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NES - Never Ending Story

Fighting Kitten
von

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4.Kapitel - Der Tag danach

"Ein neuer, wunderbarer Tag im schönen Neo-Tokyo. Wir schreiben das Jahr 2060. Heute ist Samstag der 30. Juni. Am besten man genießt das warme Wochenende am Meer oder im Park auf der Liegewiese. Heute werden wieder um die 30 Grad im Schatten erwartet. Es ist 10 Uhr. Jetzt geht's erstmal weiter mit Musik.", dröhnte der Moderator aus dem Radio.

Langsam glaub ich, das ist ne Bandansage. Welcher normal Sterbliche ist so früh schon so munter. Sie drehte sich noch einmal im Bett um. In der Nacht war es wieder so warm gewesen, dass sie nur im dünnen Nachthemd unter dem Bettbezug lag, doch selbst das war noch zu warm. Dieser Sommer hatte es echt in sich. Die Temperaturen brechen fast täglich neue Rekorde.

Langsam aber sicher wurde sie wach und bemerkte die höllischen Kopfschmerzen. Sie umklammerte ihren Schädel, in der Hoffnung, der Schmerz würde dann verschwinden, doch nichts da.

"Und nun wieder ein alter Klassiker, der immer wieder gerne von unseren Hörern gewünscht wird. Hier sind Luna Sea mit ihrem Hit "I For You"."

Na wenigstens gute Musik am Morgen, das hilft immer ganz gut. Ihre Schmerzen schwanden langsam dahin. Doch dann sprang die Tür auf und ihr kleiner Bruder platzte herein. Mit einem Ruck zog er die Gardinen vor dem offenen Fenster weg, sodass die Sonne nun ihren Weg ins Shilas Gesicht fand. Sie drehte sich weg, hatte aber noch mit einem Auge Sicht auf die Tür und ihren Bruder.

"Verschwinde, sonst wirst du es bereuen, das schwör ich dir!"

Sie funkelte ihn böse an, wie ein Raubtier, das seinen Gegner zerfleischen will. Mit einem Satz war der 12-jährige Rotschopf aus dem Zimmer verschwunden, ließ die Tür jedoch laut zuknallen. Von draussen rief er noch:

"Es gibt Frühstück. Wer als letztes kommt, muss den Tisch abräumen."

Ich könnte ihn ... Ich könnte ihn so dermaßen ..., aber ok. Nicht weiter drüber aufregen!, sagte sie zu sich selbst. Innerlich kochte sie schon wieder vor Wut. Ihr Lieblingssong war nun auch vorbei und im Radio spielten sie neuere Musik. Sie fand allerdings, dass die alten Titel um einiges besser waren. Das neue Zeugs hörte sich, ihrer Meinung nach, alles gleich an.

Sie war schon fast wieder zur Ruhe gekommen, als das Telefon klingelte. Sie schaute nicht hin, sondern blieb liegen und tastete blind nach dem Hörer. Als sie ihn hatte, nahm sie ihn zum Ohr.

"Wer stört?", fragte sie genervt. Sie war trotzdem immer wieder froh, ein eigenes Telefon zu haben, sonst müsste ja ständig jemand reinkommen, da die meisten Gespräche für sie sind.

"Guten Morgen, Süße.", trällerte Natsumi unverschämt fröhlich ins Ohr.

"Wie kannst du nur schon so putz munter sein? Das ist echt ein Ding der Unmöglichkeit!"

"Ach du weißt doch, ich kann nicht so lange schlafen wie du, hab Angst irgendetwas zu verpassen. Aber nu hör zu, ich hatte einen total komischen Traum. Wir waren in der Lagerhalle, von der ich dir mal erzählt hab, in der es angeblich spuken soll und so. da hat uns ne Katze aufgelauert und uns ne total abgespacte Story erzählt."

Während ihre Freundin weiter erzählte, fühlte sich Shila am Hals. Sie hatte den gleichen Traum gehabt und das Amulett...Sie erschrak, gab aber keinen Ton von sich.

"...und heute Morgen bin ich dann aufgewacht und hatte dieses Ding um meinen Hals."

"Das Amulett!", verbesserte sie Shila. "Du, ich glaub,...", sie schluckte schwer, "...das war kein Traum!"

Shila sprang auf. Sie kroch aus dem Bett und begann sich Sachen rauszusuchen.

"Du, lass uns um halb elf am Brunnen treffen!", sie wartete nur auf die Zustimmung von Natsumi und legte auf. Sie zog sich hektisch an. Sie fiel fast um, als sie sich ihre Socken auf einem Bein stehend anzog. Doch dann erinnerte sie sich an die letzten heißen Tage. Sie zog die Socken gleich wieder aus, feuerte sie unters Bett und machte die Schranktür auf. Sie sah in die vielen voll gestopften Fächer und auf die Bügel. Dann griff sie mitten rein und zog einen kurzen hellblauen Rock und ein graues, kurzes Top, zum am Rücken zusammen binden, heraus. Genau das richtige für den Tag, dachte sie und stürmte noch beim Anziehen aus ihrem Zimmer heraus. Ihre Familie schien schon ausgeflogen zu sein. Auf dem Tisch lag ein Zettel.
 

>Küche aufräumen, Waschbecken sauber machen, Wäsche abnehmen

wir sind zum Strand gefahren, kommen erst spät zurück

Geld liegt auf dem Tisch, mach dir was zum Mittag

Mutti<
 

"Na toll!", sagte sie genervt. Aber dafür hab ich jetzt keine Zeit und Lust schon gar nicht! Sie nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und einen Löffel aus der Schublade. Das packte sie dann in ein Tütchen, nahm sich noch einen Apfel dazu, den sie gleich in den Mund steckte. Die anderen Sachen packte sie samt Portemonnaie und Handy in ihren roten Rucksack. Den Schlüssel nahm sie im Vorbeigehen vom Schlüsselbrett und hinter ihr flog auch schon die Tür zu. Sie rannte, damit sie den Bus noch erwischte. Es war zwar äußerst knapp, aber der Busfahrer hielt noch einmal für sie an, als er sie mit dem Apfel im Mund neben dem Bus herlaufen sah. Leicht erschöpft stieg sie ein und bedankte sich bei ihm. Der alte Mann wunderte sich nur, dass sie mit dem Bus mithalten konnte, machte sich aber weiter keine Gedanken darüber, schüttelte nur mit dem Kopf und fuhr weiter.

Shila setzte sich auf einen freien Platz und auf den Sitz neben sich stellte sie den Rucksack. Sie durchwühlte ihn und fand schließlich doch noch das blau gemusterte Kopftuch. Sie band es sich um, sodass ihre Haare aus ihrem Gesicht gehalten wurden. Dann machte sie den Reisverschluss wieder zu und biss von dem Apfel ab. Sie lehnte sich zurück und genoss die Fahrt.

Es dauerte ungefähr zwanzig Minuten bis sie endlich die Haltestelle vor dem Takipark erreicht hatten. Inzwischen hatte sich eine alte Oma neben sie gesetzt, sodass sie den Rucksack auf die Oberschenkel nehmen musste.

"Ähm... ich muss hier raus, könnten sie bitte aufstehen, sodass ich aussteigen kann.", fragte sie die alte Frau lächelnd. Sie musste sich zu dem Lächeln zwingen, weil der Gestank der Oma sie fast umgehauen hätte und sie wollte nur noch raus, weit weg von der Oma.

Nach einigem Zögern stand die alte Frau dann endlich auf und ließ sie durch. Sie warf ihr einen abwertenden Blick zu.

"So hätten wir früher nicht rumlaufen dürfen!", krächzte sie Shila hinterher und schaute abfällig auf ihre knappen Sachen.

"Früher ist ja zum Glück nicht mehr.", sagte sie schmunzelnd und stieg aus.

Sie ging hinter dem Bus über die Straße. Hinter dem Metallzaun war auch schon der Takipark. Ein großes Eingangschild wies darauf hin.

Ursprünglich war die Fläche für eine große Wohnanlage geplant, doch als man begann Hochhäuser und Tower zu bauen, brauchte man den Platz nicht mehr. Ein Gruppe Umweltschützer sprach dem vor Stadtrat und bekam die Erlaubnis und zusätzlich sogar die Mittel für diese Grünanlage.

Überall war es grün, nur die Wege waren mit Steinen gepflastert. Bäume spendeten an den Wegesrändern Schatten. Vereinzelt waren Bänke aufgestellt, die auch alle besetzt waren mit Müttern, die ihren Kindern beim Spielen auf dem nahe gelegenen Spielplatz zusahen, oder Frauen, die ein Buch lasen, Ehepaare oder Liebespaare, junge und alte, die auf den Bänken turtelten und den Tag genossen. Auf den großen Rasenflächen spielten einige Leute mit ihren Hunden. In der Mitte des Parks war ein großer Springbrunnen gebaut worden. Daran angeschlossen war ein Stückchen weiter ein Freibad mit kleiner Erlebniswelt, damit nicht jeder im Brunnen baden geht.

Der Brunnen war Shilas Ziel. Es war schon seit ihrer Kindheit der Treffpunkt für sie und ihre Freunde. Wie nicht anders zu erwarten, war sie die erste. Shila wusste jedoch, dass Natsumi zu spät kommen würde. Sie kam schon als Baby zu spät. Natsumi war ungeschlagene Meisterin in dieser Disziplin. Zur Schule kam sie auch immer regelmäßig zu spät. Die Lehrer regen sich schon gar nicht mehr darüber auf.

Shila machte es sich gemütlich und setzte sich auf den Rand des Brunnens, holte aus ihrem Rucksack den Joghurt und aß genüsslich ihr spätes Frühstück. Als sie den letzten Haps von ihrem Erdbeer Joghurt nahm, hörte sie auch schon ein wohlbekanntes Bellen. Natsumi und ihre Beaglehündin Laika kamen genau rechtzeitig. Sie sprang vom Brunnenrand, warf ihren Joghurtbecher in den Abfalleimer und begrüßte die beiden mit offenen Armen. Natsumi rannte an der Leine hinter ihrer Hündin her. Laika hatte sie damals von ihrem Vater bekommen, als ihre Mutter gestorben ist. Doch man sah Natsumi an, dass sie immer noch nicht über ihren Tod hinweggekommen war, auch wenn sie immer so tapfer tut. Am Muttertag oder anderen Tagen, an denen Mütter normalerweise geehrt werden, zieht sie sich zurück, dann kann nur noch Laika zu ihr durchstoßen und sie zumindest ein wenig aufheitern.

"Hallo Laika." Shila ging in die Knie und streichelte und knuddelte den kleinen Hund, der schanzwedelnd auf sie zu gerannt kam und ihr das Gesicht zur Begrüßung abschlabberte.

Als Natsumi verschnauft hatte, ließ Shila von Laika ab und umarmte und küsste sie freundschaftlich zur Begrüßung.

"Das sie bei der Hitze noch so rennen kann, ist echt ein Wunder.", sagte Natsumi und atmete noch einmal tief durch. Shila musste lachen.

Die beiden Mädchen setzten sich auf den Rand des Brunnens, diesmal jedoch mit den Füßen ins Wasser. Natsumi zog ihr knielanges, bunt gestreiftes Kleid etwas hoch, damit es nicht im Wasser landete. Laika sprang die Stufen zum Brunnen hoch und setzte sich prompt zwischen die beiden, um von beiden Seiten gekrault und gestreichelt zu werden. Sie hechelte und ließ dabei die Zunge heraushängen. Die Hündin genoss sichtlich die Behandlung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emily_Ginn
2005-05-07T23:14:15+00:00 08.05.2005 01:14
hi...wirklich schoen....weis nicht ob es an sailor moon erinnert, kenne naemlich die geschichte nicht wirklich...jedenfals war es wirklich wert das hier zulesen...weiter so...
MfG
Emily Ginn


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