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Bis in die Ewigkeit

Eine Geschichte mit drei Enden
von

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"Bist du da, wo ich auch bin? Bist du angekommen? Wo die Zeit im Wind verinnt wie Sand am Meer, wie die Wellen, die immer wieder kommen."

Tom x Robin: Das erste von drei möglichen Enden
 

Wieso fragte er ihn das? Und überhaupt.. wie zum Geier sollte er antworten? Tom spürte, wie sein Herz immer schneller klopfte, während er verzweifelt nach einer Antwort suchte. Das war der Moment und auch wieder nicht. „Wa.. warum fragst du das?“, stammelte er. Robins dunkelbrauen Augen schienen sich in ihn zu bohren.

„Na, weils mich interessiert. Du hattest noch nie eine Freundin, du erzählst auch nie, dass du irgendein Mädchen toll findest.. Ich hab grad mit Nele schlussgemacht, weisste ja.“

Tom nickte nur.

„Und dann hab ich mich gefragt, ob das alles ist. Ich mein es war nichts.. spezielles mit ihr. Genau wie mit allen andern Mädchen zuvor. In Büchern und im Fernsehen ist doch immer so dieses.. Schmetterlinge im Bauch, blabla.“ Robin richtete sich auf. Tom blickte Robin an und nahm seinen Mut zusammen. „Ja, ich war mal verliebt.“

„Echt?“ Robin wirkte interessiert.

„Ja.“, kam es Tom nur noch knapp über die Lippen.

„In wen denn? Hast du mir gar nie erzählt. Irgendwie.. reden wir weniger miteinander als früher. Warum hats nicht geklappt? Hat sie dich nicht gemocht?“

Tom knetete die eigenen Finger, und blickte irgendwo an die gegenüberliegende Zimmerwand, wo ein Poster von Revolverheld hing. Er musste an das Lied „Unzertrennlich“ denken. Er konnte den Text in und auswendig. „Endlich gefunden was längst zusammen gehört..“

Und plötzlich war alles glasklar. Wenn er es jetzt nicht sagen würde, würde er es niemals tun. Aber mit dieser Ungewissheit konnte er nicht leben. Er wandte den Blick wieder zu Robin.

„Ich bin immer noch verliebt. Aber ich weiss nicht, ob derjenige meine Gefühle erwidert.“

Er war so verliebt in diese Augen, und gerade hatte er das Gefühl, dass er keine einzige Sekunde vergeuden wollte, die ihm vielleicht noch blieben, um in diesen haselnussbraunen Augen zu versinken, bevor Robin weglaufen würde. Weil Robin sicherlich nicht an ihm interessiert wäre. Robin richtete sich auf, so dass er auf dem Bett sass.

„Das heisst, du bist.. du..?“ Er brach ab, und blickte Tom nur an. „Schwul“, beendete er Robins angefangenen Satz. „Ja. Bin ich. Weiss ich schon eine Weile.“

„Aber warum hast du mir nichts gesagt...?“ Robin kaute auf der Unterlippe herum.

„Was weiss ich? Weil ich Angst hatte? Weil ich immer noch Angst hab?“, sprach Tom, und seine Stimme war brüchig.

„Du hast Angst? Aber wovor? Denkst du.. Derjenige.. ehm.. könnte.. Sei..“

„Robin“, flüsterte Tom. Und dann war es ganz einfach. Robins Blick lag auf ihm, und ein leichtes, schüchternes Lächeln umspielte dessen Mund. Es war ganz einfach.

„Du bist es doch, du Idiot. Ich bin schon seit Ewigkeiten in dich verliebt.“

Robins Augen weiteten sich, und er starrte Tom eine Weile lang an. „Aber..“, murmelte er dann.
 

„Du bist genauso ein Idiot“, platzte es plötzlich aus Robin hervor, während er die Hände etwas anhob, und auf Toms Arm legte, der immer noch um seine Beine geschlungen war.

„Wa.. was?“ Tom lockerte seinen Klammergriff um die eigenen Beine und liess die Arme sinken, starrte Robin nur an.

Robin fuhr mit seinen Fingerspitzen über Toms Wange, und blickte ihn nur schweigend an, kaute auf der Unterlippe.

Konnte es tatsächlich sein, dass Robin.. aber.. Toms Hirn war nahe dran, auszusetzen. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass..

Er hob die Hand an, und legte sie sachte an die eine Seite von Robins Gesicht, strich mit dem Daumen über die Wange. Robin schloss die Augen.

Und dann war es ganz einfach. Tom beugte sich zu Robin, und küsste ihn. Und Robin wehrte sich nicht, sondern schlang die Arme um Tom, erwiderte den Kuss.
 

Endlich gefunden

Was längst zusammen gehört

Eine Welt aus Sekunden

Die uns alleine nur zerstört

Wie Ebbe und Flut

und Träume, die immer wieder kommen

Sie machen uns Mut

Wir haben sie uns einfach genommen

Der Augenblick schreibt unsere Geschichte
 

7 Jahre später
 

Er hörte nur ein Rascheln vom Küchentisch her, und dann schlossen sich starke Arme von hinten um seinen Körper. Tom legte den hölzernen Kochlöffel zur Seite, mit dem er gerade in der Käse-Sahnesauce gerührt hatte, und wandte den Kopf leicht zu Robin, der lächelte. „Guten Abend, Liebster. Das riecht ja gut.“ „Spaghetti mit Käse-Sahnesauce.“

„Mmmh, mein Leibgericht.“

„Gestern war noch Tortellini-Auflauf dein Leibgericht.“

„Alles was du kochst ist mein Leibgericht“, sagte Robin lachend. Dann flüsterte er in Toms Ohr: „Aber am liebsten esse ich dich.“ Erneut grinste er, wich dem Schlag mit dem Holzlöffel aus, während er sich von Tom löste. Er trat zu dem einen Schrank in der Einbauküche, und holte Geschirr und Besteck, um damit den Tisch zu decken. Tom rollte mit den Augen, und schmunzelte, während er sich wieder dem Essen widmete.
 

Später am Abend, nachdem sie gegessen hatten, sassen sie aneinander gekuschelt auf dem Sofa.. Tom hielt Robin in den Armen, und sie schauten die 3D-Tagesschau. Zum Glück brauchte man endlich nicht mehr diese nervigen 3D-Brillen. Der Beamer warf das Bild bereits plastisch in den Raum, so dass man als Zuschauer auch zuhause mittlerweile das beste Kinogefühl hatte.

Während der Nachrichtensprecher von den erneuten Kämpfen im Golf und den amerikanischen Bombenabwürfen über der iranischen Hauptstadt berichtete, massierte Tom Robin die Schultern. „Können wir das nicht abstellen?“, murmelte er. „Ich will keine schlechten Nachrichten heute. Heute ist ein guter Tag.“ Robin nickte nur, und griff nach der Fernbedienung, schaltete um, und erwischte eine Folge der 32. Staffel von den Simpsons.

„War die Arbeit heute interessant?“

„Nö, nicht wirklich“, sagte Tom zur Antwort. Robin drehte den Kopf etwas. „Warum ist heute dann ein guter Tag.“

„Jeder Tag, den ich mit dir beenden kann, ist ein guter Tag“, Tom lächelte. „aber auch abgesehen davon.. Es ist 7 Jahre her.“

„Eeecht?“ Robin wurde leicht rot. „Tut mir leid, hab ich vergessen. Sonst hätt ich was mitgebracht..“

„Ach Robin.“, Tom musste lachen. „Das ist mir nicht wichtig. Ehrlich. Mit dir hier zu sitzen.. ist das schönste Geschenk zum Siebenjährigen.“

„immerhin hab ich unseren Hochzeitstag vor zwei Wochen nicht vergessen!“, versuchte Robin noch schwach aufzubegehren. Tom nickte. Wahrlich, den hatte er nicht vergessen. Nach 6 Jahren Beziehung, mit Höhen und Tiefen, und einer mehrmonatigen Pause hatten sie sich vor zwei Jahren wieder zusammengerauft. Und vor einem Jahr waren sie schliesslich vor den Friedensrichter im Standesamt getreten. Irgendwie war Tom sehr froh darüber, dass es seit 20 Jahren möglich war, gleichgeschlechtliche Partnerschaften auch offiziell zu besiegeln.

Aus einem Impuls heraus küsste er Robin sanft auf den Hinterkopf.

„Aber ich bin echt froh, dass du es damals gesagt hast. Ich hab mich nicht getraut.“ Sagte Robin nach einer Weile. „Wenn ich mir überlege.. Was wäre gewesen, wenn du mir nicht die Wahrheit gesagt hättest?“

„Denk am Besten nicht drüber nach“, flüsterte Tom, und knabberte leicht an Robins Ohr.

„Du hast Recht. Das ist nur unnötig“, bekam er neben einem wohligen Seufzen auch noch als Antwort.

„Ich liebe dich.“, sprach er.

„Ich dich auch, Tom“, kam es als Antwort.
 

Wir sind unzertrennlich

Wir Sind unvergänglich

Wir sind unzertrennlich

In unsere Welt verloren

Wir sind unzertrennlich

Wir Sind unvergänglich

In Die Sekunde eingefroren



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