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Neues Leben

Ein Leben in der Zukunft
von

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Kapiel 11

Kapitel 11;
 

„Hm…“ Aturo schlug langsam die Augen auf und hielt sich die Hand vors Gesicht. Die Sonne flutete durch die großen Fenster und blendete ihn. Instinktiv schloss er wieder die Augen und seufzte etwas. Er wusste wo er war und irgendwie hatte er das Gefühl, das er am liebsten weitergeschlafen hätte. Langsam öffnete er wieder seine Augen, die sich nur langsam an die Helligkeit gewöhnten. Sein Blick fiel an die Zimmerdecke, die in einem freundlichen Blauton anlachte. Jäh merkte er, dass er alleine im Bett lag und setzte sich auf. Der Platz auf dem Isa gelegen hatte war leer, was auch erklärte, dass ihm etwas kalt geworden war. Etwas enttäuscht wanderte sein Blick durch Isas Zimmer, das im Gegensatz zu seinem aufgeräumt aussah. Das Bett auf dem er jetzt saß, war eine dreißig Zentimeter hohe Matratze die auf einem Podest lag und insgesamt knapp 90 Zentimeter hoch sein musste. Auch bemerkte er erst jetzt das es eigentlich eine gut drei Meter große Liegewiese war sie sich mit dem Kopfende an der runden Wand anschloss. Kissen und Kuscheltiere säumten die Stelle, an der sich die Wand anschloss. Links von ihm kann nach einem halben Meter die Fensterfront, durch die die Sonne hereinlächelte. Überall standen weiße ägyptische Lotus- und purpurrote Hibiskuspflanzen, die alle Blüten trugen. Rechts vom Bett stand ein kleiner Nachtisch der genauso sie selbe Höhe wie das Bett hatte. Nach etwas Abstand kam ein großer Schreiberisch mit PC, der an einem hohen Schrank endete. Überall entdeckte er auch angebrochene Dosen mit Schokomüssen. Es sah auf einen Schrankwand, die verkehrt aufgebaut worden war. Isa hatte die Rückenwand des Schranks, der zum Bett zeigte mit einer Fototapete beklebt, die ihm ein einen Teil von Ägypten zeigte. Genau vor ihm stand ein Fernseher zwischen vielen Regalen, in denen sich Video-, DVD- und CD Player sowie allerhand an DVDs, CDs, Videos, Bücher und Mangas tummelten und irgendwie chaotisch eingeordnet wirkten. Ati nahm erst jetzt die Musik war die der CDPlayer von sich gab. Auch bemerkte der sie vielen Drachenfiguren und Fantasyposter an den Wänden und er musste zugeben, dass er sich hier ziemlich wohl fühlte.

„Hey, du bist wach?“ Isa war hinter dem Schrank hervor gekommen. Er hatte eine Tür gehört und sie hatte nasse Haare.

„Wo warst du?“ wunderte er sich nicht wenig.

„Duschen… Hinter dem Schrank geht eine Tür ins Bad, das ich mit Alex teil und ich hab die deine Sachen von unten geholt. Behaupte einfach das du hochgekommen bist, weil du noch was wegen Mathe fragen wolltest.“ erklärte sie ihm und warf ihm seinem Rucksack zu. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und trocknete ihre Haare weiter mit einem Handtuch ab: „Hast du mich denn vermisst?“

„Ja, schon… immerhin bist du in meinen Armen eingeschlafen.“ meinte er und leerte seinen Rucksack aus: „Und es ist dein Zimmer.“

„Stimmt schon, aber du kannst froh sein das es mein Zimmer ist, sonst wär ich gegangen.“ sagte Isa beiläufig.

„Du hättest mich also eiskalt alleine gelassen?“ fragte er nach.

„Sicher, gehört sich doch so nach einem One-Night-Stand oder?“ erwiderte sie und warf ihm das Handtuch zu: „Du solltest dich duschen, Ati. Auf deiner Haut klebt so viel Schweiß, dass jeder merkt was du heute Nacht gemacht hast. Alex ist nicht da, ich hab die unten auf dem Sofa schlafen sehen, als ich deine Sachen geholt hab. Und ich hab die Tür von ihrer Seite her abgesperrt, also wird sie nicht einplatzen.“

Ati fing das nasse Handtuch auf und zog eine Augenbraue hoch: „Auch wieder wahr… Aber hast du nicht trockene Handtücher?“

„Doch im Bad, nimm dir einfach Welche und der Föhn liegt auch drin. Haargel hab ich aber nicht, das brauchen wir alle nicht. Ansonsten ist alles da…“

„Okay…“ Ati krabbelte aus dem Bett und sah sie noch mal an: „Hey… ich hab’s Ernst gemeint, was ich gestern sagte, war eine sehr schöne Nacht.“

Isa sah zu ihm auf und lächelte: „Danke, aber…“, dann legte sie ihren Zeigefinder auf ihren Mund kniff das rechte Augen zu: „Ab jetzt ist es vorbei. Schhh…“
 

„Und wie war’s?“ Salomon hatte seinen beiden Enkelsöhnen aufgelauert und versperrte ihnen den Weg nach oben. Er sah sie mit beglücktem Grinsen an, als wüsste er etwas, was die Beiden nicht wüssten.

Aturo sah ihn unsicher an und blickte zu Yugi, der seinen Blick erwiderte.

„Also es war lustig.“ sagte Yugi dann und wollte an ihm vorbei.

„Lustig? Ist das alles? Ihr wart im Yume!“ fuhr er Yugi an.

„Achso… ja… das Essen war sehr lecker und nachts hat das Hotel noch den großen Weihnachtsbaum in der Lobby angezündet und gesungen.“ erinnerte sich Yugi.

„Und weiter?“ hackte Salomon nach.

„Wir haben Eyetoy gespielt und Geschenke aufgemacht.“

„Da haben wir es! Geschenke! Wo hast du denn den Schal her?“ Der Großvater hatte Yugis neuen Schal bemerkt, den er auf dem Rückweg getragen und nun über seine Jacke gehängt hatte.

„Der ist von Alex. Sie hat ihn selbst gestrickt und Yugi geschenkt.“ entgegnete Ati und versuchte an seinem Großvater vorbei zu kommen, was ihm jetzt gelang das Salomon auf Yugi losging.

„Alex?“ fragte er Yugi, der schluckte und sich hilfesuchend umsah.

„ATI!“ rief er seinem großen Bruder nach, der aber schon auf dem halben Weg nach unten in die Waschküche war.

„Was ist denn mit dem?“ Yuri sah ihrem Ältesten nach, da sie von dem Radau darauf aufmerksam geworden war, dass ihre Söhne wider da waren.

„Ich hab keine Ahnung, er ist aber schon früher ins Bett als wir anderen.“ erinnerte sich Yugi und nahm die Gelegenheit war an Salomon vorbei zu kommen. Er wusste, dass sein Großvater ihn nur ausfragen wollte und er wollte ihm einfach nicht beichten, dass Alex ihn geküsst hatte. Zwar war ein Mistelzweig über ihnen gewesen, aber trotzdem. Das ging seinen Opa nichts und zudem würde dann zugeben müssen, dass es ihm nicht wirklich unangenehm gewesen war. Es war auch sein erster richtiger Kuss gewesen, den er je von einem Mädchen auf den Mund bekommen hatte. Salomon würde nur darauf herumreiten und ihm Ratschläge geben, die er nicht brauchen konnte.

„Yugi!“ Yuri rief ihn zurück.

„Ja?“ er drehte sich zu seiner Mutter um und sah sie unsicher an.

„Deine Wäsche… bring sie auch gleich runter!“ forderte ihn seine Mutter auf.

„Oh… Okay!“ nickte er und verschwand nach unten. Er fand seinen Bruder unten an den Wand lehnend und nachdenken. Seine Wäsche hatte er schon in die Wachkörbe gestopft und Ati schien nachzudenken.

„Was hast du denn?“ wollte Yugi wissen.

„Ich warte darauf, dass Opa sich wieder beruhigt. Ich hab keine Lust von ihm ausgefragt zu werden.“ erklärte er Yugi und lächelte ihn an.

„Das versteh ich… aber ich hab da wirklich ein Problem…“ Yugi verteilte seine Wäsche auf die drei Wachkörbe und sah zu seinem Bruder auf.

„Alex?“ fragte Ati mit wissendem Gesichtsausdruck.

„Jaah…“ nickte Yugi betreten: „Ich glaub allmählich das sie wirklich in mich verliebt ist… gestern hat sie mich unterm Mistelzweig in der Hotellobby geküsst.“

„Das ist Brauch soweit ich weiß.“ meinte Aturo.

„Weiß ich, aber … Nun ja, ich glaub das sie es gern gemacht hat und der Schal hat sie sicher viel Zeit und Mühe gekostet.“ zählte Yugi auf: „Und sie hat euch anderen ja auch nichts geschenkt, nur mir.“

„Man könnte denken das es dir nicht recht ist das Alex dir soviel Aufmerksamkeit schenkt.“ schmunzelte Ati ihn an: „Ich hab doch gesagt, das du sie fragen sollst, ob es so ist. Dann weißt du was Sache ist. Du solltest dich freuen, dass Alex dich gern hat und dir keine Sorgen machen. Wie du schon sagtest, uns hat sie nichts geschenkt nur dir.“ Dann ließ er Yugi einfach stehen, bevor dieser noch was fragen konnte.

Yugi sah ihm nach, Ati machte einen seltsam vergnügten Eindruck. Das letzte Mal hatte Yugi ihn so erlebt als… ja eigentlich noch nie. Zumindest konnte Yugi sich nicht daran erinnern das er sein Bruder ihm derart aus dem Weg ging und doch sehr munter wirkte. Auch Yuri und Salomon schienen das zu bemerken, denn als Yugi wieder hochkam bemerkte er, dass seine Mutter und sein Großvater tuschelten.

„Was ist denn?“ mischte Yugi sich ein.

„Ich glaub dein Bruder wird krank… Er hat gesagt das er jetzt Aufräumen geht.“ meinte Yuri und ein wirkte äußerst besorgt.

„Ati und aufräumen?“ Yugi riss die Augen auf, dass war irgendwie unglaublich.

„Ja doch… Er ist oben und will aufräumen. Dein Bruder meinte das er endlich mal damit anfangen sollte.“ nickte Salomon: „Und dann will er mit im Laden beim Umräumen helfen. Und du? Wer ist Alex?“

„Alex?“ Yuri sah zu Yugi: „Ein Freund von dir?“

„Ja… eine Klassenkameradin… Sie war auch bei der Party.“ schluckte Yugi, auch wenn er nicht genau wusste, warum es ihm peinlich sein sollte. Immerhin, es war doch sehr nett von Alex gewesen ihm was zu schenken.

„Sie hat ihm einen Schal gestrickt.“ grinste Salomon.

„Ja und? Was ist denn daran so ungewöhnlich? Ist doch nett von ihr.“ verteidigte sich Yugi hastig.

„Ist es auch. Ich kann nicht mal stricken… Aber du hattest deinen Spaß, und das ist wichtig. Dabei fällt mir ein, Aki hat angerufen, er kommt zum Jahreswechsel für ein paar Tage nach Hause.“

„Papa kommt nach Hause?!“ Yugi begann zu strahlen. Es war schon ewig her, dass er seinen Vater gesehen hatte.

„Ja er will uns alle mal wieder sehen.“ stimmte Salomon zu, der seinen Sohn auch vermisste. Allerdings war er ihm nicht böse, das er nun der Archäologe war und sein begonnenes Werk fortführte die Grabstätte des Pharao zu finden.

„Das ist toll! Ich freu mich schon riesig.“ strahlte Yugi und wollte nach oben.

„Yugi! Suchst du bitte deinen Kimono raus? Wir wollen dann zusammen zum Schrein gehen und den von deinem Bruder will ich auch sehen!“ rief Yuri ihrem Sohn nach.
 

„Das kommt da hin…“ Ati und Yugi saßen über ihrem Puzzle im Wohnzimmer, während ihre Mutter damit beschäftig war die Kimonos zu vergrößern. Ihre beiden Jungs hatten seit dem letzten Jahr an Größe zugelegt und aus ihren Kimonos gewachsen. Zum Glück hatte sie Welche gekauft bei denen man noch den Saum noch auslassen konnte und so waren sie leicht größer zu machen.

„Ich bin ZURÜCK!“ tönte eine laute Stimme durch den Flur und ins Wohnzimmer und einige Sekunden später stand ein Mann in der Tür. Er sah etwas schmuddlig aus, da er sich in der letzten Zeit nicht rasiert hatte und seine Haare waren auch viel zu lang, soweit man es erkennen konnte, denn ein Hut verdeckte sogar sein Gesicht.

„Dad!“ Ati und Yugi sprangen von ihrem Puzzle auf und liefen zu ihrem Vater, der sich sehr freute seine beiden Jungs zu sehen.

„Akito…“ Yuri legte den roten Kimono aus der Hand und stürzte sich dann in die Arme ihres Mannes, der seine Tasche überrascht fallen ließ. Sie weinte ein wenig und drückte sich gegen ihn: „Du bist wieder da….“

„Natürlich. Du bist doch hier, oder? Tut mir leid, Honey, aber ich konnte nicht früher.“ entschuldigte er sich mir einem sanften, aber wohl sehr kratzigem Küsschen auf die Stirn seiner Frau. Er umarmte sie fest und sah dann zu seine Söhnen: „Und wie geht’s meinen großen Männern? Oh Mann Aturo du hast mich überholt…“

„Sieht so aus!“ grinste Ati der jetzt ein paar Zentimeter größer war als sein Vater.

„Halunke… Wie geht’s deiner Kleinen, Tofu oder so, hieß sie, oder?“ fragte Akito nach, der immer noch seine Frau fest an sich drückte, da sie ihn einfach nicht loslassen wollte, auch wenn er sicher ziemlich streng roch.

„Tova? Ich hab mich von ihr getrennt.“ zuckte Ati gleichgültig mit den Schultern.

„Tofu war aber gut!“ lachte Yugi amüsiert auf.

„Danke! Und wie sieht’s bei dir aus? Immer schön fleißig beim Rekorde brechen in jeder Spielart?“ Akito fuhr Yugi durch die Haare.

„Von Zeit zu Zeit, schon, aber…“

„Aber in letzter Zeit werden Mädchen interessanter.“ mischte sich Salomon ein.

„Großvater!“ Yugi sah ihn entsetzte an: „Ich wollte sagen das sie Schule immer mehr Zeit in Anspruch nimmt.“

„Vater!“ Akito strahlte Salomon an, ließ seine Frau los: „Erzähl mal, mein kleiner Yugi und Mädchen? Wer ist sie denn und wie ist sie?“

„HEY!“ Yugi sah sich hilfesuchend um.

„Lass den Unsinn, Aki! Du musst unter die Dusche und dich rasieren. Komm schon, du kleiner dreckiger Maulwurf.“ Yuri packte ihren Mann an der Hand und schleifte ihn ins Bad.

Yugi atmete erleichtert auf, dass war noch mal gut gegangen.

„Opa, lass Yugi doch endlich in Ruhe, ja? Er und Alex sind nur Freunde. Du musst nicht nach was suchen, dass nicht da ist. Das bringt ihn nur in Verlegenheit und sorgt für Missverständnisse.“ sagte Ati zu seinem Großvater.

„Musst du einem alten armen schwachen Mann denn den ganzen Spaß verderben. Immerhin hab ich doch sonst nichts mehr…“ schniefte Salomon gespielt und schaffte es sogar, dass ihm Tränen in die Augen schossen. Er wischte sich mit dem Ärmel über die Augen: „Womit habe ich es nur verdient, dass mir mein Enkel so in den Rücken fällt. Was habe ich denn nur getan?“

„Das klappt nicht.“ sagte Yugi, da Aturo schon wieder im Wohnzimmer über dem Puzzle saß. Mittlerweile war diese Masche auch schon etwas überholt. Sie hatte gut gewirkt als Yugi und Aturo noch kleine Kinder gewesen waren und bei Leuten die sie noch nicht kannten, aber jetzt? Yugi sah seinen Großvater an der nachdachte und dann…

„Mein Enkelsohn HASST mich!“ heulte er so laut los, das Ati es hören musste. Eine Antwort bekam er allerdings nicht, dafür klingelte es an der Türe.

„Wer kann das denn sein?“ wunderte sich Yugi und sah zur Haustür, die sein Opa öffnete. Wer um alles in der Welt klingte am 31. Dezember bei den Mutos an der Tür.

„Verzeihen sie bitte die Störung, ich weiß, dass es in Japan ungewöhnlich ist an diesem Abend gestört zu werden, aber ist Yugi zufällig da?“ hörte Yugi eine bekannte Stimme von der Türe her.

„Papperlapp, komm nur rein, mein Kind. Wer bist du denn?“ Salomon ließ sie ein und Yugi versteckte sich am Türrahmen und schielte um die Ecke.

„Ich bin Alex und sie müssen Salomon sein. Der alte Freund meiner Großmutter und ihr früherer Kollege.“ stellte sie sich mit freundlichem Lächeln vor: „Sie meinte auch das sie sich freuen würde sie wieder mal zu sehen.“

„Oh, ich mich auch. Ich hoffe Isabella geht es gut und auch Shiro, ich beneide ihn immer noch das er damals mit Isabella geheiratet hat.“

„Mein Großvater ist leider schon gestorben. Vor elf Jahren, wie sie wissen war er ja jünger als meine Großmutter. Er erlag einer Krankheit.“ erklärte Alex und zog sich ihre Schuhe aus.

„Oh, das wusste ich nicht. Es tut mir leid.“ wandte Salomon ein.

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, sie konnten es ja auch nicht wissen. Aber lassen wir das, ja? Wo ist denn Yugi?“ wechselte sie das Thema.

„Im Wohnzimmer, komm mit.“ lächelte Salomon und brachte Alex ins Wohnzimmer, wo sich Yugi eifrig daran gemacht hatte das Puzzle weiterzubauen. Aturo sah seinem plötzlichen Eifer stirnrunzelnd zu, doch als er dann Alex sah wurde ihm einiges klar.

„Alex? Was treibt dich denn her?“ begrüßte Ati Alex, die sich neugierig im Wohnzimmer umsah. Es war ziemlich gemütlich und schön warm.

„Hi, also… Yugi hat was bei uns liegen lassen, das wollte ich vorbei bringen.“ sie legte den Kopf schief und strahlte ihn an.

Yugi sah zu ihr und lächelte ein wenig: „Was hab ich denn vergessen?“

„Deine Socken. Hier.“ Alex holte aus ihrem Rucksack ein paar Socken hervor.

„Socken?“ Salomon sah zu Aturo der ihn ernst ansah, damit er nichts weiter sagte.

„Ich hab sie waschen lassen, ich hoffe das ist nicht schlimm.“ Sie gab Yugi die Socken in die Hand.

„Danke, aber du hättest doch deshalb nicht extra herkommen müssen.“ meinte Yugi und stand auf. Er selbst hatte gar nicht gemerkt, dass er seine Socken in dem Gästezimmer hatte liegen lassen.

„Ich weiß, aber ich wollte eh ein wenig raus und da dachte ich, ich bring sie dir gleich mal. Isa war so nett und hat mir gesagt wo ihr wohnt.“ entgegnete Alex.

„Ja… dann vielen Dank, Alex.“ schmunzelte Yugi, der sich insgeheim doch sehr freute das sie extra wegen gekommen war.

„Mach ich doch sehr gerne. Was ist? Zeigst du mir mal euer trautes Heim? Ich bin doch so neugierig!“ bat sie ihn.

Yugi nickte: „Sicher, ist aber nicht so groß wie euer zu Hause.“

Salomon wollte ihnen nachgehen, aber Aturo hielt seine Opa fest und flüsterte: „Lass die zwei doch alleine…“

„Aber ich will doch nur…“

„Großvater…“ Ati sah ihn ernst an: „Ich dachte, du willst das die beiden sich verstehen. Außerdem ist es peinlich für ihn, wenn du ständig hinterher dackelst.“

„Schon gut…“ quäkte Salomon und setzte sich beleidigt hin. Er dachte einen Moment nach: „Alex ist sehr hübsch nicht?“

„Ja schon, aber worauf willst du hinaus?“ wunderte sich Ati der an dem Puzzle weiterbaute.

„Sie ist größer als Yugi, aber sie scheint ihn trotzdem sehr gern zu haben…“

„Alex hat ne Schwäche für Jungs wie Yugi. Isa meinte, dass Alex auf süße und niedliche Jungs steht. Ich glaub nicht, dass ihr die Größe dabei wichtig ist. Wär ja auch lächerlich einen netten Kerl nicht zu wollen, nur weil er etwas kleiner ist, als sie selbst.“ Aturo drehte das Puzzleteil in den Händen und dachte nach, wo es denn hingehörte. Das Puzzle war schon ziemlich weit vorangeschritten und es schien einen tropischen Garten mit Papageien zu zeigen.

„Das ist klasse! Erst du und Isa und dann auch nicht Alex und Yugi…“ träumte Salomon vor sich ihn.

„Wie darf ich das verstehen. Soweit ich weiß, bin ich nicht mit Isa liiert. Und lass deine Tagträume sein, ja? Ich hab keine Lust das sich deinetwegen ein Gerücht breit macht, nachdem ich mit Isahra was hab.“ verärgert passte Ati die Teile weiter ein und sah immer wütender aus.

„Lass einem alten Mann doch seine Träume, Atemu…“ jammerte Salomon: „Wie kannst du nur so grausam sein… Dabei wäre es doch so…“

„Vater… Wen willst du denn meinem Sohn aufschwatzen? Glaubst du denn nicht, das Ati genau weiß, was er tut?“ mischte sich Akito ein der jetzt wie ein ganz anderer Mensch aussah. Er war rasiert und Yuri hatte hm die Haare geschnitten. Zudem war er jetzt sauber und hatte sich umgezogen: „Und seit wann nennst du ihn Atemu? Ich dachte wir hätten vereinbart das wir ihm zwar den Namen geben, aber ihn nicht benutzen wollen.“

„Schon, aber ich wollte ihn aufziehen, weil er Isahra gesagt hat.“ gab Salomon zu.

„Oh man… Was geht dich das eigentlich an. Isas ganze Familie nennt sie so außerdem gefällt mir das besser Issai. Wo ist denn da das Problem?“ bockte Aturo.

„Also geh ich davon aus, sein dir mein Vater ein Mädchen ans Herz legen will, das Isahra oder Issai heißt. Aber Dad, lass das, ja? Du willst doch auch nicht das man dich die ganze Zeit mit so was aufzieht.“ fasste Akito alles zusammen.

„Das ist also dein Zimmer…“ Alex sah sich Yugis Zimmer an und musste zugeben, dass ihr etwas klein vorkam. Aber es wirkte sehr wohnlich und warm. Alleine hier zu sein, verriet ihr über Yugi schon einiges mehr. Seine Hobbys und was er mochte. Yugi war scheinbar sehr ordentlich, nur das Bett war nicht gemacht.

„Ja, nichts Besonderes, aber meins.“ nickte Yugi und machte schnell sein Bett.

Alex lächelte und sah sich seine CDs durch, wobei sie feststellte das Yugi den gleichen Musikgeschmack wie sie selbst hatte.

„Mir gefällt`s hier! Dein Zimmer ist so wie du. Klein und fein.“ scherzte sie, allerdings bezog sich das Klein auf den Unterschied zwischen ihrem und Yugis Zimmer. Ihr gefiel das Bett, dass ihr schon beim reingehen genau gegenüber gestanden hatte, da es ein Wasserbett war und einfach toll aussah. Auch der Schreibtisch war schön, vor allem die leichten Rottöne passten gut zu Yugi, das fand zumindest Alex. Es war auch alles da, was man so brauchte, Musikanlage, CDs, DVDs, PC, nur der Kleiderschrank kam Alex seltsam klein vor.

„Ich hab zu wenig Platz um meinen ganzen Kleiderschrank reinzustellen.“ brach Yugi in ihre Gedanken ein, da er gesehen hatte, dass sie ihn aufmerksam ansah. „Ich hab immer nur Kleider für eine Woche hier oben, der Rest ist unten im Keller. Da steht mein eigentlicher Kleiderschrank, aber es ist lästig immer hin und her zu rennen. Darum haben wir das so gemacht.“

„Verstehe!“ Alex lächelte ihn wieder an.

„Ich weiß, ist nicht unbedingt normal.“

„Was denn? Ich find das irgendwie cool. So spart man sich Platz und hat weniger Chaos im Schrank.“ erwiderte sie heiter und setzte sich auf sein Bett, das gleich nachgab und unter ihr schwappte.

„Findest du? Na ja, eigentlich wollte mein Großvater noch den leeren Raum nebenan ausbauen, aber das verschiebt er immer wieder, solang muss ich eben jede Woche meine Sachen hoch holen.“ erklärte er noch und nahm neben ihr Platz: „Du sag mal, geht ihr heute auch zum Schrein?“

„Zum Schrein? Warum?“ Alex sah ihn verwirrt an.

„Das ist japanische Tradition. Wie gehen noch vor Mitternacht zum Schrein und begrüßen das neue Jahr und hören den 108 Glockenschlägen zu. Eigentlich geht man in einem Tempel, aber der ist immer überfüllt.“ klärte Yugi knapp auf.

„Wusste ich nicht, aber hört sich nett an, weißt du an Silvester haben bis jetzt groß gefeiert. Ganz L.A. ist dann erleuchtet und feiert so laut wie möglich.“ erinnerte sich Alex. Sie hatte sich auch auf das Feuerwerk gefreut das ihre Cousins aus den U.S.A mitgebracht hatten: „Braucht man da bestimmt Kleidung?“

„Eigentlich nicht, aber meine Mutter besteht drauf das wir in Kimonos gehen. Wird allerdings ziemlich kalt werden…“ dachte Yugi nach.

Über Alex Gesicht huschte ein fettes Grinsen: „In welchen Schrein geht ihr denn?“

„In den Kooun Schrein, im südlichen Stadtteil. Er ist sehr klein, aber dort kennen uns auch schon alle. Warum fragst du?“ wunderte er sich.

„Na ja, vielleicht kann ich Mana und Isa überreden mitzukommen. Alleine will ich irgendwie nicht und Kimonos haben wir eh nicht. Aber warum eigentlich nicht? Ist sicher interessant.“ antwortete Alex und sah auf die Uhr. „Oh, ich muss wohl wieder gehen. Isa und Mana warten auf mich. Ich gesagt das ich vor einer Stunde zurück bin. Bringst du mich noch runter?“

„Schade… aber ja…“ Yugi hielt ihr die Tür auf und brachte sie nach unten.

Alex zog sicher wieder an und setzte dann wieder ein charmantes Lächeln auf: „Also dann, vielleicht bis später, ansonsten sehen wir und in der Schule wieder.“

„Okay, komm gut Heim!“ Yugi schloss die Tür hinter Alex und atmete tief durch.

„Sie macht einen netten Eindruck.“ sagte Yuri plötzlich, die ihren Sohn beobachtet hatte. Sie hatte Alex kommen hören und war einfach zu neugierig gewesen.

„Ist sie auch.“ nickte Yugi und ging wieder ins Wohnzimmer.
 

„In die Kälte?“ Isa sah Alex an, als sie mit ihr und Mana über ihrem Fondue saßen. Haru und Robby waren schon wieder in den U.S.A., da sie ihre Großmutter nicht zulange alleine lassen wollten.

„Ja ich weiß, dass es kalt ist, aber es ist doch egal wo wir die Böller hochjagen.“ zuckte Alex mit den Schultern und spießte ein Stückchen Fleisch auf.

„Ich würd auch gern hingehen. In der Schule haben sie darüber geredet und es ist hier offenbar sehr wichtig. Und das bisschen Kälte macht doch nicht. Wir haben doch Daunenjacken.“ stimmte Mana Alex zu.

„Schon, aber warum interessiert ihr beide euch plötzlich für japanische Tradition? Ich dachte das wir wie jedes Jahr einen draufmachen.“ wunderte sich Isa und holte ihren Fleischspieß aus dem heißen Fett, allerdings steckte sie ihn dann gleich wieder zurück, da es noch nicht ganz durchgegart war.

„Und wo? In Japan ist doch in der Richtung eh nichts los. Wir sind nur zu dritt und immerhin leben wir jetzt in Japan.“ wandte Alex ein.

„Gibs zu, du willst nur Yugi im Kimono sehen, oder? Und Mana Aturo.“

„Autsch…“ Alex und Mana sahen sich an und waren ertappt.

„Na und? Was ist denn schon dabei?“ fragte Mana energisch nach.

„Dir würde es doch sicher auch gefallen die Jungs im Kimono zu sehen. Tu nicht so gleichgültig!“ fiel Alex auch noch ein.

„Tu ich doch gar nicht. Aber wozu braucht ihr denn mich? Ihr könnt doch auch alleine gehen, oder?“ fragte Isa und sah die Beiden ernst an.

„Das schon, aber dann bist du doch ganz alleine. Zudem will ich das wir zusammen feiern.“ sagte Mana und zog eine Schnute. Es war doch kein richtiges Silvester, wenn sie nicht zusammen waren. Es war schon schlimm genug, dass ihre Brüder und die anderen Verwandten nicht da waren. Da sollten sie doch wenigstens zusammen was machen. Bis jetzt gab es auch kein Silvester, das sie nicht mit Isa und Alex zusammen verbracht hatte und das wollte sie auch beibehalten.

„Isahra, komm schon. Willst du denn wirklich alleine hier bleiben? Ich dachte du freust dich.“ Alex setzte ein hinterhältiges Grinsen auf.

„Ich? Du meinst dich und Mana. Ihr seid doch hinter den beiden Brüdern her, wie Gollum hinter dem Ring.“ feixte Isa zurück.

„Das stimmt nicht!“ sagte Mana ernst.

„Wie soll ich das verstehen? Ich mein, bei mir stimmt das.“ verwirrt ließ Alex ihr Stück Brot wieder sinken, dass sie sich eben in den Mund stecken wollte.

„Ich find Ati schon toll, aber ich bin doch nicht von ihm besessen. Sicher würd ich mich freuen, wenn er sich in mich verliebt und wenn ich ihn im Kimono sehen kann. Trotzdem, geb ich mich damit zufrieden, dass wir gute Freunde sind.“ stellte Mana klar. Das meinte sie auch so, denn sie glaubte nicht daran, dass sich Aturo noch in sie verlieben würde, immerhin hatte sie auch schon einen Korb von ihm bekommen: „Ich glaub auch, das er schon jemand in Auge hat, aber ich komm nicht drauf wer es sein könnte. Da fällt mir ein, wo hat Ati eigentlich an Weihnachten geschlafen?“

„Im Gästezimmer dachte ich.“ Alex kümmerte sich nun wieder im ihr Essen und verspeiste ihr heißes Stückchen Fleisch.

„Nein, ich hab nachgesehen und nur seinen Rucksack gefunden. Er selbst war nicht da und das Bett unbenutzt.“ schüttelte Mana den Kopf.

„Was wollest du den in der Nacht bei ihm?“ fragte Alex stichelnd nach.

„Nur sehen, ob er gut schläft. Immerhin ist er fremd.“ verteidigte sich Mana.

„Sicher…“ grinste Alex: „Aber deine Frage ist berechtigt, wo hat er geschlafen… Isa, weißt du vielleicht wo er gepennt hat?“

„Ich glaub, dass er einfach noch auf dem Klo war, als du nachgekuckt hast.“ meinte Isa sachlich und kühl: „Aber frag ihn doch einfach.“

„Aber das Bett war noch gemacht…“ wandte Mana ein.

„In der Früh, als ich ihn wecken wollte, war es aber benutzt.“ erinnerte sich Alex.

„Hm… dann…“

„Mana, ich hab mit ihm noch ein wenig geredet, bevor er ins Bett ist. Oder du hast einfach im falschen Zimmer nachgekuckt.“ fiel Isa ein.

„Das ist gut möglich…“ nickte Mana abwesend, da sie angestrengt nachdachte.

„Wie auch immer, Isa, kommst du jetzt mit! BITTE! Ich will mit Yugi ein wenig alleine sein, aber seine ganze Familie ist dabei. Du musst mir helfen!“ bat Alex und setzte einen treuen Welpenblick auf.

Isa sah sie an und seufzte: „Sagst du es ihm dann auch?“

„Nein… ich… also ich will ihm noch Zeit geben mich kennen zu lernen. Ich bin doch noch gar nicht so lange da und kann ich doch nicht gleich im sagen das ich ihn liebe. Aber am Valentinstag bekommt er was. Aber er kann mich nicht kennen lernen, wen ständig alle anderen da sind. Hab ein Herz Isa, bitte!“ flehte Alex sie an.

„Und ich kann dann mein Glück bei Ati noch mal versuchen.“ meinte Mana plötzlich, die sich soeben vorgenommen hatte, nicht aufzugeben.

„Also Alex dir helf ich, aber du Mana lässt mich gefälligst nicht mit den Mutos alleine.“ brummte Isa vor sich hin. Sie hatte die Nacht mit Ati nicht vergessen und ein schlechtes Gewissen plagte sie obendrein. Sie hatte ja gewusste das Mana was von ihm wollte. Ihre kleine Schwester würde es ihr sicher nicht verzeihen, wenn sie es herausfinden würde.

„Wirklich?“ Alex strahlte auf und legte einen Zahn beim Essen zu.

„Warum denn? Die Mutos sind doch alle sehr nett und ich…“

„Mana, nein… Außerdem, warum willst du dich unglücklich machen? Atemu hat dir einen Korb geben, reicht dir das nicht? Eben hast du doch noch selbst gesagt, dass du glaubst, dass er eine Andere hat. Also lass es doch gut sein.“ sagte Isa ernst aber auch besorgt. Sie wusste irgendwie das Ati Mana nicht als fest Freundin haben wollte und sie passte auch nicht zu ihm. Aturo war einfach ganz anders als Mana, wobei Mana sicher eine bessere Wahl als Tova gewesen wäre.

„Schon, aber warum soll ich schon aufgeben?“ fragte Mana nach: „Könnte doch sein, das es doch noch funkt.“

„Glaubst du das denn wirklich?“ Alex sah jetzt Mana auch kritisch an. „Ati ist doch gar nichts für dich. Es ist lieb und nett, aber du braucht einen Jungen der… na ja, ein wenig anders ist. Der dich fesselt und bei dem du sagst: Den krall ich mir! Egal was passiert! Aber das tust du bei Ati nicht. Du würdest in freigeben, aber nicht wirklich weinen. Mana du schwärmst für ihn, aber das ist keine Liebe.“

„Nein! Ich liebe ihn!“ bockte Mana.

„Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass er eine Andere geküsst hat und zwar nicht Tova?“ fragte Alex scharf nach.

„Was? WEM?“ Mana sah sie unsicher an und glaubte sich verhört zu haben.

Isa runzelte die Stirn und irgendwie verging ihr der Appetit ein wenig, als sie Alex hörte. Sie war sich sicher, dass sie nichts von ihm wollte, aber irgendwie fühlte sie sich verraten. Immerhin hatte sie mit ihm geschlafen, da hätte er wenigstens was sagen können, soviel war er ihr schuldig.

„Alex, wen hat er geküsst?“ fragte Mana weiter nach.

„Genau das mein ich. Du regst dich viel zu sehr auf, so ein Hitzkopf bist du nämlich gar nicht!“ Mana schien im Moment fast wie eine Furie, die eben gehört hatte, dass ihr Lieblingsstar eine Verlobung hatte.

„Hm… okay.. Kann sein, aber…“ Mana setzte sich wieder hin: „Ich geb nicht auf. Wen hat er nun geküsst? Und warum reagier ist zu hitzig?“

„Niemand, war nur rein hypothetisch. Und weil das einfach nicht zu dir passt, so darfst du dich erst aufregen, wenn er dein Freund ist.“ grinste Alex sie an.
 

„Mir ist kalt…“ Isa zog ihre Jacke fester um sich. Alex und Mana schienen die Kälte gar nicht zu spüren. Sie sahen sich auf dem Schreingelände um und besonders die Verkaufstände scheinen sie zu interessieren. „Was müssen die Mutos auch im Mitternacht herkommen…“ murrte sie weiter vor sich ihn.

„Ach komm schon!“ Alex sah sich einer der Hamaya an. Der weiß gefiederte Pfeil sollte als Waffe gegen böse Geister dienen, aber sie ließ es dann doch bleiben.

Auch Mana stöberte in den Glückbringern und fand einen für Liebe, den sie sich gleich kaufte. Anschließend stellte sie sich zu den Anderen und sprach ein Gebet.

„Hallo!“ Alex hatte die fünf Mutos entdeckt und war gleich zu ihnen gelaufen, dabei hatte sie glatt Isa und Mana stehen lassen.

„Alex… Ihr habt es also geschafft.“ Yugi lächelte sie an. Er hatte wirklich einen Kimono an, der speziell für den Winter gemacht war. Daher war es gerade noch halbwegs angenehm, auch wenn er eine Jacke über dem Kimono trug. Zum Glück lag auch kein Schnee und die Temperaturen bewegten sich um knappe zwei Grad plus.

„War ja nicht so schwer zu finden.“ dann sah sie zu Yugis Eltern und verneigte sich: „Guten Abend, Herr und Frau Muto.“

„Eher gute Nacht, du bist also Alex. Mein Vater hat von dir erzählt. Ich bin Akito, Yugis und Atis Vater.“ stellte sich Akito vor und gab Alex die Hand: „Ich freu mich dich kennen zu lernen, und das ist meine Frau Yuri.“

„Ich mich auch.“ Alex schüttelte Akito die Hand und dann auch Yuri.

„Bist du alleine?“ wollte Ati wissen, da er nur Alex sah.

„Nein, eigentlich nicht… Mana ist bei den Buden und Isa…“ Alex stockte plötzlich: „Ich weiß gar nicht, wo sie ist… Irgendwie hab ich beide aus den Augen verloren.“

„Dann sollten wir sie suchen oder?“ fragte Salomon nach: „Um diese Zeit sollten Mädchen nicht mehr alleine unterwegs sein.“

„Find ich auch, es ist bald soweit das sie Glocke läutet.“ stimmte Yuri ihrem Schweigervater zu. Sie ließ den Blick wandern, bis ihr einfiel das sie Mana noch nie gesehen hatte, aber auch Isa sah sie nicht.

Zusammen gingen sie durch die Menschen und fanden Mana recht schnell, die gerade beim Handeln war, da sie etwas haben wollte, das ihre Finanzen überstieg.

„Mana!“ Alex wartete bis sie fertig war und ihren Hamaya gekauft hatte, den sie ihrer Großmutter schenken wollte: „Da bist du ja, du kann doch nicht einfach verschwinden. Ist Isa nicht bei dir?“

„Nee, ich dachte sie wär bei dir… und Hallo! Sie müssen Atis Eltern sein… Ich bin Mana Shimboku und gehe mit Yugi in einen Klasse! Es ist mir eine große Ehre sie kennen lernen zu dürfen.“ sie verbeugte sich tief und griente frech.

„Ja ja… aber wo ist Isa? Du weißt das sie nicht her wollte … Jetzt wird sie stinkig sein…“ winkte Alex ab und sah sich weiter um.

„Glaubst du dass sie so schnell sauer wird?“ wunderte sich Salomon.

„Glauben? Wissen! Meine Schwester ist da etwas nachtragend… Wir haben sie ja überredet mitzukommen. Und jetzt steht sie alleine da.“ dachte Mana laut nach.

„Das kriegen wir schon, seid ihr zum erstem Mal an einem Schrein?“ wandte Yuri freundlich ein.

„Ja, wir kommen ja aus den U.S.A. und da feiert man anders.“ antwortete Mana die im Gegensatz zu den anderen gar nicht suchte.

„Andere Länder andere Sitten. Dann hoff ich das es euch hier gefällt und ihr nichts vermisst.“ lächelte Akito Mana an.

„Ati, zeigst du mir das Gelände?“ kam es ihr plötzlich in den Kopf und sah ihn mit großen liebenswürdigen Augen an.

„Was?“ Im ersten Moment hatte er gar nicht verstanden was sie wollte, doch dann holten ihn ihre Worte ein: „Wir können doch gemeinsam mit meiner Familie gehen, okay? Zudem suchen wir doch gerade Isa.“

„Oh… ja!“ Mana feixte verlegen und kratzte am Hinterkopf. Dass war nach hinten losgegangen, hätte sie sich eigentlich denken können, dass er jetzt zuerst mit allen auf die Suche ging und nicht ihr das Gelände das Schreins zeigte.

„Ich seh sie, da hinten, am Heiligen Baum.“ fiel Salomon ein.

Isa lehnte am Stamm des Baumes und sah hinunter auf die Stadt. Sie schein irgendwie abwesend zu sein, auch bemerkte sie nicht, dass sich ihr die Gruppe näherte. Erst als Alex sie ansprach, sah sie sich um.

„Hey, was machst du denn da? Wir haben dich gesucht.“

„Was müsst ihr auch einfach in zwei verschiedene Richtungen abhauen?“ bekam Alex in einem exzentrischen Tonfall zurück.

„Sag mal, geht’s dir nicht gut, oder was ist heute mit dir los?“ wunderte sich Mana.

„Ich wette du hast deine Tage bekommen.“ meinte Alex: „Aber trotzdem brauchst du nicht so giftig sein. Wohl zu wenig Schokolade gegessen, nicht?“

„Hm… Ich hab gleich gesagt, dass ich keine Lust hab… Und ja ich hab meine Tage...“ brummte Isa und bemerkte erst jetzt das Alex und Mana nicht mehr alleine waren: „Ups… das war wohl etwas zu laut…“

„Du bist also Isahra, oder?“ fragte Akito nach und unterdrückte ein Grinsen, da Isa gerade etwas reumütig das Gesicht verzogen hatte.

„Hoff ich doch… Entschuldigung, eigentlich bin ich pflegeleichter und nicht ganz so geradeheraus, wenn es um so was geht.“ rechtfertigte sie sich leicht kleinlaut.

Yuri schüttelte den Kopf: „Ist schon gut, könnte wesentlich schlimmer sein.“

„Meine Schweigertochter hat recht, vergessen wir das.“ winkte Salomon ab.

„Warum eigentlich zu wenig Schokolade?“ fragte Yugi plötzlich, der diese Bemerkung von Alex nicht so ganz verstanden hatte.

„Weißt du, Schokolade hat Inhaltsstoffe, da dazu führen das Glückshormone freigesetzt werden. Das führt dazu das wir Frauen während unserer Periode genießbar sind.“ klärte ihn seine Mutter auf.

„Wieso hast du keine Schokolade mehr?“ wunderte sich Ati, der sich genau daran erinnerte, dass in Isa Zimmer an Weihnachten noch einiges an Schokonüssen da war.

Sie zog eine Augenbraue hoch und sah ihn durchdringend an: „Woher willst du wissen, wie groß meine Schokovorräte sind?“

Ati dachte eine Moment nach: „Du hast also in acht Tagen gut ein Kilo Schokolade verdrückt? Wie hältst du deine Figur?“ Er hatte in Gedanken überschlagen was er gesehen hatte und das war sicher ein gutes Kilo gewesen.

„Ein Kilo in acht Tagen?“ wiederholte Salomon.

„Da waren Nüsse drin und ich hab nebenbei meine Hausaufgaben gemacht. Und da waren sie irgendwann alle. Zudem geht dich das gar nichts an, Kleiner!“ schnaubte Isa ihm ins Gesicht.

„Das kenn ich mit meinen Gummibärchen ist das genauso!“ meinte Mana, konnte aber nicht weiterreden, da die Glocke eben zu schlagen begann.

Alex sah zu Isa und warf ihnen bettelnden Blick zu. Isa nickte nur, da sie genau wusste, was Alex von ihr wollte, doch dann musste sie sich auf Aturo konzentrieren.

„Kleiner? Ich bin immer noch größer als du. Außerdem kannst du das mal bleiben lassen?“ sagte er zwischen zwei Schlägen.

„Mit deiner Frisur kein Wunder, aber wenn dir Kleiner zu nervig ist, sag ich eben Mausebär.“ lächelte Isa ihn ironisch an: „Das bist du ja gewöhnt.“

„Mausebär…?“ Ati wurde erst bleich und dann hochrot: „Musst du dich immer über mich lustig machen, Mäuschen?“

„Mäuschen? Kleiner ich hab schärfere Krallen als ein Mäuschen, also wenn schon, dann bitte Ratte.“ konterte Isa frech.

„Müsst ihr euch schon wieder streiten?“ mischte sich Mana ein, der das nicht so ganz passte, das Ati ihr keine Aufmerksamkeit schenken wollte.

„Gehen die sich öfters so an?“ wollte Akito wissen.

„Jaah… leider. Eigentlich fahren sie sich jeden zweiten oder dritten Tag so an.“ nickte Mana seufzend und begrub ihre Hoffungen für heute Abend: „Oder Alex! Alex?“

„Hey… wo ist sie hin? Und Yugi ist auch weg…“ stellte Yuri verwirrt fest. Sie und auch ihr Mann, sowie Salomon und Mana hatten ihre Aufmerksamkeit auf die beiden Streithähne vor ihnen gelenkt und nicht bemerkt, dass Alex mit Yugi verschwunden war.

„Hm?“ Ati sah auf und dann zu Isa die sich unschuldig abwandte.

„Tja, weg sind sie… doch ich glaub die Beiden kommen ganz gut allein klar.“ sie lächelte vermitzt und sah dem Stand an dem ein Tempeldiener mit seinen Kunden beschäftig war. Er sah sich die Stäbchen an, die die Menschen auf den Behältern schüttelten und gab ihnen die entsprechende Weißsagung.
 

„Yugi… warum läutete die Glocke eigentlich 108 Mal?“ fragte Alex die Yugi mit einem Trick von den anderen weggelockt hatte. Sie hatte einfach klammheimlich behautet, dass sie nicht wüsste wo die Toilette war, aber ganz dringend mal müsste. Wie sie sich das gedacht hatte, war Yugi so hilfsbereit das er sie zu den Toiletten gebracht hatte und dann auf sie gewartet, jetzt stand sie mit ihm unweit der Glocke.

Sie hatte es jetzt auch noch geschafft, das er nicht gleich zurück wollte, also hatte sie ihn jetzt eine Zeit lang für sich ganz allein.

„Die Glockenschläge sollen an die 108 schlechten Eigenschaften des Menschen erinnern. Der letzte Schlag fällt im neuen Jahr, damit der Mensch dann wieder rein ist.“ erklärte ihr Yugi.

„108?“ Alex runzelte sie Stirn: „Ich hab sicher meine Macken und schlechten Eigenschaften, aber ich glaub nicht das gleich 108 sind…“

„Nein, sicher nicht. Es ist ja ein Symbol und nicht jede Eigenschaft muss ja auf dich zutreffen. Wenn ich 108 schlechte Eigenschaften hätte, würde ja gar keine gute mehr übrig bleiben.“ lächelte er sie schelmisch an, was Alex wieder das Blut in den Kopf stiegen lies, was aber zum Glück nicht so gut zu erkenne war.

„Hast du denn schlechte Eigenschaften?“ fragte Alex ohne groß darüber nachzudenken: „Also ich bin frech, zu direkt, laut, durchgeknallt, chipssüchtig, ich muss mit dem Kopf durch die Wand, bisweilen aufdringlich… na ja, ich hör lieber auf, sonst verschreck ich dich noch.“

„Also aufdringlich bist du nun nicht gerade und ob das andere schlechte Eigenschaften sind, würd ich nicht mal unbedingt sagen.“ erwiderte Yugi, der rot im Gesicht war, da Alex meinte das er nicht eine schlechte Eigenschaft hatte: „Und ich bin zu schüchtern.“

„Bist du das?“ Alex lächelte ihn an.

„Jaah, bin ich.“ nickte Yugi und suchte in Gedanken nach einem anderen Thema: „Wie spät ist es denn?“

„Ich hab keine Uhr, tut mir leid, die gehen bei mir immer kaputt, weil ich ständig mit denen in die Badewanne geh oder sie irgendwo anschlage. Aber du bist toll, genauso wie du bist. Darum mag ich dich ja auch so gern, du bist ein großartiger Freund.“ entgegnete sie liebenswert und setzte sich auf eine der leeren Bänke.

„Meinst du?“ Yugi blieb erstmal noch stehen, er wusste nicht so recht was er sagen sollte. Alex machte ihm hier ein Kompliment nach dem anderen und er wusste nicht wie er reagieren sollte.

„Sicher, sonst würd ich es nicht sagen. Weißt du, die meisten Jungs die ich kenne, versuchen krampfhaft cool zu sein und männlicher als alle anderen. Aber du nicht, du bist einfach du selbst. Du bist nett und hilfsbereit und süß. Dass ist selten geworden und sehr wertvoll, wenn man sieht, das es noch Jungs gibt, die nicht den Macho raushängen lassen und sich ihrer selbst bewusst sind.“ zählte Alex alles auf, was ihr in diesem Moment einfiel und übersah, das sie damit irgendwie noch mehr als sonst durchscheinen ließ, dass er ihr gefiel.

Yugi setzte sich neben sie und sah sie zurückhaltend an: „Du sag mal… magst du mich? Also… als… Junge – Mann nicht als Kumpel oder so…“

„Ahm… natürlich sonst hätt ich mich doch gar nicht erst mit dir angefreundet…“ abrupt gehemmt wandte Alex den Kopf ab und ihr Herz begann zu rasen. Fieberhaft dachte sie nach, was sie denn tun sollte, sie konnte ihm nicht sagen, dass sie in ihn verliebt war, das würde sie nicht über die Lippen bringen. Die Worte würden ihr vorher ihm Hals stecken bleiben.

Es kehrte einige Zeit eine seltsame Stille ein, die nur von den Glockenschlägen unterbrochen wurde. Yugi saß mit hochrotem Gesicht da und versuchte ein Wort zu finden mit dem er wieder das Gespräch aufnehmen könnte. Was war er auch immer so schüchtern? Es müsste doch möglich sein, Alex zu sagen, dass er sie mochte, ohne gleich an Herzflattern ohnmächtig zu werden.

„Ich mag dich auch sehr gern…“ brachte er dann stockend und mit unsicherer Stimme gerade noch so heraus, aber er glaubte nicht daran das Alex es durch die Glocke gehört hatte. Dann spürte er, dass Alex Fingerspitzen gegen Seine stießen und sich blitzschnell wieder zurückzogen. Er sah zu ihr auf und bemerkte ihren fast schon glühenden Kopf.

„Tschuldige…“ lächelte sie und wirkte alles andere als gesund.

„Alex was ist denn?“ Yugi schüttelte den Gedanken von eben an und fühlte besorgt ihre Stirn: „Du bist ganz heiß… Du hast Fieber…“

„Glaubst du?“ Alex wurde schwarz vor Augen und kippte gegen Yugi. Ihr war plötzlich schlecht geworden und heiß, aber sie hatte das alles auf Yugis Anwesenheit geschoben und nicht auf eine Grippe. Yugi fing sie auf und hob sie auf seine Arme. Er stellte fest, dass sie sehr leicht war, aber er machte sich Sorgen. Ihm blieb nichts anderes übrig als sie zurück zu den Anderen zu bringen und dann dafür zu Sorgen, dass Alex schnell in eine warme Umgebung kam. Er hoffte, dass es nicht allzu schlimm war und dass Alex auch bald wieder gesund werden würde. Das Alex und er heute fast ein Pärchen geworden wären, war ihm irgendwie nicht so ganz klar, aber als er sie so ihn seinen Armen liegen sah, überkam ihm ein Drang. Yugi beugte sich über sie und küsste sie auf die Stirn, dann machte er sich auf den Weg.
 

~ End Kapitel 11~
 

(Bitte eien Kommi dalassen, ja? Sonst kommt kein Neues kapi!!^^

HEL!! ISA)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jonglicious
2006-07-09T12:25:36+00:00 09.07.2006 14:25
^-^~
du weißt ja, dass ich die story mag
*lach*
also lad schön weiter hoch, damit die anderen auch in den genuss dieser ff kommen *_*~
*sich umschau*
*andere anstachel zum lesen*
*knuff*
bis demnächst XD
HDL~


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