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Was Mut bewegt

Du bist nicht auf der Welt, um zu schweigen
von

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Ein Weihnachtsessen mit Folgen

Kapitel Siebzehn: Ein Weihnachtsessen mit Folgen
 

Gegen Siebzehn Uhr machte Luna sich langsam fertig für das Essen bei den Weasleys. Um ihrem Ruf gerecht zu werden, zog sie sich mal wieder ziemlich verrückt an, gleichzeitig aber konnte sie einfach nicht widerstehen, einen Hauch von Sexyness in ihre Kleidung zu legen. So trug sie ein enganliegendes blaues Langarmshirt mit silbernen Sternen bedruckt, das die Schultern freiließ. Um ihren Hals hatte sie Dracos Kette gehängt, silberne Sternenohrringe in den Ohrlöchern, einen knielangen schwarzen Rock samt durchsichtig-blauer Strumpfhose und schwarze, halbhohe Stiefel an den Füßen. So herausgeputzt konnte sie wohl gehen. Oder besser gesagt, sich von ihrem Vater bringen lassen. Seit- an- Seit- apparieren war für sie beide nun wirklich kein Problem.

Xenophilius staunte nicht schlecht, als er seine Tochter so fein herausgemacht sah. So langsam wurde sie wohl doch erwachsen. Eine Entwicklung, die ihm, wie allen Vätern, nicht behagte. Dennoch kam er nicht umhin, stolz zu sein auf sie.

„Und deine Mutter wäre es mit Sicherheit auch.“, sprach er unbedacht seinen Gedanken aus.

„Wie bitte?“, fragte Luna irritiert. Sie ahnte ja nicht, was ihrem Vater so durch den Kopf gegangen war. Doch da sie immer ehrlich miteinander waren, berichtete Xenophilius seinem Augenstern von dem, was ihn so beschäftigt hatte. Verlegen errötete die junge Frau, freute sich aber über die Komplimente ihres Vaters.

„Ich bin so weit, wir können gehen.“, verkündete Luna, ergriff den Arm Xenophilius’ und spürte kurz darauf den unangenehmen Druck des Apparierens. Als sie ihre Augen wieder öffnete, fand sie sich am Gartentor des Fuchsbaus wieder. Dort sagte sie ihrem Vater Tschüss und der Mann verschwand Sekunden später. Langsam öffnete Luna das quietschende Tor, durchquerte den Garten, wobei sie die Gnome geflissentlich ignorierte, die zwischen den Bäumen hin und her huschten, um schließlich an der Haustür zu schellen. Diese wurde kaum einen Augenblick später von einem der Zwillinge schwungvoll aufgerissen. Es war Fred.

„Hey, Luna, da bist du ja endlich. Mum dreht schon fast am Rad!“, feixte der Rotschopf frech, zog die perplexe, junge Frau ins Haus und donnerte die Tür hinter ihr ins Schloss. Dann nahm er ihren Arm und führte sie eine enge Treppe hinauf ins Wohnzimmer. Immer wieder wanderte sein Blick zu ihr und ihrer Aufmachung. Fred hatte nicht gewusst, dass Luna Lovegood sich anständig, ja sogar, aufreizend, kleiden konnte. Gemeinsam betraten sie das ziemlich vollgestopfte Wohnzimmer. Offenbar war Luna nicht der einzige Gast zu diesem Weihnachtsessen.

„Hey, Mum, Luna ist jetzt da.“, verkündete Fred lautstark, um das Stimmengewirr übertönen zu können. Sofort herrschte Schweigen. Wie ein Mann wandten sich die Gäste um, nahmen Luna genau in Augenschein. Mrs Weasley war die erste, die sich fing. Sie begrüßte Luna herzlich und drückte ihr gleich einen Mince Pie in die Hand. Luna hatte kaum Zeit, das Törtchen zu naschen, als auch schon die restliche Weasley- Sippe über sie herein brach. Besonders Ginny empfing sie herzlich, als kleine Entschuldigung für die grauenvolle Zugfahrt. Aber Luna hatte das schon fast wieder vergessen.

„Hübsche Kette.“, bemerkte Hermine, die sich mit Ginny, Tonks und Fleur um Luna gescharrt hatte. Jetzt fiel auch den anderen drei Damen der Halbmondanhänger auf, den Luna um den Hals trug.

„Danke.“, erwiderte Luna lächelnd. Vor Freude begann ihr Herz zu hüpfen. Draco hatte einfach einen sechsten Sinn für Stil.

„Ist das eschtes Gold?“, ließ Fleur sich vernehmen. Sie hatte sich zu Luna vorgebeugt und musterte den Anhänger kritisch. Die Französin kannte sich unglaublich gut mit Edelmetallen und deren Echtheit aus, was daran liegen mochte, dass ihre Großmutter eine Veela war und sich sehr für Schmuck begeistert hatte. Fast wie eine Elster.

„Ähm...“, machte Luna hilflos. Was sollte sie jetzt sagen? Irgendwie kam sie sich ziemlich an die Wand gedrängt vor. Zu ihrem Glück aber rief Mrs Weasley nun alle zum Essen. Erleichtert machte Luna einen Schritt rückwärts, rempelte versehentlich einen der Zwillinge an, der sie lachend darüber aufklärte, dass der untere Fuß der seine sei, und sie schlussendlich zum Tisch bugsierte, wo sie sich peinlich berührt niederließ, Fleurs Augen immer noch musternd auf sich spürend. Ja, verdammt, es war echtes Gold.
 

Auch in Malfoy Manor würde ein Weihnachtsessen stattfinden. Wie jedes Jahr. Auch wenn der Hausherr diesmal nicht daran teilnehmen konnte und dafür die Lestranges kamen, wie er vermutete. Draco graute vor der neuerlichen Begegnung mit seiner Tante Bellatrix. Jedes Mal, wenn er daran dachte, dass sie einen Cruciatus- Fluch auf seine Mutter, ihre jüngste Schwester hatte anwenden wollen, kochte unbändiger, roter Zorn in ihm hoch. Aber er war nun mal ein Malfoy; er musste Fassung bewahren und durfte sich einen solchen Ausrutscher wie am Weihnachtsabend nicht noch einmal erlauben. Bellatrix würde ihn garantiert nur zu gern dem Lord ans Messer liefern. So als kleine Racheaktion, zumal Draco um die extreme Abneigung seiner Tante gegen Lucius wusste. Es war kein Geheimnis, dass die Beiden sich hassten bis aufs Mark. Draco seufzte.

‚Was Luna wohl gerade macht?’

Er hatte vor dem Mittagessen eine Eule von ihr bekommen. Ganz artig hatte sie sich für ihre Geschenke bedankt, ihm erzählt, was sie sonst noch unter dem Baum gefunden hatte und nebenbei noch erwähnt, dass sie zu einem Weihnachtsessen eingeladen war. Nur wo, das hatte sie ihm nicht verraten.

‚Auf jeden Fall wird sie um Einiges mehr Spaß haben, als ich.’, dachte Draco mit einem innerlichen Seufzen. Er beneidete Luna um ihre Freiheit. Sie durfte auch mal ganz zwanglos sein daheim, während er in steife Etikette und Normen gepresst war, sich nicht aus dem Korsett der Konvention befreien konnte. Oder durfte. Er war ein Malfoy.

‚Und ein halber Black, aber das zählt nichts.’

Ein Schellen an der Haustür riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Seit wann klingelten Tante Bellatrix und ihr Ehemann? Sie konnten schließlich beliebig ins Manor apparieren, wann immer es ihnen passte. Es sei denn... es sei denn seine Mutter hatte vor, ein Bankett zu geben.

‚Bitte nicht!’, flehte er innerlich. Er hasste solche Veranstaltungen, zumal Narzissa Malfoy auch darauf abzielte, eine geeignete Ehefrau für ihren Sohn zu finden. Mit ihren Teekränzchen, Tanzbällen und dergleichen mehr schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn zum einen hatte sie Gesellschaft und konnte sich mit Damen ihres Standes austauschen, zum anderen war Draco umgeben von reinblütigen Mädchen guter Familien, so dass eine Braut zu wählen sicherlich einfacher würde. Dachte sie. Aber wie üblich hatte Narzissa vergessen, dass Kinder nicht immer das taten, was von ihnen erwartet wurde.

„Ich hoffe bloß, Riddle kommt nicht...“, murmelte Draco, als er auf dem Weg nach unten war, um gemeinsam mit seiner Mutter die Gäste zu begrüßen. Sein Wunsch wurde ihm allerdings nicht erfüllt. Als Nächstes durchschritten Georgiana Riddle, geborene Black, Adrienne Riddle, geborene Greengrass und Schweigertochter Ersterer, sowie Catherine Riddle die Haustür. Catherine war seine Hausgenossin, in derselben Jahrgangsstufe und zudem das einzige weibliche Mitglied im Quidditchteam der Schlangen. Beide, Flint und Montague hielten große Stücke auf sie, was Draco so gar nicht nachvollziehen konnte, da er Miss Riddle seit frühester Kindheit kannte und verabscheute.

Gezwungenermaßen begrüßte er die Klassenkameradin so höflich, wie er nur konnte, sie erwiderte den Gruß im selben frostigen, gleichgültigen Ton, der noch eben den Regeln des Anstandes entsprach. Narzissa hingegen freute sich über so viel Besuch und Töchter aus gutem Hause. Draco hoffte, dass er nach dem Essen schnellst möglichst verschwinden durfte, kannte aber seine Mutter gut genug, um zu wissen, dass es hart würde, sie dazu zu überreden. Allem Anschein nach aber war wenigstens Tante Bellatrix nicht eingeladen.

‚Das kann ich Mutter nicht verübeln. Wenn ich eine Schwester hätte, die mich zu foltern mehr als bereit wäre, würde ich einen großen Bogen um sie machen.’
 

Im Fuchsbau war man noch immer beim Essen, auch wenn der Nachtisch bereits an der Reihe war. Während der Mahlzeit hatte es hin und wieder angeregte Unterhaltungen gegeben, an denen der ganze Tisch teilgenommen hatte, manchmal aber auch nur leise Gespräche mit dem Sitznachbarn. Luna, die zwischen den Weasley- Zwillingen saß, fühlte sich gut. Ihre Gedanken schweiften zwar hin und wieder ab zu Draco und sie überlegte, was er wohl gerade machte, aber im Großen und Ganzen konzentrierte sie sich auf das, was am Tisch besprochen wurde. Gesprächsgegenstand war immer wieder Voldemort und die Bedrohung, die von ihm ausging. Luna wunderte sich, warum niemandem das Thema überdrüssig wurde, hielt jedoch aus reiner Höflichkeit den Mund. Reden war zwar schön und gut, aber es musste auch etwas getan werden, um Voldemort und seinen Schergen das Handwerk zu legen.

Nach dem Essen belauschte Luna durch Zufall das goldene Trio. Harry klang sehr dringlich, als er Hermine und Ron erklärte, dass er sich noch sicherer war, was das Todesser sein von Draco Malfoy anging.

„Er benimmt sich ganz anders, als wir es von ihm gewohnt sind. Und er scheint kaum noch mit Crabbe und Goyle herumzuhängen, sondern sucht die Einsamkeit. Zudem hab ich ihn und Snape dabei erwischt, wie sie getuschelt haben und Snape ihm bei irgendetwas helfen wollte.“, berichtete Harry.

„Bist du dir ganz sicher, dass Snape nicht nur bei Zaubertränke helfen wollte?“, hakte Hermine nach, die lieber erst mal etwas Gutes von ihren Mitmenschen sagte oder dachte.

„Ach komm, du weißt doch, dass Malfoy keine Probleme mit dem Fach hat.“, unterstützte Ron seinen besten Freund. Hermine seufzte. Nach einer kurzen Pause senkte sie ihre Stimme und sagte verschwörerisch: „Ginny und ich sind der Auffassung, dass Luna in Malfoy verknallt ist. Ihr wisst ja, dass sie immer ehrlich ist, egal, was man fragt. Also wollte Ginny von ihr wissen, ob sie in Malfoy verschossen wäre und Luna schwieg und schwieg, bis sie schließlich meinte, es nicht zu wissen. Danach ist sie ganz panisch abgehauen...“

Das machte Harry stutzig. Hatte Neville nicht erst vor kurzem etwas Ähnliches erzählt? Und hatte Luna da nicht frei heraus eingestanden, Malfoy mehr zu mögen, als gut für sie war?

Als Fleur schließlich Luna von hinten antippte, diese sich erschreckte und das goldene Trio so aufmerksam auf sie wurde, wusste die Ravenclaw, dass sie verloren hatte. Ihr kleines Geheimnis war offenbart. Fleurs ‚Das ist eschtes Gold, was du da um deinen Als trägst.’ Nahm Luna schon gar nicht mehr wahr. Sie hatte genug gehört. Und jetzt war es an der Zeit für sie zu gehen. Hastig verabschiedete sie sich von den Weasleys und den anderen Gästen, dann eilte sie mit klappernden Absätzen die enge, steile Treppe in den Flur hinunter, riss die Haustür auf und machte, dass sie davon kam. Dass sie nun mehr als 5 Meilen zu laufen hatte, war ihr völlig egal. Sie musste Draco fragen, ob Harry Recht gehabt hatte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  H-A-N-A
2009-08-15T12:44:07+00:00 15.08.2009 14:44
wieder mal ein klasse kapi <3

oh man so jemanden wie Fleur will ich nicht in meiner familie haben .__.
bin ja gespannt wies weiter geht ^^

schreib schnell weiter :D

glg Flower-chan ♥
Von:  PoS
2009-08-15T05:35:29+00:00 15.08.2009 07:35
Hör mal, little Miss Cliffhanger, warum hab ich keine ENS bekommen, hmm?
Kapitel 17 ist plötzlich on und ich muss es aus meinen Fav. erfahren. Tztztztz ... so geht das aber nicht.
Trotzdem kriegst Du nen Kommentar*fg

Luna als sexy Vamp bei den Weasley's zum Weihnachtsessen. Hat mir sehr gefallen.

Da waren wieder Bilder in meinem Kopf, Bilder, die meine Phantasie leider nicht steuern konnten, da hast Du wieder ganze Arbeit geleistet. Immer, wenn ich dachte, jetzt macht sie dies oder das, hat sie genau das Gegenteil von dem getan, was ich erwartet habe.

Fleur, der Albtraum jeder Familienfeier. Ich denke mal, jeder von uns hat eine Fleur in der Familie und jeder kämpft manchmal mit seinen Freunden, die nur "Gutes" wollen und dabei das reinste Chaos im Liebesleben des Opfers anrichten.

Draco war nett. Süße Idee, diese Riddle mit einzubauen und Tante B. wegzulassen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Beiden sich einen Showdown liefern und "Mama" zu sehr mit ihrem guten Kumpel "Mr. Walker" beschäftigt ist, um einzugreifen.

Also, wann gibt es mehr? Kapitel 18? 19? 20?

Und ich will wieder eine ENS, okay?*MitFussaufstampft

Bye-bye
my dear


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