Tür 9 von abgemeldets vorzüglichem Buchblog-Adventskalender.
«19天» (lies: 19 Tage) von old先 (lies: Old Xian).
"The cute and funny adventures of a boy and his best friend."
Jianyi
Unglücklich in seinen besten Freund verliebt.
Können sie Freunde bleiben?
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Zhengxi
Sein bester Freund ist in ihn verliebt.
Liebt er ihn zurück?
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«19天» ist ein Manuha mit viel Humor. Das Leben zweier Teenager-Jungs ist voll mit Witz und Lachen und so mancher Slapstickeinlage. Auch in den kleinen Momenten findet der Leser ein Schmunzeln. Gerade die Gegenüberstellung von Jianyis Frohsinn und Zhengxis Griesgram sorgt für die schönsten Lacher und die beste Moral: Du machst dir deine Lacher bzw. dein Glück selbst.
In diese heitere Stimmung eingeschleust verbergen sich Momente des süßesten Herzschmerzes.
Jianyi ist in seinen besten Freund verliebt. Aber dieser erwidert die Liebe – scheinbar – nicht. Es ist eine Liebe, der der Leser beim Wachsen zusieht, und eine, die die Freundschaft zwischen den beiden nicht zu entzweien vermag.
Weil Jianyi laut ist und jede fixe Idee umsetzen muss, erkennt er die Liebe zu seinem besten Freund eher und kann sie natürlich nicht lange geheim halten. Ebenso sieht man ihm das Leid an, diese Liebe nicht ausleben zu können. Die Angst, seinen besten Freund zu verlieren, bringt ihn zu Tränen.
Die erste Liebe ist verwirrend, doch eine gleichgeschlechtliche erste Liebe zum besten Freund erscheint nur Bürde zu sein. Trotz der eigentlich heiteren Stimmung des Manhuas zeigt er den inneren Tumult und Schmerz Jianyis, als Leser will man ihn einfach in den Arm nehmen. Alles wird gut.
Auf der anderen Seite steht Zhengxi, der seinem besten Freund auch in dieser schwierigen Zeit beistehen will. Er fühlt sich als Beschützer, aber wie beschützt man vor Liebe? Mit seinem Griesgram und seiner Anti-Haltung steht er auch seinen Gefühlen gegenüber. Er kann nicht sagen, wie viel ihm Jianyi als Freund – und mehr? – bedeutet, also versucht er durch Dienste der Freundschaft zu zeigen, was er fühlt. Manchmal gewinnt man als Leser den Eindruck, er weiß selbst nicht genau, wie er für Jianyi empfindet.
Aber er ist sein bester Freund, daran ändert sich niemals etwas.
Seine schroffe und abweisende Art macht gleichzeitig deutlich, dass er mit den sozialen Komplikationen, die offene Homosexualität in der chinesischen Gesellschaft auslösen würden, nicht recht umgehen könnte. Genau dieser Spagat zwischen Freundschaft, Liebe und Realität bringt den Herzschmerz in diesen jugendlichen Alltag.
Der genialste Zaubertrick dieses Manhuas ist allerdings seine Erzählweise. Der Anfang beginnt mit Zhengxi an der Universität. Jianyi ist nach Jahren in sein leben zurückgekehrt und doch hat sich nichts verändert: sie sind beste Freunde und irgendwo steht flüsternd ein "mehr" im Raum. Ob die beiden jemals ein Paar werden, steht weiterhin in den Sternen. Wo Jianyi war und was mit ihm geschah, erfährt der Leser nicht.
Dann springt der Manhua in der Zeit zurück, als beide noch zur Mittelschule gingen und Jianyis Gefühle entdeckten. Obwohl wir Leser wissen, dass Jianyi bald spurlos verschwinden wird und die beiden für Jahre nicht der gemeinsamen Liebe (?) fröhnen werden, hofft man es doch mit jedem neuen Kapitel.
Über jedem Kapitel steht "one day" und das heißt so viel wie "Irgendein Tag im Leben eines Teenagers." Denn genau das ist es, was dieser Manhua erzählt: den Alltag von zwei Teenagern. Nicht mehr und nicht weniger. Für viele Kapitel ist die Lesereihenfolge deswegen egal und sie stehen nicht immer chronologisch. Jeder Tag ist gleich wichtig. Diese unchronologische Erzählweise gibt sowohl dem Lachen als auch dem Herzschmerz ein universelles, allgegenwärtiges Gefühl: Das ist, woraus das Leben besteht.
«19天» ist über das Leben und Lieben zweier bester Freunde und erzählt wie das Leben eines Teenagers selbst: voll mit Pleiten, Pech und Pannen und diesem einzigartigen Gefühl, dass jeder Moment der wichtigste ist.
Alle Bilder sind aus der wundervollen Feder von old先.
P.S.: Außerdem gibt es noch zwei andere, fesche Jungs, zwischen denen sich Liebe (?) anbahnt. Aber die entdeckt selbst.
