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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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Faux Pa

„Einen wunderschönen guten Morgen“, hallte Benedikts Stimme durch den Bus und schon kam auch das erste Kissen in seine Richtung geflogen.

„Ruhe!“

„Moah nicht schon wieder!“

„Noch 5 Minuten!“

„Raus!“

Hörte man es nur aus den verschiedenen Kojen und mir wurde klar, dass sich in diesem Bus wohl durch die Bank weg nur Morgenmuffel befanden. Aber da war ich ja in bester Gesellschaft, denn ich war auch nicht anders. Es gab nichts schlimmeres, wenn man von einem so gutgelaunten Menschen geweckt wurde und der dazu auch noch keinerlei Rücksicht nahm.

„Sind die zwei nicht süß“, hörte man Per lachen und ich schnappte mir das Kissen und warf es in seine Richtung.

„Per du bist ja nur neidisch“, rief ich ihm zu und kuschelte mich demonstrativ noch näher an Max heran. Sollten doch alle glauben was sie wollten und wenn sie es schon glauben wollten, dann sollten sie von mir aus auch einen Grund bekommen.

„Hat es dir heute Nacht gefallen?“, fragte mich Max ruhig und zwinkerte mir zu, aber so, dass es sonst niemand sehen konnte.

Ich richtete mich leicht auf und stützte mich mit dem Unterarm auf dem Bett ab.

„Du warst einsame Spitze gewesen Max“, meinte ich ruhig und gab Max einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich freue mich schon auf die nächste Nacht.“

Aus den Augenwinkel heraus sah ich 4 Augenpaare die alle den gleichen unglaublich dümmlichen Blick drauf hatten. Man konnte genau sehen, dass es in ihren Köpfen am arbeiten war. Stimmte das jetzt was wir gesagt hatten oder wurden sie gerade auf den Arm genommen?

„Sag mal habt ihr nichts anderes zu tun als andere beim wach werden zu beobachten?“, fragte Max lachend und setzte sich im Bett auf.

„Nicht wenn es sich dabei um euch zwei handelt“, meinte Per grinsend und schnappte sich seine Klamotten.

„Genau das muss man besonders aufpassen“, kam es jetzt auch noch von Tim, der sich bisher herausgehalten hatte.

Während Max die Hände über seinem Kopf zusammenschlug, so ließ ich mich wieder rücklings in die Kissen fallen. Das konnte doch echt nicht wahr sein. Denen ging es einfach viel zu gut und konnten sie mit ihren Foppereien nicht bis nach dem aufstehen warten? Musste es denn schon so früh wieder los gehen?
 

„Frühstück in 15 Minuten“, rief Benedikt von draußen in den Bus und verschwand dann auch schon wieder.
 

Die Nachricht über Frühstück brachte dann doch Bewegung in die Bande und so nach und nach verließ einer nach dem anderen den Bus.

„Welch Ruhe“, seufzte ich auf, nachdem wirklich alle den Bus verlassen hatten. Ich schlug die Decke beiseite und kroch aus dem Bett. Dort war es so kuschelig warm gewesen, dass man eigentlich gar keine große Lust hatte, es wieder zu verlassen. Aber Frühstück klang eben doch viel zu verlockend. Wenn ich so nachdachte, hatte ich gestern nichts gegessen gehabt und kaum war der Gedanke auch zu Ende gedacht, so meldete sich auch schon mein Magen zu Wort. *Ok ich steh ja schon auf*, sagte ich in Gedanken zu meinem Magen und stand auf. Ich streckte mich erst einmal ausgiebig und überlegte dann, wo ich gestern meine Sachen hin verstaut hatte. Die Jeanshose lag noch da, wo ich sie gestern hingelegt hatte, aber wo bitte war mein T-Shirt hinverschwunden?

„Das darf doch nicht wahr sein?“, fluchte ich leise und kratzte mich nachdenklich am Hinterkopf. Irgendwo musste es doch liegen, aber ich konnte ja schlecht die ganze Zeit in Unterwäsche hier im Gang stehen. Also zog ich mir einfach mal meine Jeanshose an und überlegte dann weiter wo mein T-Shirt hingekommen sein könnte.

„Mist verdammter“, fluchte ich wieder leise und sah unter dem Kopfkissen nach, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie es dort hätte hinkommen können.

„Kommst du dann auch zum Frühstück“, hörte ich eine Stimme hinter mir und drehte mich aus Macht der Gewohnheit um.

„Ja ich komm gleich“, meinte ich zu Max und zog leicht die Augenbraue nach oben, als das Grinsen auf seinem Gesicht von Sekunde zu Sekunde breiter wurde.

„Is was?“, fragte ich nach und verstand jetzt wirklich nicht, was es da zum grinsen gab.

„Also der gefällt mir ja beinahe noch besser, als der kleine Schwarze“, kam es lachend von Max und ich spürte nur noch wie mir die Röte heiß ins Gesicht schoss. *Boah ist das peinlich!*, ging es mir nur noch durch den Kopf, aber jetzt war es so oder so schon zu spät. *War ja wieder mal klar, dass sowas auch nur mir passieren kann*, seufzte ich in Gedanken, war aber so damit beschäftigt mich über diesen Faux Pa aufzuregen, dass ich gar nicht auf die Idee kam, mich wieder um zu drehen.
 

„Habt ihr es....“, hörte man Stefans Stimme, der jedoch mitten im Satz abbrach und uns anstarrte. Er schloss die Augen, machte sie wieder auf, blinzelte ein paar Mal und schüttelte seinen Kopf. Dann drehte er sich wortlos wieder um und verließ den Bus ohne noch etwas zu sagen.
 

Ich ließ mich auf die Bettkante sinken und seufzte leise auf. Das hatte jetzt gerade noch gefehlt. Zwar wusste ich jetzt wo mein T-Shirt hingekommen war, aber mir wäre eine andere Art und Weise dann doch sehr viel lieber gewesen.

„Damn it!“, fluchte ich laut und hätte jetzt am liebsten irgendwo dagegen getreten. Aber so wäre das Problem auch nicht aus der Welt geschafft und dass es ein Problem war, das hatte man deutlich sehen können.

„Hier nimm das und überlass den Rest mir“, meinte Max zu mir und war auch schon aus dem Bus verschwunden.
 

„Na hoffentlich geht das gut“, seufzte ich leise und drehte das T-Shirt in meinen Händen. So hatte ich mir den ersten Morgen garantiert nicht vorgestellt. Warum musste Stefan auch nur ausgerechnet in diesem verfluchten Moment in den Bus kommen und warum nur musste hier sofort jeder von dem Schlimmsten ausgehen? Machten wir denn wirklich so sehr den Eindruck dass da was im Busch war? Verhielt ich mich denn wirklich so, dass man zu gar keinem anderen Schluss kommen konnte? Ich zog mir das Shirt über den Kopf, in welches ich locker 2 mal hineingepasst hätte, aber ich fühlte mich noch immer so, als würde ich nackt durch die Gegend rennen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen mit zu kommen und sicherlich wäre es für alle besser gewesen, wenn ich abgelehnt und einfach nach Hause gefahren wäre. Im Moment sorgte ich doch so oder so nur für Unfriede und Ärger und das konnten sie wohl am allerwenigsten gebrauchen. Sie waren Freunde und das sollten sie gefälligst auch bleiben, aber aktuell schien es eher so, als würde ich einen Keil zwischen sie treiben, wenn auch nur unbewusst. Gestern war es mir noch nicht so wirklich aufgefallen, aber jetzt sprang es mir ja geradezu ins Gesicht. Erst die Sticheleien bei Stefan in der Küche, dann die Sticheleien von Per auf dem Parkplatz, die seltsame Frage von Stefan und jetzt auch noch das. Das konnte doch früher oder später nur zu Ärger führen und jetzt war wohl das eingetreten, was nicht hätte eintreten sollen. Es sah alles nach Streit aus.

Der Hunger war mir gründlich vergangen und am liebsten würde ich mich jetzt in den nächsten Zug setzen und nach Hause fahren. Einfach abhauen und allen somit weiteren Ärger ersparen. Vermutlich wären sie auch sehr froh drüber wenn ich wieder verschwand und bereuten schon mir den Vorschlag überhaupt gemacht zu haben. Wer hatte schon große Lust jemanden um sich zu haben, der nur für Stress sorgte. Ich erhob mich von dem Bett und suchte so langsam meine Sachen zusammen, nicht dass noch etwas von mir liegen blieb.



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