omoide
Ein Mini-Kapitel... ;___; gomen... *auf die knie fall und um verzeihung bitt*
Nunja... ich wollte einfach ersteinmal die Sache mit Kaoru und Kyo 'aufklären'...
Musik: Kiyoharu- Aurora, Plastic Tree- Melancholic
omoide- Erinnerung
Widmung: aqualight ^-^
Viel Spaß beim lesen...
Kapitel 7: omoide
Ich war verwirrt.
"Vor La:Sadie's?"
Kyo nickte nur.
"Aber... wann sollen wir uns denn begegnet sein?"
Mein Versuch, Kyo in die Augen zusehen scheiterte erneut, da sein Blick starr zum Fenster gerichtet war.
"Ich weiß, das du, als du 15 warst für 3 Wochen in einem Heim für Schwererziehbare Jugendliche musstest."
Ich zuckte zusammen. Außer meinen Eltern wusste niemand davon, nichteinmal Die. Also woher konnte Kyo das wissen?
Ich hatte es meinen Eltern nie leicht gemacht. Doch sie nahmen es hin, dass ich ihnen Geld stahl und immer aggressiver wurde. Erst als ich ein paar Jungs aus der Nachbarschaft verprügelt hatte erkannten sie, dass sie mit mir nicht mehr fertig wurden und schickten mich in dieses Heim. Der Aufenthalt dort hatte alles noch viel schlimmer gemacht. Erst kurz nachdem ich sechzehn wurde verbesserte sich mein Verhalten wieder. Über das, was damals alles passiert war hatte ich mit niemandem gesprochen und eigentlich hatte ich auch nicht vorgehabt es jemals zutun. Zu sehr konnte ich mir vorstellen, wie verständnislos und angewiedert mich die Menschen ansehen würden, wenn sie davon wüssten. Ich bereue alles, was ich damals getan hatte und es quälte mich noch immer, was für ein Vollidiot ich damals war.
"Woher-"
Kyo sah mich traurig an und ich stoppte in meiner Frage. In seinen Augen war Wut zu erkennen.
"Ich war ebenfalls dort. Mich wunderts, dass du mich nicht wiedererkannt hast... wo du mir das Leben dort doch so wundervoll zur Hölle gemacht hast! Erinnerst du dich an den kleinen schüchternen Jungen, den du fast jeden Tag verprügelt hast? Wie konntest du meinen Namen einfach vergessen, während mich der deine noch heute in Träumen verfolgt?"
Völlig geschockt saß ich dort. Zitterte und spürte wie Tränen meine Wangen hinabliefen. Kyo hatte sich wieder abgewandt, stand nun am Fenster und starrte nach draußen.
Ich wollte aufstehen, ihn in den Arm nehmen. sagen, wie leid es mir tat.
Doch ich konnte nicht.
Der Ekel vor mir selbst, vor meinen Taten hinderte mich.
"Ich wollte nicht mehr, dass man mich Tooru nennt... denn es erinnerte mich immer daran wie du meinen Namen geflüstert hast, bevor du mich wieder verprügelt hattest. Deswegen 'Kyo'..."
Wieder blieb mein Herz stehen. Kyos Stimme zitterte nicht, sie wirkte nichteinmal traurig. Sondern wütend.
"Du warst ein schrecklicher Mensch... ein grausamer Junge, der sich für etwas besseres hielt. Als du den Proberaum das erste mal betratest dachte ich man würde mir das Herz herausreißen. Als ich bemerkte, dass du mich nicht erkanntest, selbst als ich mich als 'Tooru Nishimura' vorstellte wurde meine Wut noch viel größer... ich hasste dich abgrundtief und schwor mir, das auch immer zu tun. Alle fanden dich furchtbar nett... nur ich war mir sicher, dass du diese Freundlichkeit nur spielst. Die Tatsache, dass sich Menschen verändern hatte ich nicht bedacht, weswegen ich umso überraschter als ich mir langsam eingestehen musste, dass du wirklich so furchtbar nett und zurückhaltend warst, wie die anderen behaupteten. Und ehrlich gesagt hasste ich dich dafür noch mehr... Wie konntest du deine Vergangenheit einfach abschütteln? Wie konntest du einfach ein anderer, so wudnervoller Mensch werden, wohingegen ich noch genauso bin früher? Genauso unsicher, aggressiv..."
Ich hatte meine Augen geschlossen. Versuchte mich so zu beruhigen. Doch es liefen weiterhin Tränen über meine Wangen. "Kyo...", meine Simme war nur ein Hauchen.
"Wenn ich das alles rückgängig machen könnte... ich würde es sofort tun... Kyo ich... es tut mir leid..."
Meine Worte wirkten auf mich selbst so lächerlich, dass es mich wunderte Kyo nicht darüber lachen zu hören. Das alles was damals passiert war schwebte jeden Tag in meinem Hinterkopf und nun, wo ich wusste, dass Kyo eines meiner 'Opfer' war würde es wohl noch viel schlimmer werden.
"Kaoru-kun..."
Ich öffnete die Augen, als ich Kyos Hand spürte, die die Tränen von meiner Wange wischte. Am liebsten hätte ich ihn weggestoßen. Wie konnte er sich immer so liebevoll um mich kümmern nachdem was ich alles getan hatte? Wieder spürte ich dieses Gefühl. Diese Abneigung gegen mich selbst.
"Hey... Kaoru-kun... das ganze ist schon ewig her... vielleicht war es falsch darüber zu sprechen..."
"Nein... es... ich... ich weiß nicht wie ich das je wieder gut machen soll..."
Für diesen Satz hätte ich mich am liebsten wieder geohrfeigt. Wie sollte man soetwas denn bitte wieder gut machen? Es gab nichts, was dieser Situation hätte erträglicher machen können. Ich sah Kyo in die Augen und musste an Die denken. Die hatte mich belogen... aber warum sollte ich es auch verdient haben aufrichtig geliebt zu werden? Erneut schloss ich die Augen und sah das Gesicht des Rothaarigen vor mir. Es tat weh...
Sie hatten das alles für mich getan. Mich belogen um mir zu helfen... aber Lügner waren sie doch trotzdem. Ein bitteres Lächeln legte sich auf meine Lippen. Warum beschwerte ich mich eigentlich? Ich war so grausam zu Kyo... da hätte ich es nichteinmal verdient, das man mich anlügt.
Vielleicht sollte ich die Band einfach verlassen. Dieser Gedanke brachte mich dazu den Atem anzuhalten. Was würde ich denn machen.. ohne Dir en Grey? Könnte ich ohne die Musik überhaupt leben?
"Hey... Kao..."
Wieder spürte ich Kyos Hand an meiner Wange. Ich wollte zurückweichen doch mein Körper weigerte sich.
"Am besten du schläfst jetzt ein bisschen..."
Kyo nahm meine Hand und zog mich in Richtung Gästezimmer. Kaum hatte ich den Raum betreten drehte er sich um und verließ das Zimmer mit einem leisen "Ruh dich aus..."
Seufzend zog ich mich bis auf die Boxershorts aus ließ ich mich auf dem Bett nieder.
Irgendwie lief alles schief...
Es schien mir fast als wäre die Distanz von Kyo und mir noch um einiges größer geworden. Und der Schmerz, Die als Koibito verloren zu haben wurde immer unerträglicher. Wie gern würde ich die Zeit zurück drehen. Dann würde ich schlichtweg später nachhause kommen. Ich hätte nicht mitbekommen, dass Die mich garnicht liebt und wär glücklich gewesen. Ja... ich wäre erst morgen zurückgekehrt, Die hätte mich mit einem Kuss begrüßt. Er hätte mir gesagt, wie sehr er mich liebt...
Meine Augen schlossen sich wie von selbst und ich war eingeschlafen.
~