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Maybe...

von

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No-Life-Queen (1)

Ihr Lieben,
 

es geht weiter! Ich will vorweg gar nicht viele Worte machen (da kommen noch genug... ^^°), aber ich möchte mich unbedingt wieder einmal für eure Kommentare bedanken!!!!!

Nex_Caedes, Marishka, MicaAurel, Draculea, Cherry10001, VeggieGirl, das-schrecken, Aaliyah1, Yoela, kiddo-chan, Saiyama, Kaen und black-drancer - DANKE!!!!!!!! *verbeug* Ich hab mich wieder so sehr gefreut! ^____________^

Über 100 Kommentare - ich... ich bin... sprachlos und kann das gar nicht recht glauben...
 

Und dann das hier:

Ich habe eine Fan-Fiction-Empfehlung!!!!!! O_O

*laut-schreiend-im-Zimmer-im-Kreis-renn-und-schließlich-selig-lächelnd-umkipp*

Oh Neri-chan, du süße Süße! *.* *Nerissa-knuddel-und-nie-wieder-loslass*
 

So, aber jetzt geht's wirklich weiter... ^ ^°
 

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Walter saß auf einem Stuhl neben Integras Bett und betrachtete sie besorgt. Es würde lange dauern, bis sich Verstand und Gefühl an den Schock und die neue Situation gewöhnt haben würden.

Sie schlief noch immer tief und fest. Er kannte Integra lange genug, um in jeder Stimmungslage mit ihr klarzukommen. Und doch hatte er Angst vor ihrem Erwachen. Sie würde rasen, sie würde durchdrehen, sie würde versuchen, sich selbst zu vernichten.

Sie wird es nicht verkraften, eine Kreatur der Nacht zu sein. Integra war seit frühester Kindheit besessen von ihrem Hass auf Ghoule und Vampire.

Walter würde diesen Tag nie vergessen... Integra war damals vier Jahre alt gewesen.
 

-----------------
 

In jener Nacht waren vier Ghouls in Hellsing Manor eingedrungen. Sir Hellsing, Walter, Fargason und die Truppe hatten die ganze Nacht lang das weitläufige Gebäude abgesucht und hatten schließlich drei der Ghouls zur Strecke gebracht. (Mit Alucard, dachte Walter, wäre das ganze in zehn Minuten erledigt gewesen. Aber Alucard lag versiegelt im Kellerverlies...)

In den frühen Morgenstunden hatten sich Walter und Arthur müde und erschöpft im Arbeitszimmer getroffen. Sie hatten telefonisch neue Rekruten angefordert und planten gerade die weitere Vorgehensweise, als draußen auf dem Flur Schreie und Schüsse ertönten. Die Tür des Arbeitszimmers wurde aufgerissen, und der vierte Ghoul stürmte herein. Reflexartig hob Walter den Revolver. Ein Schuss und der Ghoul zerfiel zu Staub.

Doch die Gefahr war noch nicht gebannt...

"Hast du das auch gesehen?" fragte Walter.

Arthur nickte. "Sein widerliches Maul war blutverschmiert. Er muss jemanden erwischt haben. Wir müssen herausfinden, wen."
 

Die schweren Gardinen waren zugezogen und trotzdem war es ihr in dem Zimmer zu hell. Ihre Augen brannten, als sie sie öffnete. Fairbrooks' Hände verkrallten sich in ihrem Kopfkissen. Sie hatte Schmerzen und ihr war heiß und kalt und sie spürte grenzenlosen Hass und gleichzeitig fühlte sie sich so stark wie nie zuvor. Sie war vollkommen verwirrt und eine Stelle an ihrem Hals brannte wie Höllenfeuer. Sie betastete ihren Hals. Als sie ihre Hand betrachtete, klebte Blut daran. Blut...

Eines der Dienstmädchen klopfte an die Tür. "Lady Wingates?" fragte sie leise.

"Verschwinde!" knurrte Fairbrooks.

Das Dienstmädchen schluckte verwirrt. Lady Wingates litt an Depressionen, das wusste sie. Sie hatte extreme Stimmungsschwankungen und verließ ihren Raum manchmal tagelang nicht. Einmal hatte sie sich im Bad sogar die Pulsadern aufgeschnitten und ausgerechnet ihre kleine Tochter Integra hatte sie so gefunden. Zum Glück hatte Lady Wingates gerade noch gerettet werden können. In letzter Zeit schien es aber bergauf mit ihr zu gehen.

'Ein Rückfall', dachte das Dienstmädchen und zog sich eilig zurück. Am besten, sie sagte irgendwem Bescheid...

Fairbrooks jedoch stutzte und hob den Kopf. Blut... "Bleib hier!" schrie sie.

Doch das Dienstmädchen war schon auf dem Weg in die untere Etage.

Fairbrooks sprang aus dem Bett und folgte ihr...
 

In der unteren Etage starrte das Dienstmädchen entsetzt auf die vielen Einsatzkräfte. Schwere Uniformen, Helme, Waffen und alles rannte aufgeregt durcheinander. Und dann stieß sie auch noch mit Sir Hellsing und Walter zusammen, die aus dem Arbeitszimmer stürzten.

"Verzeihung, Sir", sagte sie schüchtern. "Ich glaube, Lady Wingates fühlt sich nicht wohl."
 

Fairbrooks schlich durch den oberen Flur. Sie fletschte die Zähne. Diese verdammte kleine Schlampe von einem Dienstmädchen schien verschwunden zu sein. Doch dann...

...witterte sie auf einmal ein viel jüngeres, besonderes Blut...
 

Durch die ganze Aufregung, die in Hellsing Manor herrschte, war Integra früh aufgewacht. Die Kleine war im Schlafanzug auf nackten Füßen durch ihr Zimmer geplatscht und hatte ihre Zimmertür ein kleines Stück geöffnet. Draußen liefen die Hellsing-Einsatzkräfte herum.

'Aha. Die Soldaten machen eine Übung', dachte sie. Das machten die dauernd. Draußen, auf dem großen Platz. Dass sie jetzt auch im Haus übten, war neu. Aber Daddy sagte, dass Übungen wichtig waren und sie durfte dabei nicht stören. Also schloss sie ihre Zimmertür wieder. Sie hatte sich auf den Fußboden gehockt und hatte ein Puzzlespiel ausgekippt.

Irgendwann war der Lärm auf den Gängen weniger geworden, aber Integra war so in ihr Puzzle vertieft, dass sie es nicht merkte. Die Zimmertür öffnete sich. Integra sah auf.

"Mama", sagte sie.

Fairbrooks betrat den Raum und betrachtete Integra. Sie breitete die Arme aus.

"Komm, Schatz", sagte sie. Integra war schon aufgesprungen und wollte gerade auf ihre Mutter zulaufen, als sie innehielt. Irgendetwas war... falsch.

Ihre Mutter kam ihr fremd vor. Integra wich zwei Schritte zurück.

"Komm endlich her!" schrie Fairbrooks. Ihre Augen glühten rot, ihr Gesicht eine gierige, hassverzerrte Fratze. Integra war starr vor Entsetzen. Sie wehrte sich nicht, sie konnte nicht einmal schreien, als ihre Mutter - nein, dieses... Ding, das aussah wie ihre Mutter - ihre langen, weichen Haare packte und sie zu sich zerrte.

"Lass sie los, Fairbrooks", sagte Arthur.

Er und Walter standen in der offenen Zimmertür. Arthur Hellsing hatte einen Revolver auf den Ghoul, der einmal seine Frau gewesen war, gerichtet. Doch so lange sie Integra umkrallt hielt, konnte er nicht auf Fairbrooks schießen. Und er schien auch nicht vorzuhaben, auf sie zu schießen. Er begann, liebevoll, flehentlich auf sie einzureden. Walter runzelte die Stirn.

Arthur musste doch wissen, dass er sie nicht mehr erreichen konnte...

Er ließ sogar die Waffe sinken. Walter versetzte ihm einen Schubs, Arthur taumelte wenige Schritte nach vorn. Sofort kreischte der Ghoul auf und riss beide Arme abwehrend nach oben.

Walter hechtete los, riss Integra an sich und rollte sich ab. Fairbrooks, bzw. der Ghoul, kreischte erneut und wandte sich zu ihnen um - geifernd vor Wut und Blutgier.

'Verdammt', dachte Walter. Er hockte in einer Zimmerecke auf dem Boden, war unbewaffnet und die Kleine klammerte sich an ihm fest - er konnte nichts tun. Der Ghoul kam immer näher. Arthur war seine letzte Hoffnung. Walter hielt Integra die Ohren zu und drückte ihr Gesicht gegen seine weiße Hemdbrust, damit sie so wenig wie möglich sah und hörte von dem, was hier geschah..

"Schieß endlich!" zischte er Arthur zu.

"Es geht nicht", stammelte Arthur. Sein Gesicht war von Schweiß und Tränen überströmt, er hielt den Revolver jetzt mit beiden Händen und trotzdem zitterte die Waffe. "Verdammt, sie ist meine Frau!"

"Du kannst sie nicht mehr retten! Schieß!" schrie Walter. "Oder willst du deine Tochter auch noch verlieren?"

Der Schuss war ohrenbetäubend. Doch die Stille, die dem Schuss folgte, war noch schlimmer.

Der Ghoul, der einmal Fairbrooks gewesen war, war nun nichts weiter als ein Haufen Staub. Arthur hatte den Revolver fallen lassen, war auf die Knie gesunken und hatte beide Hände vor sein Gesicht geschlagen. Sein Körper wurde von lautlosem Schluchzen geschüttelt.

Und Integra hatte sich an Walter festgehalten, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
 

Es dauerte lange, bis Integra sich von diesem Schock einigermaßen erholt hatte.

Sie war kein normales Kind. Das erwartete auch keiner von ihr. Für ein Kind, das auf diese Weise seine Mutter verloren hatte, ist die Welt, wenn nicht für immer zerbrochen, so doch wenigstens für immer verzerrt.

Doch zum Glück war sie ein starkes (vor allem willensstarkes!) Persönchen. Schon ihre Trotzphase war spektakulär gewesen. (Böse Zungen behaupteten, Integra habe ihre Trotzphase überhaupt nie hinter sich gelassen...)

Arthur Hellsing und Walter hatten sich bemüht, das beste aus ihrer unheilbaren Besessenheit und ihrem Hass auf Vampire und Ghoule zu machen und hatten sie konsequent ausgebildet.

Manchmal waren ihre Fortschritte beängstigend gewesen. Als kaum zehnjähriges Mädchen hatte sie ein frühreifes Verständnis für alles, was der Vernichtung von Ghoulen diente. Walter war es jedes Mal unbehaglich, wenn er sie beim Kampftraining beobachtete und sah, wie sich dieses dünne Mädchen mit den langen hellen Haaren und den tiefblauen Augen in eine kalte, emotionslose Kampfmaschine verwandelte. Viele sagten: "Sie lebt gar nicht. Sie funktioniert bloß." Arthur jedoch war so stolz auf sie gewesen.

Integra, nie wirst du eine Waffe finden, an die du dich nicht schnell und leicht gewöhnen wirst. Schon jetzt verstehst du dich darauf, unhörbar leise zu gehen, unerwartet einzutreffen, dich niemals überraschen zu lassen.

Je älter sie wurde, um so besser hatte Integra zu verstehen gelernt, was mit ihrer Mutter geschehen war. Dass sie bei dem Angriff einfach nicht mehr sie selbst war. Das hatte ihren Hass auf Ghoule und Vampire, die ihrer Mutter das angetan hatten, nur noch mehr gesteigert.
 

'Und jetzt', dachte Walter und betrachtete die schlafende Integra traurig, 'bist du selbst...'
 

Walter vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er sah Arthur vor sich, als wäre es gestern gewesen. An diesem Tag, als er vom Arzt kam und wortlos in sein Arbeitszimmer ging. Nein - schlich. Jeder Schritt fiel ihm da schon schwer. Walter war ihm nach einer Weile gefolgt. Arthur hatte am Fenster gestanden und hinaus geblickt. Irgendwohin in die Ferne.

"Der Arzt", begann Arthur, ohne sich umzudrehen, "sagt, ich habe noch vier Monate."

Dann hatten sie beide geschwiegen, bis Arthur sich zu ihm umdrehte.

"Walter, du wirst auf sie aufpassen. Das wirst du doch, nicht wahr?"
 

-------

Ja.

Ja, ich habe deine Tochter beschützt. All die Jahre. Natürlich. Denn in all diesen Jahren ist sie auch irgendwie meine Tochter geworden. Ich habe versucht, ihr seltsames Leben angenehmer zu gestalten, für sie da zu sein, sie zu unterstützen, ihr zu helfen, wo ich nur konnte. Sie hat mir vertraut.

Aber ich konnte nicht verhindern, dass das passiert. Ich habe versagt. Es tut mir leid...
 

Mit einem leisen Aufschrei richtete Integra sich auf. Sie saß aufrecht in ihrem Bett und starrte vor sich hin, entnervt von einer langen Reihe scheußlicher Träume.

Sie war verwirrt. Völlig verwirrt. Sie lag in ihrem Bett in ihrem Zimmer - warum verwirrte sie das so? Irgendetwas war falsch daran, dass sie hier war...

Walter saß auf einem Stuhl neben ihrem Bett. Sein Kopf war ihm auf die Schulter gesackt. Er schlief.

Eine Sonnenaufgangsbrise bewegte leicht die Vorhänge am Fenster. Das Sonnenlicht, das durch die Vorhänge drang, war schwach, ganz schwach - und doch stach es in ihren Augen.

Warum ist Walter hier?

Was ist mit meinem Hemd? Woher kommt das ganze getrocknete Blut?

Sie schloss die Augen.

Was war geschehen? Letzte Nacht... Alucard, die Konferenz, die Knights, Jan Valentine, Anderson, das Dach... und wieder Alucard...

Als habe ihr Körper ein eigenes Gedächtnis, konnte sie das Gefühl, ins Leere zu greifen und zu fallen, immer noch spüren. Und der Aufprall. Alles tat so unvorstellbar weh...

Jetzt tut nichts mehr weh. Ich bin gestorben.

Walter auf dem Stuhl neben ihrem Bett. Er hatte so ausgesehen, als hätte er geweint.

Er hat geweint, weil ich gestorben bin. Mein armer Walter.

Aber...

Ich bin NICHT gestorben. Ich kann denken, ich kann meinen Körper bewegen...

Warum?

Sie suchte im Dunkel ihres Bewusstseins nach einer möglichen Erklärung.

Immer sah sie Alucards rotglühende Augen vor sich.

Hat er... Nein. Nein, nein das hat er nicht. Das wagt er nicht!

Ihre Zunge tastete in ihrem Mund umher...

NEIN.

Integra keuchte. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.

Das ist ein schlechter Traum. Ein verdammt schlechter Traum, und ich bin mitten drin. Aber bald wache ich auf.

Sie WUSSTE, dass sich alles in Wirklichkeit zurückverwandeln würde, wenn sie die Augen öffnete... Sie öffnete die Augen.

Und alles blieb, wie es war.

Sie sprang auf und rannte zum Spiegel. Sie starrte in den Spiegel und lachte. Ihre Augen waren so tiefblau wie immer, nichts war geschehen.

Doch ihr Lachen starb, bevor es wirklich geboren war. Sie starrte ihr Spiegelbild an; den eben noch lachenden, jetzt vor Entsetzen verzerrten Mund...

Schreckliche, weiße, lange Fangzähne.

Sie schrie. Und schlug ihrem Spiegelbild mit der Faust ins Gesicht.

Walter schreckte hoch.

Er stand auf, ganz langsam. Sehr langsam und behutsam ging er auf sie zu; als nähere er sich einem scheuen, gefährlichen Tier. Integra starrte ihr Bild im gesprungenen Spiegel an.

"Integra?" sagte er leise.

"Walter", entgegnete sie kläglich.

Sie tastete auf der Kommode nach ihrer Ersatz-Brille.

"Ich glaube, die brauchst du nicht mehr", bemerkte Walter.

Trotzdem setzte sie die Brille auf - so umständlich, als sei sie nicht sicher, wo sich ihre Nase befand. Sofort verschwamm alles vor ihren Augen. Sie brauchte keine Brille mehr. Sie nahm sie ab und schmiss sie in die Zimmerecke.

Sie schaute wieder in den Spiegel und sah Walter an, der schräg hinter ihr stand.

"Ist es nicht merkwürdig", sagte sie und wandte sich zu ihm um, "wie viel sich in einer einzigen Nacht unwiderruflich ändern kann?"

Walter streckte die Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange.

"Sieh es mal so", sagte er tapfer, "du kannst nun für immer die Organisation leiten."

Ihre Mundwinkel zuckten, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie lachen oder weinen sollte. Das Lächeln, das schließlich daraus wurde, wirkte nicht weniger traurig, als wenn sie stattdessen in Tränen ausgebrochen wäre.

"Für immer ist eine verdammt lange Zeit", sagte sie.

Dann fiel sie Walter in die Arme und klammerte sich an ihm fest. Wie damals.
 

Wenig später stieg Walter die Treppen ins Kellergeschoss hinab.

Er war aufgewühlt und sehnte sich nach einer ruhigen halben Stunde. In der Kellerküche genehmigte er sich sein erprobtes Mittel gegen Schicksalsschläge aller Art - eine Tasse Tee.

Er setzte sich in einen Stuhl und lehnte sich zurück - obwohl an einem Tag wie diesem keine Position bequem sein würde.

Er trank seinen Tee und tat so, als würde er die beiden Vampire, die ihm gegenüber saßen und ihn mit rotglühenden Augen erwartungsvoll anstarrten, gar nicht sehen.

"Und?" fragten Alucard und Seras schließlich unisono.
 

Da ihr olivgrüner Anzug rettungslos verdorben war, trug Integra heute einen anthrazitfarbenen Anzug, der ihr (wie Walter schüchtern anzumerken gewagt hatte) viel besser stand.

Integra ging, nein, sie marschierte mit wild entschlossenem Stechschritt den Gang entlang.

Sie fühlte sich durch und durch elend. Aber ihr Vater hatte immer gesagt: "Wenn du verzweifelt bist oder Kummer hast - tu etwas! Einfach irgendetwas. Lass nicht zu, dass der Kummer dich betäubt und auffrisst."

Und so hatte sie beschlossen, ihre Arbeit aufzunehmen, als sei nichts geschehen.

Walter war zunächst entsetzt gewesen.

"Du willst ins Hauptquartier?" hatte er gefragt. "Mit deinen Zähnen - unmöglich!"

"Ich hab' keine andern", hatte sie erwidert.

So war sie im Truppen-Quartier gewesen und hatte höchstpersönlich die Berichte der letzten Woche abgeholt. Es war merkwürdig...

Seit... nun, seit letzter Nacht hatte sich nicht nur ihre "Daseinsform" geändert - auch ihre Ausstrahlung schien eine ganz neue geworden zu sein. Sie hatte ihr neues Spiegelbild angestarrt und hätte nicht in Worte fassen können, was sie da sah. Ihre Bewegungen waren geschmeidiger geworden, das Haar schien noch weicher geworden zu sein, ihre Gesichtszüge irgendwie "feiner". Sie wirkte... zum Verrücktwerden weiblich.

Walter schien es auch bemerkt zu haben und die Hellsing-Rekruten, die ihr begegnet waren, schienen es auch zu merken. Integra lächelte und stieg in den Fahrstuhl. Ein Rekrut stieg ebenfalls in den Fahrstuhl.

Integra lehnte den Kopf an die Lift-Wand und starrte auf ihre Schuhspitzen. Alles war wirklich... sehr merkwürdig. Sie sog an ihren neuen Zähnen. Sehr, sehr merkwürdig... Sie fragte sich, wann ihr Durst nach Blut erwachen würde.

Der Rekrut lehnte ihr gegenüber an der Wand und betrachtete sie. Glotzte sie vielmehr an.

Die Chefin... Man sagte, sie sei ein Eisschrank. Ein klasse Geschoss, aber leider eisig kalt. Wäre es nicht spannend zu beobachten, was passierte, wenn dieses Gerät zu tauen anfing?

"Alles in Ordnung, Lady Hellsing?" fragte er. "Sie sehen so... na ja..."

Integra erschauerte unwillkürlich. Kaum zu glauben, dass es noch eine zweite Person gab, die ähnlich schmierig klang wie Maxwell...

"Danke, mir fehlt nichts", sagte sie und versuchte, beim Sprechen den Mund so wenig wie möglich zu öffnen. (Das dürfte auf Dauer anstrengend werden...)

"Ich denke doch, dass Ihnen was fehlt", fuhr er fort. "Man sagt, Sie sind allein. Immer allein gewesen. Ich kann gar nicht glauben, dass eine Frau wie Sie noch nie einen Mann... na, Sie wissen schon." Er ließ sein Blicke an ihrem Körper rauf und runterwandern und grinste anzüglich. "Ich halte das für eine Verschwendung von erstklassigem Material."

Integra betrachtete erstaunt ihre Schuhspitzen. Sie spürte, wie eine heiße, herrliche Wut in ihr empor brodelte. Es war keine Wut, die sie ... wütend machte; es war eine Wut, die sie amüsierte. Dieser lächerliche Bengel.. Als sie den Kopf hob und ihn ansah, sah sie ihn wie durch einen roten Schleier. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und packte seinen Kragen mit der linken Hand.

"So sprichst du nicht mit mir, Kleiner, ist das klar? Ob das klar ist!?!" Sie schüttelte ihn.

Ein seltsames Geräusch drang an ihr Ohr, eine Art Gurgeln.

Es stammte von dem Rekruten, der verzweifelt nach Luft röchelte. Seine Augen quollen ihm aus dem Kopf und sein Gesicht war dunkelrot und verzerrt. Integra blinzelte verblüfft.

Sie hatte noch immer bloß mit der linken Hand seinen Kragen gepackt - doch seine Füße baumelten etwa 30 Zentimeter über dem Boden. Dabei wog der Kerl bestimmt seine 80 Kilo, auch wenn es ihr nun so vorkam, als wären es höchstens 5 Kilo...

Erschrocken über sich selbst ließ Integra ihn los. Er fiel krachend vor ihr auf den Boden.

Integra war froh, dass sich die Fahrstuhltür in diesem Moment öffnete. Fast fluchtartig verließ sie den Fahrstuhl.

Entgeistert starrte sie ihre Hände an. Sie fürchtete sich vor sich selbst, vor dem zerstörerischen Potential ihrer neuen Kräfte.

Obwohl... Eigentlich...

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Ein Lächeln, das für irgendwen nichts Gutes bedeutete.

Sie fühlte sich in Stimmung für eine Begegnung mit Alucard...



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Kagozilla
2004-12-27T00:06:47+00:00 27.12.2004 01:06
super
genial
einfach klasse
ich glaube das sollte reichen für den anfang
wir wollen ja nicht das du abhebst
*dich von unten betrachte*
XDDDDDDD die begegnung mit aluchen wird sicher ...naja gut?
ich freu mich auf jeden fall schon
schreib schnell
bis
dann
lg
ela
*knuff*
Von:  Xell
2004-12-19T12:18:02+00:00 19.12.2004 13:18
Tut mir Leid dass ich mich erst jetzt melde. ^^" Wow, so eine Storywendung hab ich echt nicht erwartet! O_O Jetzt ist Integra auch ein Vampir. Sie ist jetzt jene Kreatur, die sie so veranscheute... Was mich aber wundert, ist dass sie scheinbar gefallen an ihrem "neuen Leben" hat...
Hau ordentlich in die Tasten rein! ^^
Von: abgemeldet
2004-12-18T17:04:25+00:00 18.12.2004 18:04
WOW super kapitel!
Ich glaube da kommt nichts gutes auf Alucard zu.^^
Schreib schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2004-12-16T18:44:03+00:00 16.12.2004 19:44
Ups, da kann sich Alucard ja wohl auf einiges gefasst machen!
Ich freu mich jetzt schon drauf!
Also schreib bitte ganz schnell weiter, ja?!
Von: GLaDo
2004-12-15T09:01:43+00:00 15.12.2004 10:01
Selas dürfte das nicht gefallen. Aber ich schließe mich dne anderen an Schreib bitte weiter
Von:  Kaen
2004-12-14T12:59:45+00:00 14.12.2004 13:59
Oje, ich mach mir ernsthaft Sorgen um unseren lieben Alu!
Wie immer sehr vielversprechend! Schreib bitte weiter!
Von:  Aurel
2004-12-14T09:32:09+00:00 14.12.2004 10:32
*wuhahahahaha*
Geil! XD
Einfach nur geil!!
Von: abgemeldet
2004-12-13T18:06:01+00:00 13.12.2004 19:06
Hahaha, armer Alucard, scheint als würde er bald noch ein zweites Mal sterben müssen *gg*! I love your ff!
Von: abgemeldet
2004-12-12T21:41:10+00:00 12.12.2004 22:41
Oha - ich glaube, Alucard sollte sich warm (sehr warm!) anziehen! ;)
Die Konfrontation "No-Life-King vs. frischgebackene No-Life-Queen" verspricht interessant zu werden!
Tolles Kapitel - bitte ganz schnell weiter so!!!!
Von: abgemeldet
2004-12-12T17:35:09+00:00 12.12.2004 18:35
*jubel* TOLL,GENIAL,KRASSusw. Ich liebe diese FF!!!!! Hoffe es geht ganz schnell weiter >.<


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