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Dracos Alptraum

von

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Vorlesungsbeginn

Gerade kurz bevor die Dozentin die Tür schloss, schlüpfte Draco in den kleinen Raum, in dem die Vorlesung stattfinden sollte. Der Raum war lang und schmal. In der Mitte befanden sich zwei Reihen mit Tischen, vor denen jeweils links und rechts Stühle standen. Am Kopf- und Fussende der zwei Reihen stand ebenfalls jeweils ein Tisch, der den Abschluss machte. Links fand sich eine Reihe Fenster, die auf den Innenhof hinausgingen, durch den Draco so eben noch gelaufen war, während die rechte Wand von Bücherregalen und einer weissen Tafel gesäumt war.
 

Am anderen Ende des Raums, vor einer weissen Leinwand, die weitere Regale verdeckte und neben einem Apparat, wie er schon am Vormittag in der anderen Vorlesung gesehen hatte, stand eine etwa 35-jährige blonde Frau, die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Vor ihr auf dem Tisch lagen stapelweise Unterlagen und einige nicht gerade dünne Bücher.
 

Der Raum selber war wieder mit Studenten fast überfüllt. Einige sassen auf Stühlen hinten im Zimmer, so dass sich die Tür gerade noch so öffnen liess. Gerade als sich Draco suchend nach einem Platz umsehen wollte, hörte er, wie ihn jemand rief und winkend die Hand hochhielt. Ein kurzer Blick genügte um ihm zu sagen, dass er auch diese Vorlesung mit diesem seltsamen James zusammen haben würde und sehr zu seinem Leidwesen schien sich der letzte freie Platz ausgerechnet neben diesem zu befinden.
 

Draco straffte unauffällig die Schultern, als er sich zwischen Stühlen und den Regalen hindurch schlängelte und sich auf den Platz setzte. Noch bevor er richtig sass, flüsterte ihm James auch schon zu: „Schön dich zu sehen. Ich hatte ja nicht damit gerechnet, dass du auch in diesem Kurs bist.“ Draco seufzte innerlich und wollte gerade Pergament und Federn hervorholen, als ihm einfiel, dass er sich jetzt in der Muggelwelt befand und seine magischen Federn vermutlich noch nicht einmal mehr schreiben würden. Also wandte er sich, so schwer es ihm im Moment auch fiel, an James und fragte diesen, ob er ihm wohl etwas zu schreiben und ein wenig Papier leihen könnte.
 

James nickte nur und schob einen dieser seltsamen Stäbe und ein kariertes Blatt Papier über den Tisch. Draco flüsterte ein leises ‚Danke‘, bevor seine Aufmerksamkeit ganz der Dozentin galt, die mit der Vorlesung angefangen hatte.
 

„Herzlich willkommen zu meinem Kurs mit Übung zur Länderkunde Osteuropa. Der Kurs verteilt sich auf zwei Semester. In ersten Teil werden wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wo die Grenze von Osteuropa liegt und zudem den Begriff genauer definieren. Des Weiteren werden wir auf die historische Entstehung des Begriffs Osteuropa eingehen. Im zweiten Teil werden wir uns dann vermehrt mit der Geschichte der Sowjetunion und ihrem Einfluss auf die anderen Staaten Osteuropas vertraut machen.“
 

Draco sah sich neugierig im Zimmer um. Wie kam es eigentlich dazu, dass er in einem Kurs zum Thema Osteuropa gelandet war? Vor allem, was studierte er eigentlich hier, in der Muggelwelt? Es war wohl kaum mehr das, was er ursprünglich geplant hatte, aber irgendwie schien es zu allen Vorlesungen, die er hatte besuchen wollen, etwas Ähnliches in der Muggelwelt zu geben. Laut seiner Planung hätte er jetzt in einer Veranstaltung zu den magischen Gesellschaften im Osten Europas sitzen sollen. Eine der Grundlagenveranstaltungen, die er für sein Studienfach ‚Handel und Internationale Beziehungen‘ besuchen musste. Vielleicht konnte er trotz allem noch seinen Nutzen aus der ganzen Sache ziehen, je nach dem, wie lange er sich in der Muggelwelt aufhalten musste.
 

Ein Rippenstoss von James holte Draco aus seinen Gedanken. Die Dozentin hatte anscheinend ihre Einleitung zu der Veranstaltung beendet und war zum organisatorischen Teil übergegangen. „Die Texte zu den jeweiligen Veranstaltungen finden Sie in der Bibliothek im Handapparat. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie die Texte jeweils als Vorbereitung lesen und entsprechend auch Fragen dazu stellen können. Des Weiteren sollte jeder von Ihnen im Verlauf des Semesters ein Referat halten. Dazu werde ich aber in der zweiten Stunde noch etwas sagen. Der Abschluss des Kurses wird eine 15-minütige, mündliche Prüfung bilden. Diese Prüfung müssen Sie bestehen, um die Kreditpunkte zu erwerben. Ich werde jetzt eine Liste herumgehen lassen, auf der sie sich bitte eintragen.“
 

Mit diesen Worten suchte sie aus ihren Unterlagen zwei Blätter heraus, die sie vor James auf den Tisch legte. Dieser nahm sie und schrieb sorgfältig ‚James Evans‘. In das vorgeschriebene Feld, ergänzte dann Adresse und Telefonnummer und schrieb an das Feld mit der Frage nach der Studienrichtung ‚Wirtschaftswissenschaften‘. Anschliessend reichte er die Liste an Draco weiter.
 

Dieser schrieb seinen Namen ebenfalls in das vorgesehene Feld, während sich James zu ihm hinüberbeugte und auf das Blatt schielte um zu erkennen, wie sein Tischnachbar eigentlich hiess. Auch die Adresse schrieb Draco ein, doch als es zu der Frage nach der Telefonnummer und Emailadresse kam, zögerte er. Zwar war er sich sicher, dass er beides inzwischen hatte, aber wie sie lauteten, das hatte er in seiner Eile vergessen nachzuschauen.
 

Irgendwie schien James sein Zögern zu spüren, denn er warf noch einen kurzen Blick auf das Blatt und flüsterte dann: „Wenn du noch keine Telefonnummer hast, weil du wohl gerade erst umgezogen bist, dann kannst du das auch noch nächste Woche eintragen. Genauso wie die Mailadresse. Ich bin sicher, sie lässt die Liste noch einmal rumgehen.“ Draco nickte erleichtert und reichte die Liste weiter. „Du heisst also Draco? Ein interessanter Name. Hat er irgendeine besondere Bedeutung?“
 

„Wenn die Herren vorne links dann auch ihre Privatgespräche beenden und sich dem Kurs zu wenden würden“, wurde ihr geflüstertes Gespräch von der Dozentin unterbrochen. Vielleicht war James gar nicht so unsympathisch, wie es auf den ersten Blick gewirkt hatte, überlegte sich Draco, bevor er seine Aufmerksamkeit der Dozentin zuwendete. Seltsamerweise gewöhnte er sich schneller, als er es gedacht hätte an das Schreibgerät der Muggel und kam so gut mit, als es darum ging, sich Notizen zu dem zu machen, was die Dozentin sagte.
 

Der erste Teil des Kurses war schneller vorüber als es sich Draco hätte vorstellen können und nur wenig später stand er gemeinsam mit James vor dem Fenster direkt neben der Tür, die in den Innenhof führte. Ziemlich genau in der Mitte stand ein grosser Baum, von dessen Ästen immer wieder leuchtend gelbe Blätter langsam zur Erde segelten. Rechts, direkt vor einem der Fenster, die zu dem Raum gehörten, wo sie gerade Kurs gehabt hatten, stand ein kleiner Brunnen, der leise plätscherte.
 

Die anderen Studenten standen in kleinen Gruppen über den Hof zerstreut, unterhielten sich, einige rauchten, während andere eine Kleinigkeit assen.
 

„Du bist wohl noch nicht lange in der Stadt und an der Uni“, bot James einen einfachen Gesprächseinstieg. Draco nickte und lehnte sich an die Wand neben dem Fenster. Warum sollte er diesen erzwungenen Aufenthalt in der Muggelwelt nicht ausnutzen? Hier kannte ihn niemand, hier wusste niemand um die Bedeutung des Namen Malfoys. Hier könnte er ein einfacher Student unter vielen sein, nichts Besonderes und niemand, dessen Namen an sich schon furchteinflössend war. Warum also sollte er diese Chance nicht nutzen? Und in der magischen Welt würde sowieso nie jemand mitbekommen, wie er sich hier benahm.
 

Ein kleines Lächeln zierte Draco Gesicht, als er antwortete: „Ich bin erst vor einer Woche hierher gezogen. Vorher habe ich in England gelebt und bin auch dort zur Schule gegangen.“ James setzte sich auf die Fensterbank und stellte seine Füsse ebenfalls dort ab. „England also? Daher der leichte Akzent. Wenn du magst, kann ich dir helfen, dich hier ein wenig zu Recht zu finden. Die Universität ist manchmal etwas unübersichtlich und zumindest zwei Vorlesungen haben wir schon einmal zusammen. Was studierst du eigentlich?“
 

Die Viertelstunde Pause war schnell vorbei und der Kurs ging weiter. Nachdem die Dozentin auf einer grossen Europakarte die verschiedenen Grenzen und auch möglichen Grenzziehungen zu Osteuropa verdeutlicht hatte, kam sie noch zu einem weiteren Punkt, der organisiert werden musste. Die Referate. Geplant war, dass die Studenten jeweils alleine oder in Zweiergruppen ein 10-minütiges Referat zu einem Text aus dem Handapparat halten sollten.
 

Da Draco niemanden aus dem Kurs kannte und das Referat aber auch nicht alleine halten wollte, ergab es sich fast von selber, dass er zusammen mit James dafür eingeschrieben wurde. Auch James selber wirkte nicht gerade unglücklich über diese Tatsache, mit Draco zusammenarbeiten zu können. Nur wenig später war es bereits vier Uhr und der Kurs beendet.
 

Gerade als sie den Raum verliessen, überwand sich Draco und fragte: „Kannst du mir noch zeigen, wo ich den Handapparat mit den Texten finde, den sie so oft erwähnt hat?“ James nickte. „Wenn du Zeit hast, dann kann ich dir es gleich zeigen. Ich wollte mir sowieso noch die Texte kopieren. Und wenn du Lust hast, kannst du danach noch ins Café mitkommen. Ich treffe dort noch eine Freundin von mir. Sie würde sich sicher auch freuen, dich kennenzulernen.“ Draco nickte und folgte James die Treppe hinauf.
 

Zeit hatte er im Überfluss und wenn er nicht auffallen wollte und sich so schnell wie möglich anpassen wollte, dann musste er alles an Informationen mitnehmen, was er finden konnte. James führte ihn zwei Treppen hinauf, bis sie zu einer grossen Glastür kamen, die leicht offen stand. „Das ist die Seminarbibliothek. Für gewöhnlich steht sie offen, aber wenn sie doch verschlossen sein sollte, dann kannst du ins Sekretariat gehen und dort jemanden fragen, damit er sie dir aufschliesst.“ „Und das Sekretariat ist…“, wollte Draco gerade fragen, als er von James wieder unterbrochen wurde. „Die Treppe runter auf der rechten Seite die Tür. Das ist das Sekretariat. Und jetzt komm.“ Gemeinsam betraten sie die Bibliothek in der es angenehm ruhig war und leicht nach alten Büchern roch.
 

Am Eingang direkt auf der linken Seite stand wieder ein seltsamer Apparat mit einer grossen grauen Fläche. Direkt anschliessend standen mehrere Reihen Regale quer, während auch die rechte Wand komplett von Regalen gesäumt wurde. Fasziniert ging Draco die Bücherreihen entlang. Zwar fanden sich dort in erster Linie Bücher in russischer Sprache, aber alleine schon die vielen, verschiedenen Einbände übten auf Draco eine unheimliche Anziehungskraft aus. Irgendwo in der Mitte zwischen den Regalen, stand ein altmodisch wirkender Holzschrank. „Das ist der Zettelkasten“, beantwortete James die unausgesprochene Frage.
 

„Die Bestände der Bibliothek sind noch nicht alle im allgemeinen Bibliotheksverzeichnis. Bei bestimmten Sammlungen musst du hier suchen. Die Treppe dort hinten führt hinauf in den nächsten Stock. Dort findest du Wörterbücher, Lexika und sonstige Nachschlagewerke und ausserdem einen Teil der Zeitschriften. Der Rest musste leider ausgelagert werden, weil die Bibliothek nicht gross genug war. Das zeige ich dir dann ein anderes Mal. Und direkt hier in dem Regal unter der Treppe, findest du den Handapparat. Zu jeder Veranstaltung, die vom Seminar abgehalten wird, gibt es ein Tablar, auf dem die Literatur und die Kopiervorlagen stehen. Die Bücher hier dürfen nicht ausgeliehen werden.“
 

Draco sah sich um und entdeckte eine Glastür, die auf einen kleinen Balkon zu führen schien, während James einen dicken Ordner aus dem Regal holte und ihn auf dem kleinen Tisch davor aufschlug. Als er nach den benötigten Texten suchte, fluchte er leise vor sich hin. „Wer soll das eigentlich alles lesen?“ Nur um den Ordner wenige Augenblicke später wieder frustriert zuzuschlagen. „Ich kopiere das ein andermal. Das dauert mir jetzt zu lange. Kommst du noch mit ins Café?“
 

Draco, der gerade noch aus dem Fenster in den Innenhof hinab geschaut und dort die Studenten, die für die nächsten Veranstaltungen eintrafen, beobachtet hatte, nickte abwesend und drehte sich um. „Warum nicht? Zeit habe ich noch mehr als genug und wirkliche Lust in meine Wohnung zurückzukehren habe ich im Moment auch nicht unbedingt.“ „Schön“, lächelte James und stellte den Ordner wieder ins Regal zurück.
 

Nur wenig später verliessen beide die Bibliothek und gingen wieder die Treppe hinunter. Anstatt aber das Gebäude wieder durch den Haupteingang zu verlassen, führte James sie weiter geradeaus, wo sie zu einer weiteren Eingangshalle kamen. Diesmal fand sich allerdings links ein seltsamer Automat, dessen Knöpfe mit Kaffee, Capucchino und heisser Schokolade angeschrieben waren. Direkt davor stand ein langer Tisch, an dem ein paar Studenten sassen und arbeiteten, während an der Wand zwei dicht zugehängte Zettelwände hingen.
 

„Das ist das Deutsche Seminar“, erklärte James, während er auf einen kleinen weissen Knopf neben einer Holztür drückte. Ein leises Summen erklang und die Tür liess sich öffnen.
 

Sie traten auf eine fast leere Gasse hinaus. James wandte sich direkt nach links, während sich Draco noch kurz umschaute. Die rechte Strasse, in welche diejenige mündete, auf der sie standen, musste die sein, die zum Haupteingang führte. Das Hauptgebäude der Uni musste sich daher irgendwo links von ihnen befinden. James wartete nicht lange und ging um die Ecke um gleich darauf auf der linken Seite durch eine grosse Glastür ein weiteres Gebäude zu betreten. Draco bemühte sich, ihm zu folgen.
 

„Das ist das Karger Libri. Eigentlich ist es eine Buchhandlung, in der du auch einen Teil deiner Semesterliteratur vergünstigt kaufen kannst. Der vordere Teil wurde allerdings zu einem Café umgebaut. Man kann dort sehr gemütlich sitzen und sich unterhalten und es ist nicht so laut, wie in der Cafeteria. Ich bin sicher Hermine wartet schon auf uns.“
 

Hermine? Hatte James gerade von einer Hermine gesprochen? Das konnte unmöglich Hermine Granger sein. Das war zu unwahrscheinlich. Hermine Granger würde niemals ausgerechnet an dieser Universität studieren. Niemals. Aber der Name Hermine war auch nicht gerade häufig und Draco konnte sich noch dunkel erinnern, in der Bibliothek jemanden gesehen zu haben, der zumindest die gleichen Haare, wie die Hermine Granger, die er kannte, gehabt hatte.
 

Draco folgte James durch einen dunklen Gang, der sich am Ende zu einem kleinen Café öffnete. An einem der Tische am Fenster konnte Draco einen wirren, braunen Haarschopf ausmachen. Bevor er sich auch nur Gedanken darüber machen konnte zu verschwinden, da hatte James auch schon mit einem freudigen Grinsen im Gesicht ihren Tisch angesteuert und auch schon laut durch das halbe Café gerufen: „Hermine! Schön dich zu sehen.“
 

Draco hatte das Gefühl sich am liebsten irgendwo verstecken zu wollen. Auch wenn er sich dazu entschlossen hatte, in der Zeit, die er als Muggel leben musste, nichts auf seinen Namen zu geben, so hiess das noch lange nicht, dass ihm eine derartig öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung gefallen musste.
 

Noch während sich James einen Stuhl heranzog, redete er schon weiter: „Es tut mir leid, dass du warten musstest, aber ich war noch in der Bibliothek und irgendwie hat alles einfach ein wenig länger gedauert. Das da“, damit zeigte er auf Draco, der sich bis jetzt eher im Hintergrund gehalten hatte, immer in der Hoffnung, doch noch unbemerkt verschwinden zu können, „ist übrigens Draco Malfoy. Er ist mit mir im Kurs und noch ganz neu hier. Ich habe ihm versprochen ihm alles zu zeigen.“
 

Für einen kleinen Moment hatte Draco den Eindruck ein belustigtes Grinsen über Grangers Gesicht huschen zu sehen, ehe sich James ihm zuwandte: „Das ist Hermine Granger. Eine meiner besten Freundinnen. Ihr könnt euch ja schon mal bekannt machen, während ich den Kaffee holen gehe. Du nimmst doch sicher auch Kaffee, Draco? Mit viel Milch und wenig Zucker?“
 

Ehe sich Draco genauer Gedanken darüber machen konnte, woher James so genau wusste, wie er seinen Kaffee mochte, war dieser auch schon wieder verschwunden um eben jenen Kaffee zu holen. Mit einem gezwungenen Lächeln und einem ‚Granger‘ setzte sich Draco zu Hermine an den Tisch. Diese lächelte ebenso gezwungen und antwortete mit einem ‚Malfoy‘.
 

In diesem Moment hätte Draco sein ganzes Leben am liebsten verflucht. Reichte es nicht schon, dass die ganze Magie verschwunden war und er in der Muggelwelt zu Recht kommen musste? Dann dieser seltsame James, der zwar ganz nett zu sein schien, aber zumindest vom Äusserlichen her erschreckende Ähnlichkeiten mit Harry Potter aufwies und dann war der auch noch mit Hermine Granger befreundet und zwang ihn jetzt auch noch dazu, mit eben dieser Freundschaft zu schliessen.
 

Auf der anderen Seite konnte ihm Granger sicher ein wenig helfen. Schliesslich war sie doch eine Muggelgeborene und kannte sich in dieser Welt aus. Und wenn er es geschickt anstellte, dann würde sie sich sicher bereit erklären und ihm bei der einen oder anderen Sache etwas helfen. Es würde jedenfalls sicher nichts schaden, wenn er ein wenig nett zu ihr war.
 

Draco setzte sich auf den leeren Stuhl ihr gegenüber und holte tief Luft. Das, was er jetzt zu tun gedachte, fiel ihm nicht gerade leicht, aber manchmal musste man gewisse Zugeständnisse machen und das hier war dann eben ein solches. „Hör mal, Granger. Ich weiss, wir hatten in der Schule nicht gerade die beste Beziehung zueinander, aber James will anscheinend, dass wir beide uns verstehen und ich, ich bin neu hier und ich bin sicher, du bist auch über das ‚kleine Problem‘ vom Ministerium informiert worden. Jedenfalls bin ich der Meinung, dass wir das Kriegsbeil begraben und uns, zumindest solange wir hier sind, vertragen sollten.“
 

Hermine betrachtete ihn eine Weile ruhig. Aus ihrem Gesicht liess sich absolut nicht ablesen, was sie gerade dachte. Draco spürte, wie er langsam nervös wurde. Warum war es ihm eigentlich plötzlich so wichtig, sich mit Granger zu verstehen? Nur, damit sie ihm in der Muggelwelt helfen konnte oder gab es da noch andere Gründe? Gerade als er sich resignierend in seinem Stuhl zurücklehnen wollte, lächelte sie und sagte: „Einverstanden. Dann solltest du mich aber Hermine nennen, Draco. Kann es sein, dass du gewisse Probleme hast, dich hier zurechtzufinden und vor allem mit dem kleinen Defizit umzugehen, das du eben erwähnt hast?“
 

James Ankunft, der mit einem freudigen Lächeln die Kaffeetassen auf den Tisch stellte, entband Draco von einer Antwort. Stattdessen nickte er Hermine nur dankbar zu, da er doch verstanden hatte, dass sie ihm, indirekt zwar, aber immerhin, das Angebot gemacht hatte, ihm zu helfen und ihm zumindest das Wichtigste aus der Muggelwelt zu erklären.
 

Nur wenig später waren sie in ein doch angeregtes Gespräch vertieft. Draco erfuhr, dass Hermine Pharmazie studierte und später in die Forschung gehen wollte, während sich James zwar für Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben hatte, aber so mehr oder weniger querbeet alles besuchte, was ihm interessant erschien. Als sie dann ihre Stundenpläne verglichen, stellten sie ausserdem fest, dass James und Draco noch zwei weitere Vorlesungen miteinander besuchten, während sogar Draco und Hermine eine Vorlesung zusammen hatte.
 

Es war schon später Nachmittag, als sich Hermine erhob und damit entschuldigte, dass sie noch unbedingt etwas in der Bibliothek nachschlagen müsste und auch James sah plötzlich gehetzt auf die Uhr und murmelte etwas von Unisport. Bevor sie sich aber vor dem Café trennten, verabredeten sich Hermine und Draco am nächsten Tag, den sie beide frei hatten, während James in einer seiner zahlreichen Vorlesungen sass, damit Hermine Draco ein wenig die Uni zeigen konnte. In erster Linie ging es Draco allerdings darum, mehr über die Muggelwelt zu erfahren, in der er jetzt leben musste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  leewes
2009-05-27T18:14:55+00:00 27.05.2009 20:14
ich finde es sau lustig das es wirklich hermine ist...*G*
aber ich finde es gut das draoc so ein lenkt...*G* und sich mit hermine verträgt...*G*
ich habe immer noch den eindruck das jemans harry sein könnte harry hätte warscheinlich auch alles querbeet studiert um von allem etwas mit zu bekommen....*G* es könnt ja sein das bei deisem problemen des minesteriums bei harry sein gedächtniss geändert wurde...*G* aber das wäre schon etwas weit her geholt.. und ein verdammt großer zufall das sei alle an der selben uni studieren würden...*G*
ich freu michschon heraus zufinden in wie weit hermin e bereit ist draco informationen zukommen zu lassen und wie oft sie ihn einfach auf laufen lässt einfach um ein wenig rache zu genisen...*g*
bis dann
lee


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