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Until you love me

Robert Pattinson x Zac Efron
von

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Kapitel 2
 

Ein ganzes Jahr später wurden alle Twilight Schauspieler zur Oscarverleihung eingeladen. Eigentlich mochte ich Preisverleihungen nicht, aber ich fand es aufregend bei einer solch bedeutenden Veranstaltung wie den Oscars dabei sein zu können.

Wenn nur das Management nicht so einen Stress machen würde…

Bereits Wochen vorher jagten sie uns durch die unterschiedlichsten Modeläden von Los Angeles, damit wir bei den Oscars möglichst herausragten und Schlagzeilen machten.

Kristen kaufte man ein 4000 Dollar teures, rotes Minikleid und mir einen pechrabenschwarzen Seidenanzug, bei dem ich gar nicht erst wagte nach dem Preis zu fragen…

Auf der Oscarbühne sollten wir als modernes Vampir-Traumpaar schlechthin auftreten.

Zwar durften wir nicht öffentlich zu unserer Beziehung stehen, da sonst laut Management das "Geheimnisvolle" an uns verloren ginge und sich das negativ auf das öffentliche Interesse auswirke, doch riet man uns trotzdem besonders verliebt zu erscheinen und das Gegenteil zu vermarkten...

Ich fand das ganze Theater lächerlich. Erstens, dass man uns zurechtmachte wie Tim Burton Figuren und zweitens, dass man uns zwang unsere Liebe zu verleugnen…

Doch ich hatte den Vertrag unterschrieben und so war ich gezwungen Folge zu leisten…

Eigentlich machte es mir auch nichts aus in mancher Hinsicht ein wenig für den ‘Ruhm’ zurückzustecken… Doch heute, am Abend der Awardshow, hatte ich schlechte Laune und alles was mich störte machte sich fast doppelt lästig bemerkbar…

Als Kristen und ich an ungefähr einem Dutzend blitzender Kameras vorbeiflanierten kam ich mir vor wie ein Vogel im goldenen Käfig. Ich blinzelte geblendet, die verfluchten Kontaktlinsen verrutschten, für einen Moment sah ich verschwommen… Das war einer der Tausend Momente, in denen ich mir vorwarf für Twilight vorgesprochen zu haben. Diese Verantwortung tragen zu müssen schön und begehrlich zu sein, um das Bild, das alle von mir hatten, aufrecht zu erhalten… Wie es mich verdammt noch mal einengte und zuschnürte…

“Beiß mich!”, kreischte ein hysterisches Mädchen aus der dicht an die Absperrung gepressten Menschenmasse. Ich warf einen Blick in ihre Richtung und empfand Mitleid. Sie konnte kaum älter als Zwölf sein, ihr Gesicht tränenüberströmt, ihre Hände rot von der Kälte des Novemberwindes…

Wie lange stand sie schon dort und wartete auf Edward… Ich konnte sie nicht enttäuschen. Ich musste meine Rolle spielen. Ich lächelte sie zaghaft an, sodass sie meine weißen, unechten Eckzähne aufblitzen sah.

“Lass uns etwas schneller gehen.”, sagte ich zu Kristen, und wandte mich von dem Mädchen ab, um ihre Reaktion auf mein gespieltes Lechzen nicht ertragen zu müssen.

“Ist alles in Ordnung?”, fragte sie, sofort skeptisch, als sie mein ernstes Gesicht bemerkte. Ich nickte leise.

“Mir ist nur kalt, ich möchte so schnell es geht nach drinnen…” Wenige Meter bevor wir endlich den Eingang erreichten, erblickte ich Taylor. Auch ihn hatte man übertrieben zurecht gemacht; dabei brauchte er das eigentlich nicht, er sah sowieso aus wie ein Calvin Klein Model.

Er stand seitlich zur Eingangstüre und unterhielt sich mit einem anderen jungen Mann, dessen Gesicht ich bis wenige Meter vor den Treppenstufen nicht erkennen konnte, da er durch die angelehnte, offene Tür verdeckt wurde. Taylor bemerkte uns und winkte.

“Hey Rob, Kristen! Kommt zu uns!” Wir folgten seiner Aufforderung, doch als ich erkannte mit wem er sich da gerade austauschte blieben meine Beine abrupt stehen.

“Robert, was hast du denn?“, fragte Kristen besorgt, als sie bemerkte, dass mir die Röte ins Gesicht schoss. Erst als sie der Richtung meiner Augen folgte, wusste sie was mit mir los war…

“Alles klar.“, grinste sie kopfschüttelnd. “Ich gehe uns was zu trinken holen, du kannst ja schon mal vorgehen.“

“Was?!“, ängstlich klammerte ich mich an ihren Arm. “Du kannst mich doch jetzt nicht allein lassen!?“

“Jetzt stell dich nicht so an! Geh schon!” Sie schubste mich grinsend einen Schritt nach vorne und dann bemerkte er mich. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Meine Beine zitterten tatsächlich, als ich auf die beiden zuging. Ganz zu schweigen von meinem Herzen, das mir bis zum Halse schlug. Sowas war mir noch nie passiert. Eigentlich hatte ich keine besonderen Idole oder Stars, die mich überschwänglich begeisterten. Doch in diesem Moment fühlte ich mich genauso wie eines dieser Mädchen, die für mich stundenlang in der Kälte warteten, nur für ein Lächeln, ein Händeschütteln, ein Autogramm… Plötzlich verstand ich sie und wurde für diesen kurzen Moment zu einem von ihnen…

“Hey Rob, alte Socke!” Taylor schlug mir wie immer zur Begrüßung auf den Rücken, doch aus unerklärlichen Gründen musste ich dieses Mal husten, obwohl ich seinen kräftigen Handschlag normalerweise gewohnt war.

“Hey...”, presste ich heraus.

“Wird auch Zeit, dass du kommst! Noch knapp eine halbe Stunde bis zum Beginn der Verleihung! Schon nervös?”

“Nervös?”, wiederholte ich, völlig neben mir stehend. Sein Gerede erschien mir wie das Plätschern eines Baches im Angesicht der Fluten eines Wasserfalls.

“Naja, wir haben wohl gute Aussichten einen Oscar abzukassieren, was meinst du?”

Ich versuchte mich zusammenzunehmen, schließlich galt es meine Würde zu wahren.

“Bestimmt… aber es sind viele… begabte Schauspieler hier heute Abend…”, antwortete ich bescheiden und schielte in Richtung des Mannes neben mir.

“Oh! Ich habe euch ja noch gar nicht miteinander bekannt gemacht!”, bemerkte Taylor. “Zac, das ist Robert, Robert Zac-”

“Ich weiß.”, antwortete Zac Efron mit seiner tiefen angenehmen Stimme. “Wie könnte man nicht von Robert Pattinson gehört haben? Alle Zeitungen schreiben über ihn.”

“Das… das selbe könnte ich auch von dir sagen…“, stotterte ich, in den Grundfesten meiner Persönlichkeit erschüttert. Meine sonst beinahe überhebliche Selbstsicherheit hatte sich mit einem Mal in Luft aufgelöst…

“Freut mich dich kennen zu lernen.”, meinte er und ich nahm seine ausgestreckte Hand dankend an.

Das makellose Lächeln in seinem Gesicht machte mich vollkommen leer im Kopf. Das einzige was ich sah waren seine glasklaren blauen Augen…

“Du bist so perfekt.”, sprudelte es aus mir heraus. “Du hättest Edward Cullen spielen sollen…”

Ich erlangte meinen Realitätsbezug wieder als ich sein Gesicht daraufhin entgleisen sah. Auch Taylor sah mich einen Augenblick lang irritiert an, dann prustete er los. Ich bemerkte verwirrt, dass ich etwas Unangemessenes gesagt hatte und wäre am Liebsten im Boden versunken, während Taylor sich kaputtlachte und Zac Efron etwas peinlich berührt nach seiner Partnerin Ausschau hielt, die soeben mit zwei Gläsern Champagner zurückkehrte und ihrem Freund eines davon reichte.

“Oh, Liebling! Wie ich sehe hast du interessante Leute kennengelernt!” Vanessa Hudgens, in Wirklichkeit noch viel bezaubernder als auf der Leinwand, begutachtete mich mit dem Blick, mit dem mich die meisten Frauen begutachteten und Taylor begutachtete sie mit dem Blick, mit dem die meisten Männer Frauen begutachteten… In dem Moment hätte ich Taylor am Liebsten für seine dreiste Abcheckerei geohrfeigt, während Zac vermutlich am Liebsten mich für meine Dreistigkeit seine Freundin zu betören geohrfeigt hätte… Egal wie man es drehte und wendete fiel die Situation schlecht für mich aus.

Ich konnte Zacs Unbehagen geradezu in der Luft spüren, und ihm Unbehagen bereitet zu haben verursachte in mir selbst auch ein unbehagliches Gefühl. Verzweifelt überlegte ich, ob ich noch irgendein Ass im Ärmel hatte, das ich ausspielen konnte, um die missglückte Begegnung zu retten, bevor er mit Vanessa in der Halle verschwinden und mich für den Rest seines Lebens für einen Idioten halten würde…

“Ich… ich hoffe du wirst heute Abend den Award gewinnen…“, wünschte ich ihm. Und ich wünschte es mir aufrichtig. Denn ich glaubte wirklich, dass er diesen Award verdient hatte. Mehr als ich und mehr als die anderen Schauspieler, die mit uns in der Kategorie “Bester Hauptdarsteller” nominiert waren. Er bedankte sich und erzwang ein Lächeln. In seinen Augen las ich, dass er mir nicht glaubte, doch ich konnte es ihm nicht verübeln. Dieser stotternden unsicheren Stimme hätte ich auch nicht geglaubt.

“Taylor, Robert - Es hat mich gefreut eure Bekanntschaft gemacht zu haben!”, begann Zac in sachlichem Ton. “Wenn ihr uns nun entschuldigt, Vanessa hatte Mylie Cyrus noch ein Treffen versprochen.” Ich glaubte beinahe einen ermahnenden Unterton in diesen Worten herauszuhören, der sich an Vanessa richtete.

Mit einer eleganten Handbewegung erhob Zac Efron sein Champagnerglas und sagte: “Cheers!” Dann drehte er sich um und wie Prinz und Prinzessin gingen sie davon… und ich blieb wie ein armer Bettler zurück - da half auch kein Armani Anzug. Wehleidig blickte ich ihnen hinterher, als Kristen endlich von ihrer “Ich gehe uns was zu trinken holen” Odyssee wiederkehrte.

“Meine Güte ist an der Bar viel los! Tut mir leid, dass ich solange gebraucht habe.”, keuchte sie, scheinbar hatte sie sich wirklich beeilt. Sie drückte Taylor und mir, der noch immer geistesabwesend drein blickte, ein Glas Champagner in die Hand.

“Äh… was ist passiert…?“

“Ich hab’s vermasselt…“, wimmerte ich.

Taylor und sie tauschten amüsiert gestresste Blicke aus, dann umarmte sie mich tröstend.

Etwas blitze auf. Natürlich ein Fotoapparat. Wie diese Paparazzi es immer wieder schafften überall zusein und dabei nie den Finger vom Auslöser zu nehmen… Vor meinem inneren Auge sah ich bereits die nächste Schlagzeile mit der Umarmung als Titelbild.

Entnervt löste ich mich von Kristen, verscheuchte den Fotografen und zupfte mir die Frisur zurecht, eine Geste, mit der ich mir selbst einzureden versuchte den Rest des Abends vernünftig zu handeln.

“Lass uns reingehen… Sonst findet die Oscarverleihung ohne uns statt.”, schlug ich vor und wir betraten ebenfalls die große Halle und nahmen unsere Plätze ein.

Besser hätte sie ohne uns stattgefunden. Denn mein Wunsch schlug bei dem Glück, das ich hatte ins Gegenteil um. Nicht Zac, auch nicht irgendein anderer Darsteller - nein! ausgerechnet ich, gewann den Oscar für “Bester Hauptdarsteller”. In den ersten Sekunden freute ich mich. Ich freute mich sogar wie verrückt, denn einen Oscar zu bekommen ist was ganz anderes als einen MTV Award zu gewinnen… Wer den Oscar in Händen hält, weiß, dass er es im Business geschafft hat. Doch irgendwo auf dem Weg entlang der vielen Treppen bis nach oben zur Tribüne wurden meine Beine wackelig und als ich mein Ziel erreichte und zwischen all den Scheinwerfern sein zu Stein erstarrtes Gesicht erkannte, wich die Freude einer schwermütigen Trauer. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, stand vor dem Mikrofon, doch man hörte mich nur atmen. Ich wollte, dass die Kälte aus seinen Augen wich, dass seine versteiften Lippen sich veränderten…

“Liebe Jury…“, begann ich. “Ich bin wirklich sehr überrascht und… sprachlos… dass Sie mir diesen ehrwürdigen Preis haben zukommen lassen… aber… Ich glaube nicht, dass ich ihn verdient habe… Dieser Oscar sollte an Zac Efron gehen…” Und tatsächlich - eine Regung in seinem Gesicht. Sein Mund klappte erschrocken, unverständig auf. Minimal, doch ich konnte es trotzdem sehen.

Ein erleichtertes Lächeln huschte über meine Lippen und verschwand so schnell es wie es gekommen war. “Ich kann den Oscar nicht annehmen.”, beschloss ich ernst. “Es tut mir leid…“ So ging ich zurück zu meinem Platz, ohne meine Trophäe mitzunehmen, überzeugt richtig gehandelt zu haben, während in den Köpfen der Besuchern ein wildes Tohuwabohu entstand. Die ganze Halle tuschelte über meine Beweggründe und das erste was ich von meinen Freunden zuhören bekam waren Vorwürfe:

Taylor: “Sag mal du bist ja nicht mehr ganz dicht den Oscar zu verweigern?!"

Das Management: “Ist dir eigentlich klar, wie unhöflich es ist diese Ehrung nicht anzunehmen? Sie werden dir nie mehr einen Oscar verleihen! Du setzte deine Karriere aufs Spiel!”

Kristen: “Hast du auch mal nur eine Sekunde über die Konsequenzen deiner Handlung nachgedacht?! Du schadest damit nicht nur dir sondern auch deinem geliebten Zac! Weißt du wie du ihn damit bloßstellst?”

“Könntet ihr eigentlich EINMAL - ein einziges Mal nur - NICHT auf mir herumhacken!”, schrie ich sie unverhofft an. Die Verzweiflung in meinen Augen sprach Bände, eigentlich hätte ich gar nichts weiter sagen brauchen, so perplex waren sie über meinen Ausbruch, da ich normalerweise selten ausrastete. “Ich wollte nicht dass es kommt! Ich wollte… es nur wieder gut machen… “ Kristen sah meine Augen feucht werden und wurde sofort verständig und sanft.

“Es tut uns leid…”, flüsterte sie. “Aber du musst den Oscar annehmen… Es ist besser so. Für dich und für Zac. Okay, Honey?” Ich nickte und wischte die Träne weg, die sich auf meine Wange geschlichen hatte.

So nahm ich den Oscar eben an diesem Abend mit nachhause. Die ganze Nacht stand er gegenüber meines Bettes auf dem Regal und starrte mich böse an. Am Liebsten hätte ich ihn in den Schrank gesperrt, aber ich wollte Kristen und den anderen gegenüber nicht wieder aufsässig sein…

Dann hasste mich Zac Efron eben… Wieso machte mir das überhaupt soviel aus? Weil ich ihn eben respektierte… und es schmerzte von Menschen verachtet zu werden, die man mochte. Das ist wie Salz in offene Wunden streuen…

Aber dabei durfte es auf keinen Fall bleiben… Ich musste ihm irgendwie klarmachen, dass ich es wert war geschätzt zu werden. Irgendwie würde ich es schon auf die Reihe bekommen mir seine Anerkennung zu verschaffen… Wer so ein blödes Blechding einheimsen kann, für den sollte es doch kein Problem sein die Sympathie eines Menschen für sich zu gewinnen!



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