Zum Inhalt der Seite

Harry Potter und das Ende einer Welt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Triera-Trank

Harry und Draco setzten sich in das kleine, fast leere Kaffee ganz nach hinten, um nicht gestört zu werden.

Emily brachte ihnen ihre Bestellung und Harry erinnerte sich an gestern.

Draco war ihm total ausgewichen als er ihn auf Emily angesprochen hatte. Jetzt wußte er auch warum.
 

"Also?" fragte Draco sichtlich desinteressiert.

"Kennst du den IRERA-Zaubertrank?"

"Ja, und?"

"Voldemort und Snape haben ihn mit drei Zutaten bereichert und es entstand der TRIERA. Er bewirkt, das man vergisst, das man verrückt wird und das man seine Zauberkräfte verliert. Ich habe heute aus zuverlässiger Quelle erfahren, das der Zaubertrank in ein Register aufgenommen wurde."

Dracos Mund stand vor Entsetzten offen, die Kaffeetasse hatte er wieder hingestellt.

"Es...es gibt Heilung?" fragte der Blonde stotternd.

Ein Gefühl von Erleichterung machte sich in ihm breit. Er konnte es nicht fassen!

Harry Potter saß ihm gegenüber und hatte herausgefunden, was mit seinem Vater passiert war.

Er würde ihm helfen Lucius wegzubringen.

Er würde dabeisein wenn Lucius wieder normal wurde.
 

"Ja Draco, die Zauberer können ihn heilen, sicher."

Harry bereute das 'sicher', denn sicher war es nunmal nicht. Es war ja auch nicht sicher, das Lucius den Triera-Trank eingeflösst bekommen hatte. Aber Harry hielt daran fest, das einige Hinweise dafür waren.

Draco legte seine Hand auf die von Harrys. Die blauen Augen strahlten eine unglaubliche Wärme aus.

"Danke Harry, vielen Dank!"

Der Schwarzhaarige mußte sich eingestehen, das er fast enttäuscht war, das Draco ihn nicht küsste, wie in seinem Traum. Wie in Trance sah Harry seine Hand an. Die schlanken Finger gefielen ihm.
 

"Und wie bringen wir ihn von da weg? Wir müssen so schnell wie möglich handeln, Harry!"

Harry erwachte sofort aus seiner Trance.

"Ich weiß, ich weiß...Aber wir müssen alles bedenken. Hier wissen so viele Menschen von Lucius. Wenn wir nur einen vergessen, kann das enorme Folgen haben. Irgendwie müssen wir den Institutleiter dazu bringen, das er Lucius entlässt oder sowas."

Draco sah verzweifelt aus.

"Wie denn?"

"Ich hab da so eine Idee..."

Harry hatte in seinem Kopf einen Plan entwickelt, doch ob dieser auch ausführbar war, mußten sie wohl einfach probieren.

"Und was für eine?"

Harry sah Draco kurz an und dann zur Seite.

"Sei mir nicht böse, aber ich würde gern nochmal darüber schlafen..." sagte Harry leise.

Draco rührte mit dem Löffel in seinem kalten Kaffee.

"Das dachte ich mir schon..."
 

Der Schwarzhaarige stand auf und erwartete das sie beide zusammen zur U-Bahn gehen würden, doch Draco blieb sitzen.

"Was ist? Kommst du nicht mit?" fragte Harry. "Oder bist du jetzt sauer?"

"Nein...ich geh heute nicht dahin..."

Dracos Stimme klang traurig.

So eine Antwort hatte der Schwarzhaarige nicht erwartet und er sah den Blonden verwirrt an.

"Und wo willst du dann hin?" fragte Harry mit leicht höherer Stimme.

"Ich weiß noch nicht...ich warte einfach bis morgen..."

"Wieso willst du nicht 'da hin'?"

Harry legte die Betonung auf das Ende des Satzes und zog eine Augenbraue hoch.

"Ich will nicht, okay?" entgegnete Draco patzig.

"Na dann komm doch mit zu mir, wie wärs?" fragte Harry und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

Draco schien sichtlich beschämt und unsicher.

"Na komm schon Draco!"

Harry zog ihn am Arm hoch und aus dem Kaffee raus an die noch warme Abendluft. Draco hatte die Hände in den Hosentaschen und mied offensichtlich Harrys Blicke, so wie er es vermied zu reden. Harry lachte im Stillen über dieses Verhalten.

Plötzlich verging ihm das Lachen.

Konnte es sein, das er etwas für Harry empfand?

Er hatte gesagt, er war neidisch und eifersüchtig auf Ron. Harry hatte es auf die Freundschaft bezogen.

Hatte er sich da geirrt?
 

Als sie in der U-Bahn saßen, wurde die Spannung langsam unerträglich.

"Wieso denn so still, Draco?"

Harry versuchte zu lächeln, was wohl mehr gequält aussah.

"Das selbe könnte ich auch fragen..." antwortete der Angesprochene nur, sah Harry kurz dabei an, der sofort eine Gänsehaut bekam.

"Weißt du Draco, ich muß dir ein Kompliment machen. Du hast dich durch und durch ins Gute verändert. Wirklich."

Draco lächelte leicht, doch innerlich war er fast am explodieren vor Freude. Seine blauen Augen strahlten.

"Wir sind eben erwachsen geworden, nicht wahr?" meinte der Blonde und fuhr sich durchs Haar.

"Ja, allerdings."

"Du bist auch nicht von schlechten Eltern Harry..."

Sofort nachdem Draco diesen Satz gesagt hatte, tat es ihm leid und er schämte sich dafür, so taktlos gewesen zu sein.

"Es...es tut mir leid..." entschuldigte sich der Blonde leise und sah das Harry grinste.

"Schon gut, es stimmt ja, was du sagst!" meinte Harry und setzt sich aufrecht, mit vor Stolz anschwellender Brust hin.

Jetzt lächelte auch Draco wieder und sah Harry an. Er hatte ihn schon immer bewundert.

Er hatte sein Leben gut gemeistert, auch ohne Eltern. Und sicherlich war es nicht leicht gewesen.

Draco konnte es sich kaum vorstellen ohne ein Elternteil aufgewachsen zu müssen und Harry hatte seine ganze Familie verloren.

Ja, nach Dracos Meinung durfte Harry stolz sein. Sehr sogar.
 

"Kommst du oder willst du mich nur weiter anstarren?" fragte Harry grinsend.

Er war schon aufgestanden und sah jetzt den leichten Rotton, den Dracos Wangen angenommen hatten.

"Das war Spaß - jetzt komm schon!"

Harry zog den Blonden hinter sich her aus der Bahn und eine Weile sagte keiner von beiden etwas. Sie gingen in ein hohes Feld, dann blieb Harry stehen.

"Jetzt können wir apparieren." meinte Harry und sah Draco die Unsicherheit an.

"Halt dich an meinem Arm fest, Draco."

Der Angesprochene schloß die Augen und genoss den Augenblick.

Am liebsten hätte er sich an Harrys Brust angelehnt. Er fühlte sich so gut an.

Der Schwarzhaarige spürte ein Kribbeln im ganzen Körper und sah Draco an als sie schon im Zimmer standen. Dessen Augen waren immernoch geschlossen und er lächelte leicht.

"Da sind wir!" sagte Harry, um Draco vor einem weiteren peinlichen Moment zu bewahren.

Der Blonde liess Harry schnell los und sah sich im Zimmer um. Es hatte ihn schon immer interessiert, wie Harry Potter lebte.

"Das Chaos einfach nicht beachten, ja?" meinte Harry und versuchte zumindest ein bißchen Ordnung zu schaffen.

Draco lächelte leicht.

"Bei mir würde es wahrscheinlich nicht anders aussehen, hätten wir keine Elfen. Mir gefällts hier!"

-Klar-, dachte sich Harry und lächelte gezwungen. Er wußte doch, das Draco anderes gewohnt war.

"Und wo schlafe ich?" fragte der Blonde, als er erschrocken feststellte, das es nur eine Schlafmöglichkeit gab.

"Na da!" sagte Harry und zeigte auf das große Bett. "Oder bist du größeres gewohnt?"

"Nein, das nicht...aber..."

Draco sah immer wieder zum Bett und zu Harry. Der Schwarzhaarige schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.

Ja, eigentlich war er schüchtern, aber um das zu überspielen, versuchte er meist Witze zu machen.

"Es macht dir doch nichts aus, oder? Schließlich sind wir ja sowas wie befreundet, oder?"

Draco nickte sichtlich nervös und setzte sich an einen Tisch.

"Hast du Hunger?" fragte Harry.

"Nein nein, es reicht, das ich hier übernachten kann..." winkte Draco dankend ab.

Harry stämmte die Hände in die Hüften.

"Hunger. Ja oder nein?"

"Ein bißchen..." antwortete Draco leise.

"Gut, ich nämlich auch. Ich mach uns was!"

Fröhlich pfeiffend ging Harry in die Küche und liess den Blonden allein zurück.
 

Draco nahm sich das kleine Zaubertränkebuch und sah es sich an. Die Notizen daneben verrieten, das Harry wohl viel gesucht hatte und sich wirklich Gedanken über Lucius machte. Trotzdem blieb ein Rest Zweifel in Dracos Kopf.

Tat Harry das nur um doch etwas über Snape zu erfahren?

Versuchte er deshalb mit ihm klarzukommen?

Bei dem Gedanke, Harry könnte Draco nur ausnützen, versetzte es seinem Herzen einen Stich.
 

"Fertig!" schrie Harry aus der Küche.

Draco betrat gleich darauf das Zimmer und setzte sich zu ihm an den gedeckten Tisch.

Der Blonde staunte über das Essen.

"Selbst gemacht?" fragte er.

"Na klar! Guten Apettit Draco!"

Draco hätte das so nicht ohne Hilfe hinbekommen und es beeindruckte ihn ziemlich. Er lernte einen ganz anderen Harry Potter kennen.
 

Nach dem Essen saßen sie noch eine Weile im Wohnzimmer und Harry hatte Draco seinen Plan geschildert. Dieser schien sehr begeistert, war sich sicher, das es funktionieren würde.

Auch wurde Harry klar, das er gern in Dracos Geselschaft war und ihn auch gerne und oft anders ansah, als es ein Freund tun würde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück