren Spaß haben.

Kurz überlegte ich, was auf lange Sicht schlimmer wäre und sank nach einigem Zögern auf die Knie. Ich konnte sehen wie Seldas Grinsen noch größer wurde, dann verschwand ihr Gesicht aus meinem Blickfeld, da ich den Kopf senkte bis ich mit der Stirn nur noch wenige Zentimeter vom Boden entfernt war. Jetzt hieß es warten. Ich hatte garantiert keinen Fehler gemacht, Aziz hatte mir gezeigt wie es richtig gemacht wurde.

Ich wartete und wartete. Wahrscheinlich hätte ich morgen noch hier gesessen, wenn Miss von und zu nicht eingefallen wäre das ich ihren Schmuck in dieser Position nicht polieren konnte. „Was sitzt du so faul auf dem Boden? Die Arbeit macht sich nicht von alleine!“ Im nächsten Moment traf mich schon wieder ein Schuh. Dreimal in so kurzer Zeit? Das musste ein neuer Rekord sein. „Jawohl Herrin.“ Den Rest des Vormittags verbrachte ich, Gott sei dank ungestört, damit Halsketten, Ringe und anderen Schmuck zu polieren.
 

Ein paar Tage später war es endlich so weit, was ein erleichtertes Aufatmen seitens der Dienerschaft zur Folge hatte. Endlich hatte dieser Wahnsinn ein Ende.

Doch leider ließ die nächste unangenehme Überraschung nicht lange auf sich warten. Zur allgemeinen Überraschung sollten nämlich Aziz und ich die Herrschaften begleiten. Ich wurde von einer Dienerin gründlich gewaschen und bekam ein schlichtes Leinenkleid, das eine angenehme Abwechslung zu den kratzigen Wollkleidern war. Anschließend wurden meine Haare gekämmt bis sie glänzten und dann wurde das ganze höchst sorgfältig unter einem Kopftuch versteckt. Den Abschluss bildete eine Art Kajal, mit dem meine Augen geschminkt wurden.

So langsam wurden mir die Sache unheimlich. Erst ein Leinenkleid, dann Schminke? Sklaven hatten kein Recht auf Schminke und auf das recht teure Leinen, das nur Leute trugen die es sich auch leisten konnten, erst recht nicht. Ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass die Herrschaften bestimmt nur Eindruck schinden wollten. Also hielt ich einfach still.

Als ich fertig war wurde ich schon erwartet. „Hör gut zu! Du wirst nichts tun was unseren Ruf in irgendeiner Weise schädigen könnte. Hast du verstanden?“ Sitre war mir mit jedem Wort etwas näher kommen und sie machte mir solche Angst, dass ich ihr vermutlich auch versprochen hätte mir eine Glatze zu rasieren. „Wenn du dich nicht daran halten solltest, wirst du es bereuen!“ Sie warf einen bedeutungsvollen Blick in Aziz’s Richtung. „Ja Herrin!“ Völlig eingeschüchtert folgte ich ihnen zum Wagen.

Nach etwa einer halben Stunde fahrt erreichten wir endlich den Palast. Ich musste erst mal schlucken. Das Gebäude war gigantisch. Ich hatte zwar schon einige Burgen und auch ein Schloss gesehen aber im Vergleich hierzu... Armselige Hütten konnte ich da nur sagen. Allein schon an diesem riesigen Tor hätte ich einen Tag lang stehen und Verzierungen suchen können. Dutzende Muster waren ineinander verschlungen und bildeten größere Muster, die dann wieder ein neues Muster bildeten, die wiederum Teil eines anderen waren. Ich konnte allerdings nicht besonders lange staunen, da wir rasch durch das Tor gewunken wurden. Dann ging es durch einige lange Gänge und ich warf meinen Kopf andauernd hin und her um möglichst alles zu sehen. Okan wurde das nach einiger Zeit zu bunt und so packte er meinen Kopf und zwang mich so ihn still zu halten. An einer riesigen Treppe mussten wir aussteigen und laufen. Aziz und ich kämpften mit den Stufen, aber im Gegensatz zu den Herrschaften hielten wir uns prächtig. Zu viert hechelten sie hinter uns her, wodurch wir etwas Zeit hatten um wieder zu Atem zu kommen. Schließlich kamen noch einige lange Gänge, dann waren wir in dem Saal in dem uns der Prinz erwartete.
 

Stinklangweilig! So konnte man die Situation am besten umschreiben. Das war zumindest die Meinung von Siamun, einziger Sohn des Königspaares und somit Thronfolger. Der Tag zog sich immer länger hin und mit jedem Besucher schienen die Reden länger und einfallsloser zu werden. Konnten diese Leute ihre Geschenke nicht einfach abgeben und wieder verschwinden? Leider konnte man gegen so alte Traditionen kaum etwas unternehmen und so unterdrückte er zum wiederholten male ein Gähnen. Immerhin war er beim letzten Geschenk angelangt. Hoffentlich nicht wieder ein Schwert. Das wäre das sechste an diesem Tag!

Endlich öffneten sich die großen Flügeltüren des kleinen Empfangssaals und die letzte Familie trat ein. Seltsam war das keine der sechs Personen irgendetwas in den Händen hielt. Die zwei Diener, die mit gesenkten Köpfen hinter ihren Herrschaften herliefen, sanken wie vorgegeben auf die Knie und verbeugten sich, die anderen vier Personen verneigten sich auf die für niedrigen Adel typische Weiße. Der älteste Mann begann mit einer Begrüßung, die die Vorherigen in Punkto Langeweile um längen schlug. Während er also mit halben Ohr den Erklärungen zuhörte wie geehrt sie sich fühlten und wie lange sie überlegt hatten was sie ihm denn schenken sollten, musterte er die Diener. Der Junge sah ziemlich gewöhnlich aus und das einzig besondere an dem Mädchen schien ihr Kopftuch zu sein. Na ja, eigentlich waren ihre Köpfe das einzige was er von den beiden sehen konnte.

Am Rande bekam er mit das der Mann, wie hieß er doch gleich, seine Rede beendet hatte, weswegen er seine Aufmerksamkeit wieder ihm zuwandte. „Euer Geschenk sollte etwas besonderes und zu gleich etwas nützliches sein. Darum... Etienne komm her!“ Das Mädchen erhob sich und trat nach vorne. „Euer Geschenk ist dieses Mädchen hier. Mein Sohn hat sie vor einigen Monaten gefunden, seitdem lebt sie bei uns. Jetzt soll sie euch gehören.“ „Schön und gut, aber was ist so besonders an diesem Mädchen?“ Seine Neugier war geweckt, wie kam dieser Mann darauf, dass dieses Mädchen nützlich und etwas besonderes sei? Es gab genügend Menschen, die für Arbeit im Palast morden würden.

Anstelle einer Antwort gab eine der Frauen dem Diener ein Zeichen. Dieser stand auf, flüsterte dem Mädchen etwas zu und entfernte schließlich ihr Kopftuch, worauf eine Flut ungewöhnlich heller Haare über ihren Rücken und ihre Schultern fiel. „Wirklich interessant!“ Ein kurzes Danke, eine lange Verabschiedung und dann waren sie endlich weg. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein langes Haar und wandte sich dem Mädchen zu, dass immer noch auf dem Boden saß. Irgendwie hatte er das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben, aber darum konnte er sich auch später noch kümmern. „Folge mir!“ Befahl er ihr harsch und schritt noch fast im selben Moment zu einer kleinen Tür an der Seite hinaus.
 

Ich stand auf und beeilte mich hinterher zu kommen. Da der Kerl aber ein ziemliches Tempo vorlegte war das nicht so einfach, da ich bei jedem Schritt den er machte zwei machen musste. Warum waren die Leute in diesem verfluchten Land auch allesamt so groß? Und warum starrten mich eigentlich alle so an? Am liebsten hätte ich auf irgendwas eingeschlagen. In mir kochte die Wut. Was fiel diesen reichen, arroganten Schnöseln eigentlich ein? Was war ich? Ein Gegenstand den man weiterreichen konnte wenn man genug davon hatte? Einzig der Gedanke an Aziz hielt mich davon ab den Palast zusammen zu schreien. Seine letzten Worte kamen mir in den Sinn. „Vergebt mir!“ Sollte das heißen er hatte es gewusst? Schreien schien doch keine so schlechte Idee zu sein.

Leider kam ich nicht dazu, denn wir hatten unser Ziel offensichtlich erreicht. Er riss eine Tür auf und brüllte „Debah!“ Ein junger Mann, ich schätzte ihn auf etwa zwanzig Jahre, trat heraus. „Das Mädchen wird von nun an bei uns arbeiten. Bring sie zu den anderen und lass sie irgendwo einteilen wo noch Leute gebraucht werden!“ Sprachs, drehte sich um und verschwand. Debah musterte mich kurz, dann drehte er sich um und wies mir an ihm zu folgen.

Der Rest des Tages war der blanke Horror! Zuerst wurde ich nur angestarrt, dann wurde getuschelt und schließlich wurde ich mit Fragen bombardiert und von einigen besonders „mutigen“ Exemplaren der Gattung „Hofdamen“ sogar angetatscht. Eine zog mir heftig an den Haaren um herauszufinden ob ich eine Perücke trug.

Am ende des Tages hatte ich eine Mordsstimmung. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn ich auch nur noch einmal eine Frage bezogen auf mein Aussehen und meine Herkunft beantworten musste würde ich jemanden umbringen. Um dem Auszuweichen legte ich mich einfach auf das mir zugewiesene Lager und tat so als ob ich schlafen würde.

Was sich allerdings wegen starkem Heimweh als schwierig herausstellte. Perfekte Voraussetzungen für meinen ersten Arbeitstag im Palast. Ich lies wegen Schlafmangel dreimal etwas fallen, schnitt mich beim Gemüseschneiden in den Finger und verlief mich jedes Mal, wenn ich etwas holen oder wegbringen sollte.

„Was muss dieser Palast auch so riesig sein“ grummelte ich, als ich knapp eine Woche später den Weg zu den Stallungen suchte. Ich sollte dem Prinzen etwas bringen, das er vergessen hatte. Ich lief also völlig orientierungslos mit einem kleinem Päckchen im Arm durch eine verwirrende Anzahl von Gängen. „Warum um alles in der Welt gibt es hier keine Wegweiser?“ fragte ich als ich vor Kreuzung Nummer „was weiß ich wie viel“ stand und schon wieder nicht weiter wusste. „Weil niemand damit gerechnet hat, dass hier irgendwann mal ein Mädchen mit dem Orientierungssinn eines Blinden rumläuft! Wobei das noch eine Beleidigung für alle Blinden ist.“ gab ich mir selbst die Antwort. „Sind die Pferde bereit?“ hörte ich plötzlich eine Stimme rufen, was mich veranlasste aus dem Fenster zu schauen. „Soldaten, Pferde und einige Futterstellen? Na wenn das nicht mal nach Stall aussieht!“ murmelte ich. „Die einzige Frage: wie um alles in der Welt komme ich dort hin?“ Zehn Minuten und vier falsche Türen später war ich endlich am Ziel. Jetzt musste ich nur noch den Prinzen suchen. Bevor ich allerdings groß zum suchen kam machte mir das Pferd, an dem ich gerade vorbei ging, einen Strich durch die Rechnung...
 

So langsam reichte es! Es konnte doch nicht so schwer sein ein Päckchen vorbei zu bringen! Eigentlich hatten der Prinz und sein Gefolge schon vor einiger Zeit aufbrechen wollen, aber sein Päckchen war immer noch nicht da. Als er gerade jemanden deswegen losschicken wollte erschien die neue Dienerin. Kein Wunder hatte es so lange gedauert. Angeblich verlief sie sich sogar auf dem Weg von einem Kochfeuer zum nächsten. Er setzte zu einer verärgerten Bemerkung über ihre Verspätung an, als er sah, wie das Pferd an dem sie vorbei lief von einem Stein getroffen wurde. Ausgerechnet Alp Arslan, dass nervöseste Pferd des ganzen Stalles. Er scheute, stieg auf die Hinterbeine und wirbelte mit den Vorderhufen durch die Luft. Er hätte das Mädchen getroffen, wenn nicht ein junger Mann sie im letzten Augenblick zur Seite gestoßen hätte. Im nächsten Moment brach ein unglaublicher Tumult los. Das Pferd stürmte über den Hof, Stallknechte versuchten es einzufangen, Hofdamen kreischten... kurz: ein unglaubliches Durcheinander. Siamun ignorierte das alles und beobachtete wie der Mann, der mit dem Mädchen auf dem Boden gelandet war, sich erhob und ihr beim aufstehen half. Sie bedankte sich, lief zu ihm, drückte ihm mit kreidebleichem Gesicht sein Päckchen in die Hand, verbeugte sich und machte dass sie weg kam.

Nachdem ich dem Prinzen das Päckchen gegeben hatte verschwand ich wieder im Gebäude und lehnte mich zitternd an eine Wand. Was musste dieses blöde Pferd auch gerade dann durchgehen, wenn ich daneben stand? Wäre der Mann nicht gewesen, hätte ich im besten Fall eine ordentliche Gehirnerschütterung. Ich war so durcheinander das mir nicht mal auffiel, dass ich den Weg zurück ohne weitere Zwischenfälle fand. Kaum in der Küche angekommen wurde auch schon ein Becher warme Milch in meine Hand und ich auf den nächsten Stuhl gedrückt. Natürlich wussten alle schon bescheid. Kein noch so ausgeklügeltes Kommunikationsnetzwerk funktionierte so gut wie die Münder klatschsüchtiger Hofdamen. Da ich aussah als würde ich im nächsten Moment umkippen und mir mit meinen zitternden Händen vermutlich noch eine Hand abgeschnitten hätte wurde kurzer Hand beschlossen, dass ich mich erst mal beruhigen sollte, bevor ich wieder weiterarbeitete. Also wurde ich zu einem schattigen Plätzchen navigiert und dort alleingelassen. Ich seufzte. Erst brach ich mir beim Sturz durch ein Portal fast den Hals, dann wurde ich von Sitre beinahe umgebracht, eine verrückte Prinzessin wollte mich bei einem Ritual opfern und dann trampelte mich beinahe ein Pferd nieder. Es konnte ja nur besser werden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  shinichi_san
2011-04-26T21:07:19+00:00 26.04.2011 23:07
Okay, ich habs jetzt zum zweiten Mal gelesen, weil ich beim ersten Mal keine Zeit zum schreiben hatte und es schlichtweg vergessen hatte, nachzuholen, sorry^^'

Also zum Kapitel: Hammer geil, das Pferd am Schluss fand ich sehr passend^^ Hätte bei mir passieren können,obwohl ich Pferdenarr bin. Nur die Pferde halten nicht so viel von mir -.-'
Das sie ihm geschenkt wurde, verstehe ich nicht ganz, aber das erklärt sich bestimmt noch, oder?
Ja, was noch?! Warum muss sie jetzt eigentlich die Putze spielen? Ach und ich finde das mit dem Verlaufn sehr lustig. Null Orientierungssinn, die Frau^^
Okay, mehr fällt mir nicht ein.
Wir lesen uns!
LG, shinichi_san


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