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D.Gray-Man

Die unbekannte Geschichte
von

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Wer suchet, der findet!

Wer suchet, der findet!
 

Die morgendliche Sonne wanderte langsam aber beharrlich vom Horizont weiter das Himmelszelt hinauf und verkürzte dabei allmählich die Schatten, die die kleine, fünfköpfige Gruppe neben die Straße warf. Es war ein friedlicher, ruhiger Tagesbeginn, zu ruhig für Allen’s Geschmack. Diese idyllische Friedlichkeit war so unnatürlich, dass er jeden Moment einen Hinterhalt erwartete. Misstrauisch scannte er mit seinem verfluchten, linken Auge gründlich die Umgebung, doch er konnte nirgends einen Hinweis für unmittelbare Gefahr entdecken. Irritiert runzelte er die Stirn. Bei seinem instinktiven Gefahrensinn schrillten bereits alle Alarmglocken und auch seine Innocence-Hand kribbelte in Erwartung eines Kampfes, der sich allerdings weit und breit nicht abzeichnen wollte.

Was war nur los? War er inzwischen so misstrauische, gar paranoid geworden, dass ihm seine Sinne überall Gefahr suggerierten, auch da, wo eigentlich gar keine war? Das wäre ein gravierendes Problem. In der Hitze des Gefechtes musste er sich auf seine Instinkte blind verlassen können, das war überlebenswichtig! Ein leiser, bedrückter Seufzer entwich erneut seinen blassen Lippen und veranlasste Lavi ihn mit einem fragenden Ausdruck zu mustern. Falls Lavi auf eine Erklärung für sein Gebaren wartete, so würde er warten müssen, bis er ihn ehrwürdiger Weisheit ergraut war, so wie sein Lehrmeister Bookman. Der junge Engländer fühlte sich momentan nicht in der Verfassung sich dem älteren Jungen anzuvertrauen.

Lavi war der deprimierte Seufzer seines Freundes nicht entgangen und hatte ihm den Kopf halb zugewandt, um zu sehen, was die Ursache für diese Unmutsäußerung gewesen sein mochte. Das linke, grüne Auge, das andere lag hinter einer schwarzen Augenklappe verborgen, musterte mit aufgewecktem Glanz das Gesicht seines engsten Freundes. Erneut fiel ihm die Angespanntheit und Verhärmung daran auf, Indizien für die Sorgen, die den jungen Engländer plagten. Er konnte es ihm nicht verdecken. Als angehender Bookman war er bei dem entscheidenden Gespräch zwischen General Marian Cross und dessen Schüler dabei gewesen. Unter der Aufsicht von „Krähen“, Mitgliedern einer speziellen Eingreiftruppe des schwarzen Ordens, hatte er aus nächster Nähe die Enthüllungen des Generals mitbekommen, dem größten Teil seines Wissens über den 14ten Noah und seiner Relation zu Allen.

Bei einigen Bemerkungen hatte selbst Lavi schlucken müssen. Wie war es dann erst Allen selbst ergangen, der mitten drin steckte? Lavi mochte wohl nur am Rande erahnen, was für eine schwierige Phase sein Freund zurzeit durchmachen musste. Lavi konnte ihn nur mit Worten gut zureden und aufbauen. Es bekümmerte ihn jedoch zu sehen, dass seine gute Laune, die meist ansteckend wirkte, nicht bis zum weißhaarigen Jungen durchzudringen vermochte. So konnte Lavi nur hoffen, dass Allen stark genug war diese schwere Zeit allein zu meistern und nicht in der Dunkelheit seiner Ängste und Sorgen verloren zu gehen.

Inzwischen kam das nördliche Waldgebiet in Sicht, von dem der alte Mann gesprochen hatte. Dieser Wald bestand hauptsächlich aus dicht bei einander stehenden, begrünten Tannen. Dumpfe Kampfgeräusche, der Aufprall von Stahl auf Stahl, wurden aus dem Inneren des Waldes von einer frischen Windböe zu ihnen getragen. Sofort ruckten die Köpfe der Gruppe in die etwaige Richtung, aus der die Geräusche zu kommen schienen. Allen visierte umgehend den Wald an, doch überraschender Weise reagiert sein verfluchtes Auge nicht bzw. deckte es keine Akumas auf. Verwirrt runzelte er die Stirn und hielt sich eine Hand vor den Sucher, diesen kurzzeitig verdeckend und dann wieder freigebend, doch es blieb bei dem gleichen Ergebnis. Er konnte keine Akumas entdecken, dabei war er sich absolut sicher, dass die Kampfgeräusche eindeutig von den Dämonen verursacht wurden, während sie gegen den unerfahrenen Träger kämpften.

„Wie viele…?“ erkundigte sich Linalee, die wie alle übrigen inzwischen auf den Wald zu rannte, ihre Innocence beim Laufen aktivierend.

„Keine Ahnung, ich kann nichts sehen…“, presste Allen missmutig zwischen seinen Zähnen hervor und versuchte weiterhin fieberhaft die Präsenz der Akumas ausfindig zu machen, doch es war und blieb zwecklos. Erst als ihnen ein Level zwei Akuma von einer Tanne herab entgegensprang und für jedermann sichtbar war, nahm auch sein verfluchtes Auge die Präsenz dieses Akumas war.

//Was ist nur los? Warum funktioniert mein Auge nicht…?“// dachte Allen verbissen. Es war zum verrückt werden. Linalee, die mit ihren Dark Boots an vorderster Front der Gruppe flog, verpasste dem Akuma einen gezielten Tritt gegen den gepanzerten Brustkorb. Die von ihrer Innocence dabei freigesetzten Energien ließen nur Asche und Staub von dem Dämon übrig. Die Kampfgeräusche wurden lauter, je weiter sie sich ihren Weg vorbei an den dämonischen Wachposten tiefer in den Wald erkämpften. Ein kurzer, spitzer Aufschrei, der abrupt endete, ließ die junge Japanerin erschrocken zusammenzucken.

//Nein, bitte nicht!// flechte sie stumm in Gedanken und hoffte, dass sie nicht zu spät kommen würden. Ein einziger Gedanke reichte und ihre Dark Boots beschleunigten sie weiter, trieben sie weiter voran, den Rest der Gruppe hinter sich lassend, dem Ort des Geschehens entgegen. Die bisherigen Akumaarten hatten sich auf Massen von Level eins und Level zwei Akumas beschränkt, doch als Linalee eine kleine Lichtung erreichte, die von den erst kürzlichen Kämpfen künstlich erweitert worden war, wurde sie auch einiger Level drei Akumas gewahr.

Diese Level drei Akumas hatten gewisse Ähnlichkeiten mit dämonischen Rittern. Ihre blaugrauen, metallisch glänzenden Körper waren mit Rüstungselementen gepanzert, die entfernt an ihre mittelalterlichen Genossen erinnerten. Der menschlich anmutende Kopf, der durch ein haifischähnliches Gebiss verunstaltet wurde, wurde zum größten Teil von einem angepassten Helm geschützt. Bis zu drei Augenpaaren schauten aus dessen Oberseite hervor. Das lange, dunkelblaue Haar fiel in langen Strähnen die Schultern herab und wurde gelegentlich zum Spielzeug schwacher Windböen. Die breiten Schultern wurden von Platten geschützt, ebenso die Arme, Hände, Beine und Füße. Über den schmächtigeren Brustkorb spannte sich zum Schutz ein dicker Brustpanzer. Alles zusammen genommen, machten sie durchaus den Eindruck schwer zu bekämpfender Gegner, aufgrund dieser ausgeprägten Defensive.

Fünf dieser gepanzerten Monster umringten eine am Boden liegende Gestalt und stritten sich gerade, wer von ihnen den finalen Schlag gegen den unerfahrenen Träger ausführen durfte. Mit einem wilden Kampfschrei powerte Linalee ihre Dark Boots, mit denen sie die restliche Distanz bis zu den Akumas in Sekundenbruchteilen überwand und dann diese mit raschen Trittfolgen eindeckte. Die überraschten Dämonen wussten gar nicht, wie ihnen geschah, war die Exorzistin quasi wie aus dem Nichts erschienen. Sie hatten nicht damit gerechnet gehabt, dass noch mehr Exorzisten in der Gegend unterwegs waren und es ihnen gelingen würde diesen bewachten Abschnitt des dichten Tannenwaldes zu betreten.

Kurz darauf erhielt die junge Exorzisten auch schon Unterstützung von ihren Kollegen, die sich beeilt hatten zu ihr aufzuschließen. Gemeinsam überwältigen sie die fünf Level drei Akumas und befreiten deren gefangene, ratslose Seelen, dass diese ihren ewigen Frieden wieder finden konnten.

Lavi eilte zu der reglos am Boden liegenden Person. Es handelte sich um ein Mädchen von etwa Linalee’s Alter mit rostbraunem, langem Haar, das sich in Naturkrause um ihren Kopf wand. Das Gesicht war von ihm abgewandt und größtenteils unter ihrer prächtigen Mähne verborgen, doch die Verletzungen, die sie während des Kampfes gegen die Level drei Akumas davongetragen hatten, sahen schlimm genug aus, um ihn befürchten zu lassen, dass sie zu spät gekommen waren. Mit leicht zitternder Hand tastete er an ihrem Hals nach dem lebenswichtigen Puls und stieß einen erleichterten, aber dennoch besorgten Seufzer aus, als er den schwachen Rhythmus unter seinen Fingerspitzen spürte.

„Sie lebt noch…“, teilte er seinen Freunden mit, die in etwas Abstand zu einander Wachposten bezogen hatten, bereit weitere Akumas abzublocken, die sich ihnen nähern sollten. Lavi’s Lehrmeister hatte sich zu ihm gesellt und unterzog die Verletzte schnell und sachkundig einer kurzen Untersuchung.

„Die Verletzungen sind nicht allzu ernst, hauptsächlich kleinere Fleischwunden, allerdings macht mir die Kopfverletzung Sorgen“, diagnostizierte der alte Mann mit fachkundiger Stimme und machte sich bereits daran die tiefe Verletzung auf der Stirn des Mädchens mit frischem Wasser aus seiner Trinkflasche zu reinigen. Danach nahm er aus dem kleinen, schwarzen Lederbeutel an seinem Gürtel, der als provisorischer Erste-Hilfe-Koffer diente, zwei Wattestäbchen und eine kleines, braunes Fläschchen heraus. Der Aufkleber auf der Flasche identifizierte die darin enthaltene klare Flüssigkeit als alkoholische Jodlösung zur Desinfektion.

Sorgsam tauchte er beide Stäbchen hinein und fuhr mit ihnen über die Wunde, um eine Infektion mit Bakterien zu verhindern, die zu schmerzhafte Entzündungen oder gar Wundbrand führen konnten. Anschließend entnahm er seinem Beutel eine Kompresse und Mullverband. Die Rückseite der Kompresse beträufelte er mit der alkoholischen Jodlösung und legte sie dann auf die verletzte Stirn, der Mullverband, der er mit Lavi’s Hilfe straff darum anlegte, würde diese an Ort und Stelle halten und mit dem Druck, den er ausübte die starke Blutung allmählich zum Erliegen bringen. Die kleineren Kratzer und Wunden behandelte er ähnliche mit Jodlösung und Pflastern, bis sie vollständig versorgt war.

„Ist ihr Zustand stabil genug, dass wir sie transportieren können?“ erkundigte sich der junge Inspektor mit nüchterner Stimme, nachdem er beobachtet hatte, wie der alte Bookman die kompatible Trägerin mit seinem medizinischen Wissen fachmännisch versorgt hatte. Bookman nickte bestätigend.

„Es sind keine Knochen gebrochen, noch besteht der Verdacht auf innere Blutungen, zudem ist ihr Zustand stabil. Sie ist lediglich bewusstlos“, erklärte er, während sein Schüler vorsichtig seinen linken Arm unter die Kniekehlen des Mädchens schob, während sein rechter Arm sich stützend um ihren schmalen Rücken legte. Als er sich sicher war sie richtig im griff zu haben, hob er sie behutsam vom Boden auf.

//Sie sieht fast so aus, als würde sie nur friedlich schlummern…// dachte Lavi und kam nicht umhin sachte zu Lächeln, doch er war sich durchaus bewusst, das dem nicht so was. Die Anstrengungen des Kampfes, wie auch immer sie diesen gegen solch eine dämonische Übermacht bestritten hatte, hatten ihr die letzten Kräfte abverlangt und sie zusammen mit der schweren Kopfverletzung in die Bewusstlosigkeit getrieben. Das schmale Lächeln auf Lavi’s Lippen verflüchtigte sich wieder, so schnell wie es gekommen war und machte einem nachdenklichen, besorgten Ausdruck Platz. Die Kopfverletzung, die das Mädchen bei der gefährlichen Auseinandersetzung davongetragen hatte, hatte nicht den Eindruck einer normalen Fleischwunde gemacht.

Seinem aufmerksamen Auge waren die schwachen Indizien für eine starke Krafteinwirkung nicht entgangen. Das komplizierte die Sache doch recht erheblich. Eine reine Fleischwunde verheilte je nach Tiefe nach einigen Wochen, doch bei einer zusätzlichen Krafteinwirkung, wie sie sich hier abzeichnete, war das Auftreten einer schweren Gehirnerschütterung recht wahrscheinlich. Diese konnte in besonders schlimmen Fällen zu Erinnerungsverlusten oder gar Hirnblutungen führen. Die Möglichkeit des Auftretens von Hirnblutungen machte ihm am meisten zu schaffen, da sie schleichend zuschlugen und man sie ohne spezielle Geräte meist erst dann bemerkte, wenn es bereits schon zu spät war.

Bei einer Hirnblutung wären feine Äderchen im Gehirn durch starke Krafteinwirkungen von Außen geplatzt oder gerissen. Das ins Gewebe austretende Blut würde auf dieses Gewebe drücken, bis der Druck so stark war, dass das Gewebe ernsthaften Schaden nahm. Nervenzellen würden absterben, da lebenswichtige Versorgungsleitungen zu ihnen durch den Druck des austretenden Blutes abgeklemmt würden. Je nachdem in welchem Areal des Gehirns dies geschah, hatte es unterschiedlich gravierende Folgen, von keiner Bedeutung bis hinzu lebensbedrohlich, gar tödlich. Einzig und allein eine rasche Punktierung solch einer betroffenen Region konnte den Druck abbauen und weiteren Schaden verhindern, allerdings bedurfte dies spezieller medizinischer Ausrüstung und war für sich allein genommen schon kein leichter Eingriff.

Lavi betete im Stillen, dass sie keine solchen Blutungen erlitten hatte und sonst auch keine anderen inneren Blutungen, die ihr Leben ernsthaft in Gefahr bringen würden.

„Ich nehme an, ich kann gleich hier ein Tor erschaffen, um eine Verbindung zur Arche herzustellen, immerhin handelt es sich um einen Notfall, oder irre ich mich?“ drang Allens entfernte Stimme angespannt durch die Stille. Er wäre froh, wenn sie schnellst möglichst den Ort wechseln könnten, zum einen, um das Wohlergehen der kompatiblen Trägerin zu gewährleisten und zum anderen, um die Gefahrenzone zu verlassen, die er wegen seines scheinbar streikenden Auges nicht einzuschätzen vermochte.

„Erlaubnis erteilt“, stimmte Link nickend zu. Für ihn zählte nur die Sicherstellung der Innocence und der dazugehörigen, kompatiblen Trägerin. Jeder weitere Kämpfer würde ihre schmalen Aussichten auf einen Sieg in diesem Krieg ein wenig erhöhen. Der junge Engländer schloss mit einem stillen Seufzer die Augen und begann den Text jenes Liedes in Gedanken zu rezitieren, mit dem er die Arche steuern konnte. Jedes Mal, wenn er dies tat, oder wenn er sich heimlich in die Arche schlich, um die Melodie im geheimen Raum des 14ten Noah auf dessen Klavier zu spielen, überkam ihn immer öfters eine unbekannte Wehmut, eine schmerzhafte Sehnsucht, die er selber weder richtig begreifen noch zu verstehen vermochte.

Manchmal, wenn er an seinen Ziehvater Mana Walker dachte, überkam ihn ein ähnliches Gefühl. Konnte das etwa die Sehnsucht nach familiären Banden sein? Sehnte sich sein junges Herz vielleicht insgeheim nach der mütterlichen oder väterlichen Zuwendung, wie sie in dem Lied zum Ausdruck kam? Das wäre nur zu verständlich, hatte er doch seine leiblichen Eltern nie kennen gelernt. Als Baby war er vor einem kirchlichen Heim ausgesetzt und von diesem aufgenommen worden, doch schon früh war er mehr Kind als Knabe von dort fortgelaufen.

Wegen seinem damals noch roten, unbeweglichen Innocence-Arms hatte man ihn oft gehänselt und verspottet gehabt. Als ständiger Außenseiter, der gemieden wurde, wo es nur möglich war, hatte er es nicht länger an diesem Ort ausgehalten gehabt. Jung und unerfahren, wie er gewesen war, hatte er die sicheren Wände des Heimes hinter sich gelassen gehabt und war rastlos durch die Gegend gezogen.

Der Direktor eines kleinen Wanderzirkus war auf den halb abgemagerten Jungen aufmerksam geworden und hatte Mitleid mit ihm gehabt. Als Entschädigung für Essen, Kleidung und Schlafplatz hatte er den jungen Allen mit kleinen Aufgaben betraut, die seinem Alter angemessen waren. Kurz darauf hatte Allen seinen Ziehvater kennen gelernt, der als Wanderclown gerade bei diesem Zirkus untergekommen war. Allen’s Lippen verzogen sich zu einem angedeuteten Lächeln, doch dieses erreichte seine traurig dreinblickenden Augen nicht.

//Diese unbeschwerte Zeit hat sich endgültig ausgeträumt…// dachte er wehmütig und sah zu, wie ein Exorzist nach dem anderen durch das Mosaik aus Lichtscherben trat, das das Tor zur Arche markierte, das er soeben erschaffen hatte. Er trat als letzter hindurch und schloss sogleich das gerade eben erschaffene Tor hinter sich, die Verbindung der Arche mit diesem Ort der Welt auflösend, um das Eindringen ungebetener Gäste zu verhindern. Wieder umfing ihn sommerliche Wärme und Sonnenschein, als er die kleine Gruppe wieder durch die Gassen der weißen Geisterstadt lenkte, die inzwischen so was wie sein zweites Zuhause geworden war.

Anstatt bei der üblichen Haustür Halt zu machen, die für gewöhnlich mit der Eingangshalle des Klosters verbunden war, hatte er die Gruppe zu einer anderen, näher gelegenen Tür geführt. Als sie nun durch diese traten, fanden sie sich in einem lang gezogenen Saal mit an einander gereihten, weißen Betten wieder, an denen hin und wieder Krankenschwestern vorbeigingen. Meistens handelte es sich bei den Patienten um Finder, die auf ihren Erkundungs-Missionen die ein oder andere Verletzung davongetragen hatten.

Lavi, der sich des französischen Mädchens angenommen hatte, schritt nun eiligst auf das andere Ende des Saales zu, wo unter anderem ein Untersuchungsraum und zwei Operationssäle lagen. Eine Krankenschwester, die die Ankunft der Exorzisten bemerkt hatte, eilte Lavi voraus, um einen der hiesigen Ärzte von dem Notfall zu unterrichten, während eine zweite Krankenschwester ihn anwies das Mädchen sofort in den Untersuchungsraum zu bringen und dort auf die Liege zu legen. Ganz behutsam ließ der junge Exorzist das Mädchen auf die Liege nieder und wollte eigentlich an ihrer Seite bleiben, um sicher zu gehen, dass auch wirklich keine Lebensgefahr für sie bestand, doch die Krankenschwester schüttelte bestimmt den Kopf und wies ihn hinaus. Er würde wie die anderen draußen warten müssen.

Leise seufzend ließ sich der angehende Bookman auf einem der unbequemen, weißen Plastikstühle im vorgeschalteten Wartezimmer nieder, in dem sich auch die anderen bereits versammelt hatten. Als Lavi herauskam, blickten ihm vier Augenpaare fragend entgegen.

„Sie wollten mich nicht dabei haben…“, erklärte Lavi mit einem schiefen Lächeln, das für ihn so typisch war und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, wobei er zusätzlich die Augen schloss und den Anschein erweckte er wolle ein kurzes Nickerchen halten, um so die Zeit zu überbrücken, die der Arzt für die Untersuchung und anschließend weitere Versorgung ihres Sorgenkindes benötigen würde. Lavi konnte nur noch hoffen und beten, dass es ihr einigermaßen gut ging, sodass sie sich hier erholen konnte.

//Willkommen im schwarzen Orden…//



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  35M3R0D
2009-01-26T14:58:13+00:00 26.01.2009 15:58
Da kommt also Sam ins Spiel^^ Bisher läst sich ja noch nicht besodners viel über ihren Charakter sagen, aber Lavi scheint schon irgendwie interssiert an ihr zu sein*g* Gut, er hat nach eigener Aussage ja sowieso eine Schwäche für das schäne Geschlecht.
Was mir auch noch aufgefallen ist, dass du dich relativ ausführlich zum Thema Gesundheitszustand und Gehirnblutungen geäussert hast. Kennst du dich damit irgendwie speziell aus, oder hast du dich erkundigt?


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