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Rezension: Awkwardly Undercover Doujinshi, Awkwardly Undercover, Feuilleton, Rezension

Autor:  kikidergecko

Im Doujinshi Awkwardly Undercover - Der Tod hat Auszeit von Nanatsu-Nee-Chan geht es um eine Agentin namens Moeru, deren Mission nicht ganz glatt läuft. Mehr will ich zur Story nicht sagen, denn der Comic ist noch nicht allzu weit fortgeschritten. Wer sich nicht spoilern lassen will, sollte übrigens auch die Augen von der Douji-Beschreibung fernhalten, die besteht nämlich aus einem Ausblick zu den Konsequenzen für die Agentin.

Der Prolog von Awkwardly Undercover besteht im Großen und Ganzen aus einem Polizeieinsatz, denn jemand scheint die Agentin bei ihren Machenschaften ertappt zu haben. Zunächst wirken die Figuren noch sehr hölzern und die Konturen eher skizzenhaft, doch der Stil und auch die zahlreichen Anatomieschwächen bessern sich bereits gegen Ende des Prologs deutlich. Vor allem die Dynamik der Haare und die schelmenhafte Mimik der Protagonistin tragen zu einer spannenden Atmosphäre bei und lassen die Flucht erst richtig actionreich wirken. Und wie es sich für einen ordentlichen Prolog gehört, endet auch dieser mit einem Cliffhanger und einigen offenen Fragen.

Im ersten Kapitel, das Nanatsu-Nee-Chan noch nicht beendet hat, lernen wir zwei weitere Mitglieder des Agenten-Tems kennen, die nicht sehr begeistert über den Ausgang der Mission zu sein scheinen. Doch nun genug der Story:

Wie bereits erwähnt, sind die Figuren nicht immer astrein anatomisch und perspektivisch dargestellt, doch ab der Mitte des Prologs werden diese Unstimmigkeiten zur Nebensache, möglicherweise weil dann die Hauptfigur etwas markanter daherkommt und die Aufmerksamkeit der Leser damit auf sich zieht. Was dann mehr ins Auge fällt, sind die vielen Grautöne und Grauverläufe, mit denen die Autorin ihre Zeichnungen ausschmückt. So entsteht der Eindruck schwarz-weiß gedruckter Farbseiten. Vielleicht sollte sich Nanatsu-Nee-Chan auch mal an klassischen Schwarzflächen, Rastern oder einfach nur detaillierteren Hintergründen versuchen, um den Eindruck der Seiten zu verbessern. Da der Comic laut Autorkommentaren sowieso digital entsteht wären der Experimentierfreude kaum Rikisen entgegengesetzt.

Texte und Lettering fallen nicht weiter negativ auf, allerdings wechselt die Schriftart im Laufe des Prologs mehrere Male: Vom elendigen Comic Sans zu einer markanten serifenlosen Schrift, dann wird auf einmal eine Pseudo-Schreibschrift eingestreut und die serifenlose Hauptschrift noch einmal gewechselt, bis sich letztendlich eine gewisse Konsistenz einstellt. Ein "Mehr" bei der Schriftenwahl ist jedoch selten ein "Mehr" in der Wirkung beim Leser, auf unterschiedliche Arten von Schriften für gerufene Sprache, Umgebungsbeschreibungen oder verschiedene Sprecher sollte generell verzichtet werden. Gut gewählt und sehr sinnvoll finde ich hingegen eine separate Schrift für einen Funk-Kommunikationspartner. Hier ist der Einsatz zweier Schriften nötig, um die Beiträge des "unsichtbaren" Dialogpartners verwirrungsfrei zu kennzeichnen, zudem trägt eine eher eckige Font zur Immersion bei, man kann die Verrauscht- und Verzerrtheit der Stimme dann leichter nachempfinden. Schriftartwahl ist ein sehr tiefgreifendes Stilmittel, das Allgemein sehr behutsam eingesetzt werden muss um die Wirkung der Bilder zu unterstützen statt zu zerstören.

Doch genug gemeckert, ich mag Awkwardly Undercover trotz seiner Schwächen. Die in der Beschreibung umrissene Story hat viel Potenzial für eine humorvolle und actionreiche Geschichte, die Protagonistin war mir auf den ersten Blick sehr sympathisch. Werden die genannten Ideen so dynamisch wie im Prolog präsentiert, kann sich der Douhinshi vielleicht sogar zu einer Papier gewordenen Vorabend-Fernsehserie mausern. Ich würde es Nanatsu-Nee-Chan mehr als wünschen.

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Datum: 26.01.2014 21:37
Ich kann nur zustimmen, AU ist ein toller Douji mit ganz viel Potential! :3
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Datum: 26.01.2014 21:53
;U; mich macht das grad so glücklich danke


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