Chapter V
tut mir leid...ich hab euch lange warten lassen....aber wie es aussieht haben sich ja einige vom kommi schreiben verabschiedet T_T is die story so langweilig geworden?
*schnief*
naja..ich schreib trotzdem weiter...<<''''
beta danke geht an aqualight der es auch gemeinsam mit ina_nami gewidmet ist *nicknick* *euch beide flausch*
hoffe es gefällt ^^
Kapitel 5
Der Tag war nicht ganz so gut verlaufen, wie er es sich erhofft hätte.
Gestern hatte er noch lange über Terus Worte nachgegrübelt und sich dann entschlossen, seinen Rat zu befolgen.
Jedoch fehlte von Sora jede Spur. Seine Eltern hatten ihn wohl in sein Bett verfrachtet und darauf bestanden, dass er den nächsten Tag auch in diesem verbrachte.
Mika hatte er gar nicht zu Gesicht bekommen und Teru war mit seinem Fanclub mehr als nur überfordert. Als er ihn in der Eingangshalle umzingelt von den ganzen "Tussen" vorfand, konnte er ihm nur zuwinken und danach schnell das Weite suchen.
Die Schule war schon ein Horror. Gerade eben hatte er zwei Mädchen über die "Top 4" tratschen hören. Seine Auseinandersetzung mit Mika und Sora hatte sich anscheinend schon herumgesprochen. Erst als die beiden sein Blick traf, verstummten sie und zogen so schnell wie möglich Leine. Terus Ruf hatte das ja anscheinend nicht viel getan.
Yuki, ein Mädchen aus seiner Klasse, die er eigentlich ganz gerne hatte, war die Erste und Einzige gewesen, die ihn fragte, was denn mit ihm los sei, er wirke so verändert. Mittlerweile tat ihm seine bissige Antwort etwas leid, aber sie hatte es sicher nicht so ernst genommen, schließlich kannte sie ihn ja schon länger.
Schlurfend zog er den Gang entlang, weg von dem ganzen Lärm, weg von den Menschenmassen.
Aber wohin trugen ihn seine Füße überhaupt?
Er war so in seine Gedanken versunken, wie er die beiden zusammentrommeln sollte, dass er gar nicht bemerkte, wohin er eigentlich ging. Erst als er in eine Straße einbog, die ihm furchtbar bekannt vorkam, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Im ersten Moment blickte er etwas hilflos aus der Wäsche, als er nicht gleich sagen konnte, wo genau er sich befand. Das legte sich jedoch nach wenigen Minuten des Nachdenkens.
//Sora wohnt doch hier irgendwo//
Hide schlenderte die Straße, die nur so voll gestopft von kleinen Häusern mit sehr gepflegten Gärten war, entlang. Eine typische "Familienstraße" eben. Er hatte gerade beschlossen, dem Kleinen einen Krankenbesuch abzustatten und da konnte er auch gleich ein gewisses Thema anschneiden und wenn Fortuna auf seiner Seite war, oder wie man das bezeichnete, dann würde er auch Mika dort antreffen. Somit hätte sich auch das Problem "zusammentrommeln" erledigt.
//Hier irgendwo müsste es doch...sein?//
Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf die riesige, weiße Villa vor seinen Augen.
//Ich hatte Soras Heim etwas anders in Erinnerung//
Dieses Gebäude erinnerte in keiner Weise an das kleine, gemütliche Einfamilienhäuschen, in dem Sora wohnte. Ungläubig starrte er auf das Namensschild neben der Klingel. Vielleicht hatten sie es ja nur umgebaut. Möglich wäre es ja, doch als er den Namen "Murata" in großen schwarzen Lettern las, verwarf er den Gedanken sofort wieder.
//Hieß Sora nicht anders?//
Der Rotschopf war so überrumpelt, dass er im Moment zu nichts anderem fähig war, als nur auf die schwarzen Buchstaben zu starren. Erst eine Frauenstimme riss ihn aus seinen Bann.
"Kann ich dir helfen?", fragte sie freundlich. Erschrocken drehte er sich um und erblickte eine junge Frau Anfang 30, die zwei Einkaufstüten in den Händen hielt.
"Ähm...wissen sie, wo die Familie hingezogen ist, die vorher hier gewohnt hat?", fragte er und blickte sein Gegenüber erwartungsvoll an. Doch die Antwort, die er bekam, verwirrte ihn nur noch mehr.
"Welche Familie? Mein Mann und ich wohnen seit Februar hier. Wir haben den Grund gekauft und unser Haus hier hergebaut."
"Aber hier stand doch früher einmal ein Haus?"
Fassungslos starrte der Rotschopf die Frau an, die gerade eine Tüte abgestellt hatte und nun in ihrer Jackentasche nach den Schlüsseln suchte.
"Ich weiß nicht, ob früher einmal ein Haus hier stand oder nicht, als wir das Grundstück gekauft haben, war hier keines. Guten Tag."
Mit diesen Worten öffnete sie das Tor und ließ es hinter sich ins Schloss fallen. Hide starrte ihr noch wenige Augenblicke hinterher, bevor er losrannte.
//Bin ich hier in einem schlechten Traum? Ich war mir doch sicher, dass das die Straße war, in der Sora wohnte. Hab ich mich vielleicht doch geirrt...aber... //
Hide versuchte erst mal Ordnung in seine Gedankengänge zu bringen, was nicht so leicht war, wie er anfangs dachte. Seine Beine trugen ihn wieder fast wie von selbst und er hatte schon fast das Gefühl zu schweben.
RUMMS!!!
Der "fliegende Engel" kam schneller auf den Boden der Tatsachen zurück, als ihm lieb war, obwohl er eigentlich gar nicht so hart aufprallte. Einige Momente des Benommenseins verstrichen, ehe er langsam seine Augen wieder öffnete, um zu sehen, welches unbequeme Kissen da unter ihm lag.
"DU!?", war das erste Wort, was er im Moment auf Lager hatte und starrte den Jungen unter sich mit großen Augen an. Dieser hatte die Augen erst halb offen und blinzelte noch ein paar Mal, bis er auf diese äußerst nette Begrüßung antwortete.
"Danke für die Blumen. Ich wünsche dir auch einen guten Tag."
Stöhnend fuhr sich der Schwarzhaarige mit der Hand über das Gesicht und blickte dann in die starrenden Augen seines Gegenübers.
"Was ist? Du siehst mich so an, als ob ich vom Himmel gefallen wäre."
"Bist du nicht?", kam die prompte Antwort. Das hatte Hide gerade noch gefehlt. Er war sowieso gerade völlig durch den Wind und jetzt rannte auch noch geradewegs in Rätsel Nummer 1, Ru, hinein.
"Bin ich so bequem?"
Hide schrak aus seinen Gedanken und blickte fragend in Rus grinsendes Gesicht.
"Ob ich so bequem bin?"
Diesen geistreichen Blick bekam man nicht oft zu sehen. Erst nachdem einige Sekunden verstrichen waren, macht es in Hides Gehirn Klick und er rappelte sich so schnell wie möglich von Rus Bauch hoch, reichte ihm die Hand, die dieser dankend annahm und wollte dann das Weite suchen. Er war heute nicht ganz bei der Sache. Sonst schaltete er auch nicht so langsam. Ru aber wäre nicht Ru, wenn er das nicht gewusst hätte. Er packte den Jüngeren am Handgelenk und zog ihn zurück in den Park, aus welchem er gerade erst verschwinden wollte, bevor Hide ihn umgerannt hatte. Er zerrte ihn zu dem Ahornbaum, unter dem sie sich gestern das erste Mal begegnet waren, drückte ihn dort an den Schultern nach unten und bedeutete ihm so, er solle sich setzten. Murrend gab der Rotschopf nach und tat dieses.
"Hast du deine Schokoladentorte schon bekommen?", war die erste Frage, die Ru Hide an den Kopf warf.
"Was hast du nur die ganze Zeit mit dieser Torte? Wenn du eine willst, dann kauf dir eine, aber lass mich damit in Ruhe!", giftete der Rotschopf.
Zuerst wurde er von Ru ungläubig gemustert - Okay, das konnte er verkraften - doch als dieser zu lachen begann und schon förmlich am Boden rumkugelte, wurde es ihm zu bunt und er erhob sich. Als der Schwarzhaarige das mitbekam, verstummte sein Lachen und er klammerte sich an Hides Beine und murmelte etwas von "Tut mir Leid, ich hab's nicht so gemeint!"
Der Rotschopf hatte sich über die plötzliche Reaktion so erschreckt, dass er ein paar Schritte rückwärts taumeln "wollte", aber Ru hatte ja seine langen Arme um seine Beine geschlungen und macht ihm dieses Bedürfnis so unmöglich. Fazit: Hide landete mit einem leisen Schrei auf seinem Allerwertesten und funkelte Ru sogleich mit einem unübertrefflichen Deathglare an, als dessen Gesicht vor seinem auftauchte.
"Tut mir leid...am besten du bleibst einfach mal sitzen oder liegen, ja nachdem was dir lieber ist", lächelte Ru zuckersüß und vertrieb somit die schlechte Laune seines Gegenübers.
"Hatte es einen tieferen Sinn, dass du in mich reingelaufen bist? Hast du mich so gern?"
Ein breites fieses Grinsen bildete sich auf den Lippen des Älteren.
Hide jedoch fand daran nichts witzig, richtete sich blitzschnell auf und wollte nach Rus Haaren fassen, die jedoch gar nicht so leicht zu erwischen waren, wenn deren Besitzer etwas dagegen hatte. Das Grinsen wurde immer breiter und Rus Laune näherte sich immer mehr der Stimmung: "megahappy-ich-umarme-gleich-jeden-der-mir-unter-die-Augen-kommt".
Was nicht so alles in ihn hineinlief...
"Das war reiner Zufall, und außerdem, was stellst du dich mir auch in den Weg?", grummelte Hide.
"Da hat wohl jemand schlechte Laune..."
"Woher weißt du das schon wieder?"
"Ein Vöglein hat's mir gezwitschert."
Es war schlagartig still.
Hide starrte vor sich Löcher in die Luft und versuchte den Schwarzhaarigen zu ignorieren, was jedoch gar nicht so leicht war, wie er es gerne hätte. Ru jedoch überlegte, wie er Hide in ein Gespräch verwickeln konnte, aber das konnte auch nicht gerade als leicht eingestuft werden.
"Ich will nicht gleich fragen, was mit dir los ist und ob du es mir vielleicht nicht erzählen willst, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass du es nicht tun wirst, also versuch ich einfach mal vom Thema abzulenken..."
Hide sah ihn an. Ru hatte das in einem Ton gesagt, der soviel bedeutete wie "Ich würde es aber trotzdem gern hören".
Er beschloss aber ihn vorerst mal zappeln zu lassen. Wie käme er denn dahin, wenn er jedem dahergelaufenen Kerl seine Probleme an den Kopf werfen würde? Nein, vorerst würde er sich mal anhören was Ru auf Lager hatte, vielleicht war ja was Interessantes dabei.
"Hmmmm...ich würde dir ja von mir erzählen, aber ich denke mal, dass dich das nicht sonderlich interessieren würde,....also weiter im Text...hmmm....oh! Sag mal, spielst du ein Instrument?"
Der Rotschopf hatte es sich gemütlich gemacht und Arme und Beine von sich gestreckt. Seine Gedanken waren abgedriftet und er hörte Ru nur mit einem Ohr zu, erst als sein Gesicht wieder so dicht vor seinem auftauchte, horchte er auf.
"Du hörst mir ja nicht einmal zu...", schmollte der Schwarzhaarige, verschränkte die Arme vor der Brust und blies seine Backen auf.
"Tut mir Leid...was hast du gesagt?"
"Ich habe gefragt, ob du ein Instrument spielst, aber wenn deine Aufmerksamkeit sowieso gleich null ist, kann ich ja gleich aufhören zu reden und ich lass dich einfach mal in deinen Gedanken, die nicht sehr rosig zu sein scheinen...", bevor unser kleines schmollendes Kind den Satz fertig sprechen konnte, wurde es von einem gewissen Rotschopf unterbrochen, dem gerade der Schädel brummte.
//Wie kann jemand nur so viel und schnell reden, ohne Luft zu holen?//
"Stooop! Langsam...ich hör dir ja zu, aber sprich bitte etwas langsamer...Es ist nur nicht ganz leicht für mich, bei der Sache zu bleiben. Ich komme mir vor wie ein Kind, das in einem riesigem Labyrinth herumirrt und nicht hinausfindet und schön langsam beginnen die Wände über dem Kopf zusammenzuwachsen und versperren den letzt möglichen Weg nach draußen...", er seufzte, weil er selbst nicht wusste, warum er das gerade erzählt hatte.
Vielleicht, weil er Ru nicht kränken wollte und ihm somit die Wahrheit ins Gesicht schleuderte. Ru hingegen war froh, dass ihm Hide ein bisschen Auskunft über seine Gedanken gegeben hatte, andererseits hielt dieses Fröhliche nicht lange an, da die Botschaft langsam durchsickerte. Er schwieg, weil er nicht wusste, was er darauf hätte antworten sollen, um Hide nicht gleich den Gnadenstoß zu verpassen, so gefühlvoll wie er war. Man konnte genauso gut einen Elefanten in ein Glashaus voller Blumen stellen können.
"Ja."
Ru blickte fragend zu Hide, der ihn mit einem gequälten Lächeln ansah.
//Zumindest versucht er freundlich zu sein...//
"Was, ja?", der Ältere wusste wirklich nicht, was jetzt Sache war...
Hatte er wieder etwas verpasst?
"Ja, ich spiele Gitarre."
Das Fragezeichen über Rus Kopf verschwand und er fiel Hide auch gleich um den Hals, da dieser sich gerade aufgesetzt hatte.
"Das ist perfekt! Genau das was wir brauchen! Wie lange spielst du schon?"
Die Lebensfreude und besonders die Aktivität des Schwarzhaarigen waren wieder zurückgekehrt und Hide bekam dies sofort am eigenen Leibe zu spüren.
"W..was?", sichtlich überrumpelt lag Hide wieder auf dem Rücken, da er der plötzlichen Attacke ausgeliefert war.
"Seit etwa sieben Jahren"
"Noch besser! Du glaubst gar nicht, wie ich mich freue! Du bist genau das, was wir gesucht haben! Hast du morgen Nachmittag Zeit? Sicher hast du Zeit. Kommst du bitte wieder hier her, ja? So um 13:00 Uhr? Du hast sicher nicht so lange Schule, oder? Sicher nicht. Diese nervtötende Anstalt hat ja gerade erst wieder die Tore zu Hölle für die armen, nichts ahnenden Schüler geöffnet...! Also, wir sehen uns dann morgen!"
Nach dieser langen Wortflut drückte Ru dem Größeren noch einen Kuss auf die Lippen, krabbelte dann von ihm runter und verschwand dann mit einem strahlendem Lächeln und rief ihm noch ein "Mata ne!" entgegen, bevor er gänzlich verschwunden war. Verwirrt und mit weit aufgerissenen Augen lag der Rotschopf am Rücken und rührte sich keinen Millimeter, als ob dann etwas in der Luft fliegen würde
//Das ist jetzt alles nicht passiert. Das ist alles nur ein Traum. Das kann doch alles nicht real gewesen sein...//
Hides Gedankengänge waren so verworren, dass einem dabei schlecht werden konnte. Mal war er da und dann dort und dann redete er sich wieder ein, dass er alles nur träumte. Das konnte ja nicht zu einem Ende führen. Erst nach einer halben Ewigkeit erreichte die Information sein Hirn, dass er gerade geküsst worden war. Als er dies endlich begriffen hatte, fuhr er hektisch hoch und sah sich um. Keine Menschenseele war in Sichtweite. Es fehlte jede Spur von dem schwarzhaarigen Wirbelwind. Hide erhob sich, fuhr mit seinen Fingern zu seinen Lippen, tastete ein wenig herum und wischte sie dann mit dem Handrücken ab. Das konnte doch nicht wahr sein!
"RU, DU VERDAMMTER IDIOT!!! SCHWING SOFORT DEINEN ARSCH HIERHER UND WAG ES NICHT, MICH NUR BLÖD ANZUGRINSEN!!!! RUUUUUU!!!!" Hide brüllte sich die Seele aus dem Leib. Das war doch immerhin noch die beste Methode, um seine, seinem Zorn freien Lauf zu lassen, oder? Wütend stampfte er mit dem Fuß auf und begann laut, in allen möglichen und unmöglichen Sprachen und in wortgewandter Vielfalt zu fluchen und hörte nicht vorher auf, bis er sich etwas beruhigt hatte, was jedoch eine ganze Weile dauerte.
//Was erlaubt sich der Kerl eigentlich? Bestimmt über meinen Kopf hinweg, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, was ich zu tun habe. Sitzt die ganze Zeit nur auf mir, quasselt mich zu, dass ich nicht einmal mehr den Anfang des letzen Satzes kenne und zum krönendem Abschluss küsst er mich auch noch!!! Ohne Vorwarnung! Einfach so, als ob ihm gerade danach war, jemanden mehr oder weniger Wildfremden zu küssen! Wo kämen wir denn da hin, wenn das auf einmal jeder machen würde??//
"Du hast WAS?! Sag, dass das nicht wahr ist und nur einer deiner blöden Scherze ist und du das nicht wirklich gemacht hast!"
Mika war außer sich. Was Teru ihr da gerade erzählte hatte, durfte einfach nicht stimmen. Als keine Antwort kam, festigte sich den Griff um den schwarzen Telefonhörer, der schon langsam aber sicher Risse bekam.
"Sag, dass es nicht stimmt! Teru!"
Die Blonde schrie ins Telefon, sodass Teru sein Handy weiter weg halten musste, um nicht gleich taub zu werden. Die Leute die um ihn herumstanden, warfen ihm nur ängstliche und mitleidige Blicke zu. Der Typ konnte einem ja Leid tun...mit so einer Freundin...
So jedenfalls dachten es sich die Leute.
"Mika..."
"Komm mir ja nicht damit, dass ich mich beruhigen soll! Ich will es nicht und ich werde es auch nicht, verstanden?!"
"Ist ja gut, aber ich dachte mir es würde ihm nicht schaden, wenn er es wüsste und vielleicht hilft es ihm ja seine Gedanken zu ordnen..."
Mika hatte auf ihrem Bett gesessen und hatte gerade den Haushaltplan für den nächsten Monat gemacht, bevor Teru sich gemeldet und verkündete hatte, dass er heute später nach Hause kommen würde, da er noch eine Verabredung hatte. Typisch. Als sie sich jedoch nach Hide erkundigt hatte, wäre sie schon fast an die Decke gegangen. Hätte sie bloß nicht gefragt. Für diese Aktion würde sie Terus Namen besonders schön, groß und vor allem OFT in den kleinen Kalender malen. Das war ja das Größte. Dieser Trottel war einfach zu Hide gerannt und hatte teilte ihm mitgeteilt, dass alles mit Soras Großmutter zusammenhing.
Der Kleine würde sich ja nicht einmal zu helfen wissen, wenn da eine Horde angetrampelt kam und ihm die Tür einrannte, nur um endlich herauszufinden, was denn mit seiner Großmutter war. Dass musste sie auf jeden Fall verhindern. Sie knallte den Hörer auf die Gabel, raste aus dem Zimmer, schnappte sich ihre Schuhe und den Schlüssel und zischte wie ein wildgewordener Pfeil Richtung Sora.
"düdüdüdüdüdüdüd...."
"...Mika?"
Es klingelte Sturm und wenige Augenblicke später saß Mika neben Sora auf dem Bett, betrachtete ihn kurz und begann dann Fenster und Tür zu versiegeln. Etwas irritiert starrte sie der Jüngere an, der nicht genau wusste, ob er noch träumte oder ob Mika wirklich aus seinem Zimmer einen Luftschutzbunker machte.
"Ähm....Mika? Was hat es für einen Sinn, dass du meine Mangasammlung auf dem Fensterbrett stapelst?" Die Blonde sah Sora mit einem Blick an, der soviel wie "sieht man das nicht? Ich beschütze dich vor einer Horde Wildgewordener" heißen sollte. Doch Sora wurde daraus nicht wirklich klüger, im Gegenteil, es verwirrte ihn nur noch mehr. Schließlich erklärte ihm die Ältere den Sinn dieser ganzen Aktion.
"Was soll das? Welche Horde?"
"Na die, die wissen wollen was im März passiert ist."
"Das meinst du aber jetzt nicht ernst oder? Der Einzige, den es interessiert, ist Hide und der ist keine Horde"
"Bist du dir da sicher?"
"Mika!"
Und somit war dieses Thema für Sora abgehakt. Er war sowieso schon schlecht gelaunt, da seine Eltern wieder einmal überreagiert hatten. Ihm ging es doch gut und trotzdem hatten sie ihn wie ein schwerkrankes Kind in die Heiaheia geschickt. Er hatte seine Eltern lieb, nur manchmal könnte er sie wirklich zum Mond schießen. Den ganzen Vormittag bemuttert zu werden, kann manchmal ja schön und gut sein, wenn man krank ist, aber so kam er sich behindert vor. Kein schönes Gefühl. Dank Mika war seine Mutter abgerauscht und ließ ihm im Moment seinen Frieden, aber wie lange? Mika wurde von seinen Eltern sehr geschätzt und irgendwie hatte er das Gefühl, dass die glaubten, dass sie ihre Schwiegertochter werden würde. Na danke! Da konnte Sora gleich den Löffel abgeben oder sich Strampelanzüge kaufen, denn für Mika war er - genauso wie für sein Mutter nur nicht ganz so extrem, aber schon nah dran - ziemlich hilflos. Hoffentlich würde sich das nicht zum Schlechten wenden. Trotzdem, für Mika war ja alles möglich, egal, was es war.
"Hattest du heute schon Besuch?", fragte Mika und kehrte wieder zu dem Bett des Kleinen zurück.
"Nein, außer dir niemanden, warum?"
"Nur so", kam die nachdenkliche Antwort.
Komisch, nachdem was ihr Teru erzählt hatte, hatte sie eigentlich gedacht, Hide wäre schon hier, aber Fehlanzeige. Sie zuckte mit den Schultern und ließ ihren Blick durchs Zimmer schweifen, der dann schließlich an Soras Pinnwand hängen blieb. Sie stand auf und betrachtete ein kleines Stück Papier mal aus der Nähe.
"Was ist das?", fragte sie, als sie aus der Aufschrift nicht schlau wurde.
"Ein Flyer von einem Festival. Findet hier in der Stadt statt, dort in dem alten Bahnhofsgebäude. Es spielen ein paar Bands von unserer Umgebung. Da ist auch die von Tojiro dabei" "Du meinst Toy? Seit wann hat der denn eine Band? Hat ihm das Kellnern nicht mehr gefallen?", ungläubig sah sie Sora an, der auf ihre Frage nur lachend den Kopf schüttelte.
"Nein... hast du nicht gewusst, dass der Laden, in dem er arbeitete, Pleite ging?"
"Wegen ihm? Sein Ruf ist ja nicht gerade besonders heilig."
"Deiner ja auch nicht."
Sora lachte, als Mika ihn so verständnislos ansah, dass man es ihr sogar hätte abkaufen können.
"Und du willst da hin, oder?"
"Ja, es findet nächste Woche statt. Mal sehen, ob sie was bieten können."
Mika drehte den Flyer in den Fingern und spielte etwas damit.
"Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache", sagte sie schließlich und blickte dem Jüngeren in die Augen.
"Was du wieder denkst...es wird schon glatt gehen, außerdem, was soll denn bitte passieren? Denkst du, dass Toy's Leute eine Schlägerei beginnen? Diese Zeiten sind ja schon lange vorbei."
"Ich weiß nicht..."
Sora seufzte. Er wusste einfach nicht warum sie ihn wie ein Kleinkind behandelte.
"Willst du mitkommen?", brachte er schließlich durch zusammengekniffene Lippen hervor.
"Wenn du mich schon so lieb fragst, dann kann ich doch nicht ablehnen."
"Ja, ja", kam es nur noch von Sora.
Warum ließ er sich immer durch solche Blicke beeinflussen? Es war doch immer dasselbe.
Er ließ sich zurückfallen und betrachtete das Poster an der Decke.
"Was ist denn los mir dir?", fragte Mika nach einer Weile, aber sie bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort. Aber so leicht gab sie ja nicht auf. Blitzschnell kam sie zu dem Jüngeren auf das Bett gekrabbelt, legte sich quer über ihn und vergrub ihre Finger in seinen Mundwinkeln und zog diese auseinander.
"Auuuuuuu.....Miiifaaaaa....höööööör auuuuuuuf...."
"Wenn du mir sagst, was Sache ist", sagte sie und grinste ihn an.
"Du lernst zuviel von Teru", murrte er und funkelte sie an.
"Ach weißt du...", sagte sie zuckersüß und ließ von ihm ab "...es ist manchmal ganz praktisch, wenn man sich die Fähigkeiten des Feindes aneignet", lachte sie und setzte sich neben ihn."Also, ich höre."
Es herrschte Stille ihm Raum.
"Soll ich es noch einmal machen?"
Augenblicklich wurde der Kopf des Braunhaarigen heftig geschüttelt, was Mika ein triumphierendes Lächeln entlockte.
"Ich hab nur überlegt, oder besser gesagt, mir vorgestellt, wer alles in Toy's Band ist. Wobei ich gehört habe, dass er ja nicht der Leader ist", sagte Sora leise und drehte seinen Kopf zur Seite, damit er die Blonde besser im Blickfeld hatte, und so vor möglichen Attacken fliehen konnte.
"Nicht Toy? Das ist aber komisch...aber irgendwie...so faul wie der manchmal ist..."
Mehr hatte Mika daran nicht auszusetzen und wenig später wurde ihr kleines Gespräch durch ein lautes Klopfen an der hölzernen, mit Postern zu gepflasterten Tür gestört. Ein lautes "Ja?" verließ Soras Kehle und wenige Momente nach dem das Wort durch das Zimmer gehallt war, wurde auch schon die Klinke hinuntergedrückt und eine kleine zierliche Frau mittleren Alters stand mit einem Tablett im Türrahmen.
"Ich dacht mir, dass ihr vielleicht Hunger habt", sagte sie und stellte das Tablett, welches mit einigen Kuchenstücken und Saft beladen war, auf Soras leeren Nachttisch ab und verschwand wieder. Noch während die Tür ins Schloss viel, begann Mika auch gleich wieder zu sprechen.
"Deine Mutter kann wirklich Gedankenlesen."
"Oder sie hat einfach nur dein Magenknurren bis in die Küche gehört", meinte Sora kühl und angelte sich ein Stück Schokoladentorte und biss ab.
"Nicht nur meines", antwortete Mika und tat es Sora gleich.
