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Is it right when I love you?

ShinyaxToshiya +Kapitel 7 up!+
von

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-Einfach nur Freundschaft-

So eine neue FF von mir..Ähm ich muss dazu sagen, dass es mir sehr schwer fällt meine andere FF "Erinnerungen..." weiter zu schreiben, weil ich grad ziemliche Probleme habe mich in die Personen hineinzuversetzen. Sorry....darum habe ich mit dieser begonnen. Ich habe vor sie diesmal auch länger werden zulassen.

Diese FF exestiert schon als RPG hier bei Mexx. Da ich die Story in der RPG sehr schön fand..habe ich mich dazu entschlossen, aus ihr diese FF zu schreiben. Vielleicht war ich auch einfach nur zu faul, mir ne neue Story auszudenken. XDDDD kann mal vorkommen.

Okay ich hoffe trotzdem, dass ich es ganz gut umsetze und bei dieser FF wider ne menge dazulerne, was meinen Schreibstil betrifft. das ist mir serh wichtig.
 

Titel: Is it right when I love you?

Autor: Ich selbst >.<

Genre: Shonen-ai, Drama, Romantik

FSK: Haha kein Plan..wahrscheinlich ab 16, weil ein paar soft Yaoi Stellen diesmal drin vorkommen sollen

Widmung: Ja auch die gibt es diesmal wieder....Ich kenen diese Person kaum, aber hey, immerhin schreib ich seit über 100 Seiten an dieser RPG mit ihr.

Als darf ich deinen namen nennen? Es wäre nämlich black_girl

Danke an dich..... *knuddelz* Wenn du meinst, dass ich unsre schöne RPG mit dieser FF verschandle...lass es mich in der RPG spüren xDDD
 

P.S. Diesmal habe ich mich auch das erstemal mit Kaptieln auseinander gesetzt. Ich were jedes kapitel einzeldn on stellen. das erste ist sehr kurz, dafür ist das zweite schon fast fertig und länger. Sollte dieses WE fertig werden. Kommt dann auch sofort on.
 

Und immer schön Kommis hinterlassen. ich kann nur besser werden!!!

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Kapitel 1

-Einfach nur Freundschaft-
 

Die City war heute aber auch wieder verdammt voll.

//Und ich bin hier trotzdem alleine und darf mir die Zeit vertreiben// seufzte eine zierliche, unscheinbare Person, welche gerade vor einem Schaufenster eines sehr angesehnen Modegeschäftes stand. Er schaute sich zwar sehr interessiert die dort ausgestellte Damenmode an, fand aber nicht wirklich etwas Passendes.

//Vielleicht beim nächsten Geschäft// entschied er sich und wollte gerade weitergehen, als hinter ihr eine große, schwarzhaarige Gestalt auftauchte. Erschrocken fuhr Shinya etwas zusammen und hätte beinahe sein Eis aus der rechten Hand fallengelassen.

"Na, schon etwas gefunden, was deinem Geschmack entspricht?" fragte ihn Toshiya ungeniert und freute sich sichtlich darüber, dem Jüngeren einen kleinen Schrecken eingejagt zu haben. "Nein nicht wirklich." Erwiderte Shinya mit einem leichten Kopfschütteln. "Und selbst? Auch nichts besseres zu tun?" Diesmal ein Kopfnicken von seinem Gegenüber. "Hai, Langeweile. Irgendwie muss man seine Freizeit ja gestalten. Und was bleibt einem da besseres als die gute alte Innenstadt? Allerdings ließ sich auch niemand finden, der mit mir diese sinnvolle Freizeitbeschäftigung teilen wollte." Er zuckte mit den Schultern und fuhr fort, "Aber ich bin eh gerade erst angekommen und konnte mich daher noch nicht wirklich umschauen. Außerdem hatte ich gar nicht vor meinen Geldbeutel wieder so sehr zu strapazieren."

"Na wenn wir beiden Hübschen schon alleine um diese Uhrzeit hier planlos rumrennen, könnten wir doch auch gemeinsam was trinken gehen, oder was meinst du?" Shinya hatte ehrlich gesagt keine weitere Lust, seinen heiß ersehnten Feierabend nach den Proben immer wieder allein zu verbringen. Da Toshiya eh sein bester Freund war, konnte er, zumindestens heute einmal, den restlichen Abend mit ihm verbringen. //Warum eigentlich nicht. Wird bestimmt sehr lustig// entschied er dann kurzerhand. "Komm. Ich lad dich in meine Lieblings- Cocktailbar ein." Toshiya sah ihn ein wenig überrascht an, willigte dann aber doch sofort ein. Ein Abend mit seinem besten Freund. Das hatten sie schon lange nicht mehr gehabt und schon aus diesem Grund wurde es einfach mal wieder Zeit es zu ändern.

"Sie ist hier auch ganz in der Nähe, brauchen nicht mal weit laufen" sagte er und ging voran. "Gut zu wissen." erwiderte sein Freund und folgte ihm unauffällig.

Shinya versuchte auf dem kurzen Weg zur Bar sein Eis zu vertilgen, was ihm aber sehr schwer viel. Er konnte einfach nicht allzu viel essen, allein schon weil ihm sein Gewissen einredete, dass es gleich wieder auf die Figur schlagen würde. Da er sehr ernährungsbewusst war, bot er das Restliche dann Toshiya an, welcher eh schon einen gierigen Blick darauf geworfen hatte, es dann auch sofort dankend entgegen nahm und keine weiteren Probleme damit hatte, es auf dem kurzen Weg zu vernaschen.

Lächelnd schaute Shinya ihm dabei zu. Er wusste schon was er an seinem besten Freund hatte. Ja, er wusste es ganz genau. In diesen Gedanken versunken, stolperte er auch prompt über seine eigenen Füße und landete etwas härter auf dem Hosenboden. "Autsch" entfuhr es ihm. Toshiya lächelte ihn breit an. "Tja tollpatschig wie immer." Reichte ihm aber gleich eine helfende Hand. "Geht's?" fragte er ehrlich besorgt. "Ja türlich. Das haut mich schon nicht um." Erwiderte er, ergriff seine Hand und zog sich daran wieder auf die Beine. Diese aber nicht loslassend ging er weiter und zog den Schwarzhaarigen somit hinter sich her, welcher etwas skeptisch zuerst zu Shinya, dann zu ihren Händen und wieder zurück zu Shinya schaute. "Ähm Shin?" "Ähm...joa?" Er verstand nicht wirklich was Toshiya gerade von ihm wollte. Dieser machte ihn aber mit einem kurzen Blick auf das kleine Händchenhalten aufmerksam. "Oh", war das einzige was er darauf sagen konnte und zog seine eigene Hand schnell zurück. Etwas errötet ging er nun wieder vor und direkt auf die Bar zu.

Im Inneren herrschte eine angenehme Atmosphäre. Die Bar war sehr modern und teuer eingerichtet. Selbst die Barkeeper, Kellner und Kellnerinnen waren in sehr elegante Anzüge gekleidet. Toshiya bemerkte auf den ersten Blick, dass es sich hier um eine angesagt Szenebar handeln musste, die aber wahrscheinlich auch die entsprechenden Preise dazu hatte. Etwas unsicher ob sie überhaupt passend gekleidet waren, schaute er zu Shinya, welcher sich gleich auf den Weg zur Theke machte, ihn dann aber auch sofort zu sich winkte. "Setz dich doch einfach dahinten schon mal in die Ecke" sagte er zu Toshiya und zeigte auf eine, etwas im Dunklen gelegene, Sitzecke. "Ich bin sofort bei dir" fügte er noch lächelnd hinzu und vertiefte sich kurz darauf in ein freundschaftliches Gespräch mit dem Barkeeper. Dieser liebgemeinten Forderung nachgehend, setzte er sich, in Richtung bequem aussehende Couch, in Bewegung. Noch einmal lies er seinen Blick durch das Lokal schweifen. //Das wird mit Sicherheit heute sehr angenehm// Zufrieden lächelnd nahm er dann auch schon Platz und lehnte sich entspannend zurück. Shinya unterhielt sich derweilen weiter mit dem Angestellten. Sie schienen sehr gut befreundet zu sein, denn beide lachten jeweils kurz auf, bis Shinya sich dann endlich zu seinem wartenden Freund begab. "Die Getränke kommen sofort. Ich hab mir einfach mal erlaubt, dir die Spezialität des Hauses zu bestellen" "Hai, natürlich. Sag, bist du öfters hier? So vertraut wie du mit dem Barkeeper gesprochen hast?" fragte Toshiya neugierig. "Ach schon, ja. Aber meistens alleine. Weißt ja, dass ich mit Andern nicht allzu viel unternehme. Aber es macht Spaß, man trifft hier sehr viele neue, interessante Leute. Na ja obwohl ich dann aber doch meistens für mich alleine bin." Etwas traurig verstummte der Jüngere dann. Aber bevor Toshiya auch nur irgendetwas darauf erwidern konnte, kam die Kellnerrin und brachte ihre Bestellung. Dankend nahmen Beide ihre Gläser entgegen. "Und worauf stoßen wir an?" fragte Shinya. "Auf unsere Freundschaft. Und dass sie ewig hält." erwiderte Toshiya mit einem dicken Lächeln auf den Lippen. "Auf unsere Freundschaft!"

-Ein Abend zu Zweit-

Kapitel 2

-Ein Abend zu Zweit-
 

Der Abend verlief sehr typisch. Es wurde viel über andere, und besonders über die Gäste des Lokals gelästert. Da kamen dann auch schon mehrere Cocktails zusammen. ""Wie läuft es eigentlich bei dir in der Liebe?" fragte der Jüngere nun doch etwas neugierig. Toshiya lächelte breit. "Tja, es könnte echt besser laufen, aber es macht mir gerade nicht sehr viel aus. Oder hättest du gerne eine Freundin, welche sich nach einer Woche als ziemliche Oberzicke entpuppt? Ich treffe da immer die falschen Entscheidungen. Nun lasse ich das ganze einfach mal auf mich zukommen." Shinya nickte. Bei ihm war das ganze nicht anders. Obwohl er sich gerade selbst eingestehen musste, dass sein letzter engerer Kontakt mit einer Frau, schon mehr als Monate zurück lag. Er war einfach nicht der Typ um auf andere Menschen zu zu gehen. Und für diese war er anscheinend nicht interessant genug um ihn näher kennen zulernen. Ein kurzes Seufzen kam über seine Lippen. "Und wie läuft es bei dir so?" hackte der Andere nun auch interessiert nach. "Nicht besser wie bei dir" war das einzige was er darauf zu erwidern wusste. Toshiya bemerkte, das ihm diese Frage wohl etwas unangenehm war und versuchte daraufhin die Stimmung durch einen kleinen Scherz wieder zu heben, was auch hervorragend funktionierte. "Hattest du den weiteren Abend schon anderweitig verplant?" fragte der Schwarzhaarige und schaute auf die Uhr. Es war schon lange kein früher Abend mehr, aber was machte das schon? Sie Beide hatten doch ne Menge Spaß und eigentlich wollte er noch lange nicht wieder Heim. "Iie..." kam es über Shinyas Lippen. "Du?" "Nöö genauso wenig. Na wenn das nicht passt ,ne? Können wir weiter die Langeweile des Anderen vertreiben." "Und in welche Richtung hast du das so gedacht?" fragte Shinya interessiert und bestellte beim Kellner noch gleich zwei weitere Drinks, da ihre Gläser schon geleert vor ihnen auf dem Tisch standen. Sein Gegenüber zuckte leicht mit den Schultern. "Worauf hast du denn Lust?" "Na, wenn du schon so danach fragst..." Shinya schaute Toshiya grinsend an und zog ihn zu sich, sodass er ihm direkt in die Augen schauen konnte. Gekonnt leckte er sich kurz über seine Lippen. Dieses anzügliche Spiel zwischen ihnen lies einen wohlig kribbelnden, aber doch zugleich ungewohnten Schauer über Toshiyas Rücken laufen. Er hatte vor es trotzdem genauso fortzusetzen, wie der Jüngere es begonnen hatte und platzierte gleich seine eigene Hand auf dessen Oberschenkel. Lüstern schaute er ihm in die Augen. Dieses Spiel zog sich über einige Minuten so hin, bis sich Shinyas von Toshiyas Lippen nur noch Zentimeter voneinander entfernten. " Wie weit willst du noch gehen?" fragte Shinya und schob die Hand des Anderen an seinem Oberschenkel gekonnt ein Stück höher. "Bist du aufgibst." war seine Antwort und rückte noch ein kleines Stück näher an seine Lippen heran um den Worten mehr an Glaubwürdigkeit zu geben. Sanft hauchte er gegen sie. Das ging eindeutig zu weit, entschloss Shinya für sich, gab auf und entfernte sich schnell wieder etwas von Toshiya, nahm sein Glas und einen großen Schluck aus diesem. Ein fröhliches Gewonnen entfloh aus Toshiyas Mund und auch er griff nach seinem Glas. Jeder von ihnen hatte den Gedanken, wie weit der Andere wohl noch gegangen wäre, noch etwas im Sinn. Ihre Freundschaft war schon immer sehr eng gewesen. Sie bauten viel Mist und hatten immer eine Menge Spaß zusammen. Auch gab es immer wieder kleine Anzüglichkeiten zwischen ihnen, welche aber trotzdem nur dem

Spaß dienten. Noch nie war es zu einem Kuss gekommen, oder gar weiter gegangen und beide hatten auch nicht vor, diese unsichtbare Barriere zu brechen.

"Nun aber mal ernsthaft. Wozu hättest du heute Abend noch Lust?" durchbrach Toshiya die kurze aufgekommene Stille und schaute zu dem kleinen Chibi rüber, welcher sichtlich etwas errötet war. //Hehe...Shinya ist zu süß// Über diesen Gedanken musste er einfach lächeln. Es war doch immer wieder ein Anblick, wenn Shinya sich wegen jeder Kleinigkeit leicht schämte und man ihm das auch ansehen konnte.

"Hmm...wir könnten noch zu dir und ne Runde Playstation zocken? Dann bekomm ich wegen eben meine Revanche." forderte er ihn heraus und Toshiya nahm gleich an. "Klar warum nicht. Aber male dir keine Chancen aus." Daraufhin wurde sein Lächeln gleich noch um einiges breiter. Er wusste wie gut Shinya im Zocken war und malte sich selber kaum Chancen aus. Aber es war einfach zu niedlich, wie der Jüngere ihn heute mal krampfhaft besiegen wollte und wollte daher alles geben, ihn keinen Triumph zu überlassen.

Jeder von Ihnen leerte noch zwei weitere Gläser, bis Shinya elegant aufstand und bezahlen ging. //Man könnte ihn selbst heute schon wieder für eine Frau halten// kam es Toshiya in den Sinn, doch verscheuchte den Gedanken gleich wieder. Es war nicht das Erste Mal, dass der Chibi sehr weiblich aussah. Immerhin achtete er verdammt genau auf seine Ernährung um dieses Ergebnis hervorzurufen. Da würde er ihm auch nicht mehr zwischen reden. Früher hatte er es öfters versucht, weil er Shinyas Ernährung sehr seltsam fand, aber mittlerweile wusste er, dass dieser damit gut leben konnte und beließ es dann einfach dabei. Leicht kopfschüttelnd erhob er sich dann selber und ging schon einmal zum Ausgang. Den Blick zu Abschluss noch einmal schweifen lassend, verfing sich dieser wieder bei Shinya und dem Barkeeper. Auch jetzt unterhielten sie sich sichtlich vergnügt. //Die kennen sich wohl schon länger// Doch dann beobachtete er wie der Angestellte das Kinn des Jüngeren ergriff und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. Verdutzt schaute Toshiya die beiden nun genauer an. //Die kennen sich wirklich schon länger und vor allem besser, als ich dachte.// Aber da kam ihm Shinya auch schon mit schnellen Schritten entgegen und zog ihn mit sich aus der Bar. "Komm." Sagte er zu ihm sehr leise aber bestimmend. "Sag mal, läuft da etwas zwischen euch beiden?" wollte Toshiya nun genauer wissen. Diese Szene hatte ihn nun doch ziemlich neugierig gemacht. "Nein." Erwiderte der Jüngere kurz und beendete somit das noch nicht mal ganz angefangene Thema. "Bist du mit dem Auto hier oder müssen wir die Bahn nehmen?" durchbrach er auch gleich wieder die unangenehme Atmosphäre zwischen ihnen. "Ähm...Bahn." brachte der Schwarzhaarige noch etwas perplex hervor. "Oder wir gehen zu Fuß?" beide wussten, dass es aus der Innenstadt zu ihm nach hause ein ziemlich weiter Fußmarsch gewesen wären. "Klar," lachte Shinya leicht und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. "Dann fahre ich mit der Bahn und warte dann die restlichen Stunden bei dir auf dich." "Ne,ne...lass mal...ich lass dich doch nicht alleine in meinem Reich. Wer weiß wie ich es wieder vorfinde, wenn ich dort ankomme." Ging Toshiya auf diesen kleinen Spaß mit ein. Auch hier wusste Jeder, dass der Jüngere einen Reinheitsfimmel hatte. Er hatte aber auch zu komische Eigenschaften, ging es ihm kurz darauf durch den Kopf und einzog ihm so ein weiteres Lächeln.

Gemeinsam begaben sie sich so zur Bahnstation. Shinya hasste es eigentlich mehr als alles andere mit der Bahn zufahren. Die großen Menschenmengen waren ihm nicht geheuer. Aber ab und an musste man sich halt doch überwinden können. So auch heute, denn es blieb ihnen eh nichts anderes übrig, wenn sie nicht wirklich diesen Fußmarsch auf sich nehmen wollten. Seufzend ließ er sich noch kurz auf einer der Bänke nieder, lehnte sich zurück und ließ den Blick schweifen. Heute Abend war es wohl doch ruhiger als er gedacht hatte. Zum Glück. Die anfahrende Bahn holte ihn dann auch schon wieder in das Hier und Jetzt zurück. "Komm" hörte er nur noch bevor Toshiya ihn am Arm hochzog und schnell mit in die schon wartende Bahn zog. "Wolltest du etwa noch ne Runde hier umsonst warten?" kam es neckend über seine Lippen und schnappte Shinya auch gleich den letzten Platz vor den Augen weg.

Diese beiden "Höflichkeiten" ließ er nicht einfach durchgehen und setzte sich daraufhin gekonnt auf Toshiyas Schoß. Mit einem verführerischen Lächeln schaute er ihm in die Augen. Es war gar nicht zu übersehn, dass Shinya vorhatte das für sich verlorene Spiel von vorhin hier weiter zuführen.

Der Schwarzhaarige bemerkte dies natürlich sofort und war Feuer und Flamme ihm es gleichzutun. Mit einer Hand fuhr er zu seinem Nacken und kraulte ihn dort sehr liebvoll. //Was du kannst, kann ich schon lange, mein Lieber// Ein wohliges Seufzen kam dabei über Shinyas Lippen. Er genoss diese Berührung für seinen Geschmack ein wenig zu sehr. Aber von seinem Vorhaben abringen lassen wollte er sich dann dadurch auch nicht und so kam er Toshiya mit seinen Lippen immer näher und hauchte ganz unverblümt einen kleinen Kuss auf seinen Hals. Dieser zuckte daraufhin leicht zusammen. Auch ihm gefiel dieses Spiel eine Spur zu sehr. Doch aufgeben war auch nicht in seinem Interesse und so ließ er seine freie Hand wieder auf Shinyas Oberschenkel nieder. Diesmal aber gleich ein ganzes Stück weiter oben und richtete seinen Blick starr auf dessen Augen. So schauten sie sich eine Weile an, bis der Jüngere Toshiyas Hand vom Oberschenkel nahm und an einem Finger vorsichtig aber mit sichtlichem Genuss leckte. "Ich geh aufs Ganze um diesmal zu gewinnen." Hauchte er ihm gegen dessen nahe Lippen. Doch Toshiya schaute sich auf diese Aktion hin, etwas verwirrt in der Bahn um. Sie waren alles andere als alleine, was auch schon der letzte freie Sitzplatz bewiesen hatte. "Aber dann bitte nicht hier." Sagte er ganz leise und leicht verschämt. Ihm war es nun doch unangenehm geworden, die ganzen starrenden Blicke auf sich zuspüren. Denn immerhin waren sie zwei Männer, auch wenn man es Shinya nur schwer ansah. Trotzdem waren sie welche und in der Öffentlichkeit als solche Annäherungsversuche zu starten, war ein absolutes Tabu in der japanischen Gesellschaft. Nun wurde auch dem Angesprochen schnell klar, was sie da eigentlich gerade taten. Shinya sprang von seinem Schoß auf und schaute sich leicht errötet in der Menge um, die immer noch nicht die Augen von ihnen abwenden konnte. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich über ihnen aus und Beide hofften auf ein schnelles Ende dieser peinlich berührten Fahrt.

Etliche Minuten später wurden sie auch schon von ihrem Unbehagen befreit. Nebeneinander traten sie weiter schweigend aus der Bahn und begaben sich auf den Weg zu Toshiyas Wohnung, welche wirklich nicht weit von der Station entfernt war. Er wohnte schon eine ganze Zeit dort und es kam ihm auch nie in den Sinn, den Wohnort zu wechseln. Es gab keine lästigen Nachbarn, die den jungen Mann an dem Ausleben seinen noch jungen Lebens hinderten. Denn er liebte es bis in die Nacht lange Partys zu feiern oder auch mal für sich alleine die Musik bis zu einem ohrenbetäubenden Lärm aufzudrehen. Es war dort wie für ihn gemacht, einfach perfekt.

"Wie weit wärest du eigentlich gegangen, wenn ich dich nicht ins Hier und jetzt zurück geholt hätte?" Unterbrach Toshiya nun doch dieses unangenehme Schweigen. Er bekam ein kleines fieses Grinsen im Gesicht, aber es interessierte ihn wirklich. Shinya war etwas überrascht über diese Frage. Lies es sich aber nicht entgehen, genauso unverschämt auf diese Frage zu antworten. "Das müsstest du schon selber herausfinden." und schon legte er dem Größeren einen Arm um den Hals und zog ihn näher zu sich. Er war gut dabei sein von vorhin zum zweiten mal verlorenes Spiel weiter zuführen. "Es würde mir aber schon reichen, wenn du es mir sagst." Konterte Toshiya, denn er war nicht wirklich heiß darauf das ganze von neuem beginnen zu lassen. Was war heute nur mit dem Chibi los, ging es ihm durch den Kopf. Doch der sogenannte Chibi bemerkte Toshiyas Rückzug und gab dann etwas schmollend nach. "Nichts, was denkst du denn? Oder hättest du etwa gerne mehr gehabt?" Nun breitete sich auch ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Zu einer Antwort lies Toshiya ihn trotzdem nicht kommen. "Komm schon. Was bist du heute wieder langsam." Stellte er mal eben fest und lief etwas voraus. Eigentlich wollte er so nur seine Röte, die seine Wangen seit eben zierten, vor dem Schwarzhaarigen verstecken. Dieser öffnete schon seinen Mund zu einer entsprechenden Antwort, beließ es dann aber doch lieber bei einem kurzen Seufzen. Er hatte schon bemerkt, dass dem Kleineren etwas sehr unangenehm war. Wollte ihm aber nun nicht auch noch nach dem Grund fragen.

So holte er die wenigen Schritte zu ihm auf und lächelte ihm kurz zu.

Wenige Minuten später erreichten sie auch schon seine Wohnung.

Shinya ließ sich sofort auf die gemütliche Couch fallen. Aber so gemütlich wie er sie in Erinnerung hatte war sie heute gar nicht. Etwas verwundert rückte er ein kleines Stück beiseite und holte mit der linken Hand ein sehr eng aussehende Ledershorts hervor. Stutzig schaute er diese einige Sekunden an. "Toshiya? Sag mal, seit wann besitzt du bitte dieses Kleidungsstück? Das konnte ich an dir ja noch nie bewundern." Fragte er den Älteren, welcher gerade das Wohnzimmer betrat und neben ihm Platz nehmen wollte. "Hey gib die her." Erwiderte er nur und riss dem Kleineren das Objekt der Begierde aus der Hand. "Die kannst du auch gar nicht kennen. Die trage ich nur , wenn mir mal wieder das Geld knapp wird." Scherzte er dann weiter und betrachtet das gute Stück. Ein kleines Lachen entfloh aus Shinyas Mund. "Klar....darf ich denn auch mal Geld spenden, wenn's wieder zu wenig ist?" ging er auf den Scherz ein und lachte herzhaft. "Hey danke für das nette Angebot, aber leider bringt mir mein Beruf gerade genug Geld ein." und schon war die Shorts in einer Ecke des Raumes verschwunden. "Willst du denn nun auch deine Revanche haben?" fragte Toshiya ungeduldig. Shinya wusste, dass er das Zocken meinte. "Hai klar...aber hast du noch was alkoholisches im Haus?" "Ja ich schau mal was sich so finden lässt." Schon war Toshiya wieder auf den Beinen und in der Küche verschwunden. "Was wünscht sich denn der Herr?" "Hmm....wenn du Bacardi da hättest wäre ich sehr zufrieden." Rief Shinya genauso zurück und lehnte sich in die Couch zurück. Wenige Minuten später stellte der Schwarzhaarige ein Glas, eine Flasche Bacardi und eine Bier vor ihm auf den Tisch. "So bitte. Hatte noch etwas da." Bedankend schenkte sich Shinya gleich etwas ein und nahm einen großen Schluck. "Hmmm...das tut gut." Murmelte er zufrieden und nahm gleich den nächsten Schluck. In der Zwischenzeit hatte Toshiya schon alles für den Zockerabend bereitgestellt. "Na dann zeig mir mal was du drauf hast." forderte er den Chibi heraus. "Da wirste dich aber ganz schön umgucken. Hab ne Menge in letzter Zeit geübt." Ging er auf diese Herausforderung ein, lies sich neben Toshiya auf dem Boden nieder und nahm noch einen kräftigen Schluck aus seinem Glas.

In den nächsten 2 - 3 Stunden verlor Toshiya in jedem Spiel haushoch. Shinya zog ihn dafür immer wider leicht auf und genoss sichtlich noch weitere Gläser des Bacardis. Das dies seine Spuren bei dieser zierlichen Person hinterließ, bemerkte der Größere schnell. Aus diesem Grund nahm er die ewigen Sticheleien von ihm auch nicht mehr allzu ernst. Shinya trank öfters mal einen über den Durst, dass war er schon gewöhnt und konnte darüber eigentlich nur noch schmunzeln.

"Na da hab ich dich aber ganz schön fertig gemacht." Lallte Shinya nun schon ziemlich angetrunken. "Ja das hast du wohl." Toshiya konnte sich ein ziemlich breites Grinsen wirklich nicht mehr verkneifen und setzte sich zurück auf die Couch. Der Fußboden war auf Dauer verdammt unbequem, musste er auch dieses mal wieder feststellen. "Ach gibst dich also für heute geschlagen?" Shinya nahm daraufhin genau neben ihm Platz und schaute ihn triumphierend lächelnd an.

"Aber stimmt...du hattest heute schon zwei mal gewonnen. Darum ja diese Zockeraktion." Er erinnerte sich wieder an das kleine anzügliche Spiel zwischen den Beiden. So angetrunken wie er war, wollte er nun dieses auch noch gewinnen und zog sich selber auf Toshiyas Schoß. Dieser schaute ihn nur fragend an und schon spürte er weiche Lippen auf seinen eigenen. Ziemlich perplex ließ er es geschehen. Shinya löste diese kleine Annäherung aber auch wieder sofort. "Du bist betrunken, mein Lieber." Versuchte Toshiya ihn nun doch etwas auf Abstand zu bringen. "Nein bin ich nicht..." lachte der Andere leise und war schon auf dem besten Weg den Schwarzhaarigen nochmals zu küssen. Aber dieser war darauf vorbereitet gewesen und schob ihn sanft von sich weg. "Doch bist du und reiß dich zusammen, sonst gibt es eine kalte Dusche als Abkühlung für dich." Drohte er ihm ein wenig. "Aber nur, wenn wir sie zusammen nehmen." Shinya wollte auf diesem Wege die Drohung zu seinen Gunsten drehen. Er war wirklich schon mehr als nur noch angetrunken. "Ich werde dich ins Badezimmer begleiten, mehr nicht. Es würde dir sonst später verdammt leid tun, wenn ich auf dein Angebot mit eingehen würde." Wäre er denn auf dieses Angebot eingegangen, wenn Shinya nicht betrunken gewesen wäre? Was stellte er sich nu wieder für Fragen und schüttelte leicht verlegen den Kopf. "Und nun komm." Er zog Shinya auf die Beine, stand selber auf und schleifte ihn an einem Arm mit ins Bad.

"Du wirst aber was verdammt schönes verpassen, wenn du nicht mit kommst." Versuchte Shinya ihn nun doch weiter zu überreden und machte sich ganz unverschämt auch schon an Toshiyas Hemd zu schaffen. //Gib Shin nie wieder Alkohol...// ermahnte er sich selbst und schob ihn weiter in den Raum hinein. "Hey...aber du verpasst wirklich was absolut Einmaliges...." drängelte der Kleinere weiter. //Ja dich und meinen Tod danach...aber in der Mischung ist es gut, dass ich es verpasse// Toshiya hatte wirklich nicht vor, Shinyas Aufforderung nachzugehen, denn er wusste das der Jüngere sein verhalten jetzt schon bereuen würde, wenn er es ihm später unter die Nase binden täte. Und das würde er tun. Dieses Vergnügen konnte ihm keiner mehr nehmen.

"Nun geh schon. Ich leg dir schnell ein Handtuch raus." "Jaa~aaaa okay..." Fing Shinya nun an zu schmollen, begann dabei aber auch gleichzeitig sich auszuziehen. "Dann eben nicht." Schon war er nackt unter der Dusche verschwunden und stellte nach Toshiyas Aufforderungen das Wasser auch auf ganz kalt, ohne natürlich zu wissen, was ihn gleich erwarten würde. Wenn er erst mal unter Alkoholeinfluss stand, dann aber richtig. "Ich bin wieder im Wohnzimmer und warte auf dich." Rief Toshiya ihm noch kurz zu und war dann auch schon verschwunden. Einen kleinen Blick auf den nun nackten Shin hatte er trotzdem erhaschen müssen. //Gott ist der schön.// Mit diesem Gedanken fing er an den restlichen Alkohol erst mal wegzuräumen. Shin würde ganz bestimmt keinen mehr wollen, wenn er wieder einigermaßen klar denken konnte.

Ein etwas lauterer Schrei, der ihm in diesem Moment bestätigte, dass Shinya wieder bei klarerem Gedanken war, lies ihn wieder leicht lächeln.

Laut keuchend stand der Chibi unter der kalten Dusche. "Scheiße, wieso hat mir keiner gesagt, wie kalt Wasser wirklich werden kann?" brummte er sehr ärgerlich, wollte nun aber auch nicht länger wie nötig sich das weiter antun und griff nach dem bereitgelegten Handtuch.

Mit diesem über der Schulter und seinem Rock bekleidet, setzte er sich nun leicht fröstelnd neben, den auf ihn wartenden, Toshiya zurück auf die Couch. "Gomen." Kam es ihm entschuldigend über die Lippen. "Für was auch immer."

Der Schwarzhaarige schaute ihn etwas verwundert an. "Wie, für was auch immer? Du weißt...du hast keine Erinnerrungen mehr an dein Verhalten von eben?" Er konnte sich nun wirklich ein schadenfrohes Lachen nicht mehr verkneifen. Nein, das war zu göttlich. "Ja gomen. Vielleicht magst du es mir kurz erzählen?" Interessieren tat es Shinya nämlich schon. Er wusste selber welche Gedanken ihm manchmal kamen, wenn er einen über den Durst getrunken hatte. Und diese waren nicht immer die unschuldigsten. "Alles was...was ich getan oder gesagt habe, war nicht ernst." Fügte er aus diesem Grunde noch schnell hinzu. "Ehrlich!" Es war ihm sichtlich unangenehm doch Toshiya nahm keine Rücksicht. "Okay ich helfe dir. Also da muss ich nicht lange überlegen. Du hast mich geküsst, mir mein Hemd ausgezogen und wolltest dann sogar mit mir unter die Dusche. Warst ganz schön hartnäckig. Aber du kennst mich ja. Ich würde deinen anzüglichen Aufforderungen nie nachgehen." Schnell fügte er noch hinzu: "Aber das allerschlimmste war, dass du meintest, dass ich solche Zockerspiele noch nie gekonnt habe." Er wollte die Situation nun doch wieder etwas auflockern.

Shinya schaute ihn von der Seite her sehr verschämt an. "Oh Gott, Toshiya das tut mir alles wirklich extrem leid. Aber ich hab maßlos untertrieben. Du konntest sie noch nie und wirst sie auch nie können." Beide lehnten sich laut lachend in die Couch zurück. Shinyas unbedachtes Verhalten war nun schon wieder vergessen. Keiner von Beiden wollte weiter darauf rumtreten und vor allem der Chibi war mehr als erleichtert darüber.

-Kann es sein?-

Kapitel 3

-Kann es sein?-
 

Beide hatten entschlossen, dass es wohl das Beste gewesen war, dass Shinya die Nacht bei Toshiya verbrachte. In seinem Zustand und schon zu sehr fortgeschrittener Uhrzeit, wollte der Ältere den Kleineren nicht mehr alleine nach Hause lassen. Er fühlte sich etwas für ihn verantwortlich. So bot er diesem sein Bett an und schlief selbst auf der Couch.

Doch Shinya kam in dieser Nacht einfach nicht zur Ruhe. Zu sehr beschäftigten ihn die Ereignisse des vergangenen Tages und besonders des Abends. Er hatte mit seinem besten Freund verdammt viel Spaß gehabt. Die ganze Zeit über, doch was Toshiya ihm dann nach seiner unüberlegten Alkoholaktion erzählt hatte, hob seine Laune nicht unbedingt. Ihm war bewusst, dass er im alkoholischen Zustand meist unkontrolliert handelte, doch so etwas...Nein, dass war ihm beim besten Willen noch nicht passiert. Wieso bitte, schmiss er sich an seinen Freund ran? Okay, es war passiert und er entschloss sich dann doch einfach dazu, dieses zu vergessen, genauso wie Toshiya es wahrscheinlich schon längst getan hatte und unten im Wohnzimmer seelenruhig schlief. Für einige Stunden holte der Schlaf ihn dann doch ein. Allerdings wurde er trotzdem schon sehr früh morgens wach. Die Sonne kitzelte ihm leicht auf der Nasenspitze und so öffnete der Chibi verschlafen, aber definitiv nicht ausgeschlafen, die Augen. Etwas unverständliches murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und setzte sich auf. Er wollte nicht so recht wach werden und entschloss sich daher, diesem etwas nachzuhelfen. Mit leicht wackligen Beinen stand er von dem Bett auf und ging langsam in die untere Küche. Der verschwommene Blick half ihm nicht unbedingt dabei ein Glas und eine Flasche mit erfrischendem Wasser zu finden. Trotzdem wühlte er sich durch die Unordnung, die auch in diesem Teil des Hauses herrschte und fand was er suchte. Genau die Wirkung, welche er erhofft hatte, brachte das kühle Wasser auch und so begab er sich nun doch ziemlich wach und ausgeruht ins Wohnzimmer, in der Hoffnung das Toshiya vielleicht schon wach sein könnte. Aber genau das Gegenteil war der Fall, wie der Jüngere es sich schon gedacht hatte. Toshiya war einfach ziemlich faul und schlief gerne sehr lange. Ein Schmunzeln schlich sich auf Shinyas Gesicht, er setzte sich auf die Couchlehne und beobachtete den Schlafenden ein wenig. Wie schön er doch war. //Shinya was denkst du??// Sehr verwirrt versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Nicht das es schon genug gewesen war, sich am gestrigen Abend offensichtlich an ihn ranzuschmeißen, nein nun führte er dieses gedanklich auch noch weiter. //Er ist ein Freund, okay? Ein rein platonischer Freund und du hast nicht vor daran etwas zu ändern!// Leicht kopfschüttelnd schaute er ihn dann doch wieder an. //Er ist aber auch...Wie weit wäre ich gestern Abend gegangen, wenn er es zugelassen hätte? Shinya hör auf!!// Er durfte solche Gedanken einfach nicht haben. Toshiya war ein Mann und dazu noch sein bester Freund. Da war nichts weiter und es würde auch zu nichts weiter kommen. "Wahrscheinlich doch nicht ausgeschlafen." Versuchte sich Shinya dann selber zu beruhigen. "Und noch ein wenig Alkohol von gestern im Blut. Das wird es sein." Schien ihm am logischsten. Um den Schlafenden dann nicht weiter zu stören entschloss er sich ein kleines und vor allem gesundes Frühstück vorzubereiten. Wie Shinya nun mal war, bereitete er alles schnell und ordentlich zu. Nach kurzer Zeit stellte er dann das fertige Frühstück auf den Wohnzimmertisch. Toshiya war nun doch schon leicht wach geworden und schaute ihn verwirrt an. "Guten Morgen und Guten Appetit." Begrüßte der Chibi ihn fröhlich. "Ausgeschlafen?" "Hmm...ja schon. Danke." Murmelte er noch etwas verschlafen und setzte sich auf. "Bedien dich. Wollte mich damit einfach für die Schlafgelegenheit bedanken." Shinyas Stimmung war in den letzten Minuten gestiegen. Warum auch immer, das spielte für ihn jetzt keine Rolle. "Hai, danke." Diese fröhliche Stimmung fing an Toshiya etwas anzustecken. Er streckte sich noch einmal ausgiebig und fing dann an etwas von dem köstlich aussehenden Frühstück zu essen. "Ich wusste gar nicht, das ich so gesunde Nahrungsmittel in meinem Haus hatte." Redete er kurz mit sich selbst. Shinya freute sich sichtlich, dass ihm das Essen zu gefallen schien und bediente sich dann selber. Doch sehr viel schaffte die zierliche Person nicht. Er aß nie sehr viel und achtete auch immer darauf, was er zu sich nahm. Das hatte ihm schon oft leicht beleidigende Kommentare eingebracht, aber da stand er mittlerweile drüber und hatte für so was nur noch ein müdes Lächeln übrig.

"Sag mal Toto," fing er dann an. "Gibt es zur Zeit eine Person in deinem Leben, die dir ne Menge bedeutet?" Toshiya schaute ihn etwas unglaubwürdig an. "Bitte?" Was sollte denn diese Frage nun? Doch Shinya begann genau dieses Gespräch, um über seine eigenen undeutbaren Gefühle zu seinem Gegenüber im klaren zu werden. Irgendwie ließen ihn die ganzen Geschehnisse und Gedanken nicht wieder los. "Ja schon, es gibt ne Menge Leute, welche mir sehr wichtig sind." Ging der Schwarzhaarige dann doch auf dieses Gespräch ein. "Aber das ist nicht das was du meintest oder? Und so Jemanden, wie du wohl meinst, gibt es zur Zeit nicht, nein. Ich habe mich nicht mehr auf die Suche nach einer Freundin gemacht." "Okay." Es war das Einzige was Shinya darauf zu antworten wusste. "Warum fragst du danach?" Toshiya war immer noch leicht über diese Unterhaltung verwundert. "Ach ich weiß nicht....ich hab da Gefühle, die ich nicht einzuordnen weiß." //Du kannst mit ihm nicht über deine Gedanken reden. Das ist unmöglich.// "Magst du es mir erzählen?" fragte der Ältere nun leicht besorgt. Wenn Shinya schon von sich aus anfing über seine Gefühle zu sprechen, ging es ihm wirklich nahe, das wusste Toshiya. "Na ja also...weißt du. Ich kann dich gut verstehen, dass du dir keine Mühe machst eine Freundin zu suchen. Es ist halt nicht einfach bei unserem Beruf." Er fing leicht an zu lächeln. Er liebte seinen Beruf als Musiker bei Dir en grey sehr. Aber es brachte halt auch negative Seiten mit sich. "Na ja...und meine letzte Beziehung ist fast 5 Jahre her. Seit ich bei Dir en grey bin, habe ich mich in meine eigene kleine Welt zurückgezogen. Auch hatte ich nie das Bedürfnis nach einer weiteren Beziehung. Doch in den letzten Tagen habe ich mich sehr einsam gefühlt. Ich kann das nicht so gut beschreiben, aber etwas fehlt mir in meinem Leben." Shinya seufzte leicht. Es entsprach alles der Wahrheit und er war froh es ihm gerade gesagt zu haben. Doch schon spürte er auch warme Arme, die sich um ihn schlangen und ihn leicht drückten. "Das wusste ich nicht Shinya. Ich mein es war gar nichts in diesen fünf Jahren? Du hast es mir nie erzählt." Toshiya war über sein Geständnis etwas überrascht. Hatte er doch immer gedacht, dass Shinya zumindest mehrere Frauen Bekanntschaften gehabt hatte. Aber rein gar nichts? Na wenn er das dann nicht ab heute zu ändern hatte. Er begann zufrieden in sich hinein zugrinsen. "Sag....hast du heut Abend schon irgendwas vor?" lies er den Kleineren erst gar nicht weiter zu Wort kommen. "Dieser schaute ihn dann doch etwas misstrauisch an. Er öffnete ihm gerade noch einen weitegehenden Einblick in seine Gefühlswelt und nun kam er mit so einer Frage?! Trotzdem wollte er nicht unhöflich sein und antwortete: "Ähm, nein. Warum fragst du?" "Na, weil wir uns heute dann einen schönen Abend in einer Bar machen werden, die ich diesmal für uns aussuche und wir dann ein paar nette Mädels aufreißen werden, damit auch dein Liebesleben mal wieder in Schwung kommt. Was meinst du dazu?" Shinya schaute ihn nur weiter an. "Hai, klar. Wieso nicht?" "Gut." Toshiya war sichtlich ganz in seinem Element. "Und ich werde dich für heut Abend auch etwas zurecht stylen. Aus dir kann man ne ganze Menge rausholen und das werden wir tun. Du wirst unwiderstehlich sein." Er drückte ihn noch einmal kurz. "Danke Toto, dass du dir so viele Gedanken um mich machst." Shinya war sichtlich berührt. "Hey, das ist doch nicht der Rede wert. Mensch du bist mein Freund, was hast du denn anderes von mir erwartet? Das ich mich hier hinsetze und jetzt beginne über dich und deine Probleme zu lachen. Also bitte." Schmunzelte Toshiya ihn an. "Ja hast doch recht." Er fühlte sich momentan einfach zu wohl in Toshiyas Gegenwart und er genoss die Zeit mit ihm.

Die Stunden bis zum Abend vergingen für Beide wie im Flug. Shinya war sehr froh darüber mit seinem Freund über die Probleme gesprochen zu haben, welche ihn bedrückten und Toshiya konnte kaum noch über etwas anderes, als den bevorstehenden Abend zu reden Er war schon richtig heiß darauf Shinya nach seinem Geschmack zu stylen und nun drängte auch schon die Zeit etwas, wenn sie pünktlich unterwegs sein wollten. "Komm wir schauen mal was in meinem Schrank zu finden ist, denn du hast ja nicht wirklich viel Auswahl dabei." Schon war Toshiya auf den Beinen und zog den Jüngeren zu sich hoch und mit ins Schlafzimmer vor seinen Kleiderschrank. Was Shinya dabei allerdings nicht mitbekam, war dass der Schwarzhaarige auf diesem kurzen Weg die enge Ledershorts mit aus der Ecke des Wohnzimmers schmuggelte.

"Hier kannst du gleich mal anprobieren." Toshiya hielt dem Chibi auch gleich das schwarze, sehr eng anliegend e Teil unter die Nase und grinste breit. Dieser schaute ihn sehr skeptisch an. "Das?" "Ja wieso denn nicht. Probiere es halt einfach mal an. Wenn es dir dann immer noch nicht gefällt, hmm...okay dann nicht." Leicht nachdenklich gab Shinya nach und steckte mit wenigen Handgriffen in der ihm passenden Hose. "Na sieht doch genial aus." Toshiya war sichtlich begeistert. Doch der Chibi war noch immer sehr skeptisch. "Und was soll ich Obenrum tragen? Meine Bluse wird da wohl nicht sonderlich zupassen." Sein Gegenüber begutachtete mit leicht gekräuselter Nase, das von Shinya eben angesprochene Oberteil. Nein, das würde auf keinen Fall dazu passen, da musste er ihm Recht geben. Lächelnd begab sich der Ältere zum Schrank und suchte einige Minuten, bevor er Shinya eine sehr durchsichtige und aufreizende Bluse hinhielt. "Aber das!" Seufzend probierte der Jüngere auch diese an. Zu Toshiyas großer Freude passte diese ihm auch wie auf den Leib geschnitten. "Hai, sieht super aus. Da werden die Frauen nur so drauf abfahren." Der Schwarzhaarige stellt sich leicht hinter ihn, tippte mit einem Finger an den nun sehr betonten Hintern Shinyas und zog ihn gekünstelt sofort wieder zurück. "Wir sollten aber das Schild "Vorsicht heiß." nicht vergessen, damit sich deine Liebschaften nicht gleich an dir verbrennen." Lachend nahm er seinen Finger in den Mund und tat so, als wenn er sich wirklich diesen bei der kleinen Berührung eben verbrannt hatte.

Beide lachten herzlichst auf. "Klar Toto....du mich auch." Der Chibi fühlte sich etwas unsicher in seinem neuen Outfit, vertraute aber Toshiyas Stylinggeschmack voll und ganz. Er selber hatte schon zu oft komische, aufreizende Outfits an dem Größeren gesehen, wo er sich immer wieder fragte, wie diese nur so verdammt gut an ihm aussehen konnten. Aber Shinya hatte ihn sowieso schon immer für sein Äußeres beneidet. Toshiya war nicht zu dünn oder zu dick. Alles saß an der Stelle wo es hingehörte. Mit 1,78m war seine Größe für einen Japaner optimal. Sein Gesicht wies sehr sanfte Konturen auf, die Augen rundeten dieses hervorragend ab und seine Lippen....ja seine Lippen. //Die würde doch jede Frau gerne einmal küssen.// ging es Shinya durch den Kopf und sein Blick verfing sich regelrecht in dem Gesicht seines Gegenübers. Doch der Blonde bemerkte es noch bevor es Toshiya auffallen konnte und wendete diesen schnell wieder von ihm ab. //Du wirst doch wohl nicht...?// stellte sich Shinya selbst diese unvollendete Frage. Leicht kopfschüttelnd schaute er dem Schwarzhaarigen dann beim ankleiden zu, denn auch dieser schmiss sich für den bevorstehenden Abend ziemlich in Schale.

Jeder entscheid für sich, dass der jeweils Andere für die auf sie zukommende Stunden perfekt gekleidet war. "Wo gedachtest du den Abend nun zu verbringen?" Wollte Shinya dann auch endlich wissen. "Na ja, ich kenne da schon einen netten Schuppen. Lass dich mal überraschen." Toshiya ergriff seine Hand und zog ihn nun schon wieder mit in den Flur. "Aber dafür sollten wir von hier endlich mal loskommen. Aber warte...hmm...ja, da." Er kramte noch kurz in einem kleinen Wandschrank und hielt dem Jüngeren dann die perfekten Schuhe zu seinem Outfit vor die Nase. "Bitte, die runden das ganze noch einmal ab." Dankend nahm Shinya diese entgegen und zog sie sofort an. Auch Toshiya vollendete sein Styling mit einem Paar sehr gewagten Higheels. Er liebte es sexy aber gleichzeitig auch provokant zu wirken. "Wunderbar." Er war sichtlich mehr als nur zufrieden und begab sich auf die Straße zu seinem Auto. Shinya folgte ihm mit leichter Anspannung. Er war sehr aufgeregt, denn wenn sich der Andere erst einmal was in den Kopf gesetzt hatte, und das war heute Abend für den Chibi eine weibliche Bekanntschaft zu suchen, dann würde er auch alles Erdenkliche daran setzten um erfolgreich zu sein. Aber genau dieses Erdenkliche, lies Shinya etwas unwohl werden. Er sollte sich einfach überraschen lassen. Ja, das schien ihm das Beste zu sein.

Leicht nervös spielte der Jüngere während der Autofahrt mit seinen Fingerspitzen und ließ immer wieder einen verstohlenen Blick zu Toshiya schweifen. Er versuchte so sein Profil genau zu beobachten. //Einfach perfekt.// Sein Herz begann durch diesen Anblick etwas schneller zu schlagen. Der Nervosität gab dies nur noch mehr Nahrung und der Blonde versuchte seinen Blick auf andere Dinge zu fixieren. Es gelang ihm auch für ein paar Augenblicke. Warum bitte dachte er seit den vergangenen Tagen immer wieder an seinen besten Freund? Nicht das es ungewöhnlich war, denn sie hatten schon eine sehr enge, freundschaftliche Beziehung zueinander. Aber es wahr für Shinya ungewöhnlich Gefühle für ihn zu entwickeln, die anscheinend weiter als nur Freundschaft gehen wollten. Das ließ ihn nachdenklich werden. Wie lange kannte er Toshiya nun schon? Fast 7Jahre. Einfach verdammt lange. Aber warum kamen solche Gefühle dann jetzt auf einmal? Was der Jüngere eigentlich auch zugeben musste war, dass es ihm nicht neu war Gefühle für einen Mann zu hegen, die weiter gehen als ihm selber lieb gewesen ist. Schon ließen seine Gedanken von Toshiya ab und riefen ihm ein Bild von dem Barkeeper, des gestrigen Abends ins Gedächtnis. Aber daran wollte er nun beim besten Willen nicht denken. Es gehörte nicht hierher. Absolut nicht.

"Schon sind wir da." Dieser Satz lies Shinyas Blick zurück zu dem Älteren wandern und verscheuchte somit endgültig die letzten Erinnerungen aus seinem Kopf. Er schaute sich aus dem Autofenster etwas neugierig in der Gegend um. Sie waren in einer kleinen Seitengasse gelandet. Es sah sehr ruhig aus. "Es ist hier einfach wie geschaffen für uns. Keine lästigen Fangirlies. Ziemlich genial für unser heutiges Vorhaben." Mit einem vielsagenden Lächeln stieg Toshiya aus dem Wagen. "Na komm schon oder hat's dir so die Sprache verschlagen?" drängte er Shinya nun auch endlich aus dem Wagen zu steigen. Dieser war wirklich etwas sprachlos, denn er hätte mit einer anderen Lokation gerechnet. Es kam verdammt ruhig rüber und hier wollten sie neue Bekanntschaften schließen?

"Wenn wir erst mal drin sind, kommt es schon ganz anders rüber." Konnte Toshiya etwa Gedankenlesen?

Wenige Augenblicke später standen sie in einer sehr stilvoll reingerichteten Lounge. Das Licht war gedämmt wirkte aber sehr beruhigend. Der Ältere steuerte auf eine Sitzgelegenheit zu. Shinya folgte ihm wortlos und nahm auf einer weichen schwarzen Ledercouch Platz. Immer wieder ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Nicht viele Gäste waren anwesend, aber das machte auch einen Teil des Charmes dieser Bar aus. "Gefällt es dir nicht?" fragte der Schwarzhaarige ihn. Er hatte seine schweifenden Blicke bemerkt. "Doch es ist toll. Ich hatte etwas anderes erwartet, aber es ist wirklich gut hier." "Hai, stimmt. Hier wird es dir wirklich nicht schwer fallen, heiße Mädels aufzureißen." "Toshiya!" "Was denn?" Der beim Namen Angesprochene musste leicht auflachen. Sein Chibi war einfach zu niedlich, wenn es um solche Themen ging. Auch er ließ nun seinen Blick wandern. Eigentlich war es gut, dass der Kleinere nicht wusste, in was für eine Lounge er ihn geschleppt hatte. Er hätte wahrscheinlich nicht einen Fuß hier rein gesetzt. Von weiterem sah er auch schon die ersten aufreizend gekleideten Damen auf sie zusteuern. "Wenn das nicht gut anfängt." Flüsterte Toshiya ihm kurz ins Ohr und deutete mit der Hand auf die heran nahenden Personen. "Hai." Auch Shinya begutachtete nun die Beiden. Kurze zeit später ließen sie sich neben ihnen auf der Couch nieder. "Guten Abend, habt ihr schon etwas zu trinken?" begann die Eine, welcher ihr Blondes Haar ein sehr europäisches Aussehen verlieh, auch gleich ein Gespräch. "Nein, aber das kannst du gerne für uns ändern." Fing Toshiya gleich an zu baggern. Immerhin wollten sie Beide Spaß haben und warum länger warten als nötig, war da sein eigenes Motto. Die Angesprochene erhob sich sofort wieder von ihrem Platz und verschwand um dieser kleinen Aufforderung nachzugehen. Die Andere, welche tiefschwarze Haare hatte und für Shinyas Geschmack ein klein wenig zu sehr geschminkt war, zog sich selbst auf seinen Schoß. "Na Süßer." Trotzdem hatte sie ein verführerisches Lächeln auf ihren Lippen, welche sich auch schon denen von dem Chibi näherten. "Hi..." leicht verwirrt von den schnellen Annäherungen ihrerseits, wusste er nicht mehr zu antworten und spürte gleich darauf ihre Lippen auf den seinigen. //Ähm...Toto wo hast du mich hier hingeschleppt?// Doch dieser hatte nur noch ein breites Grinsen auf seinen Lippen. //Klappt doch perfekt.//Er hatte Shinya bewusst in eine Bar mitgebracht, in der die Frauen nicht lange fackelten und zu den Gästen schnellen körperlichen Kontakt suchten. //Das wird ihn etwas ablenken. Na ja, nach immerhin 5 Jahren hat er es auch bitter nötig. Und wenn es nur für eine Nacht ist.// Obwohl die Blonde Schönheit noch nicht wieder in Sicht war, blieb Toshiya nicht lange alleine. Eine zweite leicht gekleidete Dame ließ sich nun auch auf seinem Schoß nieder, zog ihn näher zu sich ran und ließ auch ihre Lippen mit seinen verschmelzen.

Es dauerte nicht lange und Shinya spürte die ersten erforschenden Hände auf seinem Oberschenkel. Diese streichelten ihn sanft, suchten aber immer weiter nach ihrem Ziel. Zurückhaltend erwiderte er die Intimität ihrer Lippen. //Okay, unser Ziel des heutigen Abend haben wir Beide schon mal erreicht.// Er ließ einen kleinen Blick zu Toshiya huschen und bemerkte, dass er sichtlichen Spaß hatte. Dann kam auch schon die Dame mit den Getränken wieder und stellte vier mit Alkohol befüllte Gläser auf den Tisch. Doch sie war nicht alleine zurück gekommen, sondern hatte noch eine weitere Schönheit neben sich stehen. Dieser gab sie mit einer unscheinbaren Geste zu verstehen, dass sie sich noch dem Jüngeren von beiden ebenfalls widmen sollte. Ohne lange zu zögern tat sie dieses auch und ließ sich neben Shinya nieder, tauschte einen Blick mit der ihn küssenden Frau und schob die Hände unverblümt unter seine Bluse. Die Andere gesellte sich dann noch zu Toshiya und seiner Bekanntschaft. Auch sie schmiss sich ohne weiteres fragen an ihn ran, küsste ihn immer wieder auf die Lippen, streichelte über seine Beine, ließ die Blonde aber natürlich auch nie zu kurz kommen. //Herrlich.// Zu weiteren Gedanken hatte der Schwarzhaarige gar keine Lust mehr und gab sich den beiden Frauen lustvoll hin.

Shinya dagegen wurde von Minute zu Minute immer verwirrter. Natürlich war es schon das, was er sich für diesen Abend gewünscht hatte, aber so richtig in Fahrt kommen wollte er nicht so wirklich. Trotzdem wies er keine der Beiden von sich, sonder ging immer mehr auf das Spiel mit ein. Wilde, innige Küsse wurden ausgetauscht, auch ließ er keine zu kurz kommen. Seine Hände fanden schnell einen Weg unter ihre Shirts und die ihre fanden sich ganz gut an seiner Hose zurecht. So ging es einige Zeit bei Shinya und Toshiya weiter. Blicke zogen sie keine auf sich, denn wenn sie sich in dieser Bar einmal umgeschaut hätten, wäre zumindest Shinya aufgefallen, dass die anderen Gäste den gleichen "Service" wie sie genossen.

"Magst du mit uns Beiden auf ein Zimmer kommen?" fragte eine den Jüngeren. Sie schenkte ihm wahrscheinlich eines ihrer unwiderstehlichsten Lächeln. Doch Shinya war sich auch jetzt nicht sicher. "Nein, also...ich denke nicht." "Aber warum bist du denn dann hier?" wollte die Andere nun etwas verständnislos wissen und fuhr mit einem Finger über seine entblößte Brust. //Sie hat Recht. Genau deswegen bist du hier. Gib dir schon nen Ruck und nutz die Gelegenheit!// Genau das tat er dann auch, schob die Schwarzhaarige von seinem Schoß und erhob sich von der Couch. "Na bitte." Grinste sie ihn breit an, ergriff seine Hand und zog ihn mit durch die Bar in den ersten Stock, wo sie einen Schlüssel hervorkramte und so die Tür zu einem sehr luxuriös eingerichtetem Zimmer öffnete. Die Jüngere von beiden war ihnen stillschweigend gefolgt, betrat aber nun als Erste dieses Zimmer und machte es sich sofort auf dem großen Bett bequem.

Ohne zu zögern schob die Ältere Shinya in das Zimmer, schloss die Tür hinter ihnen und gesellte sich zu der Anderen mit auf das Bett. Sie begannen sich vor seinen Augen gegenseitig zu küssen, wollten ihm etwas bieten.

Währenddessen erging es Toshiya nicht viel anders. Auch mit seinen beiden Damen verzog er sich in das erste Stockwerk, genoss aber jede Anzüglichkeit von Ihnen und ließ sich freiwillig in ein gekonntest Liebespiel mit einbeziehen.

Auch der Chibi wurde nun mit auf das Bett gezogen und jede der Beiden begannen ihn an unterschiedlichen Stellen seinen Körpers zu küssen. Schnell hatte eine ihn auch schon von der zwar sehr engen, aber doch lästigen Shorts befreit und lächelte ihn gierig auf mehr an. Sie leckte sich genüsslich über einen ihrer Finger und ließ diesen kurz über Shinyas empfindlichste Stelle gleiten.

Kurz erwiderte er ihren Blick, schaute ebenfalls noch zu der Anderen und stieß sie dann sanft von sich, stand auf, suchte seine Shorts und zog sich wieder an. Blicke tauschend und sichtlich verwirrt über diese Reaktion, die keine von Ihnen erwartet hätte, ergriff die Ältere das Wort: "Und was wird das jetzt bitte?" "Ich gehe." Schon war die Tür geöffnet und Shinya aus dem Raum verschwunden. Auf dem Weg zu den Treppen, die in den unteren Stock führten, vernahm er nur noch sehr leise ein "Schlappschwanz", welches wohl an ihn gerichtet war. Doch das interessierte ihn keines Wegs mehr. Er wollte einfach nur noch raus, raus an die frische Luft und einen klaren kopf bekommen.

//Warum hast du das jetzt bitte getan?// fragte er sich selber und lehnte sich an eine Hauswand auf der Straße. //Die waren heiß, verdammt heiß. Und sie wollten dich, nur dich. Aber du.....// "Ja ich.." nuschelte Shinya vor sich hin. "Ich wollte sie nicht. Es hat mich nicht gereizt. Sie haben mich nicht gereizt. Nicht weil sie nicht sexy oder sonst irgendwas waren. Nein, weil sie...weil sie...." Konnte er es sich jetzt eingestehen? War es möglich nach der Aktion von eben? //Nein, du warst nur einfach nicht in Stimmung. Kann doch mal passieren.//

Mit diesem Gedanken beendete er die Auseinandersetzungen mit sich selber und beschloss hier auf Toshiya zu warten, der immer noch einen vergnügten Abend mit zwei attraktiven Frauen hatte, die ihn zu seinem vollen Bewusstsein, mehr als nur verwöhnten.

-Geständnis-

Kaptiel 4

-Geständnis-

Ungefähr 30 Minuten später, Shinya wartete immer noch auf seinen Freund, kam dieser dann mit einem vollends zufriedenen Grinsen im Gesicht zu seinem Wagen zurück. "Hey ich hab dich in der Bar gesucht, warum stehst du bitte hier?" etwas verwundert, aber immer noch zufrieden mit sich und dem Abend, sprach er den Jüngeren gleich an. Der Angesprochene wusste nicht sofort etwas zu erwidern. "Ach ich stehe hier ja auch noch nicht lange. Aber mal ehrlich Toshiya. Was war das hier bitte für ein Laden?" Mit einem leicht lustvoll gespielten Grinsen antwortete er ihm nun doch. Er wollte sich nicht anmerken lassen, dass der Abend für ihn selbst ein Reinfall gewesen war. Denn immerhin hatte Toshiya sich große Mühe geben, diesen zu gestalten und er sollte auch in dem Glauben beleiben, dass ihm alles gelungen war. "Hattest du denn deinen Spaß?" fügte er noch schnell hinzu. "Na ja...wenn ich ehrlich sein soll, kenne ich Besseres. Aber es war okay." Toshiyas breites Lächeln im Gesicht wuchs noch ein ganzes Stück an. "Und bei dir? Denn immerhin interessiert es mich jetzt schon, ob mein kleiner Plan funktioniert hat." "Hai, war auch gut." //Warum lügst du ihn an? Sei doch ehrlich und sag ihm, dass du nicht auf die Damen standest, sondern auf ihn.//

Jetzt war es raus. Das erste Mal das Shinya es sich selber eingestand. Ja, was war schon dabei? Hatte er in den letzten Wochen Gefühle für ihn aufgebaut. Nichts war dabei, außer das dieser vielleicht nicht unbedingt auf Männer stand und schon gar nicht auf seinen besten Freund? Das er es ihm nie offenbaren konnte, weil er dann Gefahr lief, den wichtigsten Menschen in seinem Leben zu verlieren? //Scheiß drauf.// Shinya waren diese Fragen momentan einfach egal. Er schaute dem Älteren tief in die Augen. //Wie er wohl reagieren würde?// Vorsichtig näherte er sich ihm. //Fand er den Abend doch nicht so gut?//dachte der Schwarzhaarige, denn ihm fiel das etwas veränderte Verhalten seines Gegenübers natürlich sofort auf. Shinya führte einen inneren Kampf mit sich selbst. Es fiel ihm nicht leicht, weiter die Anwesenheit des Anderen zu ertragen. Er wollte ihn berühren, wollte ihm zeigen was er empfand. Andererseits wusste er, dass es ein Fehler war. Das es ihre Freundschaft schädigen konnte. Doch zu weiteren Gedanken konnte keiner von ihnen mehr kommen. Weiche, warme Lippen trafen auf die des Älteren, umschmeichelten sie sanft. Sein Kopf entleerte sich völlig und er ließ dieses einfach geschehen. Schon nach wenigen Sekunden löste der Blonde diese kleine Annäherung wieder. "Ich werde zu Fuß nach has gehen." Mit diesen Worten wollte er sich gerade auf den Weg machen. Doch seine Gefühle prasselten alle auf einmal auf ihn ein. //Er wird dich hassen, wird das definitiv nicht verstehen. Shinya du bist männlich und er ebenfalls.//

Toshiya hatte derweilen seine Gedanken wieder erlangt. //Was war das jetzt bitte? Hat er in der Bar wieder zuviel getrunken?// Eine andere logische Erklärung kam ihm auf die Schnelle nicht. //Das war doch wieder nur freundschaftlich gemeint. Genau, etwas Anderes wäre auch absurd.//

"Shinya.... zu Fuß lass ich dich doch um diese Uhrzeit in dieser Gegend nicht mehr alleine." Auf den kurzen Kuss ging Toshiya nicht weiter ein. Er hatte es mal wieder als freundschaftliche Annäherung des Anderen abgestempelt und empfand es nicht als nötig noch weiter darauf einzugehen. Genauso nahm es der Kleinere auch auf und kam nach wenigen Schritten zum Stehen. Er befürchtete, dass Toshiya nicht weiter darauf eingehen würde. Doch er hatte einmal damit begonnen, ihm seine Gefühle, auf etwas ungewöhnliche Weise zu vermitteln, und war nun nicht bereit, dieses wieder aufzugeben. Außerdem sehnte er sich zu sehr danach, die Lippen seines Gegenübers ein weiteres Mal zu berühren. Ein zweites Mal näherte er sich dem Anderen, zog ihn leicht an sich und küsste ihn erneut. Dieser dauerte nur Sekunden länger, doch auch diesmal lies Toshiya es geschehen. Tausend Gefühle und Gedanken schossen Shinya in diesem Moment durch den Kopf, währenddessen der Andere es einfach nur auf sich wirken lies.

"Gomen ne." Es war das Einzige was der Blonde nach diesem, für ihn ewig andauernden, Kuss hervorbrachte. Verwirrt schaute er sein Gegenüber weiter an. "Okay, das wirst du mir jetzt bitte erklären." Der Ältere war weder schockiert noch in irgendeiner Weise erbost über das Verhalten seines Freundes. Er war einfach nur leicht verwirrt und bat daher um eine Aufklärung.

Konnte es wirklich sein, dass Toshiya nach zumindest diesen beiden Küssen immer noch nichts von den Gefühlen des Chibis bemerkt hatte? "Okay, bei mir hat es auch ein wenig gedauert und ich muss gestehen, dass ich dich angelogen habe. Dieser Abend war furchtbar. Die netten Damen haben mir nicht im geringsten etwas bedeutet und ich hatte auch nicht die Zeit mit ihnen verbracht. Ich war mit ihnen auf einem Zimmer, bin da aber sehr schnell wider raus. Toshiya, ich habe bei Ihren Berührungen nichts empfunden. Aber eben..." Es gab kein zurück mehr und so gab er sich einen weiteren Ruck. "...eben als ich dich geküsst habe. Ja, ich empfinde etwas für dich. Für meinen besten Freund." Es war raus. Alles was ihm seit Tagen auf dem Herzen lag, war in kurzen Minuten ausgesprochen gewesen.

Für einen kurzen Moment wusste Toshiya einfach nichts zu antworten. Es war nicht so, dass es ihn auf irgendeine Wiese schockierte oder anwiderte. Nein, er hatte es nur nicht erwartet, vor allem nicht nach diesem Abend. "Also bist du...schwul?" Etwas besseres viel ihm gerade auf die Situation nicht ein. //Klar ist er das, sonst hätte er dich wohl kaum geküsst, oder?// "Ja, scheint wohl so." Shinya viel es schwer mit dieser Situation umzugehen. Er hatte vor den möglichen Reaktionen des anderen Respekt. "Und dann empfindest du auch noch Gefühle für mich? Also du bist schwul und auch noch verliebt in mich?" Langsam aber sicher ordneten sich nun auch die Gedanken des Älteren. Sein bester Freund, der gerade vor ihm stand, eröffnete ihm hier mitten auf der Straße, nach einem ja nun sichtlich misslungenen Abend, seine wahren Gefühle. So hatte er sich das wahrlich nicht vorgestellt. "Ja." Antwortete der Blonde auf diese Frage. "Toshiya es tut mir Leid. Ich hätte es dir nicht sagen dürfen, hätte es für mich behalten sollen. Nur das hätte es für mich nur nicht einfacher gemacht."

"Bist du dir sicher, das du Liebe für mich empfindest?" Toshiya machte keine Anstalten auf die Aussage Shinyas einzugehen. Er musste erst seine Fragen loswerden. "Denn du hast gerade rausgefunden, dass du auf Kerle stehst. Und entdeckst dabei rein zufällig auch noch die Liebe zu mir. Meinst du nicht, dass du leicht übertreibst?" //Ja, Toshiya du hast recht. Das war's, das war's mit unserer Freundschaft und ich kann es dir nicht mal verübeln.// "Ja du hast recht. Ich übertreibe. Tut mir Lied." Etwas Anderes viel dem Chibi dazu nicht mehr ein. Doch Toshiya fuhr fort: " Du empfindest für mich nur wie für einen besten Freund. Du solltest darüber noch mal gründlich nachdenken. Das ist nämlich ein Unterschied und man kann sich in seinen Gefühlen auch manchmal irren, das weißt du doch." Aber woher sollte er bitte wissen, was der Chibi fühlte? Die Spannung zwischen ihnen wurde von Minute zu Minute immer unangenehmer. Auf den Ausbruch seinen Gegenübers wartete Shinya noch vergebens. Doch dieser würde nicht kommen. Toshiya war sichtlich verwirrt, aber nicht böse auf den Jüngeren. Wäre er nur schwul, hätte er ihm freundschaftlich auf die Schulter geschlagen und ihn lächelnd unterstützt. Er hatte nichts gegen Homosexuelle, aber dieser hier hatte Gefühle für ihn. Für Toshimasa Hara von Dir en grey.

"Vergesse es einfach, okay Toshiya?" //Vergessen ist gut. Wie soll ich damit bitte weiter umgehen?// "Ja, du hast recht Shinya. Ja..." Mit diesen Worten begab der Größere sich in sein Auto. Shinya tat es ihm gleich. "Fährst du mich bitte nach hause?" Der Chibi wollte einfach nur noch alleine sein. Wollte seinem Freund und sich selber die Möglichkeit geben, noch einmal über alles in Ruhe nachzudenken. "Wie du willst." Und schon startete der Ältere den Wagen und fuhr los. Auf dem kurzen Weg zu Shinyas Wohnung sprachen Beide kein weiteres Wort miteinander. Jeder von Ihnen war in seiner Welt vertieft.

Aber auch eine scheinbar ewig andauernde Fahrt, hatte irgendwann ihr Ende. "Bitte. Direkt vor die Haustür" Mit diesen Worten holte Toshiya den Blonden nun doch aus seiner Welt. "Oh, Danke schön." Mit einem etwas gequälten Lächeln stieg dieser dann aus und verabschiedete sich kurz. "Wir sehn uns Morgen....bei den Proben?! Bai." Mit wenigen Schritten erreichte er seine Wohnung und war in dieser kurze Zeit später verschwunden.

Es dauerte noch wenige Minuten bis Toshiya sich endlich entschloss das Auto zu starten und zu sich selbst nach hause zu fahren. Er warf noch einen letzten Blick zur Eingangstür wo sein Freund gerade eben drin verschwunden war. Es fiel ihm schwer, seine Konzentration voll und ganz der Straße und dessen Verkehr zu widmen. Doch letztendlich kam er heil bei seiner Wohnung an, stieg aus dem Wagen und fand sich wenig später auf seiner Wohnzimmercouch wieder. //Es ist doch okay, das er auf Männer steht, aber warum hätte er sein Gefühle nicht für sich behalten können? Wie soll ich nun damit umgehen ohne ihn zu verletzten?// Für ihn selber stand es gar nicht weiter zur Diskussion, dass er Shinyas Gefühle erwidern würde. Nur wollte er seinem besten Freund auch nicht vor den Kopf stoßen. Es war einfach eine verdammt heikle Situation. Seufzend erhob er sich. Es war das Beste wenn er jetzt einfach eine Runde schlafen würde. Morgen sähe alles eh schon wieder ganz anders aus. Er hoffte es zumindest und begab sich daraufhin in sein Schlafzimmer und ließ sich auf das Bett fallen.

Stunden vergingen, doch Schlaf fand er nicht. Zuviel schwirrte in seinem Kopf umher, ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. "Shit." Entfloh es seinen Lippen. Toshiya setzte sich auf und rieb sich über die müden Augen. //Was Shin wohl gerade tut? Der schläft mit Sicherheit tief und fest. Und du solltest es ihm gleich tun!// ermahnte er sich selbst, legte sich wieder zurück und döste nach kurzer Zeit dann doch ein.

Shinya dagegen schlief genauso wenig wie er. Es ließ ihn alles einfach nicht los. Sein Geständnis, die nicht ganz erwartete Reaktion von seinem Freund. Er war weder sauer noch glücklich darüber, hatte der Chibi das Gefühl. //Er muss ebenfalls erst mal drüber nachdenken.// Genau, alles Andere würde die Zeit mit sich bringen. Es war eh nichts mehr daran zu ändern. Er hatte es ihm gestanden und mehr konnte er nicht tun. Zumindest jetzt nicht. Ob Toshiya allerdings seine Gefühle erwidern würde...darüber wagte er gar nicht nachzudenken.

-Nicht einfach-

Kapitel 5

-Nicht einfach-

Der nächste Morgen kam für Beide schneller als erwartet. Auch Shinya hatte doch noch zu etwas Schlaf gefunden und räkelte sich nun müde in seinem wohlig warmen Bett. Die Sonne stand schon hoch am Horizont und verkündete, dass es auch heute wieder ein sehr heißer Sommertag werden würde. Die Proben begannen wie immer um 10 Uhr. Das bedeutete für ihn noch zwei Stunden Zeit. Einfach zu wenig, wenn er daran dachte, dass er in den letzten beiden Tagen nicht wirklich viel zur Ruhe gekommen war. Aber es nützte nichts und so erhob er sich aus den Federn.

Wie an jedem anderen Morgen, ließ der Chibi auch heute das Frühstück aus, erfrischte sich schnell im Badezimmer und war dann auch pünktlich fertig um loszugehen. Selber hatte er keinen Führerschein, was bedeutete, dass er jeden Morgen einen kleinen Fußmarsch auf sich nehmen musste wenn er pünktlich zur Arbeit kommen wollte. Das störte ihn selbst aber schon seit längerem nicht mehr, denn immerhin konnte er so in den frühen Stunden schon etwas für seine Gesundheit tun. Mit einem zufriedenen Lächeln, welches auch die letzte sichtbare Müdigkeit aus seinem Gesicht verscheuchte, begab er sich auf den Weg zum Probenraum.

Etwas mehr als die halbe Strecke schon hinter sich gebracht, bemerkte der Blonde einen Wagen hinter sich. Nichts ungewöhnliches, denn sein Weg führte an einer gut befahrenen Straße entlang. Allerdings verlor dieses rasant an Tempo und stoppte kurz danach neben ihm. Die Fensterscheibe wurde heruntergekurbelt und eine freundliche Stimme begrüßte ihn. "Guten Morgen Shinya." Toshiyas breites Grinsen im Gesicht, konnte der Sonne an Wärme und guter Laune Konkurenz machen. "Ahh Morgen." Der Angesprochene war leicht überrascht, hätte er mit ihm doch nun überhaupt nicht gerechnet. Doch der Schwarzhaarige fuhr gleich fort: "Komm ich nehme dich das letzte Stück mit, wie wär's?" Wieder dieses unwiderstehliche Lächeln. Shinyas Gedanken kreisten nur um ihn. Um ihn, wem er gestern seine Gefühle gestanden hatte. Stimmt, gestern Abend...hatte Shinya es doch leicht verdrängt. Nun wurden seine Erinnerungen in sekundenschnelle aber wieder aufgefrischt und er lehnte das Angebot des Älteren etwas verlegen ab. "Nein danke, ist ja nicht mehr weit, das schaff auch noch." "Wie du meinst." Erwiderte Toshiya nur kurz. "Wir sehn uns dann gleich."

Schon fuhr Toshiya weiter. Eigentlich wollte er seinen Freund nur freundlich begrüßen. Er war in der Nacht zu einem Entschluss gekommen. Für ihn stand es nicht zur Diskussion, dass er auf irgendeine Art und Weise, die Gefühle des Chibis erwidern würde. Doch wollte er seine Freundschaft mit ihm nicht aufgeben. Es müsste doch Beides unter einen Hut zu bekommen sein. Die Gefühle des Jüngeren und der Erhalt ihrer Freundschaft. Später nach der Arbeit würde er noch einmal mit ihm darüber sprechen. Denn dieser würde es bestimmt verstehen. Dafür kannte er ihn gut genug.

Nur Minuten später, fuhr er mit dem Auto auf den Hofparkplatz, stieg aus und begab sich in den Probenraum. Kaoru und Dai waren schon anwesend, welche er gleich mit einer freundschaftlichen Umarmung begrüßte.

Auf dem kurzen Stück, welches Shinya noch vor sich hatte, kam ihm gut gelaunt ein kleiner Blondschopf entgegen. Der Chibi erkannte sofort, dass es sich um Kyo handelte und ging ihm mit einem schnelleren Schritt entgegen. Auch die Beiden begrüßten sich sehr freundschaftlich, tauschten die neusten Informationen aus und begaben sich in den Probenraum, wo zumindest Kaoru schon ungeduldig auf sie wartete. "Na da seid ihr ja endlich." Seiner Ungeduld musste er einfach freien Lauf lassen. Aber das kannten die restlichen Mitglieder von Dir en grey schon. Auch wenn sie ihn mehr als oft für seine "Sklaventreiberei", wie sie es nannten, hassten, blieb er doch immer ihr unersetzbarer Leader-sama. Sie wussten alle, was man an Kaoru hatte und wussten dieses auch sehr zu schätzen. "Dann fangen wir auch gleich an. Bloß keine Zeit mit Trödeleien vergeuden." Mit einem kleinen schadenfrohen Lachen, trieb er die Anderen dazu an, sich endlich ihre Instrumente zu schnappen und loszulegen. Ein wenig nutzte er es schon aus, das Sagen über das Ganze zu haben. Allerdings war es nicht immer leicht. Vor allem wenn es darum ging, alle Member zusammen zubekommen und die Proben ordnungsgemäß durchzuziehen. Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen von dem Ablauf, der Uhrzeit wann sie beginnen sollten und vor allem von Kaorus Ansichten. Permanent hatte Jemand ihm etwas entgegen zusetzten, aber da stand er mittlerweile lächelnd drüber und genoss es sichtlich. Trotzdem folgten Alle seinen Anweisung, wie auch an diesem Morgen. Gähnend schnappte Dai sich seine Gitarre, Kyo ließ einen gelangweilten Blick durch die Runde schweifen und begab sich zu seinem Mikro. Kaoru selber hatte die ganze Zeit über seine Gitarre schon um den Hals hängen und brauchte sich so nur noch an die entsprechenden Geräte anschließen. Toshiya konnte ein unzufriedenes Seufzen nicht zurückhalten und nahm seinen Bass entgegen, welche ihm Kaoru schon lächelnd entgegenstreckte. Nun begab sich auch Shinya ganz langsam hinter seine Drums. Sein Blick schlich immer wieder wie von selbst zu dem Bassisten. Ging es ihm an diesem Morgen genauso wie ihm? Ob er wohl schon darüber nachgedacht hatte? Sein Blick blieb dann nach einigem hin- und herschweifen wieder einmal an seinen Lippen hängen. //Diese habe ich gestern berührt. Ich würde gerne....// doch da rief ihn der Leader-sama auch schon zur Ordnung. "Shin träum doch nicht dahinten. Wir fangen jetzt an okay?" Schon wieder prasselten zu viele Gedanken auf den Chibi ein. Wie sollte er sich so nur auf die heutigen Proben Hundertprozent konzentrieren können? Einfach das Beste geben, war da sein Motto und er ergriff seine Sticks. Wenig später gab das Schlagzeug den ersten Takt vor und jeder von ihnen vertiefte sich in seine Arbeit.

Im Laufe des Morgens vergaß Shinya mehrmals seinen Einsatz oder verspielte sich. Dabei probten sie heute ein Lied, was für ihn wirklich einfach zu spielen gewesen wäre. Doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Sein Instrument schien ihm fremd zu sein. Seine Sticks ihm nicht zu gehorchen. Aus den Augenwinkeln sah er Kaoru, der wahrscheinlich gerade zu einem Tadel ansetzen wollte und unterbrach ihn daraufhin schnell. "Ich brauch eine kleine Pause." Mit diesen Worten erhob sich der Chibi und begab sich auf den kleinen Hof, welcher hinter dem Probenraum lag. Mit dem Rücken an der Wand lehnend, schloss er die Augen und ließ die Geschehnisse des gestrigen Abends noch mal bildlich vor seinem inneren Auge ablaufen. Nur ändern wollte das ganze trotzdem nichts. Er müsste mit Toshiya einfach nach der Arbeit sprechen. Sagen, dass ihm dies alles sehr leid tat, dass er nicht wollte, das sich nun an ihrer Freundschaft etwas ändern würde. Dass er ihn jetzt gerne in den Arm nehmen würde. Sich nach seiner Nähe und seinem Duft sehnte.

//Hör endlich auf, dir irgendetwas einzubilden!// Mit diesen Worten ermahnte sich der Blonde selber.

Während Shinya sich draußen selbst immer mehr Sorgen bereitete, mussten die anderen Vier eine ungewollte Pause einlegen. Kaoru und auch die Anderen fragten sich was wohl mit dem Kleinen los wäre. So erklärte Toshiya sich bereit, kurz zu ihm auf den Hof zu gehen und mit ihm darüber zu sprechen. Die Zurückbleibenden stimmten, ohne das Wissen, dass der Schwarzhaarige genau wusste was mit ihrem Jüngsten los war, zu.

Der Chibi verspürte eine leichte Berührung auf seinem Arm und schaute kurz darauf seinem besten Freund genau in die Augen. "Hey." Brachte er nur hervor, hatte wieder mal in diesem Moment nicht mit ihm gerechnet.

"Dir geht's nicht gut stimmts?" Irgendwie musste der Ältere ein Gespräch beginnen. "Es ist wegen Gestern. Das brauchst du gar nicht erst leugnen. Weißt du ich habe darüber nachgedacht. Über deine Worte, über dein Handeln." Hatte er das wirklich, oder wollte er nur seinen Freund etwas beruhigen? Ihm endlich sagen, wie er über das Ganze dachte? Sein Gegenüber hörte schweigsam zu. Wartete darauf das Toshiya weiter sprach. "Shinya, ich...ich kann deine Gefühle nicht erwidern." Der erste Stich durchfuhr das Herz des Kleineren. "Ich liebe dich nicht, auf dieselbe Art, wie du mich, Shin. Ich mag dich lediglich als meinen besten Freund." Würde nun der Zweite kommen? "Aber ich möchte die Freundschaft zu dir nicht aufgeben. Dafür ist mir Diese viel zu wichtig." Nein, er kam nicht...zum Glück.

"Ja, etwas Anderes hatte ich mir auch nicht wirklich erhofft. Ich wusste doch, dass mein Geständnis von gestern Abend sehr unüberlegt war. Ich kann mich nur nochmals dafür entschuldigen, dass ich dich überhaupt mit so etwas belastet habe." Ein leicht gequältes Lächeln zierte nun Shinyas hübsches Gesicht. "Die jetzige Beziehung, die wir zueinander haben, wird mir vollkommen reichen." "Wirklich?" Der Größere wollte es lieber noch einmal ganz genau wissen. "Wirklich." Versicherte ihm der Blonde und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter, um seinen Worten ein wenig mehr Überzeugung zu verleihen. Allein er selber wusste, dass sein letztes Wort nicht ganz der Wahrheit entsprach. Sicherlich lag ihm viel an der Freundschaft mit Toshiya und er wollte diese auch unter keinen Umständen aufgeben müssen. Allerdings war er sich nicht sicher, dass er diese Nähe zu ihm aushalten würde, ohne permanent an seine Empfindungen denken zu müssen. Dies war der verdammt schwere Part an der ganzen Geschichte. Ob er stark genug sein würde? Oder vielleicht sogar irgendwann diese Gefühle für ihn ablegen konnte?

"Okay, Shinya wenn du es sagst, glaube ich das. Nur wenn es dir irgendwann einmal unangenehm wird, oder du mit mir über etwas reden möchtest..." "Ja dann bist du für mich da. Das weiß ich doch. Aber nun komm. Kaoru muss sich sicherlich schon wieder zusammenreißen nicht im nächsten Moment hier raus zu stürmen und uns zu den Proben anzutreiben." Leicht lachend begaben sich Beide wieder in den Raum, wo Kaoru tatsächlich sehr ungeduldig auf sie wartete.

Minuten später waren Alle auch in ihre Arbeit vertieft. Selbst Shinya kam diesmal besser zurecht. Das kleine Gespräch mit seinem Freund war befreiend gewesen. Er hatte mit diesem Ausgang gerechnet. Weiterhin Freundschaft. Was wollte er mehr. War ihm doch klar gewesen, dass die Gefühle einseitig bleiben würden.

Nach weiteren Stunden voller Konzentration, gab nun auch der arbeitswütige Leader-sama sein Einverständnis, endlich in den wohlverdienten Feierabend zu gehen. Kyo und Dai entschlossen sich kurzfristig dazu, diesen in einer Bar zu verbringen. Würde es doch einfach mehr Spaß machen, diesen so zu genießen. Kaoru und Toshiya schlossen sich dieser Meinung sehr schnell an, nur Shinya wollte sich dafür nicht recht erfreuen. Ein Abend mit seinen Kollegen und vor allem seinem besten Freund zusammen, schien ihm für heute nicht richtig. Auch wenn er gesagt hatte, dass sich an ihrer Freundschaft nichts ändern würde, wusste er selber, dass nun ein wenig mehr Abstand zwischen diese intensive Beziehung gebracht werden musste. Damit würde er heute Abend anfangen. Ein Arm um seine Schulter rief ihn dann doch in diese Welt zurück. "Shinya? Sag kommst du nicht mit?" Ein Kopfschütteln verneinte diese Frage. "Ach komm schon. Alle sind sie dabei, da darfst du nicht fehlen." Nach diesen Worten wurde die freundschaftliche Geste zu einer intensiven Umarmung, wie sie nur von Toshiya kommen konnte. Zu oft hatte er sich in diesen Armen wohlgefühlt, doch damals war es anders gewesen. Ganz anders. Mit einem nun doch nickenden Kopf befreite er sich sofort wieder aus dieser. "Ist gut, ich komm ja schon mit." Gab der Jüngste dem flehenden Blick des Schwarzhaarigen nach. Doch Toshiya bemerkte diesen kleinen Rückzieher seines Gegenübers. //Sorry...ich werde mich in Zukunft etwas zurückhalten. Aber es wird mir fehlen, diese enge Beziehung zu dir. Ich habe sie immer genossen.// Seufzend entfloh seinen Lippen dann doch ein freudiges "Super".

Auf dem Weg zu ihren Wagen, sollte nun auch endlich geklärt werden, welche Bar sie mit ihrem Besuch beglücken durften. "Hmm...Mir fällt da ganz spontan eine sehr gute Cocktail Bar ein." Toshiya erinnerte sich an die Lokation, wo er vor ein paar Tagen mit dem Chibi sehr viel Spaß hatte. Außerdem kam ihm ebenfalls der Barkeeper, mit dem sein Freund sich mehr als gut verstanden hatte, wieder in den Sinn. Vielleicht würde er dann mehr über sie in Erfahrung bringen. "Shinya ich darf sie doch in deine Stammbar entführen oder?" Der Jüngste schaute leicht verwirrt auf. "Hai." Gab er nur kurz zurück.
 

Auch die Anderen staunten nicht schlecht, als sie die Bar betraten. Mit so etwas eleganten und noblen hatten sie heute nicht gerechnet. Toshiya stellte mit einem zufriedenen Lächeln fest, dass auch an diesem Abend der gleiche Barkeeper Dienst hatte. "Ich werde schon mal eine schöne Bestellung aufgeben. Lasst euch überraschen. Es wird euch gefallen." Mit diesen Worten begab sich der Blonde auf den Weg zur Theke. Der Schwarzhaarige lotste seine Kollegen daraufhin zu einer gemütlichen Sitzecke. "Wow, das ist toll hier." Dai konnte sein Erstaunen nicht mehr zurückhalten. "Warum kenne ich das hier nicht?" "Das hab ich mich vor ein paar Abenden auch gefragt, Dai. Shin hat halt auch ein paar Asse im Ärmel um uns immer wieder zu überraschen." Toshiya drückte seinen Freund auf die tiefliegende Couch. "Warte mit deinem Lob erst mal ab, bis du hier etwas getrunken hast." Lächelnd setzte er sich neben ihn. Auch die Anderen hatten schon Platz genommen und schauten sich weiter um. Doch der Blick des Schwarzhaarigen verfing sich an dem Chibi und seinem Bekannten. Beide hatten sich in ein Gespräch vertieft, welches Shin anscheinend nicht allzu sehr zu gefallen schien und ließ seinen Blick immer mal zu den Anderen schweifen. Er schüttelte mehrmals den Kopf, wollte die Unterhaltung mit ihm dann nach einer Weile beenden und zu seinen Freunden zurück. Doch der Angestellte hielt ihn noch einmal am Arm zurück, sagte etwas mit ernster Miene. Shinya blieb still, schaute ihn nur an, nickte leicht und befreite sich dann aus seinem Griff. So ging er mit leicht gesenktem Blick zu seinen Kollegen. "Die Getränke kommen gleich." Zwischen Toshiya und Kaoru nahm er Platz. "Shinya das ist Wahnsinn hier. Ehrlich. Warum hast du uns dies hier so lange verheimlicht?" Dai konnte es einfach nicht lassen, seiner Begeisterung für diesen Laden Ausdruck zu verleihen. Zu einer Antwort kam der Angesprochene allerdings nicht. Die Getränke wurden mit einem freundlichen "Guten Abend die Herren." an ihren Platz gebracht und Shinya schaute auf um sich bei dem Angestellten zu bedanken. Leicht fuhr er zusammen, waren diese doch von dem Barkeeper serviert worden, mit welchem er gerade noch sein Gespräch geführt hatte. Auch Toshiya schaute nicht schlecht. In diesem Moment wurde ihm zu hundert Prozent bewusst, dass zwischen den Beiden etwas nicht stimmte und er nahm sich vor dieses herauszufinden, wusste nur noch keinen genauen Ansatz. Vielleicht einfach drauf los fragen? Nein, Shin würde ihm jetzt mit Sicherheit nicht viel erzählen und den Typen darauf ansprechen, kam schon mal gar nicht in Frage. "Danke." Der Blonde brachte nur dieses hervor. "Ich wünsche ihnen bei uns einen angenehmen Abend." Mit übertriebener Höflichkeit, wollte er anscheinend ein kleines Gespräch in Gang bringen, was ihm nicht ganz gelang. Dai, Kyo und auch Kaoru blieb diese kleine Spannung, welche sich zwischen dem Angestellten und Shin aufgebaut hatte, nicht verborgen. Ein wiederholtes "Dankeschön" kam über die Lippen des Jüngsten. Der Angestellte spürte das Unbehagen, welches seine Anwesenheit bei dem Chibi auslöste und ein schmieriges Lächeln zierte sein Gesicht, das wiederum Toshiya nicht entging. //Wenn er Probleme hat, warum kommt er nicht zu mir um darüber zu reden?// Er würde rausfinden, was zwischen Ihnen nicht okay war. Kurz drauf war der Typ auch wieder verschwunden, war weiter seiner Arbeit nachgegangen.

Der Abend zu Fünft war ein großer Erfolg. Jeder von ihnen hatte seinen Spaß und trank ausgiebig. Nur der Jüngste hielt sich heute etwas zurück, was die anderen Vier etwas stutzig machte. Darauf eingehen wollten sie dann allerdings doch nicht, denn sie wussten, dass der Chibi von sich aus das Gespräch zu Jemanden von ihnen suchen würde. Tat er dies nicht, wollte er auch nicht über sich reden und das akzeptierten sie. Toshiya dagegen wollte dieses nicht so recht. Ihm war bewusst, dass die Stimmung seines Gegenübers entweder mit seiner eigenen Anwesenheit oder mit diesem Kerl zusammenhängen musste. Nur hatten sie doch vorhin erst über die Gefühle des Blonden gesprochen und sie waren mit ihrem Entschluss Beide einverstanden gewesen. Ob er es trotzdem nicht so recht akzeptieren wollte? Oder es einfach nicht vergessen konnte? Es war bestimmt nicht einfach die Nähe seines besten Freundes zu spüren, wenn man selber mehr von ihm wollte. Das konnte Toshiya sehr gut nachvollziehen. //Daran wird es wohl liegen. Er kann damit noch nicht umgehen. Ich werde ihm aber diese Zeit geben , welche er dafür brauch. Er bedeutet mir viel zu viel, als wenn ich ihn deswegen verlieren wolle.// Jetzt gestand sich der Ältere selber ein, dass er zumindest für einen kleinen Bruchteil darüber nachgedacht hatte, wie es wohl wäre mit seinem Freund eine Beziehung einzugehen. Nicht das er es in Erwägung zog, nein das auf keinen Fall. Aber was sprach schon gegen reine Fantasie? Dieses Gefühlschaos, was dieser Gedanke in ihm hervorgerufen hatte, war nicht zu beschreiben. Diese enge Beziehung zwischen ihnen einfach weiter gehen zu lassen, sich ihr hinzugeben. Einerseits war ihm das Gefühl nicht unangenehm gewesen, ja er hatte es leicht genossen. Andererseits wusste er das es falsch war. Definitiv waren in ihm keine tiefgehenderen Gefühle als Freundschaft. Aus diesem Grund würde er ihm keine Hoffnungen machen.

"Ich muss kurz an die frische Luft." //Ich muss raus hier.// Shinya stand einfach auf und verließt die Bar. Alle schauten sich überrascht an. Damit hätten sie nun überhaupt nicht gerechnet. "Toshiya was ist mit ihm los?" Kaoru wusste, dass der Chibi und Toshiya die besten Freunde waren. Vielleicht wusste er mehr. "Ich weiß nicht..." //Doch du weißt es.// "Ich werde kurz nach ihm schauen. Moment." Mit diesen Worten erhob sich der Schwarzhaarige und folgte dem Jüngsten vor die Tür auf die Straße. Dort fand er ihn an, mit starren Blick in den Himmel gerichtet. "Shin?" Leise sprach er ihn an, wollte ihn nicht erschrecken. "Was?" Etwas schroff kam die Antwort darauf. "Was ist mit dir los? Ist es wegen...wegen unserem Gespräch von vorhin?" //Das muss es wohl sein.// Der Größere trat neben ihn, richtete den Blick ebenfalls in den sternenklaren Himmel. Ein wunderschöner Anblick. "Nein...also doch." Shinya wusste nichts genaues zu antworten. "Nicht nur, sagen wir so. Heute kommt alles durcheinander. Es war falsch das ich mit hierher kam." "Wegen mir? Es tut mir Leid. Es muss schwer für dich sein." "Nein das ist es nicht. Nicht nur. Ich werde drüber hinwegkommen, dass du meine Gefühle nicht erwiderst, keine Angst." Würde er das wirklich? Er musste es einfach. "Aber was bedrückt dich denn? Das kann man schon gar nicht mehr übersehn. Magst du es mir erzählen? Ich mach mir doch nur Sorgen." Nun schaute er ihn direkt an. "Ist es vielleicht wegen diesem Barkeeper?" Ein Schauer durchfuhr den schmalen Körper des Chibis. Toshiya hatte ins Schwarze getroffen. "Also doch." Ein Seufzen entglitt seinen Lippen. Warum hatte sein Freund sich ihm nicht anvertraut, wenn er anscheinend solche Probleme mit ihm hatte? "Magst du es mir erzählen? Danach wird es dir besser gehen." Ihm war nun egal was Shinya sagen würde, aber er zog ihn zu sich in den Arm. Wollte ihm ein wenig Nähe geben. "Es...es ist nichts." "Versuch dich nicht rauszureden. Wir haben Alle bemerkt, dass mit dir irgendetwas nicht stimmt. Und ich habe auch dein Verhalten gegenüber diesem Kerl mitbekommen." Er drückte ihn noch ein kleines Stück näher an sich. Shinya genoss diese Nähe, wollte ihm trotzdem nichts weiter erzählen. "Läuft da etwas zwischen euch?" Toshiya gab nicht nach. "Nein es läuft nichts. Und ich bin doch heute Abend nicht mit euch hierher gekommen um nun mit dir zu diskutieren. Außerdem ist da schon ein Unterschied zwischen was laufen und einer Freundschaft zu ihm. Das sollte man unterscheiden können." Der Blonde war leicht gereizt, denn Toshiya kam dem Ganzen unbewusst viel zu nahe. "Ach, Freunde werfen sich den ganzen Abend über Blicke zu, nicht wahr? Wers glaubt?! Warum lügst du mich an?" Ihn immer noch nicht loslassend, hakte der Größere wieder nach. "Oder warum kannst du es mir nicht einfach erzählen? Gestern hast du noch selber gesagt, dass du mir alles anvertrauen wirst." "Okay, okay Toto. Du hast gewonnen." Shinya wollte ihn auch nicht anlügen und so sprach er weiter: "Ich habe mit ihm zur Zeit ein kleines Problem. Es ist nichts ernstes, es beschäftigt mich halt einfach." Lehnte sich nun an die Schulter des Größeren. //Okay das wird als erstes reichen.// entschloss Toshiya. "Aber warum hast du es mir nicht anvertraut? Dann hättest du es nicht alleine mit dir rumtragen müssen." "Ich weiß nicht...das ganze von Gestern. Ich hatte die Gefühle zu dir schon länger, konnte sie mir nur nicht eingestehen. Das hatte mich mehr beschäftigt, als dieses Problem. Ich hatte es verdrängt" Nun löste er sich doch aus dieser beruhigende Umarmung. Wollte seinem gegenüber in die Augen schauen. "Tut mir Leid. Mal wieder. Immer muss mir irgendwas Leid tun, weil ich es versaue. Erst das mit unserer Freundschaft..." Weiter kam er nicht. "Aber da hast du doch nichts versaut. Wir haben doch beschlossen, dass wir weiter Freunde bleiben, dass sich nichts ändern wird." Der Ältere wusste nicht genau worauf der Blonde hinaus wollte. "Nein, ich kann sie nicht so intensiv weiter führen wie bisher. Toshiya ich hab zu starke Gefühle für dich. Jede deiner Berührungen würden mir noch mehr weh tun. Ich muss ein wenig Abstand zu dir gewinnen." Eigentlich hatte der Angesprochene dies schon erwartet. Wollte es nur nicht wahr gehabt haben. "Es ist okay. Ich sagte schon dass ich dir alle Zeit der Welt geben werde." Trotzdem schmerzte es etwas. "Ich weiß, ehrlich. Komm lass uns wieder rein. Immer müssen wir die Anderen warten lassen." Der Kleinere wollte dieses Gespräch einfach beenden. Es war ihm unangenehm, mit Toshiya über diesen Typen zu reden. Auch er musste nicht alles aus seinem Leben erfahren. Dies bemerkte auch der Andere, wollte ihn aber nicht zu weiteren Geständnissen zwingen. "Hai. Komm." Mit wenigen Schritten waren sie Beide wieder im Inneren des Lokals verschwunden.

-Nur ein Problem?-

Kapitel 6

-Nur ein Problem?-
 

Dai, Kyo und Kaoru verloren kein weiteres Wort über Shinya, als sie Beide zurück zu ihrem Platz kamen. Toshiya würde schon mit ihm gesprochen haben, da waren sie sich Alle sicher. Der Jüngste hatte sich vorgenommen, alle seine überflüssigen Gedanken zumindest für den Rest des heutigen Abends über Bord zuwerfen. Wollte niemandem mehr mit seiner bedrückten Stimmung nerven. Dies gelang ihm auch recht gut. Die Stunden vergingen und Jeder hatte noch ein paar Gläser der köstlichen Cocktails geleert. Es war kurz vor Mitternacht, als der Blonde sich dazu entschied, die Runde zu verlassen. Morgen waren wieder früh Proben und er wollte ausgeschlafen sein. "Ich glaub ihr müsst von nun an auf meine Anwesenheit verzichten." Lächelnd stand er auf und wollte sich gerade von seinen Kollegen verabschieden, als Toshiya ihn zurück hielt. "Bleib doch noch ein wenig. Nur ein kleines bisschen. Bii~iitte." Der Schwarzhaarige war schon ziemlich angetrunken, was man sehr gut an seiner Redenessart bemerken konnte, welche er immer dann annahm, wenn er zuviel Alkohol intus hatte. Shinya fiel dies besonders auf und er konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Doch würde er dieser Bitte diesmal nicht nachgehen. "Nein Toto. Du hattest mich überhaupt schon überredet mit hierher zukommen. Nun werde ich mich mal durchsetzen." Mit diesen Sätzen verabschiedete er sich von seinen Freunden, warf seinem besten Freund noch einen verstohlenen Blick zu und verließt das Lokal. Auf der Straße fiel ihm als erstes ein, dass er mit den Anderen gekommen war und nun wohl leider alleine mit der Bahn nach hause musste. //Super, wie ich das hasse.// Bahnfahren war noch nie sein Fall gewesen. Irgendwie hatte er es bis jetzt immer so gut es eben ging vermieden mit Dieser zu fahren. Warum auch immer, nur jetzt hatte der Chibi keine weitere Wahl, wenn er nicht doch noch einmal zu seinen Kollegen zurück wollte und sich diese kleine Blöße damit geben würde. Ein wenig später erreichte er die menschenleere Bahnstation. Hätte der Blonde gewusst was ihn dort erwartete, wäre dieser der zweiten Möglichkeit mit gutem Gewissen nachgegangen.

Währenddessen entschied auch Toshiya für sich, dass er mehr als genug getrunken hatte. Es fiel ihm jetzt schon schwer, einen weiteren klaren Gedanken zu fassen und ihm war bewusst, dass er nicht mehr mit seinem Auto die Heimfahrt antreten konnte. Auch er müsste die Bahn nehmen. Allerdings machte ihm selber dieses überhaupt nichts aus. So konnte der Schwarzhaarige zumindest noch ein wenig an der frischen Luft einen einigermaßen klareren Kopf bekommen. Mit einer freundschaftlichen Verabschiedung begab er sich, wie zuvor auch Shinya, auf den gleichen Weg zur Bahnstation.

Der Chibi musste derweilen allerdings feststellen, dass zu der fortgeschrittenen Zeit kaum noch Züge fuhren. So machte ihm die Anzeigetafel klar, dass er sich noch ca. 30 Minuten gedulden musste. //Und das um diese Uhrzeit hier. Ganz klasse.// Unbegründet waren seine Ängste vor dem Bahnfahren immerhin nicht. Wie oft las man in der Zeitung, dass zu jeder Uhrzeit Leute überfallen wurden oder sogar Schlimmeres? Für Shinyas Geschmack einfach zu oft. Mit einem miesem Gefühl in der Magengegend nahm er trotzdem auf einer der zahlreichen Bänke Platz. Einen kurzen Moment später, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken fuhr er zusammen, hatte er doch zuvor niemanden auf dem Bahnsteig gesehen. Langsam drehte er sich zu der Person um, welche hinter ihm stand und schaute ihr in die Augen.

Toshiya versuchte auf dem kurzen Weg einigermaßen das Gleichgewicht zu halten. In seinem derzeitigen alkoholisierten Zustand war das allerdings nicht ganz einfach. //Nur noch 5 Minuten, dass wirste wohl noch schaffen.// Der Weg zur Bahn war wirklich nicht weit, doch heute einfach zu weit für ihn. Einen unsichtbaren Punkt vor sich anvisierend, schaffte er diese paar Meter doch noch. Allerdings gab es dort auch schon das nächste Hindernis für ihn. //Treppen?! Och nöö...// Der Schwarzhaarige entschied, dass er erst mal eine kleine Pause einlegen müsste und lehnte sich leicht erschöpft an die kalte Kachelwand der Station.

"Hattest du und deine Kollegen heute einen angenehmen Abend?" Es war der Barkeeper, der als Erster von Beiden das Wort ergriff. Shinya nickte nur leicht. Mit ihm hätte er nun am allerwenigsten gerechnet. Das unwohle Gefühl in seiner Magengegend nahm immer mehr zu. "Hattest heute wohl nur Augen für diesen einen...Moment, der Name fällt mir gleich wieder ein." Gespielt lange fing Shinyas Gegenüber an zu überlegen. Dieser trug ein schwarzes Muskelshirt, welches seine gut trainierten Oberarme wunderbar in Szene setzten. Auch war er ein ganzes Stück größer als der Chibi. "Sorry ich komm gerade nicht darauf....aber du weißt schon der, der immer einen auf Nutte macht." Shinya wusste, dass er von Toshiya sprach, wollte allerdings auf dieses Gespräch nicht eingehen. "Meine Bahn kommt gleich, was willst du?" Entgegnete er ihm stattdessen. Wenn dieser hier einfach so auftauchte, würde er ihn nicht so schnell wieder in Ruhe lassen. Dafür kannte der Kleinere ihn gut genug. "Du hattest heute gar keine Zeit für mich." Begann er diese Frage zu beantworten und verzog schmollend den Mund. "Ich dachte, dass wir Dieses nun nachholen werden. Kannst gerne heute Abend noch mit zu mir kommen. Mein Auto steht gleich um die Ecke und so was Hübsches wie du muss dann nicht alleine hier auf dem Bahnsteig warten. Ist doch viel zu gefährlich." Aus dem Schmollen wurde ein schmieriges Grinsen. Das Gleiche wie er es schon in der Bar aufgesetzt hatte. Mit einem Kopfschütteln verneinte Shinya dieses Angebot. "Heute nicht okay." Mit einem festen Griff am Kinn, zog der Größere sein Gesicht zu sich. "Nein ich denke nicht, dass es okay ist. Du hattest schon sehr lange keine Zeit mehr für mich. Man sollte Freunde nicht warten lassen. Das ist unhöflich und doch gar nicht deine Art." Zusätzlich legte er noch einen Arm um die Schultern des Chibis. Dieser zuckte unter der Berührung leicht zusammen. Mit hilfesuchendem Blick schaut er zu der Anzeigetafel, welche ihm verriet, dass der Zug erst in 10 Minuten einfahren würde. Dieser Blick entging auch nicht Shinyas Gegenüber. Wut stieg in ihm auf, weil er von dem Kleineren abgewiesen wurde. "Ich verstehe. Willst du also diese Nutte ficken, hm?" Der Griff um das Kinn verstärkte sich noch und zog das Gesicht des Kleineren zu seinem. Mit festen Druck presste der Größere seine Lippen auf die des Anderen. Shinya wollte sich dagegen wehren, doch bemerkte er schnell, dass seine Kraft dazu nicht ausreichen würde. So ließ er es über sich ergehen. //Ist doch eh nicht das erste Mal.// Bei diesem Gedanken schloss er die Augen und versuchte das aufkommende Ekelgefühl zu unterdrücken.

In den gleichen Minuten beschloss Toshiya nun doch seinen Weg weiter zu führen. Hatte er nicht unbedingt große Lust noch länger auf die nächste Bahn zu warten, wenn er Diese verpassen sollte. Einfach nur noch nach hause und in das warme, weiche Bett fallen lassen. Ja, mehr wollte er schon gar nicht. So begann er sich langsam die paar Treppen hinaufzuquälen. Zwischendurch stoppte er kurz, verscheuchte den Schwindel, der sich gerade in ihm breit machen wollte. Aufatmend nahm er die letzte Stufe und schaute sich erst mal auf dem Bahnsteig um. Niemand war zu sehen. Die Anzeigetafel verriet ihm, dass er den Zug nicht verpasst hatte. Erleichtert amtete er auf, wollte sich dann für den kurzen Moment noch einen Sitzplatz suchen. Auf eine Bank zusteuernd, erkannte er nun doch, dass sich zwei Personen auf diesem Gleis befanden. //Na ja, scheinen ziemlich beschäftigt zu sein.// Entgangen war ihm auch nicht, dass diese Beiden gerade dabei waren sich zu küssen und die Hand des einen unter das Shirt einer schmalen Person gleiten ließ. //Dann will ich sie mal nicht stören.// Einen letzten Blick zu den Zweien schweifend lassend, ging ihm etwas durch den Kopf. //Ist das Shin?// Noch mal genauer hinschauend, beantwortete er seine Frage selber. //Das ist Shin. Aber mit wem und was? Er sagte doch, dass er Gefühle für mich hat. Und nun mit einem Anderen??// So ganz wollte ihm das Alles nicht in den Kopf gehen. Der Alkohol in seinem Blut gab immerhin sein Bestes, auch nur einen klaren Gedanken zu verhindern. Mit langsamen Schritten näherte er sich den Beiden.

Shinya spürte eine Hand unter seiner Bluse, eine Zunge, welche mit seiner spielte. Er wusste, dass sich wehren zwecklos war. Wenn sein Gegenüber erst mal angefangen hatte sich etwas zu nehmen, würde er nicht so schnell wieder davon ablassen. Zu genau hatte er diese Person in den letzten Jahren kennen gelernt.

//Hat er mich also angelogen?! Fühlt er doch nix für mich! Ja super...mein bester Freund lügt mich an und macht daraufhin mit so einem Kerl hier rum.// Dem Schwarzhaarigen platze der Geduldsfaden. "Du Arsch hast mich angelogen." Schreiend musste er seiner aufkommenden Wut Platz machen. "Erzählst mir was von zu starken Gefühlen und treibst es in der Öffentlichkeit mit irgendwem!"

Erst jetzt bemerkten Shinya und sein Gegenüber die Anwesenheit eines Anderen auf dem Gleis. //Toshiya?// Der Blonde erkannte ihn sofort an der Stimme. //Aber was? Warum?// Zuerst wollte er nicht registrieren warum sein Freund gerade hier auftauchte. //Die Bahn. Natürlich.// Toshiya musste mit der gleichen Bahn fahren, wie er selber. Selbst der Barkeeper hatte das Schreien natürlich nicht überhört, ließ daraufhin sofort von seinem Lustobjekt ab, schaute zu der Person, die auf sie zukam und begann wieder zu lächeln. "Hmm...unsere kleine Hure kommt. Das könnte doppelten Spaß bringen." Mit diesen Worten erhob er sich, ging auf Toshiya zu und kam direkt vor ihm zum Stehen. Eine starke Alkoholfahne kam ihm entgegen. "Und betrunken ist er auch noch." Toshiya, der selber noch kleiner als sein Gegenüber war, schaute ihn böse funkelnd an, spürte aber gleichzeitig einen festen Druck an seinem Unterarm. Der Größere hatte dieses mit einer Hand fest umschlossen. "Möchtest du etwa an unserem Spaß teilnehmen?" "Lass mich los." War die entsprechende Antwort. "Nur weil Shin auf dich steht, muss ich das noch lange nicht." "Ach nun komm so schlimm bin ich gar nicht." Er zog sein Gegenüber weiter zu sich ran. Machte Anstalten ihn zu küssen. Shinya hatte dies alles mit starrem Blick verfolgt, wollte nicht ganz registrieren, was sich da vor seinen Augen abspielte. Doch als er bemerkte, dass sich dieser widerliche Kerl nun auch an seinem Freund vergreifen wollte, konnte er nicht mehr anders handeln. Mit einem Satz stand er von der Bank auf, war mit wenigen Schritten bei den Beiden und fasste dem Größeren an die Schulter. Etwas unwohl war ihm in diesem Moment schon, doch es ging hier immerhin um Toshiya und nicht ihn selbst. "Lass ihn in Ruhe. Mit mir kannst du es ja machen, aber nicht mit ihm." Sehr ernstzunehmend klangen diese Worte in den Ohren des Barkeepers nicht. Eher wie von einem Kind, dass krampfhaft versuchte etwas zum Guten zu wenden. Er drehte seinen Kopf ein klein wenig und schaute nun dem Chibi in die Augen, in denen er die Angst sichtlich erkennen konnte. Mit einem leisen Lachen drückte er die zierliche Person von sich., befreite sich aus seiner nicht sehr starken Berührung. Doch da Shinya an diesem Abend auch etwas getrunken hatte, was nicht ohne Spuren an ihm vorbeigegangen war, taumelte er leicht zurück, stolperte über seine eigenen Füße und ging hart zu Boden. Mit geschlossenen Augen blieb er dort liegen. Seine Beine fingen an höllisch zu schmerzen. Toshiya verfolgte das Ganze mit einem bösen Blick. Immerhin war er immer noch sauer auf seinen Freund und diesen Kerl vor sich. Warme Lippen auf seinen Eigenen ließen dann aber alles aus seinem Kopf verschwinden. Nach Sekunden spürte der Überrumpelte eine suchende Zunge ins einem Mund. //Scheiße wo bin ich hier nur reingeraten?// Nun wurde ihm doch bewusst, dass Shinya eventuell nicht freiwillig mit ihm hier auf dem Gleis rumgemacht hatte. Mit einem gezielten Biss auf die Zunge seines Gegenübers, löste er sich aus diesem unangenehmen Kuss und aus dem sich daraufhin lösenden Griff. Tränen schossen dem muskulösen Mann in die Augen. Toshiyas Biss hatte sein Ziel nicht verfehlt. Leicht benommen von den Schmerzen in seinem Mund, war der Barkeeper für einen Augenblick abgelenkt.

Dieses nutzte der Schwarzhaarige um zu seinem Freund zu eilen, der immer noch mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden lag und immer wieder versuchte sich zu erheben. "Shin sag.." begann er, doch Shinya schnitt ihm das Wort ab und deutet auf etwas hinter seinem Gegenüber. "Was..." Mit dem Gedanken, dass der Kerl sich wieder gefangen hatte und das Problem weiter gehen würde, drehte er sich um. Was ihm allerdings ins Auge stach, ließ ihn ein klein bisschen Hoffnung schöpfen. Der einfahrende Zug war ihre letzte Chance. "Komm." Toshiya wollte den Kleineren mit hochziehen, sah aber, dass Dieser sichtlich große Schmerzen hatte. //Mist.// ging es ihm nur durch den Kopf. So griff er dem Chibi instinktiv unter die Arme und beförderte ihn so auf die Beine. Eine stützende Umarmung half dem Kleineren dabei, das Gleichgewicht zu halten, was ihm, bei den Schmerzen, sehr schwer fiel.

Langsam aber sicher fand auch der Barkeeper wieder klare Gedanken und bemerkte natürlich was seine Lustobjekte vorhatten. Doch diese waren schon mit wenigen Schritten in der haltenden Bahn verschwunden. Es hatte keinen Sinn ihnen nachzulaufen, hatte er sich selber viel zu weit von dem Gleis entfernt, als dass er sie noch einholen könnte. Grummelnd und etwas wütend auf sich selber, schaute er den Rücklichtern nach. Das würde ein Nachspiel haben. Shin würde Alles für ihn tun. Da war er sich ganz sicher.

Keuchend ließen sich die Beiden auf zwei freien Plätzen in ihrem Wagon nieder. War das gerade alles wirklich passiert? Toshiya wollte es noch gar nicht richtig wahrnehmen. Zu absurd war die Vorstellung, von einem Fremden in der Öffentlichkeit belästigt zu werden. Kopfschüttelnd musste er es aber doch bestätigen. Ein leises Schluchzen holte ihn aus seiner Gedankenwelt. //Shin!// War er so auf sich selber und diese Vorstellungen fixiert, hatte er doch seinen Freund neben sich total vergessen. Besorgte Blicke ließen sich jetzt doch auf dem schmalen Körper des Anderen nieder. Der Größere bemerkte, dass dieser angefangen hatte zu weinen. Einen Arm um seine Schultern legend, zog Toshiya den Chibi zu sich, drückte ihn sanft. //Für ihn muss das Alles noch viel schlimmer gewesen sein.// Streichelnde Hände versuchten den Aufgelösten zu beruhigen. Auf eine Erklärung, was das Ganze zu bedeuten hatte, verzichtete Toshiya trotzdem in diesem Moment. Seinen Freund war ihm nun wichtiger. Ihn zu beruhigen war seine jetzige Aufgabe. Ein schlechtes Gewissen quälte den Jüngeren in diesem Moment. //Ich hab ihn da mit reingezogen. Alles wegen mir.// Die Schuldgefühle wurden auch durch die sanften Berührungen nicht weniger. //Wenn ich mitgegangne wäre...dann wäre es nie soweit gekommen.// Shinya wusste selber, dass es verrückt war, sich dies Alles vorzuwerfen. Ein Zufall war auf den Anderen gestoßen. Niemand hatte damit gerechnet, dass dieser Kerl ihm zum Bahnhof folgen würde. //Das er jetzt schon so weit geht.// Seufzend kuschelte sich Shinya weiter an den warmen Körper seines Freundes. Diese Nähe brauchte er jetzt einfach. Die Nähe eines Menschen, den er liebte.
 

Nach gewisser Zeit neigte sich auch diese fahrt seinem Ende. An der Haltestelle half Toshiya seinem verletzten Freund aus der Bahn und zu sich nach hause.

Shinya ließ sich einfach in dem Flur nieder und streckte die schmerzenden Beine von sich. "Rufst du mir bitte ein Taxi, damit ich nach hause kann?" Er wollte heut Nacht nicht bei seinem Freund bleiben, waren in letzter Zeit zu viele unangenehme Dinge geschehen. "Ja natürlich, aber du kannst auf das Taxi auch im Wohnzimmer warten." Helfend zog Toshiya den Kleineren wieder zu sich hoch und half ihm auf die Couch im Nebenzimmer. Allerdings interessierte ihn nun doch was es mit diesem, für ihn sehr ominösen, Barkeeper auf sich hatte. Sich neben den Chibi setzend, fragte drauf los. "Magst du mir vielleicht einmal erzählen. Was das Alles heute auf sich hatte? Wer ist dieser Kerl? Was läuft da zwischen euch Beiden? Nach einer glücklichen Beziehung sah mir das nicht aus." Der Angesprochene ließ diese Fragen zuerst auf sich wirken, bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Das ist es auch nicht." Shinya suchte nach Worten, wollte seinem Freund eigentlich nicht erzählen, was er mit diesem Mann zu schaffen hatte. Doch wusste er auch, dass dieser nicht locker lassen würde, bis er alles wusste. Toshiya sorgte sich nur um ihn, das brauchte man ihm nicht erzählen. "Er hat mir damals in einer schwierigen Lage sehr geholfen. Ich kam da nicht alleine raus. Und später...später wurden wir zu besten Freunden." "Aber selbst nach bester Freundschaft sah mir das nicht aus." Der Schwarzhaarige hörte ihm aufmerksam zu und stellte nur ab und an ein paar Fragen. Die Antwort auf diesen Satz war nur ein leichtes Kopfnicken. "Wir haben damals jeden Scheiß durchlebt. Wir waren unzertrennlich. Doch dann...dann fing er an Gefühle für mich zu entwickeln." Es war befreiend über dies Alles zu sprechen. Sicherlich nicht einfach, aber Shinya war sich bewusst, dass es nun an der Zeit war, seinem jetzigen besten Freund dies zu erzählen. Danach würde es ihm einfach besser gehen, viel besser. "Er muss es unterdrückt haben, ich wusste lange Zeit nichts davon. Irgendwann allerdings fing er an es mit zu gestehen. Ich wollte diese Gefühle nicht erwidern. Es wäre mir falsch vorgekommen. Doch er konnte es nicht akzeptieren, wurde mir gegenüber sehr aufdringlich." Ein kleines Schluchzen entrang sich aus Shinyas Kehle. Den Tränen wieder freien Lauf lassend, erzählte er weiter. "Es hat gedauert...ich habe ihn immer wieder zurück gewiesen. Nur dann...er hat es sich einfach genommen. Er hat sich von mir das genommen, was er so lange ersehnt hatte." Erschrocken starrte Toshiya den Jüngeren an, ließ ihn trotzdem weiter sprechen. Er bemerkte, dass Dieser das Ganze brauchte, dass er sich ihm selber nun vollends öffnen würde. "Mit Sicherheit fragst du dich jetzt, warum ich das Alles hab mit mir machen lassen? Er hat mir damals so sehr geholfen und er tut es heute immer noch. Ich wäre ohne ihn aufgeschmissen. Nur das nutzt er aus, verbindet es mit...." Das Gesicht in den Händen vergraben fügte er noch leise hinzu: "...mit seiner Lust." Er würde ohne eine Reaktion auf sein Geständnis nicht weiter sprechen. Toshiya sah ihm das an. So versuchte er die richtigen Worte zu finden. Zuviel schoss ihm durch den Kopf. Hatte Shinya ihm grade wirklich gesagt, dass dieser Kerl ihn...?? "Das heißt er zwingt dich dazu, mit ihm zu..." Er wollte es nicht so aussprechen, doch ließ es ihm keine Ruhe. "Mit ihm zu schlafen?" Wieder nur ein leichtes Nicken als Antwort. Schockiert sprach der Andere mit vorwurfsvoller Stimme trotzdem weiter. "Und das lässt du dir gefallen? Warum bist du mit deinem Problem nicht zu mir gekommen? Ich würde dich als Gegenleistung nicht ins Bett schleifen. Vertraust du ihm etwa mehr wie mir?" Mit aufgebrachten Gemüt, konnte Toshiya sein Gegenüber nicht weiter anschauen. //Das alles zu erfahren....// Nach mehrmaligem tief Durchatmen durchbrach er nochmals die aufkommende Stille. "Wenn er dein Freund wäre, würde er dir doch helfen ohne dich danach zu Etwas zu zwingen. Damit kannst du doch auch nicht glücklich sein. Damit bist du offensichtlich nicht glücklich! Lass es dir nicht weiter gefallen!" "Ich weiß doch das du mit all deinen Worten recht hast. Nur wenn es eine Möglichkeit bisher gegeben hätte, hätte ich diese doch ergriffen. Nur ich keine sehe." Nun war es der Chibi der seinen Blick auf den Anderen richtete. Er wollte ihm zeigen, wie sehr ihn dies Alles belastete. Bat so das erste Mal seit geraumer Zeit nach seiner Hilfe. "Auch würde ich ihm nie mehr ertrauen schenken., wie dir. Nicht mehr. Es ist nur so...ich kannte dich damals noch nicht sehr lange. Wollte dich mit in diese Geschichte nicht reinziehen. Es war für mich schon schwer genug, dass alles zu verarbeiten." Auch Toshiya sah nun wieder in das verweinte Gesicht seines Freundes. Er tat ihm so unendlich leid, spürte, dass er litt, wollte ihn berühren. Doch spürte er, dass es in diesem Moment nicht angebracht gewesen wäre. Sollt er sich doch erst einmal das ganze von der Seele reden. "Und....mein Körper hat sich an das gewöhnt, was er mit ihm macht. Ich habe gelernt, dass ich man Sex von Liebe trennen kann." "Du kannst was??" Toshiya verschlug es nun die Sprache. "Aber es geht hier nicht um deinen Körper, sondern um deine Seele. Kannst du es mit ihr vereinbaren? Ich merke doch, dass du genau dieses nicht kannst. Und deswegen werde ich dir helfen aus dem Ganzen rauszukommen. Ob du es nun willst oder nicht. Da lasse ich dir gar keine Andere Wahl." Shinya wollte nicht das er ihm half. Wollte ihn nicht weiter mit reinziehen. //Er ist nun ganz unbewusst schon mittendrin.// Es war zu spät. Toshiya wusste nun jede Einzelheit aus seinem verdammten Leben. Der Größere würde ihn nicht hängen lassen, egal wie sehr er selber sich gegen seine Hilfe wehren würde. "Okay." Er hatte gewonnen. Doch es hinterließ in dem Chibi ein angenehmes Gefühl. Er wusste, dass er in Toshiya den besten Freund gefunden hatte, den man sich nur wünschen konnte. Mit diesem Gedanken, lehnte er sich an seine Schulter, schloss die Augen und atmete tief durch. Toshiya zog ihn weiter zu sich. Traute sich nun doch ihn in die Arme zu nehmen. Eine Geste, die dem Jüngeren so viel Hoffnung und Kraft gab. "Wir schaffen es Beide zusammen, dich daraus zuholen. Versprochen." Toshiya wollte mit diesen Worten seinen Vorherigen noch mehr Nachdruck verleihen. Es war ihm verdammt ernst, seinen Freund zu helfen und er würde dieses auch durchziehen. "Ich ruf dir dein Taxi, hm?" Nach kurzer pause bemerkte er, dass Shinya nicht weiter von der ganzen Situation reden wollte oder konnte. Es war hm auch bewusst, dass dieser ihm in den letzten tagen schon mehr als genug gestanden hatte. So würde er selber das Thema nicht weiter unnütz breittreten.
 

Nach kurzer Zeit klingelte es an Toshiyas Wohnungstür. "Das Taxi." Als wenn sie darauf nicht Beide selbst gekommen wären, doch Toshiya wollte einfach etwas sagen. Die Stille wurde ihm unangenehm. "Hai, bestimmt." Shinya schaute seinem Gegenüber nochmals dankend in die Augen. Hatte er ihm heute sehr geholfen. Sowohl mit einen Worten als auch mit seiner Anwesenheit. //Ob er sich dem auch bewusst ist?// "Komm ich bring dich noch." Schon wieder hoben sanft Hände Shinya auf die Beine und stützen ihm beim Gehen. "Danke." Mit einem Lächeln ließ der Blonde den Blick immer wieder zu Toshiyas Lippen schweifen. //Ich würde so gerne....Ob du meine Gefühle jemals erwidern kannst?// Der Schwarzhaarige erwiderte dieses Lächeln zurückhaltend. Er war sich nicht sicher, wie es im Inneren des Chibis aussah, hätte allerdings nichts dagegen gehabt Dieses zu erfahren. //Vielleicht ein anderes Mal.// "Zum Auto schaff ich es auch alleine." Bei der Haustür angekommen verabschiedete sich Shinya mit diesem Satz und einer freundschaftlichen Umarmung. //Ich liebe dich!// Ein Stich durchfuhr sein Herz und so wendete er den Blick von seinem Freund. "Bai." Mit leicht feuchten Augen drehte er sich um und begab sich zu dem wartendem Taxi. Auf halben Wege murmelte er noch ein ,Ich liebe dich', wollte es nicht für sich behalten, dem Anderen aber auch nicht ins Gesicht sagen.

Wenig später war das Auto in der Dunkelheit verschwunden. //Hat er das gerade wirklich gesagt?// Toshiya hatte dieses kleine Nuscheln doch noch war genommen. //Vielleicht wird das Ganze doch schwieriger wie erwartet.// Zuviel war geschehen. Zuviel würde noch passieren. Langsam begab er sich in sein Schlafzimmer, ließ sich erschöpft von den Geschehnissen auf das Bett fallen und schloss die Augen. Ein letzter Gedanke schoss ihm durch den Kopf. //Shinya...du brauchst die Nähe eines Menschen der dich liebt. Du hast es verdient. So jemand wie du...liebevoll, zärtlich und verständnisvoll.// Minuten später hatte ihn der Schlaf auch schon eingeholt.

-Ehrlichkeit-

Scheinen nicht viele meine FF zu lesen ^^" *ja noch nicht soo viele Kommis bekommen hat* aber ich werd trotzdem wacker weiter schreiben.

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Kapitel 7

-Ehrlichkeit?!-
 

Shinya betrat langsam seine Wohnung. Sein Bein schmerzte noch sehr, doch dieses verdrängte er einfach. Seufzend ließ er sich auf die Wohnzimmercouch fallen. Sein zierlicher Körper fing leicht an zu zittern. //Kann ich nicht einfach die letzten zwei Tage vergessen?// Nur dieser eine Gedanke ging ihm durch den Kopf. Die seelische Belastung, die ihm in den letzten Tagen keinen Freiraum ließ, erdrückte ihn regelrecht. "Ich kann das nicht mehr...." Viele kleine glasähnliche Tränen liefen dem Blonden unaufhörlich die Wangen hinab. Mit starrem Blick fixierte er irgendeinen Punkt vor sich. Trotzdem dauerte es nicht lange, bis der Chibi auf dem Sofa weinend zusammenbrach. //Ich schaff das nicht. Nicht alleine, aber ich will Toshiya da nicht mit reinziehen. Und Jemand andrem kann ich das Ganze nicht anvertrauen. Es geht nicht!// Doch Shinya wusste, dass er unter dieser Belastung mit der Zeit Stück für Stück kaputt gehen würde. Zu lange hatte er die körperliche Nähe, des Barkeepers ertragen. Hatte all die Angst in sich gelassen, sie unterdrückt. Heute war es das Erste Mal gewesen, das er es Jemandem erzählt hatte. Das es ausgerechnet sein bester Freund, für den er nun auch noch Gefühle hatte, war, gestaltete die Situation für ihn nicht viel einfacher. Trotzdem war es befreiend gewesen, es einfach rauslassen zu können.

Das Klingeln des Telefons ließ seine Tränen für einen Moment innehalten. //Toshiya? Wer sollte sonst...? Und dann noch um diese Uhrzeit?// Für ihn stand es fest, dass sein Freund es ein musste. Die Uhr schlug fast 2 Uhr in der Nacht. Niemand würde ihn da noch aus dem Bett klingeln wollen. Mit einem unterdrückten Schluchzen und einem leicht freundlichen "Moshi, Moshi" meldete sich Shinya an dem Apparat. Doch war es nicht der Schwarzhaarige, welcher sich am anderen Ende meldete. "Was ihr da Beide heute Abend veranstaltet habt, war ja wohl voll daneben. Sehe zu, dass du her kommst und es wieder gut machst. Solltest du es nicht tun...Jeder weiß wo dein Freund wohnt. Für mich ist es nur ein kurzes Stück von mir." Das widerliche Grinsen im Gesicht, des Barkeepers konnte sich der Blonde nur zu gut bildlich vorstellen. Er konnte auf diese Worte nichts erwidern. "Ich hoffe du hast das verstanden." Mit diesem Satz beendete der Kerl das Gespräch auch schon wieder und ließ Shinya wieder mal mit wirren Gedanken alleine am Telefon zurück. "Was..." fing er langsam an zu stammeln. "Er will...." //Toshiya was antun, wenn ich nicht zu ihm?// "Aber ich habe ihm doch versprochen, das ich mich nicht mehr auf diesen Kerl einlasse." //Was soll ich denn jetzt tun? Ich kann doch Toto nicht weiter da mit reinziehn. Allerdings würde ich das tun, wenn ich nicht zu ihm....// Den Satz nicht zu Ende denkend, erhob sich der Blonde auch schon mit leicht schmerz verzerrtem Gesicht. "Heute werde ich noch einmal zu ihm gehen. Und morgen versuche ich dann mit Toto einen Weg aus dem Ganzen hier zu finden." //Er muss das mit heute nicht unbedingt erfahren. Ich missbrauche doch schon so sein Vertrauen.// Kurz darauf stand auch schon ein wartendes Taxi vor seiner Haustür. //Nur noch dieses eine Mal. Ich will nur das dir nichts passiert.// Eine halbe Stunde später stand Shinya mit sehr ungutem Gefühl vor der Wohnungstür, seines angeblichen Freundes. Er wusste genau was ihn gleich erwarten würde. Trotzdem betätigte er die Klingel um sich bemerkbar zu machen. Nicht lange musste er warten und die Tür wurde von dem muskulösen Mann geöffnet. Ihn mit einem Schmunzeln begrüßend, bat er den Kleineren zu sich in die Wohnung. "Ich wusste doch das du deinen Geliebten nicht einfach so hängen lassen würdest." Shinya wusste, dass er von Toshiya sprach. "Komm doch erst mal mit ins Wohnzimmer." Eine warme Hand an seiner Eigenen spürend, folgte der Angesprochene ihm in den anderen Raum. Den Blick zu dem Kleineren wendend sprach er auch sofort weiter: "Du weißt was ich jetzt von dir erwarte." Das der Jüngere noch nicht ein Wort gesprochen hatte, war dem Mann ziemlich egal. Shinya war nur aus einem Grund hier und dem würde er gleich nachgehen, dass wussten Beide sehr genau. Nickend entledigte sich der Aufgeforderte nicht nur seiner Straßenkleidung. Mit einer Leere im Blick, die jedem Anderen einen Schauer den Rücken hinbelaufen gelassen hätte, küsste der Chibi seinen Gegenüber, ließ den Kuss sehr innig werden. Wusste er zu gut, dass Dieser nicht lange auf Folgendes warten wollte und würde.
 

Während Shinya in dieser Nacht seinen Freund mehrmals seinen eigenen Körper schenkte, wachte Toshiya in dieser öfters durch wirre Träume auf. Auch konnte er nach mehrmaligen Versuchen nicht wieder einschlafen. //Na dann eben nicht.// Resigniert begab er sich langsam in die Wohnstube, bemerkte nicht einmal, dass er noch immer die gleiche Kleidung wie am Tage trug. Mit einem leichten Seufzen, ließ er sich auf der Couch nieder und schaltete den Fernseher ein. Den Kopf auf die Lehne bettend, schaute er so eine Weile in das Nachtprogramm hinein. //Wie soll ich Shin eigentlich helfen?// Diese Frage hatte ihn schon die vergangenen Stunden beschäftigt. Hatte er doch versprochen ihm daraus zu helfen, wusste nur leider selber nicht genau wie er dies anstellen sollte. //Na darüber können wir uns Beide auch noch Morgen den Kopf zerbrechen. Jetzt würde mir eh nicht mehr viel dazu einfallen.// Mit einem unterrücktem Gähnen schaltete er auf einen Musiksender um, auf welchem gerade ein Musikvideo von ihnen, Dir en grey, lief. Shinya flimmerte immer wieder für Sekunden auf dem Bildschirm auf. Mit einem Lächeln ließ der Schwarzhaarige seinen Blick zu dem Drummer wandern. //Immerhin hat er mir versprochen, dass er sich jetzt nichts mehr gefallen lässt. Das ist schon mal ein Fortschritt.// Nun fielen ihm doch wieder die Augen zu. Erschöpft ließ er sich in einen traumlosen, aber erholsamen Schlaf fallen. Hätte Toshiya gewusst, dass sein Freund sich in dem gleichen Moment erschöpft und mit schlechtem Gewissen neben den Barkeeper auf dessen Bett fallen ließ, wären seine Gedanken und Gefühle mit Sicherheit nicht so positiv ausgefallen.

In den kurzen Stunden vor dem Morgengrauen plagte den Blonden, in dem ihm nicht allzu fremden Bett, immer wieder der gleiche Alptraum. Was in den letzten Stunden passiert war, wollte sein Körper auf diese Weise verarbeiten. Kleine durchsichtige Tränen liefen ihm nun wieder über das Gesicht, ließen seine Wangen feucht werden. Durch dieses unangenehme Gefühl, erwachte er, mit geröteten Augen, schon sehr früh.

Blinzelnd schaute er sich in dem Zimmer um, wollte erst mal registrieren wo er sich gerade befand. Schmerzlich fiel ihm Dieses auch sofort wieder ein. Einen Blick zu seinem Bettgefährten werfend, bemerkte er mit Erleichterung, dass dieser noch fest zu schlafen schien. //Ich will hier weg.// Nur dieser Gedanke ging im in dem Moment durch den Kopf. Weg von seinem angeblichen Freund, weg aus diesem Raum, diesem Haus, welches ihn schon zu oft und nur aus einem Grund aufgenommen hatte. Sein Körper fing leicht an zu zittern, wollte noch immer die vergangenen Erfahrungen weiter verarbeiten. So erhob er sich dann schließlich und suchte schnell und mit Hast seine Kleidung in der ganzen Wohnung zusammen, zog sie an und war dann auch nach wenigen Minuten aus der Haustür verschwunden. //Nach Hause und erst mal duschen.// Da es von dieser Wohnung zu seiner nicht allzu weit war, entschied sich Shinya dazu das kleine Stück zu Fuß zu gehen. Ein bisschen frische Luft würde ihn wahrscheinlich auch etwas wieder zur Ruhe bringen. So erhoffte er es sich zumindest. Mit langsamen Schritten brachte er sich in Bewegung. //Soll ich Toshiya von dieser Nacht erzählen?// Selbst jetzt kreisten seine Gedanken nur um ihn. //Wenn ich es tue, wird er sauer auf mich sein, weil ich wieder dort war. Tue ich es allerdings nicht, lüge ich denjenigen an, für den ich so verdammt viel empfinde.// "Was ich auch tun werde, es ist falsch." Mit sich selbst sprechend, brachte der Chibi das letzte Stück seinen Heimweges hinter sich. Was er sich vorgenommen hatte, setzte er auch als erstes in seinem Bad um. Eine lange ausgiebige Dusche, in der er sich mehrmals einseifte und wieder abwusch. Das erhoffte Gefühl, den seelischen Dreck sich somit abzuwaschen, blieb allerdings aus. //Was soll's. Wie oft hatte ich schon dieses Gefühl? Zu oft, als das es mich noch stören würde.// Der Blonde versuchte sich so immer wieder einzureden, dass er sich an das Ganze gewöhnt hatte. An die ständige körperliche Nähe und Intimitäten mit diesem Barkeeper. Er versuchte somit seine Seele weiter zu schützen. Hätte er dieses Ekelgefühl, welches immer wieder in ihm hochkam, wenn er nur einen Moment daran dachte, und die anderen widerlichen Gefühle zugelassen, wäre Shinya schon längst an dieser Situation zerbrochen. Dies wusste er nur zu gut und aus diesem Grunde versuchte er so sich selber davor zu bewaren.
 

Um die gleiche Uhrzeit erwachte Toshiya mit leicht schmerzendem Kopf. Irgendetwas hatte ihn aus seinem tiefen Schlaf geholt. Blinzelnd ließ er den Blick durch den Raum schweifen, welcher dann auf dem noch immer laufenden Fernseher endete. "Ach du meine Güte, wie spät ist es überhaupt?" Heute standen wieder Proben für 10 Uhr auf dem Tagesplan. Sich aufsetzend und dabei auf die Uhr schauend, musste er allerdings feststellen, dass diese schon lange rum waren. "Schon 12 Uhr?" //Shit...Kao wird ausrasten.// Mit einem langen Seufzer ließ er sich zurück auf die Couch fallen. //Das wird wohl heute aber nichts mehr. Komm ja nicht mal von dem Sofa hier hoch.// Das Klingeln eines Handys riss ihn aus seinem Gedankengang. Einen Blick zu diesem werfend musste der Schwarzhaarige feststellen, dass er wohl wirklich schon bei der Arbeit vermisst wurde, denn das Display verriet ihm, dass es Kaoru war, der ihm gleich mit Sicherheit die Meinung sagen würde. Ein lustloses "Hai?" teilte dem Anrufer auch sofort mehr oder weniger mit, warum der Grund für dessen miese Stimmung, nicht zu den Proben erschienen war. "Wo bist du bitte? Wir warten hier schon geschlagene 2 Std. auf euch!" "Zu hause Kao, ich komm heute nicht." "Ach und kann mir der Gute auch mal verraten warum nicht?" Die Stimmung vom Leader-sama war wirklich sehr gereizt, das bemerkte Toshiya schneller als ihm lieb war. Doch bevor er ihn noch weiter erzürnen konnte, viel ihm das Wörtchen ,euch' auf, welches Kaoru grade in den Mund genommen hatte. "Wieso euch?" hackte er ungläubig nach. "Na weil dein toller Freund Shinya auch nicht aufgekreuzt ist. Wenn ihr nicht kommt, dann gebt zumindest bescheid, Gott verdammt." //Wieso ist Shinya auch nicht...?// "Ähm ja sorry dafür. Das nächste mal werden wir es sicherlich beherzigen. Wir wollen doch keinen Streit. Sorry, ich muss Schluss machen." Mit einem festen Druck auf die Aus-Taste des Handys, ließ Toshiya das verärgerte Murren seines Bandkollegen und Freundes verstummen. "Shin, warum bist du nicht bei den Proben?" Diese Frage ließ ihn einfach nicht los. Das erste was ihm durch den Kopf ging, war einfach, das dem Chibi etwas zugestoßen sein konnte. Allerdings verwarf er den Gedanken sehr schnell wieder. //Gestern ist einfach zu viel passiert. Er brauch eine kleine Pause.// So musste es sein, so durfte es nur sein. Trotzdem überkam ihm ein sehr unangenehmes Gefühl. //Und wenn ich damit falsch liege und doch etwas passiert ist? Aber was sollte schon? Ist doch absurd.// Tiefes Ein- und Ausatmen sollte ihn wieder zur Ruhe bringen, schaffte es allerdings nicht ganz. //Ich muss mich selber vergewissern.// Da er noch immer das Telefon in der Hand hielt, war die Nummer des Jüngeren sehr schnell gewählt. Schnelles Herzklopfen lies das Freizeichen für ihn zu einer kleinen Tortur werden.
 

Der Schrank bot ihm nicht wirklich Neues an Kleidung. Was soll´s, heute würde er sowieso nicht mehr das Haus verlassen und da taten es dann auch ein weites Shirt und eine ebenso weite Sporthose. Gerade wollte sich Shinya auf den Weg in die Küche machen, als ihn das Klingeln seines Handys davon abhielt. Als erster Gedanke ging ihm wieder dieser Kerl durch den Kopf. Immerhin war er am Morgen ohne ein weiteres Wort einfach verschwunden. Sollte dieser es allerdings sein, würde es bei einem Anruf von ihm nicht bleiben. Sollte Shin dann auch die nächsten Anrufe unbeantwortet lassen, würde er spätestens in einer Stunde vor seiner Haustüre stehen. Also hatte er eigentlich gar keine andere Wahl, wenn er ihm nicht persönlich begegnen wollte.

Toshiya vernahm an seinem Ende der Leitung nur ein ganz leises ,Hai'. "Shin bist du das? Geht es dir gut?" Etwas überrascht über diese stürmische Begrüßung antwortete der Chibi wieder nur mit einem ,Hai'. "Aber warum bist du dann nicht bei den Proben?" Stimmt, die Proben...hatte er diese vollkommen vergessen. "Oh...Sorry Toto, das hab ich vollkommen verpennt. Hat Kao dich darauf angesprochen, das ich nicht da bin? Ist er in deiner Nähe? Dann sag bitte, dass es mir leid tut. Es war keine Absicht" Kopfschüttelnd verneinte er diese Frage zum Teil. "Ja Kaoru hat mich darauf angesprochen, aber nur weil ich ebenfalls nicht anwesend bin. Ich hab heute Morgen verschlafen. Aber du bist dir sicher, dass du sie nur vergessen hast? Bei dir ist alles in Ordnung oder? Shin ich mache mir Sorgen." Ja, diese machte er sich wirklich. Darüber wurde er sich nun zum ersten Mal richtig bewusst. Der Blonde war sein bester Freund, trotzdem hatte er sich bisher nie so aufgeführt, wenn dieser mal unentschuldigt von der Arbeit fern blieb. Das war kein großes Thema, denn immerhin war er alt genug um zu wissen was er tat. Doch heute war es anders. Na ja, nun war auch noch das Problem mit gestern Abend aufgekommen. //Das ist der einzige Grund, warum ich mir solche großen Sorgen mache. Ist doch auch verständlich.// Aber warum verspürte er dann immer wieder diesen leichten Stich im Herzen, wenn er daran dachte, dass der Jüngere von seinem angeblichen Freund so missbraucht wurde. //Wer würde da nicht so fühlen? Wenn es Kao oder Kyo wäre, würde ich es genauso machen. Das ist doch natürlich.// Immerhin waren sie aller besten Freunde. Sie waren seit Jahren zusammen in einer Band. Jeder wusste wie der Andere dachte oder fühlte. Sie waren mit der Zeit einfach zusammengeschweißt.

"Du brauchst dir keine Gedanken machen, Toto, wirklich nicht. Mir geht es gut." Die Stimme des Chibis holte ihn aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt zurück. "Ich vertraue dir da, wenn du es so sagst." Wusste de Schwarzhaarige auch, dass Shinya ihn nicht belügen würde. Plötzlich schoss ihm eine Idee in den Kopf. "Shin hör zu." Das könnte eine Möglichkeit sein. "Mir ist grad was eingefallen, wie du den Kerl loswerden könntest. Was ist, wenn du ihn wegen körperlichen Missbrauches anzeigst? Denn das ist es, was er mit dir tut. Dann muss er sich von dir fern halten und du bist ihn ein für allemal los." Ganz so begeistert, wie sich Toshiya es sich erhofft hatte, war der Chibi über diese Idee aber nicht. "Hai, schon, natürlich wäre ich ihn los. Aber meinst du nicht, dass die Fans es mitbekommen würden? Die kriegen doch alles raus und mir würde es nicht sonderlich gefallen, wenn sich rumspricht, dass ich mit so einem Kerl verkehre. Das meine ich übrigens zweideutig. Übrigens war ich in der Nacht wieder bei ihm. Aber du kannst gerne vorbeikommen und wir werden die Idee mal weiter besprechen. Vielleicht lässt sich doch etwas machen." Nebenbei hatte er einfach erwähnt, dass er doch wieder bei dem Barkeeper gewesen war. Er hätte es nicht für sich behalten können. Wäre es doch eine Lüge gegenüber seinem Freund gewesen und das wollte Shinya nicht. Um nichts auf der Welt wollte er ihn anlügen müssen, egal um was es dabei ging. "Ja klar kann ich vorbeikommen. Hast du jetzt....Moment!" Beinahe hatte er es einfach überhört. Dieser kleine kurze Satz, der so viel aussagte. "Shin du warst was?? Ich bin gleich bei dir. Aber nicht um mit dir über diese Idee zu reden." Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Warum bitte war er wieder da gewesen? Hatte er ihm nicht vor ein paar Stunden noch versprochen, es nie wieder zu tun? Mit einem festen Druck auf die Handytaste, beendete er dieses Gespräch. "Was denkt er sich nur dabei, da wieder hinzugehen?!" nuschelte Toshiya leise vor sich hin. Trotzdem war er mit einem Satz auf den Beinen und verschwand im Bad. So schnell wie möglich wollte er nun bei seinem Freund sein und ihm die Meinung über das Ganze zu sagen. Seinem Herzen wurde vor Minuten ein weiterer Stich hinzugefügt und das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Wenn Shinya ihm und sich selbst schon weh tat, dann aber zumindest nicht ohne die Konsequenzen dafür zu tragen.

Beim Ankleiden musste er aber leider feststellen, dass sein Auto noch vor dem Proberaum stand, da sie gestern alle zusammen in die Bar gegangen waren. Dann würde er sich jetzt einfach ein Taxi rufen.

In diesem dann auch schon wenige Minuten später sitzend, überlegte Toshiya sich, wie er gleich das Gespräch beginnen sollte. Eigentlich war er ziemlich sauer auf Shinya, weil er sein Versprechen gebrochen hatte. Andererseits konnte er es auch nicht, denn irgendetwas in ihm hielt ihn von diesem Gefühl seinem Freund gegenüber ab. Leicht aufgebracht erreichte er trotzdem die Wohnung des Chibis. Mit einem Druck auf die Türklingel wartete er ab, dass dieser ihm öffnen würde.

Im Inneren der Wohnung wurde Shinya gerade mitgeteilt, dass sein Gast wahrscheinlich schon ungeduldig vor seiner Tür stand. Mit einem unguten Gefühl vor dem, was ihm gleich bevorstand öffnete er ihm. Eine unsichere Begrüßung von sich gebend und mit einem schüchternen Lächeln gewährte er dem Anderen Einlass. Toshiya konnte sich kaum noch beherrschen nicht einfach seinen Worten freien Lauf zu lassen. Trotzdem schaffte er es noch, den Flur zu betreten und sich seiner Schuhe zu entledigen. Doch dann konnte er sich nicht weiter zurück halten. "Du sagst mir jetzt nen verdammt guten Grund dafür wieso du da wieder hin bist!" Tiefes Ein- und Ausatmen sollte ihn wieder zur Ruhe bringen. "Shin warum? Warum hast du das gemacht?" Ein wenig Verzweiflung konnte nun auch sein Gegenüber in der Stimme vernehmen. Sanfter Druck brachte den Schwarzhaarigen aber erst mal dazu sich in die Wohnstube zu begeben. "Setz dich doch. Magst du etwas trinken?" Mit diesem Satz verschwand Shinya auch schon wieder in der Küche. Hatte er so vor, dass bevorstehende Gespräch etwas hinauszuzögern. Zwei Gläser und eine Flasche Wasser stellte er Sekunden später auf dem Couchtisch ab und nahm daraufhin neben dem Größeren Platz. "Du möchtest einen verdammt guten Grund hören? Den kann ich dir auch geben. Er hat gedroht, dir etwas anzutun wenn ich nicht zu ihm komme. Verstehst du? Jeder in der Stadt weiß wo der Bassist von Dir en grey wohnt. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen, dies in die Tat umzusetzen. Daher ist es für mich ein ziemlich guter Grund, so gehandelt zu haben." Toshiya schaut ihn mit einem durchdringenden Blick an. Er konnte noch immer nicht verstehen warum sein Freund so gehandelt hatte. "So, hat er gedroht mir was anzutun? Du hättest mich doch einfach anrufen können! Dann hätte er das wohl kaum geschafft wenn ich drauf vorbereitet gewesen wäre! Deshalb musst du doch nicht gleich wieder deinen Körper hergeben! Ist er dir denn überhaupt nichts mehr wert, sodass du ihn einfach so einem Dreckskerl überlässt?!" Nein, er konnte es wirklich nicht nachvollziehen. "Toshiya, nein mir ist es nicht egal. Aber ich hab's dir schon mal gesagt: Man kann sich verdammt noch mal an alles gewöhnen und ich wollte nicht, dass dir etwas zustößt. Nicht dir!" //Kapierst du nicht, was du mir bedeutest?// "Ich würde auch gerne jemandem anderen meinen Körper anbieten und nicht ihm." Das Gespräch nahm nicht die Gestalt an, welcher sich der Ältere gewünscht hatte. Shinya schien es einfach nicht einzusehen. Wie konnte man nur so denken? Trotzdem war er immer noch nicht sauer auf ihn. "Schön! Du hast das für mich getan...wirklich toll. Wenn du mir was Gutes tun willst, dann ignoriere solche Drohungen. Das fühlt sich nämlich verdammt scheiße an zu wissen, dass du es für einen getan hast, Auch wenn du es gut meintest." Seufzend fügte er noch hinzu: "Verspreche mir diesmal einfach, dass du diesen Kerl nie wieder an dich ranlässt. Bitte Shinya. Bitte." Mit einem Nicken stimmte er diesem Versprechen zu. Trotzdem wollte er es noch mal in Worte fassen. "Ich werde es nicht wieder tun. Ehrlich." "Okay." Der Schwarzhaarige glaubte ihm. Diesmal würde Shinya es halten, das fühlte er. "Shin, aber...um noch mal auf den Punkt mit der Trennung von Gefühlen und Sex zu kommen." //Ich kann dir das nicht glauben, dass du es trennen kannst. Ich will es nicht wahr haben.// "Du weißt, dass auch ich dies trennen kann. Aber anders wie du es tust. Denn es ist doch unter deiner Würde, ihm zu gehorchen und dich nehmen zu lassen wann er es will. Das ist etwas ganz anderes." Diese Vorstellung machte ihn nun doch wütend. Der Körper des Chibis war zu wertvoll um sich so etwas unterziehen zu lassen. Er hatte weitaus besseres verdient. "Du hast Jemanden verdient, der deine Bedürfnisse zu schätzen weiß. Jemand der auf dich eingeht, dich liebevoll behandelt." "Und was wäre da mit dir?" Es nun endlich mal aussprechend, wollte der Blonde so eine Antwort erhalten. //Du weißt, was ich für dich empfinde. Aber wir haben noch nie darüber gesprochen, wie es mit deinen Gefühlen zu mir aussieht.// Verwirrt schaute Toshiya sein Gegenüber an. "Mit mir?" Auf diese Frage war er kein bisschen vorbereitet. Hatte sich alles auf dem Weg zu ihm ausgemalt, aber das er so etwas fragen würde. "Also, hast du gestern nicht erst gesagt, du willst keine Nähe mehr zu mir?" So wollte er sich noch ein wenig Zeit verschaffen, um über eine Antwort nachzudenken. "Doch das habe ich." Sollte er diese Zeit auch bekommen. "Das heißt auch nicht, dass ich es nicht ernst meinte. Nur irgendwie stand es von Anfang an fest, dass du meine Gefühle nicht erwidern würdest. Doch ausgesprochen hat es keiner von uns. Daher...also ich möchte es aus deinem Mund hören, dass du nicht genauso fühlst" Machte er sich etwa Hoffnungen? Dass Toshiya vielleicht doch genauso fühlte? "Shin sag, wo liegt die Linie, bei Gefühlen, zwischen besten Freund und verliebt sein?" Darüber nachgedacht hatte der Größere schon öfters. Erinnerte er sich nun an das Gefühl, als er sich vorgestellt hatte, was wäre, wenn er das Alles erwidern würde. "Wo diese Linie liegt? Toshiya das musst du selber herausfinden." Wie er in diese Moment so da saß. Shinya konnte den Blick nicht von ihm wenden. Sah immer wieder zu seinen Augen, seinen Lippen. //Ich will dich berühren. Toshiya, bitte. Es schmerzt dich hier neben mir sitzen zu sehn, aber zu wissen, dass ich nichts von alldem darf, was ich mir so sehnlichst wünsche.// "Ich weiß. Es war eigentlich auch nur eine selbst gestellte Frage." //Ich kann mich nicht länger beherrschen.// "Toto..??" "Hm?" Mit leichten Fingern und sanftem Druck brachte der Blonde seinen Freund dazu ihn anzuschauen. "Gomen." Wieder einmal trafen die Lippen des Chibis auf die Weichen von Toshiya. Dieser zog sie aber nicht sofort wieder zurück, sonder lies es geschehen. //Meinst du nicht, dass du es so nur noch schwieriger für dich gestaltest? Andererseits ist mir dieser Kuss nicht unangenehm. Vielleicht sollte ich es ausprobieren. Genau auf meine Gefühle dabei achten.// "Shin?" Seinen Namen gegen die Lippen des Jüngeren hauchend, wollte er es jetzt wissen. Dieser spürte den warmen Atem des Anderen, wollte eigentlich den zarten Kuss sofort wieder lösen. Doch wartete er erst einmal ab, was dieser ihm sagen wollte. "Ich würde gerne etwas herausfinden. Darf ich?" //Vielleicht sollte ich die Frage präziser stellen.// "Ich möchte dich küssen. So richtig. Ich will wissen was ich dabei fühle." Ein ganz leises, unsicheres ,Gerne.' brachte der Kleinere hervor. Was sollte er nun davon halten? Aber Toshiya würde schon wissen was er tat. Sein Herz begann wild zu rasen, als er eine Hand in seinem Nacken spürte, die ihn weiter an die heiß ersehnten Lippen des Anderen zog. Die Augen geschlossen, versuchte der Größere einfach in sich hinein zuhören. Zärtlich lies er seine eigene Zunge über den sinnlichen Mund des Blonden fahren. Bat so um Einlass. Er wollte ihn innig und leidenschaftlich küssen. Wollte alle Gefühle dabei aus sich raus locken. Als Shinya den Mund, auf diese Aufforderung hin, einen Spalt weit öffnete, lies er seine Zunge in diesem verschwinde. Vorsichtig vorantastend suchte er nach der Zunge des Anderen und fand diese anschließend. Sie leicht berührend begann er einen leichten Kampf mit ihr. //Ich habe es so lange ersehnt. Toshiya was fühlst du nur dabei?// Den Kampf vorsichtig erwidernd, dachte Shinya dabei nur an seinen Freund. Immerhin wollte er nun auf seine Gefühle hören. Durfte er sich doch Hoffnungen machen? Dieser genoss den Kuss sichtlich, ließ es auf sich wirken. //Kann es sein? Es fühlt sich so...so richtig an.// Ihn noch inniger werden lassend, ließ er alles Andere auf sich wirken. Nun verspürte er auch noch eine warme Hand an seiner Wange, welche ihn zärtlich berührte. Shinya vergaß Alles um sich herum, wollte diesen kurzen Moments des Glückes vollkommen in sich aufnehmen. Doch auch er spürte dass sich eine hand auf seinem Rücken platzierte und dort langsam auf und ab strich. Er musste den Kuss lösen. Würde der Größere dabei nichts fühlen....es wäre zu schmerzhaft. So entzog er sich seiner Sehnsucht nach weiteren Berührungen und schaute Toshiya n die Augen. "Bitte nicht weiter ohne das ich weiß, was du dabei empfindest. Es würde zu sehr schmerzen." "Wie weiter?" Etwas Verwirrung war in der Stimme des Schwarzhaarigen zu hören. Dann registrierte er erst die Hand auf Shinyas Rücken. "Oh Entschuldigung." Der Kuss war beendet und der Jüngere hatte ein recht darauf zuwissen, was Toshiya versucht hatte durch Diesen zu erfahren. War er sich selbst darüber im klaren? Hatte es den erwünschten Erfolg gebracht? Mit geschlossenen Augen hörte er in sich hinein. Ein reines Gefühlschaos war dort zu finden. Doch es war ihm nicht unangenehm. Im Gegenteil. Eine angenehme Wärme hatte ihn ergriffen und lies ihn lächeln. "Shinya, es hat mir gefallen. Sehr sogar. Es hat sich richtig angefühlt." Ja das hatte es und darüber überrascht war er nicht wirklich. Hatte er es doch schon immer verspürt, nur nicht wahrnehmen wollen. "Gefallen? Was bedeutet für dich richtig? Bitte mach mir keine falschen Hoffnungen." "Denk mal nach Shin, würde ich dir Hoffnungen machen wenn ich sie nicht auch erfüllen könnte? Habe ich das jemals?" Ein Lächeln umspielte nun bei Beiden die Lippen. "Nein." Mehr kam aus dem überraschten aber glücklichen Chibi nicht heraus. "So wie ich das sehe empfinde ich mehr für dich als nur wie für einen Freund. Ich glaube, dass ist mir nur nicht aufgefallen, weil wir schon immer eine größere Nähe zueinander hatten als die meisten besten Freunde." //Hat er gerade gesagt, dass er etwas für mich empfindet?// Ungläubig konnte der Jüngere sein Gegenüber nur regelrecht anstarren. "Nun schau doch nicht so." neckte Toshiya ihn grinsend und wurde von zwei Armen, die ihn umschlangen, ziemlich überrumpelt. //Wie lange habe ich darauf gewartet? Weißt du was mir dieser Moment bedeutet?// Diesen konnte ihnen nun keiner mehr nehmen. Alle Gedanken, an Vergangenes hatte keinen Platz mehr in ihren Köpfen. Beide genossen die Nähe und Wärme des Anderen, wollten es auskosten und taten es ausgiebig.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von: abgemeldet
2008-02-03T01:12:41+00:00 03.02.2008 02:12
wieso hast du die ff denn ni weiter geschrieben, die war doch super?
Von:  As_If_Forever_Exists
2006-07-15T15:12:04+00:00 15.07.2006 17:12
Hai, ich erinnere mich.
Den Anfang dieser FF habe vor Ewigkeiten schonmal gelesen~
ich glaube, bis zu Shinis Dusche..

Beosonders gut gefällt mir der Anfang; ich weiß nicht, aber ich mag irgendwie diese 'angedeuteten' Zärtlichkeiten zwischen den beiden sehr.
Eben diese Spielchen, um zu sehen, wie weit der andere geht~
Naa und dieser dämliche Barkeeper >.<
*sich den irgendwie vorstellt wie Arnold Schwarzenegger*
Also Toto dem auf die Zunge gebissen hat.. *muahaha*
(der hätt ihm noch ganz woanders hinbeißen..eh, lassen wir das XDD)
Aii, ich hätt ja schon gar nicht mehr gedacht, dass Totchi sich mal die Mühe macht und es wenigstens ausprobiert -_-
aber schön, dass ers jetzt endlich mal geschafft hat *g*
Nur..
wenn ich mir deine anderen FF's mal so ansehe..
kommt in mir doch der Gedanke auf, ob du Shini nicht doch noch irgendwie ins Unglück stürzen lässt..
ich weiß nicht, aber mit Happy Ends scheinst du's nicht so zu haben, oder?
(mach dat shini net traurig ;__; wenn der alles Wasser aus sich rausweint, dann wiegt der doch nix mehr .__.)
Also, das einzig negative, was mir aufgefallen ist, sind einige verdrehte Wörter innerhalb der Sätze (aber nur in den letzten Kapiteln..)
Ansonsten isse toll~
und jetzt büdde schnell weiterschreiben (ich weiß schon, warum ich lange keine FF's mehr gelesen habe..weil ich immer so ungeduldig bin was das Warten auf weitere Kappis angeht ;____; bin ich nicht bemitleidenswert? >.<)
Von: abgemeldet
2005-12-25T18:14:12+00:00 25.12.2005 19:14
oh wie kawaii... toto will shini helfen.. ;_;
aber die story ist echt toll...
schnell weiter..

^^
Ka-chan
Von:  Adrijyana
2005-11-12T12:28:15+00:00 12.11.2005 13:28
MACH WEITER!!!!!!!!!!!!!!!! *bettel fleh*
Die FF ist ja soooooooooooooooooooooooooo toll!!!!!!!!
Mach bitte weiter!!!! Bitte bitte!
Von: abgemeldet
2005-09-24T16:15:39+00:00 24.09.2005 18:15
Is echt super!!
Toto und Shin sind ja so ein süßes paar.
Mach bitte bald weiter.
Von: abgemeldet
2005-09-15T15:20:13+00:00 15.09.2005 17:20
Oh wie schön^^
Das is so waii^^
Schreib schön weiter hörst du?
Von: abgemeldet
2005-09-15T14:43:00+00:00 15.09.2005 16:43
*heul* *schluchz* Der soll seine Griffel von Shin-chan
weglassen..>.<...gut das Totchi ihn gerettet hat..*chu*
Hoffentlich bekommt dieser Kerl noch riesen Ärger..*grummel*
^_______________________^
Von: abgemeldet
2005-09-15T14:41:09+00:00 15.09.2005 16:41
Konnichi wa!!
Das war ja soo kawaii..*flausch* Schön
das Totchi auch in dat Chibi verliebt ist..*froi*
Ich freu mich schon auf das nächste Chapter!!!

ya mata ne,
Missing Link
Von: abgemeldet
2005-09-15T14:21:45+00:00 15.09.2005 16:21
*snief*. . jetzt lass Shinya blos nit leiden in dem sich toto dann doch in jemand andern verliebt oder der gleichen!! . . hihihi ich freu mcih shcon auf den nächtens teil ;D ~SJ~
Von: abgemeldet
2005-09-06T12:44:39+00:00 06.09.2005 14:44
gut geschrieben,mach bitte bald weiter.^_^


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