Sachkundeprüfung Hunde NRW – Nicht alle Fragen kommen aus der Praxis
Bevor man in NRW einen “großen” Hund anmelden darf, muss man als zukünftiger Besitzer eine Sachkundeprüfung ablegen und bestehen. Hierbei handelt es sich um einen Multiple-choice Test. Aus 100 vorgefertigten Fragen werden 34 Stück ausgesucht wovon 24 richtig beantwortet werden müssen. Abnahmeberechtigt sind zum Beispiel Tierärzte. Als “großer” Hund wird in Köln ein Hund definiert, welcher ausgewachsen eine Widerristhöhe von 40 Zentimeter oder ein Gewicht von 20 Kilogramm erreicht. Bei einem Golden Retriever ist beides der Fall, weswegen eine solche Prüfung abgelegt werden muss.
Nach einem kurzen Anruf bei unserem Tierarzt wurde mir mitgeteilt das ich diese Prüfung jederzeit ablegen könnte. Den Fragenkatalog mit allen 100 Fragen findet man im Internet auf der Kölner Homepage zum lernen. Ich persönlich habe diese Fragen ohne sie mir vorher durchzulesen einmal versucht für mich zu beantworten und habe festgestellt das ich zwar eine Menge weiß, aber so manche Frage – Antworten – Kombination für mich nicht aus der Praxis stammen. Einige Beispiele:
A19.) Wie sollte ein Hund getadelt werden?
a) durch Schläge
b) über Leinenruck
c) über die Stimme
d) durch Schnauzengriff
Hier habe ich c) angekreuzt und natürlich teilweise daneben gelegen. Richtige Antworten wären gewesen: b, c, d
Wenn ich überlege wie oft ich Bonny über den Schnauzengriff “getadelt” habe, kann ich mich an kaum einen Fall erinnern. Für mich ist der Schnauzengriff schon eine höhere Eskalationsstufe als ein einfaches “tadeln”. Und auch der Leinenruck hat sich bei uns in der Praxis kaum bewährt. Häufig wird dieser einfach vom Hund reagiert. Am effektivsten ist die Stimme, ein lauteres Kommando wie “nein” in einer tieferen Tonlage sorgt meistens für den gewünschten Effekt. Das die Antwort a nicht in Frage kommt, dürfe aber auch allen klar sein.
A23.) Kann man Hunde miteinander spielen lassen?
a) jederzeit
b) wenn sie sich kennen
c) wenn es gut sozialisierte Tiere sind
Auch hier habe ich nur c) angekreuzt. Und wieder lag ich teilweise daneben. Die Musterlösung sieht nämlich c) UND b) als Richtig an. Bonny kennt mitlerweile viele Hunde aus der Umgebung. Dennoch gibt es Kandidaten mit denen ich sie nie spielen lassen würde. Nur weil sie sich kennen, ist für mich absolut kein Argument sie miteinander spielen zu lassen, da beide Hunde auch eine gegenseitige Antipatie entwickeln können.
A27.) Sie gehen mit ihrem freilaufenden Hund spazieren. Ein Spaziergänger bleibt zögernd und verängstigt stehen.
a) mit Kommando “Fuß” zügig vorbeigehen
b) den Hund weiter frei laufen lassen und selbst normal weitergehen
c) den Hund anleinen
Mein gesundert Menschenverstand sagt mir, dass ich bei der Begegnung mit einer verängstigten Person versuche die Situation so schnell wie möglich und unter allen Sicherheitsaspekten beseitige. Heißt: Ich leine meinen Hund an, gib ihm das Kommando “Fuß” und gehe zügig am verängstigten Spaziergänger vorbei. Weit gefehlt. Laut Test ist nur das anleinen notwendig. Das der Hund auch an der Leine ausbrechen kann wird hier nicht bedacht. Vor allem bei Flexileinen ist das ganz schnell passiert weil viele Hundebesitzer nicht so schnell reagieren können/wollen.
A6.) Sie haben einen kleineren Hund, ein großer fremder Hund kommt ihnen entgegen. Wie verhalten sie sich?
a) Hund auf den Arm nehmen, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen.
b) Versuchen, de ngroßen Hund zu verscheuchen.
c) Zügig mit ihrem Hund ihren Weg fortsetzen
d) Versuchen auszuweichen, ansonsten den Weg zügig fortsetzen.
Für mich kamen sowohl c) als auch d) in Frage, denn selbst wenn ich versuche auszuweichen möchte ich die Situation für mich und meinen Hund schnell beenden, weswegen ich den Weg zügig fortsetze. Leider war auch hier nur d) richtig, was ich nicht umbedingt verstehe.
Generell werden in dieser Sachkundeprüfung aber auch Fragen zu spezifischen Rassen gestellt, mit denen ich eigtl. nichts zu tun habe. So wird danach gefragt mit welchen Hunderassen in NRW seit dem 01.01.2003 nicht mehr gezüchtet werden darf (Bullterrier), welche Hunderasse ohne Erlaubnis des Ordnungsamtes nicht mehr gehalten werden darf (American Bulldog) und welche Hunde gemäß Landeshundegesetz NRW mit einem Chip gekennzeichnet werden müssen (Riesenschnautzer, Staffordshire-Terrier, Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, aber zum Beispiel der “Westhighland-Terrier nicht).
Fazit:
Ich werde in den nächsten Tagen oder Wochen die Sachkundeprüfung beim Tierarzt meines Vertrauens ablegen und hoffe das ich mir merken kann, welches die Antworten sind die der Prüfer hören möchte.
Als Quelle der Fragen und Antworten diente der öffentlich runterladbare Fragenkatalog für die Sachkundeprüfung Hunde NRW von der Homepage der Stadt Köln.
Originalbeitrag in meinem Weblog unter http://lifeofben.de/?p=235 zu finden.
Wie du schon sagst: Mit der Zippleine ist es manchmal so eine Sache...
Digimon Alpha Generation
→ Wenn die Welten kollidieren...
Digimon Battle Generation
Nur weil jemand den Test besteht, heisst es nicht, dass er das wissen wirklich anwendet oder fähig ist es anzuwenden.
Ich kenne genug hundehalter, die in der Theorie wissen wie sie einen Hund erziehen sollten, aber es einfach nicht umsetzen können warum auch immer.
Daher find ich diese Tests eher unsinnig und billig ist der Spaß sicher auch nicht
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Nur weil jemand den Test besteht, heisst es nicht, dass er das wissen wirklich anwendet oder fähig ist es anzuwenden.
Ich kenne genug hundehalter, die in der Theorie wissen wie sie einen Hund erziehen sollten, aber es einfach nicht umsetzen können warum auch immer.
Daher find ich diese Tests eher unsinnig und billig ist der Spaß sicher auch nicht
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Über Sinn und Unsinn des Testes kann man sich streiten. Vor allem in Hinblick darauf, das man diesen Test wiederholen darf (wie oft weiß ich aber nicht).
Ich halte den Test halt nur absolut nicht für Praxistauglich -_-
Allein die Frage:
A4. Ordnen Sie nachstehende Begriffe den aufgeführten Geräuschen zu:
a) ängstlich 1) tiefes Knurren, Brummen
b) aufmerksam 2) Winseln
c) drohend 3) lautlos
Mein Hund knurrt wenn er Angst hat oder spielen will, winselt, wenn er Schmerzen hat (oder besser glaubt, welche jetzt haben zu müssen) und jault, wenn er Aufmerksamkeit will.
Genauso wie die Frage mit dem "großen, fremden Hund"
1. kommts ja nicht drauf an, ob das andere Vieh groß oder klein ist, aggressiv/auf Krawall gebürstet können sie alle sein und zum Zweiten kommts auf die Haltung und Reaktion des anderen Hundes, bzw Halter auch an.
Ich finde es zwar theoretisch nicht schlecht, wenn man ein paar rudimentäre Grundkenntnisse hat und wenn ich Fragen hab, ruf ich auch meine Freundin an, die sich aus persönlicher Liebe stark mit sowas beschäftigt, aber derart allgemein gehaltene Fragen (die so nicht wirklich zu beantworten sind, weil Situations-/Hundsbedingt) oder spezifische Rassenfragen bringens auch nicht.
Bei uns im Tierheim gibts ne Hundetrainerin - die die Viecher rein mit Leckerli bzw Leberkäs konditioniert.
Abgesehen davon, dass gewisse Hunde dann für ewig versaut sind (oder es mehr werden) und krank werden können bringt es nichts.
Umgekehrt gibts genug Leute, die vom entsprechenden Viech (Hund, Pferd, Katze) kaum Ahnung haben und trotzdem perfekt damit umgehen können.
Aber ist irgendwie typisch, so nen theoretischen Test zu machen, der kaum Sinn hat. Bringt schließlich Geld (und bei dem, was du da gezahlt hast wohl nicht wenig).
Ich hab ne französische Bulldogge und wenn der ausgepowert ist oder neugierig brummt er rassebedingt durch die schnauze nunmal weil er dann anders atmet als im entspannten zustand. Deswegen ist er noch lange nicht bedrohlich oder auf krawall gebürstet.
Und meine erfahrung ist einfach, dass viele große Hunde wesentlich besser erzogen sind, als die kleinen. Zumindest vom dem was mir täglich so begegnet. Daher finde ich deine letzte beispielfrage noch fraglicher.
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