Epilog II
Hallo Leuts!
Hiermit wird das entgültige Ende der Geschichte erreicht...
Vielen lieben Dank an alle, die mich bis hierher begleitet und mich mit ihren Kommentaren immer wieder ermuntert, zum Lachen oder auch nachdenken gebracht haben. DANKE Leute, ohne Euch wäre die Story wahrscheinlich nicht das, was sie jetzt ist*alle umknuddeln tut*^___^
~Parsel~
Und jetzt viel Spaß
bei
Epilog II
Aufgeregt rannte Sal den langen Säulengang bis zu dem großen offenen
Hof entlang. In seinen smaragdgrünen Augen unverkennbar tiefe Sorge zu
erkennen. Inne hielt er erst vor Draco und seiner Schwester Lil, die
gemeinsam in dem Hof junge Elben in die Kunst des Schwertkampfes
einwiesen. Schweratmend stützte er sich auf seinen Zwilling, während er
gleichzeitig versuchte Draco etwas mitzuteilen.
„Ganz langsam.", lachte Draco. „Erst mal tief Luft holen und dann
sprechen."
Missmutig winkte Sal ab und brachte schließlich ein paar Silben hervor.
„Onkel Nev... will dich sehen... geht ihm nicht so gut..."
Kaum hatte der Blauhaarige geendet, war es Draco, der den Säulengang
entlang hetzte. Die Pein in seinen silbergrauen Augen nicht mehr zu
übersehen.
Lil schickte ihrem Bruder einen fragenden Blick, der mit einem resignierten
Kopfschütteln antwortete. Gemeinsam blickten sie daraufhin traurig dem
Grau- Elben hinterher.
Wenn Sal, als einziger Schüler eines der besten Medica, meinte, es war
Hopf und Malz verloren, dann stand Neville auch wirklich nicht mehr viel
Zeit zur Verfügung.
Es tat den Zwillingen weh ihren geliebten Onkel dermaßen verfallen zu
sehen. Doch sie hatten von Anfang an gewusst, dass die Zeit, welche
ihnen mit ihrem Onkel Nev blieb, nur begrenzt war.
Sal hatte mit Nev im Garten nach Kräutern zum trocknen und verarbeiten
gesucht, als sein ehemaliger Lehrmeister ihn plötzlich bat, ihn doch bitte
nach drinnen zu begleiten.
Verdutzt war Sal der Aufforderung gefolgt.
Hatte den alten Mann am Ellenbogen gestützt und ihn in das gemeinsame
Quartier mit Draco gebracht. Dort hatte sich Neville in das große Bett
gelegt und seinen ehemaligen Schüler gebeten doch bitte Draco zu holen.
Erst hatte Sal wie versteinert dagestanden, als bei ihm durchsickerte, was
Onkel Nev mit dieser Bitte sagen wollte.
Erst das wehmütige Lächeln auf dem sanften Gesicht des alten Mannes
holte ihn aus seiner Starre.
„Sal, ich weiß, dass es mit mir zu Ende geht. Und ich weiß, dass du es
ebenfalls siehst. Als einer der besten Heiler kannst du die Zeichen lesen."
Verstört nickte der blauhaarige junge Elb.
Sein Mentor hatte recht.
In den vergangenen Wochen sind ihm die Zeichen vermehrt aufgefallen.
Dennoch traf es ihn jetzt wie aus heiterem Himmel, dass sein Onkel Nev
ihn dermaßen ruhig darum bat ihm Draco für den letzten und entgültigen
Schritt ans Bett zu holen. Wenn er ehrlich sein sollte, konnte er sich den
Grau- Elben ohne Nev gar nicht vorstellen. Nev zu verlieren, wird in Draco
ein tiefe, kaum zu verheilende Narbe hinterlassen.
Auch wenn Onkel Draco immer noch wie ein junger Mann in den
Mittzwanzigern aussah, hatte er sich von niemanden davon abhalten
lassen seinen Gefährten wirklich durch die guten und schlechten Zeiten zu
begleiten. Selbst als der Körper Nevilles immer mehr abbaute- alterte,
ging er nicht auf die Bitte Nevs ein, ihn gehen zu lassen und sich einen
jüngeren Gefährten zu suchen. Draco hatte dem grauhaarigen alten Mann
daraufhin einen liebevollen Kuss auf die Nasespitze gegeben und sanft
lächelnd mit: „Niemals!" seinen Standpunkt klar und deutlich gemacht.
Die braunen Augen Nevs haben in dem Moment genauso verdächtig
geglitzert wie damals, als die Nachricht eintraf, dass Frank und Alice
Longbottom geheilt und wohlauf wären.
Seine Eltern hatten danach noch ein paar sehr schöne und friedliche
Jahre ohne Schmerz und Wahnsinn verbracht, ehe sie ihren Sohn
entgültig zurückließen.
Und jetzt war es an Nev sich von seinem geliebten Grau- Elben zu
verabschieden und ihn allein zurückzulassen.
Aber der beste Medicus seit Dekaden konnte sich sicher sein, dass sein
Gefährte von seinen Eltern, Paps und Pa, sowie ihm und Lil aufgefangen
werden würde. Sie alle würden dem Grau- Elben durch die erste schlimme
Zeit helfen. Sie alle würden ihm die Kraft zum weitergehen geben. Da war
er sich ganz sicher
Ruhig betrat Draco die gemeinsamen Räume.
Seine Atmung hatte sich inzwischen soweit beruhigt, dass Nev ihm die
Rennerei nicht ansah.
Unverzüglich begab er sich ins Schlafzimmer, wo er den schmalen Körper
seines Gefährten auch sofort in dem großen Bett unter der Decke
ausmachen konnte.
Schnellen Schrittes überbrückte er die wenigen Meter, die ihn noch von
Neville trennten und ließ sich dann am Bettrand nieder.
Zärtlich nahm er die vom Alter ausgemergelte Hand in die seine und
drückte sie vorsichtig. Sofort spürte er, wie Nev zurück drückte und seine
tiefen braunen Augen auf ihn richtete.
Selbst jetzt, wo das Ende immer näher kam, blickte ihm sein menschlicher
Gefährte aus klaren Tiefen entgegen.
„Hey Nev!", begrüßte Draco den ehemaligen Gryffindor zärtlich.
„Hey Draco!", kam es brüchig zurück, der Druck der Hand kurz erhöht.
„Scheint, als wäre es jetzt entgültig zu Ende."
Der Grau- Elb erwiderte darauf nichts.
Es schnürte ihm die Kehle zu, seinen Gefährten dermaßen schwach und
gebrechlich zu sehen. In seinen grau- silbrigen Augen sammelten sich die
Tränen.
Zum dritten Mal drückte Neville seine Hand und lächelte aufmunternd:
„Hey, wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Dafür bin ich dir und den
anderen verdammt dankbar. Und wir wussten, dass dieser Tag kommen
wird- oder? Also nicht zu sehr um mich trauern- ja? Bin doch nur ein
dummer, dummer Mensch...", lächelte sein Gefährte leise.
Draco konnte sich nur vorbeugen und ihm einen Kuss auf die Stirn
hauchen. Als er sich wieder aufrichtete, hatte Neville seine Augen
geschlossen, ein friedvolles Lächeln auf den Lippen, die rasselnde
Atmung eingestellt.
Stumm weinend, die Hand seines Gefährten immer noch fest in seine
geschlossen, saß Draco am Bett. Hielt still die Totenwache. Wartete, bis
ihre Familie kam, um Neville auf seine Reise zu den Gestirnen
vorzubereiten...
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Nach unendlich langer Zeit, wie Lil schien, hatten sie und Sal es endlich
geschafft ihre Reise zu beenden und staubbedeckt nach Hause
zurückzukehren.
Sal war gleich am Haupttor von den Wachen zum Heiler- Haus gelotst
worden, da wohl ein komplizierter Fall eingetroffen war, mit dem die
anwesenden Heiler so ihre Schwierigkeiten hatten und Händeringend auf
ihre Rückkehr gewartet hatten.
Eigentlich hatten sie vorgehabt den Nachmittag gemeinsam mit ihren
Vätern, den Lordschaften Slytherin zu verbringen, aber der Ruf des
Heilers war nun mal lauter. Nicht das Lil ihrem Bruder böse deswegen
war. Sal war nun mal die Seite, die die Helle Magie in sich vereinte und in
der Heil-Magie seine Berufung gefunden hatte. Sie hingegen war eine
ausgezeichnete Schwert- Meisterin und Taktikerin, die hervorragend in der
aggressiven Angriffs- Magie ausgebildet worden ist. Sal konnte ebenfalls
hervorragend mit einem Schwert umgehen, doch er nahm es nur ungern
in die Hand, da er schon oft genug die Wunden von diesen Waffen
zusammenflicken durfte.
Leise vor sich hinsummend öffnete sich die Tür zu den Gemächern ihrer
Väter.
„Paps? Pa?", rief sie gutgelaunt in die Räume. „Seit ihr hier irgendwo?"
Schließlich wollte sie nicht riskieren in ein Schäferstündchen der Beiden
zu stolpern.
An ihrem Handgelenk fing Basil an mit seiner Zunge die Luft abzutasten.
~Sie sind in ihrem Schlafzimmer, aber...~, der Silber- Basilisk brach ab.
Lil hörte nicht den merkwürdige Unterton in seiner Stimme, sondern
stürmte frisch voran in den angegebenen Raum. Voller Elan schwang sie
die Tür auf und rief fröhlich:
„Raus meine lieben Herrn Väter! Am helllichten Tag im Bett rumliegen!
Und die Staatsgeschäfte erledigen sich von allein- oder wie?"
Schwungvoll wollte sie von den engumschlungenen Gestalten die
Bettdecke wegziehen, als ihr auffiel, dass sich die Brustkörbe der beiden
Männer weder hoben noch senkten.
Kraftlos fiel der Zipfel der Decke, welchen sie in der Hand gehalten hatte,
zurück aufs Bett.
Zaghaft schlich sie sich an die Bettseite ran. Rüttelte vorsichtig an der
Schulter ihres Pas: „Pa? Paps?", fragte sie mit dünner Stimme.
Doch weder der eine noch der andere regte sich.
Beide blieben stumm.
Nur die friedvollen Gesichtzüge der Beiden zeigten Lil, dass sie ohne
Schmerzen oder äußere Einwirkung gegangen waren.
Es würde sie nicht wundern, wenn die Zwei sich mit dem Entschluss zu
gehen zu einem Mittagsschläfchen hingelegt hätten, nur um nicht mehr
aufzuwachen. Ruhig, friedvoll, ohne großes Drumherum. Heimlich, still
und leise.
Auch wenn Lili wusste, dass ihre Väter ein erfülltes Leben gehabt hatten,
riss es ihr doch den Boden unter den Füßen weg. Ihre Knie gaben unter
ihr nach und sie sank neben dem Bett auf den weichen Läufer.
Zittrig streckte sie eine Hand nach dem Rücken ihres Pas aus, strich
einem Hauch gleich darüber und spürte immer noch die Wärme und
Weichheit der Haut. Sie schienen also noch nicht allzu lange dort zu
liegen. Das war es dann auch, was sie schließlich zusammenbrechen
ließ... Krampfhafte Schluchzer entrangen sich ihrer Kehle, ihre Hände
krallten sich in seidigkühlen Laken.
Ihre Väter waren immer eine Konstante in ihrem Leben gewesen. Egal
was war, welche Probleme sie und ihren Zwilling geplagt hatten, sie
konnten sicher sein, dass ihre Väter sie in die Arme schlossen und
versuchten ihr und Sal mit all ihren Kräften beizustehen.
Niemals, in all den Jahrtausenden hatten sie oder Sal die enge Beziehung
zwischen den Beiden in Frage gestellt. Sie hatten immer gewusst, wenn
der eine geht, wird der andere unweigerlich nachfolgen. Sie würden also
beide Elternteile auf einmal verlieren.
Aber nichts, aber auch wirklich gar nichts, hatte vor ihrer Abreise darauf
hingedeutet, dass die beiden Seelengefährten vor haben, die Reise zu
den Gestirnen anzutreten. Vielleicht war es auch gar nicht so geplant
gewesen. Vielleicht haben sie sich einfach aus der Laune eines
entspannten Augenblickes zu diesem Schritt entschlossen.
Sie wusste es nicht.
Das einzige, was sie in diesem Moment ganz klar wusste, war, dass sie
ihre beiden Väter bitterlich vermissen wird.
So fand sie Stunden später ein erschöpfter Sal vor.
Immer noch vor dem Bett, den Kopf inzwischen auf die Laken gesunken,
vor Erschöpfung eingeschlafen, die Tränenspuren auf ihren Wangen
immer noch feucht. Harry und Alex engumschlungen, die friedlichen
Gesichter einander zugewandt, nicht mehr atmend.
Mit schwerer Hand senkte Draco die Fackel.
Fast sofort fing das Öl Feuer und setzte den gesamten Scheiterhaufen in
Brand.
Mit steinerner Miene beobachtete er, wie die Flammen gierig nach seinem
Herren und dessen Gefährten lechzten.
Hinter sich spürte er die warmen Körper von Salazar und Lili.
Die Zwillinge, die sich jetzt die Bürde des Clan- Oberhauptes teilten.
Denen er nach Harry seine unverbrüchliche Treue geschworen hatte.
Nicht, weil ihn sein Blut dazu berufen hatte, sondern einfach, weil er fühlte,
dass er niemals wieder einen Herren oder Herrin wählen würde und das
Gefühl hatte es Harry und Alex zu schulden, nun auch ein wachsames
Auge auf das Geschwisterpaar zu haben. Zudem sind die beiden alles,
was von seiner Familie noch übrig geblieben ist.
Er und seine Gefährtin hatten es bis heute nicht geschafft Nachwuchs zu
bekommen, sodass die Zwillinge wirklich alles waren, was ihm aus seiner
Familie geblieben ist...
So, dass war's jetzt aber entgültig. Finis. Aus. Ende. Fertig. Weiter geht's
nicht mehr^.^
Hoffe, es hat gefallen
Bis zur nächsten Story
Eure
kessM^___^