Zum Inhalt der Seite

Swan

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zwei Schritte nach vorn und einer zurück

Am Ende der neunten Klasse hatte ich mich schon vollkommen eingelebt. Ich hatte meine drei neuen Freundinnen, die mir den Einstieg sofort noch mehr erleichterten, begann, nicht nur meine Probleme auszusprechen, sondern auch Dinge zu erzählen, die ich im Alltag erlebt hatte, die ich in der Zeitung gelesen hatte und die mich gerade so interessierten. Ich kommunizierte normal, gab normale Antworten und reagierte normal darauf, wenn ich angesprochen wurde. Selbst mit meinen Eltern, die meine Veränderung zwar überrascht zur Kenntnis nahmen, das aber so wenig wie möglich zum Ausdruck brachten, redete ich mehr als je zuvor.
 

Bis zu den ersten Sommerferien hatte ich an Selbstbewusstein gewonnen, das vorher scheinbar überhaupt nicht existiert hatte, war sozusagen zu Kräften gekommen. Ich war nicht mehr unglücklich, sondern einfach nur froh, weil sich alles gebessert hatte.
 

Und trotzdem war natürlich immer noch der Gedanke an Nathan da. Man vergisst nicht einfach so jemanden, den man jahrelang geliebt, meinetwegen auch verehrt oder bewundert hat. Jetzt, wo ich endlich meine wichtigsten Ziele erreicht hatte, um mein Leben von Grund auf zu verändern oder zu verbessern, beschloss ich, mir neue zu setzen. Ich übertrieb es nicht, denn ich hatte gelernt, mich selbst einzuschätzen. Die Zeitspanne, die ich mir ausdachte, war ein ganzes Jahr. In dieser Zeit konnte sich noch sehr vieles verändern, und das tat es auch: ich begann, mit meinen Freundinnen am Wochenende auszugehen, traf noch mehr Leute und konnte bald nicht nur mit meinem kleinen Freundeskreis normal kommunizieren, sondern auch mit neuen, fremden Personen. Das Ziel, das ich mir setzte, war, mich am Ende des kommenden Schuljahres, also irgendwann in den nächsten Sommerferien, mit Nathan in Verbindung zu setzen.
 

Ich wusste, das mir das im Moment noch absolut nicht möglich war. Das Telefon zu benutzen war schwieriger als die direkte Konfrontation mit jemandem. Ich konnte keine Mimik sehen, wusste nicht, wie mein Gegenüber reagierte, und genau das was das, worauf ich am meisten achtete, weil ich es jahrelang geübt hatte, die anderen zu beobachten. Ich musste lernen, mich auch einmal nur auf Worte zu verlassen. Noch dazu hatte ich noch nie ein Gespräch mit Nathan geführt. Ja, er hatte schon mit mir geredet, was aber mit Sicherheit nicht heißt, dass ich ihm geantwortet hatte.
 

Mir stand ein ganz schönes Stück Arbeit bevor, aber ich war das ganze Jahr lang darauf vorbereitet. Ich bemühte mich. Ich telefonierte so viel mit anderen – in erster Linie natürlich mit meinen Freundinnen, ich machte mir Arzttermine aus, ich wählte die Nummer der Auskunft, statt einfach im Telefonbuch nachzusehen und ich rief in Geschäften an, wenn ich etwas brauchte und nicht hundertprozentig sicher war, ob es den Gegenstand dort gab. Ich ließ mir von Leuten, die ich beim Ausgehen kennen lernte, die Telefonnummer geben und rief sie an, um sie dann wieder einmal zu treffen. Dabei nahm ich es auch in Kauf, dass sie sich vielleicht gar nicht mehr an mich erinnerten – bis ich mich dazu überwinden konnte, brauchte es auch erst einmal ein paar Monate, denn es hätte bedeutet, dass ich mich lächerlich gemacht hätte, und das fürchtete ich immer noch. Als ich das erste Mal gesagt bekam: „Tut mir Leid, aber dein Name sagt mir jetzt ehrlich nichts mehr...“, war es ein ähnliches Gefühl wie damals, als Meredith mich zum ersten Mal direkt kritisiert hatte: es war bei Weitem nicht so schlimm, wie ich es erwartet hatte.
 

„Das macht doch nichts. Ich kann mich aber noch erinnern, dass du ziemlich nett warst.“, antwortete ich gelassen, während ich belustigt feststellte, dass ich eigentlich auch keine Ahnung mehr hatte, mit wem ich da überhaupt redete. Ich hatte die Nummer einfach nur gespeichert und war jetzt wieder darauf zurückgekommen. „Wir könnten ja heute Abend ins selbe Lokal gehen, vielleicht laufen wir uns ja über den Weg.“
 

„Aber klar, das ist in Ordnung. Also wir hätten vor, heut Abend ins ‚Pharao’ zu gehen.“, antwortete meine unbekannte Gesprächspartnerin.
 

„Super, dann schau ich da vielleicht mal vorbei. Vielleicht erkennst du mich ja wieder, wenn du mich siehst.“ In Wahrheit hoffte ich das von mir selbst, sonst würde ich das Mädchen, mit dem ich da telefonierte, gar nicht erst finden.
 

Auf jeden Fall kam ich mit dieser Art „Trainingseinheit“ gut weiter. Vielleicht denkt man sich ja, dass es ein wenig bescheuert ist, sich so anzustrengen, nur um sich bei jemandem zu melden, von dem man nicht weiß, was aus ihm geworden ist und ob er sich überhaupt noch an einen erinnert, aber schließlich hat mir das Ganze ja nicht nur in Sachen Nathan etwas gebracht. Ich schaffte es allgemein, ein klein wenig mehr zu riskieren.
 

Irgendwann war auch das zehnte Schuljahr vorbei, in dem ich zur Bestform aufgelaufen war (nun ja, vielleicht ist das übertrieben – schlechter würde es nicht mehr werden, und besser ging es immer noch), und kurz vor meinem siebzehnten Geburtstag, zwei Jahre, nachdem ich Nathan das letzte Mal gesehen und gehört hatte, wollte ich mich wieder melden.
 

Es war aber etwas ganz anderes, als irgendwelche Leute anzurufen, die man selbst nicht wirklich kannte, bei denen es vollkommen egal war, wenn man sich am Telefon zum Idioten machte, vor allem, wenn sie einen ohnehin nie wieder erkennen würden.
 

An dem Tag, an dem ich plante, es endlich zu machen, saß ich mit einem Telefon und einer Klassenliste auf dem Bett und versuchte, mich zu sammeln. Mich auf den Anruf vorzubereiten. Wahrscheinlich saß ich eine Stunde nur herum, gab erst einmal die Nummer ein, ohne sie dann zu bestätigen, und wartete stattdessen so lange, bis sie wieder vom Display verschwand. Irgendwann warf ich das Telefon auf einem Haufen Kissen und stöhnte. Ich wusste, dass ich das so nicht hinkriegen würde.
 

Ich begann, mir etwas zu überlegen. Was konnte ich sagen? Was würde ich schon einmal sagen, wenn er sich nicht selbst meldete, sondern seine Mutter oder sein Vater? Oder seine Geschwister – ich wusste nicht einmal, ob er welche hatte. „Hier ist Olivia Candace. Ich bin eine frühere Mitschülerin von Nathan, und ich wollte mich wieder einmal melden.“ Und was würde ich antworten, wenn ich gefragt würde, warum ich mich denn überhaupt meldete? Gerade bei ihm? Ich wusste es nicht.
 

Trotzdem riss ich mich zusammen und überlegte weiter. Ich wollte mich wieder einmal melden, ja. Dieser Satz musste reichen. Sie würden nicht weiter fragen. Und dann konnte ich zu Dingen übergehen, wie es ihm ginge, was er inzwischen so machte, ob er mich überhaupt noch kenne.
 

Nach einer Weile hatte ich eine ungefähre Vorstellung davon, was ich sagen konnte. Ich schrieb es nicht auch noch auf, auch wenn ich mit diesem idiotischen Gedanken auch spielte, denn schließlich war es kein Referat und ich hatte doch gelernt, mich richtig mit jemandem zu unterhalten, aber ich hatte ein bisschen mehr Mut.
 

Ich nahm das Telefon wieder auf, und bevor ich wieder einen Rückzieher machen konnte, wählte ich die Nummer. Ich hielt mir den Hörer ans Ohr, wartete. Das Freizeichen ertönte nicht. Stattdessen eine penetrante Aneinanderreihung von Pieptönen und eine Frauenstimme, die mir sagte: „Kein Anschluss unter dieser Nummer...“
 

Ich legte auf, ließ die Hände sinken und starrte minutenlang an die Wand, mit einem Gefühl, als müsste ich gleich anfangen, zu weinen. Ich hatte es versucht, und es hatte nicht funktioniert. Welch Ironie. Diese Möglichkeit hatte ich noch nicht einmal in Betracht gezogen.
 

Aber mein Kämpfergeist war gerade erst erwacht, darum hatte ich noch nicht vor, aufzugeben. Ich legte das Telefon zur Seite und ging nach draußen in den Flur, um ein Telefonbuch zu holen. In zwei Jahren konnte sich so etwas leicht verändern, sie konnten umgezogen sein oder einfach nur eine neue Telefonnummer haben.
 

Es gab mehrere Greans im Telefonbuch, und ich hatte keine Ahnung, zu welcher Familie Nathan gehörte, denn ich wusste ja auch nicht, wie seine Eltern hießen. Ich fragte meine Mutter, ob sie es wusste, denn sie hatte die anderen Elternpaare ja schließlich an Elternabenden kennen gelernt. Nathans Vater hieße Thomas Grean, sagte sie mir.
 

Und so wählte ich die Nummer von Thomas Grean, diesmal, ohne zu zögern, und ich war diesmal sicher, dass ich es hinkriegen würde. Es konnte nicht mehr viel schief gehen. Ich hatte eine Nummer, und ich konnte dort anrufen.
 

Diesmal hörte ich das Freizeichen. Tuut. Tuut. Tuut. Und noch ein paar Mal. Nach einer schieren Ewigkeit meldete sich der Anrufbeantworter, und auch noch mit einer ziemlich langweiligen Nachricht. „Die Familie Grean ist zur Zeit leider nicht erreichbar...“, und so weiter.
 

Ich hörte gar nicht richtig zu, ich überlegte angestrengt, was ich sagen könnte, ob ich überhaupt etwas sagen wollte. „Hier ist Olivia, eine frühere Mitschülerin von Nathan... ich würde so gerne wieder einmal mit ihm reden, könnte er mich bitte zurückrufen...?“
 

Ich dachte skeptisch über diesen Satz nach. Irgendwann kam der Piepton. Ich öffnete den Mund, wusste aber noch immer nicht, was ich sagen sollte. Sekunden verstrichen, und dann legte ich auf.
 

Ich traute mich nicht, ich konnte nicht auf den Anrufbeantworter sprechen – das war schon einmal etwas, was ich nicht geübt hatte – und ich war jetzt entmutigt, ich wusste nicht, ob ich mich noch einmal überwinden konnte. Das war ein Fehlschlag gewesen, und ich neigte dazu, bei Misserfolgen schnell aufzugeben. Solche Misserfolge hatte ich in den letzten Jahren kaum gehabt, weil ich genug Glück gehabt hatte. Aber dieser eine reichte.
 

Ich legte das schnurlose Telefon wieder im Flur auf seiner Ladestation ab, und dann verzog ich mich zurück in mein Zimmer. Ich probierte es nicht noch einmal. Nicht an diesem Tag, und auch nicht an einem anderen. Und ich wurde auch nicht zurückgerufen.
 

*
 

Weitere zwei Jahre hatte ich nun wieder einmal mehr Glück als Mut. Jetzt hat sich Nathan bei mir gemeldet, über eine Nachricht in einer Community, und ich musste nichts machen. Ganz von alleine gewinne ich neuen Mut, wie man ihn durch positive Erlebnisse nun einmal erlangt, und jetzt sitze ich hier in meinem warmen Wohnzimmer, trinke eine Tasse Kakao und muss nebenbei nichts machen, außer mir den ganzen Abend noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
 

Das gefährliche Schweigen ist nie eingetreten. Natürlich, das Eis, das vielleicht gar nie existiert hat, war schon nach dem kurzen Gespräch über Philosophen gebrochen. Indem er mir dann erzählt hat, woher seine neuen Sorgen und Unsicherheiten kommen, hat er mir eigentlich schon ziemlich viel Vertrauen entgegen gebracht, möglicherweise schon einmal ein erster Schritt, um seine Art von Beziehungstrauma zu verabreiten. Ich bin froh und auch ein bisschen stolz, dass ich ihm schon jetzt irgendwie geholfen habe.
 

Nachdem ich mir ebenfalls ein Cola geholt habe, haben wir uns wieder über fröhlichere Themen unterhalten. Es war, als hätten wir Nathans unerfreuliche Geschichte überhaupt nicht angerissen, aber das ist ja auch in Ordnung. Es hilft nicht immer, alles auseinanderzunehmen. Manchmal muss man sich auch einfach von diesen Themen ablenken können.
 

Es ist gut gelaufen. Ab jetzt werde ich nicht mehr nervös sein, wenn wir uns wiedersehen, und ich bin sehr zuversichtlich, dass das passieren wird. Ich habe die große Hürde überwunden. Das Problem ist nur, dass Nat erst einmal wueder zu Nathan werden muss, bevor ich irgendwelche Chancen habe.
 

Ich überlege ein Weilchen, welche Freundin ich jetzt am besten anrufe. Weil ich mich gerade selbstsicher fühle, entscheide ich mich für Meredith. Es gibt nicht viel, was sie mir im Moment raten kann, denke ich, und vielleicht ist es auch gar nicht so sinnvoll, mich an sie zu wenden, aber auf jeden Fall werde ich mir nicht viel Kritik anhören müssen.
 

„Merry Loop.“, meldet sie sich ziemlich leger. Das könnte ein Künstlername sein, finde ich. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass Meredith einmal etwas in dieser Richtung machen wird: Malen, Fotografieren, Singen, Schauspielen. Das alles scheint ihr irgendwie zu liegen und Spaß zu machen, es muss sich nur mehr herauskristallisieren, was ihr am meisten Freude bereitet. Sie darf sich auf keinen Fall auf Dauer damit langweilen, denn sonst wird sie nach kurzer Zeit die Flinte wieder ins Korn werfen.
 

„Hey, ich bin’s, Liv.“, sage ich. „Wow, gar nicht unterwegs um diese Zeit?“ Es ist nach Mitternacht, aber ich weiß, dass ich immer noch bei meinen Freundinnen anrufen kann. Gemma rufe ich zu späten Zeiten höchstens am Handy an (außer es handelt sich um einen Notfall), und wenn sie schon schlafen geht, schaltet sie es aus, bevor sie sich ins Bett legt. So kann es eigentlich nicht passieren, dass man sie aus dem Schlaf reißt. Sammy dagegen ist es vollkommen recht, wenn sie noch zu später Zeit angerufen wird, denn sie kann immer und überall sofort schlafen, also legt sie sich einfach wieder aufs Ohr, sobald wir aufgelegt haben. Und nebenbei freut sie sich über jede gute Neuigkeit oder tröstet bei Notfällen sofort. Meredith letztendlich braucht man sowieso nicht freundlich oder rücksichtsvoll zu behandeln, davon hält sie nichts. Unter der Woche ist sie außerdem kaum einmal vor zwei oder drei Uhr nachts im Bett, sie kostet es voll aus, dass sie als Studentin so gut wie nie früh aufstehen muss. Sie geht in Lokale, lädt irgendwelche Typen zu sich aus oder betätigt sich abends künsterlisch. Ich hoffe im Moment, dass sie nicht schon wieder einen jungen Mann im Haus hat.
 

„Nein. Ich bin am Malen.“, antwortet sie zum Glück. „Und, kommst du gerade vom Treffen mit Nattie?“
 

Oh je, das wird ja immer schlimmer. Auch wenn er nicht mehr ist, was er einmal war, ein „Nattie“ ist er zum Glück auch noch nicht. „Genau.“, bestätige ich. „Theoretisch ist es gut gelaufen. Ich meine, in dem Sinne, dass wir uns verstanden haben und uns nicht angeschwiegen haben.“
 

„Klingt okay. Aber irgendwas hast du jetzt trotzdem daran auszusetzen.“, schlussfolgert Meredith. Nebenbei kleckst sie wahrscheinlich auf einer Leinwand herum.
 

„Hm, ja. Er ist nicht ganz... also, er hat jetzt...“ Ich weiß nicht ganz, wie ich das formulieren soll. Ich bin gar nicht sicher, ob es ihm recht wäre, wenn ich das weitersage. Auch wenn er mir nicht explizit verboten hat, mich damit an Freundinnen zu wenden – wäre es nicht wieder ein Vetrauensbruch, wenn auch ein sehr kleiner, und würde ihn wieder zurückwerfen?
 

„Was ist er? Sieht er nicht mehr gut aus?“, rät Merry. Ach ja, typisch. Nett gesagt: sie ist ein visueller Typ. Oder weniger nett: sie ist einfach nur oberflächlich, denn um ihren Spaß mit den Kerlen zu haben, braucht sie keinen, mit dem man gut über das Leben philosophieren kann. „Wenn er sich nur fürchterlich kleidet, könnte eine einfache Typberatung helfen. Schick ihn zu mir und ich schaue, was ich machen kann.“
 

Oh ja. Ich bin doch nicht lebensmüde. Und so lieb ich sie habe – Meredith wäre genau das, was Nat momentan am wenigsten brauchen kann.
 

„Nein. Er hat ein Beziehungstrauma.“, erzähle ich ihr doch. Sie wird ihn vielleicht gar nicht so bald treffen (wenn ich mit ihm zusammenkommen will, wird sie das in ferner Zukunft wohl schon tun, aber erst, wenn er besagtes Trauma überwunden hat), also wird er wohl auch nicht erfahren, dass ich ihr das gesagt habe. „Er hatte eine Freundin, die ihn ein paar Mal betrogen hat. Er hat zwar Schluss gemacht, aber sie hat ihn aber immer wieder eingewickelt, und er hat ihr leider blind vertraut. Stell dir vor, mit fünfzehn oder sechzehn schläft die schon mit zwei Jungen auf einmal...“ Ich halte kurz inne. „Oh je, wahrscheinlich fällt dir diese Vorstellung gar nicht so schwer.“
 

„Hey! Ich mag vielleicht meinen Spaß haben und nicht immer sehr rücksichtsvoll sein, aber betrogen habe ich noch keinen.“, protestiert Meredith. „Außerdem habe ich noch keinen kennen gelernt, der es wert wäre, ihm nach der Trennung noch weiter nachzulaufen.“ Oh ja. Das ist Meredith. Irgendwann wird sie damit aufhören und sich bei jemandem niederlassen, aber davor wird sie noch ein paar Jahre lang das Partygirl sein, das sie momentan ist.
 

„Du hast Recht, sorry. Auf jeden Fall muss er das ganze noch aufarbeiten, bevor er eine neuen Beziehung anfängt. Das ist natürlich nicht so vorteilhaft für mich...“
 

„Wieso? Wenn du die bist, zu der er wieder Vertrauen fasst – du bist ja eine von diesen Vertrauens-Menschen...“ Wow, ich denke, niemand schafft es, ein Kompliment so unsensibel anzubringen wie Merry. Mir entfährt ein kurzes Lachen. „Dann könntet ihr schneller zusammen sein, als du denkst. Du bist auf dem richtigen Weg, Liv.“
 

„Danke.“, sage ich, einfach, weil es sehr ermunternd ist, von Meredith etwas Positives zu hören. Es war doch die richtige Entscheidung, sie anzurufen. „Dann will ich dich nicht weiter stören. Sei schön kreativ und erschaffe ein tolles Gemälde, mit dem du dann berühmt wirst.“
 

„Mache ich.“, sagt Merry ohne eine Spur von Humor. Ja, sie meint es wirklich ernst. Also momentan scheint ihre Karriere in Richtung Malerei zu tendieren. Vielleicht singt sie ja übermorgen wieder, in einer Band, die sie morgen Abend auftreibt. „Ciao.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück