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Es ist vorbei...

von

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Kapitel 11

Und Jan tat das, was er immer tat, wenn es ihm nicht gut ging. Ans Meer fahren.

Er war recht schnell im Hotel angekommen, nachdem er seinen Entschluss gefasst hatte. In eine kleine Reisetasche packte er die wichtigsten Sachen. Dann holte er sein Motorrad aus dem Truck und machte sich zur Abfahrt fertig. Bevor er losfuhr ging er aber noch einmal zur Rezeption und hinterließ Rod eine Nachricht.

Er setzte den Helm auf, stieg auf sein Motorrad und brauste davon, in Richtung Norden. Die kalte Luft peitschte ihm entgegen, aber das störte ihn nicht. Da es spät in der Nacht war, konnte er auf der Autobahn richtig Gas geben. Nur ein paar Stunden und er würde am Meer sein. Jan seufzte.
 

Am nächsten Morgen klopfte Rod zaghaft an Jans Zimmertür. Er hatte sich überlegt schon vor dem Frühstück mit ihm zu sprechen. Niemand antwortete auf der anderen Seite der Tür. Rod grummelte. Also stapfte er hinunter zur Rezeption.

„Wissen zu zufällig ob Jan Vetter, heute morgen schon aus dem Haus gegangen ist.“

Fragte er den Portier.

„Herr Vetter ist letzte Nacht abgereist.“

„WAS?“, schrie Rod.

„Er hat ihnen eine Nachricht hinterlassen.“ Der Mann reichte ihm einen Zettel.

Hastig überflog Rod die Zeilen.
 

„Bela! Bela!“ Rod hämmerte an die Zimmertür seines Schlagzeugers. „Verdammt mach die Tür auf!“

Ein verschlafener verstrubbelter Bela erschien in der Tür. „Was machst du für einen Höllenlärm am frühen Morgen?“

„Jan ist weg.“

„Was?“ Bela war ebenso aufgebracht wie Rod zuvor.

Der Bassist reichte ihm den Zettel.
 

Bin für ein paar Tage weg. Bis zum nächsten Konzert bin ich wieder da.

Gruß Jan
 

„Na prima“, murmelte Bela. “Das ist ja mal wieder typisch. Haut einfach ab, dieser Idiot.”

Rod hatte inzwischen sein Handy gezückt und wählte Jans Nummer. „Abgeschaltet.“

„Was hast du erwartet?“

„Mensch Felse, kannst du mir mal sagen, wie das weitergehen soll?“

„Wieso fragst du mich? Ich bin noch hier. Ich bin nicht abgehauen.“

Wütend drehte Bela sich um und verschwand in seinem Zimmer.

„Wunderbar“, seufzte Rod.
 

Jan war inzwischen an der Nordsee angekommen. Er war froh, Bela für ein paar Tage nicht sehen zu müssen. Er suchte sich ein Zimmer in einer kleinen Pension und ging dann gleich an den Strand. Es war ein stürmischer Tag. Der Wind sauste in seinen Ohren, aber jetzt fühlte er sich besser. Die Luft roch nach Salz und der Sand knirschte bereits zwischen seinen Zähnen.
 

Inzwischen hatten Rod und Bela beschlossen, dass es wohl keinen Sinn machen würde, Jan zu suchen und so mussten sie wohl einfach abwarten.

Bela war einerseits wütend auf Jan, aber er vermisste ihn schon sehr. Er hatte inzwischen auch eingesehen, dass sein Verhalten, dem Jüngeren gegenüber nicht ganz fair gewesen war. Er musste dringend mit ihm reden. Wenn da nicht auf der anderen Seite sein Stolz wäre, der ihm davon abriet sich bei Jan zu entschuldigen.

Immerhin benahm der Blonde sich gerade wie ein trotziges Kind und wenn dieses Verhalten belohnt würde, dann müsste Bela in Zukunft damit rechnen, das Jan bei jedem Streit weglief.
 

Rod machte sich zur Zeit ganz andere Gedanken. Wenn Jan und Bela sich nicht wieder vertragen würden, war die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass nach dieser Tour die Auflösung der Band bekannt gegeben würde.

Und dass, wo sie sich doch gerade wieder angenähert hatten. Es schien noch gar nicht soviel Zeit vergangen zu sein, dass sie alle drei ernsthaft über eine Trennung nachgedacht hatten. Er wollte die Ärzte nicht so leicht aufgeben und er wusste, dass Jan und Bela diese Entscheidung vermutlich bereuen würden. Die Ärzte, dass war ihr Lebenswerk, ihr Baby und sie waren Freunde schon seit über 25 Jahren. Und sie waren mehr als dass. Sie waren füreinander geschaffen. Der eine konnte nicht ohne den anderen und nur zusammen waren sie die perfekte Einheit. Er musste etwas unternehmen. Wenn er doch nur mal in Ruhe mit Jan reden könnte.

Rod wusste zwar dass die Chance auf eine Antwort gering war, doch trotzdem schickte er Jan eine SMS. Vielleicht schaltete dieser sein Handy zumindest zwischendurch einmal an, um zu sehen ob es wichtige Nachrichten gab.
 

Jan schaltete sein Handy tatsächlich irgendwann an und las die SMS von Rod. Kopfschüttelnd löschte er sie. Vielleicht hatte er ja gehofft, dass Bela ihm schreiben würde, aber dass war doch eher unwahrscheinlich. Schließlich war Bela fast so ein großer Dickschädel wie er und er würde sicher nicht einfach nachgeben.

Jan war immer noch wütend, er war verletzt und auf der anderen Seite wusste er wie dumm es war wegzulaufen. Aber er brauchte den Abstand, um sich über einiges klar zu werden. Seufzend nahm er sein Handy und tippte eine Kurznachricht ein.
 

Rod schreckte hoch. Sein Handy vibrierte auf dem Nachttisch. Er rieb sich die Augen und tastete nach dem Gerät. „Nachricht von Jan: Muss mit dir reden, treffen uns morgen um 16.00 Uhr bei mir zu Hause, Jan.“

Das war ja mal wieder typisch. Er lies ihm ja noch nicht mal die Möglichkeit sich zu entscheiden. Aber immerhin war er bereit mit ihm zu sprechen.
 


 

Rod machte sich also am nächsten Morgen auf den Weg zu Jan. Bela sagte er nichts davon, da er nicht wollte dass sich dieser unnötig Hoffnungen machen würde.

Er war ziemlich nervös, als er um kurz vor vier an Jans Haustür stand und den Klingelknopf drückte. Was würde Jan ihm mitteilen?
 

Jan öffnete und Rod blickte in zwei ernste, grünbraune Augen. Jans Miene ließ keine Schlüsse über seine innere Verfassung zu. Er wirkte ruhig und kühl.

„Schön dass du gekommen bist. Möchtest du etwas trinken?“

„Ist doch selbstverständlich. Ein Wasser, wenn’s geht.“

„Ok, setz dich schon mal ins Wohnzimmer.“

Rod tat wie ihm geheißen und nahm auf Jans großem Sofa platz. Er sah sich um. Jans Wohnung war ordentlich und aufgeräumt, alles schien an seinem Platz zu sein.

„Weiß Bela dass du hier bist?“

Rod schrak zusammen, er hatte gar nicht gehört, dass der Blonde schon wieder ins Wohnzimmer gekommen war.

„Nein, ich dachte es sei besser ihm erst einmal nichts zu sagen. Es geht ihm ziemlich schlecht, weißt du.“

„Ach wirklich? Darüber hätte er sich vielleicht vorher Gedanken machen sollen.“

„Jan, willst du wirklich alles hinschmeißen, ohne mit ihm darüber zu sprechen.“ Rod sah seinen Freund ernst an.

„Ach, wir sind zu verschieden, dass wird einfach nicht klappen.“

„Aber ihr müsst doch wenigstens miteinander reden! Ich meine, er ist sauer und du bist sauer, aber ihr sprecht nicht miteinander. Ihr habt doch nichts zu verlieren. Ich kann einfach nicht glauben, dass ihr wegen so einer Kleinigkeit aufgebt. Bela ist wütend und du bist wütend und dass zeigt doch, wie viel euch aneinander liegt. Wenn er dich nicht lieben würde Jan, dann hätte er gestern vermutlich in irgendeiner Bar, jemanden aufgerissen oder sich hemmungslos betrunken. Aber er hat den ganzen Abend in seinem Zimmer verbracht. Ihr seid füreinander geschaffen und ich kann nicht glauben, dass ihr dass nicht begreift!“

„Ach Rod, dass kannst du nicht verstehen. Bela hat mich so gedemütigt.“ Jan schaute Rod unglücklich an.

„Weil er ausgegangen ist?“

„Ach Rod, glaubst du wirklich, dass wäre der Grund für mein Verhalten? Ich kenn ihn schon so lange, ich weiß dass er gerne weggeht, klar war ich anfangs etwas beleidigt, aber aber...“ Jan fing plötzlich an zu stocken und seine Augen füllten sich mit Tränen.

„Hey“, Rod strich ihm beruhigend über den Rücken. „Was ist denn los, Jan. Was hat Bela denn gemacht, dass es dir so schlecht geht.“

„Nun ja. Bela ist in der Nacht nach unserem Streit nicht einfach in sein Bett gegangen. Er war noch bei mir.“

Rod sah den Blonden mit großen Augen an.

„Er war sturzbetrunken und hat angefangen, na ja mich anzufassen und ich wollte dass nicht, weil er doch gar nicht mehr klar im Kopf war.“

Rod schluckte.

„Ich habe ihm gesagt, dass er aufhören soll und dass ich es nicht möchte, wenn er betrunken ist und dann...“

„Was dann?“ Rod blickte den Größeren aufmunternd an.

„... dann hat er gesagt, ich wäre prüde und verklemmt.“

„Dass ist alles?“ Rod war sichtlich erleichtert. In seinem Kopf hatten sich bereits Szenen abgespielt, wie ein betrunkener Schlagzeuger, über den armen Jan herfiel und dann so was.

„Was heißt hier, dass ist alles?“ fragte Jan aufgebracht.

„Naja, komm Jan. Felse war betrunken, da sagt man schon mal Dinge, die man so nicht meint.“

„Aber, aber er hat mich beleidigt und überhaupt, sagen betrunkene Menschen, nicht immer die Wahrheit?“

Rod war erstaunt. Er hätte nie gedacht, dass der große, selbstbewusste und starke Farin Urlaub, so sensibel war. Wegen einem Satz den Bela im Vollsuff von sich gegeben hatte, war er so beleidigt. Aber er war auch erleichtert. Dass würde sich schon wieder einrenken. Wegen so einer Kleinigkeit, würden die beiden sich nicht trennen. Dafür würde er schon sorgen.

„Rod, bin ich prüde?“

Der Bassist schenkte ihm einen liebevollen Blick. „Nein, du bist nur unsicher und ich bin überzeugt, dass Bela dass, was er gesagt hat, nicht so gemeint hat. Verstehst du, der Alkohol hat seine Zunge gelockert und er hat, nun ja nicht mehr wirklich über seine Wortwahl entscheiden können.“

„Aber vielleicht bin ich’s ja doch? Ich mein, ich hab noch nicht mit ihm geschlafen, ich möchte nicht, dass die anderen von uns erfahren.“

„Aber dass wird sich noch ändern, wenn ihr eine Weile zusammen seid. Du musst ihm einfach mehr vertrauen.“

„Aber dass fällt mir so schwer.“

„Ich weiß Jan, aber glaub mir. Er liebt dich, sonst würde er sich nicht so fertig machen.“

„Meinst du?“

„Ich bin mir ganz sicher.“

„Mhm, dann sollte ich vielleicht doch noch mal mit ihm reden?“

„Ja, dass solltest du.“, antwortete Rod und in Gedanken fügte er hinzu » aber vorher werde ich mit ihm reden.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Gwenny-
2007-10-24T15:43:33+00:00 24.10.2007 17:43
Soo ich hab jetzt alle kapitel gelesen.
Und ich muss dir echt sagen....*theadralisch schaut*
DAS DAS SO ZIEHNLICH DAS GEILSTE WAR DAS ICH JE GELESEN HABE!!!!!
Das ist so mitreißen und super geschrieben..
Boar bei den mittleren Kapiteln ist mir echt das Herz in di eHose gerutscht, ich war echt so mitgerissen, das ich alles avergessen habe...>.<
(*damit hausaufgaben meint*.-.-)

Super geil, ich freu mich schon sowas von aufs nächste Kapitel...>.<
*schon bauchgribbeln hat*
geil,geil,geil...>.>

So, Ne Farin
*keckse dalass*
Von:  Alex_Fischer
2007-10-22T13:36:28+00:00 22.10.2007 15:36
wuiiiiiiiiii~
*_*
*freuz+
man ey endlich mal XD
einen schritt näher an die versöhnung

*roddi knuddel*
was wärn die zwei Nasen ohne den XD
*lacxh*
freu mich wenns weiter geht ^^

LG Alex
Von:  Korky
2007-10-21T15:49:29+00:00 21.10.2007 17:49
schööööhööööhhööööön XD
Von:  Teukie
2007-10-21T14:25:37+00:00 21.10.2007 16:25
Endlich gehts weiter =)
woah Rod is toll... Und Fu und BB auch...*mah*
Ich mag deine FF

mach schnell weiter!
Von:  Kokuren2
2007-10-21T11:21:12+00:00 21.10.2007 13:21
guuut sehr gutXD irgendwie hab ich mir auch so gedacht´´das ist alles?´´
ich shcließe mich meiner vorgängerin an.....roddi, wir legen all unsre hoffnungen in deine HändeXD

freu mich schon tierisch aufs nächste kapitel^_^

lg caro
Von:  MSK
2007-10-20T22:55:41+00:00 21.10.2007 00:55
Hab mich richtig gefreut, dass es weiter geht.
Und dass du die Sache mit der Beleidigung nicht so dramatisierst sondern mit Rods Sicht da ein bisschen Rationalität reinbringst...
Ach ja, Roddi, was würden wie ohne ihn tun???
Bin gespannt auf ein neues Kapitel und die great discussion: Bela <->Rod


bis dahin^^


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