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Vermilion

von

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Entführt!

Entführt!
 

Obwohl wir uns unglaublich freuten uns wieder zu sehen, spürte ich eine gewisse Distanz zwischen uns. Es war als hätte diese Woche uns zur Besinnung gebracht und uns aus unserem Freundschaftsfieber geweckt.

„Wie ist es dir ergangen, mein Kleiner?“, fragte ich ihn auf dem Weg in mein Zimmer. Er erzählte mir, dass er die meiste Zeit mit diesem Anno verbracht hatte und dieser ihn mit Fragen durchlöchert hatte. Außerdem hatte er Vermilion vieles über den legendären Dämonenkrieg erzählt, wie mir Vermilion erklärte. „Er izt eigentlich ganz nett.“, endete seine Erzählung. Ich zischte. „Jah, genau.“

Vermilion grinste und verkniff sich eine patzige Antwort.

Als ich nach der Türklinke meines Zimmers griff, merkte ich, dass Vermilion weiter gegangen war. Er ging zu der Tür neben meiner. „Daz sein meine neue Zimmer.“

Ich spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Wir hatten uns von einander entfernt, zweifellos. Ich hatte angst, dass wir irgendwann vielleicht gar nichts mehr füreinander empfinden würden und kämpfte mit den Tränen.

Plötzlich hörte ich eine leise Stimme hinter meinem Ohr. „Hab keine angst, Eve.“ Es war Vermilions Stimme. Ich sah ihn verdutzt an. „Ich dachte es geht nur mit Familienmitgliedern!“ Vermilion lächelte. „Ja, das stimmt.“ Ich war noch verwirrter. „Beweizt daz nicht, daz wir unz zehr nahe zind? Wie eine Familie?“ Ich verstand und lachte. „Oh, ich verstehe! Natürlich, wie konnte ich nur an unseren Gefühlen zweifeln? Wir sind ja praktisch Geschwister, oder?“ Vermilion nickte und ging strahlend in sein Zimmer, ich folgte ihm.

Es war etwas dunkler gehalten und ganz nach seinem Geschmack eingerichtet worden. Er hatte einen großen alten Schrank und ein rustikales, aber gemütliches Sofa. Es war im allgemeinen sehr altmodisch gehalten, aber es wirkte sehr gemütlich und passte zu Vermilions Wesen. Vermilion führte mich durch sein kleines Reich und zeigte mir voller Stolz seine Besitztümer. „Und das bezte kommt errzt noch!“, strahlte er mich an. Er klopfte gegen die Wand und wie durch Zauberei öffnete sich eine verborgene Tür in mein Zimmer. „Von der anderen Zeite es genauzo klappen!“ Es war perfekt, jeder hatte sein eigenes Reich und doch waren wir nicht getrennt. Ich ging durch die Geheimtür in mein Zimmer. Auch mein Zimmer hatte sich ein wenig verändert. Das kleine Extrabett war verschwunden und es gab mehr Blumen im Zimmer. Alles wirkte etwas mädchenhafter und heller. Das Zimmer passte zu mir.

Den Rest des Tages verbrachten wir damit, uns gedanklich zu unterhalten. Vermilion blieb in seinem Zimmer und ich in meinen, die Geheimtür blieb verschlossen. So versuchten wir gegenseitig unseren Geist zu erspüren und zu kommunizieren. Anfangs wollte es nicht recht klappen, doch mit der Zeit wurden wir immer besser und brachten uns durch Telepathie zum Lachen. Ich konnte sogar seine Anwesenheit spüren. Es war anders, als bei meiner Familie und doch war es schön.

Abendessen gab es zusammen mit meinen Eltern, Shirai, Großvater und zu meinem Leidwesen auch mit Anno. Vermilion und ich redeten nur noch Telepathisch miteinander und fingen an zu Lachen, wenn einer etwas Komisches sagte. Meine Eltern waren sichtlich verwirrt.

„Ist alles in Ordnung, Liebling? Habt ihr beiden euch gestritten?“, fragte meine Mutter besorgt. Ich schüttelte meinen Kopf.

„Natürlich nicht. Alles in Ordnung, oder?“ Ich wandte mich grinsend an Vermilion. Dieser nickte. „Allez gut.“ Vermilion fühlte sich gemeinsam mit meinen Eltern am Tisch etwas unsicher, wie ich spürte doch ich munterte ihn immer wieder auf. Gedanklich natürlich.

„Hört mit diesen Kindereien auf und redet normal miteinander. Ihr verbraucht so nur unnötig Energie.“, mischte sich Anno ein. Seine grünen Augen sahen uns streng an. Wir schluckten.

„Was meinst du, Anno?“, wollte mein Vater wissen. „Ganz einfach. Die beiden kommunizieren telepathisch miteinander.“ Meine Eltern und Shirai stutzten und sahen uns fragend an. „Stimmt das?“ Ich nickte.

„Wie ist das möglich? Ich dachte wir können mit Dämonen nicht auf diese Weise kommunizieren.“, staunte Shirai. Da es nun alle wussten, machte es auch nicht mehr so großen spaß und wir beide unterhielten uns wieder ganz normal.

Nach dem Essen gingen wir ins Bett. Telepathisch unterhielten wir uns noch eine Weile und wünschten uns dann eine gute Nacht.
 

Ich wachte von Vermilions telepathischen Hilferuf auf. Ich war sofort hellwach. „Eve! Fremde Männer!“ Ich sprang aus meinem Bett und klopfte gegen die Wand, sodass sich die Tür öffnete.

Vier verhüllte Gestalten waren durch Vermilions Fenster gestiegen und standen in seinem dunklen Zimmer. Eine der Gestalten kämpfte gerade mit dem wild um sich schlagenden Vermilion und drückte ihn seine Hand auf den Mund, als ich den Raum betrat. Eine Sekunde lang blieben alle reglos. Ich war geschockt und wusste nicht, was ich tun sollte. „Eve!“, rief Vermilion laut, da sein Angreifer seinen Griff gelockert hatte. Die Gestalten fingen sich wieder und zerrten Vermilion mit sich. Ich packte Vermilion und klammerte mich so fest ich konnte an ihn. Eine Gestalt versuchte mich weg zu zerren, schaffte es aber nicht. Im Haus gingen ein paar Lichter an.

„Zzrankkr frrrak!“, rief eines der Wesen und der andere zerrte noch heftiger an mir. Ich ließ nicht locker und fing an zu rufen. „Mama, Papa, Shirai! Angreifer !“ Sofort fühlte ich, wie die drei meinen Geist ertasteten. Wieder rief einer der Angreifer etwas, das ich nicht verstand. Der andere drückte mir seine Hand auf den Mund und zerrte mich mit aus dem Fenster. Mit einer Hand packte ich noch immer Vermilions Pyjama und er krallte sich an meinem Arm fest. Ich spürte den kalten Nachtwind im Gesicht und hörte rufe durch das Haus schallen. Das Wesen, das mich trug, packte mit seiner freien Hand an meine Stirn und ein Blitz durchzuckte meinen Körper. Ich sah nur noch ein rotes Licht und fiel sofort in Ohnmacht.



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