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Yeh Zindagi Hai.

Neue Chance, neues Leben?
von

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Das geheime Treffen

Kaum hatte Atul sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Arbeit gemacht, sprang Shruti auch schon unter die Dusche und machte sich anschließend für ihr Treffen mit Sudhir fertig (1). Je näher es rückte, desto aufgeregter wurde sie. Sie hatte enorme Angst entdeckt zu werden, aber der Wunsch, Sudhir zu sehen, war größer.

„Ich werde Delhi nicht eher wieder verlassen, bevor du nicht mit mir kommst...“

Seine Worte hallten immer wieder in ihrem Kopf wieder und erfüllten sie mit einem immensen Glücksgefühl. Er war wirklich gekommen, um sie zu holen. Sie konnte es noch immer nicht ganz glauben und musste sich immer wieder daran erinnern, dass ihre Begegnung auf der Hochzeit kein Traum gewesen war.
 

Nachdem Shruti aus der Rikscha gestiegen war und den Fahrer bezahlt hatte, sah sie Sudhir (2) schon aus der Ferne vor dem Restaurant stehen. Sie ging auf ihn zu und war schon kurz davor, ihn zu umarmen, als sie sich eines Besseren besann und ihm stattdessen nur ein höflich-schüchternes Lächeln schenkte, das er mit einem vielsagenden Blick erwiderte.

Im Restaurant schwiegen sie sich solange an, bis der Kellner ihre Bestellung aufgenommen und ihren Tisch wieder verlassen hatte. Shruti war anschließend die erste, die das Wort ergriff.

„Sudhir, ich bitte dich, nimm mich wieder mit nach Hause...“, flehte sie und legte ihre Hand auf seine, um ihre Bitte zu unterstützen. „Keine Sorge, das werde ich...“, versprach er und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, während er ihre Hand in seine nahm. „Aber was ich mich die ganze Zeit frage, ist, warum du mir nicht gleich Bescheid gesagt hast, dass Atul dich mit nach Delhi nehmen wollte. Wir haben uns doch den Abend vor deiner Abreise noch einmal gesehen. Wieso also...?“ „... Weil ich dachte, dass es das Beste für alle Beteiligten wäre... und dass es so keine Probleme mehr geben würde...“, gestand sie mit schwacher Stimme ein.

„Das hast du wirklich geglaubt?“, fragte er nach und konnte sich ein schwaches Lächeln nicht verkneifen. „Du hast wirklich geglaubt, dass ich dich so einfach gehen lassen und dich Atul überlassen würde, wenn ich weiß, dass meine Liebe zu dir auf Gegenseitigkeit beruht? Du müsstest doch wissen, dass ich nicht auf halber Strecke aufgebe...“

Seine Worte zauberten ein Lächeln auf ihr trauriges Gesicht, das jedoch so schnell wieder verschwand wie es gekommen war. „Aber was sollen wir jetzt tun? Atulji wird mich nie gehen lassen... Und wenn ich einfach verschwinde, wird er mich holen kommen...“, stellte sie fest und seufzte resigniert. Sudhir drückte daraufhin ihre Hand etwas fester. „... Vielleicht wäre es das Beste, ihm einfach die Wahrheit zu sagen...“, schlug er vor. „Ja, das wäre das Beste...“, gestand sie ein. „... aber ich habe Angst davor... Ich habe Angst vor seiner Reaktion...“ Sudhir bemerkte das leichte Zittern ihrer Hand, während sie sprach. „Du musst das nicht alleine machen. Ich werde dich begleiten und beschützen, falls es nötig ist.“, meinte er und lächelte sie unterstützend an. „Ich liebe dich so sehr...“, meinte Shruti leise.
 

Während des Essens beschlossen sie, das Gespräch mit Atul am nächsten Tag zu suchen, um alles so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Shruti hatte riesige Angst davor, doch mit der Gewissheit, nicht allein zu sein, würde sie es durchstehen.
 

Nachdem sie fertig waren und bezahlt hatten, stellten sie fest, dass sie beinahe drei Stunden im Restaurant verbracht hatten. Und obwohl sie bereits solange zusammen gewesen waren, wollten sie sich noch nicht voneinander verabschieden. Herumdrucksend standen sie vor dem Restaurant und keiner wollte den ersten Schritt machen.

Sudhir hätte Shruti am liebsten genommen und wäre auf der Stelle mit ihr zurück nach Nagiranpur gefahren, doch das hätte nur noch mehr Probleme verursacht und so verdrängte er diesen Gedanken und meinte schließlich: „Du solltest langsam nach Hause gehen... Wir sehen uns dann morgen, also...“

In diesem Moment spürte Shruti allerdings eine Hand auf ihrer Schulter. Irritiert drehte sie sich um und schaute direkt in Atuls wutverzerrtes Gesicht. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde stehen bleiben, als er mit bebender Stimme meinte: „Ich wage doch stark zu bezweifeln, dass ihr euch morgen wiedersehen werdet...!“

Mit einem wütend-hämischen Lächeln schaute Atul in die verwirrten Gesichter von Shruti und Sudhir. „Wenn ihr euch schon heimlich trefft, dann solltet ihr das nicht gerade in dem Restaurant gegenüber von meinem Arbeitsplatz tun.“, stellte er fest und packte Shruti so fest am Oberarm, dass sie vor Schmerz aufkeuchte.

„Habe ich dir nicht bei unserem kleinen Gespräch vor ein paar Wochen deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nicht will, dass ihr beide euch weiterhin trefft?“, presste er an Sudhir gerichtet hervor und zog Shruti mit einem heftigen Ruck zu sich heran. Ihr entfuhr daraufhin ein kurzer Schmerzensschrei, der Sudhir aus einem plötzlichen Impuls heraus dazu veranlasste, auf sie zuzugehen, um ihr zu helfen. Doch noch bevor er sie erreichte, hatte er schon Atuls Faust im Gesicht. Er traf ihn hart und knapp unterhalb des rechten Auges, so dass er zurück taumelte und einige Augenblicke brauchte, um zu realisieren, was gerade geschehen war.

Shruti ging es nicht anders. Fassungslos starrte sie zuerst Atul und dann Sudhir an, der sich völlig perplex die getroffene Wange hielt. Als ihr klar wurde, was gerade passiert war, versuchte sie, sich von Atul loszumachen und Sudhir zu helfen, doch Atuls Griff war eisern und wurde nur umso fester, je mehr sie sich wehrte.

„Ich habe euch beide oft genug gewarnt...“, stellte Atul fest und schaute verachtend auf Sudhir, der sich wieder aufgerappelt hatte und ihn entgeistert anstarrte. „Dass euer Handeln Konsequenzen haben wird, hätte euch beiden von Anfang an klar sein müssen... Vor allem dir, meine liebe Shruti...“, fügte er hinzu und sein letzter Satz war eine so eindeutige Drohung, dass er Shruti zusammenzucken ließ.

„Wag es dir nicht, ihr auch nur ein Haar zu krümmen.“, mischte Sudhir sich ein, doch Atul schnitt ihm das Wort ab. „Es geht dich nicht im Geringsten an, was ich mit meiner Ehefrau mache und was nicht! Und wenn du dich noch weiter in unsere Angelegenheiten einmischst, trägt das nicht gerade zur Verbesserung ihrer Situation bei...“ Seine Aussage war deutlich und so zog Sudhir es vorerst vor, sich erst einmal zurückzuziehen, um Shruti nicht noch mehr Schwierigkeiten zu bereiten.

Atul nahm zufrieden Sudhirs Gesinnungswandlung zur Kenntnis und bewegte Shruti durch einen weiteren Ruck an ihrem Arm zum Gehen. „Atulji, bitte...“, flehte sie und warf einen verzweifelten Blick zurück zu Sudhir, der bewegungsunfähig da stand und ihr hinterher schaute.

„Noch ein weiteres Wort und ich vergesse mich...“, zischte Atul ihr zu und seine Hand schloss sich erbarmungslos und immer fester um ihren Oberarm. Angst überkam und lähmte sie, so dass sie sich in ihr Schicksal ergab und ohne sich weiter zu wehren mit Atul nach Hause ging.
 


 

(1) http://i40.tinypic.com/1174952.jpg

(2) http://i43.tinypic.com/359eir8.jpg



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