Zum Inhalt der Seite

Crossing Inu

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 8: Schwein gehabt!

Es herrschte eine drückende Stille in der Zelle.

"..."

"..."

Weder Kagome noch Inu Yasha sagten etwas zueinander.

"..."

"..."

Sie drehten sich einfach nur den Rücken zu.

"..."

"..."

Dann, gleichzeitig:

"Entschuldige, Inu Yasha."

"Entschuldige, Kagome."

"Ich hätte nicht -"

"Ich hätte nicht -"

Beide verstummten wieder, dann lies Kagome Inu Yasha den Vortritt.

"Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich habe deine Worte falsch verstanden. Ich hätte wohl - ich weiß nicht so ganz. Jedenfalls nicht so reagieren dürfen. Tut mir leid."

Kagome seufzte. Inu Yasha war immer solch ein Trampel, wenn es um die Gefühle anderer ging. Allerdings war er auch nicht gut darin, seine eigenen Gefühle zuzugeben. Sie drehte sich ihm wieder zu, doch er starrte immer noch die Wand an. Nicht, dass sie etwas anderes erwartet hätte. "Inu Yasha, weißt du", sagte sie zu ihm. "Ich bin aber auch nicht ganz unschuldig daran. Ich hätte mich klarer ausdrücken müssen. Vielleicht-" Sie unterbrach sich, als sich die Tür öffnete. Mehr oder weniger; Inu Yasha hatte sie so verbeult, dass sie nur noch halb aufging.

In der Öffnung stand Sephiroth. "Ich muss mit euch reden", sagte er.

Jetzt drehte sich auch Inu Yasha um. "Was verschafft uns die Ehre?", fragte er griesgrämig.

Kagome wunderte sich zwar auch, was der General von ihnen wollte, aber ihre Höflichkeit gewann die Oberhand. "Kommen sie rein und setzen sie sich", bot sie ihm an.

Sephiroth schüttelte andeutungsweise den Kopf. "Nein. Die dürfen nicht wissen, dass ich hier bin. Die Wache im Flur habe ich ausschalten können, ohne dass sie etwas gemerkt hat, aber hier ist eine Überwachungskamera." Aus der Ecke hinter Inu Yasha glitzerte das Objektiv. Sephiroth stand so, dass man ihm gerade nicht mehr erkennen konnte. "Wenn die merken, was ich hier tue, werden sie Alarm schlagen. Dann kommen wir nicht ins Gespräch. Kommt lieber heraus."

"Aber, wenn wir rauskommen", wandte Kagome ein. "Merken die dann nicht auch, dass etwas faul ist? Ich denke doch, es fällt auf, wenn die Zelle leer ist."

"Ja, das ist wahr", gab Sephiroth zu. "Aber nicht, wenn wir das hier benutzen." Er hob ein kleines Kästchen hoch, das etwa so groß war wie eine Streichholzschachtel. "Dies erzeugt Hologramme. Wenn man euch scannt und dann Hologramme von euch erzeugt, werden wir mindestens ein paar Minuten Ruhe haben."

"Hä?", meinte Inu Yasha. "Was ist denn ein Hologramm?"

Sephiroth hob kurz eine Braue. "Das ist ein dreidimensionales Bild von dir. Sieh mal." Er drückte auf einen Knopf und neben ihm erschien ein weiterer Sephiroth, der exakt die gleichen Bewegungen wie das Original machte. Der einzige Unterschied war, dass das Hologramm leicht durchscheinend war. "Wenn man nicht genau hinsieht, bemerkt man den Unterschied auf einem Bildschirm nicht." Die beiden Sephiroths verschränkten die Arme. "Das ist mitunter recht nützlich."

"Ja, das glaube ich", stimmte Kagome zu. "Was meinst du, Inu Yasha, sollten wir gehen?"

"Woher sollen wir wissen, dass er uns nicht hereinlegen will?", fragte Inu Yasha misstrauisch.

"Willst du lieber hierbleiben?", stellte Kagome die Gegenfrage.

"Jaja, schon gut." Inu Yasha stand auf und ging zu Kagome. "Los, fang an", forderte er Sephiroth auf.

Dieser brauchte die Aufforderung aber gar nicht, er hatte sie bereits gescannt und Bilder von ihnen erzeugt. Sein eigenes hatte er wieder abgeschaltet. "Beim Wechsel müssen wir aufpassen", wies er sie an. "Die Bilder bewegen sich genau spiegelbildlich zu euch. Ohne Programmierung eines Persönlichkeitsprofils sind die Hologramme nämlich nicht in der Lage, sich eigenständig zu bewegen."

Der Wechsel verlief reibungslos, die Hologramme nahmen die Plätze von Kagome und Inu Yasha ein. Sobald die Einstellungen richtig waren, warf Sephiroth das Hologrammgerät in die Zelle und schloß die Tür. "Gut", sagte er zu den beiden. "Viel Zeit haben wir aber immer noch nicht., höchstens, bis die Wache wieder aufwacht. Also kommt mit." Er marschierte los und sie trotteten hinterher.

Sie verließen den Gang und Kagome fasste sich ein Herz. "Ähm, Herr Sephiroth...?"

"Nur Sephiroth, bitte. Du willst bestimmt wissen, warum ich euch sprechen will." Sephiroth sah sich im leeren Gang um, nickte und sie gingen weiter.

"Äh, ja, das war meine Frage." Neugierig sah Kagome ihn an.

"Vor allem habe ich Fragen an Inu Yasha", schränkte Sephiroth ein. "Ich hoffe, er kann sie mir beantworten."

"Ich beantworte keine Fragen", meinte Inu Yasha bockig. "Schon gar nicht dir."

"Wütend wegen deinem Schwert? Hier, bitte." Sephiroth warf Inu Yasha das Tessaiga zu.

Der Hundedämon fing es überrascht auf und sah ihn verwundert an. "Wieso...?"

"Wieso ich es dir wiedergebe? Nimm es als eine Art Friedensangebot." Sephiroth zuckte mit den Schultern. "Außerdem ist es nutzlos für mich. Wenn ich es schwinge, ist es stumpf."

"Habe ich erwartet." Inu Yasha band sich die Scheide um und war heilfroh, Tessaiga nun endlich wiederzuhaben. Er zog es und es nahm seine gewohnt riesige Form an, mit dem Flausch über dem Heft.

Sephiroth hob eine Braue. "Wie machst du das?"

Inu Yasha grinste und hielt es ihm vor die Nase. "Eigentlich bist du dumm, mir mein Schwert so einfach wiederzugeben."

Sephiroth hob die Hände. "Ich bin unbewaffnet. Das wäre eine gute Gelegenheit für dich."

Inu Yasha schüttelte den Kopf und steckte Tessaiga wieder weg. "Wo bleibt denn dann der Spaß? Aber eine Revanche bist du mir schuldig."

"Wenn du willst", antwortete Sephiroth. "Aber bitte, ich habe Fragen."

Der Hundehalbdämon verdrehte die Augen. "Das wissen wir bereits. Schieß los, wenn sie dir so wichtig sind."

"Warum hast du weiße Haare?"

Inu Yasha blieb wie angewurzelt stehen. "Was ist denn das für eine Frage?", wunderte er sich und sah Sephiroth verblüfft an. Auch Kagome blieb stehen und beäugte Sephiroth.

Dieser hielt ebenfalls an und erklärte, ohne eine Miene zu verziehen: "Ich kenne keine anderen Personen mit dieser Haarfarbe, die keine Albinos sind. Du sagtest, das sei normal für dich, also nehme ich an, du kennst auch den Grund dafür."

"Hä? Ich verstehe den Sinn dieser Frage immer noch nicht", murmelte Inu Yasha zu Kagome. Diese seufzte wegen seinem mangelnden Einfühlungsvermögen, stieß ihm in die Rippen und zischte: "Erklär's ihm."

"Hm, wie du meinst... Also, ich habe weiße Haare, weil ich ein Dämon bin. Genügt dir das als Antwort?"

"Ein Dämon...", wiederholte Sephiroth leise, runzelte die Stirn und legte die Hand ans Kinn. "Heißt das, dass ich auch..."

"Nein", unterbrach Inu Yasha ihn. "Dieses Gespräch hatte ich vorhin schon mit Kagome. Du bist kein Dämon. Du riechst nicht so. Ich habe auch keine sichere Erklärung, warum deine Haare weiß sind, aber du bist kein Dämon, nicht einmal zu einem Viertel. Kann zwar sein, dass irgendwo bei dir doch Dämonenblut fließt, aber wenn, dann ist das schon mindestens vier Generationen her."

"Sagen sie mal", war Kagomes Einwurf, "Wie sahen denn ihre Eltern aus? Irgendwoher muss das doch kommen."

Sephiroth lächelte bitter. "Das habe ich anfangs auch gedacht. Aber ich habe meine Mutter nie gesehen, ich kenne nur ihren Namen. Und mein Vater..." Er brach ab und schüttelte den Kopf. "Von Dämonen habe ich zwar bereits gehört, ich bin aber noch keinem begegnet", wechselte er das Thema und ging weiter. Inu Yasha und Kagome folgten ihm wieder.

"Tja, es gibt für alles ein erstes Mal", meinte Inu Yasha und zuckte mit den Schultern. "Um auf deine andere Frage zurückzukommen, Tessaiga ist ein Dämonenschwert. Das heißt, nur wer ein Dämon ist, kann es benutzen."

"Noch ein Gegenbeweis also", folgerte Kagome.

An einer Kreuzung hielt Sephiroth sie an, sah sich um und deutete ihnen, ihm wieder zu folgen. Kagome bemerkte etwas und wandte sich an ihn. "Sephiroth, warum nehmen wir nicht den Aufzug?"

Sephiroth schüttelte den Kopf. "Zu riskant. Jeder könnte zusteigen, ich wüsste nicht, wie ich euch dann verstecken sollte." Er ging zu einer verschlossenen Tür, zog eine Codekarte aus der Manteltasche und machte den Weg zu einer Treppe frei.

Zwei Ecken weiter befand sich aber ein Fenster, zu dem Inu Yasha sofort hinlief. "Danke, dass du uns da rausgeholt hast, aber von hier an können wir alleine weiter." Er riss das Fenster auf und setzte einen Fuß auf das Sims. "Komm, Kagome, wir gehen", sagte er drängend.

Skeptisch sah Kagome von Sephiroth zu Inu Yasha und wieder zurück. Inu Yasha trommelte ungeduldig mit den Fingern auf der Fensterbank herum, Sephiroth verzog keine Miene. "Das würde ich nicht tun", sagte er schlicht.

"Ach was", winkte Inu Yasha ab. "Gut, dann springe ich und fang' dich auf, Kagome." Mit Schwung drehte er sich aus dem Fenster, setzte zum Sprung an, sah hinunter - und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren und wäre hinuntergestürzt, wenn Sephiroth ihn nicht im letzten Moment am Kragen gepackt und zurückgezogen hätte.

"Ich kenne mich zwar nicht mit deinem Körper aus", sagte Sephiroth scheltend, "Aber ich würde wetten, dass sechzig Stockwerke auch für einen Dämonen wie dich zuviel sind."

"Schlaumeier", grummelte Inu Yasha. "Aber du hast recht. Schätze, du hast mir gerade den Allerwertesten gerettet.." Inu Yasha stand auf und strich sich imaginäre Staubkörner von der Hose. "Und was jetzt? Noch mehr Fragen?"

"Nein, das war alles", antwortete der Soldat. "Die Luft ist rein, kommt."

"Wo gehen wir hin?", fragte Kagome verdutzt, als sie ein paar Stockwerke tiefer vor einer weiteren Tür standen. "Das ist eindeutig nicht unsere Zelle."

"Ich bringe euch hier raus", erklärte Sephiroth und suchte in seinen Taschen nach einer weiteren Schlüsselkarte. "Glaubt mir, ich weiß selber gut genug, was Hojo mit euch macht, wenn er - versteckt euch!" Das Licht an der Schaltfläche neben dem Kartenschlitz war von alleine von rot auf grün gesprungen. Inu Yasha und Kagome verkrochen sich hinter der Treppe, als die Tür aufging und eine Blondine das Treppenhaus betrat.

"Oh, Sephiroth, was machen sie denn so spät noch hier?", fragte sie neugierig. "Ihre Schicht war schon vor Stunden zu Ende. Sie hecken doch nicht etwa etwas aus?"

"Dasselbe könnte ich sie fragen, Scarlet", antwortete Sephiroth kalt wie ein Gletscher. "Ich habe etwas oben vergessen und bin es holen gegangen. Das ist nicht verboten, oder?"

"Kyahahaha , nein, das ist es nicht." Sie trat einen Schritt näher an Sephiroth heran. "Ich habe auch noch etwas vergessen, was ich holen will. Ungewöhnlicher Zufall, nicht wahr?"

"Wenn sie meinen", antwortete Sephiroth abweisend.

"Was ist denn das für eine Hexe?, zischte Inu Yasha Kagome zu. "Mit der würde ich mich auch nicht unterhalten wollen, da ist mir Kagura ja sogar noch lieber."

"Pst", machte Kagome und deutete Inu Yasha, ruhig zu sein.

"Was war das?", fragte Scarlet und rückte scheinbar furchtsam noch näher an Sephiroth heran. "Haben sie das auch gehört?"

"Nein, was soll es hier denn schon zu hören geben", antwortete Sephiroth, der es durchaus gehört hatte, aber die Ursache der Geräusche nicht aufdecken wollte, und trat einen Schritt zurück.

"Da war etwas...War aber wohl nicht so wichtig...Haben sie schon gehört?", fragte sie und wechselte von erschreckt-furchtsam wieder zu hämisch-vergnügt. "Hojo soll eins seiner Versuchstiere weggelaufen sein. Geschieht dem alten Zausel ganz recht, wenn sie mich fragen."

"Sehe ich genauso", flüsterte es in Kagomes Ohr.

"Inu Yasha, sei ruhig", zischte Kagome zurück. "Sonst entdeckt sie uns noch."

"Was?", murmelte Inu Yasha. "Ich habe doch gar nichts gesagt."

"Pst!"

"Da war es wieder!", sagte Scarlet. Diesmal war sie nur noch wenige Zentimeter von Sephiroth entfernt.

"Bei dem Fell meiner Ohren, ist doch nicht zu glauben, wie diese Tussi sich an ihn ranschmeißt!"

"Inu Yasha, halt doch mal die Klappe."

"Kagome, sei doch selber mal still und hör auf, mich dauernd zu ermahnen."

"Seid alle beide ruhig, ich kann nicht hören, wie er sie wieder abblitzen lässt."

"!!!"

"!!!"

"Schon wieder", murmelte Scarlet und griff nach Sephiroths Arm. Dieser wich aber zurück und schüttelte entschieden den Kopf.

"Wenn ich es ihnen doch sage, da ist nichts. Und unterlassen sie bitte diese plumpen Annäherungsversuche, ich habe kein Interesse an ihnen."

"Ach", antwortete sie beleidigt. "Dann darf ich ja wohl fragen, warum sie nicht den Aufzug benutzen wie jeder andere auch."

"Sie wissen gut genug, dass ich nie den Lift benutze", gab Sephiroth zurück. " Und auch warum. Ich habe mich aber nicht vor ihnen zu rechtfertigen. Ich bin dem Präsidenten unterstellt, nicht ihnen, also brauche ich auf ihre Fragen nicht zu antworten. Guten Abend, Miss Scarlet."

"Guten Abend, Herr Sephiroth", schnaubte sie. "Viel Spaß noch mit ihrem Training." Wütend stampfte sie die Treppe hoch, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.

Sephiroth sah ihr nach, um sicherzugehen, dass sie nicht wieder zurückkam. "Gut, ihr könnt wieder hervorkommen."

"Kagome, da sitzt was auf deiner Schulter..." sagte Inu Yasha, als sie aus ihrem Versteck gekrochen kamen. "Außerdem waren wir nicht alleine in unserem Versteck..."

"Das ist total unheimlich", stimmte Kagome zu, folgte Inu Yasha's erhobenen Finger und sah auf ihre Schulter. Dort saß ein weißes Meerschweinchen und sah sie aus grünen Augen fragend an. "Huch?", meinte Kagome. "Wie kommst du denn da hin? Bist du vielleicht süß!" Sie nahm es auf den Arm und streichelte es. Das Tierchen gab einen brummenden Laut der Zufriedenheit von sich.

"Was ist denn das für ein Tier?", fragte Inu Yasha Kagome.

"Ein Meerschweinchen?", fragte Sephiroth "Wieso läuft ein Meerschweinchen hier frei herum? Du musst das Versuchstier sein, von dem Scarlet gerade gesprochen hat."

"Ganz genau!", antwortete das Tier. "Und du glaubst nicht, wie gut es sich anfühlt, aus Hojos Labor weg zu sein."

Vor Schreck hätte Kagome es fast fallen gelassen. Auch Inu Yasha und Sephiroth waren überrascht. "Sollen Meerschweinchen sprechen?", fragte Inu Yasha, der diese Tierart nicht kannte. Meerschweinchen waren im alten Japan nicht weit verbreitet, da sie aus Amerika stammen.

"Eigentlich nicht", gab der Nager zu. "Aber ich kann's. Der Laborfutzi hat ja auch lange genug an mir herumgedoktort. Nur, er weiß nichts davon, hehe. Tja, durch seine Behandlung habe ich genug Grips dazubekommen, um ihm das zu verheimlichen. Nicht, das ich diesem Typen viel zu sagen hätte. Könntest du mich bitte weiter streicheln, das hat seit Jahren niemand mehr mit mir gemacht."

"Oh, äh, ja, natürlich." Kagome war vorher noch nie von einem Meerschweinchen zu soetwas aufgefordert worden, also zögerte sie zuerst, tat es aber dann doch. Das Schweinchen brummte glücklich.

Sephiroth rief die drei zur Ordnung. "Wo auch immer du herkommst, wir können nicht hier bleiben. Scarlet wird auch wieder herunterkommen. Hier entlang." Er ging voraus und Inu Yasha und Kagome mit Schmusetier folgten ihm.

"Ach, diese Zicke finde ich auch fürchterlich", plapperte des Tierchen. "Lass sie ruhig weiter abblitzen, irgendwann geht's bestimmt auch in ihren Schädel rein. Obwohl, wenn ich daran denke, wie ich mich immer gewehrt habe, wenn Hojo mit seinen Spritzen kam, er hat auch nicht aufgehört..." Das weiße Fellknäul schüttelte sich und übersäte Kagomes Matrosenkragen mit Häärchen. "Oh, `tschuldigung. Ich bekomme nur gerade mein Sommerfell, deshalb die Haare. Ich hatte vor mir die Zähne zu putzen, wisst ihr, um abzuhauen musste ich diesen Idioten von einem Professor sogar beißen, Igittigitt, der schmeckt scheußlich. Ich weiß schon, warum ich Vegetarier bin."

Sephiroths Mundwinkel hob sich. "Ach, deshalb hatte er vorhin diesen Verband."

"Jupp, das war ich", erklärte das Meerschweinchen stolz. "Jetzt hat er immer eine Erinnerung an mich, hehe. Das hätte ich schon früher machen sollen, einfach abhauen. Jetzt hab ich euch gefunden, ihr gehört nicht zu denen, das rieche ich. Ihr reicht ganz anders. Vor allem du Schwarzer da, Sephiroth, du riechst genau wie ich."

Sephiroth hob wieder eine Braue. "Wie habe ich das zu verstehen?...Huch?" Er sah hinunter zu Inu Yasha, der erst am Meerschweinchen gerochen hatte und jetzt den General von oben bis unten gründlichst abschnüffelte.

"Stimmt, ihr riecht beide gleich", fällte er sein Urteil. "Ich weiß zwar nicht wonach, aber ihr habt die gleiche Duftnote."

Sephiroth beobachtete ihn, nicht sicher, ob diese Aussage als Beleidigung oder als Kompliment gemeint war. "Und hat das eine Bedeutung für mich?"

"Natürlich!", quietschte das Nagetier. "Du gehörst zu uns! Mutter hat das schon immer gesagt, sie hatte recht."

"Hm?", wunderte sich Kagome. "Willst du sagen, er ist auch ein Meerschweinchen?"

"Natürlich nicht, Trottel", antwortete das Haarbüschel. "Ich meine, er gehört zu denen, die eine Verbindung zu Mutter haben." Es stupste Kagomes Hand mit seiner Nase an. "Weitermachen, bitte."

"Mutter?", wiederholte Sephiroth, "Was habe ich mit deiner Mutter zu tun?"

"Das wirst du noch früh genug herausfinden", antwortete das Schweinchen geheimnisvoll. "Sagt Mutter jedenfalls."

"Du bist aber ein komisches Meerschweinchen", meinte Inu Yasha. "Redest hier Unsinn, sicher, dass es dir gut geht?" Er piekste das Tierchen mit einem Finger an.

"Natürlich geht es mir gut. Aber pass mit deiner Kralle auf!", protestierte das Kleine. "Du könntest damit jemanden verletzen. Also, wie heißt du? Ich bin Lucretia, aber ihr könnt mich Lucy nennen.. Wisst ihr, warum mir dieser Name gefällt? Ich habe ihn nicht von Hojo bekommen, deshalb. Als ich noch ganz klein war, gab es hier so einen Typen, ich glaube, er war ein Turk, der hat mich so genannt. Hat zu mir gesagt, seine Freundin würde so heißen. Die ist aber auf Hojo reingefallen und wenn ich recht entsinne, ist sie bei seinen Experimenten hops gegangen. Tja, Pech halt. An mir sieht man mal wieder, dass Meerschweinchen viel robuster sind als diese dummen Menschen. Oh, nichts für ungut." Es leckte entschuldigend Kagomes Finger ab.

"Schon okay... hihi, das kitzelt!", kicherte die Abgeschleckte. "Also, ich bin Kagome, das ist Inu Yasha und er ist General Sephiroth, wie du schon sagtest."

"Yo, den kenn' ich schon.", antwortete Lucretia. "Ich weiß zwar nicht, ob du mir jemals Aufmerksamkeit geschenkt hast, Seph, aber ich habe dich oft genug im Labor gesehen. Wenn du mich fragst, solltest du es machen wie ich und auch einfach abhauen. Für Hojo bist du sowieso nur ein besseres Versuchstier, also kannst du genau wie ich vor ihm flüchten. Von mir aus darfst du ihn sogar beißen."

"Danke, aber darauf verzichte ich", sagte Sephiroth amüsiert. "Sei bitte für einen Moment still, ich will hören, ob jemand kommt." Er öffnete die Tür, die sich nach Scarlets Ankunft wieder geschlossen hatte, deutete ihnen zu warten und betrat den Flur dahinter . Die Wachen neben der Tür salutierten, als sie ihn sahen.

"Guten Abend, General Sephiroth, Sir!", grüßten sie beide synchron.

"Guten Abend", antwortete Sephiroth. "Rührt euch. Ist eure Wache nicht schon vorbei?"

"Eigentlich schon, Sir, aber die Ablösung ist noch nicht da. Wir dürfen nicht weg, Sir."

"Ich habe noch etwas hier zu erledigen. Geht nach Hause, ich übernehme solange."

"Sir, danke, Sir!" Eifriges Getrappel war zu hören, zusammen mit einem halblauten Flüstern: "Du, ich glaube, Cloud kommt ganz schön in Schwierigkeiten, wenn er hier schon wieder zu spät auftaucht." "Ganz meine Meinung, vor allem, wenn er sich jetzt bei Sephiroth melden muss." "Der Arme, er tut mir fast leid. Aber Rainer wird's nicht anders ergehen." "Tja, selber schuld, würde ich sagen"

Eine Minute später waren sie außer Hörweite und Sephiroth raunte: "Ihr könnt kommen."

"Geht das so in Ordnung, sie einfach so wegzuschicken?", fragte Kagome, als sie durch die Tür kamen. "Und was ist mit der Ablösung, kommt die nicht auch gleich?"

"Ich weiß zufällig, dass so schnell keine Ablösung kommen wird, wir sind also auf der sicheren Seite", beruhigte Sephiroth sie. "Aber immer daran denken, dass Scarlet hier noch herumschleicht. Da vorne ist die Feuertreppe, geht sie herunter und seht zu, dass ihr aus Midgar verschwindet - je weiter weg ihr seid, desto besser. In den Slums von Sektor fünf wohnt ein Chocobozüchter, der euch bestimmt helfen wird. Wenn ihr ihm sagt, dass ich euch geschickt habe, wird er nicht mehr protestieren. Er schuldet mir noch einen Gefallen."

"Und was ist mit ihnen?", meinte Kagome zaghaft. "Sie könnten wegen uns ihren Job verlieren, dabei kennen sie uns so gut wie gar nicht."

"Es ist für gewöhnlich auch nicht meine Art, einfach wildfremden Leuten zu helfen, aber ihr seid nicht gewöhnlich." Sephiroth lachte humorlos. "Mach dir aber keine Sorgen, weder mein Job noch die Shinra bedeuten mir irgendwas. Genaugenommen wäre ich sogar glücklich darüber, wenn sie mich gehen lassen würden. Aber, wie das Meerschweinchen schon ganz richtig festgestellt hat, bin ich Hojos liebstes Versuchskaninchen. Die werden mich nicht entlassen."

"Komm, Kagome", drängelte Inu Yasha. "Er ist ein erwachsener Mann, er kann auf sich selbst aufpassen. Ich habe aber keine Lust, hier noch länger zu bleiben, also trödel nicht rum!"

Kagome legte die Handflächen aneinander und verbeugte sich vor Sephiroth "Ich wollte mich bei ihnen noch für ihre Hilfe bedanken. Ohne sie-"

"Still!", wurde sie von ihm unterbrochen. "Scarlet kommt zurück. Weg mit euch, sie darf euch nicht sehen!" Er scheuchte die drei zur Feuertreppe und schloss die Tür, als Scarlet gerade die andere Tür öffnete und ihn bemerkte.

"Nanu, Sephiroth... sie noch hier? Ich dachte, sie wären auf dem Weg nach Hause, als ich sie traf." Sie sah ihn direkt an. "Sie haben doch nicht etwa auf mich gewartet?"

"Nein, habe ich nicht." Offensichtlich hatte sie die Abfuhr von eben schon wieder vergessen. Lucys Hojo-Spritzen-Gleichnis schien zu stimmen. Es erstaunte ihn, wie sehr ein Mensch alleine einem auf die Nerven gehen konnte. Zack nervte ihn zwar auch oft, aber Scarlet war wesentlich unangenehmer.

"Oh." Sie verzog ihr Gesicht zu einer Schmollmiene. Jemand hatte ihr mal gesagt, dass würde sie attraktiv wirken lassen. Sephiroth war da anderer Meinung und zeigte dies, indem er sich wegdrehte und die Arme verschränkte.

Sich umsehend bemerkte Scarlet: "Hier sind keine Wachen... Wir sind allein... Ist das nicht-"

In diesem Moment öffnete sich die Fahrstuhltür und ein junger Mann in blauer Shinrauniform kam angestürmt. "Entschuldigung für die Verspätung, Jungs, ich habe nur auf Cloud gewartet und der kam einfach - Oh." Die ,Jungs' waren gar nicht anwesend, nur Frau Scarlet und General Sephiroth standen da. Er straffte sich und nahm Haltung an. Scarlet sah enttäuscht aus, während Sephiroth einen eher erleichterten Eindruck machte.

Sephiroth ging zu ihm hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Zehn Minuten zu spät, Hirschmeier", sagte er streng. Dann flüsterte er dem Soldaten zu: "Sie hätten kein besseres Timing haben können. Sie haben etwas gut bei mir. Wenn Sie sie jetzt auch noch aufhalten können, sogar noch mehr."

"Miss Scarlet!", legte Hirschmeier gleich los. "Sie sind doch für unsere Waffen zuständig, nicht war? Ich habe da noch einige Fragen an sie. Wie oft muss ich mein Gewehr ölen? Kann man da auch Munition mit besserer Durchschlagskraft einlegen? Wo sind denn die Neuerungen? Und wie weit sind sie mit der Forschung?"

"Ich habe eigentlich keine Zeit für sowas", protestierte sie. "Ich muss - General, so tun sie doch was!"

"Wenn sie mich fragen, würde ich sagen, dass sie hier einige Informationsdefizite ausgleichen müssen. Gute Nacht." Er ging zum Fahrstuhl, die Türen öffneten sich und er trat ein.

"Hey, warten sie!", rief sie ihm hinterher. "Ich dachte, sie benutzen nie den Lift!" Er zuckte mit den Schultern, die Fahrstuhltüren schlossen sich und die Kabine setzte sich in Bewegung. Scarlet rannte zur Schaltfläche und hämmerte auf den Nach-unten-Knopf ein.

"Man braucht recht viel Kraft, um es zu laden", dröhnte Hirschmeier weiter. "Ist das absichtlich so? Oder liegt das an meinem Gewehr? Was macht man, wenn der Abzug eingerostet ist? Das ist einem Kumpel von mir mal passiert, als er mich um Rat gefragt hat, konnte ich ihm nicht weiterhelfen."

"Halten sie doch mal die Klappe!", fuhr sie ihn an. "Komm schon, du dummer Aufzug, ich warte!" Nervös hüpfte sie von einem Bein aufs andere.

"Ach, um diese Zeit ist immer nur einer in Betrieb. Das heißt, sie müssen warten, bis der, den der General gerade genommen hat, wieder hier oben ist. Solange haben sie ja Zeit für meine Fragen. Wie kommt denn das charakteristische Muster auf einer Kugel zustande? Das wissen sie doch bestimmt."

Scarlet drehte die Augen himmelwärts. "Womit habe ich das bloß verdient?"

"Und wie funktioniert das ganze eigentlich?"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück