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Pyaara Khatra

Liebliche Gefahr
von

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Als sie am späten Abend desselben Tages in Pataliputra ankamen, bedankten sich Ganga und Srikanth noch einmal herzlich für Amars Hilfe und versprachen ihm, ihn sobald es möglich war zu besuchen und möglicherweise sogar zurück in Srikanth altes Haus zu ziehen. Nachdem sie sich mit einer festen Umarmung verabschiedet hatten, schauten Srikanth und Ganga Amar noch ein Weilchen hinterher, bevor sie sich umdrehten und sich auf den Weg zum Bordell machten. Ganga fühlte, wie langsam Angst in ihr hochkroch, da sie gehofft hatte, nie wieder dorthin zurückkehren zu müssen. Zwar war sie froh, Gayatri noch einmal wiedersehen zu können, doch die Aussicht auf die Begegnung mit Girish schickte ihr Angstschauer über den Rücken. Srikanth spürte ihre Nervosität und nahm ihr Hand und drückte sie leicht, um Ganga etwas zu beruhigen. Sie sah ihn an und schenkte ihm ein kleines, dankbares Lächeln, das er liebevoll erwiderte.

Als sie schließlich vor dem Bordell standen, sahen sie, dass nur wenige Zimmer erleuchtet waren. Sie beschlossen, sich durch den Hintereingang hineinzuschleichen und dann weiterzusehen, denn sie hatten nicht den Eindruck, dass Girish da zu sein schien. Langsam gingen sie die Treppe hinauf und den Gang entlang zu Gayatris Zimmers. Sie musste einen überraschten Aufschrei unterdrücken, als sie die beiden in ihr Zimmer kommen sah.

„Was tut ihr beiden denn hier?!“, meinte sie hastig und versuchte dabei, ihre Stimme leise zu halten. Ganga und Srikanth tauschten stille Blicke, da sie nicht wussten, ob sie Gayatri die Wahrheit sagen sollten, doch schließlich ergriff Srikanth das Wort und meinte knapp: „Wir suchen Girish.“ Gayatri musterte die beiden und bedeutete ihnen dann, dass sie sich setzen sollten. „Ehrlich gesagt, ist er auf der Suche nach euch. Ein Bote von deinem Käufer, Ganga, von diesem Roshan, stand vor zwei Tagen vor der Tür und hat berichtet, dass ihr geflohen seid. Girish Babu hat sich daraufhin sofort auf den Weg gemacht. Ich weiß nicht, wann er wiederkommt, aber ihr beiden solltet dann auf jeden Fall nicht mehr hier sein. Es ist viel zu...“, erklärte Gayatri, doch Srikanth unterbrach sie. „Verzeiht mir, dass ich Euch unterbreche, Gayatri ji, doch wir werden auf Girish warten.“ Er schaute ihr fest in die Augen und sie erwiderte seinen Blick. Schließlich wendete sie sich ab und nickte kurz. „Das dachte ich mir. Eines Tages musste es so kommen, denn ihr beiden werdet wohl keine Ruhe finden, solange es Girish Babu noch gibt...“ Ganga atmete tief ein und aus und griff nach Srikanths Hand. Sie hatte Angst, auch wenn sie wusste, dass diese Konfrontation unausweichlich war, wenn sie glücklich werden wollte.

„Wenn alles so läuft, wie wir es uns erhoffen, würden Ganga und ich uns sehr wünschen, dass Ihr mit uns kommen würdet.“, meinte Srikanth plötzlich unvermittelt und machte Gayatri mit seinen Worten kurz sprachlos. Sie schaute ihn überrascht an und gab schließlich zurück: „Ich weiß, dass ihr es nur gut meint, aber ich lebe hier, seit meiner Jugend und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, woanders zu leben als hier... Also ich weiß nicht...“ Doch Ganga mischte sich ein und nahm Gayatris Hand. „Bitte, keine Widerrede. Ich will nicht mit dem Gedanken leben müssen, dich möglicherweise im Stich gelassen zu haben...“ Nach kurzem Schweigen meinte Gayatri mit einem zaghaften Lächeln: „Lass uns sehen, was die nächsten Tage bringen werden und dann können wir weitersehen...“ Mit der Antwort nicht ganz zufrieden, erklärten sich Ganga und Srikanth dennoch schließlich einverstanden.
 

Die nächsten zwei Tage verbrachten sie versteckt in Gayatris Zimmer und warteten auf Girishs Rückkehr. In der Nacht schleuste Gayatri die beiden in den Baderaum, damit sie sich waschen und ein wenig im heißen Wasser entspannen konnten, was sie auch dankbar taten.

Als sie schließlich eines Abends beisammen saßen und sich ein wenig unterhielten, hörten sie plötzlich schwere Schritte den Gang entlang auf sie zukommen. Sekunden später stand Girish mit wutverzerrtem Gesicht im Zimmer und starrte die drei hasserfüllt an. Noch bevor Srikanth reagieren konnte, packte Girish Ganga am Arm und zog sie grob zu sich hoch. „Du glaubst wohl, dass du mich immer wieder zum Narren halten kannst, hai na?! Doch damit ist jetzt endgültig Schluss, du kleines Miststück!“, brüllte er, doch kaum hatte er ausgesprochen, hatte er schon Srikanths Faust im Gesicht und landete unsanft auf dem Boden.
 

Überrumpelt blieb Girish noch einen Moment liegen, bis er sich aufrappelte und sofort seine Faust ballte, um sie Srikanth ins Gesicht zu schlagen, doch dieser war flinker und wich ihm blitzschnell aus. Girish stolperte daraufhin nach vorne. Srikanth nutzte diesen kurzen Moment, um sich an Ganga und Gayatri zu wenden und rief: „Schnell, raus hier. Ich erledige das schon, aber für euch ist das zu gefährl...“ „Srikanth, pass auf!“, schrie Ganga und deutet hinter ihn. Er schaffte es gerade noch, sich zu ducken und wich somit haarscharf Girishs Faust aus. „Jetzt verschwindet!“, rief Srikanth noch einmal und wendete sich, nachdem die beiden Frau eilig den Raum verlassen hatten, Girish zu.

„Kann man diese ganze Sache nicht ohne Gewalt regeln?“, versuchte er auf Girish einzureden, auch wenn er nur allzu gut wusste, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Doch er wollte sich später nicht vorwerfen müssen, nicht alle Möglichkeiten ausprobiert zu haben. Als Antwort bekam er ein wütendes Schnauben. „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mit einem Wurm wie dir verhandeln würde? Du hast mich zweimal meines wertvollsten Besitzes beraubt und damit in große Bedrängnis gebracht. Du hast keine Gnade von mir zu erwarten, Bürschchen!“, meinte Girish und redete sich dabei regelrecht in Rage, sodass er, sofort nachdem er ausgesprochen hatte, erneut auf Srikanth losging. Dieses Mal schaffte er es allerdings nicht mehr, noch rechtzeitig auszuweichen und wurde von Girish hart in die Magengrube getroffen. Er taumelte kurz nach hinten, doch er fing sich schnell wieder, da Girish erneut ausholte. Als er Srikanth verfehlte, zückte er wütend ein Messer und setzte ein hämisches Grinsen auf. „Ein fairer Kampf sieht anders aus...“, meinte Srikanth ungerührt, doch Girish erwiderte nur kalt: „Sehe ich aus, als ob ich an einem fairen Kampf interessiert wäre?“ Daraufhin stürzte er erneut los und streifte Srikanth tatsächlich an der Schulter. Sofort tropfte Blut aus der Wunde, die allerdings nicht allzu tief war. Diese miesen Mittel machten Srikanth wütend und er beschloss, keine Zurückhaltung mehr zu zeigen. Er stürzte sich auf Girish und warf ihn zu Boden. Das Messer versuchte er dabei aus seiner Hand zu schlagen, doch das misslang ihm. Stattdessen stach Girish erneut zu und traf Srikanth in die Seite. Er stöhnte kurz vor Schmerzen auf, doch er ließ sich nicht beirren. Er wusste, dass das seine letzte Chance sein würde, Ganga und sich selbst ein freies Leben zu ermöglichen und die durfte er nicht einfach wegen eines Kratzers aufs Spiel setzen. Wild entschlossen schlug er Girish, so fest er konnte, mit der Faust ins Gesicht, woraufhin dieser mit rauer Stimme aufstöhnte. Jedoch gab er sich noch lange nicht geschlagen und stand wieder auf, um erneut mit dem Messer auszuholen. Srikanth packte ihn daraufhin am Arm und drehte ihn ihm auf den Rücken. Girish ließ vor Schmerzen das Messer fallen, doch schaffte er es, sich aus Srikanths Griff zu befreien und ihn mit dem Ellenbogen am Hals gegen die Wand zu drücken. Srikanth bekam kaum noch Luft, doch da der Spielraum seiner Arme nicht eingeschränkt war, packte er Girish an den Schultern und schaffte es, ihn wegzudrücken und auf den Boden zu befördern. Er kniete sich daraufhin auf ihn und verpasste ihm in seiner Wut einen Faustschlag nach dem anderen ins Gesicht. Trotzdem schaffte Girish es, sich zu befreien und mit Srikanth die Positionen zu wechseln. Hämisch grinste er ihn an. Dabei lief ihm ein schmales Rinnsal Blut über die Stirn hinab über die Wange zum Kinn.

Er holte gerade aus, um sich für Srikanths Schläge zu `revanchieren´, als er plötzlich mitten in der Bewegung inne hielt. Verwirrt starrte Srikanth ihn an und rechnete jeden Moment damit, dass Girish seine Bewegung beenden würde, doch stattdessen wurde plötzlich sein Blick leer, sein Arm sank nach unten und er fiel vornüber direkt auf Srikanth.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2009-08-13T20:54:39+00:00 13.08.2009 22:54
Hat er ihn verletzt oder ist eine von den beiden frauen zurück gekommen und hat ihm geholfen?

Freue mich auf das nächste kapitel!!
lg


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