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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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Rätselraten

„Kommst du auch frühstü... Ähm Stop!Was machst du da?“, hörte ich Tim fragend und zuckte mit den Schultern.

„Nach was siehts denn aus?“, meinte ich leise und suchte weiter meine Sachen zusammen und legte sie fein säuberlich auf einen Haufen.

„Es sieht danach aus als ob vorhast zu packen“, meinte Tim und sah mich von der Seite her an.

„Gut kombiniert“, sagte ich nur und überlegte kurz, ob ich nicht noch etwas vergessen hatte.

„Wärst du vielleicht mal so freundlich mir zu erklären was das jetzt bitte soll?“

„Ist doch egal oder?“, kam es nur leise von mir, ehe ich mich wieder auf die Bettkante setzte. „Eh schon zu spät.“

Tim setzte sich neben mir auf das Bett und sah mich fragendem Blick an, ehe er mir aufmunternd gegen die Schulter knuffte.

„Willst du mir nicht sagen was passiert ist?“

„Was soll schon passiert sein?“

„Wenn erst Stefan aus dem Bus gestürmt kommt, Max ihm direkt auf den Fersen, du hier stehst und packst, dann kann es gar nicht anders sein. Ohne Grund passiert sowas nicht“, sprach er ruhig und versuchte mir in die Augen zu sehen.

Mit den Händen fuhr ich mir über das Gesicht und zuckte leicht mit den Schultern.

„Der Grund allen Übels sitzt neben dir“, meinte ich leise und versuchte zu lächeln, was aber gewaltig daneben ging.

„Das halte ich für ein Gerücht.“

„Es ist aber so“, sagte ich etwas energischer als gewollt und sah Tim aber gleich darauf wieder entschuldigend an. Er konnte ja nun wirklich nichts dafür. „Ich hab vorher mein T-Shirt gesucht, bin im BH dagestanden und Max kam rein. Im ersten Moment hab ich das nicht so wirklich realisiert dass ich kein T-Shirt anhab und mich nicht umgedreht. Aber als das nicht schon peinlich genug wäre, stand auf einem Stefan im Bus. Er hat uns nur angeschaut, sich umgedreht und verschwunden. Es war eine verdammt dumme Situation gewesen und die muss er in den falschen Hals bekommen haben. Max ist ihm hinterher und versucht das wohl zu klären, aber ich halte es für besser zu gehen, dann kann sowas bestimmt kein zweites Mal passieren.“

„Ich bin anderer Meinung“, kam es nur ruhig von Tim, der sich nach hinten gelehnt hatte und sich mit den Armen auf dem Bett abstützte.

„Was meinst du damit?“

„Ich finde zu gehen, ist jetzt genau das, was du nicht tun solltest.“

„Und warum nicht? Ich sorge doch nur für Unruhe und wenn ich nicht mehr da bin, dann gibt’s auch keinen Grund für Missverständnisse mehr. Ist das so schwer zu verstehen?“

„Du glaubst also wirklich, dass sich alles in Luft auflöst wenn du nicht mehr da bist?“

„Ja das glaube ich.“

„Das tust du nicht und ich sehe es dir an“, meinte Tim wieder nur ruhig und gerade diese Ruhe machte mich beinahe verrückt. Wie konnte er da so ruhig bleiben, wenn 2 Freunde von ihm gerade dabei waren, sich zu verzoffen? War das schon wieder dieses 'Wenn 2 sich streiten, freut sich der dritte' Prinzip? „Du zweifelst doch selbst daran ob es richtig ist zu gehen oder nicht.“

„Warum so sicher?“

„Wenn du dir sicher wärst, dann wärst du schon lange weg.“

Ok, das war wohl ein Punkt für ihn. Ja er hatte wohl recht und ich zweifelte wirklich daran. Wenn ich hätte wollen, dann hätte ich in wenigen Minuten gepackt gehabt und niemand hätte etwas mitbekommen. Sie hätten vielleicht beim Frühstück gemerkt dass ich fehlte, wenn ich nicht auftauchte, aber dann wäre ich schon gegangen gewesen und zurück wäre ich sicherlich auch nicht mehr gekommen.

„Ich weiß einfach nicht was ich machen soll“, seufzte ich leise und legte meinen Kopf in meine Hände. „Pers Kommentare verursachen bei Max schlechte Laune, wenn ich mit Max lache dann bekommt Stefan schlechte Laune, unterhalte ich mich mit dir, passt es keinem von beiden.... Das alles macht mich verrückt, weil ich einfach nicht weiß wie ich es ihnen recht machen kann. Egal was ich mache, egal wie ich es mache, es ist grundsätzlich das falsche.“

„Vielleicht solltest du einfach mal mit beiden reden?“, schlug Tim vor und zuckte mit dem Schultern. So auf Anhieb fiel ihm auch nichts besseres ein.

„Und wie soll ich das anstellen? Ich weiß doch nicht einmal ob man mir dann die Wahrheit sagt“, seufzte ich auf und wagte wirklich an der Funktionalität zu zweifeln. Ich hatte Stefan ja schon gefragt gehabt und er hatte mir eine Antwort gegeben. So richtig hatte ich ihm diese zwar nicht abgenommen, aber ich konnte ihn ja wohl auch schlecht in die Ecke drängen und so lange mit Fragen bombardieren, bis er aufgab und mir die Wahrheit sagte.

„Mir scheint es, als wäre beide auf den anderen eifersüchtig“, lachte Tim leise und mit fragendem Blick sah ich ihn an. Wie zum Henker hatte er das jetzt bitte gemeint? Ich hoffte doch nicht so, wie es sich angehört hatte.

„Eifersüchtig?“, hakte ich doch ziemlich daran zweifelnd nach und war versucht ihm dafür den Vogel zu zeigen.

„Ja eifersüchtig“, wiederholte Tim seine Aussage und setzte sich wieder aufrecht hin. „Ich meine Stefan passt es nicht wenn du so mit Max zusammen hängst und Max passt es nicht, wenn du mit anderen zusammen hängst. Was liegt da schon näher als das?“

„Aber es hat doch keiner von beiden einen Grund dazu!“, widersprach ich Tim ein weiteres Mal, denn das wollte mir einfach nicht in meinen Kopf.

„Das glaubst du vielleicht, aber sehen sie das genauso?“

„Willst du damit irgendetwas andeuten Tim?“, hakte ich nach, denn so wie er redete, konnte man fast auf die Idee kommen, er wusste mehr als er zugab.

Abwehrend hob Tim die Hände und schüttelte seinen Kopf.

„Ich weiß auch nicht mehr als du. Nicht dass du da jetzt denkst mir hätte einer was ins Ohr geflüstert!“

„Hat sich aber gerade danach angehört.“

„Ich meine du und Stefan, ihr habt euch doch im Urlaub damals kennengelernt richtig? Ich weiß ja nicht was damals passiert ist und es geht mich auch nichts an, aber vielleicht hat es ja damit zu tun? Und bei Max... Vielleicht ist bei ihm auch der Urlaub ein Grund“, versuchte Tim da einen Grund zu finden, der das seltsame Verhalten der Beiden erklären könnte.

„Es ist ja damals nichts passiert, das ist es ja“, seufzte ich und sah Tim an. „Das war ja auch das erste was mir in den Sinn gekommen ist. Aber egal wie ich es drehe und wende, mir tut sich da nichts auf.“

Tim neigte leicht seinen Kopf und hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Es war wirklich lieb dass er sich da jetzt Gedanken machte, aber gerade das sollte er eigentlich nicht tun. Es war nicht sein Problem sondern meines und es lag an mir, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.

„Ok, aber das weißt du, das was ich und das weiß Stefan. Vorausgesetzt er hat das damals genauso empfunden wie du“, meinte Tim zu mir. „Aber das kann Max ja nicht wissen oder hast du ihm erzählt was damals war? Und ich meine mit allem drum und dran?“

Ich war der Meinung es Max erzählt zu haben, ja ich war mir sogar ziemlich sicher dass ich es ihm erzählt hatte, aber ob ich ihm auch wirklich alles erzählt hatte, da war ich mir alles andere als sicher. Bestimmt gab es da das eine oder andere Detail dass ich ihm unterschlagen hatte, weil ich einfach der Meinung war, dass es ihn nichts angehen würde, aber das konnte doch nicht zu so einem Verhalten führen.

Leise seufzte ich auf und schüttelte den Kopf.

„So macht das keinen Sinn Tim“, sagte ich und erhob mich von der Bettkante. „Wir können nicht mehr als Vermutungen anstellen und machen uns gerade beide deswegen verrückt und so wie ich mein Schicksal kenne, wartet es mit einer ganz simplen Lösung auf mich. Sie liegt vermutlich direkt vor meiner Nase und ich bin zu blöde sie zu sehen.“

„Und was willst du jetzt machen?“, fragte Tim und stand ebenfalls auf. „Einfach abhauen oder die Lösung versuchen zu finden?“

„Hm... Gute Frage“, murmelte ich, denn eine Entscheidung zu fällen war in diesem Moment alles andere als einfach. „Haue ich ab, dann sind beide sauer. Nicht nur auf mich, sondern wohl auch noch aufeinander, weil jeder denkt, der andere trage die Schuld dass ich gegangen bin. Bleibe ich, besteht immerhin eine kleine Chance, das ganze aufzuklären. Also werde ich wohl bleiben. Aber wenn es nicht besser wird, dann...“

Ich brauchte nicht weiter reden, denn was ich dann tun würde, war uns beiden klar. Sollte sich keine Lösung finden lassen, dann war es wohl besser zu gehen und zu sagen warum ich mich dafür entschieden hatte. Somit würden beide noch eine Chance erhalten, ihr Verhalten zu erklären, sollten sie mir nicht irgendwann einmal die Wahrheit sagen.

„Siehst du... Wenn man mal darüber geredet hat, dann sieht die Welt gleich nicht mehr so finster aus“, lächelte Tim und riss damit die Vorhänge beiseite, so dass Sonnenlicht das Innere des Busses durchflutete. „Und nach einer Tasse Kaffee und einem leckeren Frühstück gleich zweimal nicht. Also komm. Glaub mir die Beiden sitzen bestimmt schon am Tisch und schlagen sich den Bauch voll.“

Ich glaubte ihm viel, aber das garantiert nicht. Aber mir blieb nichts anderes übrig, als es auf mich zukommen zu lassen. Also nickte ich mit dem Kopf und folgte Tim einfach mal, denn ich hatte so oder so keine Ahnung wo gefrühstückt wurde und Kaffee war auch noch keiner zu riechen.



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