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Between Light and Darkness

-Zwischen Licht und Dunkelheit-
von

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Und sie lebt tatsächlich noch

Kapitel 11: Und sie lebt tatsächlich noch
 

Gerade als Juudai den Kuss von Yubels Lippen löste, hörten die beiden schon, wie wieder jemand zu ihnen trat. Gerade noch rechtzeitig zog sich Yubel ihre Kapuze über ihr Gesicht zurück, und Juudai stellte sich vor ihr, um ihr eventuell noch ein paar wenige Sekunden mehr Zeit dafür zu geben. Diejenigen, die gerade ihm begegneten, waren Asuka, und ihre beiden Freundinnen Junko und Momoe. „Hallo, Juudai!“, begrüßten die drei ihn. „Was machst du denn hier draußen? Ich hatte eher vermutet, dass du drinnen tanzt oder am Büffet bist, du magst es doch so sehr zu essen.“ „Nein, Asuka, mir war einfach nicht danach. Ich mag keine großen Menschenmassen.“ „Und seit wann denn das?“, fragte sie und seufzte dann auf. „Juudai, du hast dich wirklich sehr verändert.“ Junko und Momoe merkten, dass Asuka lieber mit Juudai alleine sein wollte, und so neugierig sie auch schauten, als sie die komplett verhüllte Gestalt hinter Juudai erkannten, entschlossen sie sich doch erstmal für einen kleinen Rückzug. Auch Yubel entschied sich dafür, als sie sah, wie Asuka Juudai nicht mehr aus den Augen ließ und sie beide schwiegen. Außerdem wäre es doch irgendwie besser, wenn nicht allzu viele sie bemerkten, erst recht nach dieser faulen Ausrede Siraj gegenüber. Noch jemanden so etwas erzählen wäre zu riskant und würde sie neugierig machen, vielleicht sogar so sehr, dass man ihr die Kapuze vom Kopf riss, und das musste sie unbedingt verhindern. Also machte Yubel einige Schritte rückwärts, und blieb dann stehen, weil ihr ein völliger Rückzug von Juudai unmöglich war, da sie es nicht mit sich vereinbaren konnte. Sie hatte versprochen immer an seiner Seite zu sein und ihn zu beschützen, und das würde sie auch tun, komme was wolle.
 

„Asuka, es tut mir leid, aber es hat sich nach dem Vorfall einiges geändert...“ „Ja“, meinte sie traurig, „das habe ich auch gemerkt. Wir alle machen uns Sorgen um dich, aber du scheinst das noch nicht einmal zu bemerken.“ Juudai sagte daraufhin nichts, wohl weil ihm nichts besonders Gutes oder Beschwichtigendes einfiel. „Asuka, mir geht es gut, wirklich.“ Sie sah auf. „Ach wirklich?“, fragte sie in einem gespielt überraschtem Unterton. Der braunhaarige Junge merkte, dass es sie nicht so ganz überzeugt hat, und seufzte, als ihm eine Idee kam, wie er am besten zeigen konnte, dass er immer noch der alte war, auch wenn er sich längst nicht mehr so fühlte. Er rannte plötzlich auf sie zu, und nahm ihre Hand in seine, als er sie fragte, was sie denn von einem kurzen Tanz halten würde. Asuka war sichtlich überrascht, als sie diese Frage von Juudai hörte, aber vor allem von dem Ton in dem er diese Frage stellte, denn er klang schon wieder wie ganz der alte. Yubel sah die beiden an, und langsam stieg in ihr eine heftige Wut auf, ein Gefühl der Eifersucht, als sie hörte, wie Juudai einfach so Asuka zu einem Tanz aufforderte, während sie zunächst so gezögert hatte, ihn überhaupt zu fragen. Andererseits verstand sie, dass es eine Art Ablenkungsmanöver war. Trotzdem stellte es sich als ein nicht gerade Gutes heraus, als sie bemerkte, wie Asukas Blick sie streifte und an ihr hängen blieb. „Juudai, wer ist denn deine Begleitung?“, fragte das dunkelblond-haarige Mädchen, doch Juudai antwortete nicht sofort darauf. Einige Sekunden vergingen, in denen sich Yubel fragte, ob Juudai sie jetzt wohl einfach verleugnen und sagen würde, dass er sie nicht kenne, doch da täuschte sie sich, als er sagte: „Das da ist Yuuka, aber sie möchte so verhüllt bleiben, aus welchen Gründen auch immer.“ Asuka sah das verhüllte „Mädchen“ noch ein zwei Sekunden lang an, bevor sie sich an Juudai wandte. „Juudai... ich merke doch, dass du nicht wirklich mit mir tanzen willst, weil dich wahrscheinlich etwas anderes beschäftigt. Was es auch ist, ich hoffe du wirst es mir bald sagen können...“ „Willst du denn nicht mit dir tanzen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nicht wirklich, mir ist irgendwie die Lust dazu vergangen...“ „Ist das meine..?“ „Nein, es ist nicht deine Schuld. Mir gehen nur gerade tausende Gedanken durch den Kopf, das ist alles.“ Asuka lächelte ihn schwach an, als sie sich wieder zum Gehen wandte. „Ich denke, ich gehe lieber wieder.“ „Warum denn das?“, fragte Juudai erstaunt. „Weil ich fürchte, dass da jemand kommt, den ich lieber vermeiden möchte...“, erwiderte sie mit einem leichten Kichern, „sag ihm aber nicht, dass ich hier war.“ Dann verschwand sie wieder, und während er noch eine Weile nachdachte, was sie gemeint hatte, kam auch schon der Grund für ihr plötzliches Verschwinden gleich um die Ecke.

„Juudai, hast du sie irgendwo hier gesehen?“, fragte eine Jungenstimme ihn, und als er sich umdrehte, erblickte er Jun Manjoume, der in einem schwarzen und sehr feinen Anzug gekleidet war, fast schon zu förmlich für den Abend. „Wen meinst du?“, fragte Juudai verwirrt, doch Jun schnitt ihm sofort das Wort ab. „Tu nicht so als ob du nicht wüsstest wen ich meine! Tenjoin-kun! Wo ist sie hingegangen?!!“ „Ach, du meinst also Asuka? Keine Ahnung, ich habe sie jedenfalls hier nicht gesehen..“, log er, als er erkannte, wieso die von Jun Gesuchte wohl davon gelaufen war. „Kann gar nicht sein“, schrie Jun, „ich habe doch gesehen, wie sie zusammen mit ihren beiden Freundinnen hier entlang gelaufen war, in deine Richtung!“ „Was weiß ich wo sie hin ist? Vielleicht hat sie auch einen anderen Weg durch den Garten genommen, oder? Überleg doch mal...“ Dadurch beruhigte sich Jun zunächst etwas, als er dann entschloss es auf sich beruhen zu lassen. „Nun gut... aber du sagst mir Bescheid, wenn du sie findest, okay?“ „Ja, geht klar“, stimme Juudai zu und sah, wie Jun wenige Sekunden danach ebenfalls verschwand, so wie zuvor schon Asuka. Also war wenigstens Jun so geblieben wie vor dem Vorfall, der so vieles verändert hatte, besonders für ihn, Juudai. Ungebrochen wie eh und je war also die Vorliebe Juns für Asuka, und sie zog es immer noch vor, sich lieber schnell zurück zu ziehen, als ihm zu begegnen, nur um sein Werben nicht ertragen zu müssen. Juudai musste kurz lächeln, als er daran dachte. Fast schon hätte er vergessen, was er tun wollte, als Yubel sich wieder zu Wort meldete, als sie neben ihn trat. „Juudai, jetzt haben wir schon wieder zwei von deinen Freunden einfach so vorbei ziehen lassen. Wenn wir so weiter machen, dann schaffen wir es nie, sie an einem Ort zu versammeln, bevor etwas passiert. Schlimmstenfalls finden wir sie alle an einem Ort, wenn etwas passiert.“ „Ah!“, schrie Juudai enttäuscht auf, „verdammt, du hast recht!“ Da musste Yubel gehässig lächeln. „Du scheinst nicht gerade gut im Einhalten von Plänen zu sein, oder?“ „Nein, nicht wirklich“, meinte Juudai verlegen, als er sich am Hinterkopf kratzte, „aber was tun wir jetzt?“ „Vielleicht lassen wir einfach diesen Plan fallen, wenn es dir so schwer fällt, ihn umzusetzen?“ „Nein, das kann ich nicht tun, er ist trotzdem wichtig.“ „Ja, ich weiß... aber hast du schon daran gedacht, was passieren würde, wenn alles an diesem Abend schief läuft?“ „Du musst mir wirklich nicht noch mehr Angst machen, Yubel. Ich habe mir das alles schon durch den Kopf gehen lassen, aber so richtig ausmalen mag ich es mir auch wieder nicht. Schon weil ich fürchte, dass es dann wahr wird, so wie ich es mir gedacht hatte...“ „Juudai...“ „Ja?“ „Was würde passieren, wenn man herausfindet, dass ich hier bin? Wenn es heute Abend herauskommt, dass ich an deiner Seite bin? Wirst du dann zu mir stehen?“ Der braunhaarige Junge hielt inne und überlegte kurz, aber er kam für seine Verhältnisse recht schnell zu einer Anwort.

„Ich werde immer zu dir halten, Yubel. Mag sein, dass es schlimm war, was du uns angetan hast, aber ich glaube an dich, und daran, dass du von nun an Gutes tun wirst.“ Den Hermaphroditen berührten diese Worte sehr, weil sie ihr zeigten, wie sehr Juudai ihr vertraute, und darauf das alles gut wird. Ein warmes Gefühl ergriff von ihr Besitz, und sie fühlte sich auf einmal so töricht, dass sie es zugelassen hatte, dass Zweifel ihr Herz vergiften. Er vertraute ihr, und das war alles was sie von ihm wollte...

Und was wenn doch etwas dieses Vertrauen zerstören würde?
 

Ein helles Strahlen erregte plötzlich die Aufmerksamkeit Juudais und er schrie auf: „Yuuka, dort drüben!“ Er zeigte in die Richtung in die kurz zuvor Asuka und ihre Freundinnen verschwunden waren. Sie folgte ihm sofort aufgeregt, und das nicht ohne Grund – ein wildes Schreien hallte durch die Nacht und in die Richtung in die sie liefen, kamen ihnen hunderte von Schülern der Duellakademie entgegen, mit angsterfüllten Gesichtern. Ein paar hundert Metern vor ihnen war durch ein helles Leuchten nicht klar zu erkennen was vor sich ging, und doch wusste Juudai in dem Augenblick, dass Johan recht gehabt hatte. Das Licht war tatsächlich aufgetaucht, und das in dem Moment in dem er insgeheim angefangen hatte zu glauben, dass der Ballabend doch noch ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen würde.

Das laute Schreien eines Mädchens ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren, genauso wie der Anblick des Wesens, das nun vor ihm zu erkennen war. Dort stand Hikari, so wie er ihn bereits im Neo-Weltraum kennen gelernt hatte, und er hielt ein Mädchen fest in seinem Griff. Um den Hals des Mädchens krallte sich eine klauenbewehrte Hand und schnitt sich tiefer in ihn, und mit Schrecken musste Juudai feststellen, dass es Asuka war, die sich im Griff des Lichtes befand.

„Hikari!!!“, schrie er auf, um die Aufmerksamkeit des Wesens auf sich zu lenken. Das Lichtwesen bemerkte ihn sofort, und blickte in seine Richtung bevor er sich zu Juudai umdrehte. „Willkommen, Auserwählter! Wie ich sehe, hast du den Weg zu mir gefunden.“ „Lass sofort Asuka los!“ „Keinen Schritt weiter, Auserwählter, sonst wirst du es bereuen.“, zischte Hikari gefährlich, und Juudai konnte sehen, wie sich seine Krallen tiefer in Asukas Fleisch bohrten, und sie vor Angst aufkeuchte. Wohl aus Furcht und um sicher zu gehen, dass er ihr wirklich nichts antat, wich Juudai vorsichtshalber noch einen Schritt zurück und nahm eine ruhige Haltung ein. Um die beiden herum standen einige wenige Schaulustige, Menschen, die mutig genug waren, zu bleiben als sie so plötzlich bei den Festlichkeiten gestört worden sind. Juudai konnte spüren, wie sich alle ihre Blicke auf ihn und Hikari richteten, aber auch auf das verhüllte Wesen, dass nun neben Juudais Seite trat um ihm Mut zu machen und seiner Aufgabe als Beschützer Juudais nachzukommen. Hikari ließ sie gewähren, und ein Lächeln formte sich auf seinem sonst fließendem Gesicht, als er Yubel erblickte, wohl weil er von ihren Zweifeln wusste und sie ihrerseits nicht ahnte, was für eine wichtige Rolle sie in seinem Plan noch spielen würde.
 

„Was willst du von uns?“, fragte Juudai leise, aber bestimmt, gleichzeitig daran bemüht, das Wesen vor ihm weder zu verärgern noch zu provozieren, da er wusste, dass es für Asuka sonst das Ende bedeuten würde. Sie selbst schien genau zu ahnen, in welcher Gefahr sie sich befand, da sie sich nicht übermäßig rührte und sich darauf beschränkte, möglichst ruhig im Griff des seltsamen Wesens zu verbleiben. Stattdessen, und das wurde Juudai innerhalb weniger als einer Sekunde bewusst, musste sie sich darauf beschränken, sich vollkommen auf Juudai zu verlassen, darauf, dass er ihr das Leben retten würde. Und das ausgerechnet der Junge, der sich so geändert hatte... hoffentlich hat er wenigstens nicht sein übermäßiges Talent verloren, ein echter Held in Angesicht der Gefahr zu sein. Innerlich betete sie schon, dass er wenigstens darin noch ganz der Alte war und auch, dass sie diese Sache unbeschadet überstehen würde.

„Ich will nichts wirklich besonderes, sondern nur kurz mit dir reden...“, sagte Hikari in einem verspielten Tonfall und fixierte seinen Blick auf Juudai. Dieser blieb ruhig und antwortete darauf: „Dazu hättest du nicht gleich meine Freunde bedrohen sollen, Hikari no hado.“ „Das nicht, da hast du recht, aber so macht es einfach mehr Spaß findest du nicht? Außerdem haben wir noch eine Rechnung miteinander offen, und ich finde wir sollten sie endlich begleichen, meinst du nicht?“ „Was meinst du nun wieder damit?“ „Hör auf den Dummen zu spielen, du weißt genau was ich meine!“, zischte das Licht, „es geht darum, dass du meinen Plan mit dem Militärsatelliten zunichte gemacht hast! Ich habe meine Rache dafür immer noch nicht ausgelebt, also sollte ich das vielleicht hier und jetzt an dem Mädchen nachholen, was hälst du davon?“ „NEIN! LASS SIE BLOß IN RUHE!!! ICH WARNE DICH!!“, schrie Juudai auf, und wollte schon einen Schritt nach vorne gehen, als er von Yubel zurückgehalten wurde, die eine Hand auf seiner Schulter ruhen ließ. „Lass dich nicht provozieren“, riet sie ihm, „Hikari macht das extra, nur um einen Grund zu haben, dem Mädchen wirklich zu schaden. Versuche dich noch etwas zurück zu halten.“ „Aber Yu...ich... wir müssen doch etwas tun!!“ „Ich würde auf sie hören, Auserwählter, sie hat nicht ganz unrecht. Du stehst unter meiner Gewalt, und musst tun, was ich will oder du riskierst ihr Leben“, unterbrach das Licht die beiden. Juudai keuchte verzweifelt auf, da er sich noch niemals zuvor so hilflos gefühlt hatte und er war es ehrlich gesagt leid, sich so nutzlos zu fühlen und zusehen zu müssen, dass einer seiner Freunde wieder bedroht wird. Er kniff seine Augen zusammen und blickte dann das Licht mit einem finsteren Blick an. Kurzzeitig leuchteten seine Augen in einem goldfarbenen Ton auf, der das Licht nicken und die Menschen um ihn herum kurz aufkeuchen ließ. Selbst Yubel war von diesem kurzen Anblick fasziniert gewesen. Sie hätte nicht gedacht, dass er jetzt schon bereit wäre, die Kräfte des Haou in ihm zu verwenden, und offensichtlich dachte das Licht genauso, denn es sagte: „Ich verstehe...du wärst jetzt schon bereit, die Macht die in dir schlummert, frei zusetzen...aber noch ist es zu früh.“ Juudai atmete tief ein und aus, um die Ruhe zu bewahren, aber er sah das Licht immer noch so finster an wie in dem Moment, in dem sich die Macht Haous fast wieder gezeigt hätte. „Ich frage dich noch einmal, Hikari no Hado, was willst du von uns? Warum bedrohst du mich und unsere Freunde? Wenn es dir um Rache alleine gehen würde, dann müsstest du nicht gleich sie als Köder benutzen. Du musst noch etwas anderes wollen.“ Das Licht schwieg daraufhin beharrlich und schien diese für Juudai, Asuka und alle umstehenden quälenden Minuten aus vollstem Herzen zu genießen. Noch bevor das Licht auf diese Frage antworten konnte, hörte Juudai wie weitere Menschen hinter ihm angelaufen kamen, und er drehte sich um, als er das Aufschreien Sirajs und Reis hörte. Da standen Johan, Sho, Jun, Chronos, Kenzan, die beiden Mädchen, und der Bruder der Betroffenen, Fubuki. Dieser wollte sich sofort auf das Licht stürzen um seine Schwester zu retten, wurde aber von Chronos und Johan festgehalten, und auch Jun wollte sofort dasselbe tun, doch Rei, Siraj und Kenzan hielten auch ihn auf. „Lasst mich los! Ich kann nicht zulassen dass sie Tenjoin-kun etwas antun!!!“, schrie er laut auf, „Juudai, wenn ihr durch dir etwas passiert, weiß ich nicht, was ich mit dir machen werde!!!“ Juudai nickte nur schweigend, und stimmte in seinem Inneren Jun voll zu. Ja, er selbst würde nicht wissen, wie er sich vergeben könnte, sollte das Schlimmste wirklich passieren. Das Lichtwesen starrte alle immer noch beharrlich an, vor allem aber fixierte sich sein Blick auf Johan, demjenigen, von dem er schon eingeschätzt hatte „dass er in seiner Natur ihm ähnlich ist“. So sehr es auch die Reaktion all dieser Menschen genoss, langsam aber sicher wurde ihm etwas langweilig. „Also, Auserwählter... was machen wir jetzt? Was würdest du tun, um dieses Mädchen zurück zu bekommen?“ Juudai richtete seinen Kopf zu Boden, als ob er eine Niederlage eingestehen würde: „Was auch immer dazu nötig ist. Was auch immer du von mir willst... du sollst es bekommen.“ „Haha, weißt du was das ist? Es wäre nichts weniger als dein Leben, das ich hier fordere.“ Yubel sowie alle seine Freunde keuchten schockiert auf, als sie diese völlig unmöglich einzulösende Forderung hörten. Doch Juudai blieb ruhig, blickte nochmals alle seine Freunde an, die hinter ihm standen. Also sollte das nun sein Ende sein? Wenn ja, dann hoffte er, dass er wenigstens dadurch ihr Leben rettete, denn er würde nichts mehr bereuen, als die Tatsache, dass er nicht alles getan hätte um sie zu schützen, und sei es eben auch mit seinem Leben. Er lächelte sie alle an, und sie verstanden seinen Blick, denn sie sahen ihn schockiert an, vor allem aber Siraj, die das was hier geschah nicht verkraften konnte, weil es allem widersprach woran sie glaubte. Es widersprach ihrem Bild einer heilen Welt, in der es solche Wesen wie Hikari sicherlich nicht gab, genauso wenig wie die Isekai oder Yubel – und doch waren sie alle bittere Realität. So wie nun diese Situation. Alle warteten darauf, dass Juudai etwas sagte, wenigstens einige Worte des Abschieds, aber er lächelte sie nur an mit diesem naiv kindlichen Gesicht. „Tu es nicht!“, schrie Asuka in der Hand des Wesens auf, „ich möchte nicht, dass du dich für mich opferst!“ „Sei still!“, zischte Hikari ihr zu und verfestigte seinem Griff um ihren Hals, was sie hörbar nach Luft ringen ließ. „Wir wollen doch sicher beide, dass er seine Entscheidung freiwillig trifft, oder?“, redete er mit einer weichen Stimme auf sie ein, bevor er sich wieder an den Braunhaarigen wandte. „Juudai!“, schrien alle auf, und er nickte ihnen zu bevor er sich an Hikari wandte. „Gut, ich werde dir mein Leben für ihres geben. Nur bitte verschone sie.“ Das Licht lachte bei dieser Bemerkung laut auf, während Yubel in ihrer weiblichen Stimme Juudai anschrie, als sie ihn packte und näher zu sich zog. „Ist dir klar, was du da sagst?? Dein Leben...ich werde das nicht zulassen, ich kann es einfach nicht!!!“ Doch Juudai befreite sich aus dem Griff von Yubel, die vor Schock und Angst ihn bei ihrem Griff zu verletzen ihn nicht fest genug gehalten hat, und er schritt einige wenige Schritte auf das Lichtwesen zu, streckte seine Arme in die Weite aus, um anzuzeigen, dass er es wirklich ernst meinte und sich bei seinem Angriff auch nicht wehren würde.
 

Und dann passierte es innerhalb einiger weniger Sekunden. Helles, weißes Licht blendete ihn, als er sanft die Augen schloss, in der Erwartung des Todes, doch dann ließ ihn ein Aufschreien beide Augen wieder öffnen. Mehrere Szenen auf einmal flossen langsam in seine Seele. Ein Umhang wehte durch die hell erleuchtete Nacht, als er weggeworfen wurde und er konnte weißgraues und blaues Haar wehen sehen, die ungläubigen geweiteten Augen seiner Freunde, als sie das Wesen sahen, dass nun seine Tarnung aufgab, konnte sehen, wie sich jemand vor ihn stürzte, um den hinterhältigen Angriff des Lichtwesens zu blocken. Er sah jemanden an sich vorbei laufen, als das Licht auf einmal nicht mehr so stark blendete. Er hörte das laute Aufschreien Asukas, sah wie ihr Körper zur Erde fiel, und sie sich den Hals hielt, er hörte, wie seine Freunde aufschrien, allen voran Jun und Fubuki und sie auf das Mädchen zustürzten. Er sah wie Hikari mit einem Mädchen rang, wie er ihre langen hellblonden Haare festhielt und an ihnen zog, in der Hoffnung sich von ihrem Griff zu befreien. Doch dann sah er nichts mehr, als alles um ihn schwarz wurde, als die Dunkelheit seiner Seele ihren Tribut forderte.
 

Er wachte auf, als er spüren konnte, wie jemand versuchte ihn sanft durch Rütteln zu wecken. Als er seine Augen langsam öffnete, sah er in Johans Gesicht, dessen ernsten Züge sich nun zu viel freundlicheren wandelten, als er erkennen konnte, dass es seinem Seelenverwandten gut ging. Juudai realisierte innerhalb einer Sekunde, dass es nicht lange her war, dass diese Bilder passiert sind, und dass sie auch kein Albtraum oder dergleichen waren, sondern durchaus real. Menschen um ihn herum schrien panisch auf, und er konnte das Getrappel von ihren Füßen hören. „Johan, was..?“ „Keine Sorge, Juudai, alles ist gut!“, versuchte der Norweger ihn zu beruhigen, aber Juudai ließ sich nicht. „Was ist mit Asuka?“ „Sie...“ Johan zögerte, und das war für den Japaner Grund genug um sich möglichst schnell aufzurichten, und sie zu finden. Er war zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, doch weit musste er nicht gehen: Nur ein paar Meter von ihm entfernt, dort wo zuvor noch ein helles Lichtwesen sein Leben forderte, war eine große Ansammlung von Menschen. Sanitäter, so stellte sich beim näheren Anblick heraus, versorgten das verletzte Mädchen so gut es ging, und seine restlichen Freunde versuchten gemeinsam mit einigen wenigen anderen Schülern, Schaulustige von der wichtigen Arbeit der Sanitäter abzuhalten, damit sie möglichst zügig arbeiten konnten. In wenigen Sekunden, so schien es, nahmen Träger Asuka auf einer Trage mit und schrien, dass man ihnen den Weg frei machen sollte, und die Umstehenden gehorchten bereitwillig. Zurück blieben ein geschockter Fubuki und ein wild schreiender Jun, der darauf bestand, dass er mitkommen sollte, weil Asuka seine Freundin sei. Die anderen sahen ebenfalls geschockt aus, und schließlich hielten es die beiden nicht mehr aus, und liefen den Sanitätern hinterher. Rei schniefte leise, als sie Juudai erkannte und sah wie er vor Schwäche auf die Knie fiel. Ihm kamen die Worte seltsam stockend aus dem Mund, als er sie alle fragte: „Was ist mit Asuka? Ist sie schwer verletzt?“ Keiner von ihnen antwortete ihm, und das ließ sein Herz schmerzhaft zusammen krampfen. Aber noch mehr verkrampfte sich sein Herz, als er sah, wie Yubel einige Meter von ihm entfernt dastand, mit einem Blick in ihrem Gesicht, das er bisher noch nie gesehen hatte. Inmitten all dieser Menschen stand sie, um sie herum Juudai, der bei seinem Freunden war, und nicht bei ihr. Er konnte in ihren Gesichtern lesen, dass sie weder verstanden, was sie hier zu suchen hatte, noch wie sie hierher gekommen war oder den ganzen Abend lang nicht von Juudais Seite gewichen war. Aber es war nicht das einzige was er in den Gesichtern dieser Menschen lesen konnte, denn er sah auch Hass und Ekel im Angesichte dieses Monsters, dieses nicht menschlichen Wesens. Sie rührte sich kein bisschen, und ihre zweifarbigen Augen leuchteten matt in der Dunkelheit, als sie sich langsam etwas aufrichtete, und ihren Blick auf Juudai richtete. Langsam bewegten sich ihre hellblauen Lippen, an denen rotes Blut runter tropfte, als sie leise, aber noch hörbar genug in Juudais Richtung hauchte: „Nun ist es raus, oder Juudai? Glaubst du mir jetzt, als ich sagte, dass ich dich beschützen werde, mit allen was ich habe??“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SpiegelAi
2009-01-10T21:38:12+00:00 10.01.2009 22:38
wahhhh ich wollte eigentlich nurnoch das chapter lesen und dann schlafen gehen >__<
scheiße warum war das nur so spannend >__<

aber hikari ist cool xD
schön brutal und hat die richtigen tricks auf lager x3
*hust* xD

wahh und jetzt is es mit yubel raus >///<
*so gespannt ist wies weitergeht*
Von:  C-y-n-o
2008-10-27T17:53:33+00:00 27.10.2008 18:53
Warum musst du ausgerechnet an dieser stelle aufhören das ist gemein >.<, hoffe du schreibst bald mal weiter und wartest nicht mehr so lange mit dem nächsten kapitel, sorry das es so barsch klngt, will dich auch nicht drängen wäre aber toll wenn es bald mal weitergeht^^

Ansonsten ist das kapitel wieder einmal grandios^^

LG Bloodyred-Rose


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