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Einzelposting: Familie im Angebot! (Wenn man einfach seinen Kopf gegen die Wand schlagen will)


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Von:   abgemeldet 12.05.2009 21:14
Betreff: Familie im Angebot! (Wenn man einfach se... [Antworten]
>Da gebe ich dir Recht - allerdings mit der Einschränkung, dass dies immer von der Familiengeschichte und der eigenen Biografie abhängt.

Ja, das stimmt selbstverständlich. Das muss man letztendlich immer bedenken und das ist auch sehr wichtig. Aber da ich das hier natürlich nicht berücksichtigen kann, weil es so individuell unterschiedlich ist, habe ich es außer Acht gelassen.

>*miep!!* Nesthocker? Nur bedingt; woran machst du das fest?

Vielleicht störst du dich daran, dass ich hier einen biologischen Begriff benutzt habe, es ist aber nur sinnbildlich gemeint. Die meisten Jugendlichen wohnen bis ca. 20 zuhause, richtig? Nur grob geschätzt. Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit – und danach wohnen viele auch wieder in familien-artigen Strukturen, zum Beispiel in einer WG oder mit dem Partner zusammen. Der Mensch ist kein Einzelgänger und braucht immer ein gewisses „Nest“. Das meinte ich eigentlich nur. Dass das nicht die Familie sein muss, ist mir schon klar, nur ist das eben der Ort, an dem man für gewöhnlich die vielen ersten Jahre des Lebens verbringt.

>Ich habe nicht gesagt, dass Traditionen, Werte, etc. per se schlecht sind.

Dann tut es mir leid, es las sich für mich so.
[Um genau zu sein, dies hier
>Nun, bestimmt Dinge haben mit Tradition zu tun - und kriege die erst mal wieder aus den Köpfen der Menschen raus, ist genauso mit Moral und Werten generell<<"
Ist ja aber letztendlich nicht wichtig, ich verstehe, wie du es meinst.]

>Fein - denn ich behaupte auch nicht, dass eine Familie grundsätzlich Teufelswerk ist

Wiederum las es sich für mich so, aber du hast es ja erklärt. ;)
Ich wollte dementsprechend auch generell etwas dazu schreiben, natürlich ist es – wie schon erwähnt – nicht so, dass man das auf jeden Fall ausweiten kann. Letztenendes ist es immer der Einzelfall, der wichtiger ist als eine Pauschalisierung.

>Natürlich ist und war die Familie für den Großteil der Menschen die wichtigste Institution.
>Allerdings haben nicht alle Familie gleich definiert; und diverse Sozialisierungsprozesse geben Hinweise darauf, dass es diesbezüglich auch häufig recht unerheblich ist, ob es sich um das klassische Modell "Vater, Mutter, Kind" handelt.

Studierst du was in der Richtung? Es hört sich fast so an. ^^
Sicherlich hast du damit recht, aber wie bereits im ersten Abschnitt geschrieben bleibt die Struktur die gleiche – die Familie ist ein Ort, der Rückhalt. „Schutz“ in gewisser Weise, bieten soll. Da wir hier von Eltern und Geschwistern sprachen, ging ich von diesen aus.
[In welchen Kulturen oder bei welchen Völkern gibt es andere Modelle? Rein interessehalber :)]


>Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es eben nicht hilft^^" *drop*

Nun, dann … hast du ein Problem. ;)
Nein, ernsthaft: Viel mehr kann man nicht machen. Und ich glaube, dann musst du dich einfach damit arrangieren. (Siehe unten)

>Abgesehen davon gehen neuere Erkenntnisse davon aus, dass die Pubertät bis zum 26. Lebensjahr anhalten soll.).

Wer? Seit wann? Quellen?

>Wie gesagt: Lebensgefühl und Erfahrungswerte

Ehrlich gesagt stoße ich mich genau daran.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit meiner Familie und du scheinbar nicht. Genau hier liegt das Problem – diese Erfahrungen prägen unser gesamtes Verständnis für Familie. Ich sehe die Familie als etwas, auf das man sich verlassen kann – du nicht, wenn ich das richtig verstanden haben, bzw. du siehst sie eher als Belastung. Das kann ich nachvollziehen, aber ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wieso du dich so sehr darüber aufregst. (Das soll jetzt in keiner Weise beleidigend sein oder so – ich stelle es nur als Unterschied zu mir fest.) Ich denke, ich komme in erster Linie so gut mit meiner Familie aus, weil ich solche Sachen einfach ignoriere. Und irgendwann ziehe ich ja sowieso aus – dann bin ich mein eigener Herr, brauche mich nicht mehr zu rechtfertigen. Wieso also die Zeit, die ich habe, damit verschwenden, mich über Menschen aufzuregen, die ich so schnell nicht ändern werde?
Es geht ja nicht darum, dass Eltern nicht an sich arbeiten sollten, wenn man sie auf ihre Schwächen hinweist. Wenn sie das nicht tun, kann man sie auch als stur und engstirnig bezeichnen.
Nein, ich denke nicht, dass es überhaupt irgendetwas über eine Familienstruktur zu diskutieren gibt. Sie ist wichtig, und da es sie – in welcher Form auch immer – schon recht lange gibt, wohl auch nötig.

>JEDER hat das Recht auf eine eigene Meinung.
>JEDER hat das Recht, diese Meinung zu äußern.
>JEDER hat das Recht, seine Meinung beizubehalten.
>Im Gegenzug ist JEDER verpflichtet, die Meinung des anderen zu respektieren und sich geduldig desjenigen Standpunkt anzuhören.

Ich habe keine Ahnung, wie deine Eltern mit dir umgehen, aber sie müssen ja richtig schlimm sein … nur verstehe ich, wie oben, nicht, warum du dich darüber so aufregst. Lass ihnen doch ihre Meinung – tangiert es dich? Du bist immer noch ein eigenständiger Mensch, der eigenständig handeln kann, das können sie dir kaum verbieten.

[Kummerkasten … *pfeif*]

>Tut mir ja Leid, wenn ich mich jetzt so ausdrücken muss: Aber die Punkte, die du gerade anführst, genau in der Form, wie du sie anführst, sind eine beliebte Erpressungsmethode vieler Eltern (ich kann das zum Glück nicht aus eigener Erfahrung sagen).

Oh doch, ich bin der Meinung, ein Kind sollte dankbar sein – wenn es Grund dafür hat. Vielleicht nicht, dass es etwas zu essen und zu anziehen bekommen hat, aber dafür, dass Eltern sich die Sorgen anhört, dass sie für das Kind da sind, dass sie das Kind lieben und akzeptieren, wie es ist, dass sie ihm Wünsche erfüllen. Nein, das ist keine Selbstverständlichkeit.
Ich bin dankbar, dass meine Mutter nur noch halbtags gearbeitet hat, damit sie für die Familie da sein konnte, ich bin dankbar, dass mein Vater das Rauchen aufgegeben und mit uns zum Schwimmen gefahren ist. Ich bin dankbar, dass es bei uns selten Streit gab, und wenn, dass mir immer verziehen wurde, wenn ich mal Mist gebaut habe.
Dass ich diese Dankbarkeit allgemein als selbstverständlich ansehe, liegt natürlich daran, dass ich sie selbst empfinde, und sie deshalb für mich normal sind.

Wenn obige Punkte nicht erfüllt sind – also, wenn das Kind für die Eltern nur eine Art „Last“ oder „Anhängsel“ ist, dann braucht das Kind auch keine Dankbarkeit zeigen, denn dann hast du recht. Aber alles, was die Eltern zusätzlich tun – nun, ich zumindest bin dafür sehr dankbar.

>(Ähm... das Thema des Threads war aber schon die komplette Sippschaft?XD)

Davon bin ich nicht ausgegangen, ich bezog mich – wie man merkt – eher auf die Eltern. Ich bin der Meinung, dass meistens die Eltern-Kind-Beziehung eher der Auslöser für Probleme ist. Mag subjektiv und falsch sein.

>Sich auf diese Liebe verlassen... Du kannst schon nachvollziehen, weswegen ich "Schwierigkeiten" mit dieser Formulierung habe?

Nein, ehrlich gesagt nicht.
Ich weiß, dass meine Eltern mich immer lieben, egal, wieviel Sch*iße ich baue.
Was bedeutet für dich „Familie“, wenn nicht etwas, dass auf Liebe oder zumindest Zuneigung basiert? Blutsbande? Dass man unter einem Dach wohnt?

>Und was ist, wenn ein Coach sagt, den Umgang mit bestimmten Personen muss man zu vermeiden suchen, wenn mit denen, ein wenig unbeholfen formuliert, "nicht auszukommen ist"?

Den Umgang vermeiden ist ein bisschen hart, finde ich. Man sollte sich arrangieren. Ausziehen, wenn es sein muss und wenn es geht, aber sich im Guten trennen und akzeptieren, dass man eben nicht miteinander klarkommt. Das gibt es nun einmal (leider) auch.

>Esx klingt für mich einfach so, als würdest du die Pubertät generalisieren und sozusagen jeden, der diese Phase "verpasst" hat, das "ausleben seiner Persönlichkeit" untersagen (Tatsächlich ist es ja auch eine Frage der Persönlichkeit)

In gewisser Weise ja, nur würde ich nicht sagen, dass diese Phase bei jedem Kind gleich ist. Aber ich denke schon, dass sie sich in irgendeiner Art und Weise äußert. Ob das Kind nun gleich völlig außer Rand und Band ist, ist die andere Frage – sicherlich nicht jedes. (Ich persönlich kenne aber keinen Jugendlichen, dessen Pupertät völlig an den Eltern vorüber gegangen ist.) Und sicherlich hat nicht jedes Kind, bei dem die Pupertät nicht alles in Chaos versetzt hat, später Probleme. Aber ja, ich glaube, dass ein Kind, bei dem diese Phase völlig unterdrückt wurde – wodurch auch immer – später Probleme mit der eigenen Persönlichkeit(-sfindung) hat.

>Ich verstehe dich jetzt so, dass ich jetzt im fortgesxchrittenen Alter kein Recht mehr auf eine Veränderung meines Lebensstiles hätte.

Nein, ich denke, wir haben einfach unterschiedliche Auffassungen, was das „Hörner abstoßen“ betrifft. Ich bezeichne damit, dass man sich grundsätzlich gegen alles und jeden auflehnt, Regeln zum Brechen ansieht und sich eventuell noch gar nicht der Folgen des Handelns bewusst ist, also noch nicht sonderlich verantwortungsvoll handelt.
Wenn du damit meinst, dass man das Recht auf Freiheit hat, darauf, wegzugehen, etc. – dann hast du natürlich recht, dieses Recht hast du selbstverständlich. Den Unterschied sehe ich darin, dass du in der Lage bist (das denke ich zumindest ;)), dir darüber im Klaren zu sein, was die Folgen deines Handelns sind – also, dass du dich zum Beispiel nicht ins Koma säufst.
Und genau weil du dir über das eigene Handeln bewusst sein kannst, können dich deine Eltern (eigentlich) auch zu nichts zwingen.

Alasdair mhic oho ...

Zuletzt geändert: 13.05.2009 15:32:02

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