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Weihnachten am Tempel

...oder Mace Windus Auffassungen von einem gelungenen Fest^^ Neues Kappi on! =)
von

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Vier Wochen bis Heiligabend...

Disclaimer: Keine der aufgeführten Personen gehört mir, sie gehören allein George Lucas und ich mach auch kein Geld damit^^
 

So, das ist erstmal ein Teil von meiner ersten Starwars- Fanfic, hoff, sie gefällt euch und schreibt schön fleißig Kommis :3
 

Weihnachten am Tempel
 


 

Vier Wochen bis Heiligabend...
 

"Anakin Skywalker! Was glaubst du, wer du bist?"

In einem kleinen Klassenzimmer irgendwo im 27. Stock des Jedi- Tempels fuhr ein uns wohlbekannter, vierzehnjähriger Padawan erschrocken aus dem Schlaf hoch und schaute schuldbewusst in ein ärgerliches Gesicht, auf dessen Stirn sich eine steile Sorgenfalte gebildet hatte.

" Ich... ähm... Verzeihung, Meister Windu ", stotterte er schnell, " ich glaube, ich hatte in letzter Zeit wohl ein Bisschen wenig Schlaf... Aber ich verspreche Euch hoch und heilig, dass es nie wieder vorkommen wird!"

Mit einem Blick, bei dem jeder noch so strenge Mensch weich geworden wäre sah er zu Mace Windu auf. Doch in den fünf Jahren, die er diesen nun schon kannte, hatte er bitter lernen müssen, dass Mace Windu auf solche Beschwichtigungen, vor allem, wenn sie aus Anakins Mund stammten, nicht hereinfiel, sondern im Gegenteil ziemlich allergisch darauf reagierte.

Und damit hatte er auch Anakins Meister, Obi-Wan Kenobi, angesteckt. Also saß Anakin still auf seinem Platz und wartete auf die berühmte Gardinenpredigt, mit der Mace Windu gleich auf ihn einstürmen würde.

Eine kleine Papierkugel segelte durch die Luft und landete vor den Füßen des Lehrers. Mit einer raschen Bewegung seines Handgelenks ließ dieser sie direkt in den Papierkorb segeln. Er seufzte leise.

" Anakin, Anakin...ich fürchte, ich werde dir nochmals eine Strafarbeit auferlegen müssen...und sag deinem Meister, dass ich ihn sprechen will."

Anakin stöhnte innerlich auf. Reichte es nicht, dass er bis Weihnachten vor lauter Strafarbeiten, die die verschiedensten Meister auf seinen Rücken gestapelt hatten, fast zusammenbrach?

Er konnte Obi-Wans Stimme schon in seinem dröhnenden Kopf hören: " Anakin, du enttäuschst mich! Ich muss mich schämen! Hast du denn nichts Besseres zu tun, als mir Unannehmlichkeiten zu bereiten?"

Und dabei rührte seine Müdigkeit doch nur daher, dass er am Vortag bis spät in die Nacht hinein an einem Geschenk für seinen Meister gebastelt hatte! Aber Meister Windu würde das nicht verstehen. Also schluckte Anakin jeglichen Protest hinunter und fragte mit der bravsten Stimme, die er zustande brachte: "Was soll ich tun?" Mace lief umher und überlegte lange. Dann lächelte er plötzlich, als hätte er eine brillante Idee gehabt. Anakin spannte jeden Muskel an und wartete gespannt ab, ob das für ihn etwas Gutes oder etwas Schlechtes bedeutete.

"Bei seiner letzten Mission", begann Mace endlich, "hat Meister Yoda sich das linke Bein gebrochen. Deshalb..." ,Mace legte eine theatralische Pause ein, "...wirst du ihm am kommenden Mittwoch ein wenig zur Hand gehen!"

"Ihr meint wohl, zum Bein?", fragte Anakin sarkastisch, was ihm einen bösen Blick von Mace Windu und Gelächter seiner Klassenkameraden einbrachte.
 

Als Anakin an diesem Abend todmüde in sein Bett fiel, drehte er sich auf die Seite und schlief beinah sofort ein.

Er träumte, Meister Windu und sein Meister würden beschließen, ihn des Tempels zu verweisen. Obi-Wan lachte ein wieherndes Lachen, verwandelte sich in ein Pferd und galloppierte mit Meister Windu auf dem Rücken und mit wehender Mähne davon.

Dann bemerkte Anakin zu seinem Entsetzen, dass er selbst sich in eine kleine Maus verwandelt hatte und wie gelähmt auf genau dem Feldweg saß, auf dem jetzt Meister Windu in Windeseile auf seinem Meister angeritten kam. Anakin wollte weglaufen, doch seine Mäusebeine bewegten sich um keinen Millimeter, während die gefährlichen Hufe seines Meisters immer näher kamen. Er sah Mace Windus Gesicht und hörte ihn lachen:" Ja, so ergeht es Padawanen, die im Unterricht einschlafen!"

Und dann...
 

Schweißgebadet wachte Anakin in seinem Bett auf.

Ein Glück, dachte er, dass das nur ein Traum war! Doch trotzdem konnte er nicht wieder einschlafen und so beschloss er, sich das Tagebuch, in dem er seine Strafarbeiten zählte und schriftlich festhielt, nochmals anzusehen, um ja keine zu vergessen.

Obwohl er erst seit zwei Monaten darüber Buch führte, was er tagtäglich tun musste, um seine "Verbrechen des Alltags", wie Obi-Wan es scherzhaft zu nennen pflegte, wiedergutzumachen, war das kleine Pappbüchlein schon mehr als zur Hälfte voll. Anakin seufzte und schlug die Seite auf, wo er sich die noch ausstehenden Strafarbeiten notierte.
 

DIENSTAG: 16.00 Uhr Schülertoiletten (Jungs) im 13. Stock putzen

18.30 Uhr Küchendienst
 

MITTWOCH: 17.00 Uhr Meister Yodas Unterhosen waschen

17.20 Uhr Brei für Meister Yoda kochen

18.00 Uhr Abwasch für Meister Yoda

19.00 Uhr Meister Yodas Fußbad (nur rechter Fuß ;-))
 

20.10 Uhr Trainingslichtschwerter polieren
 

DONNERSTAG: 17.30 Uhr Straftraining mit Meister Adi- Mundi
 

FREITAG: 16.15 Uhr Nachsitzen bei Kit Fisto
 

SAMSTAG: 18.00 Uhr Dienst im Krankenflügel

20.00 Uhr Abgabe des zehnseitigen Strafaufsatzes
 

....
 

Als Anakin aufsah fiel sein Blick auf seine kleine Standuhr auf dem Nachttischschränkchen.

5.24 Uhr, sagte diese. In einer halben Stunde würde das Morgentraining mit Meister Yoda beginnen. Anakin verzog das Gesicht.

Mitten im tiefsten Winter in einen halb gefrorenen See zu stürzen war etwas, was ganz allein Yoda lustig finden konnte, und der stand mit trockenen Kleidern am Rand. Widerwillig packte Anakin sein Zeug zusammen und verschwand mit einem Bündel Kleider im nächstgelegenen Bad. Missmutig fragte er sich, wozu er überhaupt duschte, wo er doch innerhalb der nächstan Stunde die Nase im wahrsten Sinne des Wortes voll haben würde...
 

20 Minuten später hatte Anakin dann tatsächlich seine Probleme damit, nicht zu ertrinken.

Meister Yoda stand, auf seinen Gimer-Stock gestützt und das linke Bein in Gips, da und sah Anakin dabei zu, wie dieser gerade nach Luft schnappend an Land kroch und dabei einem begossenen Pudel nicht einmal so unähnlich sah...

Anakin fluchte den furchtbarsten Fluch, den er je geflucht hatte, seit er mit acht Jahren von Watto dazu verpflichtet worden war, das Geschirr, das der PFC-Tatooine (PodrennenFanClub Tatooine) mit seinen 800 Mitgliedern nach einem besonders tollen Rennen produziert hatte, nicht nur abzuwaschen, sondern auch wieder zusammenzukleben, da die feinen Herren beschlossen hatten, den 100. Sieg Sebulbas auf dessen hämischen Wunsch mit einem tollen Polterabend zu feiern...

Die Tatsache, dass Anakin fluchte, schien Yoda zwar noch mehr zu belustigen, doch leider durfte er das als Meister nicht dulden.

Als Anakin ein leises Räuspern hinter sich vernahm und kleine, humpelnde Schritte sich ihm näherten, wusste er schon, was los war und stellte seinen Fluch eiligst ein. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte kurz über die spröden Lippen des alten Jedi-Meisters, verschwand jedoch, noch bevor Anakin sich umgedreht hatte.

"Nicht fluchen, sondern aus deinen Fehlern lernen du sollst!", tadelte Yoda ihn streng.

"Ich weiß, Meister", murmelte Anakin beschämt. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! "Hmmm..." Yoda musterte ihn grimmig.

"Aaaaah! Verdammte S*****e!!!!"

Mit einem lauten Platschen landete der nächste Schüler fluchend im Teich.

Als Yoda Anakin nun ansah, war wieder der Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht zu sehen. " Niemals aufgeben du darfst! Dich freimachen von jeglicher Emotion du musst. Die Macht...sie stark ist in dir." Und damit verschwand der alte Jedi-Meister und ließ einen glücklichen Anakin zurück, der sich sehr darüber freute, nicht noch eine Strafarbeit aufgebrummt bekommen zu haben..

Voll neuer Energie nahm er nochmals Anlauf, drückte sich mit beiden Füßen vom schlammigen Sumpfboden ab und flog durch die Luft, wie ein anmutiger Vogel...

Fünf Sekunden, bevor er mit einem Bauchklatscher von der Wasseroberfläche, die jetzt endgültig gefroren war, abprallte und mit einem gefrorenen Grinsen auf dem Gesicht mit ebendiesem noch drei Meter übers Eis weiterschlidderte, bevor er abprupt vom einzigen Baum weit und breit gestoppt wurde.
 

Das Nächste, was Anakin wahrnahm, war das Gesicht seines Meisters, der sich besorgt über ihn beugte.

Anakin wusste nicht, was mit ihm los war, aber er war erleichtert, dass es das Gesicht eines Menschen war, in das er blickte, und nicht das eines Pferdes. Bei diesem Gedanken musste er grinsen...und verzog unglücklich das Gesicht, als ein stechender Schmerz in seiner Oberlippe explodierte.

Plötzlich wurde sein Blick klarer und mit dem vollständigen Erwachen kam auch die Erinnerung an seinen Sturz zurück. "

Mei...aua...Meisder?" Anakin setzte sich ruckartig in einem Krankenbett auf und bemerkte, dass er wohl im Krankenflügel gelandet sein musste. Außer seinem Gesicht taten ihm sein Kopf und der Bauch schrecklich weh und er legte sich schnell wieder hin.

"Was is bassierd ?" Beim Sprechen störte ihn wieder seine geschwollene Lippe.

"Das wollte ich eigentlich dich fragen! Wie kann man nur so töricht sein, zu versuchen, über einen gefrorenen See zu springen, wo Meister Yoda doch gerade das "VORSICHT; GLATTEIS!"-Schild aufgestellt hat! Anakin, benutz doch deinen Kopf! Wenigstens einmal!"

Schild? Anakin erinnerte sich an kein Schild. Wenige Minuten vor seinem Sprung war der See doch noch ein See gewesen! Anakin seufzte resigniert. Manche Dinge würde er doch nie verstehen!

"Anakin, du könntest tot sein!", zeterte Obi-Wan weiter.

Immer wieder die gleiche Leier!, dachte Anakin. Doch vielleicht hatte sein Meister diesmal Recht?

"Ähm...Meister? Entschuldigt, wenn ich Euch unterbreche, aber, was genau ist denn jetzt eigentlich los mit mir? Hab ich mir was gebrochen? Muss ich Weihnachten etwa hier verbringen?", fragte Anakin beklommen.

Zum ersten Mal lächelte Obi-Wan. "Nein, da brauchst du dir gar keine Sorgen zu machen, morgen wirst du entlasen. Hattest wohl nochmal Glück im Unglück! Aber sag mir doch mal, wieso hast du dich denn nicht mithilfe der Macht abgerollt, anstatt wie ein Sack Kartoffeln aufs Eis zu knallen?!" Anakin überlegte angestrengt, wie er Obi-Wan seine Lage klar machen sollte.

Schließlich begann er zu stottern. "Also, ich...ähm...naja, ich war, ehrlich gesagt, einfach so froh, keine Strafarbeit zu bekommen, dass ich alles um mich herum vergessen habe...und dann..." Er wartete darauf, dass Obi-Wan etwas sagen würde, doch dieser glotzte ihn nur an, wie ein Raumschiff und blieb stumm.

Endlich sagte er:" Du erinnerst mich an Qui-Gon. Als Qui-Gon seine Jedi-Prüfungen hatte, war er so froh, die erste geschafft zu haben, dass er bei der zweiten auf einer Bananenschale ausrutschte und sich die Nase brach. Zwei Wochen danach bestand er sie dann mit Bravour."

Anakin sah verdutzt zu seinem Meister auf. Anstatt ihn zu tadeln, verglich dieser ihn mit Qui-Gon! Was war mit Obi-Wan passiert?

Einen Moment lang befürchtete Anakin, gar nicht aufgewacht zu sein und wartete schon darauf, dass Obi-Wans Nase sich jede Sekunde in eine Pferdenase verandeln würde und sah an sich herab, um festzustellen, ob nicht doch irgendwo gleich ein Mauseschwanz unter der Bettdecke hervorschnellen würde, doch nichts dergleichen geschah.

Als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen, bemerkte er auf unsanfte Weise, dass er sich in keinem Traum befand und schon wünschte er sich, er wäre doch nur in einem bösen Traum gefangen, aus dem er jetzt gleich aufwachen könnte.

"Wer hat mich hierhergebracht? Was ist mit meiner Nase und meinem Bauch?" Sein Meister tat geheimnisvoll. "Ruhig, Anakin, die Ärztin kommt gleich. Sofern man den Röntgenbildern Glauben schenken darf, hast du dir allerdings nichts gebrochen und da hast du außerordentliches Glück gehabt!

Ach und Meister Windu war so freundlich und hat alle Strafarbeiten, die du auf heute und morgen aufhattest, auf Sonntag verschoben. Also den Putz- und Küchendienst und die Pflege für Meister Yoda."

Anakin schrie innerlich auf. So eine Unverschämtheit! Nicht nur, dass Sonntag sein einziger freier Tag gewesen wäre, nein, Sonntag war der 2. Advent! Und jedes Jahr am 2. Advent wurde in einer Müllgrube, nicht weit vom Tempel, ein sogenanntes "Adventsrennen" veranstaltet!

Seit seinem 12. Geburtstag hatte Anakin noch nie eines verpasst!

Und er hatte auch nicht vor, das wegen einer Laune von Meister Windu tun zu müssen!

"Aber Meister! Sonntag ist doch das gr... ähm, mein einziger freier Tag! Das geht nicht! Kann ich das nicht Montag erledigen?" Obi-Wans Miene nahm einen säuerlichen Ausdruck an.

"Anakin", sagte er drohend,"hast du etwa vergessen, dass Montag..." (er begann zu brüllen) "MEIN GEBURTSTAG IST!??"

Anakin saß da, wie vom Blitz getroffen. Ja, hatte er! Und, nein, er hatte natürlich nicht an ein Geschenk gedacht! Und er wusste erst recht nicht, wie alt Obi-Wan wurde! Was aber am Schlimmstan war: Wie sollte er das alles seinem Meister beibringen?
 

Doch genau in diesem Moment trat jemand an Anakins Bett, von dem er sich ausnahmsweise einmal freute, ihn zu sehen: Meister Windu!

Kaum hörbar atmete der Padawan auf, doch natürlich hörte ihn Obi-Wan und warf ihm einen strengen Blick zu, der sagte: Wir sprechen uns noch! Anakin schluckte. Eine Katastrophe nach der nächsten brach über ihn herein! Was war diesen Monat bloß los?

Obi-Wan verließ schmollend das Bett, in dem Anakin lag und an seiner Stelle nahm jetzt Mace Windu auf dem kleinen Holzstuhl Platz.

"Anakin, wie geht es dir?", fragte er freundlich.

Da ist doch was im Busch, dachte Anakin und fragte misstrauisch: "Wo ist die Ärztin?"

Meister Windu grinste. "Ich bin die Ärztin, Anakin! Ich bat Meisterin Geda, ob ich dir nicht deine Ergebnisse verkünden dürfe und, nun, hier sind sie..." Er räusperte und sagte dann mit wichtiger Miene: "Du hast eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen, nichts Übles, in ein paar Tagen wirst du wieder wohlauf sein, dass du dagegen den Geburtstag deines Meisters vergessen hast, bereitet mir mehr Sorgen..." Anakin fühlte einen leichten Stich im Bauch. Was ging das Meister Windu an? War das nicht allein seine Sache?

"Entschuldigt, Meister", fragte er deshalb kühl, aber höflich,"aber warum seid Ihr wirklich hier?"

Er wusste, dass er etwas zu weit gegangen war, aber es machte ihn wütend, wenn man ihm seine Fehler so genüsslich unter die Nase rieb, wie Meister Windu. Dieser musterte Anakin belustigt und sagte dann: "Nun jetzt, wo er weg ist...Ich habe seinen Geburtstag ebenfalls vergessen..."

Anakin war vollkommen baff. Er glaubte, er habe sich verhört und fragte verdutzt: "Wie bitte? Ihr habt was?" Mace Windu kratzte sich verlegen am Kopf und fast wäre er Anakin sympathisch geworden, wenn da nicht noch diese Sache mit dem Adventsrennen gewesen wäre.

Als Mace sah, das Anakin nicht weiterreden würde, fragte er leise: "Glaubst du, dein Meister würde sich über eine spontane Überraschungsparty freuen?" Anakin überlegte. ER würde sich über eine Party freuen, aber erstens war er auch nicht sein Meister und zweitens, wer wusste schon, was Mace Windu unter einer Party verstand?

Also sagte er: "Ich weiß nicht. Aber ich denke, er würde sich schon über den guten Willen freuen. Was soll es denn für eine Party werden?"

Mace platzte fast vor stolz. "Eine ganz spezielle a la Mace Windu...ich dachte da vielleicht an Schach?"

Schon wieder war Anakin baff. Was stellte sich Meister Windu eigentlich unter dem Begriff "Party" vor? Ein Kaffeekränzchen für Senioren?

"Ähm, Meister, entschuldigt, wenn ich das so sage, aber, nun ja, Schach ist nicht besonders prickelnd, zumal er dabei immer gegen mich verliert und ich bin schon schlecht..." Doch Mace ließ sich nicht entmutigen.

"Dann vielleicht >Mensch ärgere dich nicht<?", fragte er hoffnungsvoll. Anakin musste sich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszuprusten. Mace Windu hatte wirklich ÜBERHAUPT keine Ahnung von Partys!

"Ähm, Meister, ich möchte nicht unhöflich sein, aber erstens ist mein Meister ein Mensch, der sich gerne und oft ärgert und zweitens, naja, unter einer Party stelle ich mir eigentlich etwas anderes vor, was aber nicht heißen soll, dass..."

Die Trauermiene Mace Windus ließ Anakin abprupt verstummen.

"Meister? Das soll ja nicht heißen, dass Ihr keine Fantasie habt, nur, ich glaube, mein Meister würde eine normale Party einer ...Schachparty vorziehen...", versuchte Anakin es nochmals. Mace Windu zog eine Augenbraue hoch, eine Geste, die Anakin an ihm hasste, vor allem, weil man nie wusste, was sie zu bedeuten hatte.

"Hmmm..." Man sah Mace an, dass er gekränkt war, obwohl er versuchte, dies durch ein leises Husten zu überspielen. "Na, gut, Anakin. Ich werde die Organisation der Party also dir überlassen. Aber ich erwarte von dir, dass es ein voller Erfolg wird!"

Langsam wunderte Anakin gar nichts mehr! Selbst wenn der Oberste Kanzler persönlich bei ihm aufgetaucht wäre und ihn darum gebeten hätte, sein Amt für eine Woche zu übernehmen, hätte Anakin wohl nur gelächelt und gesagt: "Setzen Sie sich doch bitte ins Wartezimmer, ich werde gleich für Sie bereit sein!" Aber wie sollte er innerhalb von nur einer Woche das Adventsrennen gewinnen, seine Strafarbeiten erledigen, eine Party vorbereiten und nebenher auch noch gesund zu werden?

Da kam ihm plötzlich eine geniale Idee: "Meister?", fragte er vorsichtig, "dürfte ich Euch im Gegenzug vielleicht um einen kleinen Gefallen bitten?" Mace neigte leicht den Kopf.

"Ich möchte Euch darum bitten,", stotterte Anakin hastig, " mir wenigstens den Sonntag freizugeben, um...die Party vorzubereiten!"

Unter der Bettdecke kreuzte Anakin die Finger und nahm sich vor, sonntags wirklich wenigstens ein klein wenig an der Planung zu arbeiten. Meister Windu überlegte.

"Nein", sagte er schließlich, "du hast genug Zeit!"

"Dann wird die Party eben nicht stattfinden!", schoss Anakin schnell zurück und bereute es sofort. Meister Windu zu erpressen war ein unbedingt tödliches Unterfangen, an dem er sich schneller verbrennen könnte, als ihm lieb war.

"Ich meine", setzte er deshalb schnell nach, "dass ich glaube, dass ich neben den ganzen Strafarbeiten sicher nicht genug Zeit haben werde, die Party vorzubereiten...Und die Tatsache, dass ich Euch aus dieser peinlichen Situation rette, ist doch wohl eine Belohnung wert, oder?"

Wieder überlegte Mace Windu. "Hmm, also gut."

Anakin wollte schon in Jubel ausbrechen, als Mace fortfuhr: "Du wirst deine Strafarbeiten am kommenden Dienstag erledigen."

Anakin konnte nichts dagegen tun, dass ihm buchstäblich die Klappe herunterfiel. Mace Windu lächelte schelmisch.

"Es ist schon spät, Anakin. Zeit für meine Abendmeditation. Ich muss! Bis Montag also! Und möge die Macht..." "Jaja", murmelte Anakin, während Mace Windu die Vorhänge zuzog und die Schatten ihn umfingen.

Als die Tür ins Schloss fiel, drehte sich Anakin auf die Seite und Sekunden, nachdem er seine Augen geschlossen hatte, glitt er sanft in die Welt des Schlafs hinüber.
 

Wieder saß Anakin auf dem Feldweg. Er knabberte mit seinen Mausezähnen einem Stück Käse, als er plötzlich lautes Hufgetrappel näherkommen hörte. Sein Meister, Meister Windu auf dem Rücken, galloppierte direkt auf ihn zu, riss einen Satz, flog über Anakin hinweg und ließ einen riesigen Pferdeapfel fallen, der die Maus und den Käse gänzlich unter sich vergrub. Anakin erschrak und...

DONG!!!
 

Anakin schreckte auf.

Schon wieder so ein Traum! Er blickte zum leuchtenden Zifferblatt der Pendeluhr an der Wand, die ihn gerade netterweise geweckt hatte.

Erst eins! Seine Nase tat ungeheuerlich weh und seine Beine waren eingeschlafen, also sprang der Junge aus dem Bett und stapfte im Zimmer umher. Ihm tat alles weh! Im Schein der unzähligen Monde, die ständig um Coruscant kreisten, fand er sich im Zimmer so gut es ging zurecht. Er beschloss, zur Toilette zu gehen und öffnete die Tür, die hinaus auf den schwach beleuchteten Flur führte.

UUUIIIIUUUUIIIIUUUUIIIIUUUUIIIIUUU...

Anakin blieb fast das Herz stehen: Er hatte vergessen, dass es verboten war, nachts den Krankenflügel zu betreten oder zu verlassen. Jeder, der dies dennoch versuchte, löste sofortigen Alarm aus.

Jetzt erst fiel Anakin ein, dass das Krankenzimmer eine eigene, kleine Toilette besaß.

So schnell er konnte, floh er zurück in sein Bett, zog sich die Decke über den Kopf und hoffte, dass der Alarm bald aufhören und ihn nicht in größere Schwierigkeiten bringen würde, doch, vergeblich.

Keine Minute später stürmten nicht weniger als zwanzig voll ausgebildete Jedi mit erhobenen Lichtschwertern ins Krankenzimmer, allen voran Mace Windu. Anakin machte laute Schnarchgeräusche und hoffte, die Meister würden ihm abnehmen, dass er bis jetzt brav im Bett gelegen und wie ein Engel geschlafen habe.

Der Alarm verstummte. Anakin spürte, dass die Jedi, nachdem sie jede Ecke des Zimmers genaustens unter die Lupe genommen hatten, all ihre Augen auf ihn richteten und beschloss, dass es nun wohl an der Zeit wäre, "aufzuwachen". Schüchtern öffnete er die Augen.

Er hatte sich vorgenommen, so gut er konnte den "Unschuldsengel" zu spielen und in Anbetracht seiner misslichen Lage fiel ihm das nun überhaupt nicht schwer.

"W-was ist denn los? Wieso stehn so viele Jedi in meinem Zimmer und sehn mich an? Ist etwas passiert?" Anakin vermied es, Mace Windu ins Gesicht zu sehen und heftete stattdessen seinen Blick an Ki-Adi-Mundis Robe. Mit einem leisen Surren erloschen die Lichtschwerter und Meister Windu trat näher an Anakins Bett heran.

"Anakin, ich muss dir eine schlechte Nachricht mitteilen. Das wird dir nicht gefallen...", begann Mace. Jetzt war es soweit! Jetzt musste Anakin seine Koffer packen und den Tempel verlassen!

Beklommen sah er Meister Windu an und rechnete mit dem Schlimmsten. "Anakin, gerade eben hat jemand versucht, gewaltsam in den Krankenflügel einzudringen und dabei den Alarm ausgelöst. Ich fürchte, wir haben einen Eindringling im Tempel."

Anakin saß da und starrte mit offenem Mund zu Mace Windu auf. Das war ja aber auch zu komisch! Endlich rang er sich zu einer Antwort durch und sagte leise: "Entschuldigt, Meister, aber ich fürchte, ich habe den Alarm ausgelöst.Ich..."

Einer der Jedi fiel ihm ins Wort und sagte: "Das ist ganz unmöglich! Du kannst den Alarm nicht ausgelöst haben, wo du doch die ganze Zeit still im Bett gelegen hast!"

Anakin sah sich beinahe versucht, einfach zu sagen,"Ihr habt wohl Recht, Meister", doch stattdessen schloss er die Augen, schluckte und sagte dann: "Hab ich nicht. Ich musste mal, also wollte ich mal eben vor die Tür, um zur Toilette zu gehen...Es tut mir schrecklich Leid, Meister..." Mace Windu stand da wie versteinert.

"Mit anderen Worten...", kombinierte er endlich, "...du hast uns und den ganzen Tempel aus dem Schlaf gerissen, weil du...zur Toilette musstest?" Anakin nickte beklommen.

"Anakin Skywalker, du törichter Lausebengel! Nichts als Flausen im Kopf! Ich erwarte dich und deinen Meister am Sonntag um 16 Uhr im Ratszimmer und glaub mir, diesmal kommst du mir nicht so glimpflich davon! Das wird ein Nachspiel haben!" Anakin seufzte leise. Was auch sonst?
 

Als ihn die Meister, nachdem jeder von ihnen ihm noch einen bösen Blick zugeworfen hatte, endlich wieder verließen, schlich Anakin sich auf die Toilette.

Was machte er nur falsch? Jeder fand etwas an ihm auszusetzten und das Leben am Tempel machte ihm in den letzten paar Wochen überhaupt keinen Spaß mehr. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Qui-Gon ihn gar nicht erst mit an den Tempel genommen hätte. So konnte es doch nicht weitergehen! Anakin überlegte.

Das Adventsrennen würde er jetzt endgültig vergessen können und Obi-Wans Weihnachtsgeschenk würde sicher auch nicht mehr rechtzeitig fertig werden.

Etwas muss geschehen, sagte er sich. Und es geschah. Noch in dieser Nacht...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-08-16T01:27:09+00:00 16.08.2007 03:27
Na was geschah? Ich will wissen was geschieht -.-
Und zwarr schnell^^
Schreib mir bitte eine ENS wenn du dass nächste hochlädst^^
Von:  konohayuki
2007-06-27T09:59:03+00:00 27.06.2007 11:59
Oh mein Gott!!
Das ist genial. Verdammt genial.
Mir gefällt der leicht sarkastische Unterton der Geschichte.
Würde mich wirklich freuen, wenn du weiterschreiben würdest!
kono


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