First Tears
~*~Noir...~*~
~*~Das ist ein Name...Ein Schicksal aus alten Zeiten...~*~
~*~Zwei Mädchen die den Tod beeinflussen~*~
~*~Ihre dunklen Hände beschützen den friedlichen Schlaf des Neugeborenen~*~
Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen des neuen Jahresbeginns kitzelten Kirika's Nase und zwangen sie ungewollt aufzustehen. Zu gerne hätte sie noch weitergeschlafen. Weitergeschlafen, um ihren Träumen nach ihrer Vergangenheit zu suchen. Sie machte das Bett zurecht und ging in die Küche. Wieder Mal, vor Silvester, waren sie und Mireille umgezogen um ihren Aufenthalt weiterhin geheim zuhalten. Eine neue Stadt... New York...
Der Name Noir war in allem Munde unter den Auftragskillern. Sie konnte sich nur ungewollt an die neue Umgebung gewöhnen. Aber eigentlich war es ihr egal, solange sie nur ihre Uhr und ihren Schülerausweis bei sich hatte. Das war das letzte Überbleibsel ihres alten Lebens.
Immer noch waren sie und Mireille auf der Suche nach Le Soldat um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Kirika erhoffte sich ihr wahres Ich zu finden.
Als sie in der Küche ankam, nahm sie sich ein Brötchen und biss herzhaft hinein. Als sie mit diesem kleinen Frühstück fertig war, blickte sie in das Wohnzimmer, in dem Mireille in ihrer gewöhnlichen Morgenposition saß und auf ihrem Laptop herumhantierte. Kirika hatte eigentlich wenig Ahnung von Mireille's Arbeit am Laptop, aber es reichte doch wenn Mireille sie hatte. "Guten Morgen Mireille..." sagte sie und stellte sich hinter sie. "Oh guten Morgen. Gute Nachricht!" erwiderte Mireille. Kirika wusste nicht so ganz was sie damit meinte und legte ihren Kopf etwas schief. "Wir haben einen neuen Auftrag. Zieh dich an, es geht gleich los! Alles weiter erzähle ich dir auf der Autofahrt!" Kirika nickte und verschwand in ihr Zimmer... Ihr Zimmer? Hatte sie denn ein Zimmer? Eher war es nur ein Aufenthaltsraum für sie, indem sie ihre Sachen aufbewahrte. Was war schon ein zuhause, wenn sie keinen Bezug dazu hatte. Kein Zuhause... Kein eigenes Zimmer... Keine Familie... Nur ihren Namen Kirika Yuumura... Der wohl nicht Mal ihr richtiger war, aber trotzdem hang sie an ihm. "Beeil dich!" rief Mireille. In diesem Moment trat Kirika in Jeans und einem einfachen Shirt vor sie und nickte. Sie verließen die Wohnung und Mireille verschloss die Tür mehrfach bevor sie zu ihrem Auto gingen.
Als sie losfuhren begann Mireille dann wie gewohnt, alles zu erklären. "Also, unsere Auftraggeber ist Harrison Deblon, ein sehr reicher und angesehener Mann. Er bittet uns für zwanzig Tausend, seine Frau und sein neugeborenes Baby aus dem Weg zu schaffen. Seine Frau, Marissa Deblon, hat ihn mehrfach betrogen und ihn für einen jüngeren Mann verlassen, der sie aber danach sitzen ließ. Sie leben jetzt in Scheidung und Deblon will keine Rechte übernehmen. Er meint wohl er kommt billiger davon wenn er die Beiden einfach tötet. Soweit verstanden?" Mireille blickte bei der Fahrt halbwegs zu Kirika und sah ihr Nicken, das von einem ausdruckslosen Blick begleitet wurde. "Gut." fuhr Mireille fort. "Die beiden Opfer leben in einer großen Villa, am Ende von New York. Deblon erwähnte dass sie viele Bodyguards hat. Wahrscheinlich befürchtete sie schon einen Anschlag. Wir teilen uns dann auf. Ich übernehme den Ostteil der Villa und du den Westteil." Damit war alles geklärt. Kirika hatte nicht vor jemals Nachfragen zu den Opfern zu stellen. Aber trotzdem fragte sie sich was der Klient wohl für ein Mensch sei, wenn er sogar sein eigenes Fleisch und Blut töten würde.
Mit einem heftigen Bremsen hielt Mireille das Auto an. Sie waren am Ziel, der Villa. Kirika stieg aus und atmete genüsslich die frische Luft ein. Ihr Blick wanderte über das ganze Anwesen. Mireille erklärte ihr kurz die Zimmeraufteilung. Im oberen Geschoss war also das Baby...
"Okay, du weißt was du zu tun hast. Finde und töte es. Ich übernehme die Deblon's Ex-Frau. Wir treffen uns dann wieder hier vor dem Gebäude. Alles klar?" - "Ja..." - "Dann los!" Mit diesem Satz verschwand Mireille zu der Eingangstüre und Kirika zögerte nicht, ihre Pistole schussbereit in die Hand zu nehmen. Sie rannte zur Eingangstür und vernahm die ersten Schüsse. In ihrem Kopf spiegelte sich die Melodie aus ihrer Uhr... Sie verdrängte dies sofort und rannte um die Villa herum, bis sie ein offenes Fenster sah. Sie schlich sich heran und sah einen schwarz gekleideten Mann. "Ich übernehme den Westteil..." flüsterte sie und schoss durch das Fenster. Als der Schuss verklang, riss der Mann die Augen auf und fiel um. Sie sah, dass ihr Schuss das Ziel erreicht hatte. Kirika kletterte rein und sah sich im Raum um. Sie dachte an die Zimmeraufteilung die ihr Mireille vorher erklärte und ihr wurde klar dass sie im Wohnzimmer war. Den Schuss mussten seine Kollegen mit Sicherheit gehört haben und es würde nur eine Frage der Zeit sein bis sich ihr ein Ansturm nähern würde. "Ich werde sie abfangen..." dachte sie sich und kroch hinter den Schrank in der Ecke.
Sekunden später knallte die Türe auf. Viele Stimmen waren zu hören, aber Kirika vernahm nur einzelne Wortfetzen wie "Was ist passiert?!" und "Wir müssen unsere Herrin beschützen!"... Sie konnte schlussfolgern das es fünf Männer waren und kroch soweit vor, dass sie die Männer sehen konnte. Sie hielt ihren Arm aus und schoss fünf Mal ab. Eins, der erste Mann wurde am Kopf getroffen und brach mit seinem letzten Atemzug zusammen. Zwei, der zweite Mann riss die Augen schmerzerfüllt auf und brach ebenfalls zusammen. Drei, der dritte Mann schoss mit letzter Kraft an die Wand, verfehlte Kirika aber weit. Vier, Schuss Nummer Vier erzielte auch den Tod. Doch Schuss Nummer 5 ging dem letzten Überlebenden der Fünf nur ans Bein. Er schrie auf und als er zusammenbrach, fiel im seine Pistole aus der Hand. Jetzt war der geeignete Zeitpunkt, hinter dem Schrank vorzukriechen und sie tat es auch. "Bitte, bitte tut mir nichts! Ich mache nur meine Arbeit!" flehte er leise und setzte bei diesem Satz immer wieder durch Schmerz aus. "Ich auch..." flüsterte Kirika, zielte auf seinen Kopf und drückte ab. Sie nutzte die kurze Pause um die Patronen zu wechseln.
Währendessen hatte sich Mireille bis in die zweite Etage erkämpft und stand vor Frau Deblon. "Wer bist du?!" schrie sie erschrocken. "Das tut nichts zur Sache!" erwiderte Mireille und zielte auf sie. In diesem Moment schrie die Frau verzweifelt nach Hilfe, den sie wusste der Tod hatte einen Boten geschickt. "Deine Schreie werden dir nicht nützen. Niemand wird dir helfen!" sagte Mireille etwas grinsend und gab ihr den Gnadenstoss mit einem Kopfschuss. Sie rannte nach unten und setzte sich ins Auto. Nun musste sie nur noch auf Kirika warten.
Kirika hingegen rannte in diesem Zeitraum in die zweite Etage. "Alles ruhig. Mireille hat wohl..." sie schaute auf die Leichen von sechs Bodyguards. "ihre Arbeit beendet..." fügte sie hinzu und betrat das Kinderzimmer. Es war da zweite Zimmer nach dem Treppenaufstieg. Kirika hatte sich alles gut gemerkt.
In der Wiege lag ein kleines Mädchen, nicht einmal einen Monat war sie alt. Als Kirika auf sie zielte, öffnete das Baby seine Augen. Kirika stockte der Atem und ihre Hand begann leicht zu zittern. Was tat sie? Auftragskillerin, als das durfte sie sich bezeichnen. Es war das erste Mal, das jemand der Klienten forderte ein Baby zu töten... In einem kleinen Moment zweifelte sie an dem was sie tat. Durfte sie so einfach den Tod beeinflussen? Durfte sie das...?
In diesem Moment erinnerte sie sich an den Spruch, der sie in ihren Gedanken immer begleitete. "Noir... Das ist ein Name... Ein Schicksal aus alten Zeiten... Zwei Mädchen die den Tod beeinflussen... Ihre dunklen Hände beschützen den friedlichen Schlaf des Neugeborenen..." sagte sie leise und zielte wieder auf das Baby, das in diesem Moment die Augen schloss. "Ich trage diesen Namen... Es ist mein Schicksal... Zu töten..." flüsterte sie und dabei liefen ihr ein paar Tränen die Wange herunter und fanden sich am Kinn von Kirika wieder. Sie vereinten sich zu einer großen Träne, die durch das Licht der Lampe, wie eine Perle glitzerten. Als die Tränenperle auf den Boden tropfte, fiel ein Schuss. Sie hatte es getan...
Das erste Mal seit sie sich erinnerte, hatte sie Tränen vergossen. Kirika betrachte den leblosen Körper des Babys. Aus der Schusswunde am Kopf trat langsam das Blut heraus. Sie wischte sich schnell die Tränen ab und nahm die Decke die neben der Wiege lag. Sie deckte es über das tote Baby und verließ das Zimmer. Mit einem letzten Blick der Trauer verließ sie das Haus und ihr Blick wurde wieder leer.
"Erledigt..." sagte sie als sie zu Mireille ins Auto stieg. "Was hat das so lange gedauert? Ich dachte schon sie hätten dich gekriegt!" Sie wollte ihr noch eine Standpauke geben, dass Schnelligkeit das wichtigste war. Aber sie beschloss nichts mehr zu sagen als sie in Kirika's Augen schaute. Sie sahen anders als sonst aus... Sie konnte sich nicht erklären warum... Aber sie sahen anders aus...
Und so drehte sie einfach nur den Autoschlüssel um und fuhr los...
Zurück zu ihrer Wohnung...
Zurück zum warten auf neue Aufträge...
Zurück um ihre Leben weiterzuführen... Das Leben von Noir...
~ENDE~
!!!!!So, ich hatte einfach mal Lust eine FF zu Noir zu schreiben... Ich mag den Anime einfach total...^,^ Wie man sieht, handelt es mehr von Kirika. Ich finde diesen Chara einfach so Hammer, vor allem die Augen... Deswegen kam es wohl auch zu dem Titel "First Tears"... Na ja... Es ist schon lang her, dass ich nicht mit der ,Ich-Form' geschrieben habe, aber ich wollte das Ergebnis einfach veröffentlichen...^.^ Ich würde mich freuen, wenn jeder der es gelesen hat, ein Kommi mit seiner ehrlichen Meinung hinterlässt...^-^ Nur Kritik kann einen besser machen...;-P Ich danke schon Mal im Voraus...^-^ Kisuna-Chan!!!!!
