Zum Inhalt der Seite

FlashPoint°

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Folgen zeichnen sich ab

Titel: FlashPoint°

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: The Candidate for Goddess

Pairing: Zero X Ernest ??
 

Disclaimer: selbst jetzt noch keine Erfolge in der Übernahme der Rechte

Feedback: nach so langer Zeit schön zu hören bzw. lesen ^.~
 


 

Hieads Faust war sofort hochgeschnellt, als er meine Worte hinter sich gewahrte. Ohne sich überhaupt dagegen wehren zu können, traf Zero der harte Schlag des Weißhaarigen. Mein Lächeln gefror. Innerlich durchzuckte es mich, als ich mit ansehen musste, wie mein kleiner Sturkopf kraftlos in sich zusammensackte und am Boden liegen blieb.

"Ist das Training beendet, #87?", fragte ich, während ich bemüht war, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. Ich war Pilot und jedem Anwärter gebührte die gleiche Behandlung. Auch der Weißhaarige, dessen rote Augen mich nun anfunkelten, durfte für mich nur einer von ihnen sein, weshalb ich keine Regung zeigte.
 

"Das geht...", doch scharf unterbrach ich Hiead, der zu einer Antwort angesetzt hatte.

"Das reicht. Geht jetzt zum Mittagessen!" Ich sah wie Hiead, mitten im Satz abgebrochen, den Mund wieder schloss und sich mit einem herablassenden Blick auf Zero in Bewegung setzte. In seinen Augen konnte ich seine Antwort lesen. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, verließ der Anwärter die Halle. Die schwere Tür fiel hinter ihm ins Schloss und Stille trat ein.
 

Nachdem Hieads Schritte auf dem Korridor immer leiser geworden waren, schritt ich rasch zu dem Braunhaarigen und kniete mich neben den immer noch am Boden liegenden. Jetzt hörte ich seinen stöhnenden Atem und Wut schoss in mir hoch. Wut und Zorn, die ich bis eben noch versucht hatte zu unterdrücken. Hiead war nur einer der Anwärter für mich gewesen, doch der Junge vor mir...er war weit aus mehr als nur das. Mit anzusehen wie der Kleine für etwas bestraft wurde, an dem er nicht einmal Schuld war, machte mich rasend. Mein ruhiges Gemüt, das von allen so geschätzt wurde, brodelte, doch schnell wurde ich meiner wieder Herr.
 

"Zero?" Vorsichtig rüttelte ich an seinen Schultern. "Hey, Zero...hörst du mich?" Doch anstelle einer Antwort, zuckte sein Körper unter meiner Berührung zusammen und ein leises Keuchen drang aus seiner Kehle. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und sein Atem ging immer noch heftig. Kam das allein vom Training oder steckte mehr dahinter? Ich konnte mir eine Antwort darauf denken... Zero, in welche Lage hab ich dich da bloß gebracht? Hiead musste es mitbekommen haben.
 

Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass dem Jüngeren nicht mehr allzu viel Zeit blieb, um in der Mensa sein Mittag entgegenzunehmen. Wie es schien würde der Kleine in diesem Zustand nicht selbst in der Lage sein, sein Essen dort abzuholen, also schob ich meine Arme behutsam unter seinen Körper und hob ihn an. Ein unterdrücktes Stöhnen entfuhr Zeros Lippen und ich spürte seinen rasenden Herzschlag an meiner Brust. Ich konnte mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Zero war völlig aufgekratzt. Was hatte Hiead bloß mit ihm angestellt?
 

Mit großen Schritten durchquerte ich die fast menschenleeren Flure, da auf diesem Deck für die meisten Mittagszeit war. Nur ab und an traf ich einen der Jungen, die in ihrer Anfängerphase die ihnen vorgeschriebene Zeit beim Mittag noch exakt einhielten und sich schon wieder eiligst auf den Weg zum nächsten Training oder Unterricht machten. Ich schmunzelte über soviel Akkuratesse und konnte mir nicht vorstellen, dass Zero sich jemals so benommen hatte. Er war mit Sicherheit gleich in das entspanntere Verhalten der Größeren übergegangen, und mir tat seine Lotsin leid, die schon vom ersten Tag an mit größter Mühe hinter Zero hergelaufen sein musste, damit dieser seine Termin mehr oder weniger pünktlich wahrnahm.
 

Plötzlich hörte ich von weitem zwei sich nähernde Anwärter, die sich angeregt unterhielten. Nachdem ich aus ihrem Gespräch deren Identitäten ausmachen konnte und sie nun auch um die Ecke biegen und auf mich zukommen sah, griff ich noch einmal fester um Zeros Beine und Hüfte und hob ihn wieder etwas höher, bevor er mir aus den Armen gleiten konnte. Sein Körper ruckte einmal hoch und schmiegte sich anschließend wieder an meine Brust.
 

"Ah, Clay und Yamagi. Schon wieder auf dem Weg in eure Zimmer?", lächelte ich sie freundlich an, während sie erschrocken aufblickten und mich entgeistert ansahen. Sofort richteten sich ihre Augen auf ihren in meinen Armen liegenden Freund und mit empörter Stimme begann Clay sofort:

"Z...Zero...! Was fällt dir ein?! Komm sofort da runter und geh gefälligst selbst zum Essen! Du hast dir doch wohl schon genug Ärger eingefangen und jetzt das! Spinnst du?! Wir fliegen noch alle..." Doch rasch unterbrach ich den aufgelösten Anwärter.

"Das geht schon in Ordnung. Euer Freund ist ziemlich erschöpft vom Training und...", versuchte ich sie mit einem Lächeln zu beruhigen.

"Was...was hat er denn diesmal wieder angestellt? Das tut mir so leid. Lassen Sie ihn ruhig bei uns und gehen Sie zum Essen. Wir kümmern uns um ihn... Oh, entschuldige, ich wollte Sie nicht unterbrechen...", endete der Blonde kleinlaut und schob seine Brille hoch.
 

"Mach dir darum mal keine Sorgen, schließlich sollte doch jeder zu Wort kommen dürfen, der etwas loswerden will", zwinkerte ich ihm und Yamagi zu, der bisher nur zurückhaltend geschwiegen hatte. Als er nun Clay mit sich ziehen wollte, da ihm die Situation je länger sie dauerte desto unangenehmer erschien, fiel mir etwas ein und ich hielt Zeros Freund noch einmal zurück.

"Clay...!"

"J...ja?", stotterte der Anwärter und drehte sich rasch wieder zu mir um.

"Könnte ich dich um einen Gefallen bitten? Zero ist noch sehr geschafft, könntest du ihm also sein Mittag in der Mensa einpacken lassen und mir bringen? ... Natürlich nur, wenn es dir keine zu großen Umstände bereitet", fügte ich schnell hinzu und hob Zero erneut etwas höher, der schon wieder ein Stückchen durch meine Arme geglitten war.
 

"A...aber selbstverständlich! Klar...ich...ich mach mich gleich auf den Weg und hol es!", salutierte der Anwärter mit seiner straffen Körperhaltung schon fast vor mir und ich lächelte den beiden Jüngeren zu. Als Clay immer noch steif vor mir stehen blieb und ehrfurchtsvoll zu mir aufsah, setzte ich mich schließlich in Bewegung und verabschiedete mich mit einem Kopfnicken, da ich Zero immer noch auf den Armen trug.

"Du weißt ja, wo du mich dann findest, Clay?" Ein ruckartiges Kopfnicken seinerseits war das letzte was ich sah, bevor ich um die Ecke gegangen war und die Jungen hinter mir gelassen hatte. Von weitem hörte ich ihr aufgeregtes Tuscheln immer leiser werden.

"Hast du gehört?! Er hat mich Yamagi genannt, Yamagi!", schwärmte der Lilahaarige.

"Schön, mich hat er doch auch bei Vornamen genannt", versuchte sein Freund ihn in die Realität zurückzuholen, den Stolz in seiner Stimme konnte er jedoch ebenfalls nicht unterdrücken. "Ich muss dann jetzt los, um noch rechtzeitig in die Mensa zu kommen", rief er noch und ich hörte wie er Yamagi mit leuchtenden Augen einfach stehen ließ und im anderen Korridor verschwand.
 

~°~°~ ___ ~°~°~
 

Mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment unter der Hitze zerplatzen, die sich mittlerweile in meinem ganzen Körper breit gemacht hatte. Unscharf waren die letzten Minuten an mir vorüber geglitten und plötzlich spürte ich, wie das ununterbrochene Auf und Ab ein zweites Mal abrupt stoppte, doch diesmal war alles um uns im Gegensatz zum ersten Mal ruhig. Ich hörte das vertraute Geräusch einer sich öffnenden Tür und schon schwankte ich auf den Armen Ernests vorwärts. Hatte er mich zurück in mein Zimmer gebracht? Ich wollte meine Augen nicht öffnen, genauso wenig wie ich von diesen Armen herabgelassen werden wollte. Ich wollte hier bleiben, ich wollte nicht, dass es aufhörte, genauso wie jetzt. Als ich jedoch schon spürte wie sich Ernest tiefer vornüber beugte, um mich in mein Bett niederzulassen, schloss ich meine Arme mit letzter Kraft um seinen Körper und presste mein Gesicht fester an seine wohlig duftende Uniform.
 

"Da ist anscheinend jemand wieder zu Kräften gekommen", ertönte sogleich die sanfte Stimme des Blonden über mir. Immer tiefer beugte sich der Pilot und ich war erstaunt, wie groß Ernest doch sein musste, wenn er sich soweit vorbeugen musste, um mich im Bett abzusetzen. Langsam spürte ich wie ich mehr und mehr aus seinen Armen glitt und krallte mich noch fester in den Stoff, der seinen wunderschönen Körper verhüllte.

"Nicht...", krächzte ich, doch schon berührte ich die Decke unter mir. Verzweifelt gab ich den letzten Halt meiner Hände auf seinen Rücken nicht auf und versuchte ihn dazu zu bewegen, mich wieder hochzuheben. Doch anstatt meine Hoffnung zu erfüllen, hatte er mich schließlich gänzlich losgelassen, fiel nun allerdings halb auf mich, als ich ihn immer noch nicht loslassen wollte und ihn mit mir runterzog.
 

"Zero, ich lauf schon nicht weg", versicherte mir der Pilot nun und griff sich meine Hände, um sie anschließend neben mir auf der Decke zu platzieren. "Ich wüsste nicht einmal wieso, schließlich bin ich hier eher zu Hause als du", sagte Ernest mit einem leisen Lachen. Moment, was hatte er denn nun damit gemeint? *Wir sind doch in meinem Zimmer. Wieso ist er in meinem Zimmer eher zu Hause als ich selbst? Was ist das überhaupt für ein seltsamer Geruch, es ist zumindest nicht meiner, aber irgendwoher kenn ich ihn doch. Bin ich vielleicht in Clays Bett? Aber mein Bett müsste doch längst wieder trocken und frisch bezogen worden sein.*
 

Gezwungenermaßen öffnete ich nun doch meine Augen, musste den schönen Traum platzen lassen, der sich bis eben noch vor meinem inneren Auge abgespielt hatte. Seufzend blinzelte ich und versuchte meine unmittelbare Umgebung klarer zu erkennen. Hohe Wände umgaben mich, viel höher als ich es erwartet hatte. Ich konnte unmöglich in überhaupt einem Bett liegen. Viel eher lag ich mehr oder weniger auf dem Boden, erkannte ich nun, nachdem ich mich ein wenig aufgesetzt hatte und mich umsah. Ich war...das war doch...der Aufenthaltsraum der Piloten!

"Ernest...", kam es etwas erschrocken aus meinem Mund.
 

"Überrascht?" Sofort richtete ich meine Aufmerksam in die Richtung, aus der diese ungemein liebliche Stimme ihren Weg zu mir gefunden hatte. [Zero wird irgendwie ganz schön...ähm...ooc...seine Gedankengänge werden zu poetisch!] Auf einem Stuhl nahe des Tisches erblickte ich Ernest. Mit zur Seite geneigtem Kopf und dennoch aufrecht sitzend sah er zu mir hinüber und lächelte mir entgegen wie nur er es eben vermochte. Unter diesem Blick seinerseits schoss mir immer wieder leichte Röte ins Gesicht, wie auch jetzt. Verlegen sah ich schnell auf den Boden vor mir und druckste leise rum.

"Du hättest mich nicht hierher tragen müssen..."

"Hätte ich dich stattdessen in der Halle liegen lassen sollen?", konterte Ernest und brachte mich mit seiner Miene wieder völlig aus der Fassung.
 

"Das meinte ich doch überhaupt nicht, ich hätte auch ruhig selber gehen können! ...wieso warst du überhaupt in der Halle?" Hatte er etwa mitbekommen, was Hiead gesagt hatte, was er gemacht hatte...und wie ich darauf reagiert hatte? Erneut begann mein Blut in den Adern schneller zu pulsieren und ich wagte es nicht Ernest in die Augen zu blicken, als hätte er mich sonst sofort durchschaut.

"Ich hatte gehört, dass du und Hiead Überstunden machen musstet und wollte nochmal vorbeischauen, bevor ich mich mit Galef, Rio und Yu zum Essen treffen wollte", sagte Ernest beiläufig, währenddessen ich jedoch spürte wie sein Blick nicht von mir abließ. Nach einer Weile, in der keiner von uns ein Wort sprach, setzte er erneut an und ich hatte innerlich schon auf diese Frage gewartet: "Was wollte Hiead eigentlich von dir? Weshalb hat er dir denn diesmal eine verpasst?"
 

Ich biss mir auf die Lippen. Sämtliches Blut schien nun in meinen Kopf geschossen zu sein und ließ ihn kirschrot aufglühen.

"Nichts weiter...ich hab nur nicht aufgepasst. Sonst erwischt er mich nie", versuchte ich den Piloten überzeugend anzugrinsen, konnte seinem ruhigen, klaren Blick jedoch nicht lange standhalten und begann wieder mit dem Deckenzipfel zu spielen, als wäre es das interessanteste der Welt. Ernests Blick ruhte weiterhin auf mir und schien mein Innerstes zu durchbohren, genau das, was ich krampfhaft versuchte zu vermeiden. Kurz darauf fiel mir erschreckenderweise ein, dass der Ältere schon längst alles wissen musste. Schließlich konnte er durch Berührung die Gedanken anderer lesen, genau wie Erts. Und vorhin hatte er mich die ganze Zeit auf den Armen gehalten. Zeit genug, um mitzubekommen welche Bilder wieder und wieder vor meinen Augen vorbeischossen. Bilder, die Hiead zeigten. Bilder, die zeigten wie nah er mir gekommen war. Bilder... Ich wagte nicht einmal hier weiterzudenken, als könnte Ernest selbst auf die Entfernung alles sehen.
 

"Was machen wir jetzt eigentlich hier?", fragte ich rasch, um schleunigst das Thema zu wechseln.

"Ich hab Clay gebeten dein Essen hierher zu bringen, da ich dachte, so schwach wie du vorhin wirktest, wäre es das Beste, du könntest dich hier nebenbei noch ausruhen. Außerdem war eh nicht mehr viel Zeit für dich und du hättest dich unnötig hetzen müssen, um rechtzeitig fertig zu werden. So kannst du dir ruhig...", ging Ernest auf den Themenwechsel ein, doch schon unterbrach ich ihn wieder.

"Danke...", sagte ich etwas lauter als erwartet. Ernest war so fürsorglich. Ich glaub, ich wär nicht einmal auf die Idee gekommen, Ernests Essen kommen zu lassen und ihn in einen ruhigeren Raum zu bringen. Nicht nur, weil ich es wahrscheinlich gar nicht erst fertig gebracht hätte ihn zu tragen, sondern auch weil Ernest im Grunde viel zu gutmütig war.
 

Auf einmal hörte ich Schritte auf dem Korridor vor dem Raum, die schon bald vor unserer Tür Halt machten. Stimmen sprachen, doch durch die Tür kam nur ein allgemeines Gemurmel bei mir an.

"Das wird Clay sein", sagte Ernest mit einem letzten Blick auf mich, bevor er aufstand, um meinen Zimmergenossen in Empfang zu nehmen. Aber wenige Meter bevor der Pilot die Tür überhaupt erreicht hatte, öffnete sie sich von selbst und Ernest, der seine Hand schon zur Tür ausgestreckt hatte, hielt mitten in seiner Bewegung inne, als er Galef vor sich erblickte. Der sah ihn ebenso verdutzt an, doch rasch ließ er diesen Ausdruck einem breiten Grinsen weichen.
 

"Ernest, altes Haus! Was machst du denn hier? Lässt den armen kleinen Jungen mit deinem Essen orientierungslos durch G.O.A. wandeln. Also wirklich. Der Kleine hatte echt Glück, dass er mich auf dem Weg getroffen hat, nicht wahr?", scherzte der Grünhaarige und wandte sich Clay zu, der schüchtern hinter dem lauten Piloten hervortrat. In der Hand hielt er ein Tablett, auf dem das Mahl von heute angerichtet war. Unfähig irgendetwas zu erwidern, klammerte er sich einfach weiter an das weiße Tablett in seinen Händen, wie er es den gesamten Weg hierher schon getan hatte, als Galef ihn ununterbrochen mit irgendwelchen Sprüchen zugetextet hatte.
 

"Danke, Galef, dass du Clay Cliff Fortran herbegleitet hast, ich wusste nicht, dass er Schwierigkeiten mit dem Weg bekommen würde. Und danke auch dir Clay, dass du mir das Essen gebracht hast. Ich wollte dir wirklich keine Umstände bereiten", sagte der Blonde mit Bedauern.

"Das war doch selbstverständlich. Das Tablett müsste nachher nur wieder zurück in die Küche gebracht werden", verbeugte sich Clay.

"Dafür werde ich die Verantwortung übernehmen. Du kannst jetzt auch wieder zurück zu deinen Freunden gehen, vielen Dank nochmal. Und schöne Grüße auch an Yamagi", setzte er mit einem freundlichen Zwinkern hinzu. Sofort wurde Clay noch verlegener und rückte seine Brille zurecht. Er wagte es nicht noch einen Blick ins Zimmer und auf mich zu werfen, sondern verschwand mit eiligen Schritten auf dem Korridor.
 

Auch Ernest drehte sich mit dem Tablett in den Händen um und ging zum Tisch.

"War das alles? Schickst du mich jetzt einfach wieder so weg?", verwirrt schüttelte Galef den Kopf, als würde ihm dadurch die Situation klarer werden.

"Nun ja, was du machst ist natürlich immer noch deine Sache. Aber ich hatte dich auch gar nicht erst herbestellt", erwiderte Ernest, ohne sich allerdings seinem Freund zuzuwenden. Stattdessen nahm er den Teller vom Tablett und ließ den völlig verdutzten Piloten in der Tür stehen, um anschließend zu mir zu kommen. Vorsichtig, ohne etwas vom Essen an den Boden verlieren zu müssen, kniete er sich nun zu mir nieder und stellte den Teller vorsichtig auf seinen Schoß, nachdem er es sich neben mir gemütlich gemacht hatte.
 

"Ach, wen haben wir denn hier? Wusste gar nicht, dass unser Aufenthaltsraum neuerdings Anlauf- und Sammelstelle der Anwärter ist. 'Höchst interessant', wie dein Kollege zu sagen pflegt, nicht wahr, Zero?", mit spöttischer Miene begab sich Galef nun weiter in den Raum hinein und die automatische Tür konnte sich endlich schließen. Was sollte denn dieser Spruch bitte?! Innerlich wurde ich zornig, wie konnte er es wagen Clay so gemein zu verspotten. Ich musste meinen Freund doch verteidigen, doch als ich etwas erwidern wollte, gab mir Ernests ernster, ruhiger Ausdruck zu verstehen, dass ich nicht weiter darauf eingehen sollte. Aber beruhigen konnte ich mich dennoch noch nicht gänzlich. Machten die Piloten immer solche Scherze auf Kosten anderer?
 

~°~°~ ___ ~°~°~
 

Ich achtete nicht weiter auf Galef, ich ignorierte ihn und widmete mich wichtigeren Dingen. Der Grünhaarige wartete doch nur darauf, dass ich auf sein Gehabe einging und er es wieder einmal geschafft hatte, mich mit seinen Worten provoziert zu haben. Im Gegensatz zu mir hatte Zero wesentlich mehr damit zu kämpfen, seinen Mund zu halten. Also erleichterte ich es ihm dadurch, dass ich mich vor ihn setzte und er seine Aufmerksamkeit wieder völlig und ganz auf mich und die Gabel richten musste.
 

"Mach 'aahh'", forderte ich ihn sanft auf und schob ihm, bevor er sich mir widersetzen konnte, den Happen in den Mund. "Na, sieht doch ganz lecker aus. Schön kauen." Der Jüngere ließ sich nach hinten fallen und landete weich auf den Decken und Kissen.

"Mmmmh, isch dasch guuut", kaute er genüsslich auf dem Stück Fleisch. "Mehr, meeeeehr", forderte er sofort gierig und verdrehte sich die Augen nach dem Teller.

"Gerne doch, ich möchte ja, dass mein Schatz so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommt, damit du mir nachher nicht einfach wegkippst, weil du zu geschwächt bist", zwinkerte ich ihm vielsagend zu. Sofort schoss ihm die Röte ins Gesicht, was mich zu einem leisen Kichern verleitete.

"W...was meinst du denn mit nachher? Was...was passiert denn da?", er schluckte tief und hatte seinen Mund danach frei für weitere Happen, die ich ihm nicht verwehren wollte.
 

Ich piekte ein neues Stück Kartoffel auf und tunkte es in die Soße. Anschließend beugte ich mich vor und über meinen Süßen, während ich die Hand schützend unter die Gabel hielt, damit nichts runtertropfen konnte.

"Das wirst du dann ja sicher erfahren, meinst du nicht auch", flüsterte ich ihm verführerisch zu und strich mit der Gabel über seinen Mund. Ich spürte, wie sein Herz stärker zu pulsieren begann, als er meine begehrenden Blicke auf sich spürte. Wie unter Trance öffnete der Jüngere geistesabwesend den Mund und ließ sich die Gabel anschließend wieder langsam entziehen. Ich biss mir auf die Lippen, dieser Junge! Er wirkte in diesem Moment so unschuldig.
 

"Du hast da was an der Lippe", hauchte ich ihm zu und beugte mich noch dichter über ihn. Seine Augen wurden immer größer, während ich im Begriff war meine zu schließen, um die würzige Soße von seinen Lippen zu lecken. Gerade wollte ich zu einem Kuss ansetzen, als sich hinter uns das Quietschen eines Stuhles, der zurück geschoben wurde, laut machte. Innerhalb sekundenschnelle wurde Zero in die Realität zurückkatapultiert, und mit einem erschrockenen Blick über meine Schulter hinweg, wurde im wieder bewusst, dass wir eben doch nicht allein in einem Raum waren. Als wäre er bei etwas verbotenem erwischt wurden, schob er sich peinlich berührt etwas unter mir heraus und nuschelte etwas von "Durst".

"Schon gut, ich hol dir was", sagte ich mit einem beruhigenden Lächeln und erhob mich. Ich spürte, wie auch mein Herz schneller pochte. Der Kleine verbrachte es, mein Verlangen nach ihm immer weiter zu steigern...oder lag es auch daran, dass wir dabei beobachtet wurden?
 

Ich atmete tief durch und ging zum Tisch, auf dem ich das Tablett abgestellt hatte und an dem bis eben noch Galef Platz genommen hatte. Dieser stand nun vor dem Tablett und begutachtete das restliche Mahl.

"Mmmmh, das sieht aber wirklich köstlich aus. Besonders dieser Pudding hier. Mensch, ich hätte mir echt auch diesen anderen Nachtisch holen sollen. Es macht dir doch sicher nichts aus, wenn ich einmal koste, oder Zero", sagte er betont unschuldig und griff demonstrativ nach der kleinen Schale, die neben anderen Dingen vor ihm stand.

Ich durchquerte nun den Raum und sah ruhig auf meinen Freund vor mir, der sich nun mit anscheinendem Genuss einen Löffel des braunen Puddings nach dem anderen zu Munde führte.
 

"Gott, schmeckt das köstlich!", verdrehte er nun die Augen, als ich neben ihm stand, um das Glas Cola für Zero zu holen. "Hier, möchtest du nicht auch mal probieren, Ernest? Komm, hier...mach 'ahhh'", versuchte er mir den Löffel in den Mund zu schieben, doch ich wehrte ab und ging einen Schritt zurück, damit ich die Cola nicht verschüttete. Als ich mir zu diesem Zweck noch eine der Servietten greifen wollte, kam Galef wieder näher.

"Was hast du denn? Isch dasch nicht guuuuuuuut?", äffte er Zero mit vollem Mund nach und versuchte es erneut und fuchtelte mit dem Löffel vor meinem Gesicht rum. Dabei griff ich die Serviette so ungünstig, dass sie mir gleich wieder aus der Hand fiel und lautlos auf den Boden segelte. Rasch bückte ich mich, um diesem Kinderkram zu entkommen. Gott, Galef konnte sich in manchen Dingen echt anstellen? Was wollte er überhaupt noch hier? Er konnte unmöglich übersehen, dass er hier nicht weiter erwünscht war, und das wusste er auch.
 

Als ich wieder hochkommen wollte, sah ich nur noch, wie sich die Hand meines Freundes über mich bewegte, und anschließend eine braune Masse auf mich niederplatschen.

"Ups...ist mir doch glatt aus den Händen gerutscht. ...nya, war ja sowieso nicht meiner!", damit steckte sich Galef den Löffel ein letztes Mal in den Mund, schien sich kurz darauf aber wieder zu besinnen und ließ auch den Löffel hinter sich fallen, bevor er mit provozierenden Schritten und erhobenen Hauptes den Aufenthaltsraum der Piloten verließ.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-07-19T18:56:05+00:00 19.07.2005 20:56
*waii*
*staun*
*winkwink* Huhu erstmal ^^
Also deine FF ist echt gut^^, du beschreibst die Charaktere so, dass man sich da richtig gut reinversetzten kann^^
Gareas ist ja ganz schön gemein *zunge rausstreck*
eifersüchtig?
Naja also schreib auf jedenfall schnell weiter
*nicknick*
das gefällt mir nämlich richtig gut^^
also nochmal hast du toll gemacht *tätschel*
*patpat*
sag mir doch bitte bescheid wenns weitergeht^^
Ja ne Shinn
Von:  Galax
2005-06-30T21:00:22+00:00 30.06.2005 23:00
das Kapitel ist wider super ich bin gespant wie es Weiter geht!!
g*
schickst du mir wider eine ENS?

Tschüß Galax
Von: abgemeldet
2005-06-30T08:07:44+00:00 30.06.2005 10:07
Hi du!

Das Pitel war mal wieder voll cool!
Schreib bitte schnell weiter, und lass uns nicht wieder so lange warten!

Bye bye


Zurück