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Die verlorene Seele

Durch viel Fleiß zum Preis
von

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Aufregung und Generalprobe

Kapitel 8: Aufregung und Generalprobe
 

Am Freitag machte ich statt ganz normalen Tanzsprüngen im Sportunterricht immer wieder Elemente aus meiner Kür. Ich war so aufgeregt, dass ich es immer und immer wieder ausprobierte. In der anschließenden Lateinstunde konnte ich mich fast nicht konzentrieren. Immer wieder rief ich mir die Abläufe und Bewegungen in den Gedanken und das Lied verfolgte mich schon den ganzen Tag. Selbst in der Pause war ich mit meinen Gedanken ganz wo anders. "Sajana, was ist denn heute los mit dir? Du hörst mir ja gar nicht zu." "Sorry, ich bin viel zu aufgeregt. Ich geh lieber ein bisschen raus an die frische Luft. Kommst du mit?" "Ne besser nich. Ich bin sowieso schon leicht erkältet und ich soll dir doch heute auch noch in der Eishalle zuschaun." , antwortete Minako keck auf meine Frage.

Während der Englischstunde begann sich alles in meinem Kopf zu drehen. Ich bemerkte, wie unsere Englischlehrerin die Hausaufgabe anschrieb und sich dann verabschiedete. Ich wartete bis endlich unsere Deutschlehrerin hereinkommen würde. Dann könnte ich endlich rausgehen an die frische Luft. "Frau Tamaka, könnte ich etwas an die frische Luft gehen?" "Du hast heute oder morgen einen Wettkampf, oder?" "Ein Schaulaufen." "Na gut, geh ruhig. Du bist in Deutsch eh sehr gut. Lass mal schaun wer mitgehen kann. Kisuna ist zu schlecht in Deutsch, also kann sie nicht mitgehen. Wie sieht's mit dir aus, Kai? Du bist auch sehr gut in Deutsch. Kannst du ein wenig mit Sajana rausgehen?" "Wenn's sein muss.!", war seine knappe Antwort. #Na toll, ausgerechnet der. Jeder andere nur nich dieser Typ. Ich hab zurzeit nichts als Pech# (Ob sich das ändert? * hinterhältig lächelt*) Draußen auf dem Pausenhof ging's mir dann etwas besser. Ich war es schon gewöhnt einen Schwindelanfall kurz vor der Generalprobe zu bekommen. Ich wusste auch immer wie ich darauf zu reagieren hatte. Für mich war es Routine mit irgendwem rauszugehen. Aber Kai war es scheinbar etwas unheimlich, denn er hielt immer einen Sicherheitsabstand von 2 Metern. "Hey, hast du Angst vor mir oder warum hältst du immer einen Sicherheitsabstand?" Ich schien ihn komplett aus der Fassung gebracht zu haben, denn er schaute etwas verwirrt. Doch dann fing er sich wieder und sagte:"Kann dir doch egal sein. Ich halte lieber Abstand, als..." , plötzlich stockte er "Als was?" "Ach vergiss es." " Nein ich will's jetzt wissen. Du wirst von mal zu mal seltsamer." "Du würdest es ..." "Hi Sajana, hast du wieder nen Schwindelanfall?", unterbrach Minako Kai vom Fenster ihres Klassenzimmers aus. Ihr Lehrer war noch nicht da und sie hatte mich und Kai beobachtet. Damit hatte sie Kai geholfen, diese Verräterin. Ich hatte Kai fast soweit mir etwas zu erzählen und trotzdem gelang es mir nicht.

Nach etwa fünf Minuten gingen wir wieder ins Klassenzimmer und folgten dem Unterricht. Auch der Mathematikunterricht war wie immer, also sehr langweilig. Ich durfte fünf Minuten eher gehen, um rechtzeitig zur Eishalle zu kommen. Sayuki wartete bereits mit Sajo im Wagen. Nach 3 Minuten waren wir dann an der Eishalle und gingen in die Umkleide. Zuerst hatte ich eine Stunde Privattraining zusammen mit Sajo und 2 weiteren Eisläuferinnen. Jede übte mit einem eigenem Trainer noch mal seine Kür. Um 13:45 Uhr kamen dann auch Kizumi und meine Mutter, zusammen mit meiner Cousine Minako, die erst ihre Hausaufgabe, wie ich das letzte mal, in der Wirtschaft nebenan, gemacht hatte. Ich ging in die Umkleide und zog mein Kürkleid an. Meine Tante, die Frisösin gelernt hat, kam um 14:00 Uhr und machte meine Haare, allerdings noch ohne Glitzerspray. Vor mir kamen 3 andere Läuferinnen dran. Direkt vor mir kam Hesina, als 2. Yashira und als erstes Sajo dran. Als Sajo in die Umkleide kam, wusste ich, dass ich raus musste, denn jetzt war Yashira auf dem Eis und Hesina wartete bereits vor dem Eingang. Ich musste mich in dieser Zeit aufwärmen. Als Hesina dann endlich ihre Kür beendet hatte, durfte ich aufs Eis. Direkt in der Mitte der Eisfläche war meine Startposition. Nach etwa vier Minuten war die Kür beendet und meine Verwandten gaben tosenden Beifall ab. Ich wollte nur noch in die Umkleide und dann nach Hause. Aber ich wusste genau, dass ich noch bis zum Ende warten müsste, da die Abschlussstellung auch geprobt wurde. "Das war echt gut, Sajana. Aber achte noch mehr auf deine Haltung vor dem Rundbogen und pass beim Achsel mit Rittberger auf; du hast furchtbar gekratzt und dabei kann man leicht stürzen." "Ok. Mach ich." Ich nahm den Rat von Sayuki sehr gerne an, denn sie wusste schließlich wie es geht. Ich musste noch eineinhalb Stunden warten bis endlich die Abschlussstellung geprobt wurde. Also wollte ich mit Yashira und Hesina über ihre Kür reden. Doch dazu kam es nichtmehr, denn als ich zu Hesina und Yashira gehen wollte, kam von hinten ein gut gelaunter Ray auf mich zu: " Hey, Sajana, das war echt super. Wie lange hast du dafür geprobt?" "Hi Ray. Wann hab ich denn mit der Kür begonnen? Gute Frage." "Letzte Saison, nach dem versauten Wettbewerb. Da hast du dir doch das Lied ausgesucht und dazu eine passende Kür entworfen, oder?" "Achja, danke Minako. Ich konnte mich gar nicht mehr an die Zeit erinnern. Oder besser gesagt, ich habe es irgendwie verdrängt." Diesen letzten Satz sagte ich so leise, dass es nur Minako, die direkt neben mir stand, hören konnte. Sie sah mich etwas bemitleidend an fing aber dann gleich wieder an zu plappern: "Was hat denn deine Trainerin nach der Kür noch zu dir gesagt? Man konnte sehen, dass sie dir etwas erklärt hat, obwohl die Kür perfekt getanzt wurde." "Nich ganz. Ich hab beim letzten Achsel gekratzt und bei meinem Halbbogen nicht auf die Haltung geachtet." "Achso. Ich hab davon allerdings nichts gemerkt." "Man merkt das Kratzen beim aufkommen auch nich, außer man kann selbst gut Eiskunstlaufen. Aber wenn man kratzt, kann es leicht passieren, dass man das nächste mal zu falsch aufkommt und man dadurch stürzt." "Verstehe." "Ich geh jetzt lieber in die Umkleide. Es wird langsam kalt mit dem Kleid." , konnte ich mich endlich entschuldigen und in die Kabine verschwinden. Mittlerweile war Kizumi an der Reihe. Das hieß Halbzeit. Als ich mitten unter einer Unterhaltung mit Yashira und Hesina war, kam Kizumi plötzlich herein: "Sajana, beeil dich. Die Schlussaufstellung wird gleich geprobt." "Na klar, ich komm ja schon!" Schnell eilten wir raus, machten noch ein paar Trockenübungen zum aufwärmen und mussten auch schon aufs Eis. Direkt nach der Nummernreihe mussten wir uns aufstellen. Der Rest verlief, wie immer, total langweilig. Verbeugung hier, Verbeugung da und unter vom Eis. Mehr war es nicht. Endlich konnte ich mich in der warmen Umkleide von den Schlittschuhen und dem kalten Kürkleid befreien und in ganz normale Klamotten schlüpfen: Eine blaue Hüftjeans, ein hellblauer Pullover, beige Turnschuhe und eine beige Jacke. Als ich aus der Umkleide kam, beglückwünschte mich meine Mutter gleich, genauso wie Kizumi. Sie war total stolz auf ihre zwei süßen Eisprinzessinnen, wie sie uns immer nannte. Ich wollte allerdings nur noch heim, denn dort wartete ein Berg an Hausaufgaben und Lernmaterial auf mich. Um 22:00 Uhr war dann der Arbeitsberg endlich erledigt und ich ging zu Bett.



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