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kyoosha - Happy birthday to myself

MiyavixRuki (in späteren Kapiteln)
von

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Nasser Dreier

Für einen kurzen Moment hatte Reita die Hoffnung, er könne diesen Angriff überstehen ohne das Gleichgewicht zu verlieren und seine Chancen waren auch gar nicht so schlecht.

Als das Etwas auf seinem Rücken allerdings anfing sich zu bewegen und die beiden Kletten an seinen Füßen ihn in Richtung Becken zogen, kippte er endgültig vorne über. Mit einem lauten „Platsch“ landete der Blonde im kalten Wasser.

Prustend tauchte er wieder auf, doch bevor er sich beschweren konnte, wurde er erneut unter Wasser gedrückt. „Meine Cap!“ Miku schwamm über Reita drüber und seiner neuen Mütze hinterher, die er bei seinem Kamikazesprung auf Reitas Rücken verloren hatte.

Der blonde Bassist kam wieder an die Wasseroberfläche und begann zu husten. Er hatte das Gefühl, als ob er das ganze Schwimmbecken verschluckt hätte.

Teruki, der sich nur einige Meter weit von Reita entfernt befand, amüsierte sich köstlich. „Genau! Auf ihn!!“

Reita konnte zwar im Moment nicht sprechen, doch hören konnte er und das war an diesem Abend nicht das erste Mal gewesen, dass er diesen Befehl mitbekommen hatte und schon beim letzten Mal hatte es nichts Gutes bedeutet. Und tatsächlich: Bevor er flüchten konnte, spürte er, wie Kanon und Aoi sich lachend an ihn hängten, um ihn zu tunken. Reita strampelte wie wild, um zu entkommen, aber als sich auch noch Teruki auf ihn stürzte, hatte er überhaupt keine Chance mehr. „Saga! Tora! Hilfeee!!“
 

Tora hatte sich allerdings schon längst wieder aus dem Wasser gerettet und saß triefend nass und fröstelnd auf dem Rasen – ein gutes Stück vom Pool entfernt. Er wandte sich suchend um, konnte Saga aber nirgends entdecken. Wo war ihr Bassist eigentlich abgeblieben? Nur noch dessen Zettel mit der Aufschrift „Penner“ trieb auf dem Wasser herum, wurde aber von Reita erwischt, der mit den Armen um sich schlug, um wieder an die Oberfläche zu kommen.

Kaum hatte er die beiden Kletten abgeschüttelt schnappte er nach Luft. „Iiiih!! Da war was an meiner Hand!! Hier gibt’s Quallen!!“

Lachend stand Tora auf und ging zum Pool. „Soll ich dich da rausholen?“, fragte er den anderen Bassisten, der gerade dabei war, vor Aoi zu flüchten, mit zuckersüßer Stimme. Kanon war eher damit beschäftigt, sich selbst über Wasser zu halten.

„Jetzt mach schon! Schaff mir die vom Hals!“, keuchte Reita.

„Nur, wenn du lieb ‚bitte bitte’ sagst“, antwortete ihm der Angesprochene und grinste dabei breit.

„Du kannst mi…“ Der Satz ging in einem Blubbern unter. Aoi hatte seinen Kollegen erwischt und tunkte ihn ein weiteres Mal unter Wasser.
 

„Tora!!“, hörte man den leidenden Bassisten rufen, bevor er wieder unfreiwillig unter der Wasseroberfläche verschwand. Der Alice nine.-Gitarrist musste kichern. Vielleicht hatte Reita nicht „bitte“ gesagt, aber sein Flehen war mit Sicherheit genau so ermutigend, um ihm endlich zu helfen.

Tora hielt sich am Geländer der Beckenleiter fest und beugte sich etwas nach vorne, um Reitas wild fuchtelnde Hand zu schnappen. Mit einem kräftigen Ruck zog er den Halbertrunkenen zu der Leiter und damit ans rettende Ufer. Sobald Reita das Geländer erwischen konnte, zog er sich blitzschnell daran hoch und rettete sich fast instinktiv hinter Tora.

Der Gitarrist lachte nur. So verängstigt kannte er Reita gar nicht. Anscheinend hatte der Bassist einen echten Schock erlitten. Allerdings besann sich dieser schnell wieder eines Besseren und baute sich gewohnt großspurig neben Tora auf. „Habt ihr sie eigentlich noch alle?! Ihr hättet mich fast gekillt! Ich schwöre euch, wenn ich einen von euch erwische, dann…“

Reitas Drohung wurde durch Aoi unterbrochen, der sich aus dem Pool lehnte, um wieder Reitas Fuß zu bekommen. Blitzschnell und unter dem schadenfrohen Lachen der Anderen, war der blonde Bassist vom Beckenrand weggesprungen und wieder hinter Tora in Deckung gegangen.
 

Irgendwann hörte Aoi schließlich auf, Reita in den Pool werfen zu wollen und kam ebenfalls aus dem Becken. Erschöpft ließ er sich neben Reita und Tora ins Gras fallen, fuhr jedoch sofort wieder auf. Hatte er da nicht jemanden vergessen? Suchend sah er sich nach Kanon um, aber der hatte die Aktion wohl auch überlebt, denn er wurde gerade von Yuuki, dessen Perücke klitschnass, aber dennoch auf seinem Kopf war, ein paar Meter neben Aoi abgelegt.

Miku kam gleich dazugesprungen. „Und, wer hat jetzt gewonnen? Wir, oder? Oder??“ Der Blonde sah grinsend zu dem erschöpften Bassisten von Gazette. Er sah wohl gerade wirklich alles als Spiel an.

Während sich Hiroto auch aus dem Becken zog, hörte Tora plötzlich Rukis Stimme. „Ich weiß nicht, ob das genügend sind… Hab alle mitgebracht, die ich finden konnte!“ Er sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und bemerkte einen riesigen Stapel Handtücher. Irgendwie erinnerte ihn die Situation an vorhin, als der Pizzabote gekommen war.

„Wieso so hilfsbereit, Ruki? Hat Miyavi dich etwa Handtücher holen geschickt und du hast brav gehorcht?“, rief Tora lachend, woraufhin der Sänger den Stapel einfach auf den Rasen fallen ließ.
 

„Eins will ich euch jetzt mal sagen“, meinte Ruki und stemmt die Hände in die Hüfte. „Niemand wird dieses Haus betreten, bevor er nicht richtig trocken und sauber ist!“ Der Rothaarige schaute bestimmt in die Runde, bis er von allen ein Nicken bekam, was ihn zufrieden lächeln ließ. Er hatte schließlich keine Lust die Böden zu schrubben, nur weil diese Spaßvögel dachten, sie müssten pitschnass und mit dreckigen Schuhen durch das Haus latschen! Dann wär er ja wochenlang am Putzen und würde nie wieder vor Miyavi fliehen können. Obwohl… fliehen?! Ruki ließ den Blick über die Außenfassade des riesigen Gebäudes wandern. Eine Woche würde er hier aushalten. Sicher hatte Miyavi irgendwo noch einen Whirlpool versteckt!

Während Ruki seinen Fantasien nachhing, war Hiroto neben dem Sänger aufgetaucht. Doch anstatt sich ein Handtuch zu holen, versuchte der Gitarrist heimlich an Ruki vorbei ins Haus zu schleichen. Allerdings schlug dieser Versuch fehl. „Hast du mir nicht zu gehört? Niemand darf nass darein.“

„Aber ich muss aufs Klo“, beschwerte sich Hiroto, aber Ruki blieb hart und schüttelte nur den Kopf. „Aber ich muss!“

Der Gitarrist versuchte an dem Vocal vorbei zu kommen, was dieser aber zu verhindern wusste. „Vergiss es! Sowas Nasses wie dich lass ich nicht in mein Haus!“
 

„In dein Haus?“ Miyavi kam kichernd auf Ruki zu und schnappte sich zwei der auf dem Boden liegenden Handtücher, um sich eins davon um die Schulter zu legen.

„Hey, wofür brauchst du das denn? Du bist gar nicht nass!“, rief Tora empört, der sich ebenfalls eines der Handtücher nahm.

Miyavi zuckte nur kurz mit den Schultern und setzte sich anschließend wieder auf den Boden neben Kanon, über dessen Gesicht er das zweite Handtuch legte. Der Bassist war wohl schon wieder eingeschlafen.

Ruki überlegte sich, ob er versuchen sollte, dem Geburtstagskind das Handtuch wieder abzunehmen, schließlich war er so schon nicht sicher, ob sie reichen würden. Andererseits… es war zwar völlig sinnlos, was Miyavi da machte, aber cool sah das schon aus, das musste der rothaarige Sänger zugeben. Wie er da so saß… das Handtuch auf den Schultern… mit geschlossenen Augen… „Ah… besser…“

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Innerlich fluchend bemerkte er, dass er Miyavi gerade wirklich… angestarrt hatte! Und dabei hatte er nicht gesehen, wie sich Hiroto ins Haus geschlichen hatte. „Hiroto, verdammt! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst nicht ins Haus??“ Wütend drückte Ruki dem Angesprochenen ein Handtuch in die Hand.
 

„Tja, wir hätten ja noch weiter über dieses Problem diskutieren können bis wir eine angemessene Lösung gefunden hätten, aber du warst ja irgendwie anderweitig beschäftigt.“ Auf Hirotos Worte hin wanderte Rukis Blick unwillkürlich wieder in Miyavis Richtung und dann schnell zurück zu Hiroto. Hatte er etwa mitbekommen, wie er Miyavi angestarrt hatte? Ruki war sich nicht ganz sicher, doch das verschmitzte Lächeln auf Hirotos Lippen ließ nichts Gutes erahnen. Eigentlich hatte der Rothaarige vorgehabt, dem Gitarristen eine Standpauke zu halten, doch jetzt beließ er es lieber bei einem kurzen Murren. Wenn Hiroto seine kleine Stalkeraktion wirklich mitbekommen hatte, wollte er ihn lieber nicht reizen. Das Alice nine.-Mitglied grinste nochmal triumphierend und verschwand dann glücklich mit seinem Handtuch.

Kurz darauf kamen auch Yuuki, Tora und Teruki angedackelt, um sich mit Tüchern zu versorgen.

„Danke“, meinte Teruki freundlich und nahm sich gleich zwei, worüber sich Ruki eigentlich auch sofort beschweren wollte.

Allerdings kam er gar nicht zum Sprechen, da von irgendwoher jemand laut seinen Namen rief. „Ruki, da bist du ja wieder! Lass dich umarmen!“ Aoi kam mit ausgestreckten Armen auf den Vocal zugerannt, dem sofort zwei Dinge auffielen: Aoi war immer noch angetrunken und er war nass!!
 

Sofort hob der Sänger ein Handtuch auf und streckte es vor sich, um es Aoi zu geben und damit auch Abstand zwischen sich und dem nassen Etwas zu bringen. Dieses reagierte aber gar nicht, wich der Hand – und dem Handtuch - aus und umarmte Ruki, noch ehe er etwas dagegen tun konnte.

„Na großartig!“, murmelte der Rothaarige und ließ die Hand sinken.

Wieso war Aoi denn nass?? Hatten die Anderen ihm vielleicht glaubwürdig eingeredet, er hätte doch verloren? Aber so dumm war selbst ein stockbetrunkener Aoi nicht. Wenn er gewann, dann merkte er sich das, egal was passierte. Am Ende war er wahrscheinlich ausgerutscht und selbst kopfüber in den Pool gefallen.

„Ähm… könntest du mich jetzt freundlicher Weise wieder loslassen?“

Der Schwarzhaarige rührte sich aber nicht, sondern drückte sich nur noch mehr an den Anderen, sodass dieser das Handtuch auf Aois Kopf ablegte und sich daran machte, die Arme von sich zu lösen. Nach einigem Murren und Protesten ließ der Gitarrist Ruki los. Allerdings nur, um ihn danach am Arm zu nehmen und zum Pool zu zerren.
 

„Komm, das ist lustig! Frag Reita. Der fand‘s auch ganz toll!“

Der Rothaarige versuchte sich aus Aois Griff zu befreien, doch dieser zog ihn unerbittlich Richtung Becken und quasselte dabei fröhlich weiter. Erst als jemand nach Rukis anderen Handgelenk griff und ihn somit zum Stillstand brachte, stockte Aoi.

„Was soll das, Myv? Ruki und ich wollten baden gehen!“, beschwerte sich der Gitarrist bei dem Gastgeber, der nach Rukis Hand gegriffen hatte.

„Später vielleicht. Geh doch wieder zurück. Reita und Miku sind dabei Kanon soviel Gras in die Ohren zu stopfen, bis er davon endlich aufwacht.“

Mit einem lauten „Juhuuuu“ ließ Aoi Rukis Hand los und rannte wieder zurück zu der kleinen Gruppe.

Der Rothaarige seufzte erleichtert auf. „Danke.“

„Kein Problem“, meinte Miyavi grinsend und drückte leicht Rukis Hand, die er immer noch nicht losgelassen hatte. Der Gazette-Sänger wollte schon seine Hand wegziehen, doch irgendwie konnte er nichts anderes tun als Miyavi in die Augen zu starren und dabei dämlich zu grinsen. In dem Moment verfluchte sich Ruki selbst für sein peinliches Verhalten, aber irgendwie konnte er auch nichts dagegen tun. Scheiß Alkohol!

„Warum bist du denn so nass?“ Der Rothaarige brauchte kurz, um zu realisieren, dass sein Gegenüber ihn gerade angesprochen hatte. Vielleicht sollte er mal antworten.

„Ähmm..“, stotterte er kurz. „Aoi meinte, wir müssten eine kleine Kuschelrunde einlegen“, brachte er dann irgendwann gewohnt sarkastisch raus. Miyavi schaute ihn gespielt empört an und Ruki konnte schon erahnen, dass der Gastgeber wieder irgendetwas vorhatte.

„Eine Kuschelrunde? Ohne mich?!“
 

Ruki ahnte, was da kommen würde. Miyavi hatte doch nicht etwa vor… „Aber du… du… wirst dann doch auch ganz nass.. und..“ Er stotterte drauf los, aber Miyavi grinste ihn nur weiter an. Und jetzt?

„Hat da grad einer was von kuscheln gesagt?“ Der Sänger verdrehte die Augen, als er Aoi auf sich beziehungsweise Miyavi zugerannt kommen sah. Wie gut waren denn die Ohren von dem Typen? Konnte der sich nicht einfach mal alleine beschäftigen oder mit Kanon spielen, wie der Solokünstler vorgeschlagen hatte? Irgendjemand sollte ihm mal beibringen, zu tun, was man ihm sagte.

Ruki hob nur eine Augenbraue und wartete ab, doch das war wahrscheinlich die falsche Entscheidung. Aoi breitete die Arme weit aus und umarmte Miyavi von hinten, der vor Schreck und durch die Wucht, mit der der Schwarzhaarige da angerannt gekommen war, einen Schritt auf Ruki zu machte.

Der Gitarrist streckte die Hände aus und zog auch den Sänger in eine Umarmung. Völlig überrumpelt blinzelte dieser jetzt Miyavi an, der sich nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt befand. Augenblicklich lief Ruki rot an.
 

„Gruppenkuscheln!“, ertönte Aois Stimmer irgendwo hinter Miyavis Rücken.

„Ihh! Aoi du bist kalt!“, lachte Miyavi, dem die Nähe zu Ruki scheinbar gar nicht unangenehm war. Im Gegenteil! Er schmiegte sich noch etwas enger an den Kleineren, um den Körperkontakt mit dem nassen Gitarrist möglichst gering zu halten.

Ruki wär am liebsten im Erdboden versunken. Er konnte mit der Nähe zu dem Solokünstler kein Stück weit umgehen. Er versuchte sein Blick auf den Boden gesenkt zu behalten, damit die Röte in seinem Gesicht nicht auffiel. Sein Herz schlug schnell und er hatte schon Angst, Miyavi könne es durch seine Brust hindurch klopfen hören.

Dieser war im Moment allerdings immer noch damit beschäftigt, sich Aoi so fern wie möglich zu halten, was bei dieser Klette aber sinnlos war. Irgendwann gab er auf und richtete seine Aufmerksamkeit doch lieber auf den Rotschopf vor sich. „Also hab ich meine Kuscheleinheit doch noch bekommen“, grinste Miyavi breit, worauf Ruki die Schultern zuckte.

„Wenn’s dich glücklich macht…“, gab dieser nur sarkastisch zurück und starrte noch immer auf den Rasen. Erst als sich etwas um seinen Körper schlang, blickte er erschrocken auf. Miyavi hatte seine Arme auf Rukis Hüfte gelegt und beugte sich jetzt mit funkelnden Augen zu den Kleineren herunter.

„Kommt drauf an. Macht es dich denn auch glücklich?“, hauchte er grinsend in Rukis Ohr.
 

Ruki schoß die Hitze ins Gesicht. Was sollte das denn? Sah Miyavi denn nicht, wie sehr ihn die Situation überforderte? Oder machte es ihm nur einfach Spaß, ihn zu ärgern?

„Ich… das…“

Und wieso zum Teufel brachte er keinen vernünftigen Satz mehr zustande? Das war doch einfach nicht wahr! „Ich hab schon Kuscheleinheiten von Aoi bekommen!“, sagte er schließlich, den Blick wieder auf den Boden gerichtet.

„Das war keine Antwort auf meine Frage“, hörte er aber sofort das vertraute Flüstern an seinem Ohr.

Ja, das hatte er selbst bemerkt, aber das war schließlich auch der Sinn der Antwort gewesen. Ruki schwieg. Er wusste nicht richtig, was er sagen sollte, denn ihm war diese Situation zwar unendlich peinlich, aber andererseits… Und wieso schlug sein Herz eigentlich so schnell? Nervös versuchte er aufzublicken, konnte aber bis auf Miyavis Schulter nicht viel sehen. Ein weiteres Mal verfluchte er seine eigene Größe.

Die Hände an seinen Hüften zogen ihn noch ein Stück näher an den Anderen, sodass Ruki überrascht die Luft einsog. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, die fremden Hände von sich zu lösen, aber er sträubte sich dagegen. Vielleicht war er auch einfach nur viel zu perplex, um angemessen zu reagieren?!
 

Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass Miyavis Arme erstaunlicherweise genau die richtige Länge hatten, um sich angenehm leicht um Rukis gesamte Hüfte zu legen. Vielleicht war es auch das intensive Kribbeln, welches sich überall auf Ruki ausgebreitet hatte, wo Miyavis Körper den Seinen berührte. Oder es war die wohlige Gänsehaut, die sich ihm bei Miyavis Worten aufgestellt hatte und die noch immer nicht verschwunden war.

Was es auch war: Es hinderte ihn nicht nur daran, den Solokünstler wegzustoßen, sondern sorgte sogar dafür, dass er sich in dieser unbekannten Situation auf eine eigenartige Art und Weise sogar wohl fühlte. Also, ganz theoretisch, müsste er somit Miyavis Frage, ob er sich glücklich fühlte, ehrlicherweise bejahen. Irgendwie war Ruki schon glücklich, abgesehen von den Tatsachen, dass sein Herzrasen jetzt fast schmerzvoll geworden war und sein Gesicht noch einen Tick röter. Aber sonst.. Allerdings würde er dass Miyavi jetzt auf keinem Fall mitteilen!
 

Aoi hatte von alldem nichts mitbekommen und ließ die Beiden schließlich los, was Ruki allerdings gar nicht bemerkte, sondern einfach wieder auf den Boden starrte.

Irgendwann spürte er ein leichtes Tippen an seiner Schulter. Verwirrt wandte er den Kopf und riss die Augen auf, als er den schwarzhaarigen Gitarrist da stehen sah. „Mich willst du nicht umarmen und bei Miyavi nimmst du sogar noch aktiv dran teil!!“, sagte er beleidigt und drehte sich um, um sich neben einen grinsenden Miku ins Gras fallen zu lassen.

Was redete er denn da? Ruki sah Miyavi an, der allerdings nur ein Lächeln auf den Lippen hatte. Dann schreckte der Rothaarige zurück und löste sich somit aus der Umarmung des Anderen.

Wann hatte er den bitte die Hände auf den Rücken des Solokünstlers gelegt? Peinlich berührt verschränkte er die Arme vor der Brust, um eine abweisende Haltung zu demonstrieren, doch sein lautes Herzschlagen verriet ihm, dass es nicht das war, was er laut seiner inneren Stimme wirklich tun wollte.
 

So unauffällig wie möglich, richtete er seinen Blick wieder auf Miyavi, was er aber schon kurz darauf bereute. Die Lippen des Gastgebers wurden immer noch von einem Lächeln geziert, wobei es nicht dieses typische Miyavi-Grinsen war, sondern etwas Anderes. Das Lächeln wirkte nicht mehr ganz so selbstsicher wie sonst, sondern… verlegen? Ruki blickte Miyavi verwirrt an. Warum sollte der denn verlegen werden? War sonst ja auch nicht seine Art!

Einen Moment lang herrschte Stille. Der Rothaarige überlegte sich schon, ob er sich einfach zu den Anderen setzten sollte, um diesen eigenartigen Moment hinter sich zu bringen, als plötzlich sein Gegenüber den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Erwartungsvoll sah ihn Ruki an. Was er ihm jetzt wohl sagen wollte?

„Hey, Myv! Wie wär’s mal mit nem bisschen Musik?“

Bevor Miyavi dem Kabuki Boy – oder Ruki – antworten konnte, wurde er schon an einem Arm ins Innere des Hauses geschleppt, um die Musik anzustellen. Ruki seufzte. Auf der einen Seite war er froh, dass dieser peinliche Moment zu Ende war, doch auf der anderen hätte er jetzt gerne gewusst, was Miyavi ihm mitteilen wollte. Egal… jetzt musste er sich erst mal irgendwie wieder ablenken!

Der Sänger ging auf die kleine Gruppe zu, die nicht weit von ihm weg saß und sich anscheinend gut unterhielt. Er stellte sich neben Reita, der im Schneidersitz auf dem Boden saß und schon wieder an irgendeiner Flasche nuckelte. Nach einiger Zeit zog der Blonde an Rukis Hosenbein, um dessen Aufmerksamkeit zu erhalten, was auch funktionierte.

„Du, Ruki… Du bist verliebt…“, meinte der Bassist lallend.

„Und du bist betrunken“, kam die kühle Antwort auch sofort wieder zurückgeschossen.

Reita zuckte nur grinsend mit den Schultern, was Ruki irgendwie sauer machte. Schnurstracks drehte er sich um und ging. Das war sicher nicht die Ablenkung, die er gesucht hatte!
 

Kaum hatte er das Haus betreten, schlug ihm die Musik entgegen. Miyavi – was auch sonst? Konnte man sich denn hier wirklich nirgends ablenken? Seufzend sah er auf den Boden, auf dem immer noch eine leichte Färbung der Ausmaße des Trinkspiels zu erkennen war. Da würde Ruki wohl später nochmal putzen müssen. Oder… wieso sollte er es nicht gleich machen? Immerhin wollte er sich ablenken und Putzen erforderte seine ganze Konzentration. Das brachte ihn allerdings wieder auf den Gedanken, was ihn dazu gebracht hatte, hier überhaupt putzen zu müssen. Der Sänger verdrehte die Augen. Nein, hier konnte man sich definitiv nicht ablenken.

Mit einem weiteren Seufzen setzte er sich einfach im Schneidersitz auf den Boden und starrte vor sich hin. „Verliebt… tz…“ Schwachsinn! Wie kam Reita auf solche Gedanken? Nur weil Miyavi machen konnte, was er wollte und Ruki nie wütend auf ihn war? Oder weil er ihn umarmt hatte? Oder weil er ihn angestarrt hatte? Weil sein Herz so schnell geschlagen hatte – und immer noch schlug – wie noch nie zuvor in seinem Leben? Halt… Das konnte Reita gar nicht wissen!

Kopfschüttelnd verschränkte Ruki die Arme. Völlig absurd. Reita war betrunken und interpretierte da wieder irgendetwas hinein.

Während der Rothaarige immer verzweifelter nach Argumenten gegen Reitas Aussage suchte, ging die Tür zu dem Raum auf, aus dem die Musik kam. Wahrscheinlich war es der Raum, in dem sie zuvor gegessen hatten, allerdings konnte der Sänger das nicht genau ausmachen. In dem Moment, in dem Miyavi eintrat, hatte Ruki schon wieder alle Argumente vergessen, die er in den letzten Minuten gesammelt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  klene-Nachtelfe
2009-12-18T16:21:31+00:00 18.12.2009 17:21
Ohhh.....Ruki und Miyavi sind ja sooooooo süß!!!!!
Bin gespannt wie es weiter geht!!!^^
Vorallem mit den beiden! xD
Lg -^.^-
Von: abgemeldet
2008-09-20T13:05:37+00:00 20.09.2008 15:05
Uiuiui >///>
Wie waii~
Das Kappi ist echt voll schnuckeliiig~ Frag' mich schon, wie's weitergeht x3
Lol, wie kommen die denn auf die Idee, dem armen Kanon Gras ins Ohr zu stopfen? XDD *Kanon patschl*
Ohhhw, ich will beim Gruppenkuscheln auch mitmachen!! >///<

Freu' mich schon aufs nächste Kappiii :3
♥ Lg
Von:  Kyo_without_love
2008-09-19T19:41:50+00:00 19.09.2008 21:41
Das kapitel is himmlisch *-*
einfach perfekt x333
offentlich wird des was aus den beiden :)
hoffe es geht schnell weiter!!

LG
Nyu=)
Von:  misterAMAZING
2008-09-18T13:35:20+00:00 18.09.2008 15:35
Ich liebeee es *____*
Wirklich geil wie du das schreibst ^o^
Und Ruki ist zuu toll...wie immer eben xD
Schreib schnell weiter *draengel*
Nyaaa...
Liebe Gruesseee,Leechen (:
Von: abgemeldet
2008-09-18T13:14:40+00:00 18.09.2008 15:14
Kawaaaaiii~~ >WWWWWW<
*völlig hibbelig desu*
mein got is das süüß x33
Der kleine Ruki wills nicht einsehen~ aber es ist ist eben fackt >D *höhö~ xD*
aber das hast du echt toll beschrieben, mit den ganzen spaßigen situationen und den gefühlen und vorallem ruki's hin- und hergerissenheit
ach einfach zu süß x33
und ablenkung kann er sich hier wohl echt nicht erhoffen xDD
ich hoff ja mal dass aus den zweien nochwas wird x3 und vorallem bin ich gespannt unter welchen umständen xD
ich als Ruki x Miyavi fan muss ja quasi sagen dass das kapi toll war, aber das sind sowieso allebisher gewesen x3 *knuff*
mach cshnell weiter~ lass den armen ruki nicht so lange warten xDD
(hab cih schon mal erwähnt dass ich ruki's ironie hier liebe ??? xDD)
n_m_g
Von:  Jiminnie
2008-09-18T12:26:20+00:00 18.09.2008 14:26
Awww~w *-*
Das Kapi ist ja Zucker <3
Wie Ruki immer auf den Boden starrt ist echt zum knuddeln XD
Aoi war ja auch mal wieder geil *lach*
*ihn knuddel*
Die haben aber auch nur mist in der Birne, dam armen Kanon Gras in die Ohren zu stecken, also wirklich XDDDD
Ist Saga jetzt im Pool unter gegangen ? *lach*
Frag mich echt wann die anderen die beiden getürmten finden *grins*
Freue mich schon riesig auf das nächste Kap
=3

LG
Yuu
ps: danke fürs Bescheid sagen ;D


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