Zum Inhalt der Seite

Zwischen den Fronten II - Auf der falschen Seite?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bittersüße Sommerferien

Hallo alle zusammen! Frohe Weihnachten wünsch ich euch!

Als kleine ÜBerraschung kommt das nächste Kapitel schon jetzt. Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 26: Bittersüße Sommerferien
 

Die nächsten Tage über fühlte sich Ginny seltsam unwirklich. Ihre Familie, ihr Verrat, der Orden des Phönix... all das schien in den Hintergrund zu treten angesichts ihrer täglichen Routine in der dunklen Festung.
 

Hermine hatte von Tom die Erlaubnis bekommen, sich in der Festung frei zu bewegen, da sie ja ohne Zauberstab sowieso nicht in der Lage sein würde, zu fliehen. Sie wagte sich jedoch nie ohne Ginny aus Toms Quartier, selbst nachdem Ginny beim nächsten Todessertreffen sämtlichen Todessern befohlen hatte, ihr nichts zu tun, sie nicht einmal schief anzusehen.

Ginny war das ganz recht - immerhin wusste sie dann immer, wo Hermine war.
 

Es tat zwar weh, sie gefangen zu halten, jeden Tag und bei jedem traurigen Blick Hermines mehr, doch es war immer noch um einiges besser als die Vorstellung, die Ginny manchmal vor dem einschlafen quälte: Hermine, die fliehen konnte und ihrer Familie und ihren Freunden ihre ganze Geschichte erzählte, einschließlich der Tatsache, dass sie... nun ja... mit Lord Voldemort zusammen war.
 

So ganz konnte sie es manchmal selbst nicht glauben, doch wenn sie Tom nur ansah, durchströmte sie eine Wärme, die so gut, so schön war, dass es einfach nicht falsch sein durfte.

Sicher, sie stritten sich immer noch oft genug, meist über Toms Umgang mit seinen Gegnern, den Einsatz der Unverzeihlichen oder die Freude am Leid anderer. Doch es war anders als früher. Er hörte ihr zu, hörte ihr wirklich zu, und versuchte, sie zu verstehen.

Bevor er selbst Nachforschungen über die Muggel angestellt hatte, hätte Ginny das für unmöglich gehalten.

Doch sie wurde eines besseren belehrt. Mit jedem Mal, wo Tom über seine Methoden ernsthaft nachdachte, hatte sie ihn ein Stückchen lieber.
 

Doch diese Liebe hatte einen Wermutstropfen.

Hermines Blick, der sie, wann immer sie im gleichen Raum waren, zu durchbohren schien und stumm fragte: "Wie konntest du es so weit kommen lassen?"

Zum Glück vergrub Hermine sich die meiste Zeit in Toms Büchern, die er ihr erlaubt hatte zu lesen, als sie einen ganzen Tag lang unschlüssig in seinem Arbeitszimmer herumgestanden war.
 

Ginny unterdessen hatte ihr Duelltraining wieder aufgenommen. Allerdings nicht mehr nur mit Severus und den anderen jungen Todessern, sondern auch mit Bellatrix und Lucius.
 

Sich mit Bellatrix zu duellieren, selbst nach Etikette, war immer gefährlich. Sie war rastlos geworden, rastlos und ziemlich reizbar, seit Tom keine Angriffe auf Muggel mehr anordnete. Ihre angestaute Energie explodierte beim Duellieren förmlich.
 

Ginny fühlte sich bei ihrem ersten Duell gegen sie lebhaft in die Zeit zurückversetzt, in der sie beide sich noch auf Leben und Tod duelliert hatten. Sie hielt sich nicht an die Regeln, griff Ginny beispielsweise hinterrücks an, während diese sich nach Vorschrift ein paar Schritte entfernte, hörte nicht auf, wenn Ginny das Duell abbrach, oder benutzte den Avada und andere tödliche Flüche.

Ginny hatte ihre liebe Not mit ihr. Mehr als einmal dankte sie den Göttern dafür, dass Bellatrix keine reine Magie beherrschte.
 

Mit Lucius war das anders. Er war ruhig und bedacht, hatte meist eine komplexe Kampftaktik, mit der er Ginny regelmäßig schlug - Severus hatte nicht zu viel versprochen, Lucius konnte mit seiner reinen Magie mindestens genauso viel anstellen wie er selbst - und doch verschwendete er keinen Funken Magie mehr als notwendig und rührte keinen Finger, wenn er es nicht musste.
 

Ginny fand es fast ein wenig unheimlich, wie genau er wusste, wie viel Magie er benötigte, um sie außer Gefecht zu setzen. Es war immer gerade genug, damit sie hilflos war, aber niemals soviel, dass ihr ernsthafter Schaden zugefügt wurde.
 

Draco hatte ihr zwar von dem Kampfstil seines Vaters erzählt, doch sie hatte es nicht glauben wollen. Sie hatte sich immer vorstellt, dass Lucius ebenso sehr wie Draco auf weit ausladende Gesten und ein perfektes Auftreten auch im Kampf Wert legte.

Dementsprechend sah ihr erster Kampf gegen ihn auch aus - sie hatte es nur Draco zu verdanken, dass er sie nicht in Grund und Boden gehext hatte...
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Ginny schluckte, als ein eiskaltes Lächeln auf Lucius' Zügen erschien, während er leicht den Kopf neigte. Sie tat es ihm nach und beide drehten sich zeitgleich herum und machten zehn genau abgemessene Schritte.
 

Noch bevor Ginny danach vollständig herum gewirbelt war, traf sie sein erster Fluch in die Rippen. Sie schrie auf und schickte ein wenig ihrer Magie in diesen Teil ihres Körpers. Sie hatte am Tag zuvor herausgefunden, wie sie ihrer Magie befehlen konnte, sich zu heilen.
 

Während die Magie ihre Arbeit tat, schoss Ginny selbst ein paar Flüche ab. Lucius stand ganz still da und beobachtete ungerührt, wie die Strahlen auf ihn zuflogen. Ginny, die gerade neue Zauber abfeuern wollte, hielt verblüfft inne. Noch immer lächelte er. Der Zauberstabarm hing locker an seiner Seite herab, den Zauberstab hatte er ebenso locker in der Hand, er zeigte zwar ungefähr in ihre Richtung, doch er zielte nicht.
 

Die Strahlen hatten ihn schon fast erreicht, da wirbelte er in einem Sekundenbruchteil um neunzig Grad nach hinten, so dass ein Fluch an seinem Rücken vorbei flog und ein anderer beinahe seine Brust streifte - doch keiner erwischte ihn. Kaum waren die Strahlen vorbei, schnellte er ebenso schnell wie vorher wieder in seine ursprüngliche Position, zielte, immer noch mit hängendem Arm und diesem Lächeln, das Ginny so verunsicherte, auf sie und begann zu feuern.
 

Für einen Moment fühlte sich Ginny an Moody erinnert, als sie behände aus dem Weg sprang. Ja, das konnte sie mittlerweile, so oft, wie sie es getan hatte. Sie brauchte nicht einmal mehr zu denken, es geschah instinktiv.

Nach einer Minute oder so war ihr für den Bruchteil einer Sekunde ein wenig schwindlig, doch als kein Strahl sie getroffen hatte und das Gefühl so schnell wieder verschwunden war, wie es gekommen war, schenkte sie ihm nicht viel Beachtung.
 

Stattdessen versuchte sie immer, wenn Lucius' Fluchhagel ein wenig abschwächte, in den Millisekunden, die er ihr damit schenkte, jeweils einen so starken Fluch wie möglich abzufeuern.
 

Zuerst war alles wie immer, wie wenn sie gegen Severus kämpfte. Doch als sie immer müder und müder wurde, und das bereits nach weniger als zehn Minuten, wo sie doch sonst dreimal so lange durchhielt, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte.
 

Sie beschloss, noch einen Zauber abzufeuern, so stark wie es ihr nur möglich war, ohne allzu viel Magie zu verbrauchen, bevor sie sich geschlagen gab. Doch noch während die Magie ihren Körper verließ, bemerkte sie, dass es ein Fehler war.

Ihre ganze Kraft schien sie zu verlassen, ihr wurde schwindlig, ihre Beine trugen sie nicht mehr... Sie taumelte und versuchte irgendwie, zur nächsten Wand zu gelangen. Als Siegbedingung für dieses Duell war die Ohnmacht angesetzt worden... Noch war sie nicht ohnmächtig.
 

Mit zusammengebissenen Zähnen murmelte sie einen Schienungszauber für ihre Beine - doch fast sofort brach sie zusammen.

Lucius beobachtete sie, immer noch kalt lächelnd, und machte keine Anstalten, sie weiter anzugreifen. Ginny keuchte auf und versuchte, sich wieder aufzurichten, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. Außerdem verschwamm alles vor ihren Augen, mehr und mehr...
 

Lucius' schnarrende Stimme drang leise zu ihr durch: "An deiner Stelle würde ich mich geschlagen geben. Jeder Zauber, den du ausführst, wird dich nur weiter schwächen."

Ginnys angeschlagenes Gehirn versuchte, die Informationen zu verarbeiten. Nach einer gefühlten Ewigkeit begriff sie erst, was er ihr damit gesagt hatte.
 

"Was - was war das für ein Zauber?", brachte sie mühsam heraus und lehnte sich wieder an die Wand, um nicht vollends das Bewusstsein zu verlieren.

"Eigenkreation", kam die fast gelangweilte Antwort. "Gibst du auf?"

"Nein!", fauchte Ginny zurück.
 

In diesem Moment ertönte Toms Stimme in ihrem Kopf.

'Wenn Draco Malfoy bei dir auftaucht, halte ihn um jeden Preis fest!'

Noch bevor Ginny ihm irgendwie antworten konnte, brach die Verbindung wieder ab.
 

Sie seufzte. In ihrem Zustand konnte sie niemanden festhalten. Sie schluckte ihren Stolz hinunter und rief leise: "Lucius? Ich habe einen Auftrag vom dunklen Lord bekommen. Wir vertagen das Duell. Heb den Zauber auf!"

Lucius schnaubte. "Immer muss er stören, wenn es gerade lustig wird."

Im nächsten Moment floss Ginnys Kraft und Magie mit voller Wucht in ihren Körper zurück.
 

Ginny schnappte nach Luft, wartete, bis der Ansturm sich gelegt hatte, und erhob sich. Kaum stand sie wieder sicher auf beiden Beinen, da öffnete sich die Tür und Draco stürzte herein. Er war leichenblass.

"Ginny!", rief er aus und blieb kurz vor ihr stehen. "Du musst mir helfen! ER sucht mich!"
 

Ginny seufzte innerlich, öffnete ihren Geist und fragte Tom: 'Warum?'

Die Antwort kam sofort.

'Erstaunlich viele Todesser wissen inzwischen von unserer Beziehung. Und fast alle haben es über Umwege von ihm erfahren.'

Ginny verengte ihre Augen, während Wut in ihr aufloderte.
 

Mit einem zuckersüßen Lächeln erwiderte sie Draco: "Und warum sollte ich das tun?" Gleichzeitig belegte sie ihn mit einem Beinklammerfluch und entwaffnete ihn. Seine Augen weiteten sich entsetzt, er taumelte und packte ihre Schultern, um nicht umzufallen.

"Was machst du denn da?", schrie er panisch.
 

Ginny erwiderte seinen Blick ungerührt. "Du weißt, dass ich genauso viel Grund wie er habe, sauer auf dich zu sein?"

Draco schien noch eine Nuance blasser zu werden, als die Erkenntnis in seinen Kopf sickerte. Ginny blickte herunter auf seine Hände, die noch immer auf ihren Schultern lagen.

"Er ist unterwegs, und an deiner Stelle würde ich meine Hände da weg nehmen, bevor er uns so sieht und auch noch meint, du würdest dich an mich ranmachen. Er missversteht solche Sachen gerne."
 

Draco ließ sie los, als hätte er sich verbrannt, schwankte - und fiel einfach um. Einen Moment später flog die Tür zum Duellierraum mit einem Knall auf und ein wutschnaubender Lord Voldemort trat ein. Als er Draco zu Ginnys Füßen sah, erschien ein eiskaltes Lächeln auf seinem Gesicht. "Gut gemacht, Gin."
 

Er zückte seinen Zauberstab. Ginny fixierte ihm mit einem kalten Blick. "Wenn du ihn umbringst, werde ich nie wieder ein Wort mit dir reden."

Er tat es schulterzuckend ab. "Gut, ich hatte sowieso bloß vor, ihn zu foltern."
 

Ginny schnappte nach Luft, stellte sich zwischen Draco und Voldemorts Zauberstab und fauchte ihn an: "NEIN!"

Er zuckte irritiert zurück. "Was, nein?"

Ginny funkelte ihn an. "Musst du alles immer mit Gewalt angehen? Kannst du nichts friedlich lösen?"
 

Sie hob Dracos Beinklammer auf und trat einen Schritt zurück. "Draco, entschuldige dich bei ihm und mir."
 

Draco schien einen Moment mit sich zu ringen, dann neigte er mit glasigen Augen den Kopf. Mit glasigen Augen?

Rasch öffnete Ginny ihren Geist und hörte gerade noch den Nachhall eines 'Imperio'.

"Entschuldigung", meinte Draco mechanisch.

Ginny seufzte und richtete ihren Zauberstab auf Draco. "Finite Incantatem. Draco, du entschuldigst dich, Tom, wenn du ihn noch einmal mit dem Imperius belegst..."
 

Lucius beobachtete amüsiert, wie sein Sohn sich entschuldigte und dann aus dem Raum floh, von Voldemort kurze Zeit später, nach einem lautlosen Gespräch mit Ginny, gefolgt. Es war wirklich erstaunlich, wie sehr die Liebe selbst Lord Voldemort veränderte...

Ginnys Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken.

"Hör auf zu lächeln, Lucius. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir noch ein Duell?"
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Als Ginny an diesem Abend geschafft vom Duellieren zurück kam, war Hermine nicht wie sonst in irgendwelche Bücher vertieft, sondern saß auf einer Fensterbank vor einem künstlichen Fenster, hatte die Arme um die angezogenen Beine geschlungen und starrte ins Leere.
 

Ginny setzte sich neben sie und fragte leise: "Ist was?"

Hermine nickte nur mit dem Kopf zu Ginnys Schreibtisch, auf dem eine Zeitung lag. Ginny las mit großen Augen die Schlagzeile: "Thicknesse entschuldigt sich bei muggelgeborenen Zauberern - Großzügige Entschädigung für jeden, dem nachweislich durch das Ministerium geschadet wurde".
 

Einen Moment lang begriff sie nicht, was da stand - dann sprang sie jubelnd auf.

"Ich fass es nicht!", rief sie aus und strahlte Hermine an. "Er hat es wirklich getan!"

Hermine blickte sie aus müden, roten Augen an.

"Das glaubst du wirklich, nicht wahr?", meinte sie tonlos und wandte den Kopf wieder zur Seite.
 

Ginny hielt inne. "Warum glaubst du es nicht?"

Hermine schüttelte bloß den Kopf und erwiderte, ohne sie anzusehen: "Es passt nicht. Es ist sinnlos, egal welchen Plan Voldemorts man betrachtet. Er tut nichts sinnloses. Es muss irgendeinen Haken an der Sache geben, einen Hintergedanken."
 

Ginny seufzte. Kein Wunder, dass Hermine so dachte. Sie selbst hätte vor einem Jahr noch so gedacht.

"Das glaube ich nicht", meinte sie langsam. "Ich hab mit ihm gesprochen, weißt du? Über seine Einstellung zu Muggeln... Er hat sich geändert. Ich weiß es."

Hermine schnaubte und antwortete nicht.
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Am nächsten Tag schickte Tom Hermine aus dem Arbeitszimmer und blickte Ginny ernst an. "Gin, ich denke, es ist an der Zeit, dass du wie die anderen Mitglieder des Inneren Kreises feste Aufgaben bekommst."

"Was für Aufgaben haben die anderen?", wollte Ginny wissen.
 

"Severus ist für sämtliche Informationen und alles Wissen hier verantwortlich. Sprich, er sorgt dafür, dass wir immer wissen, was unsere Gegner planen und er findet jeden, der auch nur an Verrat denkt, bevor wir einen Nachteil daraus bekommen.

Bella ist verantwortlich für die Außeneinsätze. Das ist das Einzige, was ich ihr anvertrauen kann.

Lucius kümmert sich um die Todesser an sich. Er sorgt dafür, dass alle regelmäßig Duellieren trainieren, dass sie ausgerüstet für die Kämpfe sind und er ist der Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt."
 

Ginny nickte langsam. "Und was soll ich machen?"

"Du kümmerst dich um die Festung an sich und um die Verpflegung. Wir müssen immer genug Lebensmittel auf Vorrat haben, um eine Belagerung zu überstehen - vielleicht jahrelang. Außerdem musst du regelmäßig die Zauber, die auf diesen Räumen liegen, überprüfen und mir Unregelmäßigkeiten melden, am Besten einmal jeden Tag. Und damit meine ich nicht nur die Schutzzauber  und die Anti-Apparier-Zauber, sondern auch die Wasserzauber in den Wänden und die Stützzauber für die Räume an sich. Die Festung ist magisch geschaffen worden, und ohne die Magie wird sie von dem Berg, unter dem sie liegt, begraben. Du hast also praktisch unser aller Leben in der Hand. Enttäusche mich nicht."
 

Ginny neigte den Kopf. "Niemals. Es ist immerhin auch mein Leben."

Sie lächelte und trat einen Schritt auf ihn zu. Tom erwiderte das Lächeln.

"Als ob es dir nur darum ginge..."
 

Er ergriff ihr Handgelenk, zog sie mit einem Ruck zu sich, packte mit der freien Hand ihren Kopf und küsste sie. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, murmelte er: "Du bist durchschaut."

Ginny lachte und schlang ihre Arme um seinen Hals.

"Hätte ich es dir nicht zeigen wollen, hättest du es nicht gesehen", gab sie zurück und zog ihn zu einem weiteren Kuss zu sich herunter.
 

Er schnaubte in ihren Kuss und gab in Gedanken zurück: 'Das glaubst auch nur du.' Ginny antwortete nicht, sondern vertiefte den Kuss.
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Ginny bekam nicht viel von dem mit, was außerhalb der Festung vor sich ging.

In der Zaubererwelt herrschte Aufruhr.

Seit Voldemort sich durch Thicknesse bei den Muggelstämmigen entschuldigt hatte, ihnen neue Zauberstäbe gekauft hatte und die Gesetze überarbeitete, war die Gesellschaft geteilt.
 

Die einen waren überzeugt, dass Voldemort sich zum Guten verändert hatte und begrüßten die Entwicklung, vor allem, weil seine Todesser nicht mehr wahllos Leute attackierten.
 

Dann gab es die, die früher mit Voldemort sympathisiert hatten, die alten Reinblutfamilien. Sie wagten nicht, offen Widerstand zu leisten, doch sie waren alles andere als zufrieden.
 

Und dann gab es Leute wie Hermine - meist Ordensmitglieder - die dem Frieden nicht trauten und jeden Moment darauf warteten, dass Voldemort los schlug.
 

Ginny bekam nur einen Bruchteil davon durch Zeitungen und die Berichte der Todesser, die im Ministerium arbeiteten, mit. Doch das reichte ihr.

Wenn zumindest ein Teil der Bevölkerung - und diesmal nicht nur ein paar alte Reinblutfamilien, sondern auch viele Halbblüter und Muggelstämmige, auf Voldemorts Seite waren, dann sah es gut aus.
 

Auch die Gesetzesänderungen gefielen ihr. Die Unterteilung in weiße und schwarze Magie war aufgehoben worden, stattdessen spielte die Absicht hinter einem Zauber die entscheidende Rolle, ob derjenige, der den Zauber anwandte, bestraft wurde oder nicht.
 

Gegen Folter war noch keine Strafe ausgesetzt worden, doch Ginny war nicht sauer deswegen. Tom hatte gemeint, was er einsetzte, konnte er dem Volk nicht verbieten.

Sie hasste es zwar immer noch, wenn er jemanden folterte, doch zumindest das fand sie gut. Er wollte sich an seine eigenen Gesetze halten, das war ein großer Fortschritt.
 

^^°°***°°***^^***°°***°°^^
 

Als Ginny am Morgen ihres siebzehnten Geburtstags aufwachte, war etwas anders als sonst. Einen Moment wusste sie nicht, was es war, doch als sie sich umdrehte, war klar, was gefehlt hatte: Hermines Atemgeräusche, die normalerweise in dem zweiten Bett in Ginnys Zimmer schlief, das Ginny dorthin gehext hatte.

Das Bett war leer.
 

Ginny sprang auf, griff nach ihrem Zauberstab und sprach rasch die Diagnosezauber für die Banne über der Festung.

Und schrie auf.

Der Schutzschirm war gefallen. Der Apparierschild hielt zwar noch, doch auch er war geschwächt worden, da er an den Schutzschirm gekoppelt gewesen war.
 

In Sekundenschnelle hatte Ginny sich angezogen, Tom mental eine Nachricht zukommen lassen und stürmte aus ihrem Quartier.

Als sie in der großen Halle ankam, stand Tom dort vor einer Traube von Todessern und brüllte irgendetwas unverständliches.

Kaum hatte er Ginny registriert, rief er ihr mental zu: 'Geh in die Eingangshöhle und schau nach, was passiert ist! Nehm Severus mit.'
 

Ginny nickte und rief: "Severus?"

Er löste sich aus der Traube Todesser und lief rasch zu ihr.

"Komm mit", meinte sie und die beiden rannten so schnell sie konnten nach oben.
 

In der kleinen Höhle lag ein bewusstloser Draco. Ginny belebte ihn wieder und kniete sich neben ihn. "Draco, was ist passiert?"

Er blickte einen Moment lang orientierungslos ins Leere, dann schien er sich wieder zu erinnern und sackte in sich zusammen.
 

"Granger. Pansy ist gerade von ihrer Nachtwache nach unten gekommen und ich wollte nach oben, um die zweite Schicht zu übernehmen. Kaum war ich in dem langen Gang, war sie auf einmal hinter mir und hat mich... geschlagen. Ich war so erschrocken, dass... dass sie..."
 

Er verstummte und blickte Ginny mit einem schuldbewussten Blick an, bevor er wieder zu Boden sah.

"Dass sie dir deinen Zauberstab abnehmen konnte", beendete Ginny seinen Satz.

Draco nickte.

"Als ich hier angekommen bin, waren die Banne schon gefallen. Sie hat mich betäubt..."

Er brach ab.
 

Ginny war eiskalt.

Beklommen sah sie zu Severus auf. "Kannst du irgendwie rausfinden, wie lange das her ist?"

Severus nickte kurz und schwang seinen Zauberstab ein paar Mal. Einen Augenblick lang geschah nichts, dann erschienen goldene Ziffern mitten in der Luft.
 

'4 Stunden, 32 Minuten'
 

Severus seufzte schwer. "Der Orden kann jeden Moment hier sein. Granger hatte genug Zeit, um sie alle zusammen zu trommeln."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SnoopFroggyFrog
2009-12-25T18:38:16+00:00 25.12.2009 19:38
*vor freude springt* ein neues Kappi und pünktlich zum Fest^^
Dankedankedankedankedankedankedanke usw. etc. pp. XDDD
Das war aber auch irgendwie typisch...Dray ist einfach (fast) immer der Idiot auf den man alles schieben kann^-^ und dann hat Hermine ihn nochmal geschlagen? Das schadet doch seinem Image XDDDD
Bin ja mal gespannt. Ich hoffe doch, dass sie alle es relativ unbeschadet aus der Festung hinausschaffen. Dann bauen die wahrscheinlich eine Neue, oder?^^
Naja, ich will mir nicht die Überraschung darauf verderben^.~
Ich wünsche dir noch Frohe Festtage und hoffe doch, dass der Weihnachtsmann schön fleißig war^.-
Bis denne...oder so XDDDD
Lg^^
Von:  EvelynPrice
2009-12-25T16:13:11+00:00 25.12.2009 17:13
Jaaa
das ist aba ein schönes Geschenk. Und gleich so ein langes Kappi^^
Danke
Also
Es war mal wieda hamma
Ich will wissen wie es weiter geht!!!
Ich muss es gleich nochmal lesen
Was war das denn nun für ein Zauber der Gin so geschwächt hat. Oda
habe ich die Stelle mal wieda überlesen?
Auch dir schöne Weihnachten und alles anderen, die das hier lesen auch^^
Also nachträglich natürlich^^
LG Evy


Zurück