Hi ^^
Weiß ja eigentlich, dass es für Weihnachtsgeschichten noch zu früh ist, aber he - der Verkauf von Zimtsternen und ähnlichem startet ja auch schon jetzt!
Mag sich grotesk anhören, aber die Idee zu dieser Story hatte ich beim Spielen von Diablo II; lest selbst und sagt mir dann, ob ich lieber das Spielen oder das Schreiben aufgeben sollte ^.~
Zum Disclaimer: Weder Ian noch Spencer gehören mir, aber vielleicht hat der Nikolaus ja dieses Jahr ein Einsehen... Falls ja: Eigentlich hätte ich ja lieber Kai und Ray *unverschämt werd* Geld verdiene ich auch nicht damit, da mir sowieso niemand was für den von mir verzapften Schwachsinn zahlen würde ^.^
Viel Spaß beim Lesen!
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Müde stützte Spencer seinen Kopf auf der Hand ab; Er konnte immer noch nicht glauben, dass er sich das angetan hatte. Seine Ehre zu verkaufen, nur um das Geld für Weihnachtsgeschenke zusammenzubekommen...
Spätestens der Wortlaut der Anzeige, nämlich "Suchen im Umgang mit Kindern erfahrenen Herrn, der gut zuhören kann" hätte ihn doch stutzig machen sollen; aber nein, er hatte nicht weiter drüber nachgedacht! Er war schön brav zum Vorstellungsgespräch gedackelt und durfte jetzt deswegen seine Tage als Weihnachtsmann in der Kinderabteilung eines Kaufhauses fristen. Oh Freude!
Na ja, wenigstens hatte er es für heute hinter sich... Der Blonde wollte gerade von dem ihm bereitgestellten Thron aufstehen und in Richtung Umkleidekabinen davoneilen, da vernahm er hinter sich eine ihm wohlbekannte Stimme: "He, warte mal!"
Wie erstarrt hielt Spencer inne; verdammt! Bitte, das durfte einfach nicht wahr sein...
Natürlich hatte das Schicksal auch dieses mal wieder kein Mitleid mit ihm. Der, der da neben ihm auftauchte, war tatsächlich Ian.
Keuchend kam der Grauhaarige vor ihm zum Stehen: "Danke fürs Warten! Tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin, aber ich hab mich einfach nicht getraut..."
Verzweifelt hielt Spencer den Atem an; auf diese kurze Distanz würden der nur mit einem Gummi befestigte Bart und der viel zu weite rote Mantel nie ausreichen, damit sein Teamkollege ihn nicht erkannte!
Offenbar hatte Ian diese Geste falsch verstanden, denn hastig fuhr er fort: "Schon klar, ich bin viel zu alt für diese Wunschstunde und ich weiß auch, dass es den Weihnachtsmann eigentlich gar nicht gibt, aber... Vielleicht täusche ich mich da ja auch nur." Hoffnungsvoll sah er hoch: "Darf ich dir meinen Wunsch sagen? Ich verspreche auch, dass es nicht lange dauern wird..."
Mit staubtrockenem Mund nickte Spencer nur; endlich würde er herausfinden, was er seinem Kleinen zu Weihnachten schenken konnte. Letztendlich hatte er diesen Job doch sowieso nur angenommen, um Ian eine Freude machen zu können...
"Na ja, ich weiß, dass das normalerweise nichts ist, was man einem Wildfremden erzählt, aber... Ich bin verliebt."
Während Spencer verstehend nickte, begann sich die Erde langsam um ihn zu drehen. Ob ihm schlecht war, weil Ian jemanden liebte, oder weil er ihm das nicht erzählt hatte, wusste der Hüne nicht zu sagen. Dabei kannten sie sich doch schon so lange, hatten bis jetzt immer über alles reden können...
Vom Kummer seines Gegenübers nichts bemerkend, fuhr Ian fort: "Tja, und ab da gibt es Probleme; ich bin in einen Jungen verliebt. Um genau zu sein in einen Jungen, mit dem ich schon so lange ich denken kann befreundet bin und der maximal einen kleinen Bruder in mir sieht."
Krampfhaft überlegte Spencer, wer nur gemeint sein konnte. Tala vielleicht? Oder doch eher Bryan?
"Ich weiß, es ist total kindisch und doof und unrealistisch, aber wenn dein Chef ganz, ganz zufällig ein Weihnachtswunder übrig hat, könntest du ihn dann überreden, dass Spencer sich in mich verliebt?"
Zur Salzsäule erstarrt, stand besagter Blondschopf einfach nur da. Gegen das Schweigen, das momentan von ihm ausging, glich seine sonstige Einsilbigkeit einer fröhlichen Talkrunde.
Niedergeschlagen wandte Ian sich zum Gehen: "Schon klar, ist natürlich Schwachsinn, was ich da rede; schöne Feiertage noch..." Wie verloren der Kleine auf einmal inmitten all dieser Menschenmassen wirkte, mit seinem viel zu langen Schal und der Strickmütze, die ihm ständig über die Augen rutschte...
Unwillkürlich konnte Spencer nicht mehr an sich halten; seine Arme von hinten um Ian schlingend, zog er diesen an sich und drehte ihn zu sich um. Trotz des erheblichen Größenunterschiedes und trotz der Tatsache, dass er noch immer den falschen Rauschebart trug, fanden seine Lippen zielsicher die des Jüngeren.
Irritiert sah dieser den vor ihm knienden Mann aus vor Überraschung weit aufgerissenen roten Augen an: "Wieso... Was...?"
Den Bart von seinem Gesicht zerrend, zeigte Spencer nach oben; erst jetzt fiel Ian auf, dass über ihnen ein Schild befestigt worden war. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er dessen Schriftzug las: "Alles Gute zum Fest der Liebe!"
