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Kiri no kenpaku

Das Erbe eines Clans
von

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Ein Tag im Nudelimbiss

Der Hokage blätterte in der Liste und schaute ab und an hoch, nur um sich dann wieder lächelnd seiner Arbeit zu widmen.

Yamagi tauschte derweil ein paar Worte mit einem Arzt aus dem Krankenhaus und seufzte während er eine ausholende Geste mit den Händen machte. Offenbar diskutierten die beiden Männer über irgendetwas. Youki strengte sich an ein paar Fetzen zu erhaschen, aber es gelang ihr nicht. Nach einigen Minuten gab sie es schließlich auf und schaute durch die große Glasfront hinter der langen Tafel, an dem der Hokage mit einigen anderen Shinobis saß, nach draußen.

Es war wieder ein wunderbar sonniger Tag, auch wenn einige größere Wolken über den blauen Himmel zogen.

Endlich gesellte sich ihr Sensei wieder zu ihnen und signalisierte ihnen, dass die Unterhaltung von keinerlei Bedeutung für die Drei war.

„Ich habe hier eine D-Rang Mission. Ich denke damit werdet ihr ganz gut beschäftigt sein“, meldete sich der Hokage zu Wort und hielt ein Blatt Papier nach vorne, das Yamagi entgegen nahm.

Der Jonin warf einen kurzen Blick darauf und nickte dann zufrieden.

„Na dann kommt. Wir haben viel zu tun.“

Als sie zur Tür hinausgingen warf Youki noch einen Blick zurück und wurde rot, als sie immer noch das warme und freundliche Lächeln auf den Zügen ihres Oberhauptes sah. Er war ein wirklich sehr gütiger Mensch.
 

„So... da wären wir“, verkündete Yamagi und deutete auf den kleinen Stand vor ihnen, der dem Geruch nach zu urteilen Nudelgerichte anbot, „Der Besitzer hat uns um Hilfe gebeten, da im Moment alle Aushilfen krank sind. Eure Aufgabe wird es sein die Lieferungen auszutragen und im Laden bei der Bewirtung der Gäste zu helfen. Ich denke das werdet ihr schon hinkriegen.“

Youki schaute durch die Ausgabe in das Geschäft hinein und sah einen älteren Herren, der dabei war den Herd zu erhitzen und die ersten Ramen vorzubereiten. Die Geschwindigkeit mit der er die frischen Zutaten zubereitete war durchaus beeindruckend.

Höflich klopften sie an, als sie in den Laden traten und der Mann schaute von seiner Arbeit auf. Hinter ihnen war ein kleines Podest mit Tischen und Sitzkissen auf denen man gemütlich Platz nehmen konnte beim Essen.

„Euch hat man mir also geschickt. Ich hoffe deine beiden Jungs sind gute Läufer. Ich kriege hier jeden Tag nen Haufen Bestellungen rein“, begrüßte der Besitzer sie unfreundlich, aber Yamagi ignorierte das einfach und meinte nur, dass man sich auf Rei und Sanago verlassen konnte.

Youki war durchaus erleichtert, verbarg das aber, es musste ja nicht jeder wissen, dass sie diese Lauferei hasste.

„Das Mädchen kann hier im Laden die Gäste bewirten und gleich schon mal die Tische fertig machen“, er kam hinter der Theke hervor mit einem Eimer und einem Lappen in der Hand und wies die Braunhaarige an erst einmal klar Schiff zu machen.

„Rei und Sanago, richtig? Ihr könntet hier schon mal fegen, solange noch nichts auszutragen ist.“

Ihr Sensei grinste nur und wandte sich zum Ausgang: „Ich würde euch ja zu gerne dabei zusehen wie ihr eure Arbeit macht, aber ich habe leider anderweitig zu tun. Ich werde aber heute Abend wieder kommen und euch abholen.“

„Wie ihr lasst uns gleich am ersten Tag alleine...“, Sanago war ein wenig empört und stemmte die Arme in die Seite, „Ich meine es ist ja nicht so, dass wir was anstellen würden... aber ist es nicht die Aufgabe der Senseis uns zu beaufsichtigen?“

Der Jonin lächelte, doch bevor er etwas sagen konnte, versicherte der Besitzer bereits, dass er es ohne Probleme mit drei Halbstarken aufnehmen konnte.

„Es tut mir ja leid, aber heute geht es nun einmal nicht.“

Youki konnte sich schon denken worum es ging. Sicherlich brauchte man im Krankenhaus seine Hilfe. Immerhin zählte er zu den besten Ärzten und zwar nicht nur in Konoha.

„Fängt ja gut an...“, brummte der Braunhaarige weiter und stützte sich mit dem Gesicht auf den Besen.

„Schon in Ordnung. Ich denke wir kommen zurecht“, meldete sich Youki und wrang den Lappen über dem Eimer aus.

„Seht ihr und wenn Youki das sagt, dann muss ich mir bei euch beiden ja keine Sorgen machen“, scherzte Yamagi und machte seiner Schülerin mit seinem Blick klar, wie er das gemeint hatte.

Schließlich war ihr Sensei gegangen und nachdem die Konoichi die Tische gewischt hatte, kamen die ersten Bestellungen rein.

Gegen Mittag wurde es immer voller und das Mädchen hatte Mühe sich durch die dichtgedrängten Gäste zu quetschen.

Saburo, so hatte der Besitzer sich irgendwann dann doch vorgestellt, kam ganz schön ins Schwitzen über seinen Pfannen und Töpfen und auch Sanago sah nicht besser aus. Der ärmste durfte wie Rei pausenlos durch das Dorf rennen und eine Lieferung nach der anderen wegbringen.

Langsam fragte sich Youki, wie sie diesen Imbiss bisher nicht kennen konnte, immerhin schien das halbe Dorf hier zu Mittag zu essen.

Bei den Tischen schubste sie jemand, sodass ihr das Tablett mit den Ramen aus der Hand fiel und die Schüsseln auf dem Boden zerbrachen. Dabei war die Suppe nicht einmal das schlimmste daran, sondern die Nudeln, die sie jetzt einzeln vom Boden abkratzen konnte.

Der strenge Blick des Besitzers war dabei Strafe genug und mit einem gehörigen Donnerwetter durfte sie das ganze wieder weg machen.

Wie durch ein Wunder blieben die beiden Schüsseln aber das einzige Unglück an diesem Mittag, sodass Youki nach dem Ansturm völlig erschöpft an der Wand lehnte und das letzte leere Tablett noch in der Hand hielt.

Ein paar Gäste waren noch hier, doch die waren viel zu sehr in ihr Gespräch vertieft um ihren bedauernswerten Anblick zu bemerken.

Ihre beiden Teamkollegen hingen auf den Hockern vor der Theke und tranken gierig das Wasser, das Saburo ihnen hingestellt hatte.

Als die Glocke für die nächste Lieferung ertönte schauten sich beide nur an und schienen still darüber zu streiten, wer von ihnen wieder los durfte. Schließlich wurden sich beide einig, dass sie zu erschöpft waren um noch mal los zu laufen.
 

Mit einem genervten Gesichtsausdruck balancierte Youki die Bestellung auf ihren Armen und schaute auf den Zettel mit der Adresse. Die Straße war nicht weit von der Akademie entfernt. Einerseits war das gut, so wusste sie wenigstens wo sie hin musste, aber andererseits musste sie jetzt durch das halbe Dorf und versuchen die Bestellung noch einigermaßen heiß zum Kunden zu bringen.

Das Haus war eine Mehrfamilienpension mit zwei Stockwerken und einem größeren Garten hinter dem Gebäude. Außer dem Gelächter von ein paar spielenden Kindern hörte man außerdem noch das Gebell eines Hundes. Die Braunhaarige hoffte nur, dass der Hund nicht zu dem Apartment gehörte, in das sie musste. Es war nicht so, dass sie keine Tiere mochte, ganz im Gegenteil, aber bei ihrem Glück, passierte trotzdem wieder irgendwas.

Sie überprüfte noch einmal die Hausnummer und klingelte dann an der Tür. Im Briefkasten war noch die Post vom Morgen. Seltsam. Sie hatten doch mittlerweile schon nach zwei. Als niemand Anstalten machte zu öffnen, klingelte sie ein zweites Mal und klopfte zusätzlich noch an, soweit das mit dem Berg an Essen in den Hände überhaupt möglich war.

Endlich hörte sie Schritte und die Tür wurde einen Spalt geöffnet. Von drinnen wehte ein seltsamer Geruch nach draußen. Es roch nach einer Mischung aus nassem Hund und Alkohol. Soweit sie sehen konnte war es drinnen noch dunkel. Die Zweifel an der richtigen Adresse zu sein, wurden von Sekunde zu Sekunde größer.

Der Mann vor ihr war seit mindestens drei Tagen unrasiert und roch unangenehm. Hinter ihm konnte man jetzt auch seinen Hund sehen. Ein schwarzer großer, unfreundlich guckender Hund, der ihr seine Zähne präsentierte.

„Haben... haben sie Nudeln bestellt?“, stotterte Youki und schaute den Herren vor sich an.

Dieser rieb sich müde die Augen und schob seinen Hund mit dem Bein zurück in die Wohnung.

„Ja“, gähnte er und die Konoichi wollte es ihm nicht so recht glauben, „Stell's doch eben rein. Ich muss nur schnell das Geld holen."

Sie wollte da nicht rein, aber Mission war Mission. Sie holte einmal tief Luft, bevor sie in die stickige Wohnung ging und lief einfach durch bis ins Wohnzimmer. Dort suchte sie nach einem Tisch, fand ihn auch, aber leider stand der Hund knurrend davor.

„Ähm... Sir?... Ihr Hund...“

„Ach der tut nichts“, war die einzige Antwort.

Youki war sich da leider nicht so sicher. Sie machte einen Schritt weiter nach vorne und wurde prompt angeknurrt. Bei dem nächsten Schritt bleckte er die Zähne, dennoch machte das Tier einen Schritt zur Seite, sodass sie die Sachen abstellen konnte.

Erleichtert atmete das Mädchen aus und fühlte sich noch mal sicherer als der Mann zu ihr kam. Er drückte ihr das Geld in die Hand und brachte sie zur Tür.

Auf dem Weg dorthin entdeckte die Braunhaarige ein Ninjastirnband am Kleiderhaken. Da war jemand wohl eindeutig überarbeitet wenn er sich so gehen ließ.

Sie verabschiedete sich von dem Kunden und machte sich dann wieder auf den Rückweg.
 

Mit einem Lächeln wollte sie die anderen begrüßen, aber leider hörte sie schon von weitem lautes Geschrei aus dem Laden und musste mit ansehen, wie jemand unsanft auf die Straße befördert wurde. Vorsichtig ging sie näher heran und erkannte dass Rei und Sanago in der Tür standen. Den jungen Mann mit den kurzen schwarzen Haaren auf dem Boden kannte sie hingegen nicht. Offensichtlich war er schon am frühen Nachmittag betrunken. Deshalb war sie also noch nie hier gewesen, dieser Imbiss hatte die seltsamste Kundschaft.

„Wer war das?“, fragte sie, als sie wieder die Stube des Ladens betrat.

„Ach der, der wollte Ärger machen, da haben Rei und ich ihn kurzerhand rausgeworfen“, machte sich Sanago gleich wieder wichtig.

Etwas verwirrt blickte Youki zu Saburo, der sie nur streng anschaute und die Hand hinhielt. Ach richtig, das Geld! Sie kramte in ihrer Tasche und überreichte ihm die Scheine. Nach kurzem Nachzählen nickte der Besitzer und steckte das Geld in die Kasse.

„Die Schweinerei von dem Typen darfst du übrigens weg machen. Als Strafe...“, wandte er sich ihr wieder zu.

„Als Strafe?“, die Braunhaarige war völlig geschockt. Erstens wurde ihr ganz anders als sie diese Schweinerei sah – der Mann hatte wirklich ziemlich gewütet – und zweitens warum als Strafe?

„Du hast zu lange gebraucht“, informierte sie Rei. Der wieder mit einem Stapel Essen in der Tür stand, „Um genau zu sein eine viertel Stunde zu lange... eine viertel Stunde länger als er erwartet hat.“

„Deine beiden Teamkollegen sind zuverlässiger.“

„Aber das ist doch nicht meine Schuld...“, murmelte Youki nur zur Verteidigung, machte sich aber zeitgleich still an die Arbeit.

Solange Sanago nichts zu tun hatte half er ihr noch, aber schließlich musste sie es alleine machen. Der Betrunkene hatte sogar das Geschirr zerbrochen. Das hieß schon wieder Nudeln vom Boden abkratzen. Sie seufzte ausgedehnt und wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie das Podest wieder einigermaßen sauber hatte.

Zeit zum Ausruhen hatte sie aber nicht, denn die nächsten Gäste warteten schon auf die Bedienung.
 

Als endlich Yamagi kam um sie abzuholen, war den drei jungen Shinobis deutlich anzusehen, wie erschöpft sie waren.

Ihr Sensei wechselte einige kurze Worte mit Saburo und setzte sich dann an einen der Tische auf dem Podest.

„Als Belohnung für eure harte Arbeit spendiere ich euch allen ein ordentliches Abendessen“, gesellte sich Saburo mit vier dampfenden Schalen Ramen zum Team und übergab Yamagi die Belohnung für die Mission.

„Er hat gesagt, dass ihr alle gut gearbeitet habt und nichts großartiges angestellt habt. Ich bin stolz auf euch und so wie ihr ausseht lassen wir das Training, dass ich für heute Abend noch geplant hatte besser ausfallen“, fügte er schließlich noch lachend hinzu.

Schweigend schlangen sie das Essen hinunter. Der Magen hatten ihnen nach dem langen Tag schon in den Kniekehlen gehangen und so schmeckten die Nudeln mindestens doppelt so gut.

Satt und zufrieden lehnten sie sich zurück und Youki schaute zu, wie sich Sanago fast noch eine zweite Portion bestellt hätte, aber sie wollten die Gastfreundschaft ja nicht überstrapazieren.

Gegen Abend verließen sie den Imbiss und Saburo bedankte sich noch einmal in aller Form für die Hilfe und die drei jungen Shinobis für das gute Essen.

„Morgen bleibe ich auch bei euch, versprochen. Aber wie gesagt, es gab leider Arbeit.“

„Wart ihr denn erfolgreich, Sensei?“, frage die Konoichi etwas verlegen und wusste nicht, ob ihre Formulierung überhaupt passend war.

„Ja“, erwiderte Yamagi mit einem Nicken, „so könnte man das ausdrücken.“

„Das freut mich.“

Sanago verfolgte sichtlich irritiert die kleine Konversation. Lenkte aber wie immer mit einer unzusammenhängenden Bemerkung vom Thema ab: „Also ich finde ja, wir hätten auch ne zweite Portion verdient.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-04-10T01:12:18+00:00 10.04.2010 03:12
Klasse kapi!^^
Freue mich schon aufs nächste!^^


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