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Ragnarok (Online): Wenn die Schatten lebendig werden

von

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Prolog

Midgard. Eine große und lebendige Welt, besetzt mit Wäldern und Wiesen, Wüsten und Ruinen, Dschungeln und Flüssen, Schneelandschaften und Bergen und noch wenig mehr. Wildes Leben erfüllt diese Landschaften, ob Raubtier oder passive Pflanzenfresser, so gehört es zum Kreislauf der Welt, Raubtiere jagen, Pflanzenfresser dezimieren zu ihrem eigenen Überleben die grünen Pflanzen, doch auf diese scheinen nie von der Erde zu verschwinden, sondern kehren in Hülle und Fülle immer zurück. Sich von dem Kreislauf abhebend, existieren aber noch mehrere andere Lebensformen auf dieser Erde, eher ihren eigenen Lebensweg bestimmend. Eine dieser Rassen hat sich besonders weit ausgebreitet. Ihr täglicher Lebenslauf beginnt größtenteils fast immer in ihren befestigten Städten, wo sie Handel treiben, oder ihrer gewünschten Tätigkeit nachgehen, ob sie nun Vorteil oder Nachteil für andere sind. Jedoch wehren sie sich gegen den natürlichen Kreislauf. So trachten viele, ob wissend oder unscheinbar, nach Macht, mehr Wissen, ein langes Leben und noch andere Dinge die ihnen nicht immer vergönnt sein müssen, das lange Leben besonders nicht. Eins steht fest, ehrenhaft und verständnisvoll sind ihre Mittel und Wege nur selten. So spricht man von guten Menschen oder auch von bösen, und irgendwo herrscht immer ein Kampf zwischen ihnen. Manchmal sind nur einzelne oder wenige Menschen von den Auswirkungen betroffen, manchmal aber auch ganze Massen und Städte. Doch erholt haben sie sich immer wieder, oftmals ihren Lebensweg immer weitergehend, so wie sie es wollen. Einmal jedoch...da geschah in Midgard etwas, daran sind die Menschen eigentlich nicht mal Schuld. Doch die Auswirkung war verheerend. Davon gesprochen wird jedoch nicht, nicht mal als Gruselgeschichte eignet sich die nun kommende Erzählung, denn noch immer haben die Menschen Angst davor...Angst vor den Schatten, besonders, wenn diese lebendig werden.

Die Wüstenrose und der Bär der Wälder

"Nein!", ächzte Agahnim, der sich im Bett aufsetzte, Schweiß perlte von seiner Stirn und klebte an seinem Körper. Mit ihm fuhr die junge Frau an seiner Seite hoch und musterte leicht erschrocken und verschlafen ihren Mann, der keuchend mit geschlossenen Augen da saß und sich zu beruhigen versuchte.

"Wieder der Alptraum?", fragte Faith leise.

"Ja...in letzter Zeit...kehrt er sehr oft zurück."

Still rief er sich die Erinnerungen in den Kopf, zurück zu vergangenen Kämpfen gegen die stolzen Assasinen Morroc's und zu seinem Vater, dem langjährigen General von Prontera's Rittergilde und königlicher Armee. Denn Agahnim's Leben war geprägt vom Familienstreit, oder zumindest dem, was von seiner Familie noch übrig war, ihm und seinem Vater. Unvermeidlich rief er sich den grausamen Stolz und die unbändige Blutgier seines Vaters in den Sinn, als liebevolle, zärtliche Hände ihn berührten und ihn wieder in das Bett hinab zogen, in die Realität zurück.

"Faith..."

"Wie oft auch immer du den Traum hast, ich werde dich immer wieder in das hier und jetzt zurückholen." Sie verschaffte sich seine volle Aufmerksamkeit durch einen Kuss.

In der Tat, auch wenn Agahnim's Vergangenheit als Ritter und der ständige Konflikt mit seinem Vater sein bisheriges Leben geprägt hatten, so waren die jetzigen Zustände mehr als rosig. Er hat die Armee Prontera's verlassen, auch wenn ihn das zu einem gesuchten Kriegsverbrecher macht, ihn kümmert es nicht. Er lebt glücklich verliebt und verheiratet in Morroc's Umgebung mit familiären Zukunftsplänen und einem für ihn wesentlich besseren Beruf als zuvor. Zusammen mit seiner Frau Faith, einer ehemaligen Assasine, die genauso wie er das Bekämpfen von Menschen aufgegeben hat, töten sie keine Menschen mehr, sie beschützen sie nun. Und zwar vor den verfluchten Gefahren der Morroc Pyramide. Für sie beide ist der blutige Streit zwischen den Rittern und den Assasinen Vergangenheit.

Faith's sanfte Finger glitten streichelnd über Agahnim's Brust, während sie sich an ihn kuschelte.

"Lass uns noch ein wenig schlafen, wenn wir ausgeruht für die Erkundung der Pyramide sein wollen.", doch mehr als ein leises "mhm" kam von Agahnim nicht mehr der schon wieder dabei war einzuschlafen.

Schattenwandel

Midgard ist eine große Welt voller Geheimnisse, die darauf warten, entdeckt zu werden. Zum Leid vieler waren die Geheimnise aber nicht immer gut und nützlich. Teils leben die Menschen immer noch mit einer gewissen Angst in ihrem Herzen, das Wesen aus dem gefallenen Glast Heim über Geffen herfallen, oder wenn in Morroc die verfluchten Mumien wieder aus ihren Grüften steigen. Jede Stadt hat Sorgen dieser Art; glücklich können sie sich schätzen, wenn Menschen mutigen Herzens sich diesen Gefahren zum Wohle aller stellen.

Und deshalb suchen noch heute viele Menschen weitere Geheimnisse, wenn die Angst in ihren Herzen noch nicht zu groß ist.

Doch das jetzige Geheimnis wartet nicht darauf, dass jemand es aufdeckt, nein, es macht sich selbstständig und beginnt, seine dunklen Pläne zu schmieden. Noch weiß keiner um die dunklen Gedanken, die wie ein Flüstern durch die Dunkelheit des Schattens gleiten, sich mit dieser Verschmelzen. Neue Dunkelheit wird geboren, dunkelste Schatten, die vor Licht nicht halt machen und durch dieses wandern, mit einem Schmatzen als würden sie es verschlingen. Aber noch halten sie sich still, wie echter Schatten und keiner weiß um sie, selbst die bösesten Dämonen und Geister selbst nicht. Nur eines sei noch gesagt, berufend auf Vermutungen weiser Menschen zukünftiger Zeit, dass sich die Schatten nun an Orten tiefer und böser Dunkelheit sammeln und sich von Hass, Leid und Schmerz verdammter Wesen nähren.

Fest geschmiedete Freundschaft

Die Sonne ging gerade über Geffen auf und mit ihr erwachten die geschäftigen Menschen der Stadt. Geschäfte werden für den Tag vorbereitet und Markstände werden aufgestellt, denn heute war Markttag. An diesem Tag werden die verschiedensten Dinge angeboten, weshalb Händler auch jetzt schon ihre Ware anbieten und die ersten früh aufstehenden Kunden bereits durch die Stadt stromerten. Einer von den ansässigen Händlern hat gerade seinen Laden eröffnet und im Schaufenster seine Ware ausgestellt - Waffen verschiedenster Art und Gattung. Für manche mag der Anblick der im Licht blitzenden und perfekt gefertigten Waffen abschreckend sein doch trotzdem trafen sich bereits Bürger vor dem Laden und lachten miteinander über die Dinge des Alltags, und mit ihnen der Ladeninhaber, der jeden freundlich begrüßte.

"Ja ja, alles der Reihe nach, dann geht's am schnellsten.", lachte der im vergleich zu den Bürgern große Schmied, als sich die Bürger schließlich um ihn sammelten und ihre Bitten vortrugen - meist Köchinnen, die ein Messer geschärft brauchten für ihre tägliche Arbeit und auch andere Berufstätige die einen Dienst ähnlicher Art brauchten. Ganz im Gegenteil zum weit verbreitetenVorurteil, Schmiede seien strenge und unhöfliche Personen, nahm sich dieser Meisterschmied den kleinen Sorgen seiner Kunden in der Regel an. Neben Orious, oder besser gesagt, um ihn herum, hüpfte Pori, ein quietschfideler Poring und bekam gerade von seinem Herrchen einen Apfel zugeworfen. Zur Erheiterung der Menge freute sich dieser sehr über den Apfel und lies ihn durchaus amüsant in seinen weichen Körper verschwinden, wo er noch leicht auszumachen war, vor allen wenn man gegen das Licht blickte. Orious notierte sich einige der Bitten seiner Kunden um zuerst die wichtigen und schnellen "Schärf-Notfälle" zu erledigen und die anderen Arbeiten darauf. Im Laufe des Morgens erledigte er alle Notfälle und betreute seine Kunden, als eine junge Frau in einem Kampfmönchsgewand mit herabgezogener Kapuze den Laden betrat. Das Licht aus dem Raum erhellte jedoch ihre Gesichtszüge unter der Kapuze, welche von einem Lächeln zeugten. Pori begrüßte sie sofort und wurde mit einem Apfel von ihr belohnt, so wie immer, wenn sie zu Orious kam.

"Hallo Ori, Hallo Pori.", sagte sie und lächelte noch mehr bei dem kleinen Reim.

"Tag Celas, schön dich zu sehen.", entgegnete er und umarmte sie freundschaftlich.

"Wie war dein Aufenthalt in Prontera?"

"Wie immer Ori, wie immer, aber ich bin froh wieder hier zu sein."

"Pori und ich haben dich auch vermisst. Du bist jetzt sicher Müde von deiner Reise und willst gleich Heim...möchtest du deine Schlagringe jetzt schon haben?"

"Wie, du bist schon fertig mit ihnen?", fragte sie leicht überrascht. "Du bist wahrlich ein Meisterschmied!"

Orious holte verlegen lächelnd hinter dem Tresen eine Schachtel heraus und reichte sie ihr geöffnet. Celas blick fiel auf 2 perfekt gefertigte, gut ausbalancierte Schlagringe, doch das war nicht das besondere an ihnen. Ein rotes Glühen ging von ihnen aus.

"Jetzt haben deine Schläge im wahrsten Sinne des Wortes Feuer!", sagte Ori grinsend.

"Du bist einfach unglaublich Ori...aber du hast Recht, ich bin wirklich Müde und werde gleich wieder ins Missionshaus gehen...Danke Orious...wir werden uns sicher demnächst sehen...bis Bald.", verabschiedete sie sich von ihm.

"Bis Bald Celas, guten Schlaf." Celas verließ Ori's Laden und kehrte ins Missionshaus ein, während er selbst sich wieder an die Arbeit machte.

Wenn Dunkelheit Dunkelheit frisst

Nicht unweit von Orious Waffenladen und Schmiede, genauer gesagt, in Geffens Stadtmitte befindet sich der große Turm der Magier, in dessen Spitze die talentiertesten Lehrer der Magie residieren. Schaut man jedoch hinab, unter dem Turm, so blickt man auf Ruinen, die von ein und der anderen Fackel erleuchtet werden. Treppen und Tunnel führen hinab unter das Erdreich zu dunklen Überresten vergangener Zeit. Auch wenn man nicht sagen kann was die Ruinen in ihrer noch stehenden Zeit damals waren, umso sicherer kann man die Höhlensysteme heute als Katakomben bezeichnen. Man findet jedoch vergleichsweise wenig Tote dort, vor allem solche die wirklich tot sind, denn mehr werden sie von geisterhaften, böswilligen Seelen gehalten. Augenzeugenberichten zufolge hause tiefer in den Ruinen ein boshafter Dämon mit der erschreckenden Fähigkeit, das Aussehen von Personen anzunehmen, solang er sie nur einmal gesehen hat, aber was noch tiefer liegt, das weiß nun niemand. Was noch niemand wusste, war, dass die Schatten sich auch bereits in den Katakomben gesammelt haben und sich verschmolzen. Der unsichtbare Schatten glitt durch die Dunkelheit, das Licht der wenigen Fackeln mied er, auch wenn es ihm nichts ausmachte. Zielstrebig flog er jedes Wesen an, was er fand, ob es nun der Kürbisgeist (Jakk) sei, oder die schwebenden Marionetten, die von Geistern beseelt waren, alles was einen Körper hatte, fiel auseinander und bedeckte leblos den Boden. Die rastlosen Geister und Seelen der Monster "verspeiste" der Schatten regelrecht und schien größer und formvoller zu werden, sofern er sich im Lichte aufhielt, konnte man das sagen. Dem herrschenden Dämon des Geffener Untergrunds ist das langsame schwinden der ächzenden Wesen nicht entgangen und begab sich auf die Suche nach der Ursache. Nötig war dies nicht, denn der Schatten hielt von allein auf den Dämon zu.

Der Doppelgänger spürte die Bosheit des Schattens und hielt ihn für einen neuen Dämonen dieser Welt, falsch war dieser Gedanke vielleicht nicht, jedoch ließ der Schatten den Doppelgänger nicht zu Worte und Tat kommen und glitt durch ihn hindurch. Als hätte man ihm den Todesstoß versetzt, bohrte sich der Schatten schmatzend durch den Dämonen und der Doppelgänger zerfiel an Ort und Stelle. Der Vorgang entsprach am ehesten einer sekundenschnellen Verwesung, allerdings war diese sauber und ließ abgesehen vom Staub des Fleisches nur noch das Skelett und die leblosen Dinge an ihm zurück. Die Form des Schattens wurde unruhig, vibrierte leicht, während dieser sich zu verändern schien. Der Schatten übernahm den Doppelganger vollends in sich und nahm auch dessen Gestalt an. Gerüchte zufolge war der Doppelganger in seiner Zeit des menschlichen Lebens ein wagemutiger Schwertkämpfer gewesen, mit blondem glatten Haar, das nach hinten gekämmt war, doch das waren nur Vermutungen von Forschern, die nach dem Ursprung dieses nun toten Wesens suchten. Der Schatten wurde immer fester und wuchs in die Höhe, langsam formten sich die Körperteile ganz dem Ebenbild des Doppelgängers. Nach einem zeitlosen Moment war der Schatten, was sein Aussehen betraf, mit dem Doppelgänger gleichzusetzen. Er griff nach den alten Waffen des Dämonen, der Rüstung und Kleidung und legte sie sich an. Sie schienen ihn nicht im geringsten zu beeinflussen und er reiste weiter durch die Dunkelheit des Untergrundes und nahm jedes Wesen in sich auf.

Dem Geheimnis auf der Spur

Orious Augen schweiften über den Marktplatz, der seit dem gestrigen Tage begonnen hatte. Zwei Tage würde dieser noch bleiben, bis die Marktwoche des jetzigen Monats vorbei sei und die nicht ansässigen Händler weiterreisen. Hinter ihm öffnete sich die Tür des Hauses, an dessen Eingang er stand und Celas kam hinaus.

"Gut Ori, lass uns los." Mit einem Nicken bestätigte er ihre Aufforderung und gemeinsam gingen die drei, denn Pori war immer bei Orious, Richtung Turm. Ein kurzes Nicken von der Wache gewährte den dreien Einlass und sie hielten auf den Keller zu. Eine weitere Wache stand vor einer größeren schweren Tür und war dabei, den Riegel zur Seite zu schieben. Leicht knarrend öffnete sich die Tür und ein leicht fauliger, schwer waldiger Geruch stieg empor. Die beiden hielten sich im ersten Moment die Nase zu, während sie die Tür im Auge behielten, denn nicht selten eilten mal die ansässigen und recht aggressiven Fledermäuse, durch das Knarren aufgeschreckt, durch den geöffneten Weg. Dieses Mal verlief es wieder ruhig wie sonst und die drei gingen hinein in den Untergrund. Orious zog seinen Karren hinter sich her, in dem Pori es sich bequem gemacht hat, während Celas vor ihnen ging. Die etwas mehr als Kopf großen Fledermäuse waren der typische erste Gruß hier im Untergrund und schon stürzten sich einige auf die beiden.

"Zeit mal meine neuen Schlagringe zu probieren.", sagte Celas freudig und hob ihre leicht rot glühenden Fäuste. Sie wartete einen passenden Moment ab und ließ eine Faust nach vorne schnellen, direkt auf eine anfliegende Fledermaus. Während des schnellen Hiebes schien es fast, als ob ihre Faust Feuer gefangen hätte, doch das war nur der innenliegende Zauber der Schlagringe. Das Feuer ging bei dem Schlag auf die Fledermaus über, die dann verkohlt zu Boden fiel. Celas blickte er kurz überrascht auf die Wirksamkeit ihrer neuen Schlagkraft und brachte dann kurz und bündig die anderen kreischenden Fledermäuse zum Schweigen.

"Und? Gefallen sie dir? Bei dem schwereren Getier da unten werden sie sicher noch gute Dienste leisten."

"Ja, Ori, sie sind einfach perfekt!", freute Celas sich und bewunderte ihre neuen Waffen."

Zusammen setzten sie ihren Weg weiter fort und ließen sich von nichts aufhalten. Die aggressiven Giftpilze, denen sie begegneten waren noch weniger Gegner als sie es schon früher für sie waren und sie kamen bald an der alten Treppe an, die tiefer in den Untergrund führte. Furchtlos aber doch vorsichtig stiegen sie hinab, denn in der Regel lauerten bereits an der Treppe die seltsamen Wesen und warten auf ahnungslose Abenteurer. Celas und Orious mögen zwar nicht ahnungslos gewesen sein, doch auf alle Fälle waren sie verwundert, als sie am Ende der Treppe auf nicht mal einen der Monster stießen, nicht einmal die zu groß geratenen Argos, eine äußerst unfreundliche Spinnenart.

"Celas, schau dir das an..." Orious kniete bei ein paar Überresten eines Kürbisgeistes. Obwohl dieser eindeutig leblos war, so als wäre er niedergestreckt worden, besaß dieser nicht eine einzige Wunde oder Andeutung, das er mit Waffen bekämpft wurde, weder Spuren magischer Art und selbst heilige Kraft hinterlässt seine Brandspuren, besonders bei diesen bösen Wesen, doch nichts von alldem war vorhanden. Celas blickte verwundert auf die Überreste, ließ ihren Blick dann weiter voraus schweifen, wo noch mehr solcher Leichen lagen.

"War hier schon jemand vor uns? Die Wachen haben aber nichts gesagt..."

"Mir n Rätsel Celas...vor allem frag ich mich aber, woran die alle gestorben sind, nicht ein bisschen angekratzt sind sie."

"So sieht es bei allen anderen auch aus...was ist hier nur passiert?...es ist auch so furchtbar still hier..."

Beide sahen sie sich kurz an und nickten. Als hätten sie sich gefragt, setzten sie ihren Weg noch eine Weile fort, nur um dasselbe zu sehen, nichts weiter als leblose Monster.

"Lass uns zurück, das müssen wir berichten, vielleicht ist irgendwas magisches am Werk, aber ich finds schaurig.", murmelte Orious.

"Ja du hast recht...gehen wir."

Still dachten sie auf ihrem Wege nach und ließen die nun äußerst kalt wirkende Umgebung auf sich einwirken. Viel lauter als sonst hallten die Schläge von Orious Spitzhacke durch den Untergrund, denn er pflegte bei seinen Besuchen im Untergrund eine kleine Eisenerzader auszunutzen für sein Rohmaterial zum Schmieden. Alsbald fanden sie sich wieder draußen ein und wurden schnell von einer Wache den Turm hinauf begleitet.

Eindringlinge

Einsam und genießend glitt der Schatten lautlos durch die Totenstille der tief liegenden Ruinen. Er fühlte sich, als ob er eine Welt beherrschend würde, denn in der Tat, bis auf die erste Ebene, dessen an der Treppe liegenden Fackeln ihn abgeschreckt haben, existierte außer ihm nichts. Tatsächlich war der Schatten zufrieden, er hatte alles für sich alleine. Er konnte die Fackeln zwar nicht leiden, doch ihn störte es nicht viel. Mit einem Mal schreckte der Schatten auf und horchte. Laute und klare Schläge dröhnten durch die Ebenen und vertrieben die perfekte Stille.

//Was ist das...was geht in meinem Reich vor, wovon ich nichts weiß?//, dachte er sich erbost und flog die Wege entlang, die Ebenen wieder hinauf. Zwar mag der Schatten auch im wirklichen Schatten unsichtbar und lautlos wandeln können, doch allzu schnell war dies nicht, sodass, als er die zweite Ebene erreichte, das laute Geräusch wieder verstummte. Leise seufzend hieß der Schatten die Stille wieder willkommen, doch seine Neugier war geweckt und er war immer noch unzufrieden, das etwas hier geschah, das er nicht sehen konnte. Lautlos schwirrte der Schatten weiter, suchend und lauschend, als er wieder ein lauteres Geräusch vernahm, nämlich das Schließen der Tür auf der Ebene über ihm. Die Lichter der Fackeln, die ihn das letzte Mal abschreckten, ließen ihn diesmal nicht zurückweichen und er manifestierte sich heraus aus der Dunkelheit, wieder in der Form des Doppelgängers und ging die Ebene hinauf. Er mochte die Helligkeit nicht leiden, auch die Geräusche allen Getiers, das hier wuselte und er wurde Zornig. Wütend lief er jeden Winkel diesen Ortes ab und nahm jedes noch so lebendige Geschöpf in sich auf. Als Stille auch diesen Ort durchzog, wendete er sich zur Tür und musterte sie neugierig. Er erkannte, dass dahinter noch mehr lag, noch mehr als nur der Untergrund, den er sich als sein Reich auserkoren hatte. Sofort wich er von der Tür zurück, als er Stimmen dahinter hörte, und das Stapfen der Füße, die sich hinter der Tür sammelten. Als diese auch noch im Begriff war, aufzugehen, verschwand er sofort wieder zur Treppe und in seinen wohligen Schatten.

Weltumspannende Ereignisse?

"Das ist doch nicht möglich..."

Der Assasine untersuchte fast jedes Skelett, das er fand. Die engen Gänge der Pyramide waren angesammelt von diesen.

"Als ob man einen Exorzismus in der ganzen Pyramide gesprochen hätte, aber sogar die einfachsten Lebewesen sind tot.", berichtete Agahnim dem hochrangigen Assasinen. In der Tat so war auch die Pyramide Morrocs von demselben Phänomen heimgesucht worden wie Geffen, doch noch wissen sie nicht, dass dies überall geschah, wo Dunkelheit herrschte.

"Tot ohne Wunde, wie ein Gift...doch selbst Untote sind davon betroffen, also kann es kein Gift sein...was geht hier nur vor.", murmelte Faith. Insgesamt waren Agahnim und seine Frau Faith zusammen mit einem der Gründer der Wächtertruppe Morrocs und 2 weiteren Wächtern in der Pyramide unterwegs. Tiefer in der Pyramide, wo man schon auf die ruhelosen Mumien trifft, herrscht kalte Stille. Die Mumien liegen verstreut auf dem Boden.

"Das war ganz bestimmt nicht die Wächtertruppe...aber auch kein anderer in Morroc hätte dies tun können.", murmelte der Assasine, während alle 5 weiter die Pyramide entlang gingen.

Einer der Wächter drehte sich öfters um und war äußerst unruhig. Als sein Kollege ihn auch noch fragte, was los sei wurde er fast panisch.

"Verdammte Scheiße, ich hab ständig das Gefühl, das uns etwas verfolgt! Jedes Mal wird mir immer woanders kalt und wieder warm..." Er blickte getroffen zur Seite, als er plötzlich erschrocken aufkeuchte. Er sah direkt in seinen Schatten, denn sie standen nahe einer Fackel und sein Schatten warf sich an die Wand, so wie die der anderen, doch seiner war erstaunlich dunkel, ja fast lichtlos. Er erstarrte vor Schreck, als plötzlich glühend weiße Augen ihn aus der Position des Kopfes anblickten, doch zu einer Reaktion war es zu spät. Der Schatten sprang wie ein kleiner Ball von der Wand, was seinem Schatten wieder die natürliche Schwärze gab, mitten in seinen Körper. Von einem Moment auf den anderen fiel er leblos zu Boden, was seinen Kollegen aufschreien lies.

"Hey, was ist mit dir los?!"

Agahnim, Faith und der Meister blickten ebenso erschrocken auf den toten Wächter hinab, als sich plötzlich im Schatten des noch lebenden Wächters etwas regte. Wie es nicht hätte schrecklicher sein können, erhob sich aus dem Schatten eine Person. Was erst recht für die Ungläubigkeit in den Augen Agahnims und der anderen sorgte, war die Tatsache, das die Person exakt wie der am Boden liegende Wächter aussah, nur mit weniger Farbe, mehr grau schwärzlich. Sie standen erstarrt da und beobachteten den Schatten, der lautlos einen Katar von seinem Gürtel zog und mit der anderen Hand nach dem lebenden Wächter griff. Er packte ihn bei den Haaren und zog ihn mit Furcht erweckender Langsamkeit hinauf. Viel zu perplex um zu reagieren stand der Wächter wieder und seine Augen folgten der grauen Klinge des Katars, die sich an seinen Hals legte. Einen kalten Moment später lief Blut von seinem Hals und der Schatten ließ den Wächter wieder los. Der angsterfüllte Mann strich mit zitternder Hand vorsichtig an seinem Hals entlang und fühlte das warme Blut den Hals hinunterfließen. Mit ungläubigem Blick drehte er sich zum Schatten um und erkannte in dem Aussehen seinen toten Freund. Dann wurde ihm Schwarz vor Augen und er ließ sein Leben. Der Schatten stand mit ausdruckslosem Blick da und blickte auf den Katar und die Person, dessen Leben er damit genommen hatte. Plötzlich löste sich der Katar auf, genauso wie die graue schattenhafte Kleidung an seinem Körper. Die noch lebenden drei ignorierte er völlig und er begann den Wächter, dessen Leben er zuerst stahl, zu plündern und nahm seine Kleidung und Ausrüstung.

Agahnim löste sich aus seiner Starre und zog seinen Speer. Durch diese Bewegung waren auch Faith und der Meister wieder bewegungsfähig und bewaffneten sich.

"Was...was ist das?"

Der Schatten ignorierte sie völlig und zog sich ausdruckslos und ruhig an. Nicht glaubend, was die drei da sahen, standen sie da, mit erhobenen Waffen und wussten die Situation nicht einzuschätzen. Als der Schatten sich nun in die echten Dinge eingekleidet hatte, die er zuvor aus unerklärlicher schwarzer Magie an sich trug, widmete er sich den dreien. Mit beiden Katar bewaffnet und einem eiskalten Blick stand er ihnen gegenüber.

"Was ein Monster...", hauchte Faith leise.

(wird noch überlegt)

"Das ist wider allem Verständlichem!", keifte der alte Zauberer(Zauberer = Wizard, Magier = Mage, typische Übersetzung halt), als er all die Überreste sah. Er gehörte mit zu den weisesten Menschen Midgard's, doch dies widersprach allem, was er je kannte. Orious und Celas hoben beide leicht die Schultern und auch die drei anderen Zauberer, die den alten Herren als Wächter begleitet haben, wussten keinen Rat. Abseits der kleinen Gruppe kniete noch eine weitere Person, die wissbegierig einen Kürbisgeist untersuchte. Jede Einzelheit sog die junge Zauberin in sich auf, doch auch auf ihrem Gesicht zeichnete sich die Ratlosigkeit.

"Dir fällt also auch nichts ein, Lydia?...", fragte der Meister.

"Nein...es ist wirklich ein wunderliches Rätsel...".

Der alte Mann, der völlig unbekannte und unerklärliche Dinge hasste wie die Pest, wurde wieder wütend und zeterte weiter.
 

//"einen Lärm veranstalten die...meine geliebte Stille verscheuchen sie..."//, dachte sich der Schatten und war unglücklich über die Fremden, die in sein Reich eingedrungen waren. Doch hier in seinem Element fühlte er sich wohl und sicher und näherte sich langsam Lydia. Aus einem nicht bekannten Grund wurde Lydia unwohl. Ohne dass sich der Schatten in den ihren schlich, oder durch die schwache Beleuchtung ihrer kleinen Fackel drang, stand sie auf und blickte unsicher in die Dunkelheit. Aus Reaktion und Verwunderung sprach sie einen Sichtungszauber (Sight). Eine Feuerkugel erschien in ihrer Hand, welche sie in eine runde Flugbahn um sich herum warf. Der Schatten, verwundert über diesen hell leuchtenden Feuerball, wich, lautlose Verwünschungen nach Lydia sprechend, zurück in die Dunkelheit, während sich die anderen nach ihr umdrehten.

"Wozu der Sichtungszauber Lydia?", fragte ihr Meister.

"Ich...dachte ich hätte was gesehen.", antwortete sie ihm mit Unbehagen, denn wenn es eines gibt, das Lydia nicht leiden kann, dann sind es keine Erfolg bringenden Aktionen, vor allem vor ihrem Meister.

Der Schatten indes ließ Lydia außen vor und näherte sich nun der Gruppe, deren Aufmerksamkeit auf Lydia fixiert war. Celas begann unruhig zu stehen, genauso wie Orious auch.

"Ich weiß nicht, großer Turin, aber hier scheint wirklich etwas zu sein...", murmelte Celas.

"Ach papperlapapp, ich spüre nichts dergleichen, ihr seid alle bloß nervös!", bekam sie von ihm zu hören, als mit einem Male sich einer der wachenden Zauberer nach hinten umsah, die Sekunde darauf aber plötzlich leblos zu Boden ging. Zu perplex waren alle, um die Ernsthaftigkeit des Sturzes sofort zu erkennen, doch als Orious sich mit seiner Fackel bei dem Zauberer bückte, verrieten die ausdruckslosen Merkmale seines Gesichtes seinen plötzlichen Tod.

"Was geht hier vor?!", keifte Turin, wieder unangenehm überrascht, doch bevor auch nur Zeit für eine Reaktion der anderen gewesen wäre, rauschte eine Blitzkugel aus der Dunkelheit auf einen der anderen Zauberer zu, was diesen einige Meter weiter gegen die Erdwand schleuderte, mit einem bösartigen Knacken zur Folge. Noch leicht dampfend rutschte er die Wand hinab zu Boden und blieb regungslos liegen. Als sich die Augen der anderen in die Richtung wanden, aus der die Jupiterkugel kam, legten sich ihre Blicke erschrocken auf den materialisierten Schatten. Er war in die Rüstung des Doppelgängers gekleidet und trug auch dessen Schwert, doch das Gesicht war das des ersten Zauberers, der auf unerklärliche Weise verstarb.

"Wer-!", wollte Turin noch ungläubig fragen, doch ein erneuter Angriff und der rettende Stoß zur Seite durch den letzten Wächter ließen ihn nicht zu Wort kommen. Auch Celas und Orious wichen zur Seite, sodass allein nur der Wächter blieb, den der Eiszauber unvermindert traf. Zur Eissäule erstarrt, zierte er die dunkle Umgebung und warf schaurige Reflexionen durch das Licht der Fackeln und des Feuerballs. Der Schatten hielt bereits wieder seine Hand auf den vereisten Zauberer gerichtet, als eine Feuerwand unter ihm auftauchte und er knurrend zurückwich. Sein Blick fiel auf Lydia, die endlich Übersicht über die Situation gewonnen hat und nun zur Tat schritt. Sie war bereits schon wieder am Zaubern und versuchte ihn zu vereisen, wie bereits zuvor der Wächter es wurde. Der veränderte Doppelgänger erhob schützend seine Hand und das Schwert und blockte die Wirkung des Zaubers. "Du elendige Zauberin! Wie kannst du nur die Schatten aus meinem Reich vertreiben!", brüllte das Schattenmonster und richtete seine Hand auf Lydia, doch diese, mit weit aus mehr Erfahrung in der Magie, war schon wieder am weiterzaubern, denn nach dem

Eiszauber, ob erfolgreich oder nicht, folgte sogleich eine Jupiterkugel. Der Blitzball erwischte ihn voll und jagte auch ihn zurück an die Wand des Gewölbes. Er rutschte, leicht dampfend von der Wand hinunter, richtete sich sofort wieder auf. Er blickte leicht verwundert, auch verzog er das Gesicht. Es schien fast, als ob er das Gefühl Schmerz nun das erste Mal gekostet hätte. Lydia blickte ihn an, bereit weiter zu zaubern, doch überraschenderweise trat noch jemand anderes in Aktion. Ein ganzes Feld voller magischer Erdspieße schossen unter dem Schatten nach oben. Eine auf den Doppelgänger gerichtete Hand verriet den Ursprung des Zaubers, denn diesmal kam er von Meister Turin persönlich. Als die Spieße sich auflösten, offenbarten sie den regungslos liegenden Schatten. Langsam legte sich die Ruhe über den Ort, bis auf den letzten keuchenden Wächter, den der Eiszauber wieder freigelassen hatte. Orious näherte sich gezückter Axt dem regungslosen Schatten.

"Sei vorsichtig, Ori...", murmelte Celas, die sich um den verstörten Wächter kümmerte.

"...er rührt sich nicht...er scheint nicht mal zu atmen..."

"Was auch immer es ist, es ist ein Monster, oder Dämon...", murmelte Lydia von hinten.

Vorsichtig kniete sich Orious nieder. Seine Hand näherte sich dem Hals des Doppelgängers und er erwartete regelrecht, dass dieser aufspringt, doch nichts tat sich. Er fühlte nach dem Puls des kalten Wesens doch spürte er nichts.

"Tot...oder zumindest hoffe ich das..."

"Lasst uns gehen...nehmt ihn bitte mit, wenn ihr mir diesen Gefallen tun wollt...wir haben so etwas noch nie gesehen und wollen ihn zumindest untersuchen und Informationen aufnehmen...", äußerte sich Turin.

"Ja...gut...aber das ist das einzige, was ich tu, alles andere überlass ich euch.", sagte Orious nach kurzem Überlegen und nahm den Schatten auf seinen Rücken.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Owl_of_the_Arcane
2005-12-30T09:20:57+00:00 30.12.2005 10:20
WAAAAAHHHHHHHHHH!
*angst hab*
Das hier is gruselig ^^" , gut , dass es sowas nur in der Fantasie gibt.
Scheint dir ja richtig gut aus der Feder geflutscht zu sein , da es überall von den Übergängen passt , wie ich finde^^
Von:  Owl_of_the_Arcane
2005-12-30T09:16:33+00:00 30.12.2005 10:16
"Hallo ,Ori. Hallo Pori."
Ich könnt mich immer noch dabei weglachen. Den Spruch fand ich echt Klasse , aber auch die Deatils die du mit reinbringst , sind spitze und lassen vor meinen Augen die Geschichte bildlich entstehen^^
Ich mag die Geschichte wirklich sehr , also schreib schön weiter , ne ? <(^-^<) b(^-^)d (>^-^)>
Von:  Owl_of_the_Arcane
2005-12-30T09:09:50+00:00 30.12.2005 10:09
Hoppla schon zuende ?
Ehrlich gesagt hatte ich das Kapitel länger in Erinnerung , mir komms vor als wär was weggeschnitten , oder hatteste es generell so kurz ?
Ich hätte es theorethisch an ein Kapitel gehängt wo es zupasst und nicht als einzelnes aufgestellt.
Immer schön weitermachen *maunz*
Von:  Owl_of_the_Arcane
2005-12-30T09:03:07+00:00 30.12.2005 10:03
JAAAAAAAAAAAAAAAA
*agah-faith-fähnchen schwenk*
jap wirklich sehr schön und gut getroffen , allerdings wundert es mich hier doch ein bisschen , dass aghanim nach dem Alptraum so schnell wieder einschlafen kann , der muss ja echt müde sein ^^
Von:  Owl_of_the_Arcane
2005-12-30T08:57:35+00:00 30.12.2005 09:57
Wird Zeit das ich mich hier mal niederlasse *knuff*
Wie schon beim ersten Lesen muss ich dir wieder sagen , dass dir der Anfang super gelungen ist , besonders wegen dem ZOOM-Effekt^^ und du hast noch nicht zuviel enthüllt , als dass man jetzt schon wissen würde , was am Ende deiner FF passiert , besonders mochte ich den letzten Satz , der hat nen kleines Prickeln auf meiner Haut hinterlassen und regt zum Weiterlesen an.
*knuffi*
dein maunzerle silvanas-wings


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