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Episoden

Aus dem Leben einer Mörderin
von

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Urteil? Schuldig!

Disclaimer : Mein Gerechtigkeitssinn und Projekt Weiß

Erklärung : für die Minderjährigen habe ich die genauen Schilderungen

durch Punkte ersetzt

Warnung : auch so harter Stoff...

Widmung : für Myojo, für die ich mir gern die Mühe gemacht habe
 

Strafe - Urteil - Schuldig
 

oder
 

Urteil? Schuldig!
 


 

Wir lauern im Hinterhof.

Wir, das sind Schuldig's Strafkommando. Also Ken, Farfarello, Aya

und ich.

Schuldig steht in vollkommener Konzentration. Wir warten. Da kommt sein Zeichen. Ich gehe, die tiefen Schatten ausnutzend, mit Farfarello an Schuldig vorbei in den Korridor. Ken und Aya folgen sofort.

Aya. Auch so ein Ding. Wer hätte gedacht, dass er sich unserer privaten Mission anschließt? Aber Ken war sich sicher. Er hat mit ihm gesprochen

und er hat Recht behalten.

Geradeaus führt der Gang in den Versorgungstrakt einer Großraumdisko,

die vom Hof her beliefert wird. Links, hinter der jetzt offenen Tür, liegt die Treppe ins Grauen. Unten ist unser Ziel. Der Vorhof der Hölle.
 

Der Typ, der die Türwache gemimt hat, bekommt Farfarellos Dolch von unten in den Leib gerammt. Er hat noch nicht registriert, dass der Ire ihn aufschlitzt, so gut hat ihn der Telepath im Griff.

So was sehe ich zum ersten Mal, wirklich beeindruckend unser Mastermind.

Das unten nur noch eine gepolsterte, aber ansonsten unbewachte, unverschlossene Tür ist, hat Schuldig schon vorher in Erfahrung gebracht. Hat einen der Frischfleischlieferanten abgefangen.

Auf welche Art er die Befragung wohl durchgeführt hat?

Wen interessierts?

Dass das ,Studio' im Halbdunkel liegen würde, war uns klar. Der Drehort liegt gut ausgeleuchtet weiter hinten. Die Szenerie...irgendetwas mittelalterliches, nach Folterkeller aussehend. Egal, dorthin stürmen Schuldig und Farfarello. War so abgesprochen, Ken, Aya und ich verteilen uns in den Räumlichkeiten und rollen die Sache von hinten auf.
 

Aya übernimmt die beiden ,Kameramänner' und schaltet sie aus.

Ken sichert nach links in den Raum, der als Gefängniszelle für die armen Opfer dient, die noch auf ihren Auftritt warten müssen.

Ein einziger, letzter, großer Akt vor den Kameras. Was von ihnen übrig bleibt...nun ja, angeblich übernimmt ein Krematorium die Entsorgung.

Gegen Cash.

Auf der rechten Seite ist ein halboffener Raum für die Requisiten.

Ich husche schnell hindurch. Kein Mensch drin. Nebenan ein Schminkraum, wie im Theater. Mehrere Spiegelplätze, eine Ecke mit Kaffeemaschine und Flaschen voll hochprozentigem Alkohol.

Die Päckchen im Regal darüber? Flüchtiger Blick verrät Pillen, Spritzen und so ein Kram.

Werden damit die Opfer willig gemacht, oder bringen sich ihre überlebenden Profipartner damit in Form?

Auch völlig egal. Wird alles nachher in die richtigen Hände gelangen, hoffe ich.

"Was machst Du hier?" Die entrüstete Frage kommt von einem verlebten

Ex-Bodybuilder, der sich gerade das platinblonde Toupet kämmt.

Netter Kontrast zum Schwarzbraun seiner Knitterhaut.

Im gleichen Moment sind von draußen ein oder zwei entsetzte Schreie zu hören. Die Mumie, die im Sessel hängend, ihrem nächsten Einsatz entgegen döst, schreckt hoch. Das weißblonde, knitterbraune, weibliche Gegenstück zum Muskelmacker fängt an zu kreischen.

In diesem Moment spüre ich Kens Anwesenheit neben mir.

Wohltuend, beruhigend. Ohne den Kopf zu wenden, frage ich leise:

"Und?" Er antwortet genauso ruhig, den Blick nicht von den beiden

lassend. "Ein Junge, ungefähr ....... Er fragt nach seinem Freund.

Aber der war schon dran."

Ich lege den Kopf leicht schief und überlege.

Ich will nicht, dass Ken sich an üblen Rachemethoden beschmutzt.

Er wäre jetzt dazu in der Lage, kein Thema. Aber könnte er damit leben?

Ken ist ein Killer, wie ich, wie wir alle hier. Aber wir stehen nicht alle auf der gleichen Stufe.

Farfarello will Blut sehen, egal von wem.

Aya ist es gleich, ob Jemand blutet, dabei stirbt. Es scheint ihn kalt zu lassen. Nur beim Kampf selbst wird er hitzig. Ist der vorbei, schaltet er ab, wie ein Cyborg.

Schuldig hat sich schon vor langer Zeit entschieden, dass die üblichen Regeln für ihn keine Bedeutung haben.

Er lebt in seinem eigenen Schuniversum.

Ich...ich habe Regeln. Ich habe einen Ehrenkodex, womöglich strenger als die Buchstaben des Gesetzes, die Gebote der Religion und aller Traditionen zusammen.

Eine meiner Grundregeln besagt, wer sich an Kindern vergreift, hat mich zum Feind.

Streng bin ich mit mir - und mit meinen Feinden.

Somit kein Problem, einen der Kinderschänder in kleine Stücke zu schneiden, aber Ken...

Ken ist der absolut sauberste Killer, den ich kenne. Er tötet, wenn es sein muss, schnell, hart, brutal - aber sauber. Keine unnötige Aktion, nicht der Hauch einer Perversion, einer Obsession.

Ich glaube, dass er die Erinnerung nicht ertragen könnte, wenn er heute

seinen Grundsätzen untreu wird.

Ich werde ihn schützen, vor sich selbst.

"Kannst Du ihn bewachen? Ich bringe die Kreischerin nach vorn, okay?"

Die Mumie stößt unglaublich grelle Töne aus, als ich nach ihr greife.

Der Muskelmann will dazwischen, will sie schützen. Aber keine Chance Mann, Ken ist mit im Raum. Ken hat den Jungen gesehen. Er schlägt mit den Bugnucks zu, hinterlässt tiefe Fleischwunden in seinem Bauch und in der Seite. Der Typ bricht zusammen und es breitet sich sofort eine Blutlache um ihn.

"Bleib bei ihm." Ich ziehe die kreischende Mumie mit einem Ruck an ihrem Handgelenk zu mir. Mit einer leichten Drehung gebe ich ihr eine Rückhand über den Mund. Sie stoppt das Gekreische und die lahmen Versuche, nach mir zu schlagen.

Ken nickt nur kurz und ich schubse die Alte Richtung Tür.

Wie ein bockiges Pferd bleibt sie stehen. Wie Schlachtvieh, dass den Tod

wittert. Sie hat ja Recht. Sie wird gleich sterben und das sehr schmerzhaft, hoffe ich.

Keinen Bock auf Gezicke, greife ich in ihr ziemlich langes Haar und schlinge es um meine rechte Hand. Von hinten gebe ich ihr ein Knie in die Nierengegend. Ächzend sinkt sie in sich zusammen. Keine Gnade, sie ist kleiner als ich, ziehe sie am Haar hoch und drücke sie nach vorn.

Weich in den Beinen, kann sie sich nicht wehren. Ich reiße ihr fast die Haut vom Schädel, so hart ist mein Griff. Wie ein Zombie, wie ferngelenkt, wankt sie der Hauptbühne entgegen. Eines ihrer Augen kann ich halb sehen. Es vergießt Ströme von Salzwasser. Schön.

Sie keucht. Angst? Schmerz? Atemnot? Ich weiß es nicht, will es nicht wissen. Es geht mir nur auf den Nerv, also kriegt sie noch ein Knie.

Sie driftet nach vorn, wird wieder zurückgerissen, will in die Knie, wird hochgezogen und wir sind da.

Mit ihr zusammen schaue ich mich um. Aya's Katana hat die beiden Kameraleute zerstückelt. Besonders der Typ mit der Tragbaren scheint Aya erzürnt zu haben. Wollte er weg kriechen, ........? Ging wohl schlecht. Die Mumie wimmert bei dem Anblick. Ich lasse sie in Ruhe schauen, soll was davon haben, kommt ja keine Wiederholung.
 

Hat Schuldig Farfarello auf die Idee gebracht, oder war der selbst so kreativ?

...............................................................................

Schmor in der Hölle, Mistkerl.
 

Der kleine Körper ist zugedeckt. Schuldig hat ein weißes Laken gefunden. Er steht still davor.
 

Jetzt dreht er sich zu uns um.

"Die letzte?" "Schon. Einer verblutet gerade, vermutlich schon hinüber."

Ob's stimmt ist egal. Ken soll bleiben, wo er ist.

Farfarello schiebt sich näher. Sein Auge glänzt, Sein Gesicht ist ausdruckslos. Die Mumie kreischt wieder. Gute Instinkte, die Alte.

Ich reiße sie auf die Knie und zwänge ihre Kiefer auseinander.

Den gedrehten Haarschopf quer durch den Mund und nach hinten gezogen, ist es viel ruhiger. Ihr Haar ist lang genug, kann es locker verknoten. Wird nicht lange halten, aber der Ire hat sie schon neben den ehemals männlichen Star geworfen und beginnt sein Werk.

Ich warte, bis er fertig ist, dann hole ich Ken. Sein Opfer ist tot, wie vermutet. "Wir können."

An der Treppe sammeln wir uns. Die Overalls in einen Sack gesteckt.

Die Waffen ebenfalls hygienisch verstaut. Ich gebe Schuldig eine Telefonnummer. "Es klappt?" "Natürlich. Das Team ist bereit."

Das wird das I-Tüpfelchen der Mission. Schuldig bekommt das Optimum.

Grinsend greift er zum Handy. Er nennt die Adresse, erklärt knapp die Lage des Studios, beendet das Gespräch nach wenigen Sekunden.
 

Wir sind nach einer Minute in dem unauffälligen Lieferwagen, der um die Ecke geparkt war und fahren los.

"Wollen wir nicht warten? Bis sie kommen?" Schuldig scheint über diesen Teil besonders erfreut.

"Nein. Da sind sie ja auch schon." An uns vorbei schießt ein Übertragungswagen des größten Nachrichtensenders. Dahinter, der Sportflitzer, bestimmt einer der Medienstars.

Ja, ist schon von Vorteil, wenn man Leute mit Beziehungen kennt.

Und die Bilder überspielen die garantiert live zum Sender, bevor sie die Polizei rufen.

Ich glaube, als Warnung für die anderen gedacht, erfüllen sie ihren Zweck.

Ken nimmt meine Hand. Gemeinsam schauen wir zu Schuldig.

Er lächelt.
 


 

Nachwort:

WK ist kein Teenietraumstoff.

In meinen Episoden überwiegt der Kampf für das Gute - mit drastischen Mitteln.

Mein Anliegen ist die Schilderung, warum, wodurch Menschen zu solchen Taten

befähigt werden und ist nicht als plumpe Schilderung heftigen Blutvergießens zu verstehen.

Kommentare werden ernstgenommen, wenn sie es verdienen.....



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onichanjo
2006-03-06T21:39:53+00:00 06.03.2006 22:39
vielen dank für diese version ^___°
schön beschrieben, einfach herrlich zu lesen
Von:  Onichanjo
2006-03-06T21:39:42+00:00 06.03.2006 22:39
vielen dank für diese version ^___°
schön beschrieben, einfach herrlich zu lesen
Von:  Myojo
2005-10-03T13:16:58+00:00 03.10.2005 15:16
Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich Deinen Ken liiiiiebe. Du beschreibst ihn einfach wunderbar.
Die Schilderung der einzelnen Charas in einer derartigen Situation sind genau beobachtet und spiegeln den Charakter der Leute wunderbar wieder. Du schaffst wieder mit wenigen, knappen Beschreibungen maximale Wirkung.
Ansonsten: spannend, wohltuend hochwertig, flüssig lesbar. Du hältst Deine hohen Standards. Weiter so.
Auf Fortsetzung freut sich immer
MK


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