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Liebe, Leid und Leben

Mamorus Jugend
von

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"Du schickst ihn wieder raus?", fragte das Tier skeptisch.

"Die Zeit drängt", erklärte es. Dann fuhr es damit fort, seinen geistigen Ruf in die Welt hinaus zu schicken, um den Herren der Erde zu erreichen.

"Ich weiß", entgegnete das Tier. "Aber hältst Du das für eine gute Idee?"

"Aus welchem Grunde sollte ich davon absehen?", erwiderte es mit geschlossenen Augen.

"Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht böse enden könnte", antwortete das Tier skeptisch. "Dort, wo er früher war, konnte er sich verstecken. Er kennt praktisch nichts anderes als die Stadt. Er vermag sich darin viel besser zurecht zu finden. Doch das hier ist die weite Prärie. Er ist an diese Umgebung nicht angepasst."

"Deswegen passe ich ja auf ihn auf", erklärte es gelassen. "Der Herr der Erde hat sich bisher auch auf meine Führungskräfte verlassen können."

"So wie das eine Mal, als er fast von einem Auto überfahren worden wäre?", erinnerte das Tier kopfschüttelnd.

"Das war etwas Anderes", meinte es darauf. "Er hat sich zu diesem Zeitpunkt meinem Einfluss entzogen. Selbst schuld."

"Selbst schuld???", echote das Tier. "Ich kann kaum glauben, dass ausgerechnet Du das gerade gesagt hast!"

"Ich habe ihn unter Kontrolle", versicherte es.

"Und wenn nicht?", sagte das Tier spitz. "Seine Fähigkeiten kehren allmählich zu ihm zurück. Er ist der Herr der Erde, verdammt noch mal! Nicht mal Du wirst ihn ewig zügeln können. Wir können uns unvorhersehbare Patzer nicht leisten!"

"Das brauchst Du mir nicht sagen!", ermahnte es, ein wenig lauter als das vielleicht gut gewesen wäre. Zornig funkelte es das Tier an. "Was habe ich denn für eine Wahl? Wenn wir nicht bald finden, wonach wir schon so lange suchen..."

Es sprach nicht weiter, aber das Tier verstand auch so.

"Ich weiß, wir brauchen den Kristall. Dennoch bin ich noch nicht davon überzeugt, ob es eine so gute Idee ist, so leichtfertig mit dem Herrn der Erde umzuspringen."

"Ich bin nicht leichtfertig", belehrte es das Tier. "Ich bin vorsichtig. Aber die Zeit drängt nun mal! Meine Energie geht zu schnell zur Neige. Ich habe gewisse Dinge eben ... nicht mit eingerechnet. Ich werde bald wieder zum Schatten werden, wenn wir den Kristall nicht schnell finden! Das weißt Du genau!"

"Wir wissen doch noch nicht mal, wie und wo wir ihn suchen müssen", gab das Tier zu bedenken. "Ich habe einfach Angst, dass Du den Herrn der Erde in sein Unglück stürzt. Das darf um keinen Preis geschehen."

"Verlass Dich auf mich", antwortete es im Brustton der Überzeugung. Sehr viel leiser fügte es hinzu:

"Ich kann und werde nicht zulassen, dass ihm etwas zustößt. Niemals."

Doch das Tier hörte diese Worte noch.

Es seufzte schwer auf und fuhr dann damit fort, geistigen Kontakt zum Ziel aufzubauen.
 

Als Mamoru an diesem Abend einschlief, fand er sich im Traum an einem dunklen Ort wieder. Unter seinen Füßen war der weiche Boden von so tiefbrauner Farbe, dass man ihn beinahe schon als schwarz hätte bezeichnen können. Überhaupt war es ziemlich finster; Mamoru konnte nur mit viel Mühe erkennen, dass er von Ästen umgeben war, die sich so dicht in einander hakten, dass sie das Sonnenlicht nicht durchließen. Wohin man nur sah, überall erstreckten sich die dürren, braunen Äste wie gespenstische Klauen, und die hunderttausend tiefgrünen Tannennadeln pieksten wie etliche winzige Speerspitzen. Sie zerrten Mamoru in den Haaren, wenn er auch nur atmete.

Irgendwo vor ihm war irgendwas, das nicht ganz so dunkel war wie die restliche Umgebung. Fast wie ein Klecks etwas helleren Grüns, das zwischen den lichtschluckenden Ästen dieses dichten Waldes hindurchschimmerte.

Wider einer besseren Idee kämpfte sich Mamoru vorwärts, auf dieses Licht zu. Das war gar nicht so einfach, da die Äste, obwohl sie so dünn waren, doch eine erstaunliche Stabilität aufwiesen. Der Herr der Erde musste schon schwer kämpfen, um überhaupt einen Schritt vorwärts zu kommen. Doch verbissen marschierte er weiter.

Der eigentlich recht angenehme Duft von Holz und feuchter Erde zog in Mamorus Nase. Abgesehen von dem Rascheln, das er bei seinem Weg durch das unbekannte Dunkel verursachte, war der Wald außergewöhnlich still. Kein Vogelruf zog durch das Geäst, nicht mal der Wind wehte. Es herrschte regelrechte Totenstille. Oder war da doch gerade etwas? Eine Art Krächzen, ein dunkler, kehliger Laut, der sich für kurze Zeit durch die Bäume zog? Mamoru blieb kurz still stehen um zu lauschen. Doch das Geräusch wiederholte sich nicht. Er ging weiter seines Weges, Schritt für Schritt, bog die Äste zur Seite, so gut es ging, und bahnte sich seinen Pfad durch das dichte Nadelwerk. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals in einem dermaßen undurchdringlichen Wald gewesen zu sein.

Er näherte sich allmählich der Lichtquelle. Dennoch erahnte er seinen Weg mehr, als ihn wirklich sehen zu können. Als er dann einen der dürren Äste zur Seite bog, konnte er endlich sehen, was es war, das dieses Licht aussandte: der Goldene Kristall. Er schwebte inmitten der dunkelgrünen Äste und sandte sein sanftes, goldfarbenes Strahlen aus, das nur schwerlich den dichten Wald durchdrang.

Mamoru streckte seine Hand danach aus, um ihn zu ergreifen, doch der Goldene Kristall war schneller. Er flog aus der Reichweite und verschwand im Dickicht. Als wolle er Mamoru an einen bestimmten Ort führen.

Und der Herr der Erde folgte ihm durch das Unterholz.

Weiter und weiter.

Immer, wenn der Goldene Kristall in greifbarer Nähe war, entwischte er Mamoru aufs Neue. Und gerade, als er sich fragte, wann dieses Spielchen zu Ende sein würde, da trat er an den Bäumen vorbei und kam auf einer kreisrunden, weiten Lichtung an. Soweit man dies eine Lichtung nennen konnte, denn das Licht war hier wirklich genauso spärlich wie im Inneren des Waldes; gerade so, als würde das Sonnenlicht ausgesperrt werden von einem Blätterdach, das so hoch über Mamorus Kopf wuchs, dass er es nur noch als diffusen, dunkelgrünen Himmel ausmachen konnte. Überall am Rande dieser Lichtung standen die Bäume auch weiterhin so dicht, dass man kaum auch nur den Arm hindurchstrecken konnte. Außerdem war der Rand der Lichtung so perfekt kreisförmig, als hätte man mit dem Zirkel gearbeitet. Und wiederum so perfekt in der Mitte der Lichtung, dass es einfach Absicht sein musste, stand ein knorriger, uralter Baumstamm. Es handelte sich nicht um eine Tanne, wie dies wahrscheinlich für den kompletten restlichen Wald galt. Dieser Baum war wohl früher einmal eine starke und große Eiche gewesen. Doch jetzt war er nur mehr ein toter, vertrockneter Baumstamm. Das Holz war dunkel und rau. Die mächtigen Wurzeln reichten weit vom Stamm weg und in die Erde hinein. Nur ein einziger, etwas dickerer Ast ging von dem Stamm weg und verlief vielleicht anderthalb Meter horizontal über dem Erdboden. Und in der Mitte auf diesem Ast hockte - groß, schwarz und zunächst vollkommen regungslos - eine Krähe, die in Mamorus Richtung starrte.

Eine Weile stand Mamoru offenen Mundes staunend da und schaute dieses wunderschöne Tier an. Der Goldene Kristall blieb diesmal in seiner Nähe und strahlte sein Licht über die ganze Lichtung, was die Federn der Krähe leicht schillern ließ.

Der Anblick war atemberaubend.

Mamoru wurde erst aus seinem Staunen gerissen, als die Krähe den Schnabel öffnete und krächzte. Und obwohl es das ganz normale Krächzen einer Krähe war, so schien es Mamoru doch, als höre er gleichzeitig eine dunkle, tiefe, menschliche Stimme in diesem Vogelruf mitschwingen, ganz so als würde das Tier ihn rufen:

"Komm zu mir. Komm her ... trau Dich! Komm doch etwas näher..."

Mamoru griff nach dem Goldenen Kristall, woraufhin dieser im Körper des Herrn der Erde verschwand. Dann ging er mit bedachten Schritten auf den Vogel zu. Er hatte keine wirkliche Angst vor dem Tier, wohl aber eine gewisse Ehrfurcht. Er hatte oft genug die scharfen Krallen bemerkt, die Falas Krähe Apollo an den Füßen trug, und er wollte nicht am eigenen Leibe testen, wie scharf diese Werkzeuge wirklich waren.

Während er sich näherte, beobachtete die Krähe ihn aus kleinen, schwarzen, intelligenten Augen. Fast so, als könne sie damit in Mamorus Seele blicken. Sie breitete für einen Moment ihre weiten Flügel aus, flatterte ein paar Mal damit und legte die Flügel dann wieder an den schmalen, grazilen Körper an. Dann stieß sie wieder ihren verlockenden Ruf aus.

Dunkler, grüner Nebel waberte auf, der allmählich dicker wurde und die Bäume am andren Ende der Lichtung verschluckte, bis nur noch düstere Schatten auszumachen waren. Der Nebel erweckte den Eindruck, als würde er von innen heraus ein leichtes, pulsierendes Leuchten abgeben und grünlich glühen. Als sei er von unheiligem Leben erfüllt. Das Licht war allgegenwärtig. Es vermochte die allgemeine Dunkelheit nicht wirklich zu vertreiben, aber immerhin ließ es Mamoru die nähere Umgebung etwas besser erkennen, jetzt, wo der Goldene Kristall nicht mehr alles erleuchtete. Der Nebel legte sich um die gesamte Lichtung, doch ließ er einen engen Pfad frei, der Mamoru auf direktem Wege zu der Krähe führte.

Langsam einen Schritt vor den anderen setzend bewegte sich der Herr der Erde auf den schwarzen Vogel zu, der unaufhörlich sein lockendes Krächzen erschallen ließ:

"Komm zu mir ... Dir soll kein Leid geschehen, vertrau mir ... fürchte Dich nicht ... komm her ... komm ... komm zu mir..."

Es hörte sich an wie ein hypnotischer, monotoner Singsang, der Mamoru vollkommen in seinen Bann zog. Wie eine uralte, verbotene Melodie, die unwissende Menschen in das Höllenreich der Dämonen locken soll...

Mamoru war inzwischen nah an die Krähe heran gekommen. Langsam und doch neugierig streckte er seine Hand nach dem Tier aus, um über das nachtschwarze Federkleid zu streichen.

Noch ehe seine Finger das Tier hätten berühren können, hörte Mamoru eine vertraute Stimme hinter sich:

"Hüte Dich vor der Krähe, Herr der Erde!"

Mamoru blinzelte einige Male, und es dauerte mehrere Sekunden, bis er den hypnotisierenden Bann abgeschüttelt hatte. Erschrocken drehte er sich um. Nah bei den Bäumen, die den Rand der Lichtung bildeten, fast verschluckt von dem grünlich leuchtenden Nebel, der immer dichter geworden war, stand die Mondprinzessin. Durch den Nebel hindurch war ihr Gesicht nicht zu erkennen. Ihr sonst so strahlendweißes Kleid nahm in dieser düsteren Umgebung das grüne Licht des geisterhaften Nebels an. Einzig ihr goldenes Haar, das in zwei Zöpfen seitlich an ihrem Kopf herab hing, glänzte so unbeschreiblich schön wie immer.

"Mondprinzessin...", murmelte Mamoru leise.

Er ging einige Schritte auf sie zu und blieb dann stehen, sodass er genau in der Mitte zwischen der Prinzessin und der Krähe stand.

"Hör mir zu, Herr der Erde", forderte die Prinzessin. "Die Krähe ist gefährlich. Sie wird großes Unheil über Dich bringen, wenn Du Dich ihr anvertraust. Sie ist eine Gesandte des Bösen. Sie bringt das Leid über Deine Welt. Wenn Du Dich nicht in Acht nimmst, wird sie Dich vernichten."

Misstrauisch warf Mamoru einen Blick über seine Schulter, wo der Vogel noch immer auf dem Ast saß und krächzte. Doch nun war es das gewöhnliche Krächzen einer Krähe; die suggestive Kraft, die von dem Tier ausgegangen war, verblasste rasch. Die menschliche Stimme, die bis gerade eben noch im Unterton gelegen hatte, war inzwischen völlig verschwunden.

Mamoru wandte sich wieder der Mondprinzessin zu.

"Was soll ich Deiner Meinung nach tun?", fragte er.

Die Mondprinzessin streckte ihm ihre Hand entgegen, und ein Leuchten erschien über ihren Fingerspitzen. Als das Licht allmählich verblasste, befand sich ein flacher, runder Stein auf ihrer Hand, der blau und grün schillerte.

"Sieh", sagte die Mondprinzessin, "das hier ist ein ganz besonderer Stein. Man nennt ihn <das Herz der Erde>. Er trägt eine große Kraft in sich. Er ist dazu in der Lage, die Energie Deines Planeten zu nutzen und sie als Waffe zu gebrauchen."

Der Stein leuchtete sanft auf und das Strahlen erhellte die gesamte Lichtung. Der Nebel wurde zerrissen und verging. Als Mamoru sich wieder zum Baum mit der Krähe umdrehte, troffen Ströme aus Blut aus dem Baumstamm. Bald war der gesamte Baum von dem roten Lebenssaft verhüllt, und das Blut floss an den Wurzeln entlang, weiter und weiter, und sickerte in den Erdboden hinein. Die Krähe krächzte erbost auf. Dann breitete sie ihre Schwingen aus, erhob sich in die Lüfte und verschwand in der Dunkelheit.

Mamoru starrte ihr fasziniert nach, dann wandte er sich der Mondprinzessin wieder zu, die ihm noch immer das Herz der Erde entgegenhielt.

"Solange Du den Goldenen Kristall nicht zu nutzen gelernt hast", erklärte sie, "soll das Herz der Erde Deine Waffe sein. Es wird Dir bedingungslos gehorchen. Doch Du musst es erst finden."

Mit diesen Worten verschwand der Stein wieder von ihrer Hand, und sie ließ ihren Arm sinken.

"Das Herz der Erde ist versteckt. Doch es befindet sich in Deiner Nähe. Du musst es suchen, und Du musst es finden. Unbedingt."

"Und der Silberkristall?", fragte Mamoru nach.

Die Mondprinzessin nickte.

"Auch der Silberkristall ist sehr wichtig für Dich. Er wird Dir dabei helfen, Deine Vergangenheit zu finden. Doch im Augenblick ist das zweitrangig. Du bist nicht dazu in der Lage, den Silberkristall zu finden, wenn Du Dich noch nicht einmal gegen Deine Feinde verteidigen kannst. Du brauchst eine Waffe, mit der Du leichter umgehen kannst. Bis jetzt ist es Dir noch nicht gelungen, die ganze Macht des Goldenen Kristalls für Dich einzusetzen. Du wirst es noch lernen, früher oder später. Aber bis dahin benötigst Du eine brauchbare Waffe, die Dich auf Deiner Suche begleitet. Du musst das Herz der Erde finden, es wird Dich bei Deiner Suche nach dem Silberkristall beschützen. Bitte, Herr der Erde, Du musst es schaffen! Finde das Herz der Erde!"

Mamoru sah sie entgeistert an. Schon wieder ein Gegenstand, den er suchen sollte? Was alles sollte er denn noch finden? Die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen?

"Wie soll ich es suchen?", fragte er nach. "Was muss ich tun?"

"Genaueres weiß ich auch nicht", gestand die Mondprinzessin. "Ich weiß nur, dass der Stein vor langer, langer Zeit verloren ging."

"Genau wie der Silberkristall?"

"Genau wie der Silberkristall. Du sagst es", bestätigte die Prinzessin nickend.

"Aber das hilft mir nicht weiter!", beschwerte sich Mamoru. "Wie soll ich..."

Doch weiter kam er nicht.

Mit einem Mal war alles um ihn herum zappenduster.
 

"Verflucht", presste es durch die Zähne. "Jemand hat die Verbindung gekappt!"

"Das bedeutet Ärger", stellte das Tier fest. "Was machen wir jetzt?"

"Wir müssen ihn finden!", erklärte es in herrischem Ton. "Vielleicht steckt er in Schwierigkeiten! Wir dürfen ihn auf keinen Fall verlieren!"

"Du solltest nicht überstürzt handeln!", mahnte das Tier. "Arbeite mit Bedacht! Wenn Dir auch nur ein Fehler unterläuft, kann das die ganze Mission gefährden!"

"Das ist mir klar", fuhr es das Tier zornig an. "Aber wir können auch nicht einfach dasitzen und nichts tun!"

Das Tier seufzte. "Tu, was Du für richtig hältst. Pass nur auf, dass Dich keiner sieht."

Es breitete seine Schwingen aus, und dann flog es in die vom Mondschein erhellte Nacht hinein. Einer von vielen schwarzen Schatten in der Dunkelheit.
 

Als Mamoru die Augen aufschlug, da war er erst mal vollkommen verwirrt. Dunkelheit umgab ihn. Ein angenehm kühler Wind wehte. Der Mond stand hell am Himmel. Es war mitten in der Nacht. Mamoru hatte keine Ahnung, wo er war. Irgendwo draußen in der Prärie. Ihm fiel auf, dass er wieder den schwarzen Anzug trug, seinen verzauberten Gehstock hatte er in der Hand, die Maske verdeckte sein Gesicht, den Zylinder trug er auf seinem Kopf. Der Wind spielte mit den unteren Enden des Umhangs.

In welchen Schlamassel war er nun wieder hineingeraten?

Erst jetzt realisierte er die dumpfe, männliche Stimme, die irgendwo hinter ihm rief:

"Ich hab Dich was gefragt! Antworte, oder wir müssen Dich vernichten!"

Mamoru drehte sich langsam um. Da standen die drei Sailorkrieger, die er vor einigen Tagen zum ersten Mal gesehen hatte. Sailor Asteroid, Sailor Komet und Sailor Aurora.

"Was?", fragte Mamoru verwirrt. Er hatte den Weg zurück in die Realität immer noch nicht so ganz gefunden. Und er konnte sich auch nicht wirklich erklären, was die Sailorkrieger jetzt so plötzlich von ihm wollten.

"Bist Du taub?", fragte Asteroid. Er klang wirklich zornig. "Ich habe Dich gefragt, wer Du bist. Und was suchst Du hier?"

Die drei Sailorkrieger, die ihm vor kurzem noch das Leben gerettet hatten, bereiteten sich nun darauf vor, ihn zu vernichten. Und das nur, weil er ihnen nicht beantworten konnte, was er selbst nicht wusste.

Ihm wurde klar, dass sie ihn so nicht erkennen konnten. Sie konnten ja nicht ahnen, dass der Junge, den sie vor einigen Tagen vor den Klauen eines Dämonen errettet haben, selbst auch ein Sailorkrieger war.

Was sollte er tun?

Sich demaskieren?

"Ich ... ich ...", brachte er heraus.

"Was?", zischte Sailor Aurora in scharfem Ton. Ihre Geduld ging bereits jetzt dem Ende entgegen. Vielleicht war es sogar ein Wunder, dass Mamoru überhaupt noch lebte.

"Ich...", stotterte Mamoru noch ein Mal. "Ich bin ein Sailorkrieger - wie ihr!"

"Natürlich!", spottete Sailor Komet. Sie trat einen Schritt vor und wies anklagend mit ausgestrecktem Arm auf Mamoru. "Und ich bin eine Pinguinprinzessin! Jetzt sag uns die Wahrheit! Du kommst doch aus dem Königreich des Dunklen! Gib es zu!"

"Niemals!", rief er verzweifelt. "Ich kämpfe gegen das Dunkle Königreich! Glaubt mir bitte! Ich stehe mit euch auf einer Seite!"

"Beweise es!", forderte Sailor Aurora forsch. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wie soll ich das machen?", fragte er nervös. Er wusste noch immer nicht genau, was einen Sailorkrieger denn nun zum Sailorkrieger machte. Er wusste nur, dass er keine solchen Attacken besaß wie die drei. Aber irgendwas musste ihn doch zum Krieger machen! Sonst hätte Jedyte ihn damals nicht als Sailorkrieger bezeichnet!

Sailor Asteroid antwortete auf seine Frage:

"Zuerst einmal wäre es interessant zu wissen, was für ein Sailorkrieger Du überhaupt bist. Wie ist Dein Name? Dein Auftrag?"

"Mein..." Mamoru dachte fieberhaft nach. Er wusste nicht, ob er als Sailorkrieger überhaupt einen Namen trug. Und wodurch sich dieser Name bestimmte. Er selbst hatte nie von sich aus behauptet, ein Sailorkrieger zu sein. Er war so oder so davon überzeugt, etliche Sachen nicht von sich aus gemacht zu haben. Er konnte sich gut vorstellen, dass er schon oft im verwandelten Zustand rausgegangen war, um Dinge zu tun, von denen er keine Ahnung hatte; so wie jetzt, zum Beispiel.

"Ich ... weiß nicht, wer ich bin", gestand er ehrlich. "Aber ich habe einen Auftrag! Ich muss den Heiligen Silberkristall suchen!"

"Und wofür?", fragte Sailor Aurora. Man merkte ihr an, dass ihre Nervosität immer weiter wuchs. Ihr war es ganz offensichtlich das Liebste, diesen eigenartigen Fremden so schnell wie möglich loszuwerden, ehe er Schaden anrichten konnte.

"Um meine Vergangenheit wiederfinden zu können", erklärte Mamoru wahrheitsgetreu.

"Deine Vergangenheit?", fragte Sailor Asteroid und schüttelte seinen Kopf. "Wie soll das denn gehen?"

Hilflos zuckte Mamoru mit den Schultern.

"Das ist keine Antwort!", stellte Sailor Asteroid fest. "Wir wissen, dass unsere Feinde ebenso auf der Suche nach dem Silberkristall sind. Und nicht aus solch fadenscheinigen Gründen."

Komet wandte sich Aurora zu. "Was machen wir jetzt mit ihm? Wir wissen nicht sicher, ob er nicht vielleicht doch die Wahrheit sagt!"

"Ich werde kein Risiko eingehen", erklärte Aurora kalt. "Er muss vernichtet werden..."

Sie hob ihre Arme in die Luft, bereit zu ihrer Attacke.

"Warte!", rief Mamoru entsetzt.

"Supernova!", rief sie in die Stille der Nacht hinein.

"WARTE!", rief er noch ein Mal. Er fuhr mit der Hand zu seinem Gesicht, um sich die Maske runterzureißen.

"...flieg und..."

Doch weiter kam sie nicht.

Ein heller Blitz von blauer und grüner Farbe schoss in ihre Richtung. Die drei Sailorkrieger schnellten in wahnsinniger Geschwindigkeit auseinander und brachten sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit, ehe der Blitz dort einschlug, wo Aurora gerade noch gestanden hatte. Schwarze, verkohlte Erde spritzte auf und hüllte den Platz für kurze Zeit in dunklen Staub ein.

Verdutzt verharrte Mamoru mitten in der Bewegung, die Finger nur einen Zentimeter von seiner Maske entfernt. Er hörte das Schlagen von mächtigen Flügeln in der Luft. Als er den Blick hob, sah er für den Bruchteil einer Sekunde einen schwarzen, geflügelten Körper, der sich gegen die helle Scheibe des Mondes abhob.

Das Schattenwesen!

Die drei Sailorkrieger hatten sich wesentlich schneller wieder gefangen als Mamoru. Sofort hoben Komet und Asteroid die Arme in die Luft.

"Eissturm - flieg!"

"Feuerregen - flieg!"

So schnell die winzigen Asteroiden und die Eiskristalle auch durch den Himmel flogen, das geflügelte Wesen war viel schneller. Die Attacken verloren sich in der Dunkelheit ohne Schaden anzurichten.

Etwas Silbernes glitzerte in der Düsternis. Mamoru wusste, was es war: der metallene Handschuh des geflügelten Schattens. Und er sollte Recht behalten. Nur Sekunden später schlug ein weiterer Blitz in den Boden ein, unweit von Sailor Aurora und Sailor Komet. Die Kriegerinnen wichen geschickt aus.

<Das ist Deine Chance, Junge>, dachte Mamoru. <Jetzt oder nie!>

Er musste abhauen. Jede Sekunde mochte zählen. Solange die Sailorkrieger mit dem Schattenwesen beschäftigt waren, konnten sie sich nicht auch noch um ihn kümmern. Er rannte einfach los, ohne genau zu wissen, welche Richtung er einschlug. Doch kaum hatte er ein paar Schritte getan, war auch schon Sailor Asteroid bei ihm und hielt ihn eisern zurück.

"Wir sind noch nicht fertig mit Dir, Du Möchtegern-Sailorkrieger!"

Er hatte Mamoru binnen einer Sekunde im Schwitzkasten. Der Herr der Erde versuchte verzweifelt, sich zu befreien, doch Asteroids Griff saß, und zudem war der Krieger sehr kräftig gebaut. Asteroid konnte sich für den Moment sehr sicher fühlen. Wenn das Schattenwesen wirklich auf der Seite des Fremden stand, würde es seinen Blitz nicht gegen den Sailorkrieger richten. Und der Plan ging auf. Der Schatten segelte höher in die undurchdringliche Dunkelheit hinein. Er konnte so nicht mehr getroffen werden, aber auch selbst nicht angreifen.

Doch mit einem hatte Asteroid absolut nicht gerechnet.

Anstatt sich weiterhin im gegnerischen Griff zu winden und sich zu verausgaben hielt Mamoru nun ganz still und legte seine Finger an Asteroids Arm. Er zwang sich zur Ruhe und konzentrierte sich, so gut es ihm in diesem Moment nur möglich war. Dann begann er ganz unterschwellig damit, dem Sailorkrieger die Energie zu nehmen.

Womit er aber nicht so schnell gerechnet hatte, war Asteroids Reaktion. Der Sailorkrieger bemerkte ziemlich schnell, was da geschah, und er wusste es auch richtig zu deuten.

"Oh - nein! Das werde ich nicht zulassen!", rief er. "Feuerregen..."

Doch sein Fehler war, dass er sich nun voll und ganz auf Mamorus geistige Attacke konzentrierte. Noch ehe der Krieger seine Zauberformel zuende sprechen konnte, rammte Mamoru ihm den Ellenbogen in den Magen. Dann packte er ihn und schleuderte ihn in einem geschickt angesetzten Wurf zu Boden. Noch ehe der Sailorkrieger wusste, wie ihm geschah, lag er schon im Staub.

Daraufhin drehte Mamoru sich um und suchte das Weite. Ein Blitz von blauer und grüner Farbe schlug hinter ihm in den Boden und versperrte so den Weg seiner Verfolger.

Als der Herr der Erde genügend Vorsprung hatte, wurden die drei fremden Sailorkrieger für das Schattenwesen unwichtig. Es musste außerdem auf seine Energie achten, denn es hatte in diesem kurzen Kampf vielleicht schon mehr verloren, als gut gewesen wäre. Es erhob sich höher und höher. Die Dunkelheit umhüllte es, und es konnte sich sicher sein, von den Kriegern nicht mehr verfolgt zu werden. So wandte es seine Konzentration wieder seiner Mission zu: Es folgte dem Herrn der Erde, um sicherzugehen, dass es ihm gut ging und er den Kampf unbeschadet überstanden hatte. Insgeheim war es sehr zufrieden mit dem Herrn der Erde; Er hatte sich sehr gut geschlagen, dafür, dass er noch nicht mal all seine alte Macht beherrschen konnte...

Mamoru rannte immer weiter und weiter, mal nach links, mal nach rechts Haken schlagend. Er wusste nicht, ob die Sailorkrieger ihm weiter folgen würden. Irgendwann, als ihn seine Kräfte zu verlassen drohten, drehte er sich um und sah sichernd in die Richtung, aus der er gekommen war. Nichts. Keine Bewegung. Kein Geräusch. Absolute Stille. Jede Menge Staub und Steine. Sonst nichts!

Er sah wieder in die Richtung, in die er nun schon seit einiger Zeit gelaufen war. Da schien sich etwas Dunkles vom Horizont abzuheben. Vielleicht Gebäude. Mamoru hoffte, er könne sich an den Häusern orientieren; vorausgesetzt, es waren tatsächlich welche. Also schritt er langsam darauf zu. Es war für ihn schwer zu schätzen, in welcher Entfernung dieses etwas sein mochte. Vielleicht war es riesig, und er konnte es in etlichen Stunden nicht erreichen. Oder es war verhältnismäßig klein, und er würde jeden Moment drüber stolpern. Er wusste es nicht. Es war im Moment auch nicht wichtig. Mamoru suchte einfach nach einem Punkt, an dem er sich in dieser doch noch sehr fremden Welt orientieren konnte.

Während er weiter seinen Weg durch Staub und Stein suchte, war er geistig ganz woanders. Die Ereignisse waren alle ein wenig zu schnell nacheinander gekommen, und ein wildes Chaos an Gefühlen und Gedanken tobte nun hinter seiner Stirn. Was hatte sein Traum zu bedeuten?

"Hüte Dich vor der Krähe, Herr der Erde ... Die Krähe ist gefährlich. Sie wird großes Unheil über Dich bringen, wenn Du Dich ihr anvertraust. Sie ist eine Gesandte des Bösen. Sie bringt das Leid über Deine Welt. Wenn Du Dich nicht in Acht nimmst, wird sie Dich vernichten."

Ihm war von Anfang an klar, wer tatsächlich gemeint gewesen war:

Fala.

Doch wie sollte die junge Indianerin ihm gefährlich werden? Er hatte ihre kalte Gefühlswelt gespürt, die voller Pein und Misstrauen war. Doch das bedeutete doch nicht automatisch, dass sie für ihn eine Gefahr darstellte!

Und dann war da noch das Auftauchen der drei Sailorkrieger. Sie hatten ihn ganz offensichtlich angegriffen, weil sie sich von ihm bedroht fühlten. Weil sie nicht wussten, wer er war.

Doch das wusste er selbst doch noch viel weniger!

Was sollte er tun?

Doch so sehr er auch grübelte, er kam nicht wirklich auf ein Ergebnis. Es gab für ihn nur noch eine Möglichkeit: Er hoffte, Antworten zu finden, wenn er das Herz der Erde in seinen Händen hielt. Und da wartete schon das nächste Problem auf ihn. Wo sollte er suchen? Er hatte mehr als zehn Jahre damit verbracht, den Silberkristall zu suchen, ohne Erfolg. Und nun auch noch das Herz der Erde?

Kopfschüttelnd ging Mamoru weiter, einfach immer weiter. Ohne jegliche Orientierung. Und ohne zu wissen, was die Zukunft noch alles für ihn bereit hielt.

Plötzlich hörte er ein Geräusch - ein nahes, trocknes Rascheln. Und ein Knurren. Dann ein leises, hohes Fiepen. Und dann bewegte sich etwas, vielleicht nur ein paar Meter von ihm entfernt.

Mamoru stolperte rückwärts und stieß einen erschrockenen Schrei aus. Und dann, als sich das Etwas erneut bewegte, da erkannte er es im schwachen Mondlicht erst.

"Terra!"

Der Wolf kam hechelnd auf ihn zugelaufen, gab einige kläffende Laute von sich und sprang Mamoru freudig gegen die Brust. Für ihn machte es keinen Unterschied, welchen Anzug der Herr der Erde anhatte, er erkannte ihn trotzdem. Wohl an der Stimme und am Geruch. Mamoru streichelte ihm über den Kopf.

"Ich bin so froh, dass Du mich gefunden hast", sagte er. Er hatte sich anscheinend doch nicht getäuscht, das dort vorne mussten Gebäude sein - die Gebäude der Mustang-Ranch. Das hieß, er wusste nun, wohin er gehen musste.

"Was ist, begleitest Du mich ein Stück nach Hause?"

Der Wolf drückte sich weiter an ihn und sah ihn aus großen Augen an. Mamoru lachte befreit auf.

"Ich geh einfach mal. Wenn Du mit willst, ich hab nichts dagegen. Wenn nicht, ist auch gut. Den Weg nach Hause wirst Du dann wohl allein finden."

Er lief einige Schritte weit und der Wolf folgte ihm tatsächlich. Mamoru freute sich darüber. Im Augenblick war ihm die Gesellschaft gerade recht. Er schlug die Richtung ein, die ihm als der kürzeste Weg zur SilverStar-Ranch erschien. Terra trottete treu neben ihm her, setzte dann und wann an markanten Punkten seine Marken und trabte dann weiter. Er folgte Mamoru auch bedenkenlos in das Haus, wo sich der Herr der Erde unendlich müde in sein Bett fallen ließ.
 

Umhüllt vom Mantel der Nacht flog es dem Ziel nach, und der Herr der Erde merkte dies noch nicht einmal. Um keinen verräterischen Flügelschlag zu verursachen, landete es in einiger Entfernung und verfolgte ihn dann zu Fuß. Nicht, dass es etwas ausgemacht hätte, vom Herrn der Erde gesehen zu werden. Ganz und gar nicht. Aber dennoch hielt es sich zurück. Erst mal sollte der Herr der Erde zurück in sein sicheres Zuhause und sich ausruhen. Seine Gegenwart hätte den Herren der Erde eventuell zögern lassen. Es befürchtete, der Herr der Erde könnte zu viel Zeit im Gespräch verlieren, sollte er tatsächlich wissen, dass es in seiner Nähe war. Zweifellos würde es in einer solchen Situation Frage und Antwort stehen müssen, denn jetzt, wo es einen festen Körper besaß, war es der menschlichen Sprache mächtig. Ferner hätte es einige Umstände zu erklären gehabt, und es fand einfach, dass die Zeit noch nicht reif war, Rechenschaft vor dem Herrn der Erde abzulegen.

Eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages würde es ihm all seine Fragen beantworten. Doch im Moment war der Herr der Erde bestimmt noch nicht bereit dafür. Oder aber, so dachte es bei sich, es selbst war noch nicht bereit, sich ihm zu zeigen.

Nun, da es und das Tier nicht mehr in der Dimension der zeitlosen Finsternis eingesperrt waren, und die Barriere zur Welt der Menschen durchbrochen hatten, musste es dafür sorgen, dass es auch weiterhin hier bleiben konnte. Ohne eine große Menge an Energie konnte es nicht mehr lange hier überleben. Es brauchte dringend die Kraft des Kristalls mit dem Namen <Herz der Erde>. Sonst war die ganze Mission gefährdet! Es hoffte nur, dass der Herr der Erde den Stein bald finden mochte!

Weiter, immer weiter folgte es dem Herrn der Erde durch die dunkle Wildnis. Auch, als er schlussendlich an seinem Ziel ankam, blieb es noch in seiner Nähe und beobachtete ihn. Erst, als er das Licht löschte und kurz darauf einschlief, mit dem Wolf neben seinem Bett, da wandte es sich um und verließ das Gehöft. Seine Aufgabe war für heute erfüllt. Es machte sich auf, zu seinem Versteck zurück zu kehren und dort noch etwas Ruhe zu finden. Eigentlich eine typisch menschliche Geste, aber dennoch fand es irgendwie Gefallen daran, sich wie ein Sterblicher zu gebärden.

Noch auf dem Weg, als es mit weit ausgebreiteten Flügeln durch die kühlen Lüfte der Nacht glitt, fragte es sich, wie lange es wohl noch genügend Energie hatte, um als menschliches Wesen weiter existieren zu können. Es musste vorsichtig sein; Denn wenn es zu lange zögerte, und seinen Energielevel zu stark sinken ließ, dann mochte die Gefahr bestehen, dass es wieder ganz von vorne beginnen musste, und das durfte nicht geschehen! Die Feinde waren mächtiger geworden, das hatte es nun schon mehrmals am eigenen Leibe erfahren müssen. Es musste Tag und Nacht zur Stelle sein, um den Herrn der Erde vor eventuellen Gefahren beschützen zu können!

Einen kurzen Moment lang überlegte es, ob es ausfliegen und die drei fremden Sailorkrieger aufsuchen solle. Vielleicht konnte es sie ausspionieren und wichtige Informationen erlangen. Doch nach langem hin und her entschied es sich doch dagegen. Nach all der Zeit, die seit dem Kampf schon vorüber war, konnte es sich eigentlich sicher sein, dass sich die Sailorkrieger längst wieder zurückverwandelt hatten. Es würde sie in ihrer gewöhnlichen, menschlichen Gestalt bestimmt nicht wiedererkennen. Also segelte es doch weiter seinem Versteck entgegen.

Als es sich allmählich näherte, landete es, legte die Flügel an und trat ein. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen. Es würde sich morgen weitere Gedanken darüber machen, woher es Energie nehmen konnte, damit es auch weiterhin dazu in der Lage war, seine Mission fortzuführen und den Herrn der Erde zu beschützen.

Wenn es gar keine andere Wahl mehr hatte, musste es eben wieder damit anfangen, sich den Menschen zu zeigen, um deren Energie rauben zu können. Es hoffte nur inständig, dass dies nicht nötig sein würde, und dass der Herr der Erde das Herz der Erde rechtzeitig fand.

Der letzte Gedanke, der ihm durch den Kopf ging, ehe es einschlief, war:

<Was auch kommen mag ... ich darf mich ihm jetzt noch nicht zeigen. Bald wird der Tag kommen ... aber nicht jetzt. Du, Herr der Erde, wirst Deinem Schicksal noch früh genug gegenübertreten müssen...>



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-05-03T19:34:23+00:00 03.05.2006 21:34
Hätte nicht gedacht, das die Sailorkriegr so unsympathisch sein können, ein klein wneig erinnern die mich an Uranus gebaren!^^ Also ich bin regelrecht verwirrt ist Es nun böseoder nicht? *grübel*, du amchst es einem wirklcih nciht leicht, mal denke ich Es heckt doch irgend einen teuflischen Plan aus und dann wiederrum scheint Es mamoru zu beschützen und nicht aus Selbstsucht. Bin mal gespannt, was Es nun wirklcih ist.

Der Traum war der Hammer, einfach klasse, besonders das Gespräch mit der Mondprinzessin..jetzt hat mamoru also eine Waffe!!!! Wieso hat er denn nicht zu den Kriegern gesagt, er wäre der Herr der Erde? Bekommt er doch schließlich dauernd gesagt? auf jedenfall ein wahnsinns Kapitel!!!!!!^^

Lg^^
Von:  RallyVincento
2006-04-18T18:07:11+00:00 18.04.2006 20:07
Wirklich spannend ^^
Also wo fang ich an, ....
ES ist wirklich seltsam...am Anfang dachte ich ES wäre böse oder wenigstens neutrl aber jetzt scheint es echt so das ES Mamoru beschützt. Und ihn sogar etwas gern hat... komisch!!!
Naja aber ich finde diesen Wolf toll.
Diese Sailors sind ja coll XD
Wie bist du bloß auf die Idee gekommen?
Freu mich schon weiter zu lesen...


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