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Under the fullmoon

Tsume/Darcia?? x Kiba
von

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Das Erbstück

5. Das Erbstück
 

„Kai! Jetzt komm doch endlich“, Yukiko stemmte die Hände auf den Tisch und beugte sich zu ihrem Mann.

Kai hob den Blick und lächelte seine Frau liebevoll an.

„Keine Angst. Ich bin jetzt fertig.“

„Das wurde auch langsam Zeit…“

„Mutter“, Kiba lächelte bloß still, „Du weißt doch, dass er viel zu tun hat. Außerdem ist der Tisch bestellt. Er läuft uns schon nicht weg.“

„Arbeit hin oder her- heute ist dein achtzehnjähriger Geburtstag, Liebling. Und den wollten wir gemeinsam feiern. Da kann dein Vater sich auch einmal beeilen!“

Kai und sein Sohn tauschten einen bedeutungsvollen Blick. Doch gegen das belustigte Lächeln konnten sie sich nicht wehren.

„Apropos!“, Yukiko wirbelte zu Kiba herum und schlang die Arme um den Hals ihres Sohnes.

„Ich habe auch noch ein Geschenk für dich. Mit deinem achtzehnten Lebensjahr bist du endlich ein Vollrüde. Oder wie die Menschen sagen: Du bist erwachsen.“

Kiba schüttelte lächelnd den Kopf.

„Das ist doch nicht nötig, Mutter. Du…“

„Kiba!“, Yukiko verdrehte die Augen, „Immer das Selbe mit dir und Kai.“

„Er ist halt mein Sohn“, Kai schob einige Zettel zusammen und lächelte selig vor sich hin. Er trug einen weißen Anzug und darunter ein hellblaues Hemd. Wie üblich verzichtete er auf eine Krawatte. Er hasste diese Teile. Sie schnürten ihm die Luft ab.

Sein braunes Harr war heller als bei Kiba, wobei weiße Strähnen das nach hinten gekämmte Haar durchzogen. Kais Gesicht war markant geschnitten, seine Augenbrauen standen leicht schief, was ihm einen nachdenklichen Ausdruck verlieh. Seine Augen aber hatten das gleiche hypnotisierende Blau wie die seines Sohnes.

Yukikos Gesicht dagegen war weich und liebevoll. Und mit jenem mütterlichen Blick den sie Kiba schenkte lag all ihre bedienungslose Liebe. Ihre schokobraunen Augen eingerahmt hinter dichten Wimpern waren wie stets verträumt und ein wenig verklärt. Man hätte meinen können sie würde die Welt um sich herum vergessen, wenn man sie durch die Gegend tänzelnd sah, so sehr versunken in ihrer eigenen Welt. Aber sie bekam dennoch alles mit. Sie wusste immer wo in ihrem Chaos sich das Gesuchte verbarg und solange ihre Regeln funktionierten mischte sich ihre beiden Männchen nicht ein. Sie liebten und respektierten Yukiko. Mochte sie auch manchmal weltfremd sein.

Kiba legte den Kopf schief und trat einen Schritt von seiner Mutter zurück. Sie trug ein trägerloses türkises Kleid, bestickt mit silbernen Paletten. Weiße Stoffrosen und zarte Spitze säumten den Stoff. Das dunkelbraune Haar hatte sie kunstvoll hochgesteckt. Dennoch lockten sich einige widerstrebende Haarsträhnen bis auf die nackten Schultern.

Der einzige Schmuck den sie trug war eine Halskette. Das Erbstück ihres Rudels.

Die Kette und die kleinen Perlen daran waren neu. Doch das Herzstück des Medaillons war immer noch das Selbe. Es war ein weißer Stein, geformt wie eine aufgehende Blüte. Der Stein glitzerte und schimmerte geheimnisvoll im Licht des Kronleuchters über ihnen.

Yukikos Lächeln wuchs, als ihre geschmeidigen Finger hinter ihren Hals glitten und den Verschluss der Kette öffneten.

„Seit Generationen ist dieses Stück des Mondes im Besitz unseres Rudels. Es besitzt ein Stück der Magie des Silberlichts und erlaubt uns seine Macht zu nutzen. Normalerweise wird der Mondstein von einer Wächterin zur anderen gegeben“, in ihrer feierlichen Stimme schwang für einen Moment ein trauriger Hauch mit, „Aber da wir nur zu dritt sind, finde ich das man ein wenig die Regeln brechen kann. Es wird einige Zeit dauern, bis ich dich alles über den Stein gelehrt habe, aber dein Instinkt, mein Liebling, ist so groß, dass es eine Schande wäre, wenn du nicht sein nächster Wächter wirst.“

Gerührt neigte Kiba das Haupt.

Es war eine Ehre, was seine Mutter vor hatte.

„Ich danke dir“, flüsterte er, während sie ihm die Kette umlegte.

Yukiko stellte sich auf die Zehnspitzen und küsste ihn auf die Stirn.

Lächelnd sahen sie einander an. Ein stummer Moment von Glück und Liebe.

Doch wie Glas sollte er zerspringen.

Kai richtete sich auf.

„Gut, dann lasst uns endlich gehen. Ich könnte einen ganzen Bären fres…“

Ein Schuss. Glas splitterte.

Kiba riss die Augen auf. Sein Vater verharrte mitten in der Bewegung. Ein letztes Mal zuckte er noch, der Blick aus den blauen Augen wurde leer, dann sackte er einfach zur Seite. Hinter ihm in der Scheibe war ein Loch aufgetauchte, Risse durchzogen wie Adern das Glas. Blut klebte an der Scheibe.

Völlig erstarrt sah er wie sein Vater auf dem Boden aufschlug. Nicht als Mensch sondern als Wolf. Im Tod konnten sie Täuschung nicht Aufrecht erhalten.

Er reagierte nicht. Noch immer fassungslos sah er auf Kais regungslose Gestalt. Doch Sein Vater rührte sich nicht. Der Teppich verfärbte sich dunkel.

Er hörte seine Mutter schreien, spürte wie sich ihre Finger in seine Schultern gruben, konnte ihren Körper spüren und roch den vertrauten Geruch ihres Fells.

Honig und frische Frühlingsblumen.

Doch noch ein anderer Geruch mischte sich darunter. Der süße Duft von frischem Blut.

Ein weiterer Knall.

Er spürte, wie der Körper seiner Mutter gegen ihn gedrückt wurde…dann erschlaffte sie. Er wurde mit zu Boden gedrückt.

„Kiba…“, Yukikos Stimmer zitterte, ein dünner Blutfaden lief über ihre Lippen. Ihre Augen wurden immer trüber.

„Mum!“

Langsam begann er zu verstehen, was passiert war. Er wollte aufspringen, doch Yukikos Griff um seine Schultern verstärkte sich.

„Nicht…bleib liegen…psst…hör mir zu…“

Bebend blieb er liegen und presste die Lippen zusammen. Aber er blieb ruhig. Tränen liefen über sein schreckenbleiches Gesicht.

„Der Brunnen…das Amulett…bitte…erinnere dich an die Geschichte…“

Ihre Stimme brach ab. Rasselnd holte sie nach Luft. Ihr Blick glitt zum Fenster und blieb auf dem regungslosen Körpers ihres geliebten Mannes hängen.

Ein letztes Mal öffneten sich ihre Lippen.

„Minao… sil kilios… damina ra….“

Ihre letzten Worte.

Ein Fluch.
 

Stöhnend öffnete Kiba die Augen. Sein ganzer Kopf dröhnte. Knurrend wühlte er sich durch die Decke und die Kissen. Seine Hand tastete über den Nachttisch und fand die gesuchten Tabletten. Schnell pulte er sie aus der Verpackung. Ohne Wasser schluckte er die blaue Kapsel herunter und ließ sich dann seufzend zurück sinken.

Darauf wartend, dass das Pochen hinter seiner Schläfe verstummen würde betrachtete er seine zitternden Hände.

Es war nicht das erste Mal, dass er von damals träumte.

Am Anfang hatte diese Erinnerung ihn nächtelang wach gehalten und seit mehr als einem Jahr hatte er nicht mehr davon geträumt, aber nun….

Er ballte die Hand zur Faust.

Die Erinnerungen wühlten sich zurück an die Oberfläche. Er durfte es nicht zu lassen. Nicht schon wieder...

Das Telefon lenkte seine Aufmerksamkeit ab. Normalerweise liebte er das Lied aus seinem Handy, doch nun kam es ihm viel zu Laut und misstönig vor.

Murrend legte er sein Handy gegen sein Ohr und drückte auf die Taste.

Viel zu gut und vor allem zu laut schlug ihm Chers Stimme entgegen:

„Morgen, Darling!“

Er knurrte einen Gruß ins Telefon, worauf Cher mitfühlend die Stimme senkte, aber nicht weiter auf ihn einging.

„Also Hige und ich haben uns entschlossen dir die nächsten drei Tag frei zu geben- bevor du protestierst: Sie drehen eine Szene, in der du so oder so nicht vorkommst.“

Er schwieg und sie fuhr fort.

„Und vergiss nicht, dass du heute Abend verabredest bist.“

„Ich werde da sein.“

„Gut, dann erhole dich ein wenig, Darling.“

Er hörte Hubb im Hintergrund und Cher kichern. Kiba verdrehte die Augen, verabschiedete sich einsilbig und legte auf. Auf das Liebesleben der Zwei konnte er gut und gerne verzichten. Er hatte schon genug Probleme.

Der brünette Mann ließ sich zurück in die Kissen fallen und schloss die Augen. Yukikos bleiches Gesicht tanzte vor seinen Augen.

Ihre letzten Worte…sie hatte sie in der Sprache der Urwölfe, der Mondanbeter des Beginns benutzt. Nur wenige kannten sie. Er gehörte nicht dazu. Yukiko war gestorben ehe sie ihn hatte einweihen können. Aber die seltsamen Laute hatten dennoch so unheilvoll geklungen. Wie ein Fluch. Er kannte Geschichten. Seine Mutter hatte ihm davon erzählt. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine der Ihren jemanden verflucht hätte.

Yukiko war mächtig gewesen. Selbst für eine Wächterin. Nicht umsonst war sie an die Seite des Alphawolfes gelangt.

Vielleicht wollte ihm der Traum etwas zeigen.

Seine Mutter hatte ihn kurz vor seinem Tod zum neuen Wächter erklärt. Auch in ihm schlummerten die Gaben. Nur nach seinem Willen nutzen konnte er sie nicht.

Aber warum war der Traum so plötzlich gekommen?

Es gab keinen Grund, keinen Auslöser. Heute war kein besonderer Tag oder Anlass. Kein Geburtstag seiner Eltern, es war nicht ihr Todestag oder der Gleichen.

Warum hatte er sich ausgerechnet heute erinnert?

„Ich muss unbedingt einmal wieder die alten Geschichten ausgraben“, murmelte Kiba zu sich selbst. Das war eines der Dinge auf die ihn seine Mutter aufmerksam machen hatte wollen. Vielleicht musste er sich ein wenig damit auseinander setzen.

Er hatte die nächsten Tage frei und nichts zu tun. Das war doch perfekt für ein paar Nachforschungen…
 

Menschen.

Sie stanken, waren trotz ihres Forschritts primitiv und nichts anderes als geifernde Köter.

Zumindest empfand Tsume sie mal wieder als solche. Seine Jungs ganz vorne mit vorbei.

Sie hatten irgendwo einen Kalender ergattert.

Sicher, dass war sicherlich nicht schlimm. Viel mehr die abgebildete Person brachte den grauen Wolf zur Weißglut. Das Model das sich auf den zwölf Bildern des Kalenders präsentierte war niemand anders als der verdammte Wolf um den sich die Gedanken des Bandenführers die ganze Zeit über drehten. Und nun starrte ihn Kiba von der anderen Seite der kleinen Küche mit diesen kalten blauen Augen unverwandt an.

Es war zum Verrückt werden!

Aber seine Jungs wollten dieses Dreckding nicht abnehmen. Und als er Anstalten gemacht hatte ihn von der Wand zu reißen und in den Müll zu werfen hatten sie ihm solange die Ohren voll geheult bis er von seinem Vorhaben abgelassen hatte.

Sedo saß neben ihm und nippte mit total verträumtem Blick an seiner Bierdose. Es fehlte nur noch, dass er sich vor dem Kalender auf den Boden warf und das Model darauf anbeten würde.

Ein belustigtes Grinsen huschte bei dem absurden Gedanken über Tsumes Gesicht.

„Sag mal, Sedo…“

Sein Stellvertreter zuckte kurz zusammen und sah ihn dann fragend an.

„Was gibt´s, Tsume?“

„Dieser Kiba…wo sind eigentlich seine Eltern? Machen die eine Weltreise oder haben die irgendwo eine zweite Villa wo sie leben?“

Sedo sah ihn misstrauisch an.

„Wieso interessierst du dich plötzlich so für Kiba?“

Tsume zuckte mit den Schultern und setzte ein wölfisches Grinsen auf.

„Ihr schwärmt mir immer so über den Typen vor. Da will ich wissen, was an ihm so toll ist.“

Der Mensch sah ihn immer noch so an, als würde er ihm nicht glauben, doch dann nahm er einen weiteren Schluck seines Biers.

„Sie sind auf dem Sankt Peace Place.“

„Aber das ist doch der Friedhof am Stadtrand“, Tsume stutzte, „Sie sind tot?“

„Schon seit fünf Jahren. Das gab damals sehr viel aufsehen.“

Tsume lehnte sich zurück und legte die Füße auf den kleinen Tisch. Nun war er doch ein wenig neugierig geworden. Er sah direkt das Kalenderblatt an. Es war der Monat September. Der weiße Wolf in seiner Menschengestalt lehnte aufreizend an einer alten Industriewand. Schwere Metallketten hingen von der Decke. Eine hatte sich das Model sogar als Gürtel um die Hüfte geschlungen, während es sich an einer anderen mit der Hand festklammerte. Auf dem Bild trug er nur eine ausgewaschene Jeans und der Blick den er in die Kamera warf, war mehr als anzüglich.

„Sind sie bei einem Unfall umgekommen?“

Sedo schüttelte den Kopf.

„Nein. Man hat sie umgebracht…wohl eher sogar hingerichtet.“

„Hingerichtet?“, Tsume runzelte die Stirn. Das wurde ja immer besser.

„In Kai Kazumis Büro. Mitten in seiner Firma. Es war ein Attentat. Der Schütze lag auf dem gegenüberliegenden Hochhaus. Er hat Kibas Vater in den Hinterkopf geschossen. Der zweite Schuss sollte Kiba selbst treffen. Aber seine Mutter hat sich in der letzten Sekunde vor ihn geworfen und sein Leben gerettet…den Täter hat man nie gefasst.“

Nun war Tsume doch ein wenig mulmig zu mute. Er hatte die Eltern des Schoßhundes beleidigt, die vor den Augen ihres Kindes gestorben waren. Die Mutter hatte sogar noch versucht ihn zu retten…

Der graue Wolf schnaubte. Das hatte er schließlich nicht wissen können. Er sollte sich wegen so etwas nicht den Kopf zerbrechen. Aber eine Sache interessierte ihn trotzdem noch.

„Wieso hat man das getan?“

Sedo hob die Schultern und warf mit einem gekonnten Wurf die mittlerweile leere Dose in den überfüllten Mülleimer.

„Wahrscheinlich wegen Geld. Um genau zu sein wegen der Firma. Wolfs Soul ist noch immer eines der führenden Unternehmen in Thema Technik und Entwicklung. Außerdem ist sie auch auf dem Aktienmarkt unterwegs. Mister Kazumi kam durch seine Spekulationen auf dem Börsenmarkt erst richtig zu Geld. Und sein Sohn scheint diese Begabung geerbt zu haben. Vor fünf Jahren wollte Wolfs Soul mit Global Tec wichtige Verhandlungen führen. Das war wohl so manchen ein Dorn im Auge. Die Folge war die Ermordung des Geschäftsleiters Kazumi und der versuchte Mord an seinem Erben. Aber nachdem das schief gelaufen war hat Kiba dafür gesorgt, dass das Geschäft im Sinne seines Vaters abgeschlossen wurde und sich danach aus der Branche zurück gezogen. Das war nicht sein Ding. Er hat Angestellte, die die Firma für ihn leiten. Aber man sagt, dass er dennoch über bestimmte und vor allem die wichtigen Dinge informiert wird. Auch schaut er einmal im Monat nach dem Rechten im Wolfs Tower. Mir ist es echt ein Rätsel wie er das alles schafft. Das ist echt nicht normal für einen jungen Mann wie ihn.“

Tsume verbiss sich jeden Kommentar und betrachtete stattdessen Kibas Bild. Sein Artgenosse sah so…ihm fehlten die Worte. Wenn man den weißen Wolf so sah, würde man nie glauben, was mit ihm passiert war.

Der weißhaarige Mann schloss die Augen und ließ die neuen Informationen über Kiba in sein Gedächtnis sickern. Dieser Wolf war wirklich ein Rätsel. Da musste er Sedo zu stimmen. Doch es würde Spaß machen es zu lösen.
 

„Du siehst toll aus, Kiba!“

Staunend huschte Toboe um ihn herum und begutachtete sein Qutfit. Eine weiße enganliegende Seidenhose schmiegte sich um seine langen Beine. Kleine Silberketten hingen an seiner Hüfte und klimperten bei jedem Schritt. Nach einigem hin und her hatte er sich für ein hellblaues Hemd mit raffiniertem Schnitt entschieden. Die Ärmel waren weit und der Schnitt etwas länger, so dass sie schön um die Handgelenke fielen. Der Kragen war aufgestellt und offen. Auf der nackten Haut glänzte ein ganz besonderes Schmuckstück. Die weiße Blüte aus Stein, die ihm seine Mutter geschenkt hatte. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das dringende Verlangen gehabt sie zu tragen. Es war das erste Mal seit fünf Jahren das er sie auf seiner Haut spürte. Das letzte Mal als sie seinen hals geschmückt hatte, war am Tag der Beerdigung gewesen. Mit ihr zusammen hatte er sich von seinen Eltern verabschiedet und ihnen den letzten Respekt gezollt.

Und nun trug er sie wieder.

Die alten Geschichten zusammen mit dem Traum mussten ihn dazu bewogen haben. Aber nun war es zu spät. Er wollte sie nicht mehr abnehmen.

„Wo willst du denn hin?“

„Ich gehe essen“, antwortete er und griff an Toboe vorbei, um an seinen weißen Pelzmantel zukommen. Pelz war wieder modern. Manche Leute regten sich darüber auf, dass er ihn trug. Erst vor kurzem hatte er erklärt, dass der Pelz an seiner Kleidung künstlich war und auch Blue kein echtes Tierhaar verwendete. Er selbst fand es schrecklich, dass Menschen für ihr Vergnügen Tiere züchteten und sie dann wegen ihrem wertvollen Fell töteten. Wie würden sie sich wohl fühlen, wenn man ihnen die Haut abzog? Alleine der Bärenpelz war echt. Doch das war eine Trophäe. Es war sein erster Bär gewesen den er alleine erlegt hatte. Voller Wehmut erinnerte er sich daran, wie stolz seine Eltern gewesen waren…

„Und wohin?“, Toboe ließ nicht locker. Dieser neugierige Welpe. Es war doch immer wieder das Gleiche mit ihm.

„Ich gehe in das Aphrodisia.“

Das Aphrodisia war eines der besten und edelsten Restaurants in der Stadt. Das Essen dort war vorzüglich und die dort herrschende Atmosphäre, sowie die Gestaltung waren einzigartig. Außerdem bot das Hotel, welches nur von der höheren Schicht besucht wurde, einige exklusiven Extras an. Zwar hatte Kiba noch nie davon gebrach gemacht, aber Akio, Hige und Blue hatten ihm bereits davon vorgeschwärmt.

Toboe verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah zu wie Kiba in den Mantel schlüpfte. Er war bereits ein oder zwei Mal dagewesen und wusste, dass es das Lieblingsrestaurant seines großen Bruders war. Breit grinsend umarmte er jenen und wünschte ihm einen schönen Abend.

„Und mit wem bist du verabredet, dass du sich so rausputzt? Ein Geschäftsessen mit Cher? Hubb wird vor Eifersucht platzen…oder gehst du mit Akio? Nein, er hat gesagt, dass er heute ein heißes Date mit- bis du das Date, Kiba?“

Kiba verdrehte die Augen.

„Nicht das ich wünsche. Ich gehe mit meinem neuen Filmpartner essen.“

„Achso“, Toboe klang beinahe ein wenig enttäuscht, doch dann strahlte er wieder, „Du musst mir dann alles ganz genau erzählen.“

Der weiße Wolf lachte und wuschelte dem Jüngeren durchs Haar.

„Mach ich. Und du hast mir einen schönen Abend. Bleib nicht so lange auf.“

„Ist gut! Viel Spaß!“, grinsend schob ihn Toboe zur Tür, „Und du sei schön artig. Fall ihn nicht an. Und iss richtig!“

Kiba verdrehte die Augen, wuschelte noch einmal den Frechdachs durch das dichte Gestrüpp und trat hinaus in die kühle Nacht. Hinter ihm schloss sich die Tür. Der weiße Wolf schloss die Augen und holte tief Luft. Die kalte Nachtluft war belebend.

Heute würde ein guter Abend werden. Das spürte er.

Seine Hand schloss sich um die Kette. Das Mondgestein fühlte sich glatt unter seinen Finger an. Für einen winzigen Augenblick huschte das aristokratische Gesicht seines neuen Partners durch seine Gedanken. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Sein Blick wanderte hinauf zum Vollmond. Morgen würde er wieder abnehmen, doch diese Nacht blieb er bei ihm und würde dem weißen Wolf seine mystische Magie schenken. Heute war eine gute Nacht. Ein guter Abend.

Kiba ließ die Hand sinken. Das silberne Mondlicht fiel auf die Kette. Als wäre sie mit lauter kleinen Diamanten besetzt fing sie an zu schimmern und zu glänzen. Sie war ein ganz besonderer Glücksbringer. Und heute Abend würde sie dafür Sorgen, dass er ein unvergessliches Abendessen haben würde…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2014-08-07T20:13:47+00:00 07.08.2014 22:13
Das Kapitel war fantastisch^^
Kiba tut mir leid =( aber zum Glück hat er jetzt gute Freunde =D
Von:  jyorie
2012-02-25T21:59:56+00:00 25.02.2012 22:59
Hallo,

mir gefällt die FF sehr gut, bitte schreib irgendwann man weiter dran :) mich interessiert brennend wie es weitergeht.

Grüße Jyorie
Von:  Nephelin
2011-11-23T10:08:30+00:00 23.11.2011 11:08
Eine wirklich schöne Story.
Armer Kiba, dass ist wirklich schrecklich mit seinen Eltern.

Ich bin wirklich neugierig, wie es mit Tsume und Kiba weitergeht, da ich Darcia nicht soooo mag. ^^

In diesem Sinne, mache weiter so! :)

LG

Von:  Vava
2011-08-01T18:09:52+00:00 01.08.2011 20:09
Wieder mal ein wirklich gelungenes Kapitel ^^
Und ich bin mal wieder gespannt wie es weitergeht XD
Auch... wenn ich es immer noch nciht gut heißen kann, dass Kiba mit Darcia essen geht :P
Ich mag Tsume eben lieber ;)
Bin ja mla gespannt, wie es zwischen den beiden weiter geht... sie hassen sich schließlich :P
Aber cool, das mehr über Kibas Vergangenheit raus gekommen ist. Er tut mir so leid... *sniff* Zusehen zu müssen wie die eigenen Eltern sterben... das muss schrecklich gewesen sein.

Freu mich, wenn es weiter geht ^^
Liebe Grüße
Murky


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