Stich um Stich
Stich für stich.
Der Körper aufgerissen,
Die Haut zerrissen,
Das Blut fließt,
Die Tränen schwarz gefärbt.
Fliesen die Wangen hinunter.
Die Augen ganz leer und klar,
Ganz rein,
Doch ein gewisser reiz ist nicht erloschen.
Das Herz blitzt zwischen der aufgeschnittenen Haut,
Dem durchtrennten Fleisch heraus.
Sie Seel',
Ist schon längst gerissen und gebrochen.
Nun nimm die Nadel in die Hand,
Die Sehnen werden dir als Faden dienen.
Mach dich ans Werk,
Spute dich aber mach es genau.
Der erste Stich tief hinein,
Ein leises Keuchen entrinnt,
Der zweite Stich,
Schweigen bildet sich auf den Lippen,
Denn der Genuss daran steigt.
Nun weiter.
Fort und fort,
Nähst du dich.
Stich um Stich,
Immerzu.
Die erste Wunde,
Geschlossen,
Weiter geht es an dein Werk,
Nähe alle anderen zu,
Dies geht alles ganz im nu,
Alle sind zu.
Noch immer das schweigen auf den Lippen,
Näh sie auch zu,
Stich um Stich,
Werden auch sie geschlossen,
Näh sie zu,
Näh sie zu,
Ganz im nu,
Nun sind sie zu.
Jetzt blickst du dich um,
Dann dich selbst an,
Sieht auf die Geschlossenen Wunden.
Das Herz verschlossen,
Die Seel' aber noch gebrochen.
Nähst dir dann die Augen zu.
Wieder ganz im nu.
Aber die Seel' bleibt zerrissen,
Egal wie tief die Wunden sind,
Näh sie zu,
Egal wie laut es ist,
Verschließe dich,
Aber doch,
Wenn die Nadel ist in der Hand ist,
Und dich geschlossen, verschlossen hast damit,
Die Seel' heilst du damit nicht.
Sie bleibt gebrochen, gerissen und ausgeblichen.
Stich um Stich,
Nähst du dich,
Stich um stich,
Alles ist geschlossen.
Leg dich hin,
Und hoff darum,
Das die Seel' sich selbst wieder zusammenfügt.
Heile dich,
Schließe dich,
Stich um stich.
Aber du spürst zwar die Seel' aber über sie verfügst du nicht.