Got ya
Die Sonne wollte schon bald über der Straße ihre Bahnen ziehen. Der Fahrer reibt sich die Augen und gähnt. Die Fahrt war wirklich anstrengend. Bäume und Wiesen ziehen an ihm vorbei. Eine verlassene Gegend. Gottverlassen. Zwei Kollegen saßen hinter ihm. Alle schliefen. Vierzig Häftlinge und nur drei Polizisten. Naja die anderen hatten eben viel zu tun. Zum Flughafen würde es noch eine ganze Weile dauern. Alles illegale Einwanderer, die würden kaum versuchen zu fliehen, und wenn doch so eine Revolte war schnell im Keim erstickt. Wie und wieso sie hierher gekommen waren interessierte jedoch weder den Fahrer noch die anderen Polizisten die wachten. Für sie war es ein Beruf. Einfach nur ein Beruf. Der Fahrer wäre beinahe eingenickt, als ihm plötzlich einige Gestallten vor den Bus sprangen. Heftig tritt er auf die Bremse und bringt den Bus zum stehen. Die anderen Wachen sind aufgeschreckt, jedoch zu langsam. Schon stürmen die in schwarz gekleideten Menschen, mit Masken getarnt in den Bus. Hektisches Gebrüll, erschreckte Schreie und Kindergebrabbel. Was ging hier vor?Männer werden niedergeschlagen und Frauen gewaltsam aus dem Bus gezogen. Hilflos sind die Polizisten, wie auch die Flüchtlinge. Keine Fünf Minuten später ist das Spektakel vorbei. Fünfzehn der Mitfahrer liegen bewusstlos, mit Stich oder Schlagwunden auf dem Boden. Alle Fünfundzwanzig Frauen sind weg. Es ist still. Sehr still. Die Sonne wirft die rot-goldenen Strahlen auf den Bus, die Straße liegt verlassen dar. Der Flughafen ist in der Ferne zu sehen, doch von Tätern und Entführten keine Spur.
