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Angel with dirty face

Engel die schüchtern, egoistisch und brutal sind= einfach zum lieb haben
von

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Akt 6/ Perfect LIVE & Akt 7/ Hungry COMEBACK

Akt 6/Perfect LIVE
 

Sima hätte sich gewünscht von lieblichen Vögelgesängen geweckt zu werden. Doch Gezwitscher der Vögel im Paradies selber waren wie ausgestorben. Wo Sima doch dachte das genau das eine Paradiesatmosphäre ausmachte. Als sie ihre Augen aufmachte vernahm sie dumpfe laute nicht weit von ihr entfernt. Sie lag unter einer Palme im Sand verbuddelt. Wer weiß ob Mika diese Nacht wieder nicht schlafen konnte. Erst einmal versuchte sie sich aus dem Haufen Sand zu befreien. Ihr Grummeln zeigte an das sie schon am frühen Morgen mit schlechter Laune aufstand.

Ein wenig hinter ihr stand Michael und hackte mit seinem langen Schwert auf eine wehrlose Palme ein.

Sein Gesicht war wutzerknautscht und sah ein wenig besessen aus. Sima trottete zu ihm und ließ sich wieder in den Sand plumpsen. Unten am Boden sah sie ihm ins Gesicht und gähnte.

"Weib hat sich auch bequemt aus ihrer Sandhöhle zu kriechen".

"Guten Morgen Mika-chan. Du hast wohl den ganzen Tag Langeweile".

Er rammte das Schwert in den Sand und stütze die Hände hin die Hüften.

"Wenn ich Langeweile hätte würde ich, wie du, den ganzen Tag durch die gegen pennen und so verpeilt wie du schauen", rauzte er und stieß das Schwert um so das es neben Sima landete.

"Du kannst ja mal dein Glück versuchen und Holz hacken. Ich will heut was ordentliches zum Mampfen, und nicht ständig dämliches Diät Obst"!

Sein letztes Wort endete wieder in einer Schreiorgie die man weit über die Insel hören konnte.

Nun stand Sima auf und stützte ebenfalls die Hände in die Hüften.

"Wieso... Diät kann dir ja nicht schaden".

"Lass es nicht drauf ankommen und ich stopf dir dein großes Maul mit deinen scheiß Früchten voll".

"Wie denn, wenn du zu langsam bist vor Fettleibigkeit".

Und das war das Startzeichen wo Sima losrannte. Sie hatte zurecht das dumpfe Gefühl gestochen ,dass Mika sie gleich wieder ansprang und würgen wollte.

"Du dämliche Ganz... ich werd dir die Beine verknoten", brüllte Mika der kaum mühe hatte ihr an den Fersen zu bleiben. Sima preschte den Strand entlang. Im Himmel hatte sie gelernt wie man schnell sprinten musste. Und das nutzte sie hier passend aus. Hin und wieder warf sie einen hektischen Blick nach hinten zu ihrem fluchenden Verfolger.

Der Strand ging endlos um die Insel herum und Sima hatte das Gefühl diese schon mindestens 5 mal umrundet zu haben. Wieder wandte sich ihr Blick nach hinten. Mika-chan war langsamer geworden und ging ihr nur noch schleppend hinterher. Sie wurde nun auch immer langsamer und schließlich blieb sie keuchend stehen und stütze ihre Hände auf die Knie. Ihr Blick war dabei starr nach unten gerichtet, so das sie nicht sehen konnte das Mika schon wieder das Tempo beschleunigt hatte und wie gestochen auf sie zu rannte. Erst als sie kurz aufsah bemerkte sie die ansprinntende Gefahr und wollte so eben einen zweiten Fluchtversuch starten, der jedoch zu spät kam. Kaum hatte sie sich umgedreht spürte sie schon einen stoß in ihren Rücken und viel zu Boden.

Mika presste sie in den Sand und atmete kurz durch bevor er aufstand und sich auf sie setzte. Ihre Arme zog er straf auf ihren Rücken.

"Hab dich, denkst du das ich eine rollende Tonne nicht einholen kann"!

"Du hechelst wie ein alter Hund", erwiderte sie eben so keuchend.

Auf diese Feststellung wurden ihre Arme noch straffer von Mika gezogen so das sie aufschreien musste.

"Lass das, das tut weh".

Nicht nur das, denn Mika-chan fing an ihr in die Schultern zu kneifen.

Nach ein paar Minuten des Folterns verlor er allmählich die Lust daran und ließ sie los. Er stellte fest das sie ganz woanders gelandet waren als sie los liefen. Was eigentlich ziemlich logisch war. Am Ende des Strandes ragten Felsen in die Höhe. Sie waren grau-schwarz und nicht alt zu hoch. An diesen Felsen schloss sich der Dickicht an.

"Wir werden ver...hgsdxhsdhasdt".

Sein Gesicht wurde soeben in den Sand gedrückte. Sima's gehässiges Gesicht grinste. Doch das verging ihr als sie spürte das Mika-chan sich zu wehren begann. Schließlich hatte er sie von sich gestoßen und konnte in diesem Moment wieder nach Luft ringen.

"Hast du sie noch alle"? Hastig wischte er sich den Sand von den Augen und schaute sie grimmig an.

"Selbst Schuld", blaffte wiederum Sima und schmollte. Wieso sollte er immer nur ärgern dürfen?

Er packte sie an ihrem goldgelben Oberteil und wollte sie so eben mit nach oben ziehen als dieses in Folge seiner Grobheit riss. Sima schrie panisch auf und wehrte sich mit den Füßen.

"Sieh... jetzt hast du es kaputt gemacht! DAS HAB ICH VON GABRIEL BEKOMMEN. Du dämliches Schwein". Sima kochte und versuchte den Stoff an ihren Oberleib zu spannen.

"Wieso... das hast du mit Absicht gemacht", brüllte das Mädchen und war mit Sand nach ihm.

"Mensch... hör auf zu heulen. Brüll mich noch an und sag * ich hasse dich* und dann hat sich die Sache auch".

Sima war gerade dabei ihre Träger wieder mit einander zu verknoten. Er wusste nicht wie viel ihr an den Sachen lag, deswegen konnte er ihre Wut auch nicht verstehen. Als sie ihre Sachen wieder eigener Maßen zum Zusammenhalt gebracht hatte, stand sie auf, ohne ihm einen weiteren Blick zu würdigen, und stampfte den Strand zurück.

"Hey, bleib stehen du Heulboje, wir gehen in den Dschungel um etwas Essbares zu jagen".

Sima hörte nicht auf ihn und lief weiter stur ihren Weg.

"Hörst du, SIMA!!!!"
 

Sima war es egal ob ihr Magen knurrte, vielmehr schmerzte nun ihr Herz vor Sorge um die anderen Engel. Wie konnte Mika-chan denn seine Freunde einfach so hinter sich lassen. Sie plagte immer noch das Schuldgefühl ihnen nicht helfen zu können. Wie es Gabriel wohl geht?

Sie sollte nicht sterben, Sima wollte ihr doch helfen, statt dessen wurde sie mit diesem gefühlskalten Egoist regelrecht hier her verbannt.

Die Beiden wussten nicht wie sie mit einander umzugehen hatten. In ihrer ersten Begegnung steckte genauso viel Hass wie heute noch. Dabei war sie doch eigentlich eine Vertraute. Eine Schwester. Mika-chan liebte seinen Bruder doch auch so sehr. Und sie, die ihn in sich trug, verachtete er. Was um Himmels willen machte sie bei ihm falsch?

Das Floß trieb vor sich hin. Der Strand, an den sie sich angesiedelt hatten, war einen kleine Bucht, und so paddelte sie von einem Strandende zum anderen. Sie bemerkte in der Ferne bei ihrer kleinen Hütte ein Feuer brennen. Mika war wieder da. Seine Jagt hatte mindestens 3 Stunden gedauert. Ihr Verlangen trieb sie nicht sonderlich zu ihm und so schwamm sie weiter im Tümpel es Südseetraumes herum. Unter ihr schwammen kleine Fische. Sie waren bunt und sahen ziemlich niedlich aus. Sima beobachtete sie eine Weile. Dabei vergaß sie die Zeit ein wenig.

Nach und nach spüre sie eine leichte Brise an ihrem Rücken. Etwas weiches, welches auf dem Nacken zwischen ihren rotbraunen Schulter langen Haaren gelandet war, kitzelte sie. Und jetzt erst sah sie eine Feder auf die Wasseroberfläche gleiten. Und auch in ihrem Nacken hatte sich eine Feder gefunden, so stellte sie fest. Verwundert, wo diese Federn jetzt her kamen, schaute sie nach oben. Hoch am Himmel schwebte er mit seinen weißen Schwingen die ab und zu ein paar Federn ließen.

"Kann es sein das du wieder einmal vor dich hin gepennt hast"? Mika-chan deutete auf das Ufer welches schon ziemlich weit in die Ferne gerückt war.

"Scheiße", fluchte Sima und fing an zu paddeln.

Unabhängig von Sima's misslichen Lage fing Mika an eine gebratene Keule zu futtern. Ihm gefiel es bei einem guten Abendessen köstlich amüsiert zu werde.

"Ich hasse dich, wieso fliegt du da so nutzlos rum? Du könntest wenigsten noch ein wenig mit ziehen", keuchte sie in einer kurzen Pause.

"Tut mir Leid Weib, ich bin gerade mit etwas anderem beschäftigt". Er grinste und flog davon, dem Ufer entgegen.

Sima fluchte ihm nach.
 

So satt hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Komisch das ihm gerade seine Leibspeise über den Weg gegackert kam. Das Huhn war wohl genährt und machte ihn daher pap satt. Er fuhr mit seine Augen hinunter zum Strand.

"Sie hat es Tatsache geschafft", pfiff er.

Sima hatte sich soeben vom Floß ins Wasser fallen lassen und schleppte sich jetzt die letzten Meter an den Strand. Man sah das sie schon etwas wankte auf den Beinen war. Aber so schwer konnte doch die ganze Paddlerei nicht gewesen sein. Mika-chan schreckte etwas überrascht aus seiner Lümmelposition auf, als Sima im Begriff war ohne Vorwarnung in den Sand zu kippen. Oder hatte sind keine Lust mehr zum laufen?

Er sah sich gezwungen nach dem rechten zu schauen und schlenderte zu ihr heran. Als er bemerkte das sie ihre Augen geschlossen hatte, war er sich im ersten Moment sicher das sie vor Müdigkeit einfach eingeschlafen war. Er stieß sie mit dem Fuß an doch Sima reagierte nicht. Mika kratze sich nachdenklich den Kopf. Heute früh war sie schon Kilometer weit vor ihm davon gelaufen. Und dann noch diese lange Paddelei. Was hat sie denn alles gegessen um so fit zu bleiben. Ihm viel auf das er das letzte Obst heute früh ganz allein verdrückt hatte.

Mika kniete sich über sie und schaute ihr ins Gesicht. Sie lag auf dem Bauch und die eine Gesichtshälfte war in den Sand vergraben. Verunsichert drehte er sie auf den Rücken und verpasste ihr ein paar leichte Schläge auf die Wange. Nach dem 10 Mal kehrte ihr Bewußtsein langsam wieder zurück. Sie sprach nicht, kaum hatte sie einmal mit den Augen geblinzelt schloss sie sie wieder und viel in einen erneuten Schwächeschlaf. Kurz entschlossen hob Mika-chan sie vom Boden auf und trug sie nach oben zur Hütte.

"Das mit der Diät war doch nicht so gemeint. So dick bist du auch nun wieder nicht", grummelte er nachdenklich. Er legte sie in den Sand und füllte etwas Quellwasser, welches er von der Jagt mit gebracht hat, in eine Muschelschale und flößte dieses Sima ein.

Er schaute rüber zu dem Rest vom Abendessen. Knochen und ein paar Fleischfetzen waren noch von dem unschuldigen Huhn übrig geblieben. Eine angebissene Banane lag noch halb im Sand, und eine Kokosnuss, die er aber vergebens aufmachen wollte, waren vom Nachtisch übrig geblieben.

"Sag jetzt bloß nicht das ich dir die Rester noch vorkauen muss"?

Sima, die in seinen Armen hing schlief schon wieder fast ein. Mika aber stieß sie jedes mal an wenn sie im Begriff war die Augen zu schließen.

Mit Mühe und Not kaute sie Mikas essen hinunter. Zwischendurch wurde sie immer gesprächiger.

"Disschdf Hchuhn schmesdgzt zun chschen".

"Was"?

Sima schluckte kurz hinunter. "Das Huhn schmeckt zum kotzen".

Sie war mittlerweile schon wieder richtig aktiv und machte sich nun mit vollen Backen an das Resthuhn ran.

"Schlucken nicht vergessen", erwiderte Mika und versuchte sich mit einem selbst gebastelten Kamm die Haare glatt zu streichen. Er war gerade im Wasser gewesen und der frische Wind fröstelte ihn ein wenig.

Als auch die Knochen des Huhnes gierig von ihr abgeschleckt waren und kein Krümel Essbares mehr da war, begann Sima sich die Hände abzulecken.

"Iihh.. was machst du da... geh sie dir gefälligst waschen", rief Mika und verzog das Gesicht. Sima steckte ihn die Zunge raus.

"Ich... ich habe immer noch Hunger". Langsam kroch auf allen Vieren zu ihm. Er lehnte an einer Palme und legte soeben seinen Kamm beiseite als er sah mit welchem ungewöhnlichen Gesichtsausdruck sie auf ihn zu kroch.

"Äh... immer noch"?

"Ja... Hunger...". Als Sima Mika erreicht hatte setzte sie sich vor ihn. Ihre Zunge fuhr sichtbar ihre weißen Zähne entlang. Wie eine Katze stemmte sie sich auf seine Beine und blickte ihn genau ins Gesicht.

"Hunger"!

"Wirst du jetzt zum Kannibalen"? Fragte er verunsichert.

"Ich habe Hunger", flüsterte sie und ihr Kopf legte sich schief. Sie beugte sich instinktiv zu ihm nach vorn.

"Du... riechst nach Meer und Fisch. Das wäre genau das richtige", schnurrte sie.

Mika war ein wenig entsetzt. Und er wusste so recht nicht mit dieser jungen Frau anzufangen.

"He he... also...dein Hirn scheint zu wenig Sauerstoff zu bekommen...äh..äääähhhh", schrie er. Mika spürte ihren Atem an seinem Hals. Er hatte jetzt wirklich Angst sie würde ihn beißen. Schockiert presste er sich so an den Palmenstamm das er den Rückhalt verlor und an der zierlichen Palme abrutschte als Sima die Arme um ihn schlang und tatsächlich seinen Hals mit ihrem Mund berührte. Jedoch fühlte Mika nicht einen Biss, als die Beiden im Sand gelandet war.

"Wwas machst du da"? Schrie er wieder völlig in Panik und wollte sie von sich stoßen doch sie klammerte sich mehr den je an ihn. Allmählich erkannte er was sie da gerade machte.

"HÖR AUF AN MIR ZU SAUGEN DU EKEL"!

Es brachte ihn zum Rasen, da Sima sich nicht loswerden ließ. Schließlich riss er ihren Kopf von sich indem er an ihren Haaren zog. Sogleich bekam sie noch einen Tritt um Mika möglichst weit fern zu bleiben. Sima rappelte sich auf und grinste. "Du bist ja zäh"!

"Du hast sie wohl nicht mehr alle. Was... was hast du da gemacht"?

Er versuchte vergebens einen Blick auf seinen Hals zu werfen.

"Oh... er ist groß, und ssseeehhrr rot".

"Bist du noch ganz sauber"? Seine Stimme klang so als ob er gleich zu heulen begann.

"Man, wenn du so rot wirst sieht man ihn doch gar nicht mehr. Das ist eine gerechte Strafe für meine schöne Bekleidung". Sie nickte zufrieden.

"IST DAS DER DANK DAS ICH DIR MEIN FUTTER GEGEBEN HABE".

"Wenn du nicht so viel gestänkert hättest wäre ich ja mit auf Jagt gekommen".

Mika-chan sprang auf und lief zum Wasser hinunter.

"Was hast du denn, das ist doch nur ein Knutschfleck. Sein bloß froh das ich nicht wo anders gesaugt habe".

Er blieb stehen und legte seine Stirn in Falten. "Bleib mir bloß vom Leib du rollige Ganz".

"Oh... was haben wir da?! Mika-chan zeigt also einen Wunden Punkt. Ist das niedlich. Genau das hätte ich am aller wenigsten erwartet. Du bist schüchtern.... ist das süß"!!!
 

Obgleich der Fleck nicht länger als einen Tag zu sehen war, ging Mika-chan Sima sichtlich aus dem Weg. Und Sima begriff das ihre kindische Aktion ziemlich daneben gewesen sein muss. Sie sah es ja regelrecht als Flucht wenn sie und Mika zu eng aneinander befanden. Und das war meist kaum ein scheuer Körperkontakte wenn sie ihm etwas reichen wollte. Die Tage im Paradies gingen eher gequält vor sich hin, und keiner der Beiden konnte so recht das Leben in diesem Traum genießen.

Sima hatte ihre Vorliebe zum Meer entdeckt und tauchte oft nach Korallen oder Muscheln, die es dann zum Essen gab. Mika-chan hingegen wurde von Tag zu Tag immer unruhiger. Sima wusste nicht ob ihm die Gesellschaft von ihr so auf die Nerven ging, oder das generelle friedliche Leben was er anscheinend nicht gewöhnt war.

Und auch heute am 10 Tag ihres Paradiesurlaubes, rannte er wieder Stunden den Strand entlang. Später hackte er wie besessen auf Palmen ein und wenn diese zerkleinert waren, auf die bloßen Felsbrocken. Sima traute sich nicht ihm nach seinen Wutausbrüchen zu fragen. Allein seine heutige Aggressivität toppen die Gestrige.

Mika machte zwar ab und zu einige Pausen, die jedoch nicht lange waren. Eine davon nutzte Sima. Er saß auf dem Felsen den er gerade versucht hatte mit seinen langen Schwert zu zerkleinern. Seine Mine zog sich weit nach unten und seine Augen hatten diese typische kleine Form des Nachdenkens angenommen.

"Sag... bist du mir noch böse"?

Sima stand neben ihm, mit gewollt großem Abstand. Er blickte zu ihr und zog seine Schultern in die Höhe. Das Grummeln war eher gleichgültig.

"Ich merke das dich etwas berückt, wenn du dar..".

"Es ist nichts, hör auf mir auf den Senkel zu gehen", zischte er und kletterte vom Felsen hinunter. Sima folgte ihm.

"Ich gehe jagen".

"Was... aber es ist bald dunkel... dann... will ich auch mit"!

"Vergiss es, Weiber wie dich verscheuchen das Vieh nur"!

Er warf sein Schert über die Schulter und trottete in den Dickicht. Sima folgte ihm unerlaubt. Dennoch ließ Mika-chan es zu.

Er kannte sich in den 6 Tagen hier auf der Insel ziemlich gut aus und wusste wo das Vieh ihre Futterstellen hatte. Beide hockten in einem Busch nahe einer kleinen Quelle. Es vergingen Minuten des Schweigens. Mika war sich sicher das mindestens ein Tier hier noch trinken kommen musste. Und es dauerte auch dann nicht mehr lange bis sich im Busch etwas bewegte. Ein Tier mit langen graziösen Beinen stieg ins freie. Es streckte die Nase in die Luft und steuerte die Quelle an .

"Ein junges Reh", zischte er und hielt sich zum Angriff bereit. Der günstigste Augenblick war gekommen und er stürmte aus dem Busch. Gerade als er, mit dem Schwert voran, sich auf das Reh stürzen wollte, wurde er an der Hüfte gepackt und zu Boden gerissen. Irritiert sah er sich um.

Sima hatte sich auf ihn geworfen. Das Reh war weg, und ließ sich auch nicht mehr so schnell einholen.

"Was sollte das"? Seine Stimme war nicht gewohnt aufbrausend, wenn Sima ihn wieder einmal verärgert hatte. Eher klanglos und kalt.

"Ich habe dich gefragt was das sollte", wiederhole der abermals.

"Es war viel zu jung Mika-ch..".

"Was glaubst du eigentlich wieso das jagen heißt. Wie willst du Fleisch bekommen wenn du mich keins erlegen lässt? Denkst du das Essen fliegt einfach so auf den Tisch"?

"Du verstehst nicht die Gesetze der Natur. Du tötest die nächste Generation".

"Ich habe langsam keine Lust mehr dein Babysitter zu sein. Wenn du etwas gegen meine Art hast das verpiss dich und versorg dich gefälligst selbst. Du hast mir sowieso nur Ärger gemacht. Also verschwinde aus meine Blickfeld sonst setzt's was"! Seine Stimme durchbrach den Normalton.
 

Wahrscheinlich hatte er recht gehabt. Als sie ihren Kopf aus den Armen hob, glitzerten ihre Tränen in der untergehenden Sonne.

Jetzt wusste sie das Mika sie wirklich hasste und nur wegen seinem Bruder halber sich mit ihr abgegeben hatte. Und es war nicht verwunderlich das ihm erst jetzt der Faden gerissen war, wo es doch vielleicht schon überfällig war. Sie versuchte ihr Schluchzten zu kontrollieren, doch so sehr sie sich bemühe sich wieder zu beruhigen, in ihrem Kopf stiegen wieder seine kränkenden Worte hoch.

Was wollte sie denn noch hier? Allein, ohne jegliche Zivilisation, nur ihren Bruder der sie hasste. War das hier doch nicht das Paradies. Sie vernahm laute Geräusche, es hörte sich fast wie ein Grollen an. Er musste sich wohl wieder abreagieren und machte sein Umfeld platte. Sie würde zu gern wissen ob es ihm gut ging. Als sie blind durch den Wald gerannt war, musste sie wahrscheinlich auf der anderen Seite der Insel gelandet sein. Hier war sie noch nie gewesen. Der Sand hier sah noch unberührt und fein gepudert aus. Nur einzelne Sandspuren von ihr waren zu sehen. Als sie die Sonne unter gehen sah spürte sie kurzzeitig das Gefühl der Geborgenheit. Die Sonne wärme sie schützend und trocknete ihre Tränen. Alleine waren die zwei wohl besser dran, so bemerkte sie jetzt.
 

Seine Stirn schmerzte ein wenig und sie war schon etwas wund, doch auch durch das ständige Hämmern gegen den Palmenstamm ließ das Gefühl nicht verschwinden. Reue, und er fühlte sich ein wenig schuldig dem Mädchen solche Worte an den Kopf gehauen zu haben.

Sie hatte sich eine Mulde in den Sand gegraben und diese mit Palmenblättern ausgelegt. Und darin schlief sie nun. Er stand an einer Palme, mit der Stirn an ihr, gelehnt und jedes mal wenn er ihr einen Blick zuwarf hämmerte er gegen den Stamm und versuchte sein klägliches Gefühl hinaus zuklopfen. Aber das brachte ihm eher Kopfschmerzen. Sie hatte sich mit Sand zugedeckt, weil er schön warm und trocken war. Mika spürte frische Luft an seinen Armen vorbeiziehen. Als er hinauf sah bemerkte er dicke Wolken die den Himmel allmählich bedeckten. Sie schlief hier im Freien und es würde jeden Augenblick anfangen zu regnen, das wusste er. Ohne weiter nachzudenken fing er an Blätter für eine Unterkunft zusammen. Wenn sie vom Regen aufwachen würde, hätte er ihr wenigstens unbemerkt etwas zum unterstellen zusammen bastelt. Doch als er die ersten Palmenblätter in der Hand hielt viel schon der erste Tropfen zu Boden. Erstaunlich, denn es war das erste mal das es hier regnete. Ihr Körper zuckte auf einmal zusammen und streckte sich. Sima's Kopf blickt in die Höhe und bemerkte den herannahenden Wolkenbruch. Als sie ein Knacksen hinter sich vernahm, war es für Mika zu spät um unbemerkt aus ihrem Blickwinkel zu verschwinden. Sie stand hastig auf und rief seinen Namen. Es wäre ihm auch unangenehm gewesen jetzt einfach so abzuhauen. Aber genauso unangenehm war es jetzt ihr den Grund seiner Anwesenheit zu erklären.

Erstaunlicher weise aber fragte sie nicht danach sondert setzte sich wieder in den Sand. Der kalte Regen zauberte ihr eine niedlich aussehende Gänsehaut auf ihren Körper. Immer mehr tropfen perlten nun von diesem ab. Wieso stellte sie sich nicht unter die Bäume. Sima streckte ihre Arme in die Höhe und ließ sich nach hinten fallen. Ihre Augen hatte sie geschlossen und der Regen lief nun schon fast in Strömen vom Himmel auf sie herab. Zuerst zögerte Mika-chan, dann jedoch fasste er sich und lief mit einem Palmenblatt in der Hand zu ihr. Er hatte sie erreicht und hielt ihr das Blatt über ihr Gesicht. Der Regen nässte dieses Körperteil nun nicht mehr. Überrascht öffnete sie ihre Augen.

"Das brauchst du nicht. Es ist schön wenn ein kalter Regen dir das Gesicht wäscht", flüstere sie und schob das Blatt beiseite. Mika schaute verwundert zu ihr nach unten. Seine Haare waren klitsch nass und Perlen tropften in den Sand. Er beobachtete ihr Lächeln und ihr schien es wirklich zu gefallen. Sein Gesicht streckte sich nun auch in den Himmel und er schloss seine Augen um die Wirkung des Regens abzuwarten. Tatsächlich war es eher ein angenehmes Gefühl. Langsam ließ er sich in den Sand kippen und breitete seine Füße und Arme weit aus.

"Ich... ich wollte mich entschuldigen", viel ihm ein.

"Für was"?

"Das ich dich heut so angeschrien habe"!

"Du hast es doch bloß gut gemeint. Ich merke das wir nicht so recht mit einander klar kommen. Dein natürliches Schuldgefühl plag dich bloß. Doch für diese Erkenntnis brauch man sich nicht zu entschuldigen".

Seine Hände krallten in den Sand. "So ist das also".

"Nein.. bitte versteh das nicht falsch. Ich habe eigentlich nichts gegen dich. Ich will dir auch keine Vorwürfe machen, denn es ist mehr als fair das du dich trotzdem um mich gekümmert hast".

"Trotzdem du denkst das ich dich hasse".

"Ja".

"Ich... ich hatte eher Angst vor dir. Ich hasse dich nicht weil du mir auch sonst ziemlich auf den Wecker gehst. Ich habe nur manchmal angst vor dir und auch manchmal selbst vor mir."

Mika hob seinen Körper in einen sitzende Lage. Er hatte bemerkt das sie nach hinten geschaut hatte und nun wollte er ihr ins Gesicht blicken können. Sima machte es ihm gleich und saß nun ein Stück weiter vor ihm.

"... Angst? Vor dieser Kraft die in mir Schlummert"? Fragte sie.

"Ich habe viel über dich nachgedacht. Wieso wir uns begegnet sind. Wieso mein Bruder gerade dich als Träger seiner Seele ausgesucht hatte. Er war einmal ein mächtiger Thron. Und als ich in diesem Dorf deine 3 Flügel gesehen hatte, die darauf hin wiesen das da ein Seraph in deinem Körper schlummert, nahm ich an das dieser Auserwählter mein Bruder selbst war. Es passte doch alles. Er war männlich, so wie es Uriel vorhergesehen hatte. Doch wieso um Himmelswillen wählt sich mein Bruder so ein hilfloses Geschöpf wie dich aus, wenn er solch eine Macht in sich trägt"?

"Und davor hattest du Angst? Vor deinem Bruder"?

"Er ist kein Seraph!"

"Aber... wieso... wieso kommst du darauf wenn so vieles dafür spricht"?

"Ich weiß es einfach".

"Du sprachst davon das du selbst vor dir Angst hast. Ich habe bemerkt wie unruhig du auf einmal geworden bist. Von Tag zu Tag wird es schlimmer. Erzähl mir nicht das du den Krieg vermisst".

"Ja und nein. Ich vermissen den Krieg zwar nicht, aber das Gefühl etwas gutes bewirkt zu haben und diesen Bastarden wieder einmal in den Arsch zu treten, fehlte mir. Es war so befriedigend. Was mir hier bliebt ist das abwarten und hoffen das dieses friedliche Leben hier bald vorbei ist. Dennoch merkte ich das sich nicht nur das in mir aufgestaut hatte. Es war eher Wut auf mich selbst. Ich hasste mich dafür solche Schwächen zu zeigen. Vor allem dir gegenüber Sima".

Sima's Blick wurde ein wenig perplex.

"Schwäche hast du mir gegenüber aber nie gezeigt".

"Ich habe es aber nur geschickt in Form von Wut kaschieren können". Er lachte ein wenig lächerlich und schüttelte den Kopf.

"Es musste wohl irgendwann so kommen. Und das ist jetzt das erste mal das ich es mir direkt eingestehe". Seine Hände ballten sich und er hievte sich nach oben.

"Ich finde es doch ein wenig zu nass hier".

Sima sprang ebenfalls auf. Sie lief schnell auf ihn zu. "Heißt das ich darf zurück"?

"Mh... ich denke schon", murmelte er und klopfte sich den Sand ab.

Überraschend viel sie ihm ihn die Arme. Ihr Körper presste sich sicher und dankbar an ihn und er spürte wie viel Last von ihr viel.

"Was es auch immer ist, ich werde über deine Schwächen und Ängste hinweg sehen. Schließlich habe ich sie auch".
 

Er betrachtete sich das Meer. Unter ihnen, an den Klippen, war das besagte Korallenriff.

"Hast du Angst"? Fragte sie als Sima sich neben ihn gestellte hatte. Mit einem Satz sprang sie in die Fluten. Als sie aufgetaucht war sprang auch Mika ihr nach.

Unten, auf dem Meeresgrund, bot sich den Beinen eine Fundgrube. Muscheln, Krabben, Fische in den verschiedensten Farben, Algen und nicht zuletzt die bunt leuchtenden Korallen. Mika zog sein Messer aus dem Gürtel seiner Hose. Gerade als er eine Muschel aus den Korallen schneiden wollte spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Zeh. Panisch spuckte er seinen Sauerstoff aus den Lungen und stieß an die Oberfläche. Das Wasser war tief und so hatte er keine Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten. Eine Hand umfasste Sekunden später sein Fußgelenk und der Schmerz wurde unterbrochen. Sima tauchte kurz vor ihm auf und hielt einen Krabbe in der Hand.

"Hast was geangelt"!

"Ha ha...", grummelte er. Seine Augen musterten die Krabbe. Er hätte sie am liebsten gegen die Klippen geworfen. Aber er nahm an das sie heut zur strafe noch gekocht wurde. Sima nahm ein selbst gebasteltes Netz aus Algen zu Hand und warf die Krabbe hinein.

"Und was hast du gefangen"? Fragte sie.

Ein wenig rot nahm Mika seine Hand aus dem Wasser und hielt ihr eine 5 cm große Muschel vor die Nase.

"Hunger? Ist klein und handlich".

Sima zog amüsiert die Augenbrauen nach oben. Gerade als sie ihm durch die Haare wuseln wollte, hielt er ihr Handgelenk fest. Ihr Lächeln auf den Lippen verschwand, und ihr Blick war leicht verwirrt, denn sie wusste nicht wieso er sie so durchdringend anstarrte. Durch das Wasser zog er sich langsam an sie heran. Ohne das er ihr Handgelenk festhielt, fuhr sein Kopf an ihr Ohr und verharrte eine weile. Sima spürte seinen schweren Atem. Und auch sie keuchte noch von dem Sauerstoffmangel Unterwasser. Seine freie Hand fuhr hinauf zu ihre Kopf und strich durch ihr rotbraunes Haar.

"Mika-chan"?

"Ja? Wieder eine Schwäche was"?

"Du kannst nicht fischen"?

"Ich bin miß sag es doch"! Seine Hand hatte ihren Nacken umschlossen und seine Augen blickten nun in ihre.

Akt 6/ END
 

Akt 7/ Hungry COMEBACK
 

Beide spürten plötzlich eine Strömung, die von Sekunde um Sekunde immer stärker wurde.

"WAS IST DAS", schrie Sima und krallte sich umbewusst an Mika der verwirrt zu dem Strudel sah, der sich soeben nicht weit von ihnen entfernt gebildet hatte. Beide hatten keinen Halt um sich irgendwie fest zu halten. Mika-chan zog sie überraschend mit nach unten. Ein Blick unter Wasser zeigte einen Strudel der aus dem Meeresboden heraus schloss und alles in sich aufsaugte. Und wie es aus sah auch die Beiden gleich mit. Mika hatte einen kleinen Felsvorsprung erreicht und klammerte sich mit einer Hand daran. In der anderen hatte er Sima die sich wiederum an ihn klammerte. Sie fing plötzlich an, an Mika zu rütteln. Als er sich überrascht zu ihr drehte deutete sie nach oben. Mika schüttelte den Kopf. Es war riskanter nach oben zu flüchten als sich unten am Meeresgrund an etwas festzuhalten. Das war ja irgendwie auch logisch. Doch das alles half nichts wenn man nicht genügend Sauerstoff für diesen genialen Einfall hatte. So und nicht anders erging es Sima die dies Mika verständlich machen wollte und immer zu auf ihren Mund deutete. Er zögerte nicht eine Sekunde, sondert zog sie mit letzer Kraft zu sich heran um mit ihr seinen Sauerstoff zu teilen. Als er ihren Mund mit seinem verschlossen hatte, stieß er genügend Sauerstoff in ihre Lungen, das er nun dummer Weise selbst nicht mehr lange durchhalten konnte. Doch war das nicht genug, den der Strudel zog immer stärker an den Beiden so das Mika teils seinem Sauerstoff und dem Kraftaufwand sie nicht mehr festhalten konnte und die beiden in den Strudel gezogen wurden. Für kurze Zeit schien das Bewußtsein der beiden nichts mehr wahrzunehmen. Mika merkte als erstes das sie auf etwas gelandet waren welches mit rasender Geschwindigkeit, nach oben, an die Oberfläche schoss. Er rang mit den letzen Sekunden, als er jedoch die Wasseroberfläche durchbrochen hatte, zog sich seine Lunge sogleich mit Sauerstoff. Die Sicht war durch das Wasser in seinen Augen noch etwas verschwommen. Ein zweimal fuhr er mit den Händen über seine Augen und wischte es einfach Weg. Er kauerte auf großen Schuppen welche schwarz grau in der prallen Sonne schimmerten.

"Lados"?

Er war es tatsächlich. Hastig und voller Elan drehte er sich nach hinten um nach Sima zu schauen. Die allerdings entdeckte er weniger.

"Sima"?

Wieder drehte er sich und schaute dabei hinauf zum Kopf des mächtigen Drachen. Mika sprang auf und wanderte den Rücken des Tieres hinunter. Sima hing nirgends an ihm, und das ließ Mika befürchten das sie gar nicht mit aufgestiegen war. Im selben Moment schoss ein Lichtstrahl aus dem Wasser. Der Drache schreckte auf und flog mit Mika in die Luft.

"SIMA"! Nur sie hatte solche Energie. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang er abermals ins Wasser.

Mika-chan hatte Recht behalten. Ein lebloser Körper mit 3 Flügeln auf dem Rücken, trieb regungslos im Wasser. Es dauerte nicht lange bis Mika Sima erreicht hatte und mit nach oben zog. Lados Kopf lag im Wasser und ließ Mika und Sima auf dessen Körper steigen. Sima wurde von Mika mit ein wenig Nachdruck hinauf gezerrt.

Er beugte sich über sie und spürte das aus ihrer Lunge keine Luft mehr entwich. Nun startete er seine ersten Wiederbelebungsmaßnahmen. Zum Glück hatte er Sima schon bald wieder ins Leben gerufen, indem er abermals seinen Sauerstoff mit ihr geteilt hatte. Ihre Augen blinzelten und sie erkannte seine Umrisse in der beißenden Sonne.

"Mika..-chan"!

"Schau... wir haben Besuch bekommen". Er hastete zum Hals des Drachen und umklammerte ihn fest.

"Mein kleiner Süßer. Ich hab dich so vermisst. Wem hast du bloß ohne mich alles den Kopf abgerissen"?

Ihre Augenbrauen zogen sich bedenklich in die Höhe.

"Wenn er mal so erfreut über mein Leben wäre"!

Mika drehte sich abermals zu ihr.

"Er kommt uns abholen"! Mika-chan's Freude darüber war nicht zu leugnen. Denn er strahlte wie die Sonne. Und sein Grinsen machte Sima schon etwas ängstlich, denn es war noch nie so groß.

Freudig kletterte er auf den Kopf des Drachen.

"Los mein Alter! Auf geht's ins Leben", johlte und jubelte er wie ein 11jähriger wenn er nach Disney Land fährt. Sima hatte bei der Sache wohl die meisten Zweifel. Sie hätte ruhig noch ein wenig länger in Frieden leben können.
 

Die Pforten eines Schlossen wurden geöffnet. Auch Sima stieg nun von dem mächtigen Drachen und betrat das neue Anwesen der Cherubim. Diesmal hatten sie wohl nicht mit Prunkt gespart. Sima fröstelte es ein wenig. Kein wunder, ihr zerrissenes kurzes Top, und ihr Rock des schon einmal länger als nur bis zum Arsch hing, gaben nicht alt zu viel Wärme ab. Ihre Haare waren bei dem kälteren Zugwind auf Lados auch noch nicht getrocknet. Mika schien die Kälte hier jedoch nicht alt zu viel auszumachen. Er lief barfuß, oben ohne und mit zerrissener Hose freudig dem Eingang entgegen. Kurz hatte er sich zu ihr umgedreht und eine auffordernde Bewegung gemacht sie solle ihm gefälligst schneller folgen. Doch kaum hatte sie ihn erreicht stürmte er wieder im Tempo eines Sprinters los.

Sie betraten eine Halle die über 3 Türen in einen Saal führte. Von diesem aus ging eine Treppe hinauf zu verschiedenen Türen. Auch rechts und links hatte man eine große Auswahl an Durchgängen.

"Wo sind die denn alle?

URIEL?? GABRIEL?? RAPHAEL"?

"Schrei nicht so, sie werden dich auch so hören", grummelte Sima die gerade dabei neben ihm stand.

Eine große Tür auf der oberen Etage wurde aufgemacht, und ein dunkler Mann mit langen Haaren und zerknautschtem Gesicht trat hervor.

"Michael-sama, und... Sima, wir haben vieles zu bereden". Sein Ton war besorgniserregend ernst. Mika hätte eigentlich gedacht Uriel hätte sich über den Besuch der Beiden gefreut.
 

Die Schleppe hinderte Sima ein wenig daran schneller zu laufen. Ihre Haare rochen so frisch und sauber wie schon lange nicht mehr. Sie lagen fein und glatt auf ihren Schultern. Sie fror nun nicht mehr da sie etwas längeres angezogen hatte. Um genau zu sein war es doch ein wenig zu lang. Die Schleppe von ihrem Kleid war sehr Kraft aufwendig. Ruppig riss sie den feinen Stoff über den polierten Boden. Die Schuhe, die sie trug, waren noch nicht eingelaufen und drückten etwas. Dennoch war sie nun um 5 cm größer. Das weiß des Kleides blendete schon fast ein wenig. Sie fühlte sich ein wenig unwohl, denn sie hatte das Gefühl auf na Hochzeit eingeladen zu sein. Und sie war da wohl die Braut.

Als sie langsam die Tür zum besagten Treffpunkt aufmachte, bot sich zuerst das Gesicht von Mika-chan.

"Was'n los, wieso bist du so aufgebrätzelt"?

Sima schaute an sich herunter und zuckte mit den Schultern.

"Sie hatten nichts besseres. Die anderen Kleider waren alle mit Schleifchen. Was sollen wir hier"?

Mika deutet auf den Tisch der reichlich gedeckt war.

"Essen. Mal was erfreuliches hier. Uriel hat sich auch noch nicht sehen lassen. Ich denke wir hätten eine Menge zu reden", grummelte er.

Sima war überrascht das er sich so steril angezogen hatte. Wie immer kleidete ihn schwarz, dennoch hatte er eine schlichte lange Faserhose und ein Hemd was er mal wieder nicht zugeknöpft bekomme hatte, an.

"Wir bitten sie jetzt zu Tisch Michael-sama".

Eine Stimme drang aus einem Lautsprecher süß und lieblich.

"Hey, wo, wenn ich mal fragen darf, sind die anderen Engelchen"? Blaffte Mika in den Raum. Er wusste das sie überwacht wurden und jedes Wort mithören konnten. Bei Uriel-sama im Hause dürfte so etwas auf keinen Fall fehlen. Beide setzten sich und betrachteten eine weile das Büfett vor ihnen.

"Ich hab Hunger", stellte der junge Mann fest und bohrte mit dem Messer in der Tischdecke herum.

"Ich frage mich was sie aufhält"?

Sima war sich sicher das sich die 3 wohl nicht einfach so im Schloss verlaufen hatten. Es musste einen triftigen Grund geben.

"Erinnerst du dich noch, als wir am Strand saßen und uns keiner Vorschriften gemacht hat ob wir essen dürfen oder nicht. Das einzige Hindernis beim Essen war das du dann meist alles angekokelt hast". Sima lächelte in Gedanken. Es war eine schöne Zeit im Paradies. Und sie hätte es auf keinen Fall gegen dieses lange Warten eingetauscht.

"Man... man... ja ja ich weiß. Aber das hier ist doch auch nicht schlecht"!

Er deutete auf den Joghurt und das Gemüse, was es ausnahmsweise nicht im Paradies gab.

"Und Krabben", erwiderte wiederum Sima und deutete auf eine Platte mit den Schalentieren. Sie erhielt nur ein improvisiertes Lachen von Mika.

Es vergingen weitere Minuten. Sima merkte nicht wie Mika-chan sie die ganze Zeit lang musterte. Er stellte fest das sie heraus geputzt ganz anders aussah als auf der verlassenden Insel im Paradies. Er wurde jedoch in Gedanken unterbrochen als Sima seinen Blick mit ihrem kreuzte und ansah. Er schreckte auf und schüttelte sich etwas. Im war es in diesem Augenblick unangenehm von ihr erwischt zu werden.

"Wieso... starrst du mich an Mika-chan"?

"Ich hab dich nicht angestarrt, nur zufällig in Gedanken in deine Richtung geschaut", erwiderte er und wurde etwas rot.

"Über was...", wollte sie wissen als die Beiden unterbrochen wurden. Glück für Mika, denn Sima konnte jetzt nicht weiter nachbohren. Eine Tür wurde aufgemacht und Raphael trat hindurch. Uriel folgte ihm mit einem Kinderwagen. Was ziemlich ungewöhnlich aussah.

"Oh... unter die Väter gegangen? Hab ich da was nicht mitbekommen Uriel"?

"Du hast dich im Paradies amüsiert, und daher wirklich etwas verpasst", erwiderte der dunkle große Mann. Raphael war inzwischen bei Sima angekommen und verbeugte sich vor ihr. Sie war erst ein wenig perplex, wurde es jedoch noch mehr als er ihr Hand küsste und sie anlächelte.

"Simael-sama, ihr seit wahrlich heran gewachsen. So wie es Gabriel beschrieben hatte. Kurz ...".

"Gabriel... wo ist sie...", unterbrach Sima sein Liebesgeschwafel.

"Wieso Simael-sama", unterbrach wiederum Mika Sima.

"Was ist hier eigentlich los"? Sima blickte zu Uriel der sich gesetzt hatte.

"Nun... um Raphael's Satz zu beenden, kurz bevor Gabriel verstorben ist...".

Stille herrschte in der Runde und man vernahm ein kurzes Schluchzen. Sima starrte gebannt auf den Boden. Genau das was sie befürchtet hatte war eingetreten. Sie und Mika hatten Gabriel im Angriff einfach allein gelassen. Sie waren einfach feige geflüchtete ohne ihr geholfen zu haben. Ohne zu wissen ob sie überhaupt in Sicherheit was.

"Wie...?" Durchbrach Mika die Stille und sah Uriel ernst an.

"Nachdem die Diablos ins Dorf von Sima's und Gabriel's Versteck eingefallen waren, hat man mir berichtet sie hätten es leer aufgefunden. Gabriel hatte das Dorf in eine Höhle geführt. Die Diablos hatten angenommen auch Sima befinde sich noch unter ihnen. Was eigentlich absurd war den einige haben sie mit dir Mika und Lados wegfliegen sehen. Die Höhle wurde gesprengt, und Gabriel mit ihnen unter Geröll vergraben. Wir haben sie finden können. Doch selbst Raphael konnte nichts mehr für sie tun. Sie hat gesagt wir sollen Simael beschützen, damit sie den Rang der Engel übernehmen kann"! Er sah in die Runde. Mika starrte ihn immer noch gebannt an. Sima hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen um ihr Schluchzen zu verdrängen, welches aber immer noch leise durch den Raum viel.

"Sie ist der gesuchte Seraph", stellte Mika fest und erhielt ein Nicken von Uriel.

"Deswegen wollten die Diablos Simael umbringen. Damit kein neuer Seraph geweiht werden kann".

"Aber wieso dann hast du vorausgesagt das ein männlicher Seraph erwachen wird"?

"Dein Bruder Ezechiel, hat uns geschickt täuschen können. Nicht zuletzt weil er wusste wer Sima war. Und Anfangs war sie ein kleines schutzloses Mädchen. Er wollte den Verdacht auf ein männliches Wesen lenken damit Sima erst einmal nicht unter Verdacht steht. Er hat die Orakel und Wahrsager, ja sogar mich, mit seiner Seele täuschen und blenden können. Er hat sich als Sima ausgegeben. Nur deswegen ist er auch in ihren Körper geschlüpft, weil er wusste wenn sein Bruder erfährt das er in einem Körper steckt, diesen Körper auf jeden Fall beschützen würde. So war Sima also nicht mehr hilflos auf sich allein gestellt. Sein geschickt eingefädelter Plan ist im ersten Moment zwar aufgegangen, jedoch hat Simael ihre Kräfte sehr früh gebraucht und dennoch den Verdacht allmählich auf sich gezogen".

"Hey, hör auf zu flennen, das Leben geht weiter. Vor allem für dich Sima".

Mika fuchtelte mit den Armen hin und her so das sie zu ihm aufschauen musste.

"Hast verstanden? Gabriel wird wiederkommen"!

"Was für ein Bastard bist du eigentlich? Hast du keinerlei Schulgefühle sie einfach allein gelassen zu haben. Wir hätten sie retten können. Aber nein wir mussten ja unbedingt Urlaub auf Insel Paradies machen. Hast du überhaupt ein Funken Mitleid in dir"! Sie sprang auf und hastete davon.

Mika lächelte etwas überrascht. Mit solch einem Wutausbruch hätte er jetzt nicht gerechnet.

"Äh... ich bin gleich wieder da. Fangt bloß nicht ohne uns zu essen an"!
 

Gerade als er ihr ins Zimmer folgen wollte, wurde die Tür vor seiner Nase zugeschmissen.

"Was soll das"! Schrie er und wurde ein wenig ungeduldig.

"DRAUßEN BLEIBEN", erwiderte eine kreischende Stimme. Mika-chan schreckte aber weniger ihr ungewöhnliches Kreischen ab. Er stieß die Tür auf und betrat ohne "wenn und aber draußen bleiben" einfach den Raum.

"Hab ich nicht gesagt du sollst draußen bleiben", brummte sie und wollte ihn ruppig wieder die Tür hinaus werfen.

"Hab dich nicht so zickig Weib! Mit dir kann man nur reden wenn du halb am ersaufen bist"!

"Und du bist der, der mich ersäufen will, was"!

"Ich? Ich musste dich schon zichmal retten"!

"Was hat das jetzt damit zu tun? Ich will dich nicht sehen"!

"Muss du aber wenn ich vor dir stehe. Gabriel ist gestorben und du kannst ihr nicht ewig nach heulen. Wenn du sie wirklich gern hast kannst du ihr gleich mal die Windeln wechseln".

Sima sah ihn scharf an und ihr wurde bewusst das in dem Kinderwagen wohl Gabriel's Wiedergeburt gelegen hatte.

"Das ist doch gar nicht der springende Punkt"!

"Was dann, das man dich nicht in die Luft gesprengt hat. Der einzige Seraph? Verstehst du überhaupt um was es hier geht Sima"?

"Dann erklärst der dummen Kuh mal lieber"!

"Es geht darum einen jahrelangen Krieg gehen die entstehende Hölle zu beenden. Der Krieg zischen dem ehemaligen 5 Erzengel Luzifel. Oder auch bekannt als Luzifer"!

"Luzifer? Ein Engel? Er... aber wie ist das möglich"?

"Er hat sich gegen die Mächte des Himmel stellen wollen und gefallende Engel um sich geschart. Er selbst wurde gebrandmarkt als er aus Hass den ersten Seraph ermordet hatte. Man strich man das el aus seinem Namen. Von dort an hatte er Rache geschworen, weil man ihn einfach verbannt hatte. Seine Wut war so stark das auch die Dämonenmächte seinen Untertanen wurden und sich ihm ergaben. Der Teufel war geboren, und er hatte keine andere Aufgabe als Rache an den Engeln des Himmels zu nehmen. Schon Jahrzehnte lang das selbe Spiel. Doch dieses mal ist es zum Desaster gekommen und man hat alle 3 Seraphim stürzen können. Der Macht von Luzifer bin ich selbst unterlegen. Nur eine Macht wie deiner, des Seraph, kann ihn wieder zum stürzen bringen".

"Aber stand im Glauben der Menschen nicht das der Engel Michael das Heer des Himmels zum Sieg gegen Luzifer bringen wird"?

"Pah... ich denke euch Menschen hat man in Sachen Engel und Glaube sowieso ziemlich angeschissen. Bis jetzt hat das noch kein Michael vor mir schaffen können"!

"WAS? Soll das etwas heißen ich soll da einfach mal in die Hölle spazieren und diesem Luzifer den Kopf abhacken? Ist das denn schon alles vorprogrammiert"?

"Gut, wenn du nicht willst. Keiner zwing dich. Ich aber sehe nicht einfach tatenlos zu wie dieser Bastard einen Engel nach dem anderen umlegt. Auch wenn es aussichtslos ist. Gleich nach deiner Weihung werde ich meine Truppen zusammenrufen lassen. Es hat schon alte Tradition das dies mit jedem Michael passiert".

Er machte kehrt und stiefelte gelassen aus dem Raum.

Sima's Hände fingen an zu zittern. "Das machst du doch jetzt absichtlich du dämlicher Arsch"!

Sie rannte aus der Tür und blickte ihm den Gang entlang nach. Mika drehte sich aufgrund dieser Bemerkung zu ihr um und zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht was du damit meinst, aber abringen lass ich mich sowieso nicht davon".

Akt 7/ END
 

Akt 6/Perfect LIVE
 

Sima hätte sich gewünscht von lieblichen Vögelgesängen geweckt zu werden. Doch Gezwitscher der Vögel im Paradies selber waren wie ausgestorben. Wo Sima doch dachte das genau das eine Paradiesatmosphäre ausmachte. Als sie ihre Augen aufmachte vernahm sie dumpfe laute nicht weit von ihr entfernt. Sie lag unter einer Palme im Sand verbuddelt. Wer weiß ob Mika diese Nacht wieder nicht schlafen konnte. Erst einmal versuchte sie sich aus dem Haufen Sand zu befreien. Ihr Grummeln zeigte an das sie schon am frühen Morgen mit schlechter Laune aufstand.

Ein wenig hinter ihr stand Michael und hackte mit seinem langen Schwert auf eine wehrlose Palme ein.

Sein Gesicht war wutzerknautscht und sah ein wenig besessen aus. Sima trottete zu ihm und ließ sich wieder in den Sand plumpsen. Unten am Boden sah sie ihm ins Gesicht und gähnte.

"Weib hat sich auch bequemt aus ihrer Sandhöhle zu kriechen".

"Guten Morgen Mika-chan. Du hast wohl den ganzen Tag Langeweile".

Er rammte das Schwert in den Sand und stütze die Hände hin die Hüften.

"Wenn ich Langeweile hätte würde ich, wie du, den ganzen Tag durch die gegen pennen und so verpeilt wie du schauen", rauzte er und stieß das Schwert um so das es neben Sima landete.

"Du kannst ja mal dein Glück versuchen und Holz hacken. Ich will heut was ordentliches zum Mampfen, und nicht ständig dämliches Diät Obst"!

Sein letztes Wort endete wieder in einer Schreiorgie die man weit über die Insel hören konnte.

Nun stand Sima auf und stützte ebenfalls die Hände in die Hüften.

"Wieso... Diät kann dir ja nicht schaden".

"Lass es nicht drauf ankommen und ich stopf dir dein großes Maul mit deinen scheiß Früchten voll".

"Wie denn, wenn du zu langsam bist vor Fettleibigkeit".

Und das war das Startzeichen wo Sima losrannte. Sie hatte zurecht das dumpfe Gefühl gestochen ,dass Mika sie gleich wieder ansprang und würgen wollte.

"Du dämliche Ganz... ich werd dir die Beine verknoten", brüllte Mika der kaum mühe hatte ihr an den Fersen zu bleiben. Sima preschte den Strand entlang. Im Himmel hatte sie gelernt wie man schnell sprinten musste. Und das nutzte sie hier passend aus. Hin und wieder warf sie einen hektischen Blick nach hinten zu ihrem fluchenden Verfolger.

Der Strand ging endlos um die Insel herum und Sima hatte das Gefühl diese schon mindestens 5 mal umrundet zu haben. Wieder wandte sich ihr Blick nach hinten. Mika-chan war langsamer geworden und ging ihr nur noch schleppend hinterher. Sie wurde nun auch immer langsamer und schließlich blieb sie keuchend stehen und stütze ihre Hände auf die Knie. Ihr Blick war dabei starr nach unten gerichtet, so das sie nicht sehen konnte das Mika schon wieder das Tempo beschleunigt hatte und wie gestochen auf sie zu rannte. Erst als sie kurz aufsah bemerkte sie die ansprinntende Gefahr und wollte so eben einen zweiten Fluchtversuch starten, der jedoch zu spät kam. Kaum hatte sie sich umgedreht spürte sie schon einen stoß in ihren Rücken und viel zu Boden.

Mika presste sie in den Sand und atmete kurz durch bevor er aufstand und sich auf sie setzte. Ihre Arme zog er straf auf ihren Rücken.

"Hab dich, denkst du das ich eine rollende Tonne nicht einholen kann"!

"Du hechelst wie ein alter Hund", erwiderte sie eben so keuchend.

Auf diese Feststellung wurden ihre Arme noch straffer von Mika gezogen so das sie aufschreien musste.

"Lass das, das tut weh".

Nicht nur das, denn Mika-chan fing an ihr in die Schultern zu kneifen.

Nach ein paar Minuten des Folterns verlor er allmählich die Lust daran und ließ sie los. Er stellte fest das sie ganz woanders gelandet waren als sie los liefen. Was eigentlich ziemlich logisch war. Am Ende des Strandes ragten Felsen in die Höhe. Sie waren grau-schwarz und nicht alt zu hoch. An diesen Felsen schloss sich der Dickicht an.

"Wir werden ver...hgsdxhsdhasdt".

Sein Gesicht wurde soeben in den Sand gedrückte. Sima's gehässiges Gesicht grinste. Doch das verging ihr als sie spürte das Mika-chan sich zu wehren begann. Schließlich hatte er sie von sich gestoßen und konnte in diesem Moment wieder nach Luft ringen.

"Hast du sie noch alle"? Hastig wischte er sich den Sand von den Augen und schaute sie grimmig an.

"Selbst Schuld", blaffte wiederum Sima und schmollte. Wieso sollte er immer nur ärgern dürfen?

Er packte sie an ihrem goldgelben Oberteil und wollte sie so eben mit nach oben ziehen als dieses in Folge seiner Grobheit riss. Sima schrie panisch auf und wehrte sich mit den Füßen.

"Sieh... jetzt hast du es kaputt gemacht! DAS HAB ICH VON GABRIEL BEKOMMEN. Du dämliches Schwein". Sima kochte und versuchte den Stoff an ihren Oberleib zu spannen.

"Wieso... das hast du mit Absicht gemacht", brüllte das Mädchen und war mit Sand nach ihm.

"Mensch... hör auf zu heulen. Brüll mich noch an und sag * ich hasse dich* und dann hat sich die Sache auch".

Sima war gerade dabei ihre Träger wieder mit einander zu verknoten. Er wusste nicht wie viel ihr an den Sachen lag, deswegen konnte er ihre Wut auch nicht verstehen. Als sie ihre Sachen wieder eigener Maßen zum Zusammenhalt gebracht hatte, stand sie auf, ohne ihm einen weiteren Blick zu würdigen, und stampfte den Strand zurück.

"Hey, bleib stehen du Heulboje, wir gehen in den Dschungel um etwas Essbares zu jagen".

Sima hörte nicht auf ihn und lief weiter stur ihren Weg.

"Hörst du, SIMA!!!!"
 

Sima war es egal ob ihr Magen knurrte, vielmehr schmerzte nun ihr Herz vor Sorge um die anderen Engel. Wie konnte Mika-chan denn seine Freunde einfach so hinter sich lassen. Sie plagte immer noch das Schuldgefühl ihnen nicht helfen zu können. Wie es Gabriel wohl geht?

Sie sollte nicht sterben, Sima wollte ihr doch helfen, statt dessen wurde sie mit diesem gefühlskalten Egoist regelrecht hier her verbannt.

Die Beiden wussten nicht wie sie mit einander umzugehen hatten. In ihrer ersten Begegnung steckte genauso viel Hass wie heute noch. Dabei war sie doch eigentlich eine Vertraute. Eine Schwester. Mika-chan liebte seinen Bruder doch auch so sehr. Und sie, die ihn in sich trug, verachtete er. Was um Himmels willen machte sie bei ihm falsch?

Das Floß trieb vor sich hin. Der Strand, an den sie sich angesiedelt hatten, war einen kleine Bucht, und so paddelte sie von einem Strandende zum anderen. Sie bemerkte in der Ferne bei ihrer kleinen Hütte ein Feuer brennen. Mika war wieder da. Seine Jagt hatte mindestens 3 Stunden gedauert. Ihr Verlangen trieb sie nicht sonderlich zu ihm und so schwamm sie weiter im Tümpel es Südseetraumes herum. Unter ihr schwammen kleine Fische. Sie waren bunt und sahen ziemlich niedlich aus. Sima beobachtete sie eine Weile. Dabei vergaß sie die Zeit ein wenig.

Nach und nach spüre sie eine leichte Brise an ihrem Rücken. Etwas weiches, welches auf dem Nacken zwischen ihren rotbraunen Schulter langen Haaren gelandet war, kitzelte sie. Und jetzt erst sah sie eine Feder auf die Wasseroberfläche gleiten. Und auch in ihrem Nacken hatte sich eine Feder gefunden, so stellte sie fest. Verwundert, wo diese Federn jetzt her kamen, schaute sie nach oben. Hoch am Himmel schwebte er mit seinen weißen Schwingen die ab und zu ein paar Federn ließen.

"Kann es sein das du wieder einmal vor dich hin gepennt hast"? Mika-chan deutete auf das Ufer welches schon ziemlich weit in die Ferne gerückt war.

"Scheiße", fluchte Sima und fing an zu paddeln.

Unabhängig von Sima's misslichen Lage fing Mika an eine gebratene Keule zu futtern. Ihm gefiel es bei einem guten Abendessen köstlich amüsiert zu werde.

"Ich hasse dich, wieso fliegt du da so nutzlos rum? Du könntest wenigsten noch ein wenig mit ziehen", keuchte sie in einer kurzen Pause.

"Tut mir Leid Weib, ich bin gerade mit etwas anderem beschäftigt". Er grinste und flog davon, dem Ufer entgegen.

Sima fluchte ihm nach.
 

So satt hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Komisch das ihm gerade seine Leibspeise über den Weg gegackert kam. Das Huhn war wohl genährt und machte ihn daher pap satt. Er fuhr mit seine Augen hinunter zum Strand.

"Sie hat es Tatsache geschafft", pfiff er.

Sima hatte sich soeben vom Floß ins Wasser fallen lassen und schleppte sich jetzt die letzten Meter an den Strand. Man sah das sie schon etwas wankte auf den Beinen war. Aber so schwer konnte doch die ganze Paddlerei nicht gewesen sein. Mika-chan schreckte etwas überrascht aus seiner Lümmelposition auf, als Sima im Begriff war ohne Vorwarnung in den Sand zu kippen. Oder hatte sind keine Lust mehr zum laufen?

Er sah sich gezwungen nach dem rechten zu schauen und schlenderte zu ihr heran. Als er bemerkte das sie ihre Augen geschlossen hatte, war er sich im ersten Moment sicher das sie vor Müdigkeit einfach eingeschlafen war. Er stieß sie mit dem Fuß an doch Sima reagierte nicht. Mika kratze sich nachdenklich den Kopf. Heute früh war sie schon Kilometer weit vor ihm davon gelaufen. Und dann noch diese lange Paddelei. Was hat sie denn alles gegessen um so fit zu bleiben. Ihm viel auf das er das letzte Obst heute früh ganz allein verdrückt hatte.

Mika kniete sich über sie und schaute ihr ins Gesicht. Sie lag auf dem Bauch und die eine Gesichtshälfte war in den Sand vergraben. Verunsichert drehte er sie auf den Rücken und verpasste ihr ein paar leichte Schläge auf die Wange. Nach dem 10 Mal kehrte ihr Bewußtsein langsam wieder zurück. Sie sprach nicht, kaum hatte sie einmal mit den Augen geblinzelt schloss sie sie wieder und viel in einen erneuten Schwächeschlaf. Kurz entschlossen hob Mika-chan sie vom Boden auf und trug sie nach oben zur Hütte.

"Das mit der Diät war doch nicht so gemeint. So dick bist du auch nun wieder nicht", grummelte er nachdenklich. Er legte sie in den Sand und füllte etwas Quellwasser, welches er von der Jagt mit gebracht hat, in eine Muschelschale und flößte dieses Sima ein.

Er schaute rüber zu dem Rest vom Abendessen. Knochen und ein paar Fleischfetzen waren noch von dem unschuldigen Huhn übrig geblieben. Eine angebissene Banane lag noch halb im Sand, und eine Kokosnuss, die er aber vergebens aufmachen wollte, waren vom Nachtisch übrig geblieben.

"Sag jetzt bloß nicht das ich dir die Rester noch vorkauen muss"?

Sima, die in seinen Armen hing schlief schon wieder fast ein. Mika aber stieß sie jedes mal an wenn sie im Begriff war die Augen zu schließen.

Mit Mühe und Not kaute sie Mikas essen hinunter. Zwischendurch wurde sie immer gesprächiger.

"Disschdf Hchuhn schmesdgzt zun chschen".

"Was"?

Sima schluckte kurz hinunter. "Das Huhn schmeckt zum kotzen".

Sie war mittlerweile schon wieder richtig aktiv und machte sich nun mit vollen Backen an das Resthuhn ran.

"Schlucken nicht vergessen", erwiderte Mika und versuchte sich mit einem selbst gebastelten Kamm die Haare glatt zu streichen. Er war gerade im Wasser gewesen und der frische Wind fröstelte ihn ein wenig.

Als auch die Knochen des Huhnes gierig von ihr abgeschleckt waren und kein Krümel Essbares mehr da war, begann Sima sich die Hände abzulecken.

"Iihh.. was machst du da... geh sie dir gefälligst waschen", rief Mika und verzog das Gesicht. Sima steckte ihn die Zunge raus.

"Ich... ich habe immer noch Hunger". Langsam kroch auf allen Vieren zu ihm. Er lehnte an einer Palme und legte soeben seinen Kamm beiseite als er sah mit welchem ungewöhnlichen Gesichtsausdruck sie auf ihn zu kroch.

"Äh... immer noch"?

"Ja... Hunger...". Als Sima Mika erreicht hatte setzte sie sich vor ihn. Ihre Zunge fuhr sichtbar ihre weißen Zähne entlang. Wie eine Katze stemmte sie sich auf seine Beine und blickte ihn genau ins Gesicht.

"Hunger"!

"Wirst du jetzt zum Kannibalen"? Fragte er verunsichert.

"Ich habe Hunger", flüsterte sie und ihr Kopf legte sich schief. Sie beugte sich instinktiv zu ihm nach vorn.

"Du... riechst nach Meer und Fisch. Das wäre genau das richtige", schnurrte sie.

Mika war ein wenig entsetzt. Und er wusste so recht nicht mit dieser jungen Frau anzufangen.

"He he... also...dein Hirn scheint zu wenig Sauerstoff zu bekommen...äh..äääähhhh", schrie er. Mika spürte ihren Atem an seinem Hals. Er hatte jetzt wirklich Angst sie würde ihn beißen. Schockiert presste er sich so an den Palmenstamm das er den Rückhalt verlor und an der zierlichen Palme abrutschte als Sima die Arme um ihn schlang und tatsächlich seinen Hals mit ihrem Mund berührte. Jedoch fühlte Mika nicht einen Biss, als die Beiden im Sand gelandet war.

"Wwas machst du da"? Schrie er wieder völlig in Panik und wollte sie von sich stoßen doch sie klammerte sich mehr den je an ihn. Allmählich erkannte er was sie da gerade machte.

"HÖR AUF AN MIR ZU SAUGEN DU EKEL"!

Es brachte ihn zum Rasen, da Sima sich nicht loswerden ließ. Schließlich riss er ihren Kopf von sich indem er an ihren Haaren zog. Sogleich bekam sie noch einen Tritt um Mika möglichst weit fern zu bleiben. Sima rappelte sich auf und grinste. "Du bist ja zäh"!

"Du hast sie wohl nicht mehr alle. Was... was hast du da gemacht"?

Er versuchte vergebens einen Blick auf seinen Hals zu werfen.

"Oh... er ist groß, und ssseeehhrr rot".

"Bist du noch ganz sauber"? Seine Stimme klang so als ob er gleich zu heulen begann.

"Man, wenn du so rot wirst sieht man ihn doch gar nicht mehr. Das ist eine gerechte Strafe für meine schöne Bekleidung". Sie nickte zufrieden.

"IST DAS DER DANK DAS ICH DIR MEIN FUTTER GEGEBEN HABE".

"Wenn du nicht so viel gestänkert hättest wäre ich ja mit auf Jagt gekommen".

Mika-chan sprang auf und lief zum Wasser hinunter.

"Was hast du denn, das ist doch nur ein Knutschfleck. Sein bloß froh das ich nicht wo anders gesaugt habe".

Er blieb stehen und legte seine Stirn in Falten. "Bleib mir bloß vom Leib du rollige Ganz".

"Oh... was haben wir da?! Mika-chan zeigt also einen Wunden Punkt. Ist das niedlich. Genau das hätte ich am aller wenigsten erwartet. Du bist schüchtern.... ist das süß"!!!
 

Obgleich der Fleck nicht länger als einen Tag zu sehen war, ging Mika-chan Sima sichtlich aus dem Weg. Und Sima begriff das ihre kindische Aktion ziemlich daneben gewesen sein muss. Sie sah es ja regelrecht als Flucht wenn sie und Mika zu eng aneinander befanden. Und das war meist kaum ein scheuer Körperkontakte wenn sie ihm etwas reichen wollte. Die Tage im Paradies gingen eher gequält vor sich hin, und keiner der Beiden konnte so recht das Leben in diesem Traum genießen.

Sima hatte ihre Vorliebe zum Meer entdeckt und tauchte oft nach Korallen oder Muscheln, die es dann zum Essen gab. Mika-chan hingegen wurde von Tag zu Tag immer unruhiger. Sima wusste nicht ob ihm die Gesellschaft von ihr so auf die Nerven ging, oder das generelle friedliche Leben was er anscheinend nicht gewöhnt war.

Und auch heute am 10 Tag ihres Paradiesurlaubes, rannte er wieder Stunden den Strand entlang. Später hackte er wie besessen auf Palmen ein und wenn diese zerkleinert waren, auf die bloßen Felsbrocken. Sima traute sich nicht ihm nach seinen Wutausbrüchen zu fragen. Allein seine heutige Aggressivität toppen die Gestrige.

Mika machte zwar ab und zu einige Pausen, die jedoch nicht lange waren. Eine davon nutzte Sima. Er saß auf dem Felsen den er gerade versucht hatte mit seinen langen Schwert zu zerkleinern. Seine Mine zog sich weit nach unten und seine Augen hatten diese typische kleine Form des Nachdenkens angenommen.

"Sag... bist du mir noch böse"?

Sima stand neben ihm, mit gewollt großem Abstand. Er blickte zu ihr und zog seine Schultern in die Höhe. Das Grummeln war eher gleichgültig.

"Ich merke das dich etwas berückt, wenn du dar..".

"Es ist nichts, hör auf mir auf den Senkel zu gehen", zischte er und kletterte vom Felsen hinunter. Sima folgte ihm.

"Ich gehe jagen".

"Was... aber es ist bald dunkel... dann... will ich auch mit"!

"Vergiss es, Weiber wie dich verscheuchen das Vieh nur"!

Er warf sein Schert über die Schulter und trottete in den Dickicht. Sima folgte ihm unerlaubt. Dennoch ließ Mika-chan es zu.

Er kannte sich in den 6 Tagen hier auf der Insel ziemlich gut aus und wusste wo das Vieh ihre Futterstellen hatte. Beide hockten in einem Busch nahe einer kleinen Quelle. Es vergingen Minuten des Schweigens. Mika war sich sicher das mindestens ein Tier hier noch trinken kommen musste. Und es dauerte auch dann nicht mehr lange bis sich im Busch etwas bewegte. Ein Tier mit langen graziösen Beinen stieg ins freie. Es streckte die Nase in die Luft und steuerte die Quelle an .

"Ein junges Reh", zischte er und hielt sich zum Angriff bereit. Der günstigste Augenblick war gekommen und er stürmte aus dem Busch. Gerade als er, mit dem Schwert voran, sich auf das Reh stürzen wollte, wurde er an der Hüfte gepackt und zu Boden gerissen. Irritiert sah er sich um.

Sima hatte sich auf ihn geworfen. Das Reh war weg, und ließ sich auch nicht mehr so schnell einholen.

"Was sollte das"? Seine Stimme war nicht gewohnt aufbrausend, wenn Sima ihn wieder einmal verärgert hatte. Eher klanglos und kalt.

"Ich habe dich gefragt was das sollte", wiederhole der abermals.

"Es war viel zu jung Mika-ch..".

"Was glaubst du eigentlich wieso das jagen heißt. Wie willst du Fleisch bekommen wenn du mich keins erlegen lässt? Denkst du das Essen fliegt einfach so auf den Tisch"?

"Du verstehst nicht die Gesetze der Natur. Du tötest die nächste Generation".

"Ich habe langsam keine Lust mehr dein Babysitter zu sein. Wenn du etwas gegen meine Art hast das verpiss dich und versorg dich gefälligst selbst. Du hast mir sowieso nur Ärger gemacht. Also verschwinde aus meine Blickfeld sonst setzt's was"! Seine Stimme durchbrach den Normalton.
 

Wahrscheinlich hatte er recht gehabt. Als sie ihren Kopf aus den Armen hob, glitzerten ihre Tränen in der untergehenden Sonne.

Jetzt wusste sie das Mika sie wirklich hasste und nur wegen seinem Bruder halber sich mit ihr abgegeben hatte. Und es war nicht verwunderlich das ihm erst jetzt der Faden gerissen war, wo es doch vielleicht schon überfällig war. Sie versuchte ihr Schluchzten zu kontrollieren, doch so sehr sie sich bemühe sich wieder zu beruhigen, in ihrem Kopf stiegen wieder seine kränkenden Worte hoch.

Was wollte sie denn noch hier? Allein, ohne jegliche Zivilisation, nur ihren Bruder der sie hasste. War das hier doch nicht das Paradies. Sie vernahm laute Geräusche, es hörte sich fast wie ein Grollen an. Er musste sich wohl wieder abreagieren und machte sein Umfeld platte. Sie würde zu gern wissen ob es ihm gut ging. Als sie blind durch den Wald gerannt war, musste sie wahrscheinlich auf der anderen Seite der Insel gelandet sein. Hier war sie noch nie gewesen. Der Sand hier sah noch unberührt und fein gepudert aus. Nur einzelne Sandspuren von ihr waren zu sehen. Als sie die Sonne unter gehen sah spürte sie kurzzeitig das Gefühl der Geborgenheit. Die Sonne wärme sie schützend und trocknete ihre Tränen. Alleine waren die zwei wohl besser dran, so bemerkte sie jetzt.
 

Seine Stirn schmerzte ein wenig und sie war schon etwas wund, doch auch durch das ständige Hämmern gegen den Palmenstamm ließ das Gefühl nicht verschwinden. Reue, und er fühlte sich ein wenig schuldig dem Mädchen solche Worte an den Kopf gehauen zu haben.

Sie hatte sich eine Mulde in den Sand gegraben und diese mit Palmenblättern ausgelegt. Und darin schlief sie nun. Er stand an einer Palme, mit der Stirn an ihr, gelehnt und jedes mal wenn er ihr einen Blick zuwarf hämmerte er gegen den Stamm und versuchte sein klägliches Gefühl hinaus zuklopfen. Aber das brachte ihm eher Kopfschmerzen. Sie hatte sich mit Sand zugedeckt, weil er schön warm und trocken war. Mika spürte frische Luft an seinen Armen vorbeiziehen. Als er hinauf sah bemerkte er dicke Wolken die den Himmel allmählich bedeckten. Sie schlief hier im Freien und es würde jeden Augenblick anfangen zu regnen, das wusste er. Ohne weiter nachzudenken fing er an Blätter für eine Unterkunft zusammen. Wenn sie vom Regen aufwachen würde, hätte er ihr wenigstens unbemerkt etwas zum unterstellen zusammen bastelt. Doch als er die ersten Palmenblätter in der Hand hielt viel schon der erste Tropfen zu Boden. Erstaunlich, denn es war das erste mal das es hier regnete. Ihr Körper zuckte auf einmal zusammen und streckte sich. Sima's Kopf blickt in die Höhe und bemerkte den herannahenden Wolkenbruch. Als sie ein Knacksen hinter sich vernahm, war es für Mika zu spät um unbemerkt aus ihrem Blickwinkel zu verschwinden. Sie stand hastig auf und rief seinen Namen. Es wäre ihm auch unangenehm gewesen jetzt einfach so abzuhauen. Aber genauso unangenehm war es jetzt ihr den Grund seiner Anwesenheit zu erklären.

Erstaunlicher weise aber fragte sie nicht danach sondert setzte sich wieder in den Sand. Der kalte Regen zauberte ihr eine niedlich aussehende Gänsehaut auf ihren Körper. Immer mehr tropfen perlten nun von diesem ab. Wieso stellte sie sich nicht unter die Bäume. Sima streckte ihre Arme in die Höhe und ließ sich nach hinten fallen. Ihre Augen hatte sie geschlossen und der Regen lief nun schon fast in Strömen vom Himmel auf sie herab. Zuerst zögerte Mika-chan, dann jedoch fasste er sich und lief mit einem Palmenblatt in der Hand zu ihr. Er hatte sie erreicht und hielt ihr das Blatt über ihr Gesicht. Der Regen nässte dieses Körperteil nun nicht mehr. Überrascht öffnete sie ihre Augen.

"Das brauchst du nicht. Es ist schön wenn ein kalter Regen dir das Gesicht wäscht", flüstere sie und schob das Blatt beiseite. Mika schaute verwundert zu ihr nach unten. Seine Haare waren klitsch nass und Perlen tropften in den Sand. Er beobachtete ihr Lächeln und ihr schien es wirklich zu gefallen. Sein Gesicht streckte sich nun auch in den Himmel und er schloss seine Augen um die Wirkung des Regens abzuwarten. Tatsächlich war es eher ein angenehmes Gefühl. Langsam ließ er sich in den Sand kippen und breitete seine Füße und Arme weit aus.

"Ich... ich wollte mich entschuldigen", viel ihm ein.

"Für was"?

"Das ich dich heut so angeschrien habe"!

"Du hast es doch bloß gut gemeint. Ich merke das wir nicht so recht mit einander klar kommen. Dein natürliches Schuldgefühl plag dich bloß. Doch für diese Erkenntnis brauch man sich nicht zu entschuldigen".

Seine Hände krallten in den Sand. "So ist das also".

"Nein.. bitte versteh das nicht falsch. Ich habe eigentlich nichts gegen dich. Ich will dir auch keine Vorwürfe machen, denn es ist mehr als fair das du dich trotzdem um mich gekümmert hast".

"Trotzdem du denkst das ich dich hasse".

"Ja".

"Ich... ich hatte eher Angst vor dir. Ich hasse dich nicht weil du mir auch sonst ziemlich auf den Wecker gehst. Ich habe nur manchmal angst vor dir und auch manchmal selbst vor mir."

Mika hob seinen Körper in einen sitzende Lage. Er hatte bemerkt das sie nach hinten geschaut hatte und nun wollte er ihr ins Gesicht blicken können. Sima machte es ihm gleich und saß nun ein Stück weiter vor ihm.

"... Angst? Vor dieser Kraft die in mir Schlummert"? Fragte sie.

"Ich habe viel über dich nachgedacht. Wieso wir uns begegnet sind. Wieso mein Bruder gerade dich als Träger seiner Seele ausgesucht hatte. Er war einmal ein mächtiger Thron. Und als ich in diesem Dorf deine 3 Flügel gesehen hatte, die darauf hin wiesen das da ein Seraph in deinem Körper schlummert, nahm ich an das dieser Auserwählter mein Bruder selbst war. Es passte doch alles. Er war männlich, so wie es Uriel vorhergesehen hatte. Doch wieso um Himmelswillen wählt sich mein Bruder so ein hilfloses Geschöpf wie dich aus, wenn er solch eine Macht in sich trägt"?

"Und davor hattest du Angst? Vor deinem Bruder"?

"Er ist kein Seraph!"

"Aber... wieso... wieso kommst du darauf wenn so vieles dafür spricht"?

"Ich weiß es einfach".

"Du sprachst davon das du selbst vor dir Angst hast. Ich habe bemerkt wie unruhig du auf einmal geworden bist. Von Tag zu Tag wird es schlimmer. Erzähl mir nicht das du den Krieg vermisst".

"Ja und nein. Ich vermissen den Krieg zwar nicht, aber das Gefühl etwas gutes bewirkt zu haben und diesen Bastarden wieder einmal in den Arsch zu treten, fehlte mir. Es war so befriedigend. Was mir hier bliebt ist das abwarten und hoffen das dieses friedliche Leben hier bald vorbei ist. Dennoch merkte ich das sich nicht nur das in mir aufgestaut hatte. Es war eher Wut auf mich selbst. Ich hasste mich dafür solche Schwächen zu zeigen. Vor allem dir gegenüber Sima".

Sima's Blick wurde ein wenig perplex.

"Schwäche hast du mir gegenüber aber nie gezeigt".

"Ich habe es aber nur geschickt in Form von Wut kaschieren können". Er lachte ein wenig lächerlich und schüttelte den Kopf.

"Es musste wohl irgendwann so kommen. Und das ist jetzt das erste mal das ich es mir direkt eingestehe". Seine Hände ballten sich und er hievte sich nach oben.

"Ich finde es doch ein wenig zu nass hier".

Sima sprang ebenfalls auf. Sie lief schnell auf ihn zu. "Heißt das ich darf zurück"?

"Mh... ich denke schon", murmelte er und klopfte sich den Sand ab.

Überraschend viel sie ihm ihn die Arme. Ihr Körper presste sich sicher und dankbar an ihn und er spürte wie viel Last von ihr viel.

"Was es auch immer ist, ich werde über deine Schwächen und Ängste hinweg sehen. Schließlich habe ich sie auch".
 

Er betrachtete sich das Meer. Unter ihnen, an den Klippen, war das besagte Korallenriff.

"Hast du Angst"? Fragte sie als Sima sich neben ihn gestellte hatte. Mit einem Satz sprang sie in die Fluten. Als sie aufgetaucht war sprang auch Mika ihr nach.

Unten, auf dem Meeresgrund, bot sich den Beinen eine Fundgrube. Muscheln, Krabben, Fische in den verschiedensten Farben, Algen und nicht zuletzt die bunt leuchtenden Korallen. Mika zog sein Messer aus dem Gürtel seiner Hose. Gerade als er eine Muschel aus den Korallen schneiden wollte spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Zeh. Panisch spuckte er seinen Sauerstoff aus den Lungen und stieß an die Oberfläche. Das Wasser war tief und so hatte er keine Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten. Eine Hand umfasste Sekunden später sein Fußgelenk und der Schmerz wurde unterbrochen. Sima tauchte kurz vor ihm auf und hielt einen Krabbe in der Hand.

"Hast was geangelt"!

"Ha ha...", grummelte er. Seine Augen musterten die Krabbe. Er hätte sie am liebsten gegen die Klippen geworfen. Aber er nahm an das sie heut zur strafe noch gekocht wurde. Sima nahm ein selbst gebasteltes Netz aus Algen zu Hand und warf die Krabbe hinein.

"Und was hast du gefangen"? Fragte sie.

Ein wenig rot nahm Mika seine Hand aus dem Wasser und hielt ihr eine 5 cm große Muschel vor die Nase.

"Hunger? Ist klein und handlich".

Sima zog amüsiert die Augenbrauen nach oben. Gerade als sie ihm durch die Haare wuseln wollte, hielt er ihr Handgelenk fest. Ihr Lächeln auf den Lippen verschwand, und ihr Blick war leicht verwirrt, denn sie wusste nicht wieso er sie so durchdringend anstarrte. Durch das Wasser zog er sich langsam an sie heran. Ohne das er ihr Handgelenk festhielt, fuhr sein Kopf an ihr Ohr und verharrte eine weile. Sima spürte seinen schweren Atem. Und auch sie keuchte noch von dem Sauerstoffmangel Unterwasser. Seine freie Hand fuhr hinauf zu ihre Kopf und strich durch ihr rotbraunes Haar.

"Mika-chan"?

"Ja? Wieder eine Schwäche was"?

"Du kannst nicht fischen"?

"Ich bin miß sag es doch"! Seine Hand hatte ihren Nacken umschlossen und seine Augen blickten nun in ihre.

Akt 6/ END
 

Akt 7/ Hungry COMEBACK
 

Beide spürten plötzlich eine Strömung, die von Sekunde um Sekunde immer stärker wurde.

"WAS IST DAS", schrie Sima und krallte sich umbewusst an Mika der verwirrt zu dem Strudel sah, der sich soeben nicht weit von ihnen entfernt gebildet hatte. Beide hatten keinen Halt um sich irgendwie fest zu halten. Mika-chan zog sie überraschend mit nach unten. Ein Blick unter Wasser zeigte einen Strudel der aus dem Meeresboden heraus schloss und alles in sich aufsaugte. Und wie es aus sah auch die Beiden gleich mit. Mika hatte einen kleinen Felsvorsprung erreicht und klammerte sich mit einer Hand daran. In der anderen hatte er Sima die sich wiederum an ihn klammerte. Sie fing plötzlich an, an Mika zu rütteln. Als er sich überrascht zu ihr drehte deutete sie nach oben. Mika schüttelte den Kopf. Es war riskanter nach oben zu flüchten als sich unten am Meeresgrund an etwas festzuhalten. Das war ja irgendwie auch logisch. Doch das alles half nichts wenn man nicht genügend Sauerstoff für diesen genialen Einfall hatte. So und nicht anders erging es Sima die dies Mika verständlich machen wollte und immer zu auf ihren Mund deutete. Er zögerte nicht eine Sekunde, sondert zog sie mit letzer Kraft zu sich heran um mit ihr seinen Sauerstoff zu teilen. Als er ihren Mund mit seinem verschlossen hatte, stieß er genügend Sauerstoff in ihre Lungen, das er nun dummer Weise selbst nicht mehr lange durchhalten konnte. Doch war das nicht genug, den der Strudel zog immer stärker an den Beiden so das Mika teils seinem Sauerstoff und dem Kraftaufwand sie nicht mehr festhalten konnte und die beiden in den Strudel gezogen wurden. Für kurze Zeit schien das Bewußtsein der beiden nichts mehr wahrzunehmen. Mika merkte als erstes das sie auf etwas gelandet waren welches mit rasender Geschwindigkeit, nach oben, an die Oberfläche schoss. Er rang mit den letzen Sekunden, als er jedoch die Wasseroberfläche durchbrochen hatte, zog sich seine Lunge sogleich mit Sauerstoff. Die Sicht war durch das Wasser in seinen Augen noch etwas verschwommen. Ein zweimal fuhr er mit den Händen über seine Augen und wischte es einfach Weg. Er kauerte auf großen Schuppen welche schwarz grau in der prallen Sonne schimmerten.

"Lados"?

Er war es tatsächlich. Hastig und voller Elan drehte er sich nach hinten um nach Sima zu schauen. Die allerdings entdeckte er weniger.

"Sima"?

Wieder drehte er sich und schaute dabei hinauf zum Kopf des mächtigen Drachen. Mika sprang auf und wanderte den Rücken des Tieres hinunter. Sima hing nirgends an ihm, und das ließ Mika befürchten das sie gar nicht mit aufgestiegen war. Im selben Moment schoss ein Lichtstrahl aus dem Wasser. Der Drache schreckte auf und flog mit Mika in die Luft.

"SIMA"! Nur sie hatte solche Energie. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang er abermals ins Wasser.

Mika-chan hatte Recht behalten. Ein lebloser Körper mit 3 Flügeln auf dem Rücken, trieb regungslos im Wasser. Es dauerte nicht lange bis Mika Sima erreicht hatte und mit nach oben zog. Lados Kopf lag im Wasser und ließ Mika und Sima auf dessen Körper steigen. Sima wurde von Mika mit ein wenig Nachdruck hinauf gezerrt.

Er beugte sich über sie und spürte das aus ihrer Lunge keine Luft mehr entwich. Nun startete er seine ersten Wiederbelebungsmaßnahmen. Zum Glück hatte er Sima schon bald wieder ins Leben gerufen, indem er abermals seinen Sauerstoff mit ihr geteilt hatte. Ihre Augen blinzelten und sie erkannte seine Umrisse in der beißenden Sonne.

"Mika..-chan"!

"Schau... wir haben Besuch bekommen". Er hastete zum Hals des Drachen und umklammerte ihn fest.

"Mein kleiner Süßer. Ich hab dich so vermisst. Wem hast du bloß ohne mich alles den Kopf abgerissen"?

Ihre Augenbrauen zogen sich bedenklich in die Höhe.

"Wenn er mal so erfreut über mein Leben wäre"!

Mika drehte sich abermals zu ihr.

"Er kommt uns abholen"! Mika-chan's Freude darüber war nicht zu leugnen. Denn er strahlte wie die Sonne. Und sein Grinsen machte Sima schon etwas ängstlich, denn es war noch nie so groß.

Freudig kletterte er auf den Kopf des Drachen.

"Los mein Alter! Auf geht's ins Leben", johlte und jubelte er wie ein 11jähriger wenn er nach Disney Land fährt. Sima hatte bei der Sache wohl die meisten Zweifel. Sie hätte ruhig noch ein wenig länger in Frieden leben können.
 

Die Pforten eines Schlossen wurden geöffnet. Auch Sima stieg nun von dem mächtigen Drachen und betrat das neue Anwesen der Cherubim. Diesmal hatten sie wohl nicht mit Prunkt gespart. Sima fröstelte es ein wenig. Kein wunder, ihr zerrissenes kurzes Top, und ihr Rock des schon einmal länger als nur bis zum Arsch hing, gaben nicht alt zu viel Wärme ab. Ihre Haare waren bei dem kälteren Zugwind auf Lados auch noch nicht getrocknet. Mika schien die Kälte hier jedoch nicht alt zu viel auszumachen. Er lief barfuß, oben ohne und mit zerrissener Hose freudig dem Eingang entgegen. Kurz hatte er sich zu ihr umgedreht und eine auffordernde Bewegung gemacht sie solle ihm gefälligst schneller folgen. Doch kaum hatte sie ihn erreicht stürmte er wieder im Tempo eines Sprinters los.

Sie betraten eine Halle die über 3 Türen in einen Saal führte. Von diesem aus ging eine Treppe hinauf zu verschiedenen Türen. Auch rechts und links hatte man eine große Auswahl an Durchgängen.

"Wo sind die denn alle?

URIEL?? GABRIEL?? RAPHAEL"?

"Schrei nicht so, sie werden dich auch so hören", grummelte Sima die gerade dabei neben ihm stand.

Eine große Tür auf der oberen Etage wurde aufgemacht, und ein dunkler Mann mit langen Haaren und zerknautschtem Gesicht trat hervor.

"Michael-sama, und... Sima, wir haben vieles zu bereden". Sein Ton war besorgniserregend ernst. Mika hätte eigentlich gedacht Uriel hätte sich über den Besuch der Beiden gefreut.
 

Die Schleppe hinderte Sima ein wenig daran schneller zu laufen. Ihre Haare rochen so frisch und sauber wie schon lange nicht mehr. Sie lagen fein und glatt auf ihren Schultern. Sie fror nun nicht mehr da sie etwas längeres angezogen hatte. Um genau zu sein war es doch ein wenig zu lang. Die Schleppe von ihrem Kleid war sehr Kraft aufwendig. Ruppig riss sie den feinen Stoff über den polierten Boden. Die Schuhe, die sie trug, waren noch nicht eingelaufen und drückten etwas. Dennoch war sie nun um 5 cm größer. Das weiß des Kleides blendete schon fast ein wenig. Sie fühlte sich ein wenig unwohl, denn sie hatte das Gefühl auf na Hochzeit eingeladen zu sein. Und sie war da wohl die Braut.

Als sie langsam die Tür zum besagten Treffpunkt aufmachte, bot sich zuerst das Gesicht von Mika-chan.

"Was'n los, wieso bist du so aufgebrätzelt"?

Sima schaute an sich herunter und zuckte mit den Schultern.

"Sie hatten nichts besseres. Die anderen Kleider waren alle mit Schleifchen. Was sollen wir hier"?

Mika deutet auf den Tisch der reichlich gedeckt war.

"Essen. Mal was erfreuliches hier. Uriel hat sich auch noch nicht sehen lassen. Ich denke wir hätten eine Menge zu reden", grummelte er.

Sima war überrascht das er sich so steril angezogen hatte. Wie immer kleidete ihn schwarz, dennoch hatte er eine schlichte lange Faserhose und ein Hemd was er mal wieder nicht zugeknöpft bekomme hatte, an.

"Wir bitten sie jetzt zu Tisch Michael-sama".

Eine Stimme drang aus einem Lautsprecher süß und lieblich.

"Hey, wo, wenn ich mal fragen darf, sind die anderen Engelchen"? Blaffte Mika in den Raum. Er wusste das sie überwacht wurden und jedes Wort mithören konnten. Bei Uriel-sama im Hause dürfte so etwas auf keinen Fall fehlen. Beide setzten sich und betrachteten eine weile das Büfett vor ihnen.

"Ich hab Hunger", stellte der junge Mann fest und bohrte mit dem Messer in der Tischdecke herum.

"Ich frage mich was sie aufhält"?

Sima war sich sicher das sich die 3 wohl nicht einfach so im Schloss verlaufen hatten. Es musste einen triftigen Grund geben.

"Erinnerst du dich noch, als wir am Strand saßen und uns keiner Vorschriften gemacht hat ob wir essen dürfen oder nicht. Das einzige Hindernis beim Essen war das du dann meist alles angekokelt hast". Sima lächelte in Gedanken. Es war eine schöne Zeit im Paradies. Und sie hätte es auf keinen Fall gegen dieses lange Warten eingetauscht.

"Man... man... ja ja ich weiß. Aber das hier ist doch auch nicht schlecht"!

Er deutete auf den Joghurt und das Gemüse, was es ausnahmsweise nicht im Paradies gab.

"Und Krabben", erwiderte wiederum Sima und deutete auf eine Platte mit den Schalentieren. Sie erhielt nur ein improvisiertes Lachen von Mika.

Es vergingen weitere Minuten. Sima merkte nicht wie Mika-chan sie die ganze Zeit lang musterte. Er stellte fest das sie heraus geputzt ganz anders aussah als auf der verlassenden Insel im Paradies. Er wurde jedoch in Gedanken unterbrochen als Sima seinen Blick mit ihrem kreuzte und ansah. Er schreckte auf und schüttelte sich etwas. Im war es in diesem Augenblick unangenehm von ihr erwischt zu werden.

"Wieso... starrst du mich an Mika-chan"?

"Ich hab dich nicht angestarrt, nur zufällig in Gedanken in deine Richtung geschaut", erwiderte er und wurde etwas rot.

"Über was...", wollte sie wissen als die Beiden unterbrochen wurden. Glück für Mika, denn Sima konnte jetzt nicht weiter nachbohren. Eine Tür wurde aufgemacht und Raphael trat hindurch. Uriel folgte ihm mit einem Kinderwagen. Was ziemlich ungewöhnlich aussah.

"Oh... unter die Väter gegangen? Hab ich da was nicht mitbekommen Uriel"?

"Du hast dich im Paradies amüsiert, und daher wirklich etwas verpasst", erwiderte der dunkle große Mann. Raphael war inzwischen bei Sima angekommen und verbeugte sich vor ihr. Sie war erst ein wenig perplex, wurde es jedoch noch mehr als er ihr Hand küsste und sie anlächelte.

"Simael-sama, ihr seit wahrlich heran gewachsen. So wie es Gabriel beschrieben hatte. Kurz ...".

"Gabriel... wo ist sie...", unterbrach Sima sein Liebesgeschwafel.

"Wieso Simael-sama", unterbrach wiederum Mika Sima.

"Was ist hier eigentlich los"? Sima blickte zu Uriel der sich gesetzt hatte.

"Nun... um Raphael's Satz zu beenden, kurz bevor Gabriel verstorben ist...".

Stille herrschte in der Runde und man vernahm ein kurzes Schluchzen. Sima starrte gebannt auf den Boden. Genau das was sie befürchtet hatte war eingetreten. Sie und Mika hatten Gabriel im Angriff einfach allein gelassen. Sie waren einfach feige geflüchtete ohne ihr geholfen zu haben. Ohne zu wissen ob sie überhaupt in Sicherheit was.

"Wie...?" Durchbrach Mika die Stille und sah Uriel ernst an.

"Nachdem die Diablos ins Dorf von Sima's und Gabriel's Versteck eingefallen waren, hat man mir berichtet sie hätten es leer aufgefunden. Gabriel hatte das Dorf in eine Höhle geführt. Die Diablos hatten angenommen auch Sima befinde sich noch unter ihnen. Was eigentlich absurd war den einige haben sie mit dir Mika und Lados wegfliegen sehen. Die Höhle wurde gesprengt, und Gabriel mit ihnen unter Geröll vergraben. Wir haben sie finden können. Doch selbst Raphael konnte nichts mehr für sie tun. Sie hat gesagt wir sollen Simael beschützen, damit sie den Rang der Engel übernehmen kann"! Er sah in die Runde. Mika starrte ihn immer noch gebannt an. Sima hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen um ihr Schluchzen zu verdrängen, welches aber immer noch leise durch den Raum viel.

"Sie ist der gesuchte Seraph", stellte Mika fest und erhielt ein Nicken von Uriel.

"Deswegen wollten die Diablos Simael umbringen. Damit kein neuer Seraph geweiht werden kann".

"Aber wieso dann hast du vorausgesagt das ein männlicher Seraph erwachen wird"?

"Dein Bruder Ezechiel, hat uns geschickt täuschen können. Nicht zuletzt weil er wusste wer Sima war. Und Anfangs war sie ein kleines schutzloses Mädchen. Er wollte den Verdacht auf ein männliches Wesen lenken damit Sima erst einmal nicht unter Verdacht steht. Er hat die Orakel und Wahrsager, ja sogar mich, mit seiner Seele täuschen und blenden können. Er hat sich als Sima ausgegeben. Nur deswegen ist er auch in ihren Körper geschlüpft, weil er wusste wenn sein Bruder erfährt das er in einem Körper steckt, diesen Körper auf jeden Fall beschützen würde. So war Sima also nicht mehr hilflos auf sich allein gestellt. Sein geschickt eingefädelter Plan ist im ersten Moment zwar aufgegangen, jedoch hat Simael ihre Kräfte sehr früh gebraucht und dennoch den Verdacht allmählich auf sich gezogen".

"Hey, hör auf zu flennen, das Leben geht weiter. Vor allem für dich Sima".

Mika fuchtelte mit den Armen hin und her so das sie zu ihm aufschauen musste.

"Hast verstanden? Gabriel wird wiederkommen"!

"Was für ein Bastard bist du eigentlich? Hast du keinerlei Schulgefühle sie einfach allein gelassen zu haben. Wir hätten sie retten können. Aber nein wir mussten ja unbedingt Urlaub auf Insel Paradies machen. Hast du überhaupt ein Funken Mitleid in dir"! Sie sprang auf und hastete davon.

Mika lächelte etwas überrascht. Mit solch einem Wutausbruch hätte er jetzt nicht gerechnet.

"Äh... ich bin gleich wieder da. Fangt bloß nicht ohne uns zu essen an"!
 

Gerade als er ihr ins Zimmer folgen wollte, wurde die Tür vor seiner Nase zugeschmissen.

"Was soll das"! Schrie er und wurde ein wenig ungeduldig.

"DRAUßEN BLEIBEN", erwiderte eine kreischende Stimme. Mika-chan schreckte aber weniger ihr ungewöhnliches Kreischen ab. Er stieß die Tür auf und betrat ohne "wenn und aber draußen bleiben" einfach den Raum.

"Hab ich nicht gesagt du sollst draußen bleiben", brummte sie und wollte ihn ruppig wieder die Tür hinaus werfen.

"Hab dich nicht so zickig Weib! Mit dir kann man nur reden wenn du halb am ersaufen bist"!

"Und du bist der, der mich ersäufen will, was"!

"Ich? Ich musste dich schon zichmal retten"!

"Was hat das jetzt damit zu tun? Ich will dich nicht sehen"!

"Muss du aber wenn ich vor dir stehe. Gabriel ist gestorben und du kannst ihr nicht ewig nach heulen. Wenn du sie wirklich gern hast kannst du ihr gleich mal die Windeln wechseln".

Sima sah ihn scharf an und ihr wurde bewusst das in dem Kinderwagen wohl Gabriel's Wiedergeburt gelegen hatte.

"Das ist doch gar nicht der springende Punkt"!

"Was dann, das man dich nicht in die Luft gesprengt hat. Der einzige Seraph? Verstehst du überhaupt um was es hier geht Sima"?

"Dann erklärst der dummen Kuh mal lieber"!

"Es geht darum einen jahrelangen Krieg gehen die entstehende Hölle zu beenden. Der Krieg zischen dem ehemaligen 5 Erzengel Luzifel. Oder auch bekannt als Luzifer"!

"Luzifer? Ein Engel? Er... aber wie ist das möglich"?

"Er hat sich gegen die Mächte des Himmel stellen wollen und gefallende Engel um sich geschart. Er selbst wurde gebrandmarkt als er aus Hass den ersten Seraph ermordet hatte. Man strich man das el aus seinem Namen. Von dort an hatte er Rache geschworen, weil man ihn einfach verbannt hatte. Seine Wut war so stark das auch die Dämonenmächte seinen Untertanen wurden und sich ihm ergaben. Der Teufel war geboren, und er hatte keine andere Aufgabe als Rache an den Engeln des Himmels zu nehmen. Schon Jahrzehnte lang das selbe Spiel. Doch dieses mal ist es zum Desaster gekommen und man hat alle 3 Seraphim stürzen können. Der Macht von Luzifer bin ich selbst unterlegen. Nur eine Macht wie deiner, des Seraph, kann ihn wieder zum stürzen bringen".

"Aber stand im Glauben der Menschen nicht das der Engel Michael das Heer des Himmels zum Sieg gegen Luzifer bringen wird"?

"Pah... ich denke euch Menschen hat man in Sachen Engel und Glaube sowieso ziemlich angeschissen. Bis jetzt hat das noch kein Michael vor mir schaffen können"!

"WAS? Soll das etwas heißen ich soll da einfach mal in die Hölle spazieren und diesem Luzifer den Kopf abhacken? Ist das denn schon alles vorprogrammiert"?

"Gut, wenn du nicht willst. Keiner zwing dich. Ich aber sehe nicht einfach tatenlos zu wie dieser Bastard einen Engel nach dem anderen umlegt. Auch wenn es aussichtslos ist. Gleich nach deiner Weihung werde ich meine Truppen zusammenrufen lassen. Es hat schon alte Tradition das dies mit jedem Michael passiert".

Er machte kehrt und stiefelte gelassen aus dem Raum.

Sima's Hände fingen an zu zittern. "Das machst du doch jetzt absichtlich du dämlicher Arsch"!

Sie rannte aus der Tür und blickte ihm den Gang entlang nach. Mika drehte sich aufgrund dieser Bemerkung zu ihr um und zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht was du damit meinst, aber abringen lass ich mich sowieso nicht davon".

Akt 7/ END



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