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Einzelposting: Petition Bundestag: Verhinderung eines Verbotes der Wildtier/Exotenhaltung (Katzen, Meerschweinchen uvm.) durch Beschlusses eines Gesetzes


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Von:    TadStone 09.03.2012 17:17
Betreff: Petition Bundestag: Verhinderung eines V... [Antworten]
Werfen wir mal einen Blick auf das deutsche Tierschutzgesetz §6:

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn

1. der Eingriff im Einzelfall

a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder

b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,

2. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 1, 1a oder 7 vorliegt,

3. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 2 bis 6 vorliegt und der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerläßlich ist,

4. das vollständige oder teilweise Entnehmen von Organen oder Geweben zum Zwecke der Transplantation oder des Anlegens von Kulturen oder der Untersuchung isolierter Organe, Gewebe oder Zellen erforderlich ist,

5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Dies bedeutet, dass Amputationen nur begründet vorgenommen werden dürfen. Kastrationen müssen daher mit dem Sonderteil 5 gesondert abgedeckt werden, da sie eben dieses sind.

Die gängige Rechtssprechung bei Hunden ist daher, dass Kastrationen nur im Fall begründeter Krankheiten vorgenommen werden sollte. Amputation zur Wesensveränderungen eines nicht krankhaften Hundes oder Möglichkeiten, dass ein Organ krank werden könnte, sind keine ausreichende Begündung. Bei Hunden wird dies (trotz dem Fakt, dass es viele Tierärtzte mit der meist Scheinbegründung Hypersexualität trotzdem machen) auch so gehandhabt und die Rechtssprechung sieht zur reinen verhinderung der Fortplanzung den kleinsten Eingriff, also (zumindestens bei Männchen) die Sterilisation und keine Kastration vor.

Bei Katzen ist dies erstaunlicherweise anders. Obwohl zur reinen Populationskontrolle bereits eine sterilisation ausreichen würde, wird hier eine flächendeckende Kastration verlangt. Begründet wird dies mit den angeblich rein positiven Aspekten für die Katze. Allerding ist, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit, dass ein Organ erkranken kann, bzw. die Möglichkeit, dass ein Tier ein erhöhtes Infektionsrisiko hat, keine ausreichenden Indikation für eine Amputation. Und trotzdem wird es unhinterfragt ausgeführt.

Verhaltensänderungen und eventuelle Störungen des sozialverhaltens werden meistens gänzlich ignoriert. Zumindestens bei Hunden hat sich z.B. Udo Gansloßer stark damit beschäftig und ist daher ein großer Kritiker genereller kastration.

Seien wir doch mal ehrlich. Wir könnten Hauskatzen auch eine Vorderpfote amputieren. Kann sie nicht mehr weglaufen und ist sicher und immer daheim. Stell dir die ganzen Krankheiten vor, die dadurch verhindert werden, dass die Katze mit der Pfote nicht mehr in gefährliche Dinge treten kann.

Tiere sind Tier und nicht unsere Wunschobjekte, die wir operativ deformieren können sollten wie wir wollen. Nur Kastration ist da offensichtlich ein Ausnahme...

Ich glaube wir alle wollen überpopulationen von Katzen verhindern. Ob die Zwangskastration der einzig sinvolle Weg ist bleibt noch zu beweisen.

Zum Thema Lebenserwartung: Wohnungskatzen leben länger als Freigänger, leben länger als verwilderte Hauskatzen (egal ob kastiert oder nicht). Sollte der Schluss nicht also sein Freigänger zu verbieten und alle Katzen womöglich ohne Artgenossen in engen Wohnung einzusperren? Ich habe noch nie von einem gehört der mir Rät meine Katzen einzusperren, damit sie länger leben. Aber bei der Kastration wird dies plötzlich als Top-Argument angebracht, obwohl kastrierte und unkastrierte Wohnungskatzen praktisch gleich alt werden. Irgendetwas passt da nicht...

Ich weiß es ist schwer mit angehenden Tierärtzten, besonders aus Österreich, wo die Kastration sogar Gesetz ist, über dieses Thema zu diskutieren. Immerhin macht es einen gewissen Anteil eures Einkommens aus. Aber zum wohl des Einzeltieres sollte man keine generellen Entscheidungen treffen!
Zuletzt geändert: 09.03.2012 17:19:18

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