Zum Inhalt der Seite

Crusades [ I ]

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mitteleuropa, 1327 a.d. :
 

"Aretmathia kolonia etum moldinhon saudum, KEKKAI!"

Die Luft wurde von Energie zerrissen, Energie die von dem in braun gekleideten Mann auf dem Altar focusiert wurde. Die Kirche in der er sich befand begann zu zittern, die Wände fingen an zu zerbröckeln.

Der Altar war ein runder Steinkreis, etwa einen Meter im Durchmesser, auf dem ein rotes Pentagramm erschienen war. Die Umgebung erzitterte immer heftiger, und das rote Symbol fing an zu leuchten, warf sein Licht bis an die hohe, gewölbte Kirchendecke.

Es bildete sich ein dreidimensionales Pentagramm aus Licht, in dessen Inneren sich der wie ein Mönch gekleidete Mann befand. Die dicke Kapuze die er über dem Kopf trug wurde zurückgeworfen und entblößte seinen kahlen Kopf, sein schmales Gesicht und den auffälligen schwarzen Oberlippenbart. Die überwältigende Energie die freigesetzt wurde fegte in einem Sturm durch das heilige Gebäude. Die bunt bemalten, mit Fresken versehenen Fenster zersprangen, die schwere Holztür die viele Belagerungen überstanden hatte und Hunderten von Menschen den Schutz Gottes versichert hatte, wurde mit spielender Leichtigkeit aus den Angeln gerissen und flog einige Meter ins Freie.

Das Leuchten des Altars, der Quelle dieser Kraft wurde immer stärker. Die kleine Gestallt, die als Mönch in dieses Kloster gekommen war, dieses aber nicht mehr als sie selbst verlassen sollte, schwebte nun einen halben Meter über dem Boden, der Kopf lehnte in einem absurd erscheinenden Winkel auf dem Rücken. Die braune Kutte zersetzte sich unter dem gewaltigen Druck und flog in Fetzen davon. Nun begann auch der Mann zu leuchten... begann sich zu verändern. Seine vorher relativ breite Taille verschmälerte sich, genau wie sein Brustkorb. Die Brust selber begann hingegen anzuschwellen und bildete einen überproportional großen Busen. Der kahle Kopf wurde hin und her gerissen, lange schwarze Haare wuchsen aus der Schädeldecke, der Bart verschwand und das gesamte Gesicht wirkte nun feminin. Ein Ruck durchfuhr den Körper. Der Penis der Person, die eben noch zweifellos ein Mann gewesen war, begann zu schrumpfen, Stück für Stück, bis er nicht mehr vorhanden war und nur noch eine rosafarbene, ovale Öffnung im Unterleib darstellte. Die Metamorphose veränderte letztendlich auch die Beine der Person und gab ihnen weibliche Proportionen.

Die Umwandlung war vollendet, war perfekt.

Die abgestrahlte Energie kehrte sich um und bildete einen Strom der durch die zertrümmerte Tür, entlang den mit Rissen versehenen Kirchenwänden floss und schließlich im soeben entstandenen Körper mündete. Ein gleißendes Licht durchflutete das Gebäude, die Welt hörte für eine Sekunde auf sich zu drehen, die Menschen waren wie eingefroren, hatten alle das Bild dieser kleinen Kirche im Wald vor Augen, würden sich später aber an nichts erinnern können.

Als das Licht verschwand, existierten auch der Altar und das Pentagramm nicht mehr. Keine Energieabstrahlung, kein zerstörerischer Sturm mehr, nur Stille, die kühle Luft des alten Gemäuers und gelegentlich ein Vogelzwitschern das durch die offene Tür kam.

Die nackte Frau hockte auf dem Steinboden, nicht mehr schwebend nicht mehr leuchtend. Ihre langen, schwarzen Haare hingen über ihren Oberkörper und verdeckten den Busen. Die zierliche Gestallt war völlig regungslos. Sie hatte den Kopf gesenkt, ihre Augen geschlossen. Kein Zeichen das auf Atmung deutete. Eine leichte Brise wehte herein und spielte mit ihren Haaren.

Als sie die Augen aufschlug zersplitterte das bisher unversehrt gebliebene Holzkreuz an der Wand. Diese Augen... in diesen grünen Augen war jeglicher Hass, all das Leid und all der Schmerz der Menschheit manifestiert. Sie blickten traurig und zugleich zornig.

Die junge Frau stand auf und begann einige Schritte zu gehen. Es sah zunächst noch kindlich und unbeholfen aus, wie sie sich bewegte, sie drohte bei jedem Schritt umzukippen. Doch ihre Haltung besserte sich und sie stand immer sicherer auf den Beinen. Sie hatte die Kirche fast durchquert und die Art und Weise wie sie das tat, konnte nicht mehr als "gehen" beschrieben werden, vielmehr war es jetzt ein "Schreiten", ein eleganter Gang, die Gangart eines Fürsten, die Gangart eines König.... die erhabene Bewegung die auch der Tod persönlich sein eigen nannte.

Sie verließ das Dunkel der Kirche und betrat das Licht der Außenwelt. Eine winzige Lichtung, mitten im Wald, in dessen Zentrum sich die kleine Kirche befand.

Sie blinzelte in die Sonne, wandte dann aber abrupt den Kopf von ihr ab. Ihre Haut begann Blasen zu schlagen, ihre ganze Körperoberfläche schien zu kochen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sank sie in die Hocke, ihr linkes Knie berührte den kalten Stein des kleinen Vorhofs. Die Frau, das Wesen, hob den Arm und drehte die Handfläche in Richtung Sonne. Ein kleiner Schlitz ihres Mundes öffnete sich:"KEKKAI !" Bei dem Klag der Stimme, die so schrill war, dass man sie noch Kilometer weiter hätte hören können, ergriffen die in den Baumwipfeln wartenden Vögel die Flucht.

Diese Stimme... es war nicht "Die Stimme" ... es hörte sich an wie Tausende von Stimmen, die zwar aus einem Mund kamen, aber in völlig anderen Tonlagen, Lautstärken, ja sogar in verschiedenen Sprachen ertönten.

Nach dieser Geste färbte sich die Sonne blutrot und verlor jeglichen Glanz den die Menschen auf der Erde so gewohnt waren. Die junge Frau stand wieder auf, betrachtete ihren verbrannten Körper und verzog den Mund zu einer Fratze die Ungefallen ausdrückte. Langsam fuhr sie mit der Handfläche über die verbrannte Haut, die daraufhin heilte und wieder jugendlich und straff aussah. Als sie sich regeneriert hatte schaute sie erneut an sich herab und wiederholte den Vorgang. Diesmal bildete sich ein schwarzes Stoffgewand, was eng am Körper anlag, ihm aber die Blöße nahm.

Nach vollendeter Arbeit hob sie zufrieden den Kopf, schaute sich kurz um, blickte dann in die rote Sonne. Sie versuchte sich zu orientieren. Einige Minuten stand die mittlerweile normal aussehende Frau nur da und schaute zur Sonne.

Dann drehte sie sich um und ging anmutig in den Wald hinein. Immer geradeaus, den Kopf gehoben, kein Blick zurückwerfend. Durch den Wald, immer geradeaus.... nach Osten, sie schritt Richtung Osten. Hier begann ihr langer Marsch... Und sie sah beinahe aus wie eine ganz normale Frau, sah beinahe klein und zerbrechlich aus.... Wenn diese Augen nicht wären!!! Diese Augen die all das Leid der Menschheit trugen.........



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2002-06-10T18:54:04+00:00 10.06.2002 20:54
sooooooo... hier ist jetzt der erste teil von crusades... wird ne längere story werden, also seid gespannt....^^.. ;D


Zurück