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Complicated live

von

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Die Begegnung

„Es ist so ein wunderschöner Tag und ausgerechtet heute muss ich nachsitzen.“ Vivien sitzt alleine im Klassenzimmer und wartet darauf, dass endlich einmal ein Lehrer erscheint. Obwohl sie selbst schuld daran ist, dass sie nach sitzen muss, sieht sie es dennoch nicht ein. Sie hatte heute Morgen doch nur verschlafen und darf deswegen die verpassten Stunden nachholen? In keinster Weise akzeptabel! „Nachsitzen allein ist schon die Hölle, aber dann noch bei dieser Hitze! Das hält doch kein Mensch aus, kein Wunder. Wir haben 25°C im Schatten und gehen immer noch mit der Winteruniform in die Schule. Aber ab nächster Woche können wir zum Glück die Sommeruniform tragen. Da wird das Nachsitzen wenigstens ein bisschen erträglicher.“ Vivien schaut angesichts dieses Gedankens automatisch an sich selbst herab. Die Winteruniform besteht aus einem roten Mini-Falten-Rock, dazu ein passendes langärmliges Oberteil mit Kragen und roten Ärmelspitzen. Am Kragen ist zudem noch ein blaues Tuch angebracht, das den Kragen zusammen hält. Außerdem trägt sie schwarz-weiße Turnschuhe und weiße Kniestrümpfe, deren Ende zwei rote Streifen zieren. Die Sommeruniform ist größtenteils gleich. Nur, das Oberteil ist kurzärmlich und die Strümpfe gehen lediglich bis zu den Knöcheln. Vivien fächert sich mit ihrem Block Luft zu, anschließend sieht sie zu einen Baum, der im Schulhof steht. Auf einem der Äste sitzt ihr Kater Kususu, der bereits auf die junge Frau wartet.
 

Vivien winkt ihm zu und der kleine Kater beginnt die Ohren zu spitzen, als Zeichen der Freude. Kususu ist ein kleiner orange-roter Kater mit einem rosa Halsband, welches eine kleine Glocke beherbergt. Vivien wartet nun schon fast fünf Minuten, doch noch immer ist niemand da. Sie verspürt Hunger und entnimmt aus ihrem Ranzen eine Lunchbox. Gerade als sie anfangen will zu essen, kommt ihre Klassenlehrerin rein. „Also, nein Vivien, zu erst nach sitzen und dann noch rotzfrech Mittagessen oder was?“ Na prima, jetzt muss sie gleich noch mal nachsitzen. Nach einer Stunde nachsitzen kann Vivien endlich nach Hause gehen. Der kleine Kater kommt vom Baum runter und schnurrt an Viviens Beinen entlang, was diese dazu bringt in die Knie zu gehen und ihren kleinen Freund zu streicheln. Danach machen sich beide auf den Heimweg. Vivien trägt ihre Haare zwar stets offen, aber ein paar Haare flattern dennoch trotzig bei Wind in ihr Gesicht. Sie liegen so, dass immer ein Auge oder aber die Nase bedeckt ist.
 

Die, die denken Vivien würde jetzt zu ihren Eltern gehen, täuschen sich. Vivien ist ein Waisenkind und lebt bei der Familie Uisusenu. Die beiden sind Forscher und waren früher mal die Professoren ihrer Eltern. Obwohl es Vivien und Kususu nicht weit nach Hause haben, rennen sie so schnell sie können. Mrs. Uisusenu kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn Vivien nachsitzen muss. Sie drängelt Vivien stets dazu sich zu benehmen, denn dann müsste die junge Frau auch nicht ständig nachsitzen. Und immer wenn sie vom Nachsitzen nach Hause kam, musste sich Vivien eine Standpauke anhören. Doch heute soll sich alles ändern.
 

Vivien steht inzwischen vor dem zwei Meter hohen Gartentor. Sie öffnet es und geht mit Kususu einen zwei Meter langen Weg zur Haustür. Kurz bevor sie ins Haus geht, schaut sie noch schnell in den Briefkasten, nichts drin. Also holt sie ihren Schlüssel raus und steckt ihn in das Schloss. Noch drei Mal tief ein und aus geatmet, kann der Schlüssel nach links gedreht werden. Das Schloss macht „klack“ und die Tür geht auf. Sie tritt ein und zieht ihre Turnschuhe aus sowie ihre Hausschuhe an.
 

Wenn sie an der Tür steht, ist vor ihr ein langer Gang, rechts eine Treppe, die eine Etage höher führt. Hinter der Treppe, auf demselben Gang, liegt das Labor der Uisusenus und dahinter das Badezimmer. Links im Gang, noch vor der Treppe, das Wohnzimmer und dahinter die Küche. Hinter der Küche ist ein weiterer Ausgang. Er führt in den Hinterhof, wo eine Menge seltener Pflanzen wachsen, die Mrs. Uisusenu selbst züchtet. Auf der zweiten Etage befinden sich rechts das Schlafzimmer der Uisusenus und ihr Schreibzimmer. Links dagegen Viviens Zimmer und zwei weitere Gästezimmer. Am Ende jedes Ganges, ist ein großes Fenster, durch das man auf den Garten schauen kann. Eine Etage über dem Eingang, wo Vivien gerade steht, findet sich ein Gästebadezimmer, von Vivien vorrangig genutzt.
 

Vivien will nun in ihr Zimmer gehen, doch das klappt fast nie unbemerkt. Mrs. Uisusenu wartet immer im Wohnzimmer und will sie zur Rede stellen. „Ok, wie du willst. Du kannst unser Gehilfe werden.“, hört Vivien Mr. Uisusenu sagen. „Gehilfe?“, wiederholt Vivien und wird neugierig. Sie geht mit Kususu ins Wohnzimmer und bleibt dort stehen. Mrs. Uisusenu bemerkte das Vivien wieder von der Schule zurück ist und sagt: „Ah Vivien, du bist schon wieder zurück?!“ „Schon?“, denkt sich Vivien. //Bin ich hier richtig? Ich bin eine Stunde zu spät von der Schule gekommen und sie hat es nicht bemerkt? Oder sie hat es bemerkt und sagt es nur nicht. Oder vielleicht doch nicht! Mein Gott ist das verwirrend.// „Kenji, wir wollen dir Vivien vorstellen.“, sagt Mr. Uisusenu. Erst jetzt bemerkt Vivien den Jungen im Raum.
 

Er hat eine blaue Hose mit einem schwarzen ärmellosen T-Shirt an. Außerdem ein Stirnband, das sein Haar ein bisschen höher hält. So gehen ihm die Haare bis zum Kinn. Er hat aschblondes Haar und grau-blaue Augen. Kenji streckt ihr seine Hand hin und sagt: „Hallo, ich bin Kenji, schön dich kennen zu lernen. Ich wusste ja gar nicht das sie eine Tochter haben Mrs. und Mr. Uisusenu!“ Vivien, die ihm gerade die Hand schütteln will, schlägt diese plötzlich weg. „Sie sind nicht meine Eltern! Ich bin eine Waise!“ „Also, wirklich Vivien, er hat es doch nicht so gemeint!“, sagt Mrs. Uisusenu. „Entschuldige dich auf der Stelle!“ Da wäre es Vivien ja lieber gewesen, wenn Mrs. Uisusenu gemerkt hätte, dass Vivien nachsitzen musste. Dann wäre sie nicht so ausgeflippt.
 

Seit sie die Hand weg schlug, hat Vivien die anderen nicht mehr angesehen, seine Blicke dabei im Nacken spürend. Vivien schaut Kenji wieder an und sagt: „Entschuldigung, du hast es ja wirklich nicht so gemeint.“ Nun mischt sich auch mal Mr. Uisusenu in das Gespräch ein: „Vivi-chan, du kannst ihn ja mal in das erste Gästezimmer bringen, er wird ab heute bei uns wohnen.“ „Was, er wohnt bei uns? Und auch noch gleich neben mir?“ „Ja, du hast richtig gehört und wenn du nicht bald hoch gehst, werde ich meiner Frau sagen wie spät es wirklich ist!“
 

Mr. Uisusenu weiß wie er Vivien erpressen kann. Diese fordert Kenji auf, ihr zu folgen und geht dann die Treppe rauf. Vivien bleibt vor dem ersten Gästezimmer stehen, das neben ihrem ist. Sie öffnet die Tür und wies ihn in sein Zimmer ein, indem nur Bett und Kleiderschrank stehen. „Wow, ist das ein großes Zimmer.“ „Hm, ja, es geht, aber mein Zimmer ist größer und eins wollen wir gleich mal sagen, ohne MEINE Erlaubnis darfst du es nicht betreten. Ist das klar?“ Kenji nickte nur tonlos. Vivien wird beauftragt Kenji beim Einräumen seiner Wäsche zu helfen. Kenji sagt eine ganze Weile nichts, bis er Vivien fragt: „Kann es sein, dass deine Eltern Mrs. und Mr. Fukuda waren? Die beiden sind meine Vorbilder. Ich habe mir immer gewünscht sie kennen zulernen und dich natürlich auch!“ Vivien glaubt ihren Ohren nicht trauen zu können. Wieder tat ein Mensch etwas, was sie nicht ausstehen kann. Er wagt es ihre Eltern zu erwähnen. Vivien schaut Kenji böse an und sagt dann: „Du wirst es bereuen dies gesagt zu haben!“ Sie wendet sich ab und geht aus Kenjis Zimmer. Von diesem Tag an macht Vivien mit Kususus Hilfe Kenji das Leben schwer.

Die Wahrheit kommt ans Licht

Kenji ist bereits seit 2 Wochen bei den Uisusenus, doch von einem guten Anfang konnte dabei keine Rede sein. Gleich an seinem ersten Tag traf er auf Vivien, die Tochter seiner Idole, die ihn seit dem ärgert wo sie nur kann. Er selbst kann sich den Grund dafür nicht erklären. Unterstützt wird Vivien dabei von ihrem Kater Kususu und Kenjis Leben somit noch schwerer. Sobald Kenji und Vivien in der Nähe der Uisusenus sind, verhält sie sich ihm gegenüber ruhig, doch kaum das niemand bei ihnen ist, hat es Kenji nicht leicht. Sie schuppst ihn und wenn er Aufträge von den Uisusenus bekommt, nervt sie ihn so sehr, dass er seinen Auftrag nicht gründlich genug ausführen kann. Dies wiederum sorgt für zusätzlichen Ärger, den er in diesem Fall von seinen Auftraggebern selbst abbekommt. Vivien möchte den Störenfried in ihrem Leben einfach nur loswerden. Kususu hilft ihr dabei, indem er in Kenjis Sachen pinkelt und seine Wände zerkratzt. Der Junge kann ihn nur nie erwischen und ärgert sich maßlos darüber. Doch die Uisusenu bekommen von alldem nichts mit, da Kenji nicht petzt. Er glaubt daran, dass sie irgendwann mal aufhört.
 

Eines Morgens wacht Kenji auf und was fällt da gleich als erstes in seinen Blickwinkel? Kususu, der genüsslich seine Wände zerkratzt. Er steht auf und schnappt sich Kususu, der gerade aus der Tür laufen will. „So du Mistvieh, jetzt habe ich dich.“ „Was für ein Mistvieh hast du, Kenji?“, vernimmt der vermeidliche Tierquäler eine Mädchenstimme hinter sich. Er dreht sich um und sieht Vivien vor sich stehen. Sie trägt ihre Sommeruniform und ihr linkes Auge ist von ihren Haaren bedeckt. Vivien sieht ihn finster an und erblickt Kususu in seinen Händen, der jammert und wimmert und versucht sich zu befreien. Kenji hat keine Zeit um zu begreifen, was jetzt los ist, als Vivien ihm auch schon eine klatscht. Kususu befreit sich und versteckt sich anschließend hinter Viviens Beinen. „Hör mir gut zu, Kususu ist mein bester Freund und niemand wagt es ihn ein Mistvieh zu nennen, klar?“ Kenji bejaht es mit einem Nicken. Sein Blick fällt dabei auf das weiße Schweißband an ihrem Handgelenk. Es ist nichts besonderes, dennoch passt es in seinen Augen nicht wirklich zur Uniform.
 

„Vivien, kommst du jetzt endlich runter? Du kommst sonst wieder zu spät zur Schule.“ Vivien geht die Treppe runter, begleitet vom Kater, der sich jedoch erst nach ihrem Ruf in Bewegung setzt. Kurz vorher dreht er sich noch mal zu Kenji um und streckt ihm die Zunge raus. Kenji kocht vor Wut und wirft ihm einen seiner Schuhe zu, dem Kususu geschickt ausweicht und über die Treppe verschwindet. Der Junge steht immer noch am selben Fleck, als Vivien unten bereits die Haustür schließt. Erst jetzt merkt Kenji, dass ihm das linke Auge schmerzt. Er geht ins Gästebadezimmer, schaut in den Spiegel und bekommt einen großen Schreck. Vivien hatte gar nicht mal so stark zugeschlagen und er trotzdem ein ordentliches blaues Veilchen. Kenji geht duschen, zieht sich um und macht seine sonst halslangen Haare zusammen, die er die ganze Zeit offen getragen hat. Anschließend begibt er sich runter in die Küche. Mr. Uisusenu und Mrs. Uisusenu sitzen bereits am gedeckten Tisch. Mr. Uisusenu liest die Tageszeitung und Mrs. Uisusenu ist in ein Buch vertieft. Kenji beachten sie noch nicht, wodurch dieser lautlos zum Kühlschrank geht. „Haben wir was vergessen oder wieso gehst du zum Kühlschrank?“, will Mrs. Uisusenu wissen. „Ach nein, sie haben nichts vergessen. Ich brauche nur etwas Eis.“
 

Mr. Uisusenu und Mrs. Uisusenu blicken auf, getrieben durch eine Vorahnung. Mrs. Uisusenu steht auf und geht zu Kenji, der sich mittlerweile Eis aus dem Kühlschrank genommen hat. Sie greift ihm an die Schulter, dreht ihn zu sich und erblickt dabei das blaue Auge. „Lass mich raten, Vivien hat dich geschlagen, oder?“ Kenji will nicht antworten. Mrs. Uisusenu betrachtet das Auge. Für sie ist es nichts Neues, wenn Vivien jemandem ein blaues Auge verpasst. In der Schule prügelt sie sich immer mit ein paar Jungs aus der Parallelklasse, einer der Gründe wieso sie ständig nachsitzen muss. „Hmm... die Kleine wird Ärger bekommen, wenn sie aus der Schule zurückkommt.“
 

„Aikiko. Bitte beruhige dich.“, versucht Mr. Uisusenu seine Frau zu beruhigen. „Nein!“, sagt Kenji und beide starren ihn an. „Nein, ich will nicht dass sie Ärger bekomm! In dem Falle könnten sie Vivien auch gleich für die anderen Sachen bestrafen die sie mir angetan hat.“ „Was hat sie denn angestellt?“ „Na, z.B. die Störungen bei meinen Aufträgen oder Kususu damit beauftragt meine Wände zu zerkratzen sowie meine Sachen zu versauen.“
 

„Sie tut was? Das wird einen Monat Hauserrest geben.“ Kenji wird erst jetzt klar was er da angerichtet hat. Er hat, obwohl er es nicht wollte, Vivien verpetzt. Obwohl sich in ihm alles dagegen wehrte, war sein Mund offenbar schneller wie sein Gehirn. Uisusenu meldet sich zu Wort: „Was hast du denn getan, dass sie dich geschlagen hat und seit wann geht das so?“ „Ich habe Kususu Mistvieh genannt, das hat sie mitbekommen und ärgert mich seit ich hier bin. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich sie auf Grund ihrer Eltern bewundere und seitdem ist sie so fies zu mir.“ Den beiden Uisusenus wird nun klar was sich hier abspielt. „Kenji, du kennst also die Eltern von Vivien?“ „Ja, ich kenne sie. Sie sind meine Vorbilder. Ich habe sogar ein uraltes Bild von ihnen auf dem selbst Vivien mit oben ist. Allein aus diesem Grund habe ich sie überhaupt wieder erkannt.“ Die Uisusenus bitten Kenji sich zu setzen und erzählen ihm nun von Viviens Vergangenheit.
 

„Alles begann an ihrem 6. Geburtstag. Wie du bereits weißt, ist Vivien das Kind des Forscherteams Fukuda. Mrs. Fukuda züchtete Pflanzen, die sehr selten waren und unter anderem für Kosmetik und Medizin verwendet wurden. Mr. Fukuda war ein Computer Experte, der gerne Maschinen und Roboter baute. Er hätte sogar für die Armee Waffen herstellen können, lehnte diesen Auftrag jedoch ab. Zu Viviens 6. Geburtstag bekam sie Kususu geschenkt. Er war schon damals ihr einziger Freund, weil die anderen Kinder ihres Alters sie aufgrund ihres Stammbaums nicht ausstehen konnten. Die Fukudas wollten, dass Vivien als ganz normales Mädchen aufwächst, zumindest soweit wie das möglich war. Eines Tages wurden alle drei entführt.
 

Eine geheime Organisation verlangte von den beiden Waffen zu bauen und Gifte zu entwickeln. Wenn sie dies nicht täten, würden sie Vivien umbringen. Beide gingen auf die Forderungen ein, doch die entwickelten Sachen hatten keinerlei Wirkung. Nach einer Weile flog der Schwindel auf und selbst der Chef der Vereinigung wurde hellhörig. Die Fukudas hatten Angst um ihre Tochter, verschwanden aus der Organisation und versteckten sich in ihrem eigenen Labor, von dort aus wollten sie die Polizei rufen.
 

Doch die Organisation hatte voraus gedacht. Ihr Boss wusste, dass sie sich hier stecken würden. Lediglich die Zeit entschied darüber wann. Sie sprengten das Labor, um damit die einzigen Zeugen zu töten. Das Labor brannte dabei komplett ab und die gesamte Familie landete im Krankenhaus. Vivien erholte sich sehr schnell, musste aber trotzdem die verordnete Bettruhe einhalten. Der Zustand ihrer Eltern stellte sich dabei als sehr kritisch heraus und führte schließlich zum Tod, was keinen der Ärzte verwunderte, da man das angesichts des Grades der Verletzungen bereits erwartet hatte. Vivien wurde später aus dem Krankenhaus entlassen, ohne einen Ort an den sie sich hätte verkriechen können. Gemeinsam mit Kususu machte sie sich auf die Suche nach einem Zuhause. An einem verregneten Tag klopfte sie bei uns an und bat um Asyl, um bei uns wohnen zu können. Wir gestatteten es ihr und bekamen dafür eine Bedingung aufgelegt: Wir sollten nie wieder über ihre Eltern reden! Sie wollte nie wieder an diese Sprengung erinnert werden!“
 

Kenji sitzt stumm da und bekommt ein schlechtes Gewissen. „Kenji, dir ist sicherlich das Schweißband aufgefallen, welches Vivien an ihrer linken Hand trägt? Das hat einen guten Grund. Nach dem Tod ihrer Eltern war Vivien seelisch total fertig. Sie wollte sich das Leben nehmen, indem sie sich die Pulsadern aufschneidet. Sie hat zwar überlebt, aber es sind Narben zurück geblieben, die sie mit dem Schweißband versucht zu verstecken.“ Kenji fühlt sich nicht wohl, als er das erfährt. „Tun sie mir einen Gefallen, bitte, bestrafen sie Vivien nicht. Es ist meine Schuld, dass sie sich so benimmt.“ Mr. und Mrs. Uisusenu nicken.
 

Der restliche Tag verläuft friedlich. Kenji erfüllt seine Aufgaben so gut und ordentlich wie er nur kann, aber immer mit einem unwollen Gedanken im Kopf. Gegen Mittag bittet Mrs. Uisusenu Kenji einkaufen zu gehen, sie bräuchte noch etwas fürs Mittagessen. Dabei führt Kenjis Weg an der Schule von Vivien vorüber. Um eine Vergrößerung seines schlechten Gewissens zu vermeiden, rennt er an dieser vorbei.
 

Im Laden besorgt er alles was auf der Liste steht. Als er aus den Laden raus geht, sieht er ein paar Mädchen in der Stadt rumlaufen die, dieselbe Schuluniform wie Vivien tragen. //Offenbar hat sie jetzt Schulschluss.// Kenji fast sich ein Herz und beschließt mit der jungen Frau zu reden. So schnell wie möglich rast er geradezu zur Schule, immer von der Hoffnung begleitet sie noch zu erwischen. Irgendwann kracht er gegen niemand anderes, als das Ziel seines Laufes selbst. „Hey du Idiot, hast du keine Augen im Kopf? Ich könnte dich...! Oh Kenji, sieh an, wen haben wir denn da?“ Kenji sieht Vivien nicht an und sammelt lieber die Lebensmittel ein, die ihm aus der Einkaufstüte entflohen.
 

Vivien hilft ihm dabei. Als beide gleichzeitig nach der Butter greifen, schauen sie sich an. „Es tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe, als wir uns kennen gelernt haben. Die Uisusenus haben mir alles über dich erzählt. Ich hoffe, wir können trotzdem Freunde werden.“ Vivien weiß im ersten Augenblick nicht was er meint. Kenji indes steht auf und geht schon mal vor. Vivien hockt immer noch auf dem Boden. Sie nimmt Kususu auf den Arm und steht ebenfalls auf. „Ich nehme deine Entschuldigung nur an, wenn du meine annimmst.“ Vivien weiß jetzt, dass Kenji ihr nicht wehtun will. Sie streckt ihm ihre rechte Hand hin. „Natürlich nehme ich sie an! Aber nur weil ich will, dass wir Freunde werden.“ Kenji schüttelt Viviens Hand. Kususu gefällt es im selben Atemzug überhaupt nicht, dass ein Junge so nah bei Vivien ist.
 

Nun gehen beide zusammen nach Hause. „Kenji, bevor ich es vergesse, das mit dem blauen Auge tut mir auch leid.“ „Ach, das habe ich schon wieder vergessen. So sehr tut es auch wieder nicht weh. Aber wie kommt es, dass du als Letzte die Schule verlässt?“ „Na ja, ich habe mich wieder mit ein paar Jungs aus der Parallelklasse geprügelt und musste ich mir eine Standpauke von meiner Klassenlehrerin anhören. Normalerweise hätte ich nachsitzen müssen.“ „Und wieso ist es heute nicht der Fall?“ „Wir bekommen nächste Woche eine neue Schülerin in die Schule, so eine super Reiche. Die Schule muss dafür natürlich tipp topp sein. Deswegen haben die Lehrer was Besseres zu tun, als auf mich aufzupassen.“
 

„Mein Gott, als ich in die Schule gekommen bin, haben die nicht so ein Theater gemacht, obwohl ich reicher bin als sie.“ „Vielleicht wussten sie nicht wer du bist?“ „Doch, doch, sie wussten wer ich bin, deshalb mögen mich die andern Schüler nicht. Die denken ich bin ein verwöhntes Gör.“ „Und, bist du ein verwöhntes Gör?“ „Hey, nur weil wir uns jetzt vertragen haben, heißt das noch lange nicht, dass du jetzt so frech werden kannst. Aber wer diese neue Schülerin ist, würde mich schon interessieren.“ „Ich glaube, das will jeder in deiner Schule wissen.“
 

Während des Heimwegs unterhalten sich die beiden weiter, zumindest bis Kususu anfängt zu fauchen. „Was hat sie denn?“, will Kenji wissen. „Was? Sie? Hihihihihi, du bist ein Idiot. Kususu ist ein ER. Du willst mir doch nicht sagen, dass dir das nicht aufgefallen ist?“ „Na ja, Kususu klingt sehr weiblich und dann noch das Rosaband um seinen Hals. Aber egal, was hat ER den nun, der Kleine?“ „Ihm gefällt es nur nicht, dass ich mich so gut mit Jungs, also mit dir, verstehe. Da wird der Kleine eifersüchtig. An deiner Stelle würde ich aufpassen. Er kann sehr schnell anfangen zu beißen und zu kratzen!“ „Ja und pinkelt immer in meine Wäsche!“ „Was? Hat er das etwa gemacht? Das wusste ich ja gar nicht. Tut mit Leid.“ „Nicht nur das, er hat auch meine Wände zerkratzt!“ Vivien schaut ihren kleinen Kater böse an: „Kususu?!“ Der kleine Kater versucht prompt alles mit seinen großen Augen wieder gut zu machen. „Hey, ist ja gut! So schlimm ist das nun auch wieder nicht, schließlich bin ja nicht zu schaden gekommen.“ „Na, wenn du meinst.“ Kenji und Vivien gehen auch den Rest des Weges zusammen und sind seit dem Tag die besten Freunde.

Die neue Schülerin

Vivien hat sich also nun mit Kenji vertragen. Nur Kususu lässt ihn nicht immer in Ruhe. Er will nicht, dass Kenji so einen guten Kontakt zu „seiner“ Vivien hat. Er kratzt und faucht Kenji an, wenn er sich Vivien nähert. Vivien bekommt das schon mit und bestraft Kususu immer mit einer Kopfnuss. Sie hofft, er wird so irgendwann mal aufhören Kenji zu ärgern. Kususu hat aber immer noch seine Vorteile gegenüber Kenji. Er kann immer noch im selben Bett schlafen wie Vivien und mit ihr zusammen baden und sie in die Schule begleiten. Das sind die einzigen Situationen, wo er mit ihr allein sein kann und diese genießt er natürlich.
 

Eines Tages kommt Vivien wieder zu spät in die Schule, sie hat nichts angestellt und doch muss sie nachsitzen. Allerdings anderes als es sonst immer ist. In der Cafépause will sie auf dem Schulhof zu Kususu gehen, als auf einmal eine Durchsage gemacht wird. „Mrs. Vivien Fukuda aus Frau Egowas Klasse wird nach dem Unterricht in mein Büro kommen. Ich wiederhole. Mrs. Vivien Fukuda aus Frau Egowas Klasse wird nach dem Unterricht in mein Büro kommen.“ Die ganze Schule lacht über sie. Sie wurde zwar schon öfters zum Direktor bestellt, aber noch nie auf diese Art und Weise. Der Direktor konnte sie noch nie richtig ausstehen und sie glaubt, er will sie nur ärgern.
 

Vivien geht nun nach dem Unterricht in die „Höhle des Löwen“. Während sie so durch das Schulhaus geht, bemerkt sie, dass alle Lehrer am putzen sind. „Die machen so einen Aufstand wegen so einer super reichen Göre. Mein Gott, als ich damals kam, haben die so was nicht gemacht.“ Vivien steht nun vor der Tür des Direktors. Sie klopft an und geht rein. Der Direktor sitzt auf seinem Stuhl mit dem Rücken zu Vivien.
 

„Vivien. Du weißt doch, dass morgen die neue Schülerin kommt?“ „Ja, das weiß ich. Deshalb sind die Lehrer auch heute wieder total daneben.“ „Und darum geht es auch.“ Er dreht sich mit seinem Stuhl zu Vivien und schaut sie böse an. „Unsere Schule braucht diese Schülerin. Sie wird unsere Schule berühmt machen. Nicht nur vom Sport her, sondern auch von der Leistung.“ „Und was hat das alles mit mir zu tun?“ „Ihre Familie hat gesagt, dass wir jeden schlechten Kontakt zu ihrer Tochter vermeiden sollen. Und das hat mit dir zu tun.“ „Was soll das heißen? Ich habe keinen schlechten Einfluss auf andere Menschen!“, brüllt Vivien. Der Direktor ignoriert Viviens Ausbruch und geht stattdessen zum Schrank, um eine Mappe aus einer Schublade zu holen. Vivien, die merkte, dass sie hier mit Wut nicht weiterkommt, versucht sich wieder zu beruhigen und sich auf das zu konzentrieren, was ihr nun unmittelbar bevor stand.
 

Er legt die Mappe auf den Schreibtisch und öffnet sie. Er blättert eine Weile durch und ließt dann einige Zeilen vor. „10 Verwarnungen wegen Beschädigung des Schuleigentums. Über 30 Verwarnungen wegen Prügeleien und dann noch Verwarnungen wegen zu spät Kommens. Aber wie gesagt nur Verwarnungen. Wenn es nach mir gehen würde, hätte ich dich schon längst raus geschmissen. Doch leider war uns das auf Grund deines Vermögens nicht möglich. Unsere Schule hätte Verluste gemacht, anstatt Gewinn.“
 

Vivien glaubte nicht was sie da hört. „Soll das heißen, ich darf nur auf der Schule bleiben, weil ich dir Erbin eines großen Vermögens bin?“ „So ist es. Du und deine Pflegeeltern konnten immer alles bezahlen. Und darauf war die Schule angewiesen. So gar Sachen und Projekte an denen du gar nicht beteiligt warst. Doch ab Morgen ist es anders.“ Vivien kocht vor Wut. „Und jetzt zu dem, warum du eigentlich hier bist. Ich und die gesamte Schule verbieten dir Kontakt zu der neuen Schülerin. Wir wollen nicht, dass sie so missratet wie du. Wenn du dich nicht an unsere Regel hältst fliegst du raus.“
 

Vivien will was sagen, doch der Direktor lässt sie nicht zu Wort kommen. Er schmeißst sie raus. Vivien hämmert noch eine Weile gegen die Tür, in der Hoffung, er würde sie wieder reinlassen. Nach einer Zeit lässt sie es sein. Sie geht auf den Schulhof, um Kususu abzuholen. Gerade als sie zwei Schritte aus der Schule gemacht hat, sagt ihre Klassenlehrein hinter ihr: „Ich hoffe du bleibst so wie immer. Denn dann habe ich die Möglichkeit, dich bald los zu sein, hahaha.“ Vivien kann nicht mehr. Sie rennt mit Tränen in den Augen über den Schulhof, raus auf die Straße, Richtung nach Hause. Kususu hat sie auf einmal total vergessen. Er rennt Vivien hinter her. Er will wissen, was los ist. Er kann sie nur weinen sehen. Als beide zu Hause sind, zieht Vivien ihre Turnschuhe aus und rennt hoch zu ihrem Zimmer, dabei rennt sie Kenji fast über den Haufen. Auch er bemerkt, dass Vivien weint. Sie schließt die Tür hinter sich und lässt niemanden rein. Nicht einmal Kususu, der mit Miauen versucht, ins Zimmer zu kommen.
 

Nun kommen die Uisusenus nach oben. Auch sie wollen wissen, was hier los ist. Obwohl die Tür verschlossen ist, können die anderen Vivien weinen hören. Mrs. Uisusenu klopft an die Tür und fragt: „Hey, Vivien was hast du denn? Ist irgendwas in der Schule passiert?“ „Lasst mich in Ruhe, ich will alleine sein!“ Kenji hat einen Einfall. „Vivien, hat es vielleicht etwas mit der neuen Schülerin zu tun, die morgen in deine Schule kommen wird?“ Auf einmal hört man nichts. Alle sind beunruhigt. Doch dann öffnet Vivien die Tür und sagt: „Ja, es hat was damit zu tun. Aber die Lehrer und der Direktor sind eigentlich die, die Schuld sind!“ Vivien weint auf einmal weiter.
 

Mrs. Uisusenu nimmt sie in die Arme und sagt: „Beruhig dich erst Mal. Komm erst Mal runter essen. Dann kannst du ja sagen, was vorgefallen ist.“ Alle fünf gehen runter in die Küche und Vivien erzählt was passiert war, während sie sich eine Suppe nach der anderen reinstopft. Als sie fertig ist, starren die andern sie an. Sie können es nicht glauben, was die Schule da die ganze Zeit gemacht hat. „Also Vivi-chan. Ich finde nicht, dass du negative Einflüsse auf andere ausübst. Die ganzen Verwarnungen hast du ja nur bekommen, weil die Jungs dich provoziert haben. Stimmt`s? Außerdem müssen wir doch man Besten wissen, wie du so bist. Wir müssen dich immerhin schon seit fast 10 Jahren ertragen.“, sagt Mr. Uisusenu während er sie anlächelt. Vivien weiß, dass Mr. Uisusenu dies nur gesagt hat, um sie zu beruhigen. Vivien wurde nicht immer provoziert, meistens hat sich auch angefangen, um ihre Wut und Trauer raus zu lassen. Aber das wussten die Uisusenus nur selten.
 

Mrs. Uisusenu schlägt vor, dass Vivien mal für eine Weile in ihr Zimmer gehen und sich hinlegen soll. Kenji, der mal kurz in sein Zimmer muss, geht mit Vivien zusammen hoch. „Vivien ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja, Kenji mir geht es wirklich gut. Bitte sorge dich nicht um mich. Auch wenn du es gut meinst." Kenji hat sie noch nie so erlebt. Er kennt sie zwar noch nicht so lange, aber dieses Verhalten passt nicht zu ihr. „Kenji, die ganze Sache erinnert mich an die Grundschule.“ „Wie meinst du das denn?“ „In der Grundschule wurde den Kindern immer erzählt, wenn sie sich mit mir abgeben, werden sie auf der Straße landen. Das glaubten die Kinder auch und ließen mich links liegen. Aber bis jetzt hat mich noch keiner ausgenutzt. Das ist echt fies, ich fühle so nutzlos.“
 

Kenji betrachtet Vivien von der Seite, bis sie in ihrem Zimmer verschwindet. Kususu rennt auch in Viviens Zimmer, bevor sie wieder die Tür schließt. Vivien legt sich in ihr Bett. Kususu springt auf ihr Bett und schmust sich an sie. Vivien lacht ihn an und nimmt ihn dann in den Arm. Sie dreht sich auf den Rücken und schaut das Schweißband an.
 

„Kususu, kannst du dich noch daran erinnern, als ich 10 Jahre alt war? Damals, als ich den ganzen Schmerz nicht mehr aus gehalten habe? Ich dachte immer, in die Grundschulzeit wäre die schlimmste Zeit gewesen, doch ich habe mich getäuscht.“ Vivien dreht sich auf die Seite, noch immer das Schweißband anstarrend. „Ich wette, die Lehrer oder die anderen Schüler werden mir nicht einmal die Chance geben, mich zu bessern. Obwohl, bin ja auch selber Schuld, ich hätte mich von Anfang an zusammenreißen können. Über die Hälfte der Schule kennt mich als eingebildete Kuh. Und die andere Hälfte als verwöhntes Gör, weil ich so viel Geld habe und immer alleine bin. Glaubst du, irgendjemand würde mich vermissen, wenn ich nicht mehr da bin? Wenn ich rückfällig werde und wieder versuche Selbstmord zu begehen?“
 

Sie will gerade das Schweißband weg ziehen, als ihr Kususu auf den Bauch springt. „Du hast Recht. Ich sollte es sein lassen. Immerhin werde ich die Schule eh bald wechseln, außerdem habe ich viel zu viel Angst davor, was ich sehen werde. Es sind ja immer noch Narben da. Und so lange du bei mir bist, werde ich am Leben bleiben.“ Sie legt die Hand wieder runter und schließt die Augen. Dann schläft sie ein. Kususu kann nicht schlafen, er schmust sich nur an ihren Arm.
 

Vivien lässt sich für den Rest des Tages nicht mehr blicken. In der Nacht steht sie nur mal auf, um ihre Hausaufgaben zu machen und ihren Ranzen zu packen. Dann geht sie wieder schlafen. Aber so richtig schlafen kann sie auch nicht. Sie wacht mehrmals in der Nacht auf. Sie starrt ein Weile auf die blanke, weiße Wand. Es ist nichts Besonderes an der Wand, sie ist nur weiß, dennoch starrt Vivien sie Minuten lang an. Da Vivien sowieso denn größten Teil der Nacht wach ist, kann sie auch früh genug aufstehen um, zur Schule zu gehen. Sie macht noch für die anderen Frühstück und ging dann mit Kususu in die Schule.
 

Vivien geht es schon etwas besser. Aber sie kocht auch vor Wut. Sie und einen negativen Einfluss auf andere Menschen. Als sie bei ihrer Schule angekommen ist, sieht sie einen großen Menschenhaufen auf dem Schulhof stehen. „He, Vivi-san. Do bi och scho dä!“, sagt ein Schüler aus Viviens Klasse. Er ist ein Russe, daher redet er so komisch. Er ist auch irgendwie der Einzige, der mit ihr redet. Aber beim Reden bleibt es meistens auch. „Ja, ich bin auch schon da. Habe heute mal nicht verschlafen. Aber sag mal, was ist eigentlich hier los. Ist das alles wegen der neuen Schülerin?“ „Sö is es. Di sin allä hie um de neuä Schulerin zu sehn.“ Vivien blickt sich um. Es scheint noch keiner da zu sein, der neu ist. Auf einmal wird Vivien auf die Schulter betippt. Es ist einer Schülerin aus ihrer Klasse: „Sag mal Vivien. Ist es wahr, dass man dir den Kontakt zu der neuen Schülerin verboten hat?“ Auf einmal steht Viviens ganze Klasse um sie versammelt herum. Sie tuscheln. „Ja, es ist wahr.“ Einige lachen und gehen weg. Vivien weiß nicht, wie sie sich aus der Sache retten kann, als auf einmal ein langes, schwarzes Auto auf den Schulhof fährt.
 

„Die Neue ist da.“, schreit irgendjemand. Alle, die um Vivien herum stehen, gehen zu dem Auto. Sie wollen die Schülerin sehen. Auch Vivien will die Neue sehen, doch sie wird auf einmal nach hinten gezogen. Es ist der Direktor: „Ich hoffe, du hast nicht vergessen, was wir gestern gesagt haben.“ Vivien schüttelt den Kopf. Der Direktor lässt von ihr und will reingehen. „Herr Direktor. Was meinte Frau Egowa damit, wenn ich bleibe wie ich bin, wird sie mich los haben?“ „Nun, ganz einfach. Wenn du wieder aus der Reihe tanzt, fliegst du, und da ist es mir egal, wer angefangen hat.“ Vivien ist irgendwie nicht froh das zu hören. Auf einmal bemerkt sie, dass der Schulhof leer ist. Sind sie denn schon alle wieder drin? Kususu klettert wie gewöhnlich auf seinen Ast und Vivien geht in ihre Klasse. Sie ist enttäuscht. Sie will die neue Schülerin auch mal sehen.
 

Während sie den Gang zu ihrem Klassenzimmer geht, sieht sie sich jede Schülerin an, in der Hoffnung, die Neue vielleicht unter ihnen zu erkennen. Doch dann merkt sie, dass sie so gut wie keinen in der Schule kennt. Auf einmal sind alle Menschen um sie herum fremd. Als sie ihn ihren Klassenzimmer ist, ist noch keiner da. Sie geht zu ihren Platz am Fenster und packt ihren Ranzen aus. Wo sind denn nur die anderen? Die anderen kommen nach kurzer Zeit. Auch wenn keiner mit Vivien spricht, bekommt sie mit, dass die neue Mikoto heißt und in dieselbe Klassenstufe geht, wie sie. Es muss nur noch ein Klasse für sie ausgesucht werden und hier kommen nur drei Klassen in Frage. Viviens Klasse, die, in welche die Jungen gehen, mit denen sich Vivien immer prügelt und dann noch die Klasse, aus der Vivien keinen kennt.
 

Vivien weiß, dass sie nicht in ihre Klasse kommen wird und das wissen auch der Rest der Klasse. Und nicht gerade Glücklich darüber, dass Vivien daran Schuld ist, dass sie nicht in ihre Klasse kommt. Der Rest des Tages verläuft so wie gewöhnlich. Vivien stellt auch nichts an, nur weil sie Blumendienst hat, verlässt sie erst lange nach allen anderen das Schulgebäude. Als sie auf den Schulhof kommt um Kususu abzuholen, bemerkt sie, dass er nicht da ist. Sofort macht sich Unruhe in ihr breit. Was kann ihrem Kususu nur passiert sein? Doch auf einmal hört sie die Glocke, die Kususu immer um seinen Hals trägt. Es kommt von der linken Seite der Schule. Halb verwundert, halb nervös geht Vivien dem Geräusch nach.
 

Als sie dort ist, staunt sie nicht schlecht. Kususu spielt mit einem anderen Mädchen. Es hat langes, glattes, schimmerndes, kastanienbraunes Haar, das es offen trägt. Aber sie hatte keinen Pony. Außerdem ist sie schlank und mittelgroß. Sie hat ein Stück Holz an einen Faden gebunden und zieht es immer vor Kususu weg. Das macht beiden anscheinend Spaß. „Kususu, komm her wir wollen nach Hause gehen.“ Kususu dreht sich zu Vivien, dann rennt er los und schnurrte wieder an Viviens Beinen „Oh, ist das deine Katze? Die ist total süß!“ „Ähm ... danke. Ja, er gehört mir. Er wartet jeden Tag auf den Schulhof auf mich. Aber was fällt dir eigentlich ein, ihn dir einfach zu nehmen?“
 

„Du machst dir wohl Sorgen, dass ihm etwas passiert? Keine Angst, ich habe ihm nichts getan. Ich finde es süß, dass er auf dich wartet. Aber willst du wirklich schon gehen? Kannst du nicht ein bissen warten?“ „Wieso? Wirst du abgeholt?“ „Nein, das nicht. Ich will nur nicht schon nach Hause. Meine Eltern sind noch nicht zu Hause und alles wird noch eingeräumt, ich würde mich dort nur langweilen.“ Jetzt wo sie Vivien gegenübersteht, bemerkt sie, dass das Mädchen grünbraune Augen hat. „Na gut, aber nicht mehr all zu lang, sonst bekomme ich zu Hause wieder Ärger.“
 

Das Mädchen strahlt Vivien an. „Jetzt will ich erst einmal deinen Namen wissen. Kususu kennst du ja schon ich bin Vivien Fukuda. Und du?“ „Ich Mikoto, Mikoto Takatashi. Ich bin seit heute auf deiner Schule.“ Vivien macht auf einmal ganz große Augen. „Sag mal, du bist doch nicht die super reiche Schülerin, oder?“ „Na ja ich will eigentlich nicht super reich genannt werden, aber ja, die bin ich. Wieso fragst du?“ Schreck. Vivien hatte, ohne es mitbekommen zu haben, die Regel des Direktors gebrochen. Sie hofft, dass er es nicht mit bekommen hat, doch es ist zu spät. „Fräulein Fukuda. Was habe ich ihnen gesagt. Ich habe ihnen doch jeden Kontakt mit dieser Schülerin verboten.“ Vivien dreht sich um und sieht den Direktor auf einmal vor sich stehen. „Nein ... bitte nicht. I ... ich wusste doch gar nicht, dass sie es ist.“ „Es hat keinen Sinn, sich rauszureden, Fukuda. Sie haben gegen die Vereinbarung verstoßen, was nun ihren umgehenden Verweis dieser Schule bedeutet..“ Vivien spürt die Wut in sich aufkochen. „Ich rede mich nicht raus, ich sage die Wahrheit!“, entgegnet sie trotzig und etwas zu laut als vielleicht gut war.
 

Er hört gar nicht auf Vivien. Er packt sie am Arm und will sie in die Schule ziehen. Doch Vivien wehrt sich und Kususu faucht den Direktor an. „Warten sie Herr Direktor. Sie sagt die Wahrheit bitte. Lassen sie Vivien in Ruhe.“ Mikoto weiß zwar nicht wirklich, was los ist, aber sie will Vivien helfen. „Oh nein, Fräulein Takatashi, dieses Mädchen ist kein guter Umgang für sie. Sie kommt zwar aus denselben Kreisen wie sie, aber so benimmt sie sich nicht. Sie wird sie nur negativ beeinflussen.“ Auch wenn man es Mikoto auf den ersten Blick nicht ansehen kann, kann sie sehr böse dreinschauen. „Wenn sie Vivien nicht sofort loslassen werde ich meinen Vater anrufen. Den einzigen negativen Einfluss den ich hier sehe, sind sie, Herr Direktor. Sie bestrafen Vivien ohne sie richtig anzuhören. Und außerdem kann keiner ein negativer Einfluss sein, wenn er so eine liebe und süße Katze hat.“
 

Mikoto holt ihr Handy aus dem Ranzen, um den Direktor zu zeigen, dass sie es ernst meint. „Ich werde meinen Eltern sagen müssen, dass sie mir verbieten wollen, mich mit meiner neuen Freundin zutreffen. Dass sie diese sogar von der Schule verweisen wollen, grundlos. Das wird für sie nicht zu geringe Konsequenzen haben. Und dann werde ich sicherlich die Schule wechseln. Das wollen sie doch nicht, oder?” Zuckersüßes Lächeln. Der Direktor reagiert sehr erschrocken und sieht ein das er verloren hat. Er erlaubt Vivien den Kontakt zu Mikoto mit den Worten: „Aber wenn Fräulein Takatashi, auf irgendeine Weise negativ auffällt, bekommst du nicht nur eine Verwarnung, haben wir uns das verstanden“ Vivien und Mikoto stehen noch eine Weile zusammen stumm nebeneinander. „Ich glaube wir haben jetzt genug gewartet, ich muss jetzt wirklich nach Hause.“ „Ist gut, ich kann verstehen, dass du hier weg willst“, sagte Mikoto und lächelt. Sie gehen noch zusammen über den Schulhof auf den Bürgersteig.
 

Vivien will gerade den Weg nach Hause einschlagen, als Mikoto sie noch mal kurz aufhält. „Was meinte der Direktor damit, dass wir aus denselben Kreisen kommen?“ Eigentlich will Vivien es einer fast Fremden nicht sagen, aber schließlich tut sie es doch, da sie Mikoto nicht verärgern will: „Meine Eltern waren auch reich. So wie deine. Nur dass meine Eltern nicht mehr am Leben sind.“ „Oh, das tut mir leid.“ „Ist schon Ok, ich bin mittlerweile drüber weg.“ Vivien weiß genau, dass sie sich damit nur selbst belügt, ihre Albträume jede Nacht sprechen eine ganz andere Sprache, aber das geht niemanden außer ihr selbst etwas an. Sie will sich gerade entgültig umdrehen, als sie bemerkt, dass Mikoto in die entgegengesetzte Richtung läuft.
 

„Sag mal, läufst du nach Hause?“, fragt Vivien „Ja das tue ich. Ich wohne nur zwei Straßen weiter.“ Vivien zieht ihre rechte Augenbraue hoch. „Du wunderst dich bestimmt, warum ich heute morgen mit dem Auto gekommen bin, oder? Na ja, meine Eltern mussten noch irgendwo hin und da haben sie mich gleich mitgenommen. Außerdem sagt mein Vater immer, ich solle ruhig zeigen, dass es mir und meiner Familie gut geht.“ „Würde ich nie machen. Mit Reichtum angeben verdirbt den Charakter. Außerdem sollte man manchmal auch an die Leute denken, denen es nicht so gut geht.“
 

Mikoto lacht: „Meine Rede. Ich merke es an meinen Eltern.“ Beide sagen wieder eine Weile nichts. „Hey Vivi-san. Hast du morgen Zeit? Dann könntest du zu mir kommen.“ „Und wieso sollte ich dich besuchen?“ „Na, weil ich meine Freunde immer zu mir nach Hause einlade, Vivi-san“. Freunde? Mikoto bezeichnet Vivien jetzt schon als Freundin? Irgendwie freut sie das, aber sie hat irgendwie auch Angst. Sie will es langsam angehen lassen. Sie weiß nicht, ob sie Mikoto jetzt schon als Freundin bezeichnen kann. „Seit wann sind wir denn Freunde und nenn mich nicht ,san´, klar?“ Wie sehr Vivien es hasst, mit ,san´ oder ,chan´ angesprochen zuwerden. Mr. Uisusenu ist der Einzige, der sie so nennen darf.
 

„Jetzt komm, wir sind aus den selben Kreisen und außerdem habe ich dich gerade eben vor dem Direktor gerettet.“ Mikoto hat Recht. Sie hatte Vivien geholfen. Warum kämpft Vivien so sehr dagegen an, mit Mikoto befreundet zu sein? „Ich habe nicht gesagt, dass du mir helfen musst.“ „Egal, Kususu hätte bestimmt nichts dagegen mitzukommen.“ Sie zwinkert Kususu zu und der kleine Kater spitzt vor Freude die Ohren.
 

Mikoto dreht sich um und geht weiter. „Ok, ich werde dich besuchen kommen. Und zwar gleich nach der Schule. Aber glaube nicht, dass sich das wiederholen wird.“ „Schön zu hören, also bis morgen.“ Im Nachhinein bereut Vivien den letzten Satz. Sie will doch keine Einzelgängerin mehr sein und hat das Gefühl, jetzt bei Mikoto Minuspunkte eingesammelt ein gesammelt zuhaben. Beide gehen nun auseinander nach Hause. Vivien weiß nicht was sie erwarten wird, aber es ist ihr auch egal. Irgendwas sagt ihr, dass sie es bereuen würde, wenn sie Mikoto nicht als Freundin akzeptieren wird. Sie weiß nur nicht was es ist. Aber diese Gefühl hatte sie auch schon damals bei Kenji.

Ein Anschlag mit Folgen

Irgendwie freut sich Vivien auf den heuten Tag oder irgendwie auch wieder nicht. Sie wurde von Mikoto nach Hause ein geladen. Doch keiner aus ihrer Klasse weiß, dass sie zu Mikoto geht und das ist auch gut so. Sie würden Vivien ja gar nicht mehr in Ruhe lassen. Vivien kommt in ihre Klasse und geht zu ihren Platz. Sie packt ihren Ranzen aus und setzt sich hin. Die ganze Klassekameraden reden nicht mit Vivien, weil sie dran Schuld ist, dass Mikoto nicht in ihre Klasse gekommen ist. Vivien ist daran gewöhnt, ignoriert zu werden, deshalb macht es ihr auch nichts aus. Der Tag wäre friedlich verlaufen, wenn Mikoto nicht vor Stundenbeginn noch mal in Viviens Klasse gekommen wäre.
 

„Guten Morgen, Vivi-san. Vergesse nicht, dass du nach dem Unterricht zu mir kommst. Du hast es mir gestern versprochen. Und wenn wir schon dabei sind, kannst du mir alles über die Schule mal erklären und mit mir Mathe lernen. Ich schreibe da morgen eine Arbeit und ich kann es nicht so richtig.“ Das hätte Mikoto sich wirklich ersparen können. Nachdem sie gegangen ist, steht auf einmal die ganze Klasse um sie herum. Sie verstehen Vivien nicht. Der Russe, der übrigens Pavel heißt, meldet sich mal wieder zu Wort: „I dachtä di hättä ma jädän Kontakt zü Mikoto verböten. Ünd wiso gähts du nach der Schül zu ihr nach Huse?“ „Weil man mir seit gestern den Kontakt zu Mikoto erlaubt hat und sie mich zu sich nach Hause ein geladen hat.“ Die Klasse fing an zu tuscheln. Man will Vivien gerade weiter aus fragen, als die Klassenlehrerin ins Zimmer kommt.
 

Sie ist schlecht gelaunt. Sie legt ihre Tasche auf den Stuhl und die ganze Klasse sitzt still auf ihren Plätzen. Die Lehrerin macht die Anwesenheitsliste und schaut dann durch die Klasse. Bei Vivien bleibt ihr Blick stehen. „Ich war gerade beim Direktor und habe da was mit bekommen über dich, Vivien. Und zwar dass du dich doch mit der neuen Schülerin treffen darfst, Typisch, du bekommst wohl immer deinen Willen. Schade, dann werde ich dich halt weiter Ärgern, bis du die Schule freiwillig verlässt. Raus auf den Gang und komm erst am Ende der Stunde wieder rein.“ Vivien muss, ob sie will oder nicht, gehorchen. Ein paar aus der Klasse finden es ungerecht und andere lachen nur über sie.
 

Nun steht Vivien draußen, ob wohl sie nichts gemacht hat. Das heißt bestimmt wieder Nachsitzen. Und dabei will sie nach den Unterricht zu Mikoto gehen. Auf einmal öffnet sich die Tür im Nebenzimmer und Mikoto kommt raus. „Oh, Vivi-san. Was machst du den hier draußen?“ „Ich bin raus geflogen weil der Direktor mir erlaubt hat mit dir rum zuhängen.“ „Muss ich das jetzt verstehen?“ „Nein, das werde ich dir alles später erzählen. Und warum bist du draußen?“ „Ich hole bei der Sekretärin meine Bücher ab. Die sind endlich gekommen.“ Mikoto geht und kommt später mit einigen Bücher in der Hand wieder zurück. Sie wünscht Vivien noch einen schönen Tag und geht dann rein. Vivien kommt es vor, als würde die Stunde nie enden. Als es dann endlich zur Pause klingelt, geht sie rein.
 

Sie packt die Sachen für die nächste Stunde aus und Sachen von der letzten Stunde ein. Auf einmal stellt sie fest, dass sie ihr Sportzeug vergessen hat. „Mist.“, denkt Vivien und in der nächsten Stunde hat sie schon Sport und bis nach Hause um es zu holen wird sie es nicht mehr schaffen. Sie hat noch nie das Sportzeug vergessen, aber sie weiß schon, wie die Sportlehrerin sein kann, wenn man es vergisst. Die zweite Stunde vergeht viel zu schnell und Vivien ist immer noch keine Ausrede eingefallen, was sie sagen soll, warum sie es vergessen hat. Doch auf einmal bemerkt sie, dass Kenji auf dem Schulhof steht und etwas in der Hand hält.
 

Er winkt sie raus und Vivien weiß sofort was er will. Vivien rennt auf den Schulhof zu Kenji. „Du hast was zu Hause vergessen.“ Total aus der Puste nimmt Vivien den Beutel mit den Sportsachen und sagt: „Ja weiß ich. Ich danke dir, Kenji, bin dir was schuldig.“ Sie winkt Kenji noch schnell zu und rennt hinter das Schulgebäude, wo die Turnhalle ist. Kenji macht sich wieder auf den Weg nach Hause. Vivien und Kenji wissen nicht, dass sie von Mikoto beobachten werden. Sie hat von den Fenster, das im Schulgang ist, alles gesehen.
 

Der Sportunterricht ist die Hölle für Vivien. Sie muss sämtliche Fragen über Mikoto beantworten. Und das geht schon in der Umkleide los. Sie hat keine ruhige Minute. Für die Mädchen ist es außerdem Vorschrift ihre Haare im Sportunterricht zusammen zubinden. Und dazu zählt auch, das keine Haare im Gesicht flattern. Aber da bei Vivien immer ein paar Haare im Gesicht flattern, dauert dies bei ihr immer am längsten und da sie von den andern Mitschülerinnen genervt wird, dauert es noch länger.
 

Die erste Hälfte der Stunde verbringen die Jungs draußen auf den Sportplatz und die Mädels in der Halle. In der zweiten Hälfte tauschen sie dann. Doch Vivien ist es irgendwie egal, wo sie Sport hat. Ihre Ruhe hat sie so oder so nicht. Egal beim Volleyball spielen oder beim Laufen oder beim Seilspringen. Immer wieder wird sie wegen der Sache mit Mikoto angesprochen. Irgendwann in der Stunde reicht es Vivien. Sie brüllt laut und deutlich, dass sie sich weigert, irgendetwas über Mikoto zu erzählen. Enttäuscht lassen die Anderen sie in Ruhe.
 

Nach dem Sportunterricht ist Cafépause. Das heißt eine 1/2 Stunde Pause. Vivien kommt aus der Sporthalle und entdeckt Mikoto, die schon auf dem Hof wartet. „Hallo Vivi-san. Kommst du mit rüber zu Kususu?“ „Nein, ich gehe rein, ich bin total fertig vom Sportunterricht. Und nenn mich nicht ,san´.“ Mikoto bringt Vivien doch noch dazu, zu dem Baum zugehen, wo Kususu wartet. Hier machen sie es sich gemütlich. „Du, Vivi-san. Darf ich dich mal was fragen?“ Vivien bejaht es mit einem Nicken, weil sie gerade dabei ist, ihr Essen zu verschlingen. „Wer war eigentlich dieser süße Typ, der dir vorhin dein Sportzeug noch vorbei gebracht hat?“ „Was? Ein süßer Typ? Achso du meinst Kenji.“ „Kenji, was für ein toller Name. Woher kennst du ihn denn?“ „Er wohnt bei mir. Er ist der Gehilfe meiner Pflegeeltern, wenn ich es mal so sagen darf“
 

„Sag mal, könntest du mich mit ihm bekannt machen?“ Vivien und Kususu schauen Mikoto mit großen Augen an. Kususu ärgert sich, dass jetzt auch noch Mikoto Gefallen an Kenji gefunden hat. Vivien wundert sich nur, dass jemand wie sie etwas von ihm will. Sie findet, dass Kenji eigentlich nicht so gut ausschaut. „Nun ja, mal sehen was sich machen lässt.“ Mikoto fällt Vivien auf einmal um den Hals und sagt: „Danke, danke, danke, bist echt ne super Freundin. Ich bin dir was schuldig.“ „Könnten wir das Thema Kenji jetzt abhaken? Ich wollte dich mal fragen, was wir heute nach der Schule noch so alles machen? Du hast doch nicht wirklich vor, den Nachmittag mit mir zu lernen?“
 

Das muss Vivien schon zu Hause und von daher hat sie keine Lust es bei jemand andern zumachen, wenn sie schon mal eingeladen ist. „Nein natürlich nicht. Das würde doch kein normaler Mensch aushalten. Ich habe mir vorgestellt, dass wir später in den Freizeitpark „Memory Park“ gehen.“ Bei diesen Namen schrillen in Vivien alle Alarmglocken. Sie kann diesen Park nicht ausstehen. „Ach Nein, keine Lust. Können wir nicht etwas anderes machen? Den Freizeitpark kenne ich, der ist öde.” Mikoto schaut Vivien von der Seite an, sie kennt Vivien zwar erst seit gestern, aber die Art, wie sie den letzten Satz gesagt hat, passt irgendwie nicht zu ihr.
 

Der Gong ertönt schneller als erwartet und so müssen sich die Mädels nun wieder von Kususu und einander trennen. Die nächsten beiden Stunden verlaufen friedlich, doch die Pause vor der letzten Stunde wird Vivien zum Verhängnis. Die Jungs aus der Parallelklasse haben mitbekommen, dass Kenji Vivien ihr Sportzeug in die Schule schaffen musste, weil sie es zu Hause vergessen hatte. Natürlich machen sie sich über Vivien lustig und natürlich lässt diese es sich nicht bieten. Wieder einmal prügelt sie sich mit ihnen und sie werden prompt von den Klassenlehrern erwischt. Das heißt für alle Nachsitzen.
 

Als die Schule nun aus ist, wartet Mikoto zusammen mit Kususu auf dem Schulhof auf Vivien. Auf einmal wird Mikoto von einem Mädchen angesprochen. „Sag mal, bist du Mikoto, die seit gestern auf unsere Schule ist?“ „Ja, die bin ich.“ „Du wartest bestimmt auf Vivien. Tja, da kannst du lange warten, die muss mal wieder Nachsitzen. Hat sich wieder mit ein paar Jungs geprügelt, selber Schuld.“ Irgendwie ist das Mikoto egal. „Sag, weißt du wieso sie nicht den ,Memory Park´ gehen will?“ „Keine Ahnung. Wir wollten mal einen Wandertag dorthin machen, alle sind sie hin gegangen, nur Vivien nicht. Sie ist in der Schule geblieben und hat dem Hausmeister bei der Arbeit geholfen. Sie wollte um jeden Preis vermeiden, dorthin zu gehen.“
 

„Achso, danke.“ Das Mädchen geht. Mikoto würde nur zu gerne wissen, wieso Vivien nicht in diesen Park gehen will. Kususu und Mikoto müssen nicht all zu lange warten. „Wie kommt es, dass du schon so früh aus der Schule kommst?“ „Ich habe den Jungs gedroht. Wenn sie nicht sagen das sie angefangen haben, werde ich dafür sorgen, dass sie bis zum Ende des Halbjahres jeden Tag nach sitzen müssen.“ „Und das hat geklappt?“ „Jep, siehst du doch. Aber egal, lass uns jetzt gehen.“ Vivien nimmt Kususu auf die Arme und geht zu Mikoto nach Hause.
 

Ortswechsel. Auf der anderen Seite der Stadt ist ein Hochsicherheitsgefängnis. Zwei Polizisten sind anscheinend auf ihre täglichen Kontrolle. Sie bleiben vor einer großen breiten Metalltür stehen. Nachdem sie die 12 Schlösser und die Tür geöffnet haben, treten sie ein. In dem Raum sitzt auf dem Bett ein Mann um die 50. „Sie können nun ungemerkt ausbrechen, Boss. Wir haben alles so gemacht wie sie es gesagt haben.“ „Gut, nach zehn Jahren Gefängnis kann ich nun das beenden, wo durch ich hier gelandet bin. Das letzte Mitglied der Familie Fukuda auslöschen. Dies ist die Rückkehr der Organisation P.O.I.S.O.N.“ Man hört ihn nur noch laut lachen.
 

In der zwischen Zeit sind die anderen vor ein mehr stockigen Gebäude stehen geblieben. „Was? Hier wohnst du?“ „Ja da oben in der 30 Etage.“ „In der 30 Etage? Mein Gott, so weit oben war ich noch nie!“ „Ach was so hoch ist doch gar nicht, dieses Haus hat immer hin 210 Etagen. Außerdem müssen wir so weit oben wohnen. In den untern Etagen die Büros und Geschäfte meiner Eltern.“ Vivien würde gerne wissen, womit Mikotos Eltern ihr Geld verdienen, aber sie ist so sehr von der Höhe des Gebäudes abgeschreckt, dass sie die Frage fallen lässt. „Sag mal, Vivi-san, haben deine Eltern denn wirklich nichts dagegen das du zu mir kommst, immerhin war die Einladung ein bisschen kurzfristig.“ „Ähm... nun ja meine Eltern waren, schon bissen überrascht, aber sie haben es mir am Ende doch erlaubt“
 

Die beiden Mädels fahren mit dem Fahrstuhl in die 30 Etage. Auf der Fahrt dorthin wirkt Mikoto nun doch etwas nervös. „Vivi-san, weißt du noch, wie ich dir gesagt habe, dass ich nicht gerne das Geld meiner Eltern zeige?“ Vivien nickt. „Nun, weißt du, das ganze Gebäude gehört meinen Eltern und sie haben mir deshalb nicht nur ein Zimmer zur Verfügung gestellt, sondern gleich eine ganze Wohnung.“ Kususu und Vivien glauben nicht, was sie da hören. „Ich finde es zwar sehr übertrieben, aber ich habe es nicht geschafft, meine Eltern zu überreden. Sie meinen, sie wollen doch nur das Beste für mich.“ Vivien weiß nicht, was sie sagen soll, sie kann sich nicht wirklich in Mikotos Situation einfüllen.
 

Aber sie ist sich sicher, dass Mikoto damit sagen will, dass es nicht nach ihrem Willen, sondern nach den Befehl von ihrer Eltern abläuft. Sie verlassen den Fahrstuhl und betreten die erste Tür die sie sehen. Sie machen es sich in einem Zimmer bequem. Sie machen Hausaufgaben und lernen Mathe. Vivien erzählt über die Schule und alles, was mit dem Direktor, und ihr zu tun hat und beantwortet, um Mikoto einen Gefallen zu tun, einige Fragen über Kenji. Zum Beispiel, wie alt er ist, was sein Lieblingsessen ist, oder seine Lieblingsfarbe. Durch die ganze Fragerei und Erzählerei vergeht die ganze Zeit sehr schnell. Was beide Mädchen sehr überrascht, besonders, weil Mikoto noch einiges vor hatte. Nun ist es Zeit für Vivien nach Hause zu gehen.
 

Vivien und Mikoto verabschieden sich und Vivien macht sich mit Kususu auf den Weg nach Hause. Unterwegs treffen sie durch Zufall auf Kenji. Er ist mal wieder Einkaufen und hat schwer zuschleppen. Vivien nimmt ihn was ab und nun gehen beide nach Hause. „Und wie war es?“ „Ach, es ging. Meine Freundin hat dich heute gesehen, wie du mir das Sportzeug in die Schule geschafft hast, und seitdem schwärmt sie für dich. Sie will dich mal kennen lernen und vielleicht auch mal mit dir aus gehen.“ „Das kennen lernen kann ich machen, aber mit ihr aus gehen werde ich nicht. Mein Herz gehört schon einen anderen Mädchen.“ „Ach echt und wer ist das? Kenne ich dir Ärmste vielleicht?“ Kenji bleibt auf einmal stehen. Er schaut ihr in die Augen und sagt: „Sag bloß, es ist dir immer noch nicht auf gefallen, dass ...“ Kenji kann nicht zu ende reden. Er fällt auf einmal zu Boden.
 

Vivien bückt sich sofort zu ihm runter und fragt was mit ihm sei. Dann sieht sie, dass er eine Kugel im Rücken hat. Vivien weiß sofort, was los ist und bricht in Tränen aus. Auf einmal steht ein großes, schwarzes Auto vor Vivien. Ein Mann steigt aus. Es ist der Mann, der aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Und Vivien weiß sofort seinen Namen. „Pyro Yoshi!“ „Sieh an, du erinnerst dich noch an mich. Tja, ich erinnere mich auch noch an dich, meine gute Vivien.“ Kenji krümmt sich vor Schmerzen und versucht auf zu stehen. „Du darfst dich nicht bewegen, sonst wird die Wunde noch schlimmer.“ „Er ist selber dran Schuld, wenn er nicht stehen geblieben wäre, hätte die Kugel dich getroffen und nicht ihn.“ Vivien kocht vor Wut. Kususu faucht Pyro an. Pyro hebt den Kater hoch und stopft ihn irgendwas in den Mund. Der Kater verstummt sofort. Dann wirft er Kususu auf den Bürgersteig und steigt wieder ins Auto.
 

Dann macht er die Autoscheibe runter und sagt noch zu Vivien: „Dieses Mal hast du noch Glück gehabt. Aber das nächste mal wird es anders sein. Ha ha ha ha.“ Er fährt weg und Vivien brüllt ihm noch hinterher: „Du Schwein, jetzt auch noch feige wegfahren. Ich sage es dir, du wirst es bereuen, aus dem Gefängnis ausgebrochen zu sein, das sage ich dir, Pyro.“ Vivien schaut wieder zu Kenji und sagt: „Ich werde nach Hause gehen und Hilfe holen.“ Kenji fast zu Viviens Hand und sagt: „Bitte gehe nicht, ich muss dir doch noch was sagen, es ist wirklich wichtig.“ Das sind Kenjis letzte Worte und er schließt die Augen. Er atmet krampfhaft und zittert leicht. Vivien rennt mit Tränen in den Augen nach Hause und bittet die Uisusenus um Hilfe. Die zögern nicht lange und rufen gleich den Krankenwagen. Hoffentlich halten Kenji und Kususu so lange noch aus.

Bye bye Kenji und Kususu

Vivien kann die letzte Nacht überhaupt nicht schlafen. Aber es liegt nicht nur daran, dass ihr kleiner Kususu, anstatt bei ihr im Bett im Krankenhaus liegt. Nein, es liegt auch mit daran, dass Kenji von dem Mann angeschossen wurde, der Viviens Eltern vor fast zehn Jahren umgebracht hatte. Kenjis und Kususus Zustand ist nicht besonderes gut. Die Chancen stehen schlecht, dass sie durch kommen. Vivien hat Schuldgefühle. Kenji hat die Kugel abbekommen, weil er dem Schützten plötzlich im Blick stand und Kususu wurde vergiftet, weil er Vivien beschützten wollte. Vivien geht es nicht besonders gut. Und dies merken auch die Uisusenus. Sie wollen Vivien eigentlich zu Hause lassen, doch sie weigert sich.
 

„Wenn ich in die Schule gehe, werde ich vielleicht ein bisschen vom gestrigen Tag abgelenkt.“ Sie geht, wie gewohnt zur Schule, doch nur eins ist anderes. Es ist, dass erste mal, seit sie in die Schule geht, dass Kususu nicht bei ihr ist. Irgendwie fühlt sich Vivien so alleine. Sie nimmt überhaupt nichts wahr, auch nicht das Mikoto auf einmal vor ihr steht. Erst als sie etwas sagt, bemerkt Vivien, dass sie in der Schule ist. „Hallo Vivi-san. Da wir gestern so viel Zeit mit quatschen verbracht haben, konnten wir gar nicht das machen, was ich vorbereitet habe. Was hältst du davon morgen nach Schule gleich noch mal zu mir zu kommen? Nanu, wo ist denn Kususu?“ „Er ist im Tierkrankenhaus. Er wird notoperiert.“
 

Mikoto macht große Augen. „Wa ... was? Wi ... wie ist das denn passiert?“ Vivien zieht das Mädchen ins nächste Gebüsch. Sie will, dass nur Mikoto hört, was sie ihr jetzt anvertraut. Sie erzählt ihr von ihrer Vergangenheit und wie Kenji und Kususu ins Krankenhaus gekommen sind. „Du Ärmste. Du hast es in deinem Leben nie richtig leicht gehabt. Aber dennoch verstehe ich nicht, was du gegen diesen Freizeit Park hast.“ „Das ist wieder eine andere Geschichte. Wir sollten rein gehen, sonst kommen wir noch zu spät zum Unterricht.“ Das zu spät Kommen ist Mikoto irgendwie egal geworden. Sie will eigentlich nur ihrer Freundin beistehen. Doch Mikoto fällt es schwer, die Tränen zurückzuhalten. Was soll sie ihrer Freundin denn jetzt sagen, ohne sie zu verletzten?
 

Die Mädchen trennen sich im Schulhaus und Vivien geht in ihre Klasse. Sie versucht alles zu vergessen. Wie es den kleinem Kususu und Kenji wohl jetzt geht? Vivien schüttelt den Kopf. Sie will sich doch ablenken. Noch nie war Vivien so froh, über ihre Klassenlehrerin. Sie gibt der Klasse gleich in der ersten Stunde so viel auf, dass sie nicht an die beiden denken kann. Mikoto will Vivien trösten, doch sie weiß nicht wie und deshalb geht sie die ersten zwei Pausen nicht zu Vivien. In der Cafépause sitzen die beiden Mädels wieder unter dem selben Baum, wie gestern. Vivien will nichts essen.
 

„Vivi-san. Ich verspreche dir, ich werde dir beistehen. Wenn du jemanden brauchst, bei dem du dich aus weinen willst. Bei mir bist du richtig.“ „Mikoto, du bist eine super Freundin. Danke. Aber ich brauche so etwas nicht. Immerhin sind Kususu und Kenji, diejenigen, die leiden, und nicht ich.“ Vivien wischt sich ein paar Tränen aus den Augen mit der Ausrede, sie hat was in den Augen. „Vivi-san, du kannst ruhig weinen. Hier ist doch keiner weiter.“ „Nein, ich weine nicht. Weinen ist nur ein Schwäche. Ich darf jetzt nicht schwach sein, sondern muss stark bleiben.“ Mikoto kann Viviens Einstellung nicht verstehen. Sie würde die ganze Zeit nur weinen, weil sie Angst um Kenji und Kususu hat. Auf einmal gibt es eine Durchsage. „Fräulein Vivien Fukuda, es ist so eben ein Anruf für sie eingegangen. Bitte kommen sie ins Sekretariat. Ich wiederhole. Fräulein Vivien Fukuda, es ist so eben ein Anruf für sie eingegangen. Bitte kommen sie in Sekretariat.“
 

Dies lässt sich Vivien nicht zwei mal sagen. Sie geht mit Mikoto ins Sekretariat und nimmt den Anruf entgegen. Es ist Mr. Uisusenu. „Hallo Vivi-chan. Ich bin es. Ich habe ein gute und eine schlechte Nachricht für dich. Allerdings gibt es zu der guten auch wieder ein schlechte Nachricht. Welche willst du zuerst hören?“ „Die gute Nachricht.“ „Ok. Die gute Nachricht ist, Kenji hat die Operration überlebt. Die schlechte. Es ist leider noch nicht sicher, ob er durch kommt.“ Vivien weiß nicht ob sie sich freuen oder ob sie weinen soll. „Und was ist mit Kususu?“ „Das ist andere schlechte Nachricht. Ich bringe es erst gar nicht übers Herz es dir zu sagen. Für Kususu kam jede Hilfe zu spät. Der Tierarzt konnte Kususu nicht mehr retten. Er ist an der Vergiftung gestorben.“
 

„Nein, das darf nicht wahr sein. Nein, das darf es nicht!“ „Aikiko und ich haben uns entschieden Kususu im Garten beizulegen. Außerdem wollen wir Kenji noch besuchen gehen, sobald du von der Schule zurück bist.“ Vivien fällt auf die Knie. Sie kann nicht glauben was sie da hört. Ihr kleiner Kususu und tot? Nein, das kann sie nicht glauben. Sie bedankt sich noch schnell bei Mr. Uisusenu und legt auf. „Und, was ist denn los? Was hat man dir denn am Telefon gesagt?“ Vivien erzählt Mikoto alles, was sie erfahren hat.
 

Es fällt ihr schwer, es wiederzugeben. Am liebsten würde Vivien jetzt nach Hause gehen. Aber sie kann doch nicht einfach schwänzen! Sie wollte doch selber hier her und jetzt soll sie kneifen? Nein, das geht nicht. Die Zeit scheint still zustehen. Vivien will nach Hause, doch die Schule scheint nicht zuenden. Auch die Pausen sind endlos lang, obwohl sie eigentlich nur fünf Minuten dauern. Das Klingeln, welches das Ende der letzten Stunde andeutet, ist für Vivien eine Erlösung.
 

Vivien rennt so schnell wie sie kann nach Hause. Doch dann fällt ihr die Vollsperrung auf. Da, wo Kenji und Kususu gestern verletzt wurden, ist jetzt gesperrt. Vivien muss einen Umweg gehen. Doch das ist ihr egal, sie will nur so schnell wie möglich nach Hause. Als sie zu Hause ankommt, rennt sie gleich hinter das Haus, in den Garten. Die Uisusenus schauen ihr hinterher und gehen Vivien nach. Sie ist sich sicher, hier wird sie Kususu finden. Und so war es auch. Unter einem Baum ist eine Stelle, wo wahrscheinlich etwas begraben wurde. Zwei Stöcke wurden als Kreuz zusammen gebunden. Vivien kniet noch eine Weile und schaut stumm auf das Grab. Irgendwie will sie es nicht wahr haben, dass Kususu tot ist. Aber dann fällt ihr wieder Kenji ein. Vivien wischt sich ein paar Tränen weg, steht auf, dreht sich zu den Uisusenus und sagt: „Und jetzt gehen wir doch zu Kenji ins Krankenhaus, oder?“ Die Uisusenus nicken. Während Mr. Uisusenu das Auto holt, gibt Mrs. Uisusenu Vivien etwas. „Das ist doch Kususus Halsband.“ „Stimmt, wir dachten, du willst es vielleicht behalten.“ Vivien nickt. Diese Glocke soll ihr immer das Gefühl geben, das Kususu da ist.
 

Während der Fahrt zum Krankenhaus ist Vivien sehr nervös. Wie wird es Kenji gehen? Was wies er sagen, wenn er Vivien sieht, wenn er sie überhaupt sehen will? Am Krankenhaus angekommen, fragen die Uisusenus in welchen Zimmer Kenji gerade liegt. „Vivien, du musst noch etwas wissen, bevor wir zu ihm gehen. Wir mussten seinen Eltern bescheid geben. Sie sind so schnell wie sie konnten hierher gefahren und die ganze Zeit bei Kenji geblieben.“ „Und wieso sagt ihr mir das jetzt?“ „Na ja, sein Vater ist nicht gerade gut drauf wegen seines Sohnes. Wir wollen dich nur vorwarnen.“
 

Vivien und die Uisusenus kommen zu einer Tür. Sie öffnen sie und gehen rein. In dem Zimmer sind ein Mann, eine Frau und Kenji, der im Bett liegt und am EKG angeschlossen ist. Die Frau sitzt am Bett und weint. Der Mann hingegen kommt den drei entgegen. „Hallo. Mrs. und Mr. Uisusenu, schön dass sie wieder da sind. Oh, wenn haben wir denn hier?“ „Das ist Vivien. Sie ist das Mädchen, die wir bei uns aufgenommen haben.“ Auf einmal ist der Mann nicht mehr so freundlich. „So, du bist also daran Schuld, dass unser Sohn dort liegt. Ich sage es dir: Wenn Kenji nicht mehr zu sich kommt, wirst du mich kennen lernen.“ Die Frau unterbricht den Mann: „Keigo, es ist gut. Ich habe es dir doch schon gesagt. Es war ein Unfall.“ Die Frau steht auf und geht zu Vivien. Sie streckt ihr die Hand hin. „Hallo, ich bin Kazumi Ogawa, Kenjis Mutter. Und das hier ist Keigo Ogawa, Kenjis Vater. Und du bist also Vivien, Kenji hat uns viel über dich erzählt, auch wenn es bis jetzt nur eine kurze Zeit war.“
 

Die Frau lächelt Vivien an. Sie schütteln sich die Hände. „Ich bin mir sicher, dass es ein Unfall war, aber mein Mann glaubt das nicht.“ Kenjis Vater wendet sich ab. Vivien, Kazumi und die Uisusenus gehen ans Bett, wo Kenji jetzt liegt. Kenji sieht nicht gut aus. Jetzt erst merkt Vivien, dass er auch an eine Fusion angeschlossen ist. Und er wird künstlich mit einer Maschine beatmet. „Die Ärzte warten, dass er wieder aufwacht. Dann hätte er das Schlimmste überstanden.“, sagt Kazumi. Vivien schaut Kenji stumm an. Sie hofft nur, dass Kenji überlebt. „Du, Kazumi, wollten wir nicht etwas mit den Uisusenu besprechen?“ „Ah ja, du hast Recht.“ Kenjis Eltern bitten die Uisusenus mit ihnen raus zu gehen, sie wollen sich nicht vor den Kindern unterhalten.
 

Als Vivien nun alleine in dem Zimmer ist, holt sie sich einen Stuhl und setzt sich ans Kopfende vom Bett. Sie überlegt, über was die vier jetzt reden und schaut Kenji eine Weile stumm an. Doch auf einmal macht eine der Maschinen ein seltsames Geräusch. Vivien hat gar nicht erst die Zeit darüber nachzudenken, was es sein kann, als Kenji auf einmal die Augen öffnet. Vivien glaubt nicht, was sie da sieht. Erst als Kenji seinen Kopf zu ihr dreht, sie anlächelt und „Hallo Vivien.“ sagt, ist sie sich sicher, dass es kein Traum ist. „Ken... Kenji, du bist ja wach, das freut mich.“ Vivien beginnt nun doch zu weinen. Die ganze Zeit konnte sie die Tränen zurück halten. Kenji fast ihr an die Wange und streicht ein paar Tränen weg. Vivien ist einfach nur glücklich, dass er wieder wach ist. „Du willst bestimmt die Uisusenus und deine Eltern sehen?“ „Oh, sie sind hier?“ „Ja sind sie. Die Vier stehen vor der Tür und besprechen etwas. Warte hier ich hole sie schnell.“
 

Kenji hat eine Vermutung, worüber sie reden könnten. Er äußert sie aber nicht, da er keine voreiligen Schlüsse machen will. Vivien geht zur Tür und will sie schon öffnen, als sie auf einmal inne hält. Sie hört Mr. Uisusenu sagen: „Wir verstehen ihre Sorge um ihren Sohn und können nach vollziehen, dass Sie wollen, dass er wieder zurück zieht. Ich glaube, wir würden nicht anders handeln.“ „Danke, dass Sie uns verstehen.“ „Selbst wenn nicht, wir haben kein Recht Kenji bei uns zu behalten. Aber bitte lassen Sie uns noch die Zeit, es Vivien beizubringen. Sie hat ihren Sohn sehr lieb gewonnen und wird es nur schwer verkraften.“ „Wir werden versuchen, Ihnen die Zeit zu geben, aber wir möchten, dass Kenji, sobald er das Krankenhaus verlässt, zu uns kommt. Wir können es aber nicht garantieren, da wir nicht wissen, wie lange Kenji noch hier bleiben muss. Sobald Kenji wieder bei uns wohnt, werden wir uns um ihn kümmern, sodass er auch bald wieder die Schule besuchen kann.“
 

Eine Pause tritt ein. Viviens Tränen schießen jetzt noch stärker. „Meine Eltern haben beschlossen, dass ich wieder zu ihnen kommen soll, stimmt´s?“ „Ja, das stimmt. Aber woher weißt du das?“ „Das war eine Abmachung die ich mit meinen Eltern beschlossen habe. Tja, daran kann man jetzt nichts mehr ändern.“ Vivien bleibt vor der Tür stehen. „Wa... was für eine Abmachung?“ „Wir haben eine Abmachung getroffen, die lautet, wenn mir irgendetwas passieren sollte, dass ich zurück soll. Meine Eltern sind immer sehr besorgt um mich und vielleicht war es nur ein Vorahnung oder so, aber meine Mutter wollte mich sonst nicht gehen lassen.“ Dieser Mutterinstinkt von Kazumi überrascht Vivien nicht. Auch ihre Mutter hat wohl den Anschlag Wochen vorher erahnt und sucht ihre Tochter zuschützen. Vivien wischt sich die Tränen aus den Augen und öffnet die Tür. „Kenji hat die Augen geöffnet und redet sogar mit mir.“ Die Vier eilen sofort zu Kenji um sich zu vergewissern, dass es ihm gut geht. Er lacht schon wieder vor sich hin. Vivien bleibt in der Türschwelle stehen. Sie will nicht zu Kenji, sie verkraftet es nicht, ihn jetzt noch mal an zuschauen. Während dieser wieder untersucht wird, sollen alle fünf draußen auf ihn warten. Als der Arzt mit der Untersuchung fertig ist, sagt er zufrieden, dass Kenji auf dem Weg der Besserung ist. In zwei Tagen kann er das Bett verlassen und in einer Woche wieder nach Hause. Das freut natürlich alle und erleichtert gehen Vivien und die Uisusenus nach Hause. Kenjis Eltern bleiben im Krankenhaus.
 

Die Woche vergeht wie im Flug und, als der Tag endlich gekommen ist, an den Kenji das Krankenhaus verlassen darf, kann es Vivien gar nicht mehr erwarten nach Hause zu kommen. „Hey Vivi-san. Mal nicht so schnell. Kannst du mir sagen, wie es mit Kenjis Gesundheit aussieht.?“, fragt Mikoto. „Es geht ihm schon sehr gut. Heute kommt er sogar aus dem Krankenhaus und ich habe versprochen zu Hause zu sein, wenn es so weit ist.“ „Es freut mich, dass es Kenji wieder gut geht.“ Mikoto könnte Höhenflüge machen. „Sag mal, darf ich vielleicht mit kommen? Ich will ihn zu seiner Gesundheit gratulieren..“ Vivien dreht sich wieder zu Mikoto. „Tut mir leid, aber das geht nicht. Denn ich weiß nicht, ob ich jemanden mitbringen kann, obwohl Kenji gerade das Krankenhaus verlassen hat.“ Mikoto versteht, was Vivien meint und ist ihr auch nicht böse deswegen. Die Mädchen verabschieden sich von einander.
 

Vivien rennt nach Hause. Zu ihren Glück sind die Uisusenus und Kenji noch nicht zurück. Vivien zieht ihre Hausschuhe an und geht raus in den Garten zu dem Grab von Kususu. Und als ob er noch am Leben wäre, erzählt Vivien ihm alles, was in der Schule so passiert ist. Dann hört sie, wie die Haustür auf geht und rennt zurück in den Flur um nach zuschauen, wer es ist. Es sind die Uisusenus und Kenji, der wieder kerzengerade laufen kann. Aber glücklich sehen sie nicht gerade aus. „Vivi-chan. Wir müssen dir etwas sagen. Kenji wird morgen Nachmittag wieder zurück zu seinen Eltern gehen.“ „Was? Schon morgen. Aber er ist doch gerade erst aus dem Krankenhaus gekommen, da soll er schon wieder weg? Ich wusste zwar das er wieder zurück gehen wird, aber jetzt schon, das ist hart.“ „Aber woher weißt du, dass Kenji zurück muss?“, fragt Mrs. Uisusenu. Kenji meldet sich zu Wort: „Ich habe es ihr gesagt. Damals als ich im Krankenhaus lag und sie meine Eltern holen wollte.“
 

Die Uisusenu verstehen nun. „Dann wird es wohl mal Zeit, dass du langsam deine Sachen einpackst. Und keine Sorge, das Geld was du dir als Gehilfe verdienst hast, wirst du nachher noch bekommen. Das haben wir nicht vergessen.“ Kenji geht in sein Zimmer und packt seine Sachen. Vivien fühlt sich total fehl am Platz, alle wissen, was sie tun können oder müssen, um Kenji den Abschied zu erleichtern. Nur Vivien nicht. Sie traut sich auch nicht, in Kenjis Zimmer zu gehen und ihm beim packen zu helfen. Das geht sogar, so weit das sie Kenji den Rest des Tages nicht sieht. Diese Nacht schläft Vivien fast gar nicht. Sie will es nicht wahr haben, dass Kenji sie morgen verlassen wird. Aber sie fragt sich nur warum? Warum ist ihr Kenji nur so wichtig? Vielleicht weil er ihr erste Freund ist? Vivien findet keine Antworten auf ihre Fragen.
 

Am nächsten Tag in der Schule muss Vivien eine Klausur schreiben. Doch sie kann sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder fliegt ihr Kenji durch den Kopf. Sie versucht ihn zu vergessen, doch es klappt nicht. Wenn sie ihn nicht einmal vergessen kann, wenn er noch da ist, wie ist es erst wenn er weg ist? Nach der Schule trifft sie sich noch mal mit Mikoto. „Sag mal Vivi-san. Wann willst du mir eigentlich Kenji verstellen? Das hast du mir doch versprochen. Immerhin hast du gesagt, dass er bald zu seinen Eltern zurück geht.“ „Ähm.... bald, Mikoto. Mach dir keine Sorge ich werde mein Versprechen einlösen.“ Vivien hat Mikoto nicht erzählt, dass Kenji heute schon wieder zu seine Eltern zieht und das Versprechen hat sie total vergessen. Auf einmal blickt Vivien auf. „Wie wäre es wenn ich mein Versprechen jetzt einlöse, Mikoto? Kenji steht dort und warte auf mich.“ Vivien packt Mikoto am Arm und zieht sie zu Kenji.
 

„Ah, Vivien, da bist du ja. Ich wollte dich heute mal von der Schule abholen, wenn es dir nichts aus macht.“ „Nein, nein. Ist schon in Ordnung. Ich will dir meine Freundin Mikoto vorstellen. Sie will dich schon seit einer halben Ewigkeit kennen lernen.“ Kenji streckt Mikoto die Hand hin, die sofort rot wird. Vor lauter Nervosität kann sie kaum reden. „Es freut mich dich kennen zu lernen, Mikoto. Vivien hat mir schon ne Menge von dir erzählt. Es freut mich, dass sie eine Freundin gefunden hat. Hey Vivien, wollen wir los? Ich komme sonst noch zu spät. Bye Mikoto.“ Vivien und Kenji verabschieden sich von Mikoto und gehen nach Hause.
 

Für Mikoto ist dies der tollste Augenblick in ihren Leben. Sie schwebt regelrecht nach Hause. Während Kenji und Vivien nach Hause gehen, redet keiner von ihnen auch nur ein Wort. Aber als sie zu der Stelle kommen, wo Kenji angeschossen wurde, reden sie doch. „Sag mal, was war eigentlich mit der Polizei? Die müssten doch bei euch geklingelt haben.“ „Ja, sie hat bei uns geklingelt. Aber deine Eltern und die Uisusenus haben alles geklärt, mach dir keine Sorgen.“ Wieder schweigen sie. Als sie zu Hause angekommen sind, bemerken Beide, dass Kenjis Sachen schon in das Auto seiner Eltern gebacht werden. „Hey Mom, hallo Dad.“ „Hallo mein Sohn. So ich hoffe, du bist bereit nach Hause zu fahren.“
 

„Ja fast. Ich muss nur noch schnell, was bei den Uisusenu abholen. Nämlich das Geld, was ich die letzten Tage hier erarbeitet habe.“ Auf einmal ist ihm Vivien egal. Er rennt ins Haus. Vivien begrüßt noch höfflich Kenjis Eltern und geht dann auch rein. Sie sieht, wie Kenji hoch in das Arbeitszimmer der Uisusenu geht. Sie zieht ihre Schuhe aus und geht in ihr Zimmer. Sie schließt die Tür und lehnt sich gegen sie. Sie hört, wie die Tür des Arbeitszimmer auf geht und Mr. Uisusenu und Kenji raus kommen. Dann hört sie, wie eine Person die Treppe runter geht. Vivien denkt, es wäre Kenji und rutscht runter auf den Boden. Doch dann klopft es an ihre Tür. „Vivien, ich bin es noch mal Kenji. Ich will dir noch schnell was geben, bevor ich los fahre, bitte mach doch die Tür auf.“
 

Vivien steht auf und öffnet die Tür. Vor ihr steht Kenji der einen kleine Briefumschlag in der Hand hält. Dann kramt er in seiner Hosentasche und holt einen kleinen Zettel raus. „Hier drauf steht unsere Adresse und unsere Telefonnummer. Kannst uns ja mal Anrufen oder wir schreiben uns Briefe.“ „Oder euch auch besuchen?“ „Ja, das kannst du natürlich auch machen.“ Kenji und Vivien stehen wieder eine Weile stumm da. Kenjis Vater ruft schon nach ihn, aber er bleibt noch oben. Auf einmal findet sich Vivien in Kenjis Armen wieder. Er zieht sie an sich und umarmt sie.
 

Normalerweise würde Vivien ihn jetzt weg schuppsen, aber sie lässt ihn machen. Sie füllt sich wohl in seinen Armen. Aber Vivien merkt auch, dass diese Umarmung den Abschied nur noch schwerer macht. Nach einer Weile lässt Kenji inne und geht mit Vivien runter. Kenji steigt in das Auto seiner Eltern und winkt den Uisusenus und Vivien noch einmal zu. Er bedankt sich, das er bei ihnen wohnen dufte. Dann fährt Kenjis Vater los. Die Uisusenus gehen gleich wieder rein. Vivien dagegen bleibt draußen, bis sie das Auto nicht mehr sehen kann. Dann geht sie in ihr Zimmer. Sie will einfach nur für sich alleine sein. Man hat sie für den Rest des Tages nicht mehr gesehen.

Ein Besuch bei den Ogawas

Vivien hätte nie gedacht, dass sie sich freiwillig mal hier her wagen würde. In das Armenviertel der Stadt. Hier sind die meisten Menschen so arm, dass sie betteln oder klauen gehen. Aber dass ist auch der Ort, wo es die billigsten Wohnungen gibt. Und dass ist auch der Grund, warum Kenji hier wohnt. Aber Vivien hat keine andere Wahl. Hier wohnt Kenji. Und sie hat ihn versprochen, ihn in den Ferien nach dem ersten Schulhalbjahr zu besuchen. Das Problem ist nur, Viviens Bahn ist frührer hier angekommen und warten will sich auch nicht, aber sie kennt sich hier nicht aus. Sie hat nur die Zettel mit Kenjis Adresse. Höfflich fragt sie nach dem Weg. Nachdem die ersten Personen sie unhöfflich angeschrienen haben, zeigt ihr eine junge Frau doch den Weg. Vivien weiß, dass sie nur unhöfflich behandelt wird, weil man ihr ansieht, dass sie nicht von hier ist. Nach zehn Minuten laufen kommt sie vor einem Hochhaus an, mit etwa 12 Etagen. In diesen muss Kenji wohnen, zumindenst passt die Adresse. Aber in welchen der ganzen Wohnungen wohnt er bloß?
 

Sie betritt das Gebäude und sucht nach den Briefkästen. Vielleicht können sie ihr helfen, in welche Etage er wohnt. Doch auch richtig schlauer wird sie auch hier nicht. Das ganze Gebäude nach Kenji absuchen, kann Stunden dauern. Sie hätte an der Haltstelle doch lieber warten sollen, bis er sie abholt. Auf einmal geht der Fahrstuhl auf und eine etwas ältere Dame kommt raus. Sie hat Probleme mit einer Tüte und kann den Fahrstuhl nicht verlassen. „Entschuldigen sie, kann ich ihnen helfen?“, fragt Vivien höfflich. „Ja sicherlich junge Dame. Können sie mir bitte helfen, die Tüte aus dem Fahrstuhl zu tragen. Ich glaube ich schaffe es nicht allein.“ Vivien legt ihren Rucksack an die Tür des Fahrstuhls, damit er sich nicht schließt.
 

Dann geht sie rein und hebt die Tüte hoch. Dabei bemerkt sie, das die Tüte irgendwo fest hängt. Deshalb hat die alte Dame wohl auch Probleme gehabt, die Tüte zu tragen. Sie löst sie davon und trägt sie raus. Die alte Dame ist sehr dankbar. „Soll ich sie nicht noch mit raustragen?“ „Nein danke, das schaffe ich auch schon noch. Und außerdem glaube ich nicht, das du hier bist um einer alten Dame beim tragen zuhelfen.“ „Ähm... ja stimmt. Ich suche jemand der hier in dem Haus wohnt. Aber ich weiß die Etage nicht, wo er wohnt.“ Vivien wird rot. Es ist ihr peinlich. „Ich wohne hier seit fast 40 Jahren in dem Haus. Ich kenne so gut wie jeden in diesem Haus. Sage mir einfach den Namen und ich kann dir vielleicht helfen.“ „Nun, den Junge den ich suche heißt Kenji. Kenji Ogawa. Wissen sie vielleicht, wo er wohnt?“
 

„Oh ja, den jungen Mann kenne ich. Er wohnt in der Obersten Etage. Ganz hinten in der letzten Wohnung. Er hat früher meine Katzen gefüttert, bis ich sie weg geben musste. Ein sehr netter Junge. Ich werde mich jetzt auf den Weg machen und danke noch mal.“ Die alte Dame geht. In der Obersten Etage in der letzten Wohnung. Mein Gott, da hätte Vivien ja wirklich lange suchen können. Sie nimmt ihren Rucksack und geht in den Fahrstuhl. Sie drückt den Knopf für die Oberste Etage und die Tür schließt sich. Während sie hoch fährt, stehlt sie sich vor, wie Kenji wohl die Katzen gefüttert hat. Wenn man bedenkt, was er schon für Probleme mit Kususu hatte, wie es dann wohl mit mehren war. Vivien kann sich das Lachen nicht unterdrücken.
 

Oben angekommen, geht sie raus und geradewegs zu der letzten Wohnung des Hause. Und tatsächlich. Auf der Klingel steht Familie Ogawa. Vivien streicht sich normal durch das Haar und zupft sich ihre Klamotten zurecht. Dann klingelt sie. Es dauert eine Weile, doch dann macht jemand die Tür auf. Es ist Kazumi, Kenjis Mutter. „Oh, Hallo Vivien schon so früh da. Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass du erst in 15 Minuten abgeholt wirst.“ „Nun ja. Meine Bahn ist etwas früher gekommen. Ich hätte sie ja auch fast verpasst. Und die nächste wäre ja erst in einer Stunde wieder gefahren.“ „Hey Kazumi wer ist es den? Und sag mal deinem Sohnemann, er soll nicht immer das Bad so lange blockieren. Hier haben einige noch Geschäfte zu erfüllen.“, kann man Keigo im Hintergrund hören. Kazumi lacht nur und lässt Vivien eintreten. Diese zieht die Straßenschuhe aus und geht nur ein paar Schritte in die Wohnung als schon Keigo, Kenjis Vater zu ihr kommt.
 

„Ich wollte mich wegen neulich entschuldigen. Ich wusste, dass du unserm Sohn nicht weh tun wirst, aber ich war damals so sauer.“ „Ach, es ist schon gut. Das habe ich schon wieder vergessen.“ „Von wegen „schon gut“. Kenji hat uns erzählt, was du an diesen Tag alles durch gemacht hast und dann bin ich noch so grob zu dir. Aber weist du, was mich wirklich aufregt?“ „Ähm... nein?“ „Das Kenji immer stundenlang das Bad blockiert.“ Kazumi, der das Gemecker von ihren Mann auf die Nerven geht, geht zur Badezimmertür und klopft an. „Hey Kenji, Schatz. Du kannst langsam raus kommen. Vivien ist schon da. Du brauchst sie also nicht mehr abzuholen.“ „Ist das wahr?“, ertönt Kenjis Stimme aus dem Badezimmer. „Ja, sie steht ihr neben mir und wartet das du endlich raus kommt. Außerdem will dein Vater auch mal rein.“ „Schon gut, ich komme ja schon, aber nicht wegen Dad. Ich habe sein Gemecker schon mit bekommen.“
 

Die Badezimmertür geht auf und Kenji kommt raus. Er war anscheinend Duschen, denn seine Haare sind offen und nass und er trägt nicht mehr als ein Handtuch um die Hüfte. Keigo rennt gleich ins Badezimmer. „Also, wirklich Kenji. So kannst du doch keinen Besuch entgegen kommen.“ Vivien hat ihn noch nie oben ohne gesehen. Daher überrascht es sie, was er für einen gut durchtrainierten Oberkörper er hat. „Nun ja, ich hätte ja gerne was angezogen, aber leider drängelt ihr ja immer so.“ Kenji geht zu Vivien und fast ihr an die Schultern. „Hallo Vivien, wenn ich gewusste hätte das du so früh kommst, hätte ich dich natürlich abgeholt. Diese Gegend hier ist gefährlich für Mädchen wie dich.“ „Hör mal. Wenn du es schaffst hier zu Wohnen, dann werde ich es wohl noch schaffen, mal hier her zukommen.“ „Aber wie hast du uns überhaupt gefunden“, fragt Kazumi. „Ich habe immer wieder nach dem Weg gefragt, bis ich euch gefunden habe.“
 

„Achso, verstehe. Es ist ja schon bald Mittag. Ich werde euch mal, was zu essen machen. Kannst ja so lange bei Kenji bleiben.“ Kazumi geht nach links gleich in die Küche und schließt die Tür. Die Wohnung ist sehr klein. Wenn, man die Wohnungstür rein kommt, steht man schon in der Wohnstube. Links und rechts sind jeweils zwei Türen die in ein anderes Zimmer führen. Die erste Tür links war das Bad und daneben ist Kenjis Zimmer, die erst Tür rechts ist die Küche und das daneben ist das Schlafzimmer von Kenjis Eltern. Kenji, der immer noch im Handtuch bekleidet ist, zeigt Vivien sein Zimmer. Auch wenn in diesem Zimmer gerade mal ein Bett, ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch stehen, ist dieses Zimmer nicht besonders groß. Gerade mal ein kleiner Gang, der circa ein Meter breit und fast drei Meter lang ist, bietet Vivien platzt um sie zu bewegen. „Ja ich weiß, ist nicht besonders groß, aber zum Wohnen reicht es.“
 

Vivien schaut sich ein bisschen im Zimmer um. Danach setzt sie sich auf Kenjis Bett. Kenji derweil, geht zu seinem Schreibtisch und nimmt dort sein Stirnband um seine Haare wieder zusammen zumachen. Vivien starrt Kenji auf den Rücken. „Du hast ja eine Schlimme Narbe auf dem Rücken.“ „Ja ich weiß. Die Narbe habe ich von der Kugel bekommen. Ich bin nur froh das die Narben von der Operation schon verheilt sind. Sonst würde es noch schlimmer aussehen.“ „Das tut mir leid, das du wegen mir diese Narbe hast“ Kenji ist nun mit seinen Haaren fertig und setzt sich neben Vivien auf das Bett. „Ach was, ist nicht so schlimm. Habe es ja überlebt. Außerdem ist ja nicht deine Schuld.“ „Das glaube ich nicht.“ „Wieso, wie meinst du das denn?“ Vivien wird nervös. „Nun, die Kugel war eigentlich für mich gedacht. Sie kam nicht von irgendwo her, sondern sie wurde von...!“ Vivien hält inne. Sie kann nicht weiter erzählen, denn dann wird er bestimmt Fragen stellen und Vivien will nicht darüber reden.
 

Kenji bemerkt des Vivien nervös ist und beendet den Satz: „... sie wurde von der Gruppe abgeschossen, die auch schon deine Eltern auf den Gewissen haben. Stimmt`s?“ Vivien nickt. „Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich über alles Bescheid weis. Die Uisusenu haben mir doch alles erzählt. Ich kenne dich sehr gut. Das einzige was ich halt nur nicht weis, ist der Name. Aber ich glaube wohl kaum das du ihn mir sagen wirst.“ Kenji lächelt Vivien an. Sie soll diese schlechten Gedanken vergessen.
 

„Pyro. Sein Name ist Pyro Yoshi. Und jetzt willst du bestimmt wissen, woher ist das weis. Als ich damals im Krankenhaus lag, hat er mich besucht, um sich zu vergewissern das es mir gut geht. Wenn ich überlebe, dann sollte ich für ihn arbeiten. Er erzählte mir alles und auch, wenn ich erst 6 war, habe ich alles verstanden, was er sagte und ich bin dann später, nachdem sie mich aus dem Krankenhaus entlassen haben, unter getaucht. Aber irgendwann hat er mich doch gefunden.“
 

Mehr will Vivien wirklich nicht sagen. Es tritt eine Pause ein. Eigentlich will Kenji nicht, dass sie ihm dies erzählt. Aber jetzt kann er es auch nicht mehr ändern. „Hey, Kenji jetzt wo es mir einfällt. Ich soll dir schöne Grüße von Mikoto geben. Hast du ne Ahnung wie die geschimpft hat, als ich ihr gesagt habe, dass du wieder bei deinen Eltern bist.“ „Mikoto? Ist es das Mädchen, was du mir vorgestellt hast, als ich dich das letzte mal von der Schule abgeholt habe?“ „Ja, ganz genau die.“ „Und wieso hast du es ihr nicht früher gesagt? Du wusstest immerhin eine ganze Woche, dass ich wieder zurück gehe.“ Eine gute Frage, wieso hat Vivien es Mikoto erst so spät erzählt? Vielleicht, weil Vivien ihre Ruhe haben wollte? So wie sich Mikoto benommen hat, als sie es ihr erzählt hat, glaubt sie es schon.
 

Rückblende. Kenji ist nun schon seit zwei Tage wieder bei seinen Eltern und Mikoto weis immer noch nichts davon. „Hey Vivi-san. Sag mal, wann kann ich mal zu euch kommen und Kenji besuchen?“ „Nun, wenn du Kenji besuchen willst, musst du nicht zu uns gehen, sondern zu ihm nach Hause.“ „Was, willst du mir damit sagen, dass er schon wieder bei seinen Eltern wohnt?“ „Ja, seit zwei Tage wohnt er wieder bei seinen Eltern. Es ist wegen des Unfalls. Seine Eltern wollten nicht das ihn so was noch einmal passiert.“ Mikoto hat sich für den Rest des Tages nicht mehr Blicken lassen. Erst am nächsten Tag fragte sie nach seiner Adresse und als Vivien ihr sagt, wo er wohnt, tobte sie auch gleich wieder rum. „Los, sag schon wo er wohnt. In dieser Gegend kann Kenji gar nicht wohnen. Das ist das reinste Getto. Kein normaler Mensch wohnt dort.“ „Aber dies ist seine richtige Adresse und aussuchen, wo er wohnt kann er sich auch nicht.“ Als Vivien diese kleine Geschichte Kenji erzählt, muss er laut lachen.
 

„Ich glaube dies ist auch der Grund, warum sie nicht mit zu dir gekommen ist. Sie hat viel zu viel Angst vor diesem Stadtteil. Selbst hier hat ihre Liebe zu dir Grenzen.“ Kenji lacht immer noch und beruhigt sich auch nur langsam. „Aber deine Freundin hat Recht. Hier ist es wirklich sehr gefährlich. Wenn meine Familie nur etwas mehr Geld hätte, würden wir hier weg ziehen. Aber sag, hast du Mikoto erzählt das es für mich jemand anders gibt?“ „Nein, habe ich nicht. Woher soll ich denn auch wissen, dass du jemand anderes hat.“ Kenji rutscht vom Bett. „Aber das habe ich dir doch schon erzählt. Und zwar kurz, bevor ich angeschossen wurde.“ Vivien schließt die Augen und überlegt. „Ach ja. Da hatte ich dir erzählt, dass Mikoto dich süß findet. Und dann hast du gesagt, dass dein Herz jemand anders gehört und da habe ich dich gefragt, wer dies ist und danach, ... reden wir nicht davon.“ Kenji setzt sich wieder neben Vivien. „Das Mädchen, der ich mein Herz gegeben habe, kennst du ganz genau. Es gibt nur ein Problem. Sie weis es nicht. Und wenn sie es wüsste, würde sie sich nichts draus machen, denn sie interessiert sich nicht für Jungs.“
 

Vivien schaut von Kenji weg und überlegt wer es sein könnte. „Ich komme nicht drauf. Los, sag schon, wer ist denn die Ärmste in die du dich verliebt hast?“ Kenji greift nach Viviens Händen und setzt sich so, das er ihr genau gegenüber ist. „Vivien, das Mädchen das mein Herz geraubt hat, bist du. Ich weiß schon. Jungs sind für dich nur Personen ohne Geschlecht. Aber bitte versteht mich nicht falsch. Ich habe mich in dich verliebt, als ich dich zum ersten mal sah. Und da wusste ich doch noch nicht wer deine Eltern sind.“ Vivien weis nicht, was sie sagen soll. Sie ist einfach nur sprachlos. Kenji lässt wieder von Vivien und geht zu seinen Schreibtisch. Er stützt sich mit beiden Armen auf den Tisch und sagt: „Bitte vergesse, was du jetzt gehört hast. Ich weis, es war etwas total dummes. Es war schwer dein Freund zu werden und dann so was. Aber ich musste es dir einfach sagen, länger hätte ich es nicht mehr ausgehalten.“
 

Gerade als Kenji dies zu ende gesagt hat, kommt seine Mutter rein und sagt: „Vivien und Kenji. Ihr könnt jetzt essen kommen. Los kommt, sonst wird es kalt.“ Sie geht wieder. Vivien geht zur Tür und schaut noch mal zu Kenji rüber, der sich kein Millimeter bewegt hat. „Kenji. Ist alles in Ordnung?“ „Ja, mir geht es gut. Geh doch schon vor, ich werde mich erst mal umziehen. Ich kann ja nicht den ganzen Tag in einen Handtuch rum laufen.“ Kenji lächelt Vivien wieder an, als ob nichts gewesen ist. Vivien geht und schließt hinter sich die Tür. Dann geht sie rüber in die Küche. In der Mitte der Küche steht ein reichlich gedeckter Tisch und Kazumi weißt Vivien einen Platzt zu. „Bedien dich. Du kannst so viel essen wie du willst. Wenn es nicht reicht, kann ich im Notfall noch etwas machen.“ Vivien weiß nicht wo sie anfangen soll. Auf den Tisch stehen so viele Gerichte, die sie noch nie gesehen hat, da ist aber die Auswahl auch schwer. Sie nimmt sich von jeden etwas und beginnt zu essen. „Wow, das schmeckt ja super. Kann ich bitte das Rezept haben. Ich würde das alles gerne zu Hause nach kochen und es den Uisusenus probieren lassen.“
 

Kazumi beginnt an zu kichern. „Natürlich, du kannst es gerne haben.“ Nun kommt auch Kenji endlich zum Essen. Er hat sich eine Shorts und ein ärmelloses Shirt angezogen. Auf einmal kommen für Vivien seine Muskel gut zu Geltung. Keigo, der die ganze Zeit hinter seine Zeitung sitzt, fragt: „So, Vivien du wirst nun für zwei Tage hier übernachten. Was werdet ihr den ganzen Tag so machen?“ Eine gute Frage. Darüber hat sich Vivien ja noch gar nicht Gedanken gemacht. „Um ehrlich zu sein, Dad. Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Aber ich hoffe, uns beiden wird noch etwas ein fallen.“ Vivien nickt zu stimmend. „Wenn das so ist, kannst du ja heute doch noch dein Training machen. Keine Angst mein Sohn, wenn das Gehirn gut durch blutet wird, fällt dir bestimmt was ein.“ „Aber Dad. Ich habe überhaupt keine Lust auf das Training.“ „Ach Quatsch nicht. Mit Lust hat das nichts zu tun. Mädels stehen auf durchtrainierte Jungs. Du willst doch nicht etwa ein Schlaffi werden oder?“ Kenji schüttelt den Kopf und als er dann mit den Essen fertig ist, zieht ihn sein Vater auch schon raus. Sie verlassen die Wohnung.
 

„Mrs. Ogawa. Darf ich fragen was für ein Training ihr Mann meinte?“ „Kraftsport. Seit Kenji 7 Jahre alt ist, zerrt er ihn jeden Tag runter in den Keller um Gewichte zuheben. Ich weiß, Kenji sieht nicht so aus, dass er es seit 10 Jahren macht. Aber so ist es. Na ja, er drückte sich auch immer, weil es ihm zu anstrengend ist.“ Vivien versucht sie gerade vorzustellen, wie sich Kenji als Gewichtheber macht. Sie fängt wieder an zu kichern. „Wenn du willst kannst du dann mit runter gehen und den beiden zusehen. Ich muss so oder so runter, weil ich muss noch Wäsche im Trockenraum auf hängen muss.“ Vivien bejaht und hilft beim Tisch abräumen. Während Kazumi die Wäsche holt, geht Vivien noch mal in Kenjis Zimmer. Sie kramt nach irgendwas in ihren Rucksack. „Ah, da bist du ja. Ich dachte schon, ich habe dich verloren.“
 

Es ist Kususus Halsband. Sie bindet es sich um ihr Handgelenkt und holt ihr Sachen aus dem Rucksack und legt sie auf den Schreibtisch. Dort sieht Vivien einen Umschlag liegen. Er kommt von einer Schule. Von einer Oberschule. Und zwar von der Oberschule, wo Vivien nächstes Jahr hin gehen will. Normaler weiße liest Vivien die Briefe von andern Leuten nicht, aber dieses mal wurde sie neugierig. Sie öffnet den Brief und ließt ihn. Als sie fertig ist, legt sie ihn wieder hin. In dem Brief steht, dass er auf der Schule aufgenommen wurde. Irgendwie freut sich Vivien, doch irgendwie auch nicht. Sie will Kenji zur Rede stehlen.
 

„Vivien kommst du endlich. Ich gehe jetzt.“ Kazumi schließt die Tür zu und geht mit Vivien zum Fahrstuhl. „Ist es nicht sehr umständlich, erst in den Keller fahren zu müssen um dort die Wäsche auf zuhängen?“ „Ja, manchmal schon, aber anders geht es nun mal nicht. Aber sag mal, Vivien. Darf ich dich mal etwas fragen? Könntest du Kenji wieder zu dir nehmen?“ Vivien kann nicht glauben, was sie da hört. Sie und ihr Mann sind es doch die, die nicht wollen, dass Kenji weiterhin bei ihr und den Uisusenu wohnt. „Ich weiß es kommt etwas plötzlich. Aber ich glaube, Kenji wird glücklicher, wenn er wieder bei dir wohnen kann. Als er wieder zu uns musste, war er am Boden zerstört. Wir wussten nicht, wie wir ihn wieder hin bekommen. Doch dann kam dein Brief und er freute sich tierisch. Und als dann einen spätern Brief stand, dass du uns besuchen kommst, war er total aus dem Häuschen. Darum bitte ich dich, nimm ihn wieder zu dir.“ Vivien weiß nicht was sie sagen soll. „Das kann ich leider nicht entscheiden. Da müssen sie schon die Uisusenus fragen. Außerdem konnte er ja nur bei uns wohnen weil, er als ihr Gehilfe gearbeitet hat. Und daher glaube ich nicht, das sie ihn nehmen werden, wenn er in die Oberstufe geht. Ich kann es versuchen sie zu fragen, doch versprechen kann ich nichts.“ Diese Worte reichen Kazumi schon.
 

Als der Fahrstuhl sich wieder öffnet, gehen Beide einen langen Gang entlang. Kazumi bleibt vor einer Tür stehen, wo Trockenraum steht. „Ich muss hier rein. Unser Keller ist gleich die Tür dort.“ Vivien geht zu der Tür, die etwas offen steht und schaut durch den Spalt. „Hör mir gut zu, Jungchen. Mädels stehen auf Jungs mit Muskeln. Ich glaube dies ist auch der Grund, warum du bis jetzt noch keine Freundin hattest.“ „Dad, ich habe gerade geduscht. Und nun Schwitze ich wieder total.“ Vivien klopft an und tritt ein. „Hast du ein Glück, das Vivien jetzt gekommen ist. Sonst hättest du weiter machen müssen.“ Keigo verlässt den Raum. Vivien setzt sich neben Kenji auf ein Kiste. Auch der Keller ist nicht besonders groß. Vielleicht gerade mal so groß wie Kenjis Zimmer. Er ist grau angemalt und überall liegt Gerümpel und alte Sachen rum. „Was, hier Trainierst du. Ist hier denn überhaupt Platzt?“
 

„Ja, leider. Mein Vater kriegt es immer hin, dass Platz ist. In der Wohnung können wir nicht trainieren. Da haben wir keinen Platz für die Hanteln. Also machen wir es hier unten. Aber ich sage es dir; ein Kinderspiel ist es nicht. Mein Vater trainiert mich immer hart. Egal, was es für ein Sport es ist. Als ich noch in die Schule ging, war ich der beste in Sport. Ich habe der Schule einen Pokal nach den andern gebracht und daher wurde mein Vater übermütig. Er spornt mich an, dass ich zu mehr geschaffen bin. Sein Traum ist es, das ich als Sportler in die Geschichte eingehe.“„Aber das ist nicht dein Traum, oder?“ „Ja stimmt, ich will lieber Professor oder so werden. Diese Leute können wenigsten andern Menschen helfen. Was können Sportler schon. Eine Verletzung beim Training und deren Erfolg ist hin.“ Vivien stimmt mit einen Nicken zu.
 

„Du, Kenji, sag mal. Wieso gehst du eigentlich nicht zur Schule? Ich meine, du bist doch fast so alt wie ich und bist schon mit der Schule fertig? Willst du nicht noch weiter gehen?“ „Doch, will ich schon. Aber, um auf eine Schule zu gehen brauche ich eine Schuluniform. Aber die kostet Geld. Geld, was meine Familie nicht hat. Wir haben uns mit einer Schule abgesprochen. Wenn ich es schaffe das Geld bis Anfang des zweiten Halbjahres anzuschaffen werden sie mich nehmen. Deshalb habe ich auch als Gehilfe bei der Familie Uisusenu angefangen. Ich wollte mir so das fehlende Geld an arbeiten. Wenn ich die Summe erreicht hätte, wäre ich wieder gegangen.“ „Was, soll das heißen, du hättest uns so oder so verlassen auch ohne den Unfall?“
 

„Ja, das soll es heißen. Aber ich habe mich nicht getraut es dir zu sagen, außerdem dachte ich, die Uisusenus hätten es dir schon erzählt.“ „Nein, das habe ich nicht gewusst.“ „Na ja, das können wir nun nicht mehr ändern.“ „Stimmt. Aber Kenji, darf ich dich fragen, auf welche Oberschule du jetzt gehen wirst?“ „Klar darfst du das. Ich werde auf die Oberschule „Red-Sun“ gehen. Müsstest du eigentlich kennen. Die ist in der Nähe bei dir.“ Vivien stockt der Atem. Kenji wird doch auf diese Schule gehen. „Sag mal Kenji, du weißt aber, dass ich später auch auf die Schule gehen werde und dass meine Eltern sich dort getroffen haben. Das hat doch nichts damit zu tun, dass du dort hin geht's oder?“
 

Kenji starrt sie fragten an. „Nein das wusste ich nicht. Wirklich, ich schwöre. Ich gehe ja nur auf die Schule, weil sie die einzige war, die mir erlaubt hat, dass ich ein Halbjahr Zeit bekomme, um das Geld anzusammeln. Aber das andere wusste ich wirklich nicht.“ Kenji lächelt Vivien an und diese lächelt zurück, als Zeichen, dass sie erleichtert ist. „Aber Kenji, wenn die Schule bei mir in der Nähe ist, hast du aber einen ganz schönen weiten Weg bis zu ihr.“ „Stimmt, da werde ich wohl sehr früh aufstehen müssen.“ „Das, oder du kommst einfach zurück zu mir.“ Kenji schaut sie mit offnem Mund an. Er versteht nicht, was Vivien damit sagen will. „Was oder wie meinst du das?“ „Nun, ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll. Deine Mutter hat mich darum gebeten, dass ich dich wieder zu mir nehmen soll. Ich muss halt nur noch alles mit den Uisusenus klären. Sie meint, bei uns wärst du glücklicher.“
 

Kenji steht auf und geht ein paar Schritte von Vivien weg. Er kann nicht glauben, was er da hört. Dann geht er raus und geht zum Trockenraum. Dort sind seine Mutter, die mit Hilfe ihres Mannes die Wäsche aufhängt. „Mum, ist das wahr?“ „Was meinst du denn Kenji?“ „Das was Vivien mir gerade erzählt hat.“ Vivien kommt am Trockenraum an und beobachtet das Geschehen. „Du hast ihr erzählt, das ich zu ihr und den Uisusenus gehen soll, weil du meinst ich wäre bei ihnen glücklicher.“ Kazumi schaut ihren Jungen nicht an, sie sagt nur: „Ja!“ Kenji schaut auf den Boden und sagt: „Danke Mum. Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich machst. Auch wenn ich nicht glaube, dass ich wieder zurück kann.“ „Nun, ich könnte sie ja mal anrufen und ein gutes Wort einlegen, vielleicht überlegen sie es sich noch einmal.“, ruft Vivien mit rein. Keigo und Kazumi sagen zu Kenji und Vivien, dass sie hoch fahren und die Uisusenus mal anrufen sollen.
 

Dies lassen sich Kenji und Vivien nicht zweimal sagen. Sie gehen in den Fahrstuhl und fahren hoch. „Du, Vivien. Wie ich sehe, trägst du Kususus Halsband um dein Handgelenk. Trägst du das immer?“ „Ja, seit Kususu tot ist, habe ich es nicht mehr abgenommen. Außer als ich her gefahren bin. Ich hatte Angst es zu verlieren und deshalb habe ich es abgenommen. Aber sonst trage ich es immer. Ich habe so das Gefühl, dass Kususu immer bei mir ist.“ Oben angekommen gehen sie sofort in die Wohnung. Kenji geht zum Telefon und gibt es Vivien. Sie wählt gleich die Nummer der Uisusenus. Es klingelt ein paar mal bis jemand abnimmt. „Ja hallo. Hier spricht Akasaki Uisusenu. Mit wem spreche ich?“ „Hallo. Ich bin es Vivien. Ich wollte dich mal was ganz wichtiges fragen.“ „Oh, Vivi-chan. Na was gibt es denn? Es muss wohl sehr wichtig sein, dass du uns extra dafür anrufst.“
 

Vivien schaltet den Lautsprecher ein, damit Kenji mit hören kann. Dann versucht sie es Mr. Uisusenu zu erklären. „Nun, es geht darum, dass Kenji gerne wieder zu uns ziehen würde. Weil.... weil er ja nach dem Ferien ja auf die „Red-Sun-Highschool“ gehen wird. Und, weil diese Schule nun mal bei uns in der Nähe liegt, könnte er doch zu uns kommen, oder? Mit seinem Eltern ist auch schon alles geklärt. Wir brauchen nur noch eure Zustimmung.“ Mr. Uisusenu verstummt für eine Zeit. „Hm.....! Ich weiß nicht. Wir sind doch kein Kindergarten. Aber ich werde mal Aikiko fragen.“ Man hört wie er den Hörer ablegt und weg geht. „Was meinst du Vivien, werden sie es erlauben?“ „Ich weiß es nicht. Ich habe sie noch nie derartiges gefragt. Daher kann ich dir das nicht sagen.“ „Aber ist trotzdem nett, dass du es wenigsten versuchst, danke schön.“ Auf einmal fragt sich Vivien, wieso sie das eigentlich macht. Kenji ist für sie nur ein guter Freund. Doch nachdem, was Kenji ihr erzählt hat, ist sie sich nicht mehr sicher, ob er das auch weiß.
 

Vivien ist so sehr in Gedanken versunken, dass sie gar nicht mit bekommt, dass Mr. Uisusenu wieder am Apparat ist. „Nun, ich habe mit Aikiko gesprochen. Und sie ist der selben Meinung wie ich. Aber, wenn es euch zwei wirklich so wichtig ist, wird es wohl nicht anders gehen. Allerdings sollte Kenji sich im klaren sein, dass er seine Eltern nur sehr selten sehen wird. Außerdem wird er bei uns weiter hin arbeiten müssen.“ Kenji und Vivien schauten sich entsetzt an, bis Mrs. Uisusenu sich zu Wort meldet. „Sorry ihr beiden. Mein Mann spinnt mal wieder rum. Kenji braucht nicht zu arbeiten. Und, dass mit seinen Eltern werden wir auch schon klären. Irgendwie habe ich es mir schon gedacht, dass so etwas kommt, daher haben wir eins der Gästezimmer als Kenjis umgenannt.“ „Und woher wolltet ihr beiden wissen, dass ich euch in Bezug auf Kenji wirklich fragen würde?“ „Wir haben es nicht gewusst. Wir haben es erahnt. Und so falsch lagen wir doch gar nicht. Außerdem hast du dann mal jemanden, wenn wir mal wieder nicht da sind. Du wirst bestimmt noch ne Weile bei den Ogawas bleiben. Daher werden wir euch beiden noch viel Spaß wünschen. Leider können wir euch nicht abholen, aber ihr werdet schon alleine nach Hause finden.“
 

Kenji und Vivien sind erleichtert. Vivien verabschiedet sich noch und legt dann auf. „Oh man, können die einen aber erschrecken. Ich dachte, die meinten das schon ernst. Da wäre ich doch lieber zu Hause geblieben.“, meint Kenji. Kenjis Eltern kommen auch schon vom Keller wieder zurück und die beiden erzählen ihnen alles. Die wenigen Tage bei den Ogawas vergehen schnell. Es ist nun Zeit für Viviens und Kenjis Abreise. „Bitte ruft an, wenn ihr angekommen seit. Ich weiß, dass ihr schon auf euch aufpassen könnt. Aber trotzdem.“ „Ja Mum, werden wir machen. Könnten wir endlich gehen?“ „Noch nicht ganz. Warte Kenji. Du hast was ganz wichtiges vergessen.“ Kazumi geht noch mal schnell rein und kommt mit einem Wäschebündel wieder. „Hier ist deine Schuluniform. Ganze Zeit arbeitest du, um Geld für sie zusammen zubekommen und dann willst du sie hier lassen.“ Kenji nimmt das Bündel und sagt dann: „Aber, ich habe es doch nicht geschafft die ganze Summe zusammen zu bekommen.“ „Stimmt mein Sohn. Aber deine Mutter und ich haben noch was drauf gelegt. Das bisschen wird uns schon nicht hungern lassen.“
 

Kenji muss sich ein paar Tränen unterdrücken. Dann geht er mit Vivien zum Fahrstuhl. Die beiden winken Kazumi und Keiko noch zu, bis die Tür geschlossen ist. Den Weg legen die Beiden nicht gerade schnell zurück. Da Kenji sehr viel Handgepäck hat, muss er oft absetzten, um sich wieder zu erholen. „Und du bist sicher das ich dir nichts abnehmen soll?“ „Ja ganz sicher. Ich habe es einmal geschafft und ich schaffe es ein zweites mal.“, sagt Kenji ganz außer Atem. Vivien ist nur froh, dass sie die größte Strecke in der U-Bahn zurück legen. Zu Hause angekommen, haben die beiden keine Zeit zum verschnaufen. Ab morgen geht es wieder in die Schule und da muss noch einiges erledigt werden. Besonders bei Kenji.
 

Am nächsten morgen hat Vivien, wie so gewöhnlich, verschlafen. Kenji ist schon lange weg und daher ärgert es sie, dass er sie nicht geweckt hat. Vielleicht hat Kenji es ja auch vergessen in der ganzen Hektik. Auf jeden Fall rennt Vivien so schnell wie sie kann in die Schule. In der Hoffnung, dass sie doch noch pünktlich kommt. Doch da hat sie sich mal wieder getäuscht. „Na prima. Der erste Tag im zweiten Halbjahr und ich muss nach sitzen. Das wird Ärger geben.“ Vivien stellt es sich schon richtig vor, wie Mrs. Uisusenu wieder eine Szene machen wird.
 

In der Cafépause sucht Vivien nach Mikoto. Sie kann Vivien nicht immer noch hassen, weil sie zu Kenji gefahren ist ohne sie mit zu nehmen. Vivien findet sie schließlich doch. Sie ist unter dem Baum, wo Kususu sich immer aufgehalten hat. „Mikoto. Ich kann verstehen, dass du sauer auf mich bist. Aber was soll ich ihn bitte sagen, wenn ich Fremde mit zu ihn gebracht hätte?“ „Aber wir haben uns doch schon kennen gelernt. Also bin ich keine Fremde mehr für ihn.“ „Wegen einmal „Hallo“ sagen seit ihr noch keine Freunde.“ Vivien will Mikoto auf muntern und sie weiß auch wie. Doch sie will es nicht sagen. Aber sie tut es trotzdem. „Kenji wohnt seit gestern wieder bei uns. Wenn du nach der Schule zu mir kommst, könnt ihr euch besser kennen lernen.“
 

Kaum hat Vivien das zu Ende gesagt, springt ihr Mikoto auch schon um den Hals. Mikoto holt auch schon ihr Handy raus und sagt ihren Eltern bescheid. Vivien findet, dass Mikoto mal wieder total austickt und verzieht sich. Das Stundenklingeln rettet ihr die Haut. Mikoto wartet nach dem Unterricht geduldig auf ihre Freundin. Als diese vom Nachsitzen zurück kommt, gehen beide zu Vivien. Da Mikoto anwesend ist, erspart Mrs. Uisusenu sich ihren Kommentar, weil Vivien mal wieder nachsitzen musste. Dann gehen sie in Viviens Zimmer. „Hey Vivi-san. Ich wollte Kenji kennen lerne und nicht in deinem Zimmer versauern.“ „Ja, ist ja gut. Ich werde Kenji holen gehen.“ Vivien geht nach neben an. Kenji ist schon von der Schule zurück und macht Hausaufgaben. Als Vivien ihn ihre Situation erklärt, ist Kenji einverstanden sie mal besser kennen zu lernen.
 

„Wow, ich fasse es nicht. Du bist Kenji-kun. Ich bin Mikoto. Aber du müsstest mich ja schon kennen.“ „Ja stimmt. Vivien hat mir einiges über dich erzählt. Aber wieso nennst du mich „kun“?“ „Ach das ist nur so ne Macke von mir. So nenne ich alle meine Freunde.“ „Stimmt, das ist eine von vielen Macken von dir. Und ich wette, so viele Freunde hast du gar nicht.“ „Stimmt. Um ehrlich zu sein, seit ihr beiden meine einzigen Freunde.“ „Wow. Kenji und ich sind ja richtige Glückspilze.“ Den Nachmittag verbringen sie damit, Hausaufgaben zu machen. Durch kleine Unterhaltungen lernen sich auch Kenji und Mikoto näher kennen. Doch denn stellt Mikoto Kenji eine Frage. „Sag mal Kenji-kun. Hast du eigentlich eine Freundin?“ Vivien ist auf Kenjis Antwort gespannt. „Nein ich habe keine Freundin. Aber ich habe mich in ein anders Mädchen verliebt.“ Mikoto schielt zu Vivien.
 

„So, verstehe das ist der Grund, warum sie alleine zu Kenji gegangen ist.“, denkt sich Mikoto. „Aber so lange die beiden nicht zusammen sind, habe ich also noch Chancen bei Kenji.“ „Hey, Mikoto. Ist alles in Ordnung?“, fragt Kenji. „Ähm... ja mir geht es gut. Habe nur überlegt, wer es sein könnte.“ „Gib auf, die kennst du eh nicht.“, ruft Vivien rein um sich zu schützten. „Hey ihr zwei. Es ist echt toll bei euch. Könnte ich nicht öfters zu euch kommen?“ „Also mich darfst du da nicht fragen. Ich bin ja selber nur Gast hier.“ „Von mir aus schon.“ „Gut dann kann ich ja jetzt gehen. Wir sehen uns in der Schule Vivi-san. Machs gut.“ Mikoto geht. „Mein Gott. Und mit der gehst du in die selbe Schule?“ „Ja, aber zum Glück nicht in die selbe Klasse. Sie ist ja ganz nett, aber sehr anstrengend. Und wie findest du sie?“ „Finde ich auch. Ich glaube bei ihr wird es nie langweilig.“ Kenji geht wieder in sein Zimmer.
 

Vivien schmeißt sich auf ihr Bett. Gerade als sie kurz eingenickt ist, kommt Mr. Uisusenu in ihr Zimmer. „Du hast Post bekommen. Alex steht im Absender. Kennst du den?“ Vivien springt auf und nimmt den Brief. Sie liest den Absender noch mal durch und sagt dann: „Ja natürlich kenne ich den Absender. Auf diesen Brief habe ich schon so lange gewartet.“ Mr. Uisusenu verlässt das Zimmer und lässt Vivien wieder alleine. Sie ist glücklich auf den Brief und öffnet ihn auch gleich. Schon als Vivien die ersten Zeilen des Briefes liest, muss sie vor Freude weinen. Nachdem sie ihm zu Ende gelesen hat, legt sie ihn auf den Schreibtisch. Vivien ist hundemüde und legt sich in ihr Bett und schläft sofort ein.

Viviens geheimnisvolles Date

Da Vivien sehr früh zu Bett gegangen ist, ist sie auch sehr früh wach. An Anfang dachte sie, dass sie den Brief nur geträumt hat. Doch als sie ihn auf dem Schreibtisch liegen sieht, ist sie anderer Meinung. Vivien hat so lange auf eine Antwort gewartet und nun ist sie da. Sie packt den Brief mit in den Schulranzen, zieht sich um und geht runter in die Küche zum Frühstücken. Als sie unten angekommen ist, sind die andern auch schon wach. Vivien setzt sich gut gelaunt an den Tisch und beginnt zu essen. „Du bist aber heute gut drauf. Hat das vielleicht etwas mit diesen Brief zu tun?“ „Ja, hat es. Ich hatte die Hoffung schon aufgegeben, jemals eine Antwort zu bekommen. Aber zum Glück ist sie gestern doch noch gekommen.“ Kenji weiß nicht worum es geht. „Was für ein Brief denn?“ Vivien schaut auf die Uhr. Dann steht sie auf und beantwortet Kenjis Frage. „Ich habe gestern endlich mal eine Antwort von Alex bekommen. Hast du ne Ahnung wie lange ich schon auf den gewartet habe. Na ja. Ich gehe jetzt mal. Machst besser.“ Kenji geht der Unterkiefer bis zum Tisch. Er glaubt nicht was er da hört. Als auch er bemerkt, wie spät es ist, steht er auf und geht raus.
 

Kenji hat gerade das Gebäude verlassen, als er noch mal Vivien hinterher schaut. Er kann nicht glauben, dass sie ihn noch nie etwas von Alex erzählt hat. Jetzt kapiert er auch, wieso Vivien ihn nur als guten Freund sieht. Vivien kommt pünktlich in der Schule an und immer noch gut drauf. „Hallo Vivi-san. Ich habe meine Eltern mal gefragt und sie haben mir erlaubt, nach der Schule immer zu dir zu kommen. Das heißt ich werde euch heute noch mal besuchen.“ „Tut mir leid, Mikoto. Aber das geht heute nicht. Ich werde nicht zu Hause sein. Ich werde mich heute mit Alex treffen.“ Mikoto bemerkt, dass Vivien gut drauf ist. „Darf ich fragen, wer dieser Alex ist?“ Doch Vivien antwortet nicht. Sie geht verträumt in ihr Klassenzimmer. Mikoto kommt ein Gedanke: „Wenn sie sich heute mit diesen Alex triff und sich heraus stehlt, dass dies ihr Freund ist, wird Kenji von ihr ablassen und dann habe ich noch mehr Chancen bin ihn.“ Mikoto beginnt böse zu lachen und Blitze zucken hinter ihr auf.
 

Während sie so lacht, zeigt sie in den Himmel und ihr lachen wird immer lauter. Erst als sie merkt, dass sie von andern Schülern beobachtet wird, hört sie auf und geht, rot im Gesicht, in ihr Klassenzimmer. Vivien versucht nicht aufzufallen, weil sie sich gleich nach der Schule mit Alex treffen will. Und sie will ja nicht gerade unpünktlich sein. Als die Schule zu Ende ist, geht Vivien, so schnell wie sie kann nach Hause. Ohne zu merken dass sie von Mikoto verfolgt wird. Mikoto will sich vergewissern, dass ihre Vermutung richtig ist und sie dann wirklich eine Chance mit Kenji hat. „Hallo Leute. Ich bin wieder da. Ich werde aber gleich wieder gehen.“ „Darf man auch fragen, wieso?“ „Oh, ich habe es euch wohl vergessen zu sagen. Ich werde mich jetzt mit Alex treffen. Alex arbeitet in einen Café hier in der Nähe. Und da ich keine Hausaufgaben aufhabe, dachte ich könnte gleich hin gehen.“ Kenji der schon da ist, hat alles mit gehört.
 

Er kann es nicht glauben, dass sich Vivien mit einem anderen Jungen trifft. Als diese geht, denkt er sich eine Ausrede aus um auch zu gehen. Dann folgt er heimlich Vivien. Draußen trifft er auf Mikoto. „Hallo, Mikoto. Was machst du den hier?“ „Nun, ich .... ich.“ „Du verfolgst Vivien. Stimmt`s?“ „Ja Ok, so ist es. Aber nur weil ich mir halt Sorgen um sie mache.“ „Ich weiß. Deshalb verfolge ich sie ja auch. Weil ich mir Sorgen um sie mache.“ „Wirklich? Oder eher weil du auf diesen Alex eifersüchtig bist?“ „Hmm ... ja das auch. Ich hätte nicht gedacht, dass es mit Vivien und mir so auffällt. Aber sie macht sich nichts aus mir.“ „Egal. Wir sollten jetzt los, bevor wir sie noch verlieren.“ Mikoto schmerzt es, dass Kenji seine Liebe zu Vivien zugeben hat. Doch dies lässt sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
 

In der Zwischenzeit bei den Uisusenus. „Du Aikiko. Hätten wir Kenji nicht doch die Wahrheit über Alex erzählen sollen? Immerhin ist er doch jetzt Vivien hinter her.“ „Ich glaube nicht, dass dies nötig ist. Wenn Kenji wirklich hinter Vivien her ist, wird er es schon herausfinden. Außerdem gefällt es mir, wie Kenji sich benimmt, wenn der Name Alex fällt. Da weiß man, dass er Vivien wirklich gern hat.“ Zurück zu Vivien. Auch wenn sie es eilig hat, rennt sie nicht. Sie bemerkt immer noch nicht, dass sie verfolgt wird. Mikoto und Kenji versuchen nicht aufzufallen, was ihnen nicht so ganz gelingt. Da sie mehr auf Vivien als auf den Weg achten, laufen sie immer gegen etwas.
 

Ab und zu dreht sich Vivien schon mal um. Aber da immer etwas vor Kenji und Mikoto ist, kann sie Vivien nicht sehen. Irgendwann glaubt Vivien aber doch, dass sie verfolgt wird, da sie aber nie jemanden entdeckt, ist sie sich nicht mehr so sicher. Es vergehen ein paar Minuten, als Vivien dann vor einen Café stehen bleibt. Sie greift in ihre Rocktasche und holt den Brief raus. Sie liest ihn noch mal durch und schaut dann auf die Straßennummer des Cafés. „Ja, dies ist das Café. Hier werde ich Alex treffen. Endlich! Lange ist es her.“ Kenji und Mikoto beobachten, wie Vivien das Café betritt. „Endlich. Hier ist das Café, wo dieser Alex drin arbeitet.“ „Was? Dieser Kerl arbeitet hier drin? Als was denn?“ „Keine Ahnung. Vivien hat nur gesagt, dass er hier arbeitet, als was, weis ich ja selber auch nicht.“ Kenji macht ein ernstes Gesicht. So hat ihn Mikoto noch nie gesehen. Um ehrlich zu sein, traut man Kenji gar nicht zu, dass er so finster schauen kann.
 

„So, und was machen wir jetzt, Kenji-kun?“ Eine gute Frage. Keiner der Beiden hat darüber nachgedacht, was passiert, wenn Vivien bei dem Café angekommen ist. Die Beiden warten noch eine Weile, dann gehen auch sie zu dem Café. Sie schauen durch ein Fenster ins Café rein. Vivien hat bereits Platz an einen Tisch genommen. Sie sitzt alleine dort. „Ok, wie kommen wir jetzt da rein, ohne dass uns Vivi-san sieht?“ „Keine Panik auf der Titanic. Mir wird schon was einfallen.“ Während Kenji dies so sagt, bemerkt er gar nicht, dass er den Ausgang blockiert. Denn gerade jetzt, muss ein groß gebauter schlecht gelaunter Mann raus kommen. Er rennt Kenji um und beschwert sich, dass Kenji den Weg blockiert. „Hey Junge. Nicht mal trocken hinter den Ohren und willst schon Streit suchen?“ Der Mann packt Kenji am Kracken und droht ihn mit seiner Faust. „Spreche dein letztes Gebet, Kleiner. Gleich wirst du deinen Vorfahren gegenüber stehen.“ „Nein bitte. Ich suche keinen Streit. Bitte lassen sie mich los.“ „Bitte Mister. Mein Freund stand nur durch Zufall dort. Er wollte keinen belästigen.“, versucht Mikoto Kenji aus der Sache zu retten.
 

Doch der Mann hört nicht auf die Beiden. Er holt aus und will Kenji eine rein schlagen, als seine Faust aufgehalten wird. Es ist Vivien. Sie hat von dem Krach mit bekommen und ist dazwischen gegangen. Sie hat die Faust von dem Mann in ihre Hand auf gefangen. Finster schaut sie zu ihn auf. „Wenn sie Ärger vermeiden wollen, sollten sie den Jungen besser los lassen.“ „Was, du Zwerg willst mir drohen? Dass ich nicht lache. Was willst du denn machen?“ Der Mann fängt an zu lachen. Vivien wird sauer. Sie drückt die Faust des Mannes zusammen und man kann so gar ein paar Knochen knacken hören. Auf einmal hört der Mann auf zu lachen und lässt Kenji los. „Aua. Das tut weh. Ok, jetzt bin ich aber wirklich sauer. Auch wenn du ein Mädchen bist, werde ich mich nicht zurück halten.“
 

Der Mann zieht seine Faust zurück und holt mit der andern Faust aus. Vivien weicht zu Seite aus und tritt mit ihrem Knie in seinen Magen. Der Mann fällt auf die Knie und fasst sich an den Bauch. Dann steht er auf und geht. „Das nächste Mal wirst du nicht so viel Glück haben, Junge.“ Als der Mann weg ist, dreht sich Vivien zu Mikoto und Kenji. „Ich weiß es geht mich eigentlich nichts an. Aber was macht ihr beiden hier?“ Die Beiden sind mit dieser Frage total überfordert. Sie können Vivien doch nicht sagen, dass sie ihr wegen diesem Alex gefolgt sind.
 

„Nein, ich weiß was hier los ist.“ Mikoto und Kenji stockt der Atem. Sie hat die beiden also doch bemerkt. „Ihr beiden habt zusammen ein Date. Stimmt`s?“ „Nein, ist gar nicht wahr. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nur dich liebe. Mikoto und ich sind hier weil wir uns Sorgen gemacht haben.“ „Und warum?“ „Na warum wohl, Vivi-san. Weil du dich mit Alex treffen wolltest. Wir wollten nur sicher gehen, dass dir nichts passiert.“ „Warum sollte mir was passieren, wenn ich mich mit Alex treffe. Aber auch egal. Wenn ihr schon mal da seit, kann ich euch ja auch gleich bekannt machen.“ Vivien ist wieder so gut gelaunt, als wäre gerade kein Zwischenfall gewesen.
 

Alle drei setzten sich an den Tisch und Vivien bestellt allen etwas zu trinken. Mehrmals schaut Vivien auf die Uhr. Alex scheint sich zu verspäten. Vivien wird nervös. „Alex scheint dich wohl zu versetzten.“, sagt Kenji nach einer Weile. „Ja, scheint so. Dabei hat Alex extra gesagt, dass ich hier her kommen soll. Ich mache mir langsam sorgen. Ich werde mal kurz auf das Klo gehen.“ Vivien steht auf und geht zu den Toiletten. „Ich finde es total fies, dass dieser Kerl einfach so Vivi-san sitzen gelassen hat. Jetzt wird sich Kenji wieder um sie kümmern und ich bin abgeschrieben. Mein Gott kann das Leben gemein sein.“, denkt sich Mikoto. Kenji und Mikoto schauten sich im Café um. Vielleicht war Alex ja doch schon da und hat Vivien nur nicht wieder erkannt. Auch, wenn sie Alex noch nie gesehen haben, glauben sie ihn vielleicht an seinen Verhalten zu erkennen. So ist es nicht. In den Café sind fast nur Pärchen. Einzelne Personen sind nur ältere Herren und keiner der beiden glaubt, dass sich Vivien mit ihnen treffen will.
 

„Sorry, Boss. Ich bin zu spät. Ich stand im Stau. Der Verkehr heute ist aber auch schlimm.“, schrie ein junge Dame die gerade ins Café gerannt kommt. „Macht nichts. Ich habe den Stau im Radio gehört.“ „Ich werde heute einfach länger bleiben.“ Das Mädchen verschwindet in einen Hinterraum. Nun kommt auch endlich Vivien wieder. „Ich glaube wir haben lange genug gewartet. Wir gehen jetzt.“ Vivien hebt die Hand, als Zeichen, dass sie jetzt bezahlen will. Die junge Dame die wieder vom Hinterraum vorkommt, sieht dies und kommt auf die drei zu. Vivien schaut die Dame nicht an. Sie sucht nur nach ihrer Brieftasche. „Wie viel macht das?“ „Nun, da du es bist Vivi, würde ich mal meinen, dass ich dich eingeladen habe. Sorry, dass ich zu spät gekommen bin.“ Kenji und Mikoto begreifen nicht, was los ist und Vivien schaut auf die Kellnerin. „Alex! Ich fasse es nicht. Seit wann bist du den da? Und ich dachte schon du hättest mich versetz.“ Kenji und Mikoto geht der Unterkiefer bis zum Boden.
 

Alex ist ein Mädchen. „Was, ich soll dich in den Café versetzen, wo ich arbeite. Für was hältst du mich? Und darf ich fragen, wer die beiden hier sind?“ „Der Junge ist Kenji. Er wohnt zur Zeit bei mir. Und das ist meine Schulfreundin Mikoto.“ Alex setzt sich neben Vivien an den Tisch. „Freut mich euch kennen zur lernen. Ich bin froh darüber, dass Vivi endlich mal ein paar Freunde gefunden hat. Aber sag, wo ist den der kleine Kususu?“ Vivien greift sich an das Handgelenk zu Kususus Halsband. „Kususu ist vor kurzen verstorben. Aber keine Angst. Ich bin schon drüber weg.“ „Oh... das tut mir leid. Ich wusste das ja nicht. Ist ja auch kein Wunder. Wenn ich dir nach fast 6 Jahren erst wieder antworte, dass da halt sehr viel passiert ist.“
 

Endlich haben auch Kenji und Mikoto den Mut mal etwas zu sagen. „Entschuldigung, wenn ich störe. Aber ich finde das Alex klingt ziemlich männlich. Ist das vielleicht ein Abkürzung von irgendwas?“ „Ja ist es. Mein richtiger Name ist Alexia. Aber ich bevorzuge Alex. Ist bei uns Zwei eine Gewohnheit geworden uns nur mit den halben Namen anzusprechen. Deshalb nenne ich Vivien auch nur Vivi.“ „Achso, verstehe. Und Kenji-kun und ich dachten schon du wärst ein Junge.“ „Ist dies vielleicht auch der Grund, warum ihr beiden mir gefolgt seid?“ „So, ist es. Kenji-kun hatte Angst, dass du ein andern Jungen bevorzugst und du ihn deshalb nicht magst.“ „Aha, so ist das Vivi. Du hast also schon einen Freund.“ „Ist gar nicht wahr. Ich mache mir nichts aus Jungs. Und nur weil dieser Idiot dort in mich verknallt ist, muss es anders rum nicht genau so sein. Wir sind nur gute Freunde.“ „Achso, verstehe Vivi. Aber wenn es nicht stimmt, wieso streitest du es dann ab. Es müsste dich doch total kalt lassen.“ Vivien weiß nun nicht, was sie nun sagen soll. Kenji versucht das Thema zu wechseln. „Darf ich fragen, woher ihr euch eigentlich kennt?“ „Klar kannst du das, Kenji. Vivi und ich sind Cousinen. Meiner Mutter ist von ihrer Mutter die größere Schwester. Meine Mutter wusste schon immer, dass der Beruf ihrer kleinen Schwester nicht sicher für sie war. Mit Onkel Fukuda hat sie sich zwar gut verstanden und als dann die kleine Vivi auf die Welt kam, war sie schon überglücklich.
 

Doch dann beschäftigte sich ihre Schwester nur noch mit der Wissenschaft. Und als sie heraus bekam, was sie erfand, brach sie den Kontakt ab. Sie ist später mit mir und meinen Vater nach Amerika gezogen. Das Land, wo mein Vater geboren wurde. Vivi und ich blieben aber trotzdem per Brief im Kontakt. Aber in letzter Zeit hatte ich keine Möglichkeit zu antworten, wegen Schule und Beruf und so weiter. Tut mir echt Leid Vivi.“ Alex schaut Vivien an und lächelt. „Ach macht doch nichts. Lieber später als nie.“ Alex schaut auf die Uhr. „Oh, Mist. Ich muss jetzt anfangen zu arbeiten.“ „Macht nichts Alex. Wir wollten sowieso jetzt gehen.“ Vivien, Mikoto und Kenji stehen auf. Doch Alex will noch was: „Moment mal, ihr beiden. Ich bezahle nur für Vivi, sie habe ich immer hin eingeladen. Ihr beide müsst schon selber bezahlen.“
 

Kenji hat kein Geld und sieht sich Teller waschen. Doch Mikoto ist so nett und bezahlt für Kenji mit. Alle drei verabschieden sich von Alex und Vivien verspricht, dass sie das nächste Mal was anderes unternehmen werden. Unsere drei Freunde sind nur ein paar Schritte gelaufen, als es auf einmal bei Mikoto piept. „Das ist mein Handy. Mal schauen wer es ist. Oh, nein. Das ist mein Vater. Er will bestimmt wissen wo ich bleibe. Normaler weiße sollte ich schon längst zu Hause sein. Das wird Ärger geben.“ Mikoto hat irgendwie Angst abzunehmen. Doch sie nimmt ihren Mut zusammen und hört sich die Standpauke ihres Vaters an. „Ich habe es doch gesagt. Das gibt Ärger. Ich muss jetzt schnell nach Hause. Tschüß ihr Beiden. Vivi-san, wir sehen uns ja morgen in der Schule.“
 

Und weg ist sie. Unterwegs sagt keiner was. Kenji will nicht reden, weil er sonst Angst hat, Vivien würde ihn wieder falsch verstehen. Vivien wird ihn bestimmt wieder aufziehen, weil er ihr gefolgt ist. Und Vivien will nicht reden, weil sie nicht will, dass Kenji denkt, dass sie es toll findet, dass er sich um sie Sorgen macht. Er bildet sich sonst wieder was ein. Beiden bemerken nicht, dass sie beobachtet werden. Ein Mann mit dunkler Brille und Schlapphut beobachtet sie schon eine ganze Weile. Er verfolgt sie ganz langsam. Doch leider verliert er Kenji und Vivien in dem Gedrängel. „Mist, ich habe sie verloren. Das wird Ärger vom Boss geben. Aber es wundert mich, dass der Junge überlebt hat. Ich glaube, das sollte ich dem Boss so schnell wie möglich sagen.“
 

Endlich zu Hause angekommen. Mr. Uisusenu fragt, wie neugierig er halt ist, gleich los. „Na Kenji. Wie war es denn, heraus zu finden das Alex ein Mädchen ist und doch kein Junge?“ „Wie kommen sie denn darauf dass ich Vivien gefolgt bin um heraus zu finden, wer Alex ist? Das ist nicht meine Sache.“ „Weil, ich gesehen habe, wie du mit Mikoto Vivien hinter her gelaufen bist.“ „Ja, Kenji ist mir hinter her gelaufen. Aber ihr hättet es Kenji auch sagen können. Aber es war mir ja klar, dass ihr es ihm nicht sagt. Wenn sogar ihr vergesst, wer Alex ist, will ich gar nicht wissen wie ihr es Kenji erklären wolltet.“, sagt Vivien höhnisch.
 

„Akasaki, was fällt dir eigentlich ein, so frech zu sein. Es kann dir doch egal sein wie es war. Außerdem hat Vivien nur ihre Cousine besucht und Kenji ist ihr gefolgt weil er sich sorgen gemacht hat. Die beiden sind halt sehr gute Freunde. Da macht man sich halt mal sorgen. Und jetzt komm. Wir müssen mit unserer Arbeit weiter machen, sonst werden wir ja nie fertig.“, sagt Mrs. Uisusenu. Beide verschwanden im Garten. „Wenn die beiden jetzt wirklich arbeiten, glaube ich nicht, dass sie ansprechbar sind. Wollen wir vielleicht zusammen lernen Kenji? Ich glaube kaum, dass es was ausmacht, das wir in unterschiedlichen Klassen sind. Das letzte Mal hat es ja auch geklappt. Außerdem wirst du mir da wirklich helfen. Ich schreibe morgen eine Arbeit und ich habe keine Ahnung von dem Zeug. Und du bist ja sehr clever, Bitte helfe mir.“
 

Wie kann Kenji bei so einer Bitte nur >Nein< sagen. Natürlich hilft er Vivien. Und sie ist ihm auch sehr dankbar. „Wow, diese Aufgaben sind sogar für einen Oberschüler wie mich total hart zu knacken. Aber ich glaube, ich weiß wie das geht. Du musst nur das y dort plus mit den x da drüben nehmen, dann die Wurzel aus a ziehen und dann das Quadrat von z und dann hast du b raus. Und wenn du das hast, kannst du dann langsam c, d und p aus rechnen.“ „Ok, und jetzt normal für Dumme.“ Na ja, Kenji versucht Vivien zumindest zu helfen. Die beiden sind so mit lernen beschäftigt, dass Mrs. Uisusenu, so nett wie sie halt ist, das Abendessen zu den beiden rauf schafft. „Wenn ihr schon das Essen vergesst, kann ich ja noch verstehen. Aber bitte vergesst nicht, pünktlich ins Bett zu gehen.“ Nach weitern Stunden des Lernens gehen Beide ins Bett.
 

Am nächsten Morgen wacht Vivien mal wieder auf und bemerkt das sie schon wieder verschlafen hat. Sie zieht sich um und geht. Kenji ist schon lange weg. „Wieso habt ihr beiden mich nicht weckt? Ich schreibe gleich in der ersten Stunde eine Arbeit und komme zu spät. Das ist ja eine Unverschämtheit.“ Ohne zu essen rennt Vivien los. Immer wieder mit Blick auf die Uhr. Sie rennt so schnell, dass sie gar nicht auf den Weg achtet. Auf mal rennt sie gegen etwas. Vivien fasst sich an den Kopf und schaut gegen was sie da gerade gelaufen ist. Es ist eine alte Dame. „Oh, Sorry. Das tut mir leid. Ich helfen ihnen auf.“ Die alte Dame sagt nichts, sie schaut nur zu wie Vivien das ganze Obst und Gemüse aufsammelt, was sie fallen gelassen hat. „Oh, danke junges Fräulein. Das ist echt nett. Als dank will ich dir diesen Apfel hier schenken.“
 

„Das ist echt nett. Aber ich bin immerhin gegen sie gerannt. Und jetzt wollen sie sich noch bei mir bedanken. Nein, so was geht doch nicht.“ „Aber du warst so nett und hast mir geholfen und außerdem ist mir ja nichts passiert und die Äpfel sind so lecker. Komm probier doch mal einen.“ Die alte Dame reicht Vivien ein Apfel. Vivien zögert am Anfang zwar ein bisschen, aber dann nimmt sie doch den Apfel. Und weil sie noch nicht gefrühstückt hat, beißt von dem Apfel ab. „Der Apfel ist wirklich sehr lecker. Wo haben sie den denn her?“ „Der ist aus dem Labor von P.O.I.S.O.N. und ich hoffe er schmeckt dir. Es wird das letzte sein, was du zu essen bekommen wirst.“
 

Zu spät bekommt Vivien mit, wer vor ihr steht. Sie will gerade was sagen, als ihr auf einmal schwarz vor Augen wird. Sie verliert das Bewusstsein und fällt auf den Bürgersteig. Die alte Dame greift sich ins Gesicht und zieht dieses weg. Es ist eine Maske. Unter dieser steckt das Gesicht einer wunderschönen blonden jungen Frau. „Ich habe keine Ahnung, was der Boss von dir will, aber dass kann mir auch egal sein. Mein Auftrag ist es nur, dich aus dem Weg zuräumen.“ Sie winkt mit der Hand ein Auto herbei. In dieses schleppt sie Vivien rein. Sie steigt ins Auto und sagt zum Fahrer: „Ok, Takeshi. Du kannst los fahren. Es hat uns keiner gesehen.“ Vivien wird nun von den Mördern ihrer Eltern verschleppt. Und keiner ihrer Freunde weiß, was mit ihr passiert ist.

Pyros Rache

„Es ist schon ziemlich spät. Vivien muss wohl mal wieder nachsitzen?“, sagt Kenji, der schon längst aus der Schule zurück ist. „Ja, stimmt. Dann wird sie aber von Aikiko wieder schönen Ärger bekommen.“ „Was soll daran so schön sein, dass Vivien Ärger bekommt?“ „Ganz einfach. Dann wird sie vergessen, dass ich ihre Bluse zu heiß gewaschen habe.“ Es klingelt an der Tür. Mrs. Uisusenu rennt auch gleich zur Tür. „Die Kleine wird jetzt aber einen Ärger bekommen, der sich gewaschen hat.“ Aber Kenji wundert es. „Wieso klingelt Vivien? Sie hat doch ihren Schlüssel.“ „Vielleicht hat sie ihn liegen gelassen oder sogar verloren. Alles Sachen die wir schon einmal hatten.“ Mrs. Uisusenu öffnet die Tür. Doch anstatt Vivien, steht Mikoto vor der Tür.
 

„Oh, hallo Mikoto. Was gibt es denn?“ „Nun, ich will Vivi-san die Hausaufgaben vorbei bringen, weil sie doch heute nicht in der Schule war.“ „Das ist unmöglich. Wir haben Vivien heute früh in die Schule geschickt. Sie muss dort gewesen sein.“ „Nein, dass war sie nicht. Und ich glaube kaum das mich ihre Klassenlehrerin anlügen würde.“ Mrs. Uisusenu kommt ein Gedanke, doch sie kann ihn nicht glauben. Ist Vivien wirklich etwas zugestoßen? In der Zwischenzeit, haben sich auch Kenji und Mr. Uisusenu im Flur versammelt. „Was ist den passiert, Aikiko?“ „Vivien war heute nicht in der Schule. Ich hoffe nur, dass ihr nichts passiert ist.“
 

Mrs. Uisusenu hält es nicht mehr aus. Sie rennt hoch in ihr Zimmer und ihr Mann folgt ihr. „Du, Kenji-kun. Mit „nichts zu gestoßen“, damit meinte Mrs. Uisusenu doch nicht etwa die Organisation, die hinter Vivi-san her ist?“ „Doch, ich glaube die meinte sie. Aber woher weißt du etwas von denen?“ „Vivi-san hat mir von ihnen erzählt. Und zwar am selben Tag, wo du Notoperiert wurdest und der kleine Kususu gestorben ist.“ Kenji wundert sich, dass Vivien Mikoto darüber was gesagt hat. Sie kannten sich kaum eine Woche und sie erzählt es ihr schon? Mrs. Uisusenu hat sich in der Zwischenzeit beruhigt. „Du scheinst also Bescheid zu wissen. Es ist schön zu hören, dass du so etwas, anders mit bekommen musstest als Kenji.“ „Was soll daran schön sein? Es sind jetzt fast 6 Stunden vergangen, seit Vivien verschwunden ist. Sie könnte vielleicht schon längst Tod sein.“
 

Deshalb sollten wir sofort handeln. Du kannst zum Beispiel mal zu Alex gehen und sie fragen, ob sie Vivien gesehen hat. Mein Mann und ich werden in zwischen die Polizei rufen.“ „Ich werde mit Kenji-kun mitgehen. Meine Eltern wissen, dass ich hier bin. Daher werden sie sich nicht wundern wenn es länger dauert.“ Kenji und Mikoto gehen gleich los. Am Café angekommen, suchen sie gleich nach Alex. „Nein tut mir leid, ihr beiden. Ich habe Vivi seit gestern nicht mehr gesehen. Aber Taylor und ich werden die Augen offen halten.“ „Du Alex-san. Wer ist den dieser Taylor-kun?“ „Ach ja, ihr kennt ihn ja noch nicht. Taylor Fujimiya ist mein Freund. Wir haben sogar eine Wohnung zusammen.“ „Ja, toll. Aber bitte tue uns ein Gefallen. Wenn du sie siehst oder sonst was mit bekommst, dann sage uns bescheid.“ „Ja klar doch Kenji. Aber anders rum zählt das auch.“ Kenji und Mikoto gehen wieder. „Du, Kenji-kun. Ich muss langsam nach Hause. Leider wird meine Familie euch nicht helfen. Aber ich werde mich anstrengen“ „Danke Mikoto.“
 

Kenji und Mikoto trennen sich. Zu Hause angekommen, geht Kenji gleich zum Telefon. „Wenn willst du den anrufen?“, fragt Mr. Uisusenu. „Meine Eltern. Ich glaube kaum, dass sie Vivien so weit entführen, aber in diesem Getto ist alles möglich. Außerdem kann es ja nichts schaden, mal zu fragen.“ Kenji wählt die Nummer und wartet noch einen Augenblick. „Ja, hallo. Hier bei den Ogawas. Mit wenn spreche ich?“ „Dad, ich bin es. Ich würde euch gerne um etwas bitten.“ „Kein Problem, mein Sohn. Worum geht's?“ Kenji erzählt seinem Vater alles, was notwendig war. „Au, das ist wirklich schlimm. Natürlich werden wir euch bei der Suche helfen. Wenn wir etwas herausfinden, rufen wir euch an.“ „Danke, Dad“ Kenji legt wieder auf.
 

In der Zwischenzeit, in einen leeren Lagerhaus am Hafen. „Aua, mein Kopf. Der dröhnt aber. Ich muss irgendwas Falsches gegessen haben.“, sagt Vivien die gerade wieder aufgewacht ist. Doch dann fällt ihr wieder alles ein. „Ich bin aber auch eine blöde Kuh. Von fremden Leute soll man nichts annehmen.“ „Stimmt Kleine. Aber lieber später lernen, als gar nicht. Aber nun bist du uns endlich in die Falle gegangen.“, sagt eine Frauenstimme. „Wer spricht da? Und was habt ihr mit mir vor?“ „Du willst unsere Namen wissen? Na gut, wir sagen sie dir.“ Hinter zwei Kisten tauchen ein Mann und eine Frau auf. „Mein Name ist Takeshi Nakata. Und ich bin der beste Gehilfe von Pyro.“, sagt der Mann. „Und mein Name ist Akira Aoki. Die beste Gehilfin von Pyro.“, sagt die blonde Frau.
 

Vivien erkennt die Frau sofort. „Du bist doch die alte Omi, die mir den Apfel gegeben hat. Wieso hast du mich nicht gleich richtig vergiftet? Dann hättest du mich doch schon los.“ „Stimmt, aber unser Boss wollte das nicht. Er wollte noch persönlich Rache an dir nehmen.“ Vivien kocht vor Wut. Pyro hat doch schon ihre Eltern und Kususu auf dem Gewissen. Wie sehr will er ihr noch wehtun? „Aber so lange der Boss nicht da ist, werden wir erst mal unsern Spaß haben. Du hast bestimmt Hunger. Ich meine, den ganzen Tag schlafen und nur einen Bissen von einen Apfel. Also davon wird man doch nicht satt. Wir haben hier dein Lieblingsessen. Einen Muffin.“
 

Akira geht zu einem Korb und holt einen Schockomuffin raus. Aber dieser Muffin ist nicht gerade frisch. Überall an dem Muffin ist Schimmel. Die beiden wollen doch nicht wirklich, dass Vivien das isst. „Hört zu ihr beiden. Ich will euch beiden wirklich nichts weg essen. Ihr könnt den Muffin ruhig selber haben.“ „Ach quatsch doch nicht. Wir geben ihn dir gerne. Sonst verhungerst du uns noch.“ Takeshi geht zu Vivien. Diese kann nicht fliehen, weil sie an einer Stange fest gebunden ist. Er stellt sich hinter Vivien und öffnet ihren Mund. Dann stopft ihr Akira den Muffin in den Hals. Vivien hat einen ekelhaften Geschmack in Hals. Doch sie kann ihn nicht loswerden. Akira stopft den Muffin immer weiter rein. Dann hält ihr Takeshi den Mund zu.
 

„Ich glaube, die Kleine hat auch noch durst. Ich werde ihr mal etwas Wasser geben.“ Wieder geht Akira zu dem Korb. Sie holt ein Flasche mit grautrübem Wasser raus. Dann geht sie wieder zu Vivien. Takeshi öffnet wieder den Mund. Dann schüttet Akira ihr das Wasser in den Rachen. Vivien hält es nicht mehr aus. Der Gestank und Geschmack sind einfach unerträglich. Vivien tränen die Augen und würgt alles wieder raus. „Och Mann. Jetzt hat sich die Kleine überfressen und deshalb gebrochen. Tja, so was kommt von so was. Aber komm ja nicht auf den Gedanken, dass wir es weg wischen werden.“ Die Beiden stehen auf und gehen. Vivien ist immer noch überschüttet von der Folter. Ziellos schaut sie sich um und flüstert: „Kenji, Alex und ihr andern. Wieso seit ihr nicht bei mir? Ich brauche euch doch jetzt.“ Vivien fängt an zu weinen.
 

Kenji macht sich immer mehr Sorgen. Je mehr Zeit vergeht, desto nervöser wird er. Er geht in seinem Zimmer auf und ab. Da kommt Mr. Uisusenu in sein Zimmer. „Kenji. Du bist ja so nervös. Es wird schon gut ausgehen. Aber darf ich dich mal was fragen?“ „Ja, sicher doch.“ Mr. Uisusenu und Kenji setzten sich auf das Bett. „Ich würde dich gerne fragen, was du für Vivi-chan entfindest. Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich bin ja ihr Stiefvater und da fragt man halt solche Sachen.“ „Nun. Um ehrlich zu sein. I....ich....“ Kenji schafft es nicht den Satz zu Ende zu bringen. „Ist gut ich verstehe. Aber eins muss ich dir sagen. Vivien ist anders als andere Mädchen. Das wirst du schon gemerkt haben. Bitte tue ihr nicht sinnlos weh. Sie hat schon genug Schmerzen in ihren Leben gehabt.“ Mr. Uisusenu verlässt wieder das Zimmer. Kenji stützt sich in seine Hände und fängt an zu weinen. „Ich werde ihr nicht wehtun Aber ich werde ihr helfen, dass ihre Wunden wieder verheilen werden. Ich will, dass sie wie andere Menschen mal lachen wird.“
 

Pyro ist nun auch in der Lagerhalle angekommen. Er geht direkt zu Vivien. „So sieht man sich wieder, Fräulein. Aber es hätte ja anders kommen können, wenn dein blöder Freund nicht dazwischen gekommen wäre.“ „Ich bin hier die Einzige die ihn blöd nennt. Und außerdem ist er es nicht.“ „Ja, du musst es ja wissen. Du scheinst diesen Jungen ja sehr gern zu haben. Ist ja auch kein Wunder. Er ist ja dein erster Freund. Alle andern Menschen haben dich ja verachtet.“ Pyro weiß, wie er Vivien wehtun kann. Pyro schickt die beiden Andern raus. „Jetzt sind wir alleine. Und einer von uns wird diese Halle nicht mehr lebend verlassen. Aber ich werde es nicht sein, wenn du mich verstehst.“ „Bring mich doch gleich um. Dann haben wir beide es hinter uns.“ „Spinnst du? Wo bleibt denn da der Spaß? Ich muss mich doch noch für die fast 10 Jahre Gefängnis bedanken.“ Vivien kann nicht laufen, weil das Gift vom Apfel immer noch wirkt. Wenn auch nur schwach. Pyro nutzt dies aus und tritt Vivien ins Gesicht.
 

Vivien spuckt Blut. Dann nimmt er Vivien am Kragen und zieht sie an der Stange hoch. „Genau diese Augen will ich sehen. Die Augen voller Angst. Damals hattest du diese Augen nicht. Das war schade. Aber nun hast du sie.“ „Dann kannst du mich ja endlich um bringen.“ „Nein, dafür ist es immer noch zu früh.“ Pyro zieht ein Messer aus seiner Tasche und hält es Vivien an die Kehle. „Mal überlegen Wo könnte ich den rein stechen, ohne dass du gleich drauf geht's. In die Kehle? In die Brust? Nein ich habe ein bessere Stehle.“ Vivien will es eigentlich nicht wissen. Doch auf einmal spürt sie, wie das Messer in ihre Leber eindringt. „Das ist auch ein schöner Gesichtsausdruck. Schmerz! Das ist aber auch ein schönes Wort.“
 

Pyro lässt Vivien wieder los. Sie fällt zu Boden und krümmt sich verschmerzen. „Du hast Glück, dass wir keine Zeit haben. Dieses Gebäude geht in 3 Minuten in die Luft. Ich werde da schon weg sein. Aber du nicht. Und dann werde ich mein Ziel doch noch erreichen. Nun wirst du wieder bei den Personen sein, die dir am meisten bedeuten.“ Mit einem lauten Lachen geht Pyro wieder. Vivien versucht sich wieder los zu machen. In wenigen Sekunden fliegt das Gebäude in die Luft. Vivien will nicht sterben. Nicht jetzt, wo sie so tolle Freunde gefunden hat. Auf einmal explodiert es neben Vivien. Es ist eine kleine Explosion. Ein Funken sprangen zu Vivien rüber und diese kann sich befreien. Vivien weiß, dass dies nur die Vorexplosion ist.
 

So schnell wie sie kann, rennt sie mit den immer noch etwas gelähmten Beinen raus. Mit einer Hand an ihrer Wunde. Vivien schafft es zwar aus der Halle, aber als die Explosion ist, schleudert sie die Druckwelle noch Meter weiter. Vivien kommt blöd auf und bricht sich einige Knochen. Sie kann kaum noch stehen und kroch in den Schatten. Sie hat keine Ahnung, wo sie ist. Sie hätte überall sein können. Sie hofft, dass die Feuerwehr das Feuer sehen würde. Doch dann fängt es an zu regnen. Vivien wartet noch eine Weile. Doch es kommt keine Feuerwehr. Das Feuer ist schon wieder aus. Irgendwann steht Vivien wieder auf. Sofern sie es kann. Durch den Regen kriecht sie sich durch die Straßen. Es ist kein Mensch auf den Straßen. Irgendwann verliert Vivien das Bewusstsein. Sie bricht zusammen. Die letzte Person, an die sie denkt, ist Kenji. Dieser beruhigt sich nur langsam. Doch auf einmal klingelt das Telefon. Es sind Kenjis Eltern. Sie haben eine Nachricht für ihren Sohn.

Viviens Rettung

Alles ist in Aufregung. Nachdem Kenji den Anruf entgegen genommen hat, bittet er die Uisusenus, ihn nach Hause zu fahren. Seine Eltern haben Vivien bewusstlos auf der Straße gefunden. Mr. Uisusenu, der fährt, hat Probleme zu den Ogawas zu kommen. Erstens, weil er nicht wusste, wo es ist und Kenji nicht gerade gut den Weg erklärt und zweitens weil sehr viel Verkehr auf der Straße herrscht. Mr. Uisusenu parkt auf dem nächsten freien Parkplatz und Kenji stürmt sofort los. Die Uisusenus haben Probleme ihn zu Folgen. In Haus hämmert Kenji wie ein Bekloppter an den Fahrstuhl. „Kenji, ich glaube kaum, dass er dadurch schneller kommt.“, sagt Mrs. Uisusenu. „Ja, stimmt. Aber man könnte es ja mal versuchen. Ich will nur so schnell wie möglich nach oben.“
 

Endlich kommt der Fahrstuhl. Eine kleine Verschnaufpause für die Uisusenus. Kenji malt sich die ganze Zeit nur aus, wie Viviens Zustand sein kann. Seine Eltern haben im Telefon erzählt, dass es sehr schlimm für sie aus sieht. Sie haben zwar den Krankenwagen gerufen. Doch bis jetzt ist noch keiner da. Als der Fahrstuhl oben angekommen ist, rennt Kenji gleich los. Er holt seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnet sie. „Mum, Mum. Wo ist sie? Wo ist Vivien?“ „Also, Kenji. Auch wenn du dir Sorgen um Vivien machst, ist das lange kein Grund, hier mit Straßenschuhen in die Wohnung zu rennen. Ich habe gerade geputzt. Es war sehr schwer das ganze Blut weg zu bekommen. Also zieh die Schuhe schon aus.“ Auch wenn es Kenji nicht passt, zieht er seine Schuhe aus. Nun kommen auch schon die Uisusenus.
 

„Nun gut. Weil ihr ja wegen ihr auch hier seit, zeige ich euch, wo sie ist. Wir haben in deine Zimmer gelegt, Kenji. Sie ist nicht bei Bewusstsein. Aber es ist nicht gerade ein schöner Anblick. Ich tue euch es nicht gerne an, sie euch zu zeigen.“ Kazumi wendet sich ab. Sie will nicht die Gesichter von den andern sehen. Kenji geht zu der Tür, die zu seinem Zimmer führt. Dort bleibt er stehen. „Mr. und Mrs. Uisusenu wollen sie nicht als erstes rein? Ich habe mich wie ein Idiot benommen. Außerdem finde ich es gerechter, wenn sie zu erst rein gehen.“ „Ach Quatsch, Kenji. Ist schon in Ordnung. Wir können dich verstehen. Du hast dir doch auch nur Sorgen um sie gemacht. Lass uns zusammen rein gehen.“, sagt Mrs. Uisusenu freundlich. Kenji ist erleichtert. Nun öffnet er die Tür. Doch keiner geht rein. Man kann Vivien schon von der Tür aus sehen. Sie liegt blutüberströmt in Kenjis Bett.
 

Mrs. Uisusenu bekommt einen riesigen Schreck. Ihr Mann nimmt sie in den Arm und schafft sie weg. Kenji steht nur da. Er kann nicht glauben, was er da sieht. Seine Mutter schaut ihn über die Schulter in das Zimmer. „Oh, nein. Ihre Wunde ist wieder aufgegangen. Wenn das so weiter geht, wird sie an der Wunde noch Sterben. Wo bleibt nur der Krankenwagen?“ Kazumi geht in die Küche und kommt mit einem feuchten Tuch wieder raus. Sie geht zu Vivien und drückt das Tuch an ihre Wunde. „Mum, kann ich vielleicht helfen?“ Kazumi schaut zu ihrem Sohn auf. „Ja, das kannst du. Halte doch bitte das Tuch hier weiter an ihre Wunde. Ich muss mich um den Besuch kümmern.“ Kenji kniet sich vor sein Bett und nimmt das Tuch. „Das blutet aber wirklich stark.“ „Ja, stimmt Kenji. Ich frage mich, was sie da gemacht hat. Das ist fasst so, als ob sie sich ein Messer in die Leber gestochen hat.“
 

Kenji schweigt. Er kann seiner Mutter ja nicht erzählen, was mit Vivien wirklich passiert sein könnte. Kazumi geht wieder. Kenji, welcher nun mit Vivien allein ist, schaut ihr ins Gesicht. Es ist ohne Ausdruck. Kenji greift mit seiner freien Hand nach Viviens Hand. Er drückt sie an seine Brust. „Los, komm schon Vivien. Wache wieder auf. Du kannst doch nicht so einfach weg gehen. Vivien. Ich brauche dich. Du musst doch wissen, wie wichtig du mir bist.“, flüstert Kenji. Er ist den Tränen nahe. Doch auf einmal spürt er etwas. Es ist ein kleiner leichter Druck. Und er kommt von Viviens Hand. Man spürt ihn zwar kaum, aber Vivien drückt Kenjis Hand. Kenji ist glücklich darüber und wünscht sich, dass dies keine Einbildung ist. Kenji kann diesen Augenblick nicht lange genießen, denn schon ist der Krankenwagen da und holt Vivien. Alles geht sehr schnell und Kenji muss zusehen, wie sie ihn, „seine“ Vivien weg nehmen.
 

„Hey, Kenji. Wenn du willst, können wir ins Krankenhaus fahren. Die Uisusenus sind ja gleich mit gefahren. Ich glaube, du willst auch zu ihr.“, sagt Keigo und sucht nach den Autoschlüsseln. „Ja, das will ich Dad. Aber ich muss vorher noch jemanden anrufen. Dann können wir los.“ Kenji geht zum Telefon und ruft Alex an. Er sagt ihr, dass sie Vivien gefunden haben und dass sie jetzt ins Krankenhaus geschafft wird. Alex kann auch nach kommen, wenn sie will. Nach dem Telefonat, gehen auch Kenji und seine Eltern ins Krankenhaus. Es herrscht wieder dichter Verkehr, und deshalb kommen sie sehr spät in Krankenhaus an. Sie finden dort die Uisusenus, die vor einer Tür stehen. „Wo ist Vivien?“ „Sie wird immer noch operiert.“ „Und dass ob wohl Vivi-chan, sonst fasst eine Stunde hier ist. Was brauchen die denn so lange?“ Nach ein paar Minuten kommen Alex, Taylor und Mikoto. Alex ist so lieb und hat Mikoto unterwegs gleich mitgenommen. Mikoto rennt gleich zu Kenji.
 

„Kenji-kun, wenn du jetzt eine Schulter zum aus heulen brauchst, ich bin immer für dich da.“ Kenji, der nicht mitbekommt, dass er angemacht wird, sagt darauf: „Schön, dass du dich um mich kümmerst. Aber wir sollten uns lieber Sorgen um Vivien machen. Ich sollte lieber zu ihr gehen, wenn sie eine Schulter braucht.“ „Ja stimmt, Kenji-kun. Du hast recht.“, sagt Mikoto, doch innerlich denkt sie: „Entweder, der Kerl ist Strohdoof und merkt nicht, dass ich ihn anmache oder er merkt es und macht sich nicht draus.“ Nach einer weitern Stunden kommt endlich der Arzt. „Sind sie die angehörigen von dem Mädchen?“
 

„Ja. die sind wir. Wie geht es ihr?“ „Nun, ich kann ihnen leider nicht sagen, dass sie über den Berg ist. Aber es ja ein Wunder, dass ist überhaupt noch lebt. Sie hat so ziemlich alles, was man nur haben kann. Mehrer Knochenbrüche, Verbrennungen mehreren Grades, kleiner Wunden und eine große Wunde bei der Leber, eine Lungenvergiftung und eine Lebensmittel- und Blutvergiftung.“ „Was. Eine Lungen-, Lebensmittel- und Blutvergiftung? Wie konnte das den passieren?“ „Lungenvergiftung wahrscheinlich, hat sie giftigen Qualm eingeatmet. Und die Lebensmittel- und Blutvergiftung hat sie wahrscheinlich, weil sie etwas schlechtest gegessen hat. Und es scheint schon so lange in ihren Magen gelegen, dass es vom Körper aufgenommen wurde.“
 

Keiner kann so richtig glauben, was sie da hören. So schlimm sieht sie eigentlich nicht aus. Vivien wird in den Aufwachraum gebracht. Hier können die andern sie auch besuchen. „Wenn die Ergebnisse dieser Entführung schon so schlimm sind, dann will ich nicht wissen, wie die Entführung direkt war. Meine kleine Vivi musste bestimmt sehr Leiden. Und dabei dachte ich immer, dass sie das schlimmste schon hinter sich hat.“, sagt Alex und sucht bei Taylor Trost. „Aber vielleicht hat die Kleine bald alles hinter sich.“, sagt Mrs. Uisusenu.
 

„Meinen sie damit, dass sie bald wieder gesund wird?“, fragt Mikoto erleichtert. „Nein, dass meine ich nicht. Ich meine damit, das Vivien die Kraft verliert und an ihren Verletzungen zu Grunde geht.“ Mr. Uisusenu weiß, was seine Frau meint und will sie davon abhalten weiter zu erzählen. Doch sie lässt sich nicht aufhalten. „Da gibt es etwas, was ihr über Vivien wissen solltet. Sie hat keine Angst vor dem Tod. Nachdem sie zu uns gekommen ist, hat sich mehrmals versucht sich um zubringen. Sie hat sich die Pulsader durch geschnitten. Die meisten Wunden sind noch nicht verschwunden, deshalb trägt sie auch immer das Schweißband. Sie will sie damit verstecken.“
 

„Achso, verstehe. Und ich dachte immer es wäre ein modischer Tick. So kann man sich täuschen.“ Mikoto sagt dies, als wäre nicht besonders mit Vivien passiert. Sie versucht ihren Schmerz zu unterdrücken. Mr. Uisusenu geht zu Vivien ans Bett. Er greift nach ihre linken Hand und zeigt sie den andern. „Jetzt, wo das Schweißband nicht mehr da ist, kann man die Narben noch gut sehen. Sie sind sehr schlecht verheilt.“ Kenji kann bald nicht mehr. Er will dass nicht mehr. Er kennt dass doch alles schon. Betrübt schaut er auf Viviens Handgelenk. Doch dann fällt Kenji etwas auf. Er schaut noch einmal zu Viviens Handgelenke und rennt dann aus dem Zimmer. „Kenji, wo willst du denn hin?“ „Sorry, Mum. Bin gleich wieder da. Passe bitte so lange auf Vivien auf.“ „Ja aber wo willst du denn hin?“ „Nur mal schnell aufs Klo, Mum.“ Und weg ist er.
 

Aber Kenji rennt nicht zum Klo, sondern zu dem Arzt der Vivien operierte. „Ich habe das Gefühl, dass er gar nicht auf das Klo gegangen ist.“ „Ach, lass ihn doch Kazumi. Ihn hat halt die ganze Sache mit Vivien ganz schön mitgenommen. Er braucht bestimmt eine Pause.“ „Ja, du hast wohl recht.“ Der Raum verstummt. Mrs. Uisusenu, Alex und Mikoto haben es sich am Bett bequem gemacht. Auf einmal vernehmen alle ein leises Stöhnen. Es kommt von Vivien. „Vivi-san wacht wieder auf.“, brüllt Mikoto. „Nicht so laut. Sie braucht trotzdem noch Ruhe.“ „Oh, Sorry.“ Vivien zuckt ein paar mal mit den Augenlidern und öffnet sie dann erst. Zuerst sieht sie alles verschwommen, doch dann sieht sie klar. Sie sieht durch die Runde bemerkt gleich, dass Kenji nicht da ist.
 

„Hey, was ist denn los? Ihr macht alle so ein trauriges Gesicht. Als ob jemand gestorben wäre.“ „Du blöde Kuh. Wir haben uns alle große Sorgen gemacht. Aber du lässt nur einen dummen Spruch ab.“, sagt Alex. Vivien versucht sich aufzurichten. „Vivi-chan. Du musst noch liegen bleiben. Deinen Wunden. Sie müssen doch weh tun.“ „Ach Quatsch. Es tut nicht weh. Und der Spruch von eben tut mir auch leid.“ „Trotzdem, ich will nicht, dass deine Wunden wieder aufgehen.“ „Aber mir geht es gut wirklich. So schlimm ist es nicht.“ Wieder schaut Vivien durch die Runde. Vielleicht hat sie Kenji ja nur über sehen. „Du sucht bestimmt Kenji, oder Vivien?“ „Ähm... ja. Also, ich meine nicht unbedingt.“ „Mein Sohn ist mal schnell aus Klo. Aber da ist er schon eine ganze Weile. Er sollte sich beeilen. Die Besuchszeit ist bald vorbei.“ „Achso verstehe. Aber darf ich fragen wer das da ist?“, fragt Vivien und zeigt auf Taylor.
 

„Ach ja stimmt, Vivi. Du und ein paar von euch kennen ihn ja noch nicht. Das ist Taylor Fujimiya, mein Freund und Mitbewohner. Er war so nett und hat mir bei der Suche nach dir geholfen.“ Alex grinst vor sich hin. Doch auf einmal zieht Vivien Alex an sich ran. „Wie viel hast du ihn erzählt?“ „Keine Angst. Ich habe ihn nicht alles erzählt. Ich bin doch deine Cousine. Ich will dir doch nicht eh tun.“ Vivien lächelt Alex an. „Danke Alex. Du bist die Beste.“ Auf einmal klopft es an der Tür. Es ist eine Krankenschwester. „Entschuldigen sie bitte. Aber die Besuchszeit ist um. Würden sie bitte das Gebäude verlassen. Der Doktor wird gleich seine Visite machen.“ „Schade, jetzt schon. Ich will aber noch ein bisschen bei Vivien bleiben.“ „Tut mir leid, es geht nicht, bitte gehen sie jetzt.“ Vivien ist enttäuscht, dass Kenji nicht da ist.
 

Kazumi ist die Letzte, die das Zimmer verlässt und die Schwester schließt die Tür. Doch auf einmal rennt Kenji in sie rein. Beide finden sich auf dem Boden wieder. „Kenji, wo warst du denn?“ „Das habe ich euch doch erzählt. Ich war auf dem Klo.“ „Ach wirklich, seit wann schwitzt man denn so, wenn man auf das Klo geht? Außerdem liegen die Klos auf der andern Seite.“ „Und ich habe mich schon gewundert, dass ich keine gefunden habe und bin deshalb durch das ganze Krankenhaus gerannt. Und deshalb schwitze ich so. Aber jetzt will ich zu Vivien.“ „Tut mir leid, Kenji. Aber das geht nicht mehr. Die Besuchszeit ist zu Ende. Wir wollten jetzt alle gerade gehen.“ „Oh, nein. Das ist ein Witz, oder? Ich muss dringend zu ihr.“ „Tja, Kenji-kun. Wenn du nicht weg gegangen wärst, hättest du bei ihr sein können. Vivi-san war total traurig als sie auf gewacht ist und du nicht da warst.“ „Sie ist wieder aufgemacht? Ein Grund mehr zu ihr zu gehen.“
 

Der Schwester wird es langsam zu bunt. „Erstens: Auf den Fluren wird nicht gerannt. Zweitens: Hier wird nicht rum gebrüllt, die andern Patienten brauchen Ruhe. Und drittens: Außerhalb der Besuchszeit, bekommt der Patient keinen Besuch.“ Die Schwester klopft sich den Dreck vom Kittel. Der Arzt bekommt von dem Krach mit und kommt zu der Gruppe. „Herr Doktor. Der junge Mann versucht die Patientin in diesem Zimmer zu besuchen. Doch es ist außerhalb der Besuchzeit und der will es nicht verstehen.“ Der Arzt erkennt Kenji wieder und sagt: „Bei den Jungen geht es in Ordnung. Er darf das Mädchen noch besuchen. Aber nur 15 Minuten.“ Keiner außer der Arzt selber und Kenji wissen, wieso er so entscheidet. Die Schwester geht wieder zum Dienst und anderen warten auf dem Parkplatz.
 

Da Kenji nicht viel Zeit hat, geht er gleich rein. „Ihr macht da draußen aber einen Krach. Wisst ihr nicht, dass man im Krankenhaus ruhig sein muss?“ „Tut mir leid, Vivien. Es war keine Absicht. Aber dir scheint es ja schon wieder ganz gut zu gehen. Wenn du schon wieder solche Sprüche ablassen kannst und aufrecht sitzen kannst.“ Vivien schaut Kenji nicht an. Sie ist sauer auf ihn. „Du bist bestimmt sauer, weil ich vor hin nicht da war. Aber ich hatte einen guten Grund.“ „Ach wirklich? Und darf ich den auch erfahren?“ „Natürlich. Aber dafür musst du die Augen schließen und deinen rechten Arm aus strecken.“ „Ich sage es dir. Wenn das ein Kuss wird, wirst du auch im Krankenhaus liegen.“ „Nein, das wird kein Kuss. Glaube es mir.“
 

Vivien tut das, was Kenji will. Kenji holt etwas aus seiner Hosentasche und bindet es Vivien um das Handgelenk. Vivien öffnet die Augen wieder und erkennt was es war. „Kususus Halsband. Aber wo hast du das her?“ „Wegen des EKG musste dir der ganze metallische Schmuck abgenommen werden. Und deshalb haben sie dir das Halsband ab genommen. Sie wollten es schon weg werfen. Aber ich konnte es noch retten. Aber dein Schweißband nicht mehr. Sie haben es auseinander geschnitten. Aber glaubst du, du wirst es auch mal ohne schaffen?“ „I...ich weiß überhaupt nicht was du meinst.“ „Ich meine, deine Narben am linken Arm. Mrs. Uisusenu hat uns erzählt, warum du sie hast. Und dich wegen der Narben schämst und deshalb das Band getragen hast.“
 

Vivien schaut eine Weile auf die Glocke, die am Halsband hängt. „Kenji, du bist nur wegen dem Ding raus gegangen?“ „Ja, bin ich. Ich weiß doch wie viel es dir bedeutet und deshalb habe ich es gesucht. Ich wollte dir eine Freude machen. Ich will, dass du die schlimmen Sachen vergisst, die man mit dir gemacht hat.“ Vivien fängt an zu weinen. Kenji weiß nicht warum und hat ein schlechtes Gewissen. „Also, so habe ich das nicht gemeint. Ich wette du hast bereist vergessen und ich habe dich gerade wieder dran erinnert. Es tut mir. Leid.“ Vivien greift nach Kenjis Hand. „Danke Kenji. Es ist zwar nichts Weltbewegendes, aber für mich reicht das. Ich danke dir. Und ich hoffe, dass du weiter hin bei mir bleibst.“ Kenji rückt etwas näher an Vivien ran. „Natürlich werde ich das Vivien. Ich will meine kleine Freundin doch nicht im Stich lassen.“ Kenji will sie umarmen, doch er hält inne. Er weiß, dass Vivien das eigentlich nicht mag.
 

Doch Vivien zieht Kenji an sich ran und er umarmte sie. Er versucht sie zu trösten. Kenji genießt diesen Augenblick richtig. „Kenji, weißt du was? Ich hatte das erste mal in meinen Leben richtige Angst. Früher war es mir egal, ob ich sterbe oder nicht. Doch dieses mal hatte ich wirklich Angst. Und dann die Schmerzen, die sie mir zu geführt haben. Ich konnte nicht mehr. Ich will nie wieder so eine Höhle durch machen. Nie wieder.“ Kenji drückt sie fester an sich. „Ich verspreche dir, dass ich dich beschützten werde. Niemand wird dir mehr weh tun.“ Kenji ist den Tränen nahe. So sehr hat er Vivien noch nie weinen gesehen.
 

„Kenji. Bitte tue nichts versprechen, was du am Ende doch nicht halten kannst. Du kannst nicht immer auf mich aufpassen.“ „Das stimmt. Aber ich kann es ja mal versuchen. Immer hin, bist du die wichtigste Person in meine Leben.“ Auf einmal drückt Vivien Kenji von sich weg. „Das sagst du auch nur so. Irgendwann, wird auch das vergehen und dann werde wieder allein sein.“ „Das ist wohl deine Sicht der Dinge. Ich muss nun gehen. Meine Zeit ist leider um. Ich hoffe du wirst bald wieder gesund.“ Kenji steht auf und geht wieder. Auf dem Parkplatz sind nur die Uisusenus. „Und, wie ist es mit Vivi-chan gelaufen?“ „Eigentlich ganz gut. Aber wo sind die andern?“ „Deine Eltern sind schon los. Wegen des dichten Verkehrs, hätte es sein können, dass sie es nicht mehr pünktlich nach Hause schaffen. Und Taylor fährt Mikoto nach Hause und Alex ist gleich mit gekommen. Aber nun steige ein. Der Tag war lang und du musst noch Hausaufgaben machen.“
 

Während der Fahrt fliegen Kenji einige Gedanken durch den Kopf. Dann hat er eine Idee. „Mrs. und Mr. Uisusenu. Ich hätte da eine Bitte. Könnte ich wieder als ihr Gehilfe arbeiten?“ „Wieso das denn Kenji?“ „Ich brauche dringend Geld, doch ich kann meine Eltern nicht anpumpen. Die sind eh schon arm dran. Außerdem will ich mir das Geld verdienen. Dann habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich es ausgebe.“ „Aber, Kenji. Du gehst nun wieder zur Schule. Du wirst kaum Freizeit haben.“ „Darüber bin ich mir bewusst. Aber ich brauche das Geld. Wirklich. Ich werde es auch nicht für Mist ausgeben. Versprochen.“ „Ok, aber nur auf deine Verantwortung.“ Diese Nacht kann keiner so richtig gut schlafen. Alle wissen, dass sich Viviens Zustand sich verschlechtern könnte, wenn sie so weiter macht. Und Vivien kann nicht schlafen, weil die Ereignisse von diesem Tag nicht vergessen kann. Vivien erholt sich sehr schnell, von ihren Verletzungen. Aber nicht von ihrem Erlebnis. Andern ist sie gegen über verschlossen geworden. Es ist genau wie früher. Kurz, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Ihre Freunde versuchen nun, dass Vivien wieder so wird, wie sie vorher war.

Das Sportfest

Ein besonderer Tag rückt in der Schule von Mikoto und Vivien näher. Und zwar das Sportfest. Hier treten die einzelnen Klassenstufen gegen einander an. In Mannschaft- und Einzelsport werden die einzelnen Klassen geprüft und sammeln Punkte. Die am Ende die meisten Punkte gesammelt haben, bekommen einen Eintrag ins Jahresbuch. Heute wird entschieden, wer wo hin geht. Vivien ist es egal, wo sie hin geht. Sie hat überhaupt keine Lust. Da Vivien sich zu nichts entscheidet, wird sie zum Sprint ein geordnet. „Also, gut. Jeder weiß nun, wo er eingeordnet ist. Unserer Klassenstufe ist als letztes dran. Bitte seit pünktlich und vergesst nicht: Freunde, Verwandte und Bekannte können ruhig als Publikum kommen. Und nun zur der Punkteverteilung...“ Vivien hört schon nicht mehr zu. Es ist doch jedes Jahr das selbe. Nichts hat sich geändert. Auch an ihrem letzten Sportfest auf dieser Schule wird sich nichts ändern. Und am Ende ist Vivien wieder dran Schuld, dass ihre Klasse, wegen einem Punkt zweiter wird.
 

In der Pause treffen sich Mikoto und Vivien wieder unter ihren Baum. „Hallo Vivi-san. Ich freue mich schon richtig auf das Sportfest. Du auch? Ich bin beim Staffellauf. Und zwar die letzte, die mit dem Stab durchs Ziel rennt. Und wo bist du?“ „Ich bin in der letzten Kategorie. Ich bin beim Sprint. Mal wieder.“ „Wieso?“ „Weil ich es jedes Jahr machen muss. Liegt aber daran, das ich nie zu etwas Lust hatte. Ich bin zwar immer als erstes durchs Ziel gelaufen. Aber von der Zeit her zu langsam. Wenn man schneller als die vorgegebene ist, bekommt man einen Zusatzpunkt. Und der hat meiner Klasse immer zum Sieg gefehlt. Und weil ich diesen Punkt nie erreichen konnte, bin ich es immer, die von der Lehrerin den Ärger bekommt, weil ich mich richtig angestrengt hätte.“ „Das ist gemein. Hast du dich denn nie beschwert?“ „Hätte auch nichts gebracht. Du weißt doch, wieder Direktor mir gegen über drauf ist.“
 

„Stimmt, aber gemein ist es trotzdem.“ Vivien hat keinen Hunger. Schon seit fast 10 Minuten liegt ihre Lunchbox vor ihr und sie hat nicht einen Bissen gegessen. „Ach, Mikoto. Ich soll dir was geben. Der ist von Kenji.“ Vivien gibt Mikoto einen Brief. „So wie es scheint, hat Kenji nun doch ein Auge auf dich geworfen. Vielleicht wird es ja doch noch etwas, zwischen euch beiden.“ „Schön, wär's. Aber dazu wird es nicht kommen.“ „Wieso, dass denn?“ „Meine Eltern haben mir einen Verlobten raus gesucht. Ob ich will oder nicht, ich muss ihn heiraten. Damit das Unternehmen von meinen und seinen Eltern größer und erfolgreicher wird.“ „Ach, du Ärmste. Du tust mir überhaupt nicht leid. Und wie ist den der Kerl.“ „Keine Ahnung. Ich habe ihn noch nicht kennen gelernt. Ich werde ihn erst zum Sportfest kennen lehren. Weil er ab da, bei uns in der Stadt wohnen wird.“ „Was? Du hast ihn noch nicht kennen gelernt, aber ihr seit schon verlobt? Dann wünsche ich dir viel Glück in der Zukunft.“
 

Mikoto will sich ablenken und ließt den Brief. Als sie ihn zu Ende gelesen hat, strahlt sie über das ganze Gesicht. Dann nimmt sie einen Stift, schreibt was auf den Brief, faltet ihn wieder zusammen. „Hier ist meine Antwort. Geben ihn Kenji doch bitte zurück. Aber nicht lesen.“ „Hätte ich schon nicht gemacht. Was gehen mir die Sachen von andern Leuten an.“ Der Unterricht geht weiter. Vivien schreibt eigentlich nur das Zeug von der Tafel ab. So richtig zu hören tut sie nicht. Nach dem Unterricht geht sie ganz langsam nach Hause. Sie bewegt sich kaum fort. Nur an den Stellen, wo Kenji angeschossen und sie entführt wurde, rennt sie vorbei. Aber irgendwie hat sie auch keine Lust nach Hause zu gehen. Aber wo soll sie sonst hin gehen? Zu Hause angekommen, geht sie direkt in ihr Zimmer. Wieder hat sie keinen Hunger.
 

„Hallo Vivien. Und wie war dein Tag heute? Ich habe heute eine Klassenarbeit geschrieben. Aber ich glaube die habe ich bestanden. Und was gibt es bei dir neues?“, sagt Kenji. Er will Vivien aufmuntern. Doch sie sagt nichts. Sie liegt nur stumm in ihrem Bett. Erst nach einer Weile sagt sie: „Mikoto hat auf deinem Brief geantwortet und bei mir in der Schule ist bald Sportfest.“ Vivien gibt Kenji den Brief und er liest ihn durch. „Das ist schön.“ „Was denn?“ „Ach nichts Vivien. Ist unwichtig.“ „Gut dann kannst du wieder gehen. Ich möchte allein sein. Außerdem rufe ich Alex gleich an und da will ich meine Ruhe haben.“ „Ist ja gut. Aber wenn du Alex anrufst, könnte ich dann bitte auch mit ihr reden es ist wichtig.“ „Wenn es sein muss. Ich werde das Telefon dann zu dir bringen.“ Kenji geht. Vivien legt sich wieder in ihr Bett. Nach in paar Minuten geht sie wieder runter in den Flur und nimmt das Schnurrlosetelefon. „Ich rufe mal schnell Alex an.“ „Ist gut, Vivien. Aber bitte komme denn endlich essen. Du musst Energie für das Sportfest tanken.“
 

„Ok, wenn es sein muss.“ Vivien geht wieder in ihr Zimmer und wählt die Nummer von Alex. „Hallo Alex. Ich bin es Vivi. Ich habe in ein paar Tagen Sportfest. Und da Publikum erlaubt ist, wollte ich dich fragen, ob du vielleicht kommen willst und zuschaust?“ „Kein Problem Vivi. Ich werde mir Frei nehmen. Wegen den einen Tag wird mein Boss schon keinen Stress machen.“ „Mache dir bitten wegen mir keine Umstände.“ „Ach, das geht schon in Ordnung. Noch etwas?“ „Ja, Kenji will mit dir reden. Warte ich gebe ihn dir.“ Vivien geht in Kenjis Zimmer. Er ist gerade am lernen. „Hier, du wolltest doch mit ihr reden.“ „Ja stimmt. Aber ich würde gerne alleine mit ihr reden. Hast du etwas dagegen?“ „Nein, ich gehe ja schon.“
 

Irgendwie fühlt sich Vivien ungerecht behandelt. Kenji ist ihr Freund und Alex ihre Cousine. Warum kann sie nicht dabei sein? Vivien geht wieder runter in die Küche. Es gibt Reis zu Essen. Vivien nimmt einen Löffel und spürt, dass sie doch Hunger hat. Sie isst gleich 4 Teller leer. „Vivien, es freut mich, dass du deinen Hunger wieder gefunden hast. Ich habe hier auch etwas für dich. Dein Lieblingsessen. Einen Schockomuffin.“ Bei diesem Wort, klingeln alle Alarmglocken bei Vivien. Sie schaut auf den Muffin. Doch anstand den frischen Muffin, sieht sie den alten verfaulten Muffin. Vivien wird kotzübel und rennt ins nächste Badezimmer. Dabei rennt sie Kenji fast um. „Was hat sie denn?“ „Keine Ahnung. Anscheinend hat sie keinen Appetit mehr auf den Muffin. Das arme Ding.“
 

Vivien würgt ihr ganzes Mittagessen wieder aus. Dann setzt sie sich neben das Klo und versucht sich von dem Schock zu erholen. Kenji kommt ins Bad. „Hey, Vivien. Du hast doch nicht etwa Bulimie?“ „Nein, keine Angst. Mir ist von dem Muffin nur schlecht geworden.“ „Wieso das denn? Das ist doch dein Lieblingskuchen. Hat das was mit der Sache zu tun?“ „Das geht dich nicht an. Das ist meine Sache. Ich will für den Rest meines Lebens nur nie wieder einen Muffin essen oder gar sehen.“ „Ist ja gut. Ich wollte ja nur nett sein.“ Kenji geht aus dem Bad raus. Vivien ruft ihn zurück. „Kenji, warte mal kurz.“ Vivien steht auf und stellt sich neben Kenji. „Ich würde dich gerne etwas fragen.“ „Dann schieß los.“ „Nun, ich habe dir doch gesagt, das ich bald Sportfest habe. Und ich würde dich gerne fragen, ob du nicht als Zuschauer kommen würdest?“
 

Kenji hält kurz inne. „Ich weiß nicht ob ich das schaffen werde. An diesem Tag habe ich meine AGs. Ich muss immer hin ein Halbejahr nach holen.“ „Ich bin aber ganz zum Schluss dran. Und wenn du direkt nach der Schule zur kommst, wirst du es vielleicht schaffen. Bitte komm.“ „Es scheint dir ja sehr wichtig zu sein. Ok, ich werde versuchen zu kommen.“ „Danke Kenji. Du bist echt nett.“ „Und wann wolltest du uns fragen, ob wir zum Sportfest kommen?“, fragt Mr. Uisusenu. „Nun, ich habe mir gedacht, dass ihr so und so kommt.“ „Stimmt zwar auch, aber du könntest es uns trotzdem mal fragen.“ „Ok, ich werde das nächste mal dran denken.“, sagt Vivien entnervt und geht wieder auf ihr Zimmer.
 

Der Tag des Sportfeste kommt immer näher. Aber auch der Tag, wo Mikoto ihren Verlobten kennen lernen soll. Mikoto ist angespannt. „Hey, Mikoto. Was hast du denn?“ „Ich bin total nervös.“ „Ja, das habe ich auch gemerkt. Aber wieso? Du musst ja eh nur laufen.“ „Ich werde meinen Verlobten gleich kennen lernen. Und er wird mich anfeuern. Das heißt, ich darf mir keiner Patzer erlauben.“ „Mein Gott. Du hast Probleme. Aber mir kann es egal sein, wenn deine Klasse mal weniger Punkte bekommt, werden wir endlich mal gewinnen.“ „Du bist echt nett danke.“, sagt Mikoto zickig. „In ein paar Minuten werden die Gäste eingelassen.“ Mikoto und Vivien gehen auf das Dach der Schule um die Gäste besser sehen zu können. Auf einmal kreischt Mikoto auf. „Was hast du denn?“ „Da vorne sind Alex-san, Taylor-kun und deine Stiefeltern.“
 

Vivien schaut gleich runter. Doch Kenji ist nicht zusehen. Kein Wunder, er hat seine AGs noch. Beide gehen runter. „Hallo ihr beiden. Wie geht es euch denn?“ „Alex-san. Muss du nicht arbeiten?“ „Nein, muss ich nicht. Ich habe mir extra frei genommen. Aber müsste das Sportfest nicht bald los gehen.“ „Eigentlich müsste es schon laufen. Aber es werden noch die Punkte von den letzten Klassenstufen gezählt. Weil es bei den Klassen vor uns einen Unfall gab und es damit etwas länger dauert.“ „Und wann geht es dann weiter?“ „Die Punkte werden im Schulhaus aufgehängt, so dass jeder sie sehen kann. Dann geht es mit uns weiter. Aber die meisten wissen ihre Punkte schon, weil viele mit zählen. Von daher sind auch schon wieder die meisten fort.“
 

Die Lautsprecher gehen an: „Die Punkte Zählung ist beendet. In ein paar Minuten beginnen die letzten Klassenstufen. Wir bitten alle, das Sportfeld zu räumen, damit wir aufbauen können.“ „Endlich es geht los. Und ich bin gleich ganz am Anfang dran. Wie blöd. Und meine Eltern sind immer noch nicht da.“, jammert Mikoto. Langsam wird es hier sehr eng. Sehr viele Menschen versuchen eine guten Platzt bekommen. „Mein Gott. Das sind aber viele Leute.“ „Ja, die meisten sind Eltern und Verwandte von den Teilnehmern. Und andere Hälfte sind die Schüler aus den Vorstufen. Manche wollen halt wissen, wie es zu ende geht.“ „Hey, schau mal dort Vivi-san. Da ist Kenji-kun.“ Vivien will ihr am Anfang nicht glauben. Er müsste seine AGs noch haben. Doch dort ist er. Mikoto rennt gleich zu ihn. Und weil Vivien die beiden nicht allein lassen will, rennt sie hinter her.
 

„Hallo ihr beiden. Sagt mal. Wo sind den andern?“ „Kenji-kun. Das zeige ich dir später. Könnte ich dich bitte bitte bitte ganz ganz ganz kurz sprechen?“ „Nun, ich weiß nicht. Vivien, was meinst du?“ „Bitte Vivi-san. Ich bringe ihn dir auch wieder.“ „Ok, aber beeile dich. Du bist gleich dran.“ Mikoto zieht Kenji mit sich. Sie will mit ihn allein sein. Unterwegs treffen sich noch auf Mikotos Eltern. „Mikoto. Das bist du ja. Ryo wird gleich da sein.“ „Danke, Mum. Aber ich kann gerade nicht. Warte doch mal bitte kurz.“ Mikoto zieht Kenji hoch auf das Dach von der Schule. „So, was willst du mir den nun sagen?“ „Nun, Kenji-kun. Ich möchte dir etwas ganz wichtiges sagen. Aber du musst versprechen nicht zu lachen.“ „Ok, ich werde es versprechen. Aber jetzt sag schon.“ „Ok. Ich, Mikoto Takatashi, habe mich in dich, Kenji Ogawa verliebt. Ich habe mir immer gewünscht, dass du genau so denken würdest und dass wir mal zusammen kommen. Doch leider wird draus nichts mehr. Meine Eltern haben mir einen Verlobten ausgesucht. Und den muss ich nun heiraten. So, das war alles.“
 

„Mikoto. Ich finde das echt mutig von dir. So etwas zu sagen. Den meisten Menschen fällt das schwer. Wie mir zum Beispiel. Ich habe viel Mut gebraucht um ihr zu sagen, dass ich sie liebe. Aber sie hat meine Liebe nie erwidert. Ich würde deinen gerne erwidern, doch ich glaube, damit würde ich dir nur noch mehr eh tun.“ „Stimmt. Aber dafür kannst du ja nichts. Ich wusste doch von Anfang, dass es nichts wird. Aber ich hoffe, dass mein Verlobter genau so nett wird wie du. Ich möchte, dass er mir genau so beisteht, wie du Vivien.“ „Das hoffe ich doch. Und wenn nicht, kannst du jeder Zeit zu mir kommen.“ Mikotos Augen fühlen sich mit Tränen. Kenji ist einfach ein toller Junge.
 

„Hey, Mikoto. Du musst runter kommen. Der Staffellauf beginnt.“, sagt Vivien, die gerade auf das Dach gekommen ist. Mikoto rennt gleich runter. Vivien und Kenji bleiben noch auf dem Dach. „Ich sehe dich zum ersten mal in deinen Sportklamotten. Das solltest du öfters tragen. Deine Beine kommen da gut zur Geltung.“, sagt Kenji und grinst Vivien an. „Du kannst mir bestimmt auch sagen, wieso du schon da bist. Hast du nicht noch AGs?“ „Ja, hätte ich. Aber sie sind ausgefallen.“ „Ausgefallen, im entdefekt tust du schwänzen.“ „Glaub was du willst. Ich habe aber kein schlechtest Gewissen, dass ich hier bin.“
 

Beide schauen sich eine Weile stumm an. „Vivien, ich habe hier etwas für dich. Ich dachte du brauchst ein neues. Also habe ich dir eins besorgt.“ Kenji greift in seine Schultasche und holt ein Schweißband raus. Dann geht er zu Vivien und steckt ihr es an den Arm. „Wo hast du denn das Geld, für das Ding her?“ „Jetzt komm, so teuer sind die Sachen doch nicht und ein bisschen Geld habe ich immer noch.“ „Ja, aber, sonst kaufst du doch nie etwas für andere.“ „Ja, aber, diese mal habe ich halt etwas für dich gekauft. Auch wenn mein Geld drunter leiden musste.“
 

Vivien zieht das Schweißband wieder von ihrem Arm und streckt es Kenji hin. „Danke, Kenji. Aber ich möchte es nicht haben. Ich will nicht, dass du das bisschen Geld, was du noch hast, für mich aus gibst.“ Kenji schüttelt mit dem Kopf. „Ich habe es für dich gekauft. Und außerdem, habe ich noch genug Geld. Also mach mal keine Panik. Ich werde schon nicht verhungern. Du kannst es ruhig an nehmen.“ Kenji geht noch näher an Vivien ran. Er schaut in ihr Gesicht.
 

„Weißt du was, Vivien. Wenn deine Haare nicht so in deinem Gesicht rum flattern, kann man deine Augen besser sehen. Du solltest sie öfters so tragen.“ Kenji grinst Vivien an. Sie dagegen schubst ihn nur weg und macht sich auf den Weg nach untern. Kenji weiß zwar nicht, was er falsch gemacht hat, aber folgt Vivien nach unten. Sie setzten sich zu den andern und warten darauf, dass das Sportfest beginnt. Auch wenn Vivien will, dass ihre Klasse gewinnt, feuert sie Mikoto trotzdem an. Viviens und Mikotos Klassen haben einen guten Start. Beide Klassen sind gleich auf. Nun liegt es an den letzten Läufern. Mikoto hat einen nicht so guten Start. Sie verliert wertvolle Sekunden. Fast sieht es so aus, als würde Viviens Klasse gewinnen, doch Mikoto holt auf und schafft es, als erste das Ziel zu erreichen. „Ich werde mal zu Mikoto gehen und ihr gratulieren. Ich bin gleich wieder da.“, sagt Vivien und rennt davon.
 

Vivien braucht nicht lange um Mikoto zu finden. „Hey, Mikoto. Das hast du toll gemacht. Das erstemal das ich jemanden die Daumen gedrückt habe.“ Mikoto ist total außer Atem. „Vivi-san. Darf ich dich bitte mal um etwas Bitten?“ „Muss das sein. Ich wollte dir eigentlich nur gratulieren und den Rest des Tages meine Ruhe vor dir haben.“ „Ach, bitte Vivi-san. Es dauert auch nicht lange.“ „OK, aber nur wenn ich dann meine Ruhe habe.“ „Danke.“ Mikoto zerrt Vivien zu ihren Eltern. „Ah, Mikoto. Da bist du ja endlich. Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr. Wir wollen dir deinen Verlobten vorstehlen. Bitte warte noch kurz. Er musste mal für kleine Jungs.“ Das Warten ist für Mikoto unerträglich. „Vivi-san. Ich will dir eines sagen. Ich habe Kenji wirklich sehr gern gehabt. Und ich glaube es wird eine ganze Weile dauern, bis ich drüber weg bin.“ „Über was?“ „Das ich nie mit Kenji zusammen kommen werde.“
 

Auf einmal steht ein schlanker, zwar schwach gebauter und doch großer Adonis vor den Mädels. Er hat schwarzes volumengeföhntes Haar und perlweiße Zähne. Ein Lächeln zum verlieben und smaragdgrüne Augen. Er hat zwar keine Muskeln, so wie Kenji, aber sieht in seine Klamotten doch recht gut aus. „Mikoto, das ist dein Verlobter Ryo Hamasaki. Er wohnte seit heute in unsere Stadt. Damit ihr euch besser kenne lernt könnt.“ Vivien schaut Ryo von oben bis unten an und denkt sich: „Mein Gott, ihre Eltern haben den selben scheiß Geschmack wie sie selber. Ich glaube kaum, dass der Mikoto gefallen wird.“ Mikoto schaut ihn stumm an. „Hallo, Mikoto. Ich in Ryo. Ich hoffe wir werden uns besser kennen lernen.“
 

Aus Mikotos Mund kommt nur ein kleines Quieken raus. Mikoto hält sich den Mund zu, holt tief Luft und sagt dann ganz aufgeregt: „Du bist also, Ryo. Ich bin Mikoto Takatashi. Aber das weißt du ja. Ich glaube es nicht, dass du mein Verlobter sein sollst. Du bist viel zu gut für mich. Du hast mich gar nicht verdient. Mein Gott bist du süß.“ Vivien glaubt nicht was sie da hört. Sie geht näher zu Mikoto und flüstert ihr ins Ohr: „Sag mal, hast du nicht gesagt, es wird noch eine ganze Weile dauern, bist du über Kenji drüber weg bist?“ „Wer ist Kenji?“, fragt Mikoto total verliebt. „Na prima. Die hat es wieder erwischt.“
 

„Mikoto, Schatz. Wir haben deine Sachen schon geholt. Los, steig ins Auto und lass uns ins nächste Café fahren, damit ihr euch besser kennen lernen könnt.“ Ohne sich von Vivien zu verabschieden, geht Mikoto. Dabei klammert sie sich ganz fest an Ryos Arm. Vivien geht wieder zu den andern und verfolgt das Sportfest weiter. Nach einer Weile kommen einige Schüler aus Viviens Klasse. „Vivien, komm mal bitte mit.“ „Wieso sollte ich?“ „Es geht um die Punktevergabe. Bitte komm.“ „Mein Gott. Ich muss doch nur als erste durch Ziel laufen.“ „Eben nicht. Los komm schon mit.“ Weil Vivien ihre Ruhe haben will, geht sie mit. Ihre Lehrerin schaut sie nicht ein einziges mal an, während sie mit Vivien redet. „Vivien, es ist so. Egal, wie der jetzige Lauf endet. Du musst als erste durch das Ziel rennen. Wenn Amy, jetzt allerdings als letzte durch Ziel rennt, musst du sogar noch vor der gegeben Zeit durchs Ziel rennen. Und das ist eine ganze schöne Zeit.“ „Wieso. Wie viel Sekunden sind den Vorgeben?“ „11,38 Sekunden. Du musst ungefähr 11.37 Sekunden haben. Aber ich glaube kaum, dass du das schaffen wirst.“
 

Das glaubt Vivien auch. Sie hat es noch nie geschafft, schneller als die vorgebende Zeit zu sein. Die letzte Hoffung ist, dass Amy, mindestens als zweite durch Ziel rennt. Die vorletzte Kategorie, ist der Hindernislauf. Vivien hofft, dass Amy es schaffen wird. Allerdings hat sie es nicht leicht. Die andern beiden Klassen haben sehr gute Läufer aus gesucht. Amy hat einen guten Start. Sie liegt vorne. Doch dann bleibt sie an einem Hindernis stecken. Die andern überholen und Amy kommt als letzte durch Ziel. „So ein Mist aber auch. Jetzt liegt es mal wieder an mir. Aber am Ende werde ich wieder den Ärger bekommen. Aber das ist mir egal. Das ist mein letztes Sportfest auf dieser Schule. Zum Glück.“ Vivien macht sich zum Sprint bereit. Dabei bemerkt sie, das sie immer noch das Schweißband in der Hand hat.
 

Sie hat es die ganze Zeit nicht los gelassen. Am liebsten würde Vivien zu Kenji rennen und es ihm wiedergeben. Doch das würde sie nicht mehr schaffen. Vivien entschloss sich das Schweißband ran zu machen. „Hey, das ist ja gar nicht so übel.“ Vivien stellt sich zum Start und winkt ihren Freunden noch mal zu. „Jetzt macht sie das Schweißband ja doch ran. Aber es vorher nicht haben wollen.“ „Wolltest ihr das schenken um wieder zu arbeiten?“ „Nein, das ist nur ein kleines Zwischengeschenk. Das, was ich ihr eigentlich schenken will, ist viel teuerer. Ich möchte sie daher weiter hin bitten, ihr nichts zu sagen, dass ich wieder für euch arbeite.“ „Hey, Kenji, wenn du mal Zeit hast, kannst du auch bei mir im Café arbeiten. Da kannst du auch nur ein paar Minuten arbeiten und nicht die vollen Stunden.“ „Danke, Alex. Ich werde es mir überlegen.“
 

Noch ein paar Sekunden. Gleich ist es so weit. Vivien und die andern beiden Schülerinnen stellen sich auf. „Auf die Plätze, fertig,...“ Vivien will wenigstens Erste sein. Damit ihre Freunde auf sie stolz sein können. „ ... und Los.“ Vivien stürmt los. Sie liegt gleich zu Anfang vorne und rennt als erstes durch das Ziel. Vivien ist total aus der Puste. Sie legt sich auf ihre Knie und sieht wie die andern durch Ziel rennen. Auf die Uhr achtet sie nicht. Erst als sie wieder ihre Beine spüren kann, stellt sie sich hin. Kaum steht sie, wird sie schon von ihrer Klasse umrundet. „Was wollt ihr den? Lasst mich raten. Ich habe es wieder verhauen?“, sagt Vivien, immer noch außer Atem. „Spinn ni rüm, Vivien. Schou döch ma of de Ühr.“, sagt Pavel. Vivien kann nicht glauben, was sie da sieht. Ihre Zeit ist 11.32. Ganze 0.06 Sekunden schneller. Das ist sogar für Vivien eine Überraschung. Vivien hat damit 3 Punkte, weil sie als erste durch das Ziel gelaufen ist, plus einem Zusatzpunkt erreicht. Das heißt, ihre Klasse hat damit die meisten Punkte.
 

Die Punkte werden noch mal von den Lehrern kontrolliert und dann steht es fest. Viviens Klasse sind Erste. Und anstatt dem gewohnten Ärger, bekommt Vivien lauter Glückwünsche. Sogar die Lehrerin ist mal nett zu ihr. Die Klasse bekommt den Klassenpokal und den Eintrag in Jahresbuch. Vivien bekommt sogar eine Urkunde, weil sie eine neue Zeit vorgeben hat. In der Umkleidekabine glaubt Vivien immer noch, dass alles nur ein Traum ist. Dann schaut sie auf das Schweißband. „Du kleines Ding hast mir richtig Glück gebracht.“ Vivien ist die letzte die das Schulhaus (außer die Lehrer natürlich) verlässt. Die andern warten schon auf sie. „Vivien, du bist ja heute richtig gut gewesen. Nicht nur das du schneller als im Vorjahr warst, du hast sogar einen Rekord aufgestellt.“, sagt Mr. Uisusenu stolz.
 

„Das stimmt. Aber irgendwie zittern mir immer noch die Knie.“ „Lass und deinen Erfolg in meinem Café feiern. Ich lade euch alle ein. Aber wo ist eigentlich Mikoto?“ „Die ist schon fort. Sie hatte ihren Verlobten getroffen und ist dann ganz verliebt abgezwitschert.“ „Echt? Die hat einen Verlobten. Und wie sieht er den aus?“, fragt Alex neugierig und Taylor wird irgendwie eifersüchtig. „Nicht so besonders. Ich frage mich was sie an ihn findet.“ „Also, wenn du das sagst, muss er ein junger Gott sein, ich will ihn auch mal kennen lernen.“ „Dann braucht du mich ja nicht mehr, Alex.“ „Ach, Taylor. So war das nicht gemeint. War doch nur Spaß.“
 

Die Beiden streiten sich noch eine Weile. „Du, Kenji. Ich wollte mich für das Schweißband bedanken. Es hat mir irgendwie Glück gebracht.“ „Nichts zu danken. Ich bin Froh, dass du doch noch angenommen hast.“ Denn Rest des Tages feiern sie Viviens Erfolg. Aber Vivien bleibt trotzdem noch so komisch. „Du Vivi. Nimm dir an deinem Geburtstag bitte mal nichts vor.“ „Werde ich auch so nicht. Wieso sagst du mir das.“ „Weil Kenji, Mikoto und ich eine kleine Überraschung für dich haben.“ „Ach so, verstehe. Das war die Geheimnistuerei. Aber na gut. Aber ich hoffe das ist eine gute Überraschung.“ „Vivi, ich sage dir eins. Ich werde bestimmt meinen Spaß haben.“ Vivien versteht das nicht. Aber ihr wird erst jetzt klar, wie wenige Tages es noch zu ihrem Geburtstag sind.

Ein Besuch im Memory Park

Vivien weiß nicht, was ihr bevor steht. Kenji, Alex und Mikoto haben eine kleine Überraschung für sie. „Hallo Geburtstagkind. Auf wachen. Auch wenn Ferien sind, musst du heute früh auf stehen.“ „Kenji, lass mich in Ruhe. Außerdem habe ich dir nicht erlaubt in mein Zimmer zukommen.“ „Mir egal. Aber Alex wird uns gleich abholen. Also zieh dich um.“ Kenji verlässt das Zimmer. „Ich brauche dringend einen Schlüssel für das Zimmer. Irgendwie fehlt mir die Ruhe.“ Vivien zieht sich langsam an. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass sie nicht weiß was sie an ziehen soll. Sie entscheidet sich am Ende für eine Shorts und einem Bauchfreientop. Bevor sie runter geht, schaut sie noch einmal auf ihren Schreibtisch. Sie nimmt ein Foto in einem Rahmen vom Tisch und schaut es an. „Jetzt ist es schon wieder 10 Jahre her. 10 Jahre die auch anders hätte laufen können.“ Sie stellt das Foto wieder hin und geht runter.
 

„Du hast aber lange gebraucht. Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich beeilen. Alex hat aber gewartet.“ Kenji und Vivien verabschieden sich noch schnell von den Uisusenus. „Hallo Vivi. Und alles gute zum Geburtstag. Wie geht es dir denn?“ „Nicht so besonders. Ich bin Hundemüde.“ „Du alte Schlafmütze. Aber jetzt steigt ein. Es kann hinten aber etwas eng werden. Mikoto hat ihren Verlobten mitgebracht und der Sitz ist eigentlich nur für drei Personen.“ „Und vorne?“ „Taylor fährt uns hin und ich bin Beifahrer.“ Es ist wirklich eng. Aber Kenji hat es am schlimmst getroffen. Mikoto schubst Kenji immer zu Vivien, doch Vivien boxt ihn wieder weg. „Vivi-san. Wir müssen dir jetzt die Augen verbinden. Sonst fliegt die Überraschung auf.“ Vivien fühlt sich unwohl, bei den Gedanken, dass sie nichts sehen kann. Besonders, wenn Kenji neben ihr sitzt. Aber er hält sich zurück. Vivien greift dafür ein paar mal nach Kenjis Hand. Zieht sie aber sofort wieder zurück.
 

Nach einer Weile bleibt das Auto stehen. Kenji und Alex helfen Vivien aus dem Auto. Sie stellen Vivien ein paar Meter vom Auto entfernt hin. Dann sagt Alex: „So, Vivi. Jetzt kannst du die Augenbinde wieder abnehmen und deine Überraschung sehen.“ Vivien vernimmt Laute von lachenden Kinder. Sie hat eine Ahnung, aber hofft, dass sie nicht stimmt. Dann nimmt sie die Augenbinde ab. Vor ihr ist ein Freizeitpark. Dann geht Vivien ein paar Schritte zurück und liest den Namen des Parks. „>Memory Park<. Ihr habt vor, mich in den >Memory Park< zu schicken?“ „Genau, Vivi-san. Ich wollte doch schon mal mit dir hier hin. Doch da hattest du keine Lust.“ „Nein, ich hatte keine Lust. Ich kann den Park nicht aus stehen.“ Allen stocke der Atem. Sie können nicht glauben, was sie da hören. „Aber, wieso das denn?“ „Das geht euch nichts an. Ich habe nur geschworen, nie einen Fuß in diesen Park zusetzten.“ In Viviens Unterbewusstsein tauchen wieder vergessene Bilder und Ereignisse auf. Der Park macht seinen Namen alle Ehre.
 

„Vivien. Warst du überhaupt schon mal in diesem Park?“, fragt Kenji. „Nein, ich war noch nie da drin. Aber das ist auch egal. Ich gehe jetzt nach Hause.“ „Das wirst du nicht.“, brüllt Kenji. „Wir haben uns so eine Mühe geben, diese Überraschung vor zubereiten. Es hätte ja auch sein können das der Park zu hat. Und außerdem, wenn du noch nie in diesem Park warst, woher willst du wissen wie gut oder schlecht er ist?“ Kenji geht zu Vivien und legt sie über seine Schultern. „Hey, du Spießer lass mich runter.“, brüllt Vivien. Aber Kenji ist das egal. Er geht zur Kasse und verlangt sechs Karten. Kenji geht dann ein paar Schritte in dem Park und lässt Vivien dann wieder runter. Sie fällt auf die Knie und schaut auf dem Boden. „Sieh an, Vivien. Du bist drin und lebst immer noch.“ „Du findest dich wohl unheimlich witzig, Kenji. Mir ist es egal. Ich gehe jetzt nach Hause und werde den Geburtstag in meinem Bett verbringen.“
 

Vivien steht auf und will schon gehen. Doch da halten sie Mikoto und Alex fest. „Vivi, ich verstehe nicht, was das soll. Aber du kannst doch nicht einfach gehen.“ „Alex-san hat recht. Vivi-san. Du kannst doch uns zu liebe hier bleiben.“ Vivien befreit sich. „Ich sehe keinen Grund, dies zu tun. Außerdem, muss ich nirgends bleiben, wo es mir nicht gefällt.“ „Dann sage uns wenigstens, was du hier nicht magst.“ Vivien hält inne. Soll sie es den andern wirklich erzählen? Nein, dass kann sie nicht. „Na gut. Ihr habt mich überredet. Aber ihr könnt mich nicht dazu zwingen, das ich mich amüsieren werde.“ Die andern wissen zwar nicht, wie sie es geschafft haben Vivien zu überreden, aber sie sind froh, dass sie es geschafft haben. Vivien will nur ihre Ruhe haben. Das erste was sie machen, ist Preise gewinnen. Mikoto und Alex schaffen es nicht auch nur einen Preis zu gewinnen. Das machen Taylor und Ryo für sie. Kenji will sein Geld sparen und wenn Vivien etwas gewinnt, gibt sie es den andern oder wirft es weg. Sie will keine Erinnerung an diesem Tag haben.
 

„So, jetzt werden wir mit der Achterbahn fahren.“, ruft Mikoto und zerrt Ryo zur Seite. „Ach Quatsch Mikoto. Die Geisterbahn kommt als nächstes dran.“, ruft Alex. „Achterbahn.“ „Geisterbahn!“ „Achterbahn!“ „Geisterbahn!“ „Wenn du so scharf drauf bist, mit der Geisterbahn zu fahren, Alex-san. Dann gehe doch hin und fahre mit der Bahn. Zusammen mit deinen Geliebten Taylor.“ „Falls du es glaubst oder nicht, Mikoto. Das werde ich auch machen.“ Nun stehen Kenji und Vivien alleine da. „Und, was willst du jetzt machen, Vivien?“ „Ist mir doch egal. Ich will eigentlich nichts hier machen. Ich mache das, was du willst.“ Kenji schaut sich um. „Wir könnten hier mit fahren.“, sagt Kenji und deutet zum Riesenrad. „Was, damit? Aber von da oben aus, kann man die ganze Stadt sehen.“ „Ja, deswegen ja. Los, lass uns damit fahren.“ „Na gut. Aber du musst mir aber nach her einen Gefallen tun.“ „Wenn es nichts weiter ist, na klar.“
 

Kenji greift nach Viviens Hand. Kenji rennt so schnell, dass er kaum auf den Weg achtet. Auf einmal rennt er gegen etwas. Es ist ein älteres Pärchen. „Oh, Verzeihung. Soll ich ihnen auf helfen?“, versucht sich Kenji zu entschuldigen. Kenji hilft dem Mann auf. Die alte Dame bittet Vivien um ihre Hilfe. Vivien steht nur stur daneben und geht irgendwann. „Ihre Freundin hat aber ein unmögliches Benehmen, junger Mann.“ „Ähm... sie hat in letzter Zeit viel durch gemacht.“ Kenji hilft der alten Dame noch auf und geht dann Vivien hinter her. Das Pärchen schaut ihnen hinter her. „Siehst du, der Junge lebt immer noch.“ „Ja, du hast recht Takeshi. So wie es aus sieht, gehen sie zum Riesenrad. Perfekt, dort können uns die beiden nicht entkommen.“ Die beiden verschwinden in der Dunkelheit. „Vivien, das war aber eben nicht besonders höfflich.“ „Das ist mir egal, Kenji. Als ich das letzte mal einer altem Dame geholfen habe, wäre ich bei nahe drauf gegangen..“ Kenji will fragen, was sie damit meint, lässt es am Ende dann doch.
 

Die Schlange vor dem Riesenrad ist nicht besonders groß. Kenji und Vivien sind die Letzten. Sie bekommen eine eigene Gondel. Es beginnt schon zu dämmern. Vivien und Kenji setzten sich jeweils auf eine Seite der Gondel. Vivien schaut aus dem Fenster. Es wird bereits dunkel. „Ist gar nicht zu glauben, dass wir schon wieder so lange hier sind. Es wird schon dunkel.“, sagt Vivien und schaut weiter aus dem Fenster. „Ja, stimmt. Ist mir gar nicht aufgefallen. Aber die Aussicht hier oben wist wirklich toll.“ „Ja.“ „Aber ich finde so schlecht ist der Tag doch gar nicht verlaufen.“ „Ja.“ „Ich bin gespannt, was dir die Uisusenu noch schenken werden.“ „Ja.“ „Hm... Eigentlich sind wir alle Kaninchen.“ „Ja.“ „Rosa Kaninchen?“ „Ja.“ Na prima, Vivien hört Kenji gar nicht zu. Kenji schweigt. Die Gondel bleibt stehen. Vivien steht auf und stellt sich ganz dicht vor das Fenster. „Was hast du den Vivien?“
 

Vivien schweigt wieder ein Weile. „Dort ist es.“ „Was ist denn dort?“ Kenji steht auf und stellt sich hinter Vivien. „Das sind doch nur alte abgebrannt Ruinen. Was soll den da so besonderes sein?“ Kenji dreht sich wieder weg und will sich gerade setzten. „Diese Ruinen waren mal mein zu Hause, du Idiot.“ „Wie bitte? Was meinst du?“ „Diese Ruinen waren das Labor und das Zuhause meiner Eltern. Aber es wurde dann von Pyro in die Luftgejagt. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie meine Eltern geschrieen haben und was ich für schreckliche Schmerzen hatte.“ Vivien beginnt zu weinen und fällt auf die Knie, die Hände immer noch an das Fenster gepresst.
 

„Ich weiß gar nicht mehr wie viele Tage ich im Krankenhaus geschlafen habe, bis ich auf gewacht bin. Neben mir lagen meine Eltern, sie waren noch schwerer verletzt als ich. Mein Vater ist gar nicht auf gewacht. Sein Herz hörte einfach zu schlagen, wegen seinen schweren Verletzungen. Die Schwestern versuchten es vor mir zu vertuschen, doch ist wusste genau was passiert ist. Nach ein paar Tagen wachte aber endlich meine Mutter auf. Sie war sehr schwach. Und als ich zu ihr ans Bett ging, sah ich die Leere in ihren Augen und ihre Hand machte keinen Druck. Ich sah genau wie schwach sie war, doch sagte sie immer, so schlimm wäre es nicht. Doch sie log. Das Letzte was sie zu mir sagte war, dass es ihr leid tat, dass wir nicht in diesen Freizeitpark gegangen sind. Ich solle auf mich aufpassen und ein nettes Mädchen bleiben. Dann schloss sie ihre Augen und ihre Hand fiel wie Blei aus meiner Hand. Ich brüllte wie am Spieß und wollte, dass sie wieder auf wachte.
 

Durch mein Brüllen wurde die Schwester aufmerksam und holte den Arzt. Sie wollten, dass ich den Raum verlasse, doch ihr weigerte mich. Ich wollte nicht wahr haben, dass sie tot sind. Eine Schwester nahm mich auf dem Arm und trug mich raus. Ich wollte aber nicht. An uns rannten vieler Ärzte vorbei. Ich riss mich irgendwann los und rannte zurück ins Zimmer. Meine Mutter war komplett mit einer Decke zu gedeckt. Die Ärzte und Schwestern standen um dem Bett und sagten dann zu mir: „Es tut uns so Lied, Kleine.“ Ich musste noch im Krankenhaus bleiben, nur Kususu gab mir die Kraft, die schlimme Zeit zu überstehen. Ein paar Tage später wurde Pyro gefasst. Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, aber ich traf ihn und da sagte er mir, dass er mich für den Rest meines Leben verfolgen wird. Weil ich die letzter der Fukuda bin.“ Vivien greift sich an den Mund, ihr fällt es schwer, das alles zu erzählen. Aber warum erzählt sie es überhaupt. Kenji will am Liebsten etwas sagen. „Entschuldige Kenji. Ich glaube kaum, dass dich das wirklich interessiert. Es ist einfach passiert.“
 

Vivien versucht wieder aufzustehen. Kenji hilft ihr auf. Vivien lehnt sich gegen das Fenster. „Vivien, ist schon in Ordnung. Bei mir ist es sicher. Aber trotzdem verstehe ich nicht wieso nicht hier wolltest. Oder ist der Freizeitpark, den du erwähnst hast, etwa der >Memory Park<?“ „Ja, genau. Ich wollte immer mal hier her. Doch leider konnten meine Eltern gerade nicht weg. Sie mussten sich vor Pyro verstecken. Und nur weil meine Eltern mit mir hier her gehen wollten, hat Pyro sie entdeckt. Sie sind wegen mir und diesem blöden Park gestorben.“ Vivien kann sich gar nicht mehr halten und Kenji nimmt sie in dem Arm. „Nein, du täuscht dich. Du bist nicht dran schuld. Aber ich verstehe nun, warum du nicht hier wolltest. Entschuldige, dass ich dich hier her geschleppt habe. Es war von vorne bis hinten meine Idee.“ „Ist schon in Ordnung. Du hast es ja gut gemeint.“ Kenji hilft Vivien dabei sich zu beruhigen. Vivien greift immer wieder zu Kususus Halsband an ihrem Armgelenk. Die Gondel fährt endlich weiter.
 

Vivien hat sich beruhigt. Sie drückt sich etwas von Kenji weg. Sie schaut Kenji an. Auf einmal fängt ihr Herz an zu rasen. Kenji fasst ihr in den Nacken. Viviens Herz schlägt so schnell, dass sie Angst hat, Kenji könnte es hören. Kenjis Gesicht kommt den von Vivien immer näher. Doch auf einmal bleibt die Gondel ruckartig stehen. Beiden fallen auf die Seite der Gondel. „Aua, was ist den jetzt passiert?“, fragt Kenji und greift sich an den Kopf. „Keine Ahnung.“, sagt Vivien und rappelt sich auf. „Das gibst nicht.“ „Was den, Vivien?“ „Im ganzen Park ist Stromausfall. Aber ich finde nicht, dass dies ein Zufall ist.“ „Das stimmt, Kleine. Das ist kein Zufall. Sondern das waren wir.“ Vivien erkennt die Stimme sofort. Sie weiß nur nicht, von wo sie kommen. Kenji steht nun neben Vivien. „Kenji beweg dich nicht. Ich glaube wir sind nicht allein.“ „Was meinst du? Wir hängen mitten in der Luft. Wo sollten die den sein?“ „Keine Ahnung.“
 

Kenji und Vivien schauen sich um. Sie bemerken eine kleine Kugel auf dem Boden. „Was ist den das?“, fragt Kenji. „Weiß nicht, aber ich habe ein unwohles Gefühl.“ Viviens Gefühl ist richtig. Die Kugel balzt auf und ein schwarzer Qualm kommt her vor. Beide müssen sehr stark wegen des Qualmes husten. Sie verlieren ihre Gefühle in den Beinen und fallen auf den Boden. „Ah, ich habe keine Kraft mehr in meine Körper. Er ist wie gelähmt.“ „Meiner auch Kenji. Und ich glaube ich weiß auch wer da hinter steckt.“ Der Qualm ist so dicht, dass man kaum noch etwas sehen kann. Kenji tastet nach Vivien.
 

Als der Qualm verschwindet, stehen vor den beiden auf einmal das alte Pärchen von vor hin. „Ihr beiden schon wieder, ich habe es mir doch gedacht.“ Die alte Dame fängt an zu lachen. „Wundert mich, dass du uns wieder erkennst.“ „Der Trick mit der Oma ist ja auch Uralt. Es Ärgert mich nur, das ich euch vor hin nicht erkannt habe.“ „Tja, selber Schuld, Kleine. Aber wir sind nicht zum Spaß hier.“, sagt der alte Mann, greift nach seinen Mantel und zieht ihn sich vom Leibe. Der Mann enttarnt sich als Takeshi. „Genau, unser Job ist es dich zu erledigen. Und das werden wir jetzt tun. Einen bessern Ort hätte es gar nicht geben könne.“, sagt die alte Dame und reist sich das Kleid vom Körper. Die alte Dame ist in Wirklichkeit Akira.
 

„Vivien, kennst du die Leute hier?“ „Ja, leider Kenji.“ Die Blicke von Takeshi und Akira gehen von Vivien rüber zu Kenji. „Sieh an, du bist also Kenji Ogawa. Du bist der Junge, der die Kugel damals ab bekommen hat, die ich eigentlich für Vivien abgeschossen habe. Es wundert mich, dass du noch lebst. Aber das kann uns ja egal sein. Aber ich bemerke, dass hier jemand helft. Wo ist denn der kleine Kater hin?“, sagt Takeshi. „Wo wohl. Den hat eurer Boss auf den Gewissen.“ Vivien kocht vor Wut. Am liebsten würde sie den beiden eine rein hauen, doch ihr fehlt die Kraft. Akira geht zu Vivien. Packt sie am Kracken und schuppst sie zu Takeshi. Er wieder rum, wirft sie auf den Sitz, drängt sie in die Ecke und richtet seine Waffe auf sie. „Vivien.“, ruft Kenji und versucht auf zustehen, doch ihm hielt Akira ihre Pistole an die Stirn. „Ha ha ha ha ha. Ist das nicht schön Akira? Nun haben wir die Kleine da, wo wir sie haben wollten. Und das beste ist. Sie kann nicht ab hauen. Und wenn sie es machen würde, wäre da eine ganz schön hohe Stufe.“
 

„Quatsch nicht so viel rum. Das Licht könnte bald wieder an gehen und dann können wir nicht mehr abhauen.“ „Klar doch, Akira. Hast du noch einen letzten Wunsch?“ „Wollt ihr Kenji auch erschießen. Er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Außerdem habt ihr vor hin gesagt, dass er euch egal ist.“ „Stimmt, das haben wir gesagt. Aber er hat leider unsere Gesichter gesehen und wir können leider keine Zeugen gebrauchen.“ Takeshi ist kurz davor ab zudrücken. „Hey, warte mal Takeshi. Wie wäre es, wenn ich den Junge zu erst abknallen? Wir dürfen Vivien vor ihren Tod doch noch so richtig quälen.“ Vivien wird immer wütender. Takeshi achtet nicht auf Vivien, sondern schaut Akira zu. Vivien hält es nicht mehr aus. Sie kocht richtig vor Wut und stürzt sich auf Takeshi. Dabei lässt er einen Schuss los. Takeshi fällt gegen Akira, die wieder rum aus der Gondel fliegt. „Akira. Mist wir hätten die Tür doch richtig zu machen sollen.“
 

Kenji rennt zu Vivien, sie hält sich den Arm. „Alles in Ordnung, Vivien?“ „Ja mir geht es gut. Die Kugel hat mich nur geschleift.“ Beide drehen sich zu der offen Tür und sehen, dass Takeshi verschwunden ist. Sie gehen zu der Tür und schauen nach unten. „Was meinst du. Ob sie da unten gelandet sind.“ „Das glaube ich nicht. Und ich wette wir haben sie nicht zu letzten mal gesehen.“ Vivien setzt sich auf die Sitze und Kenji schließt die Tür. Dann setzt er sich neben Vivien und schaut ihre Wunde an. Dann nimmt er seine Kopfband und verbindet damit die Wunde von Vivien. „Kenji, dein Kopfband. Das kannst du doch nicht machen.“ „Ach was. Das geh schon in Ordnung.“ Die Lichter gehen wieder an und die Gondel bewegt sich weiter nach unten. „Du, Kenji. Das tut mir echt Leid. Es tut mir Leid, das Pyro und seine Leute jetzt auch hinter dir her sind.“ „Vivien. Du entschuldigst dich einfach viel zu oft. Ich werde damit schon klar kommen. Außerdem wette ich, dass die Polizei ihn und seine Mitarbeiter bald gefasst hat.“ „Du bist einfach viel zu positiv.“
 

Unten wird getuschelt. Alle wollen wissen, was beim Riesenrad passiert ist. Sie haben nur zwei Leute springen gesehen. Von wo sie gesprungen sind und wieso wusste keiner. Kenji und Vivien taten Ahnungslos und gehen schnell vom Riesenrad weg. „Du, Kenji. Ich habe dir doch gesagt, dass du mir einen Gefallen tun musst, dafür das mit den Riesenrad gefahren bin.“ „Stimmt und ich bin bereit dafür, egal was es ist.“ „Aber dafür müssen wir den Park verlassen.“ „Was? Aber wenn wir draußen sind kommen wir nicht mehr rein.“ „Ich weiß, deshalb frage ich dich. Ob du noch irgendwas machen willst.“ Kenji hält kurz inne. „Ich glaube nicht. Was ich in dem Riesenrad an Nervenkitzel erlebt habe, reicht mir für heute.“ „Na dann ist gut.“ Auf einmal hört Vivien hinter sich das läuten einer kleinen Glocke. Sie dreht sich ruckartig um. „Vivien, was hast du denn.“ „Kususu. Er ist hier. Er ruft mich.“ Vivien rennt weg und Kenji rennt hinter her. Sie bleibt vor einer Wurfbude stehen. In dieser Wurfbude ist ein Plüschkätzchen das Kususu sehr ähnlich sieht.
 

„Achso, ich verstehe Vivien. Du willst die Katze da haben, oder? Keine Angst, ich gewinne ihn für dich.“ „Aber dein Geld?“ „Lass das mal meine Sorge sein.“ Vivien will nicht nur zu sehen, auch sie versucht ihr Glück. Sie soll eine Pyramide aus Dosen umhauen. Doch sie trifft nicht ein mal. Kenji hat mehr Glück. Er schafft es den Hauptgewinn zu ergattern. „Hier hast du ihn Vivien. Aber las mich raten, wie er heißen wird. Bestimmt Kususu.“ „Stimmt, gut gerade. Aber lass uns jetzt gehen.“ Sie verlassen den Park. Vivien geht vorneweg und Kenji folgt ihr. „Sag mal, Vivien. Wo gehen wir hin?“ „Zum Friedhof. Wir gehen meine Eltern besuchen.“ „Vivien. Du wollest doch nie wieder dahin gehen.“ „Stimmt, aber ich wollte es irgendwann mal machen. Und ich weiß nicht, wann ich mal wieder hier her komme.“
 

Am Friedhof angekommen, weiß Vivien sofort, wo sie hin muss. Kenji ist es unheimlich. Kenji weiß nicht, an wie viel Grabsteinen sie vorbei gehen. Vivien bleibt an einen Grabstein stehen. Sie zupft das Moos vom Stein und die überschüssige Erde vom Grab. Jetzt kann man die Namen deutlicher lesen. „ Naru und Hisashi Fukuda. Zwei große Forscher unsere Zeit. Sie hinterlassen ihre Erfindungen und eine kleine Tochter.“ Kenji schaut verdutzt. „Dafür, dass die beiden so berühmt sein sollen, ist der Grabstein sehr klein.“ „Ich weiß. Aber sie konnten ihn sich ja nicht aussuchen. Aber ich glaube der reicht.“ „Aber eines kapier ich nicht. Was sind das für Erfindungen die sie uns hinter lassen haben?“ „Das weißt du wohl nicht. Nun, meine Mutter hat eine sehr Erfolgreiche Anti-Falten-Creme und andere Kosmetik auf den Markt gebracht. Aber auch Düfte und Shampoos. Und das alles rein pflanzlich.“ „Und was hat das mit Forschung zu tun?“ „Sie hat auch Medikamente gemacht. Damit hat sich schon Hunderten von Menschen gerettet.“
 

„Und dein Vater?“ „Der hat Roboter gebaut. Zum Beispiel für Spielzeuge. Oder auch Computerprogramme.“ „Und was hat das jetzt wieder mit Forschung zu tun?“ „Mein Gott, Computerforschung. Er konnte damit Computer und Maschinen in Krankenhäuser weiterentwickeln. Soll ich dir etwas sagen. Die Sachen werden immer noch produziert und verkauft. Und dadurch habe ich ja so viel Geld auf dem Konto. Und es werden jedes Jahr mehr. Ich glaube, ich habe bald mehr als die Uisusenu.“ „Wie viel ist es denn?“ Vivien nimmt einen Stock und schreibt eine Zahl in die Erde. „Wow, so viel. Da kannst du ja schon in den Ruhestand gehen.“ „Ja stimmt. Ich werde niemals Geldprobleme haben. Und ich habe viel mehr Geld als Mikoto. Aber ich gebe nicht so an.“
 

Vivien wischt die Zahl wieder weg. „Kenji. Willst du auch für meine Eltern beten?“ „Ich habe nichts dagegen.“ Beide stellen sich vor das Grab und schicken Viviens Eltern ihren Segen. „Führer als meine Eltern gestorben sind, waren viel Fans hier und haben Blumen und Briefe hin gelegt. Damals sah das Grab noch sehr gut aus. Aber jetzt erkennt man nichts mehr davon. Wenn ich das nächste mal komme, werde ich mich mehr um das Grab kümmern.“
 

Sie gehen zurück zum Park. Leider dürfen sie nicht mehr rein. Also warten sie draußen. Es dauert nicht lange, dann kommen Mikoto und Ryo. „Hallo ihr Zwei, habt ihr schon Alex-san und Taylor-kun gesehen?“ Vivien und Kenji merken sofort das die Ruhe vorbei ist. Mikoto kann man schon von weiten hören. „Nein, haben wir nicht. Aber wir müssen noch auf sie warten. Sie müssen uns ja fahren.“ Mikoto sieht die kleine Plüschkatze auf Viviens Arm und rennt gleich zu ihr. „Man, ist der süß. Wo hast du den denn her? Ich wünschte ... „
 

Vivien hört gar nicht zu. Ryo zieht Kenji zur Seite und flüstert ihn ins Ohr: „Sag mal. Ist etwas zwischen euch passiert? Jetzt kann ich es dir ja sagen. Aber es war von Anfang an ausgemacht, dass wir euch zwei allein lassen. Also sag, ist etwas passiert?“ Kenji wird rot. „Nein, es ist nichts passiert. Vivien und ich haben uns nur unterhalten.“ „Was nicht mehr? Du hast diese Chance versaut und sonst war nichts? Nicht einmal ein Kuss?“ „Ich habe es dir erklärt, es war nicht.“
 

Irgendwann geht Mikoto die Luft aus und es kehrt wieder Ruhe ein. „Es ist ganz schön dunkel. Langsam könnten sie kommen.“ Es dauert noch eine Weile bis Alex und Taylor endlich kommen. Ihre Haare sind total zersaust. Taylors Hosenstahl ist auf und Alexs Hemd ist verknöpft. „Sagt mal Leute. Glaubt ihr das selbe was ich denke, was sie gemacht haben?“, fragt Vivien. „Ja klar Vivi-san. Ähmmm .... was haben sie denn gemacht.“ Ryo, Kenji und Vivien schauen Mikoto an. So doof kann doch kein Mensch sein. „Vergiss es Mikoto. Irgendwann kommst du selber drauf.“ „Hallo Leute wie geht es euch denn so?“, fragt Alex. „Sag mal wirst ihr was bei dem Riesenrad passiert ist.“ Alle, auch Vivien und Kenji antworten gleichzeitig: „Nein, keine Ahnung.“ Dabei verhalten sich Kenji und Vivien sehr merkwürdig, dass Alex auf fiel. „Ok, Taylor ist bereit. Wir werden euch nach Hause schaffen.“
 

Sie steigen wieder alle ins Auto. Mikoto und Ryo werden zu erst nach Hause gefahren. Vivien weiß gar nicht wie spät es ist, so müde ist sie. Irgendwann während der Fahrt, schläft sie ein. Sie drückt die Plüschkatze ganz nah an sich und lehnt sich an Kenji. Von all dem bekommt sie nichts mehr mit. Kenji dreht sich zur Seite und sieht, dass Vivien sich an seine Schulter legt. Er lächelt und legt seinen Arm um sie. Alex beobachtet das alles im Rückspiegel. Zu Hause angekommen, weckt Kenji Vivien. Sie bemerkt in was für eine Position sie liegt und knallt Kenji eine. Total verschlafen geht hoch in ihr Zimmer. Mit den Uisusenus spricht Vivien erst gar nicht. Vor ihrer Tür bleibt Vivien noch einmal stehen. „Kenji, im großen und ganzen ist es doch ein schöner Tag geworden. Und dafür danke ich dir.“ „Ach was, dass ist nicht nötig. Ich wollte dir doch nur einen schönen Geburtstag machen.“ Vivien geht zu Kenji. „Trotzdem danke. Ich konnte mich so richtig aussprechen.“ Ehe sich Kenji versieht, küsst Vivien ihn auf die Wange. Dann geht sie wieder in ihre Zimmer.
 

Kenji geht auch in sein Zimmer. Er macht sich Obenrum frei und setzt sich auf sein Bett. Dann fasst er die Wange an, die Vivien geküsst hat. Dann schließt er die Augen, lässt sich nach hinten fallen und sagt leise: „Wenn das ein Traum ist, will ich nicht mehr aufmachen. Aber, wenn das echt war, dann danke ich dir, Gott.“ Vivien schläft sofort ein. Kenji dagegen, kämpft gegen den Schlaf. Er muss noch Hausaufgaben machen. Doch nach ein paar Minuten, schläft auch Kenji ein und sein Mathebuch dient ihn als Kopfkissen. Am nächsten Morgen wird Vivien von den Uisusenus geweckt. „Guten Vivi-chan. Du warst ja gestern den ganzen Tag unterwegs. Und du konntest nicht einmal dein Geschenk auf machen, dass wir für dich geholt haben.“ „Aber kann dass nicht bis später warten?“ „Nein, leider nicht. Hier ist es.“ Mrs. Uisusenu reicht Vivien einen Karton. Vivien nimmt den Karton, geht zu ihren Schreibtisch und öffnet ihn.
 

„Dass fasse ich ja nicht. Das sind ja die Uniformen für meine neue Schule. Aber warum gebt ihr mir die jetzt schon? Das Schuljahr hört erst in ein paar Monaten auf.“ „Ja, aber wir haben uns gedacht, wir kaufen sie dir, solange sie es noch in deiner Größe gibt.“ Auch wenn Vivien nicht ganz versteht, warum das ein Geburtstagsgeschenk sein soll, was nicht warten kann, freut sie sich. Vivien zeiht auch die Uniformen an, um zu probieren das sie passen. Zur erst die Winteruniform, dann die Sportuniform und dann die Sommeruniform. „Ich finde die steht mir richtig gut.“
 

Später am Tag bekommt Vivien einen Anruf von Mikoto. Sie erzählt Vivien, dass sie die Schuluniform von der Schule >Red Sun< bekommen hat. „Hey, das ist cool. Ich werde auch auf diese Schule gehen. Und Kenji ist auch schon dort. Moment mal. Ist das vielleicht der Grund warum du da hin gehst?“ „Ähm... Ryo will sich jetzt mit mir treffen. Ich muss auflegen.“ Nachdem Mikoto auf gelegt hat, sagt Vivien: „Mikoto. Unverbesserlich!“ Während dessen bei Kenji im Zimmer. „Mist. Der Park hat mich einfach zu viel Geld gekostet. Ich muss das Geld einfach noch auftreiben. All so viel Zeit habe ich nicht mehr.“ Kenji seufzt und schaut auf den Kalender.

Kizuna

Auch wenn Vivien und Mikoto ihre neuen Schuluniformen haben, können sie nicht faulenzen. Die Jahresabschlussprüfungen stehen ins Haus. Die Ergebnisse dieser Prüfungen entscheiden erst richtig, ob man von den Schulen aufgenommen wird oder nicht. „Och, Menno. Ich habe überhaupt keine Lust zu lernen. Ich würde viel lieber mit Ryo über die Wiesen reiten. Und zwar auf meinen treuen Hengst Lucky“, jammert Mikoto. „Jetzt komm, Mikoto. Wenn die Prüfungen zu ende sind, kannst du ganze zwei Monate mit Ryo über die Steppe reiten. Aber wieso spricht du eigentlich Ryo als einzigen nicht mit „Kun“ an?“
 

„Na, er ist doch mein Verlobter. Meine Eltern spreche ich doch auch nicht mit „Sama“ oder „Kun“ an.“ Vivien versteht zwar nicht, aber sie will auch nicht nach fragen. „Das ist das blöde an der Schule. Immer am Jahresende müssen diese blöden Prüfungen sein, die entscheiden ob du nun versetzte wirst oder nicht. Oder ob du nun auf die neue Schule gehen kannst oder nicht.“ „Jetzt jammere nicht rum. Denk mal an Kenji. Der hat ein halbes Jahr gefehlt und muss auch die Prüfungen machen. Er hat eine Menge nach zuholen. Und das macht er in der Schule. Manchmal ist er, solange in der Schule, dass ich ihn den ganzen Tag nicht sehe.“
 

„Achso, du vermisst ihn wohl?“ „Nein, tue ich nicht. Ich will dir damit nur sagen, wie Kenji büffeln muss. Und du meckerst schon über unsere Prüfungen rum.“ Mikoto versteht immer noch nicht, was Vivien will. Das ist auch egal. Die haben jetzt Schulschluss und gehen nach Hause. Aber irgendwie hat Mikoto recht. Obwohl Kenji und Vivien zusammen wohnen, sieht Vivien Kenji sehr selten und vermisst ihn wirklich. Sie kann ja einfach nach nebenan gehen und mal mit ihn reden, aber einer von beiden ist immer am lernen. Und meisten ist es Kenji und Vivien will ihn nicht stören. Vivien ist so in Gedanken, dass sie nicht merkt, dass sie an ihrem Zuhause vorbei geht. Erst als sie gegen ein Stopschild gelaufen ist, hat sie es schmerzhaft mit bekommen.
 

Vivien geht zurück, schaut nach der Post und geht rein. Beim Schuhe ausziehen bemerkt sie, dass ein Paar Schuhe mehr dastehen als sonst. „Haben wir Besuch?“, denkt sich Vivien. Sie ist nicht mal an der Treppe, da kommt ihr schon Mrs. Uisusenu entgegen. „Hallo, Vivien. Das Essen ist schon fertig. Geh doch bitte in die Küche und esse.“ Vivien hat keine Zeit, wegen des andern Paares zufragen, da rennt Mrs. Uisusenu die Treppe hoch. Vivien geht in die Küche und setzt sich an den Tisch, wo auch schon Mr. Uisusenu sitzt. „Wie kommt es, dass das Essen schon fertig ist? Sonst muss es doch immer erst gekocht werden.“, will Vivien wissen, doch sie bekommt keine Antwort. Mr. Uisusenu ist mit dem Sportteil der Zeitung beschäftigt. Vivien nimmt sich etwas Suppe. „Hmm. Schmeckt gut.“ „..........“ „Warum rede ich eigentlich noch?“
 

Gerade wo sich Vivien zum zweitenmal nimmt, kommt auch Mrs. Uisusenu wieder rein. Sie trägt ein Tablette, wo zwei Teller, zwei Gläser und zwei Löffel drauf sind. „Wie kommt es, dass das Essen schon fertig ist?“, fragt Vivien dieses mal Mrs. Uisusenu. „Das liegt daran, dass Kenji jemand mit gebracht hat. Beide waren sehr hungrig und von daher habe ich ihnen etwas gekocht.“ „Achso. Jetzt verstehe ich auch das andere Paar Schuhe draußen. Und warum, dürfen die oben essen?“ „Weil sie beim lernen sind.“ „Ach, ich wohl nicht?“ „Nein, so war das nicht gemeint. Kenji und Kizuna waren einmal drin und ich wollte sie nicht stören. Wenn du frührer gekommen wärst und das Essen wäre noch nicht fertig, hättest auch oben essen können.“ „Achso verstehe. Und wer ist Kizuna?“ „Eine Schulfreundin von Kenji. Sie soll sehr gut in der Schule sein und will Kenji helfen, den fehlenden Stoff nach zuholen.“
 

Irgendwas in Vivien sagt, dass sie aufpassen soll. Aber Vivien findet es unnötig. Sie isst die Suppe auf, räumt den Tisch leer und geht die Treppe hoch. Fast oben angekommen, geht die Tür von Kenji auf und ein Mädchen kommt raus. „Danke, Kizuna. Du hast mir sehr geholfen. Ich glaube den Rest schaffe ich alleine.“ „Ok, Kenji. Aber wenn du noch Hilfe brauchst, ruf mich an. Ich kann dir helfen.“ Erst jetzt dreht sich Kizuna zu Vivien. In wenigen Sekunden betrachtet sie Vivien von oben bis unten und an ihren Augen erkennt man, dass sie sich schon eine Meinung zu Vivien gemacht hat. „Hallo Vivien darf ich dir Kizuna vorstehlen. Sie geht in einer meiner AGs.“ Vivien steckt Kizuna die Hand entgegen, doch Kizuna winkt sie ab und sagt: „Wie süß. Eine Mittelschülerin. Bist aber ganz schön groß, für eine Mittelschülerin. Bist wohl Mehrer male sitzen geblieben?“ „Nein, Vivien ist halt nur sehr groß für ihr alter. Außerdem ist sie nur eine Klassenstufe unter uns. Nächstes Jahr kommt sie zu uns auf die Schule.“ „Wenn sie die Prüfung schafft.“
 

Vivien wird langsam wütend. Was bildet die sich ein? „Ich bin eine gute Schülerin. Ich werde die Prüfung mit links schaffen.“ „Ja, dass sagst du jetzt noch. Aber so bald du auf die Oberschule gehst, sieht alles anders aus. Ich wette, du hältst es nicht ein Mal eine Woche bei uns aus.“ In Vivien kocht vor Wut bald über. „Kizuna das reicht. Würdest du bitte gehen?“ Kizunas Gesichts Ausdruck ändert sich von bitter auf superfreundlich. Und so redet sie auch. „Na gut. Wir sehen uns ja morgen in der Schule.“ Dann dreht sie sich wieder zu Vivien und ändert wieder ihr Gesichtsausdruck. Sie geht die Treppe runter. Vivien dreht sich nicht zu ihr, sie schaut wütend an Kenji vorbei. Von oben beobachtet Kenji, wie Kizuna sich ihre Schuhe an zieht, die Tür öffnet und geht. Beide stehen eine Weile noch stumm da. „Du hast eine nette Freundin.“, sagt Vivien und versucht den Unterton zu unterdrücken. „Tut mir leid. Kizuna hat kein Recht das zu tun. Sonst ist sie immer ganz nett. Vivien es tut mir wirklich leid.“
 

Vivien beachtet ihn nicht. Sie geht in ihr Zimmer, ohne ihn noch einmal an zuschauen. Sie will gerade die Tür schließen, als sie Kenji in der Tür bemerkt. „Bist du mir etwa böse?“ „Nein, bin ich nicht. Du hast dich doch entschuldigt. Damit ist alles gesagt.“ „Ganz sicher?“ „Ja, ich habe noch zu tun. Ich muss etwas bearbeiten, und damit muss ich fertig werden, bevor es wieder neue Aufgaben gibt.“, sagt Vivien und lächelt Kenji an. Dann schupst sie Kenji raus und schließt die Tür. Kenji weiß nicht, was er davon halten soll. Er geht wieder in sein Zimmer. Vivien hat das Gefühl, die Arbeit wird nicht weniger. Sie hat überhaupt kein Zeitgefühl mehr. Sie hat auch mit sonst keinen Kontakt mehr. Außer mit Mrs. Uisusenu die ihr das Essen bringt und dann das Geschirr wieder abholte. „Endlich fertig. Man bin ich müde. Wenn ich bedenke, dass es morgen noch mehr werden könnte. Aber was tut man nicht alles, um eine gute Note zu bekommen.“ Vivien fällt in Gedanken. Was macht wohl Kenji gerade? Morgen würde sich Vivien entschuldigen. Es war nicht richtig, ihn so zu behandeln. Im Halbschlaf geht Vivien ins Bett und schläft auch gleich ein.
 

Anders als sonst, verschläft Vivien nicht. Sie ist sogar die Erste. Sie macht Frühstück für alle und packt ihre Tasche. Die Uisusenus scheinen heute nicht auf zustehen wollen, denn es kommt nur Kenji runter. „Wow, schon so früh wach. Jetzt weiß ich, wieso deine Tür aufstand.“ Er setzt sich an den gedeckten Tisch und macht sich das Essen für die Schule. „Du, Kenji. Wegen gestern will ich mich wiederum entschuldigen. Es war nicht nett dich so zu behandeln.“ „Ach was. Das habe ich schon wieder vergessen.“ Beide schauen auf die Uhr. Sie glauben nicht mehr das die Uisusenus noch auf stehen werden. Also nehmen sie ihre Schultaschen, ziehen ihre Schuhe an und öffnen die Tür. Sie sind noch nicht mal richtig draußen, da können die Beiden eine vertraute Stimme wahrnehmen. „Kenji, Darling. Hier bin ich. Ich dachte mir, ich hole dich ab. Und dann können wir zusammen in die Schule gehen.“, ruft Kizuna. Vivien ist nicht gerade froh sie zu sehen. „Vivien, du bist ja auch da.“, sagt Kizuna mit einem leichten Unterton.
 

„Kizuna, du brauchst mich nicht abholen. Den Weg zur Schule hätte ich auch schon alleine gefunden.“ „Ach was. Ich finde die ganze Schule sollte ruhig wissen, dass wir Freunde sind. Immerhin bist du der süßte Boy auf der ganzen Schule. Alle Mädels sind total verrückt nach dir.“ Kenji spürt Viviens Blick im Nacken. „Ähm... Kizuna warte doch vorne auf mich. Ich muss noch etwas erledigen.“ „Was denn? Kann die kleine Mittelschülerin nicht alleine aus dem Haus gehen? Ok, ich warte. Aber ich werde keinen Babysitter spielen.“ Sie geht bis zur Ecke und wartet dort. „Diese blöde Kuh regt mich auf. Irgendwann verliere ich mich und werde ihr eine rein hauen.“ „Ich weiß Vivien. Aber bitte versuche es trotzdem.“ „Kenji, ich wusste gar nicht, dass du so beliebt bist. Vielleicht findest du da die Richtige für dich, solange es nicht diese Kizuna ist.“ „Keine Angst. Die habe ich schon gefunden. Und es nicht Kizuna.“
 

Kenji schaut nach Kizuna. Sie steht mit den Rücken zu beiden. Dann dreht sich Kenji wieder zu Vivien, gibt ihr einen Kuss auf die Wange und rennt zu Kizuna. Sie begrüßt ihn mit einer festen Umarmung. Sie schaut finster zu Vivien, wie als will sie sagen: „Lass die Finger von meinem Kenji, Kleine. Zwischen euch liegen nicht nur Schulen, sondern auch Welten.“ Dann klammert sie sich an Kenjis Arm und zieht ihn zur Schule. Vivien schaut ihnen noch eine Weile hinter her. Sie fasst sich an die Wange, wo Kenji sie geküsst hat. Während sie auf dem Weg zur Schule ist, sucht sie Antworten auf Fragen. Wieso hat Kenji sie jetzt geküsst? War es dafür, das Vivien ihn geküsst hat? Oder war es ein Zeichen, dass er sie immer noch liebt? War Vivien mit ihren Kuss zu weit gegangen? Sie wollte sich nur bei Kenji für den schönen Tag bedanken. Es war ein Kuss ohne Gefühle für sie, aber Kenji hat es wohl anders verstanden.
 

In der Schule hat Vivien dann wieder andere Probleme. „Mikoto. Was ist den mit dir los? Du siehst so fertig aus.“ „Hallo Vivi-san. Stimmt. Ich habe bis ultimo an der Aufgabe gesessen. Wie soll man lernen, wenn man immer so viel aufbekommt?“ „Da muss ich dir recht geben. Aber die Aufgaben sollen beim Lernen helfen.“ Für den Rest des Tages verliert Vivien keinen Gedanken mehr an Kenji. Für Mikoto scheint die Schule nie enden zu wollen, während für Vivien die Zeit wie im Flug vergeht. „Puh, für heute ist die Schule geschafft. Und das Beste, heute haben wir keine blöden Aufgaben bekommen. Und wie sieht es bei dir aus, Vivi-san?“ „Bei mir genau das selbe. Was hältst du davon, wenn wir uns heute mal frei nehmen vom Lernen und wir zu Alex ins Café gehen?“ „Au, ja gut Idee. Ich muss aber erst heim. Ist doch, in Ordnung, wenn ich Ryo mit bringe oder?“ „Ja, Klar. In einer halben Stunde bei Alex?“ „Ja, Ok, bis nach her.“
 

Vivien beeilt sich um nach Hause zu kommen. „Hallo ihr beiden. Für mich braucht ihr heute nicht zu kochen. Ich gehe zu Alex Mittagessen.“, sagt Vivien zu Mrs. und Mr. Uisusenu, die ihr nur verdutzt hinter schauen. Vivien geht in ihr Zimmer und zieht sich dort um. „Hast wohl etwas besonders vor, dass du dich so schick machst.“, sagt Kenji, der durch die offne Tür ins Zimmer schaut. „Ich gehe zu Alex Mittagessen. Kannst ja mitkommen, wenn du willst.“ „Habe nichts dagegen. Allerdings werde ich was zum Lesen mitnehmen. Damit ich trotzdem noch lernen kann.“ „Man bist du spießig.“ „Bin ich nicht. Ich will nicht nur in der selben Klasse wie du landen.“ „So schlimm wäre das nicht, außer Mikoto würde zu uns in die Klasse kommen.“ Beide müssen lachen und nach 10 Minuten sind sie endlich unterwegs zu Alex.
 

„Hallo ihr beiden. Ihr habt euch aber schon lange nicht mehr blicken lassen.“, ruft Alex freudig. „Ihr habt Glück. Es ist gerade ein Tisch frei geworden. Heute ist Vollbetrieb.“ „Danke Alex. Wie brauchen aber noch zwei Stühle, Mikoto und Ryo wollen auch noch kommen.“ „Kein Problem. Ich hole die Stühle. Überlegt ihr so lange was ihr haben wollt.“ Beide wissen schon, was sie nehmen, und kaum hat Alex ihnen die andern Stühle gebracht, sind Mikoto und Ryo schon da. „Puh, ich habe jetzt erst mal Pause, ich werde mich mal zu euch gesellen. Wie läuft es den so mit der Schule?“, fragt Alex und stehlt sich zwischen Vivien und Mikoto an den Tisch. „Ich bin mit der Schule fertig. Mich brauchst du nicht zu fragen.“, sagt Ryo. „Bei mir und Vivi-san ist zur Zeit sehr viel los. Heute haben wir zwar keine Aufgaben bekommen, aber schon nächste Woche sind die Prüfungen. Und ich flippe bald aus.“
 

„Wieso bald? Das bist du doch schon. Ich habe kaum Angst vor den Prüfungen. Wenn man sich richtig vorbereitet, sind die halb so schlimm.“ „Meine Prüfungen sind auch nächste Woche. Ich hoffe ich komme weiter, sonst wäre Kizuna total enttäuscht.“ Bei diesen Namen wird Vivien stocksauer. Die Fünf unterhalten sich noch eine Weile bis auf einmal jemand in das Café gerannt kommt. „Hallo, Kenji.“, kreischt Kizuna. „Kizuna, woher weißt du das ich hier bin?“ „Das haben mir die beiden alten Leute gesagt, bei denen du wohnst.“ „Das sind keine alten Leute. Das sind meine Pflegeeltern, sehr nett und sehr beschäftigt.“, ruft Vivien wütend. Kizuna funkelt sie finster an. Obwohl sich die beiden nur an schauen, kocht die Luft. „Sieh an. Darfst du denn schon alleine raus gehen, Mittelschülerin?“ „Schon seit meinem Sechsten Lebensjahr. Auf jeden Fall hänge ich nicht an andern Leuten wie Klette. Ein Wort was du nicht einmal Buchstabieren kannst.“ „Natürlich kann ich Klette buchstabieren. Aber darum geht es jetzt nicht. Kenji kommst du bitte mal vor die Tür. Ich will dir etwas sagen.“
 

Kizuna wartet nicht erst auf Kenjis Antwort. Sie packt ihn am Ärmel und zieht ihn raus. „Wer ist den die gewesen, Vivi?“, fragt Alex. „Das war Kizuna. Eine Mitschülerin von Kenji. Sie ist total in ihn verschossen und versucht alles um ihn zu bekommen.“ „Mein Gott. Und du hast sie noch nicht verprügelt. Sie spannt dir deinen Freund aus.“ „Er ist nicht mein Freund. Wir sind nur Freunde. Mich regt nur diese blöde Kuh auf.“ Durch das Fenster können die Vier sehen, was die beiden machen. Man kann nicht hören, was sie sagen. Eine Weile ist nichts, doch dann passiert es. Kazumi fällt Kenji um den Hals und küsst ihn auf dem Mund. Alle sitzen entsetzt da. Aus ihren Augenwinkel starrt Kizuna Vivien an. Man kann ihre Augen glühen sehen. Sie genießt den Kuss richtig, aber er dauert nicht lange an, denn Kenji schuppst sie weg. Er dreht sich entsetzt weg und tastet nach seinen Lippen.
 

Er geht wieder rein und setzt sich auf seinen Platzt, ohne die andern an zusehen. Kizuna rennt ihn hinter her. „Hey, Kenji. Was sollte das denn?“, fragt Kizuna. Kenji antwortet nicht, er schaut nur in sein Buch, (was er falsch rum hielt) und tut so, als würde er es lesen. Kizuna geht zu Kenji und schuppst Vivien zur Seite, die zur Boden fällt. Vivien kann sich kaum noch halten vor Wut und will gerade auf Kizuna los schürzen. „Hey, halt dich mal zurück. Du kannst doch nicht einfach hier her kommen und Streit suchen.“, sagt Alex. „Du arbeitest wohl in diesem Müllhaufen. Kein Wunder, dass hier kaum Menschen herkommen.“ Alex wird wütend. „Das ist kein Müllhaufen. Das ist sehr schönes Café. Und wir gehen sehr gerne hier her.“, ruft Mikoto. Kizuna schaut Mikoto an. „Wie lautet dein Name?“ „Mein Name ist Mikoto Takatashi. Und meinen Eltern leiten die Takatashi Corp., noch fragen?“ „Stimmt, jetzt weiß ich woher ich dich kenne. Die Firma deiner Eltern soll sich ja mit dieser Hamasaki Firma vereinen, weil sie ja pleite gehen. Mit so einem schlechtem Umfeld ist es ja kein Wunder, dass aus Kenji nichts wird. Ich gehe.“
 

Kaum hat sie das gesagt, verschwindet sie auch schon. Alle sind stinksauer auf sie. Alex, Mikoto und Ryo schauen Kenji finster an, der immer noch in sein Buch vertief ist. Vivien weiß, dass sie gleich alles bei Kenji aus lassen wollen. Aber das will sie nicht. „Oh. So spät ist es schon wieder. Kenji und ich müssen auch schon wieder los.“ Vivien bezahlt die Getränke, packt Kenji am Arm und zieht ihn raus. Kenji weiß, warum Vivien dies tut und spielt mit. Den Weg nach Hause sagen sie kein Wort. Kenji kann ihr nicht ins Gesicht schauen, so mies geht es ihn und Vivien will ihn nicht noch mehr weh tun. Zu Hause angekommen, geht Kenji gleich die Treppe hoch. „Kenji, willst du vielleicht etwas zu essen haben? Musst ja bestimmt Hunger haben.“
 

„Ach, muss nicht sein. Ich kann ruhig hungern.“ Er geht weiter und man kann nur eine Tür knallen hören. Vivien scheint alleine zu sein, denn das Haus ist leer. Sie macht sich etwas zu Essen, doch richtigen Hunger hat sie nicht. Dann bringt sie Kenji etwas nach oben. „Hallo, Kenji. Ich bin es. Kann ich rein kommen? Du hast ja zu geschlossen.“ „Nein, bleib draußen. Ich will niemand sehen. Besonders dich nicht. Bitte gehe wieder.“ „Ok, aber ich werde das Essen vor die Tür stehlen, nehme es dir einfach und wenn du fertig bist, stell es dann wieder vor die Tür.“ Von Kenji kommt keine Reaktion. Gerade als Vivien das Tablette hin gestellt hat, klingelt das Telefon. Vivien geht ran. „Hallo, Vivi-san. Ich bin es Mikoto. Wieso bist du mit Kenji-kun gegangen? Ryo, Alex-san und ich wollten ihn mal die Meinung wegen Kizuna sagen.“ Vivien spürt wieder die Wut, die schon die ganze Zeit in ihr ist, nun konnte sie sie endlich raus lassen. „Sag mal spinnst du? Du kannst Kenji doch nicht die Schuld für Kizunas Verhalten geben. Außerdem geht es Kenji schon schlecht genug. Lass ihn doch einfach in Ruhe. Das brauchst er jetzt wirklich.“
 

„Tut uns leid, Vivi-san. Du hast recht. Sorry. Wir sehen uns morgen wieder. Erzähl mir dann bitte alles.“ Vivien legt auf. Ihr laufen Tränen über die Wange. „Kenji ist nicht dran Schuld. Sondern die blöde Kizuna. Kenji geht es total schlecht. So habe ich in noch nie gesehen. Sogar damals im Krankenhaus, hat er immer gelächelt, er hat sich nichts anmerken lassen und nun so was. Das wirst du mir büßen Kizuna.“ Vivien geht in ihr Zimmer. Als sie die Tür öffnet, bemerkt sie, dass das Tablette weg ist. Sie geht zu ihrem Bett und schmeißst sich drauf. „Aua, was ist das denn? Oh... mein Schulbuch. Ich sollte mal lieber mit dem Lernen anfangen.“ Vivien versucht sich abzulenken, genau so wie Kenji. „Ich muss die Prüfung schaffen. Ich kann Vivien nicht enttäuschen.“

Ferien zu Sechst (Teil 1)

Heute ist der letzte Schultag. „Endlich!“, denkt sich Vivien. „Die ganzen blöden Idioten, all die nervigen Zicken werde ich nie wieder sehen. Und ich glaube kaum, dass ich durch die Prüfungen gefallen bin.“ Gut gelaunt geht sie durch Schulhaus in ihr Klassenzimmer. „Vivi-san. Warte doch mal bitte kurz.“ „Mikoto. Was gibt es denn?“ „Ich habe Angst vor den Ergebnissen.“ „Wie bitte? Sonst bist du doch auch immer so Optimistisch. Und jetzt hast du Angst. Bist du krank?“ „Für mich sind die Ergebnisse wichtig. Den dann können wir endlich zusammen in eine Klasse gehen. Den du bist meine erste richtige Freundin.“ Vivien weiß nicht, was sie sagen soll. Sie klopft Mikoto nur auf die Schulter und sagt: „Keine Angst. Denke einfach so wie immer. Außerdem ist es nicht wichtig, ob wir in die selbe Klasse gehen, wir können trotzdem Freunde sein.“ Mikoto ist den Tränen nahe. Bevor sie Vivien um den Hals fällt, geht Vivien lieber in ihr Klassenzimmer.
 

Die Lehrer teilen die Prüfungsergebnisse aus. Vivien hat überall bestanden. Das freut sie. Und in der letzten Stunde bekommt sie ihr Zeugnis. „Na bitte. Ein erstklassiges Zeugnis. Diese mal kann ich richtig stolz auf mich sein. Ich hoffe bei Mikoto ist es auch so gut abgelaufen.“ Nachdem Unterricht bekommen alle Abgänger noch Blumen und können gehen. „Dort sind Mikotos Eltern. Dann müsste sie nicht weit weg sein.“ Sie sucht den Schulhof ab und findet sie auch gleich. „Na, Mikoto. Wie ist es gelaufen?“ Mikoto antwortet nicht, sie starrt nur auf dem Boden. „Vivi-san. Ich... ich...! Nein ich kann es nicht sagen.“ „Was ist den passiert? Bist du durchgefallen?“ Mikoto schweigt immer noch. Dann schaut sie endlich zu Vivien. „Nein, ich habe bestanden. Und zwar alle Fächer. Hier schau mal mein Zeugnis an. Toll, oder? Wollen wir Feiern gehen. Vielleicht zu Alex-san?“
 

„Nein, das geht nicht. Erstens, deine Eltern warten und zweitens muss ich dringen nach Hause. Wir haben noch etwas vor.“ „Ach und was?“ „Wir fahren in den Urlaub. Wir wollen heute schon fahren, damit wir heute Abend pünktlich da sind.“ „Achso, damit du mal mit Kenji alleine sein kannst?“ „Kenji, redet seit dem Vorfall mit Kizuna nicht mehr mit mir.“ „Ach du Arme.“ Mikoto will gerade etwas tröstendes sagen, da kommt auch schon Ryo. „Hey, Mikoto. Kommst du jetzt? Wir sind hier um dich abzuholen. Wir wollen deinen Abschluss feiern. Wir haben extra Straßen gesperrt, um pünktlich dorthin zukommen.“
 

Vivien findet das mit den Straßensperren etwas übertrieben, aber Mikotos Eltern können sich das ja leisten. Sie verabschieden sich und Vivien schaut sich normal um. Ihr Blick bleibt bei dem Baum hängen, auf dem Kususu immer gerne gesessen hat. Vivien blickt ihn eine Ewigkeit an und ihr ist so, als würde sie ihn jetzt immer noch im Baum sitzen sehen. Ihre Augen fühlen sich mit Tränen und dann sagt zu sich selbst: „Dir habe ich es zu verdanken, dass ich es so lange auf der Schule ausgehalten habe. Ich danke dir Kususu.“ Dann geht sie nach Hause, ohne noch einmal zurück zu blicken. Sie weiß gar nicht, warum sie weint. Aus Freude oder doch eher aus Trauer.
 

„Ah, Vivien. Du bist ja schon zu Hause. Los, zeig mal dein Zeugnis. Wow, das ist dieses Jahr ja richtig gut aus gefallen.“ „Stimmt, finde ich auch. Ist Kenji schon zurück?“ „Nein, noch nicht. Aber geh dich lieber umziehen und kontrolliere ob du auch alles hast. Denn wenn Kenji fertig ist, fahren wir. Akasaki hat ja schon Kenjis Eltern hoch gefahren und ich will sie nicht sinnlos warten lassen.“ Das lässt sich Vivien nicht zweimal sagen. Sie rennt hoch, zieht sich um und kontrolliert gleich fünf mal hinter einander. Dann fällt ihr ein, dass sie noch nicht gegessen hat. Nachdem sie noch mal alles kontrolliert hat, geht sie endlich runter. „Ich dachte mir das du wieder runter kommst um zu essen. Hier, ist zwar nur was Kleines, aber macht satt. Ich habe vor, so wenig wie möglich anzuhalten.“ Auch wenn es sehr klein ist, hat Vivien mühe das Essen runter zubekommen.
 

Vivien hört wie die Haustür auf geht und das jemand rein kommt. „Hallo Mrs. Uisusenu. Wollen sie mein Zeugnis sehen? Es sieht total gut aus. Und die Prüfungen habe ich bestanden, das heißt ich werde versetzt.“ „Das ist ja prima Kenji. Geh doch bitte in dein Zimmer zieh dich um und kontrolliere ob du auch alles hast. Dann komm essen, je früher wir los fahren desto besser.“ Kenji braucht auch nicht all zu lange und rennt auch gleich wieder runter in die Küche. Als er Vivien, aber in der Küche sitzen sieht, vergeht ihm seine gute Laune. Stumm setzt er sich Vivien gegen über und isst sein Essen. „Hey, Kenji. Freust du dich schon?“ Kenji antwortet nicht. „Was hat er denn bloß? Seit dem Vorfall mit Kizuna benimmt er sich so. Warum nur? Und warum redet er nicht mehr mit mir?“, denkt sich Vivien. Kenji macht sich auch nicht gerade die Mühe, Vivien an zusehen oder mit ihr zureden. „Also, gut, ihr Beiden. Steigt jetzt ins Auto. Wir fahren los. Es wird eine lange Fahrt, also fragt nicht immer wann wir da sind“, sagt Mrs. Uisusenu, als sie das Auto beladen hat.
 

Kenji und Vivien setzten sich beide nach hinten, jeweils an ein Fenster. Kenji schaut die ganze Fahrt aus dem Fenster, während Vivien ihn von der Seite anschaut. Sie hofft, dass er Blickkontakt sucht, doch so war es nicht. „Hey, was ist den da hinten los? Ihr seit so ruhig. Freut ihr euch nicht, dass wir weg fahren? Kenji, du bist doch noch nie weg gefahren. Du könnstet dich ein bisschen freuen.“ Endlich lässt Kenji seinen Blick vom Fenster ab und schaut nach vorne. „Doch, doch. Ich freue mich. Und ich finde es nett von ihnen, dass meine Eltern und ich an ihren Urlaub teilnehmen dürfen. Ich hoffe, dass es ihnen keine Umstände gemacht hat.“ „Ach was, Kenji. Haben wir doch gerne gemacht. Außerdem gehörst du ja fast zur Familie. Und ein bisschen Abwechslung im Urlaub ist auch nicht schlecht.“
 

Sie kommen nicht so schnell voran, wie sie es wollen. Es ist sehr dichter Verkehr und auch noch Stau. „So ein Mist. Das ist dass erst mal nach so vielen Jahren, das wir im Stau stecken. Wenn wir nicht bald weiter kommen, können wir von dem Eröffnungsfest nur noch das Feuerwerk sehen. Och man, wie traurig.“ Vivien weiß gar nicht lange sie gefahren sind, doch auf einmal fällt ihr auf, dass die Sonne unter geht. Als sie endlich in der Nähe der Berghütte sind, kann man von den vorbei fahrenden Autos nur die Scheinwerfer erkennen. Mrs. Uisusenu parkt in die nächste Parklücke und alle steigen aus. Jeder nimmt sich sein Gepäck aus dem Kofferraum und gehen zur Hütte. Als sie einige Schritte gegangen sind, kommen ihnen Mr. Uisusenu und Keigo entgegen. „Hallo Kenji, mein Sohn. Wie geht es denn so? Warte, ich nehme dir etwas ab.“ „Aikiko. In deinen Alter so schwer schleppen. Das geht doch nicht. Lass mich auch etwas tragen.“
 

Sie nehmen Kenji und Mrs. Uisusenu die Koffer ab und lassen Vivien alleine zurück. „Und ich hab wohl nicht schwer zu schleppen.“, denkt sich Vivien beleidigt und hat mit ihren Koffern zu tun. Doch auf einmal werden die Koffer leichter. Vivien will den Grund dafür wissen und dreht sich um. Es ist Kazumi. „Hallo, Vivien. Ich weiß die Männer waren unhöfflich. Aber keine Angst ich helfe dir. Komm mit, ich zeige dir dein Zimmer.“ Sie gehen in die Hütte rein und eine Etage höher, wo jeweils links und rechts zwei Zimmer sind. „Die beiden Zimmer links gehören der Familie Ogawa. Kenji gehört das Zimmer hier vorne und das von Keigo und mir ist das hintere. Das hintere rechte Zimmer gehört deinen Pflegeeltern und das hier“, sie deutet auf das Zimmer rechts neben ihnen, „ist dein Zimmer. Bisschen klein, aber für eine Person reicht es.“ Kazumi macht das Licht an. Viviens Augen müssen sich erst an das Licht gewöhnen. Nebenan kann Vivien die Uisusenu sprechen hören.
 

„Wenn du nichts dagegen hast, komm doch zu uns rüber. Wir wollen uns das Feuerwerk an sehen gehen. Und dafür müssen wir die Kimonos an ziehen. Ist hier Tradition. Aber wozu erzähle ich dir das eigentlich? Du bist ja nicht zum ersten mal hier.“ Ein paar Minuten später, sind die Männer schon fertig umgezogen und warten auf dem Flur auf die Frauen. Keigo hat einen dunkelgrünen Kimono an Mr. Uisusenu einen dunkelblauen und Kenji einen hellblauen. „Warum brauchen Frauen immer so lange? Sie müssen doch nur den Kimono an ziehen.“ „Tja, Kenji. Das weiß keiner so richtig. Das werden immer die Geheimnisse der Frauen bleiben.“ Kaum hat Mr. Uisusenu das ausgesprochen, da geht auch schon die Tür auf. Mrs. Uisusenu, die einen gelben Kimono an hat, und Kazumi, die einen orangen Kimono an hat, kommen raus. „Das hat aber mal wieder gedauert, Kazumi. Wieso braucht ihr denn immer so lange?“ „Wir mussten Vivien noch fertig machen. Sie wollte am Anfang zwar nicht, aber jetzt sieht sie noch schöner aus.“ Jetzt kommt auch Vivien raus. Sie trägt einen roten Kimono, hat hochgesteckte Haare und ihr Gesicht ist geschminkt. Als Kenji sie da so stehen sieht, glaubt er seinen Augen nicht und sagt ganz leise: „Wow!“
 

„Vivi-chan. Wie kommt es, dass du dich zum Schminken überreden gelassen hast? Das machst du doch sonst nie.“ „Das wüsste ich auch gerne. Ich glaube, dass liegt daran, dass ich meine Ruhe vor den beiden haben wollte.“, sagt Vivien und schielt Kazumi und Mrs. Uisusenu. „Ist jetzt auch egal. Wir sollten endlich los. Wenn wir schon das ganze Fest verpasst haben, will ich wenigstens das Feuerwerk sehen. Also los.“, drängt Mrs. Uisusenu und drückt ihren Mann nach draußen. Die andern folgen ihnen. Sie müssen einen kleinen Weg durch den Wald, hinter der Hütte, laufen. Sie gehen etwas vom Berg unter und man kann durch die Bäume ein See sehen. „Da ist ja der See. Der Strand dort ist aber ganz schön voll. Hoffentlich finden wir noch einen Platz um das Feuerwerk zu sehen.“ Mrs. Uisusenu rennt los und Mr. Uisusenu hat Probleme ihr nach zukommen. „Für ihr Alter ist sie aber noch ganz schön fix.“, sagt Keigo und grinst vor sich hin.
 

„Das ist aber ganz schön frech, Keigo. Du bist auch nicht mehr der Jüngste.“, sagt Kazumi empört und klatscht ihren Mann eine. „Warum hat es Mrs. Uisusenu denn so eilig das Feuerwerk zu sehen?“, fragt Kenji und wendet sich zu Vivien. Vivien freut sich, dass Kenji mal wieder mit ihr redet und antwortet gleich: „Weil sie sich vor vielen Jahren, hier bei diesem See beim Feuerwerk kennen und lieben gelernt haben. Deshalb fahren sie auch jedes hier her, weil sie glauben ihr Liebe würde ewig halten. Das Feuerwerk ist für die beiden heilig.“ Eine Zeit lang, sagt keiner was, doch dann ergreift Kazumi das Wort. „Wow, ist das romantisch. Dann muss das Feuerwerk ja wirklich klasse sein, kommt Kenji, Keigo. Lass es uns ansehen.“ Sie wanden sich von Vivien ab und gehen weiter. Doch dann hält Kenji wieder inne und dreht sich zurück zu Vivien. „Was du denn, Vivien?“ Vivien wendet sich ab und sie spürte das sie rot wird. „Du bist komisch, Kenji. Die ganze Zeit redest du nicht mehr mit mir und jetzt so was.“
 

Kenji weiß, was sie meint und dreht sich gleich wieder weg. „Ähm...! Stimmt ich rede nicht mit dir. Danke das du mich daran erinnert hast.“ Er geht wieder los und denkt sich, wie blöd er doch eigentlich ist. Er will doch so etwas vermeiden. „Weißt du was das Gute ist, weil du nicht mehr mit mir redest.“ Kenji schüttelt mit dem Kopf. Mittlerweile läuft Vivien Kenji hinter her. „Jetzt kann ich endlich mit dir reden und du musst mir zu hören. Und jetzt kann ich dir sagen, dass ich nicht weiß, was ich noch tun soll um dich wieder zurück zubekommen. Kenji, ich verlange wirklich nicht viel, aber bitte dich mir zu sagen, was dein Problem mit mir ist.“ Vivien achtet nicht auf Kenji und rennt in ihn hinten rein, als er stehen bleibt. „Du bist nicht der Grund. Ich bin es.“ „Wie bitte?“ „Ich kann dich nicht mehr so an sehen wie früher. Es geht einfach nicht.“ „Und warum?“ Doch Vivien glaubt die Antwort schon zukennen.
 

„Ich habe dir doch gesagt, das ich dich liebe. Mein Wunsch war es immer, mal mit dir zusammen zu kommen. Aber wie bitte soll ich mit dir zusammen kommen, wenn sich etwas zwischen uns stehlt?“ „Und diese etwas ist Kizuna, oder?“ Kenji dreht sich um, und das erste mal, nach so langer Zeit, sieht er ihr mal wieder in die Augen. „Stimmt. Aber glaubst du, ich kann dir noch in die Augen sehen, nach dem ich dir so oft meine Liebe gestanden habe und Kizuna mich geküsste hat. Immer, wenn ich dich sehe, bekomme ich ein schlechtes Gewissen.“ „Aber ich versehe nicht was dein Problem ist? Der Kuss hat dir doch nichts bedeutet.“ „Mein Problem ist, dass ich dich liebe und mich ein anderes Mädchen geküsst hat. Ich habe das Gefühl, dass ich es bei dir verschissen habe.“
 

„Aber das hast du nicht Kenji. Ich gebe es zu, ich fühle zwar immer noch nur Freundschaft für dich, aber ich brauche dich trotzdem.“ Vivien ist den Tränen nahe. „Kenji, aber seit Kususu tot ist, habe ich dich immer mehr lieb gewonnen. Früher war Kususu, der den ich morgens als erste gesehen habe und der immer beistand, wenn es mir schlecht ging. Für viele war er nur ein ganz gewöhnlicher Kater, aber für mich war er mehr. Und bei dir habe das Gefühl, dass Kususu in dir weiter lebt. Glaub jetzt nicht das ich dich als Kususu Ersatz sehe, sondern... als... Ähm... besten Freund.“ Vivien ist froh das von der Seele zu haben. Kenji schaut sie eine Zeit lang komisch an und dann lächelt er sie an und sagt: „Wenn du wegen mir schmerzen gehabt hattest, dann tut es mir leid. Lass uns wieder Freunde sein.“ Dann packt er Vivien am Arm und zieht sie zu sich ran und umarmte sie. Viviens Herz rasst und ihr ist auf einmal so heiß. Auch die frische Brise erfrischt sie nicht. Es ist ja nicht ihre erste Umarmung von Kenji, aber sie fühlt sich anders an als beim erstenmal, an. So komisch, so geborgen.
 

Für einen Moment, glaubt sie in den Armen ihres Vater zu liegen. Irgendwie vermisst sie ihn jetzt mehr. Auf einmal vernehmen die beiden über ihnen, einen lauten Knall. Sie schauen in dem Himmel und sehen das Feuerwerk. „Oh, nein. Das Feuerwerk hat angefangen.“ „Macht nichts, Kenji. Das Feuerwerk geht noch eine Weile, wenn wir jetzt runter gehen, können wir uns in Ruhe den Rest an schauen.“ „OK, lass und los gehen. Aber, ... Ähm ... Vivien, darf ich dich mal etwas fragen?“ „Ja, klar. Was denn?“ „Eigentlich ist es keine Frage, sondern ein Gefallen. Können wir heute Abend nicht mal so tun, als ob wir ein Pärchen sind.“ „Wie bitte?!“, brüllt Vivien. „Ich weiß, eigentlich habe ich das nicht verdient, aber bitte nur mal für heute Abend. Bitte. Ich bin doch dein bester Freund.“ Vivien sieht ihn grimmig an. „Und wie kommst du auf so etwas und was soll ich alles machen?“
 

„Nun, ich... Ähm..., weiß nicht. Es ist halt nur seit längern ein Wunsch von mir. Ich dachte, die hier wäre mal eine gute Gelegenheit, es mal zu probieren, ohne das Mikoto oder die andern einen blöd angucken. So wie damals, als wir in dem Freizeitpark waren. Ich glaube das war eine dumme Idee. Und mir hätte ein einfaches Händchen halten gereicht. Los, gehen wir runter.“ Sie sind schon die halbe Strecke runter, als Vivien auf einmal nach Kenjis Arm greift. Sie umklammert den Arm und legt ihren Kopf auf seine Schulter. „So weit ich weiß, laufen Pärchen so rum. Aber bilde dir nichts ein, sobald wir wieder bei den andern sind, werde ich das sein lassen.“ „Macht nichts. Danke Vivien.“ Sie kommen unten an und sehen sich um. Überall sind Pärchen. Vivien ist das noch nie auf gefallen. Sind jedes Jahr so viel Paare hier gewesen? Oder ist es nur dieses Jahr? Die Ogawas und die Uisusenus sitzen weiter vorne am Wasser und schauen sich das Feuerwerk an. „Vivien, bis ganz vor schaffen wir es jetzt nicht mehr, komm setzte wir uns dorthin, und das „Pärchen Spiel“, kannst du beenden. Ich spüre doch, dass du dich unwohl fühlst.“
 

Irgendwie erleichtert dies Vivien nicht wirklich. Sie setzt sich auf eine Bank, die am Waldrand ist. Das Feuerwerk ist wie jedes Jahrs, doch für Vivien sieht es total anders als sonst aus. Nachdem das Feuerwerk zu Ende ist, verschwinden die Leute auch wieder. „Oh, da sind ja die beiden. Hallo ihr zwei. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil wir euch im Wald verloren haben.“ „Mum, wir sind ja schon groß. Um uns musst du dir keine Sorgen machen. Wir haben den See ja gefunden.“ „Stimmt, aber jetzt bin ich müde. Es ist auch ziemlich spät.“ Die Sechs gehen zurück in die Hütte. Vivien ist so müde, dass sie gleich mit dem Kimono ins Bett geht. Sie schläft sofort ein. Aber sie hat einen unruhigen Schlaf. Sie träumt wieder, von dem Tag an den ihre Eltern starben. Sie weint und schreit im Schlaf. Doch keiner hört sie. Erst als sie wieder aufwacht, erlöst sie das von ihrem Schmerz. Vivien hat solche Angst davor diese Bilder noch einmal zu sehen, dass sie die restliche Nacht wacht bleibt. „Kususu, wieso musstest du von mir gehen?“

Ferien zu Sechst (Teil 2)

Am nächsten Morgen kommt der Weckdienst. Da Vivien eh schon wach ist, hat sie sich gleich umgezogen und das Bett gemacht und das Personal hat kaum etwas zu tun. Auch ihre Klamotten hat sie schon in den Schrank sortiert. Sie geht rüber zu Kenji, um zusehe, was er so treibt. „Hey, Kenji. Ich bin es. Darf ich kein kommen?“ „Ja, Augenblick, Vivien. Kannst gleich.“ Vivien weiß nicht genau, was er treibt. Aber von den Geräuschen her, meint sie, dass er versucht auf zuräumen. „Ok, kannst jetzt rein kommen.“ Viviens Ahnung ist richtig. Kenji hat versucht in der Eile sein Bett zu machen und seine Klamotten ein zuräumen. „Kenji, du weißt schon, dass du das Bett nicht zumachen brauchst? Das macht das Personal. Du musst nur deine Klamotten machen.“ „Ach wirklich?“ „Ja, ich bin nicht zum ersten mal hier.“ Vivien schaut sich im Zimmer um. „Kenji, wenn du willst, kann ich dir beim einräumen deiner Wäsche helfen?“ „Ähm...! Das brauchst du nicht. Ich kriege das schon hin. Ich hatte gestern nur keine Zeit es zu machen. Und außerdem, bist du ganz bestimmt nicht hier um meine Wäsche ein zu sortieren.“
 

„Stimmt, eigentlich bin ich hier um dich zu fragen, ob du runter ins Café kommst um zu Frühstücken.“ „Gute Idee, hätte ich auch selber drauf kommen können.“ Kenji versucht noch schnell etwas Ordnung in seine Unordnung zu bringen. Dann gehen sie zusammen runter. Im Café nehmen sie sich ein Tablette und nehmen sich alles, was nehmen und essen können. Dann setzten sie sich an einen Tisch in der Nähe des Ausganges. „Hey, Kenji, was willst du heute eigentlich so machen? Ich meine, die haben hier eine menge Sachen, die du hier machen kannst. Aber da weißt du nie, was du als erstes machen sollst.“ „Na ja, wir haben die ganzen Sommerferien Zeit um alles aus zu probieren. Wir sollten nichts überstürzen.“ Langsam fühlt sich das Café. Kenji und Vivien unterhielten sich noch eine Weile.
 

Doch dann zieht Kenji Viviens Gesicht an sich ran und schaut sie an. „Sag mal, Vivien. Du hast gestern wohl nicht gerade viel Schlaf bekommen, oder?“ „Nein, habe die halbe Nacht wach gelegen. Ich war nicht so richtig müde. Woran merkst du das?“ „An deinen Augenringen. Die hattest du gestern noch nicht. Aber die bekommt man eigentlich nur wenn man müde ist und keinen Schlaf bekommt.“ Vivien wird die Situation unangenehm. Was ist, wenn Kenji nun fragt, warum sie wach geblieben ist. Ihr ist der Hunger vergangen. Kenji isst schnell auf und schafft sein Tablette zurück. Vivien betrachtet ihr Spiegelbild in einem Löffel. Ihr sind die Augenringe gar nicht aufgefallen. Sie sind kaum sehbar. Sie schlingt den Rest des Essens runter und schafft auch ihr Tablette weg. Vivien hat Angst davor, dass die Uisusenu auch die Augenringe sehen. Sie würden den Grund kennen, warum Vivien wieder wach war und würden sich wieder Sorgen machen.
 

Als die Beiden raus gehen, kommen ihnen die Ogawas und die Uisusenus entgegen. „Sieh an, hier seit ihr beide also. Wir haben uns schon gewundert, weil eure Zimmer leer waren.“ „Guten Morgen Mum, Dad und Mrs. und Mr. Uisusenu. Wie geht es denn so?“ „Uns geht es ganz gut Kenji. Und was macht ihr beiden heute noch so? Wollt ihr mit uns etwas unter nehmen oder wollt ihr lieber unter euch sein?“ Das sagt Mr. Uisusenu mit einen gewissen Unterton, dass Vivien weiß was er meint. Am liebsten hätte sie >Nein< gesagt, aber die ganzen Ferien mit den „alten“ Leuten zu verbringen, macht ihr auch keinen Spaß. „Vivien und ich wollten uns ein wenig umsehen gehen. Immerhin kennt sie sich hier aus.“ „Ok, aber seit heute Abend wieder pünktlich da.“ „Ok.“, sagt Kenji nervös und zieht Vivien nach draußen. „Was haben die beiden denn?“ „Ganz einfach, Kazumi. Es ist ihnen peinlich den Urlaub mit ihren Eltern zu verbringen.“
 

„Wieso das denn? Letztes Jahr war es Vivien noch nicht peinlich, ihn mit uns zu verbringen.“ „Tja, ich glaube, es liegt auch ein bisschen mit daran, dass dieses Jahr Kenji mitgefahren ist.“ „Hm...! Ich glaube sie haben recht, Herr Ogawa.“ Inzwischen draußen. „Und ähm..., was wollen wir... ähm... zuerst machen, Vivien?“ „Nun, wir könnten erst einmal einen Bummel machen und dann hie und dort halten machen.“ „Einverstanden.“ Sie gehen los, und nach einer Weile hören sie das Scharren von Pferden. „Ein Reiterhof? Seit wann ist der denn da? Der ist mir zu mindestens noch nie auf gefallen.“ Sie kommen näher und konnten einen Reiter auf einem schwarzen Pferd sehen, der in einem abgezäunten Gebiet seine Runde dreht. „Vivien, ich habe irgendwie das Gefühl, ich würde den Reiter dort kennen.“ „Das Gefühl habe ich auch.“ Sie gehen näher an den Zaun ran und können nun auch die Stähle sehen, wo noch einige Pferde drin sind. Sie beobachten den Reiter noch eine Weile bis er inne hielt und zu ihnen rüber schaut.
 

„Das fasse ich ja nicht. Das ist ja Ryo. Aber das heißt ja auch, dass Mikoto nicht weit weg ist.“ Kaum hat Vivien dies aus gesprochen, können sie schon eine bekannte Stimme hinter sich hören. „Kenji-kun und Vivi-san. Was macht ihr den hier? Ich fasse es nicht euch hier zu sehen.“ „Und ich fasse es auch nicht.“, sagt Vivien ganz entgeistert zu sich selbst. Ryo, der sein Pferd in den Stahl zurück geschafft hat, kommt auch zu ihnen. „Hallo ihr beiden. Schön euch wieder zu sehen.“ „Schade, dass die Freude nur Einseitig ist“, denkt sich Kenji. „Sag mal, Mikoto. Seit wann ist den der Reiterhof da? Letztes Jahr war zu mindesten noch nicht da.“ „Er wurde am Ende der Jahressaison letztes Jahres gebaut. Und hier ist er. Meint Pferd ist auch da. Es ist ein schwarzer Hengst und heißt Lucky.“ „Und warum wurde der Hof gebaut?“ „Die wollten hier mal etwas neues haben und da haben meine Eltern einen Hof vorgeschlagen. Das hat zwei Vorteile. Meine Eltern bekommen 5% vom Gewinn dieses Hofes und wir können unsere Pferde hier lassen. Ist das nicht toll?“
 

„Ja, total prima.“, sagt Vivien gelangweilt. „Ryo und ich sind eigentlich nur hier um mal nach unseren Pferden zu sehen. Wir bleiben nicht lange. Sobald meine Eltern wieder zurück sind, fliegen wir in den Urlaub.“ „Und ihr könnt mal raten, wo wir hin fahren. Genau, nach Mallorca. Das wird super.“ Kenji und Vivien wollen mal liebsten verschwinden. „Hey, Ryo, Mikoto. Los, kommt. Wir sind hier fertig. Jetzt geht es nach Mallorca“ „Ja, kommen gleich. So, wir zwei müssen jetzt gehen. Ich wünsche euch noch viel Spaß.“ „Ja, danke wünsche wir euch auch.“ Und weg sind sie. Auf dem Hof ist kein Mensch mehr und es ist totenstille. „Die haben es gut!“ „Wer?“ „Mikoto und Ryo. Sie fliegen jetzt nach Mallorca. Ich wünschte, ich könnte auch mal ins Ausland fahren.“ „Sag mal spinnst du? Ist es dir wirklich so wichtig wo du hin fährst? Ich war auch noch nie im Ausland, aber mir hat bis jetzt jeder Urlaub gefallen. Aber deine Urlaube schienen dir nicht gefallen zu haben, dass du so was sagst.“
 

„Tut mir leid, Vivien. Ich habe mir nur schon immer gewünscht ins Ausland zufahren. Das soll bedeuten, dass so was als Luxus steht und ich wollte einmal Luxus genießen.“ „Luxus muss nicht heißen, das man ins Ausland fährt.“ „Ich weiß. Und soll ich dir eins sagen. Das ist mein erster Urlaub und den werde ich genießen.“ „Dein erster Urlaub?“ „Ja, meine Eltern konnten sich bis jetzt keinen leisten. Aber ich finde das nicht schlimm. Ich habe immer Ferienjobs genommen und hatte viel Spaß“ Vivien schaut Kenji von der Seite an. Noch nie hat Kenji erwähnt, auf was er alles verzischten muss, weil seine Eltern so arm sind. Ok, das mit der Schule hat er ihr erklärt, aber sonst erzählt er ihr nie etwas. Kenji tut Vivien auf einmal leid und sie hasst sich. Sie hat so viel Geld von ihren Eltern bekommen und braucht nichts zu machen um es zu bekommen, während Kenji in den Ferien arbeiten muss um sich etwas leisten zu können. „Kenji, komm, wir wollen doch noch die anderen Stände besuchen.“ Sie packt Kenji am Arm und zog ihn hinter sich her.
 

Währenddessen unten am See. Mrs. und Mr. Uisusenu gehen spazieren. „Aikiko, weißt du noch wie wir uns kennen gelernt haben?“ „Ja, klar. Ich war damals mit meinen Freundinnen hier und wir hatten ganz schönen Unsinn im Kopf.“ „Also warst du genau so wie Vivien.“ „Ich glaube sogar noch schlimmer.“ Beide kichern. „Ich dagegen bin allein hier her gefahren. Ich musste mich von meiner Studienarbeit erholen. Aber so richtig erholen konnte ich mich nicht. Ich habe die Hälfte meiner Arbeit mitgenommen.“ „Ich weiß, wir haben dich immer Café sitzen gesehen, wie du die Arbeiten gemacht hast. Manche von uns haben sich richtig tot gelacht.“ „Wenn du meinst. Aber dann kam der Abend, an den wir uns „richtig“ kennen gelernt haben.“ Sie schauen in den Himmel. Der Himmel verdunkelt sich und der See wird von den Lichtern der einzelnen Ständen erleuchtet. Zwischen diesen Ständen läuft der junge Akasaki Uisusenu herum.
 

Er will den Kopf frei bekommen. Doch das fällt ihm schwer, immer wieder schwirren Zahlen und Formeln in seinem Kopf herum. „Verdammt, Akasaki, entspann dich doch endlich. Du hast Urlaub, vergesse das nicht. Och, los komm schon, entspann dich.“ Er lässt die Stände hinter sich und kommt am See an. Er ist still und klar. Dieses Bild entspannt ihn und er vergisst gleich alles. Er nimmt einen Stein und wirft ihn ins Wasser. Er hüpft drei mal. Dann nimmt er einen zweiten und dieser hüpft viermal. Dann vernimmt er kichern hinter sich war und er dreht sich um. Eine Gruppe Mädchen hat ihn beobachtet und lachen zu ihm rüber. Dabei auch die junge Aikiko Uisusenu, eine geborene Tintorri. „Hallo du, hübscher Mann. Wir beobachten dich schon eine Weile in unsere Hütte. Bist du allein da?“ „Ja, bin ich und wer will das wissen.“ „Keiner, nur Mädels die schon lange vergeben sind. Na ja, fast unsere kleine Aikiko ist nicht vergeben und steht unheimlich auf dich.“ „Sora, das reicht aber jetzt wirklich.“, sagt ein junges Mädchen, das leicht rot wird. Sie schaut Akasaki nicht an. „Was hast du den? Sonst bist du doch immer die Mutigste. Bedenke mal, wenn ich nicht gewesen wäre hätte der Junge dich nie gesehen.“
 

„Das reicht wirklich Sora. Lass uns gehen.“ „Ok, wir gehen, aber den Jungen nehmen wir mit.“ „Aber wollten wir nicht einen Mädelabend machen?“ „Ja, wollen wir, aber wir wollen dich auch nicht von der Liebe abhalten.“ Sora verschwindet in der Dunkelheit und Aikiko bemerkt, dass die andern auch weg waren. „Diese blöden Gänse. Wartet nur wenn ich euch in die Finger bekomme.“ Aikiko dreht sich wieder zu Akasaki und bemerkt, dass er bereits weiter gegangen ist. „Hey, wo willst du hin?“ „Ich bin Student. Ich gebe mich nicht mit kleinen Kindern ab.“ „Ich bin kein kleines Kind. Nachdem Ferien werde ich auch studieren.“ „Ach und was?“ „Medizin, falls es dich interessiert.“ „Komisch, das studiere ich auch. Na gut ich werde den Abend mit dir verbringen, aber bitte benimm dich. Ich will mich nicht blamieren.“
 

Sie setzen sich auf eine Bank und sehen sich eine Zeit lang nicht an. „Ähm... mein Name ist Aikiko und wie ist deiner?“ „Uisusenu. Akasaki Uisusenu. Ich komme aus Tokio.“ „Ist ja toll. Ich auch. Wir könnten uns ja mal treffen.“ „Ja, können wir machen.“ Die beiden kommen in ein tiefes Gespräch und sie kommen sich immer näher. Dann geht das Feuerwerk los und beide genießen es richtig. Danach gehen beide zurück zur Hütte. Hier ist mein Zimmer, ich muss jetzt, Aikiko.“ „Macht nichts, ich auch.“ Die beiden küssen sich und trennen sich. „Ja, da hat alles angefangen. Und es freut mich, dass Vivien auch jemand gefunden hat, mit dem Sie die Ferien verbringt.“ Hinter ihnen gehen Kenji und Vivien vorbei. Sie bemerken die Uisusenus nicht und gehen zu einer Eisbude. Die Ogawas genießen auch ihren ersten Urlaub. Jeder hat seinen Spaß oder die Ferien vergehen viel zu schnell und kaum wacht Vivien eines Morgens auf, ist sie auch schon wieder zu Hause und muss sich für ihren ersten Schultag fertig machen. „Schade, schon wieder Schule. Aber ich will noch nicht auf stehen.“ Vivien dreht sich noch mal im Bett um und umarmt ihren Plüsch Kususu.

Der erste Schultag

„Vivien, verdammt noch mal, steh endlich auf. Willst du etwa an deinem ersten Schultag schon wieder zu spät in die Schule kommen? Los, zieh dich an und komm runter essen, damit du pünktlich los kannst.“ So wird Vivien geweckt, weil sie mal wieder nicht auf gestanden ist. Mrs. Uisusenu hämmert wie eine Bekloppte gegen die Tür und brüllt am Spieß. „Ja, ich stehe ja schon auf. Ich will ja nicht, dass du wieder Ärger von den Nachbarn bekommst.“ „Wie war das? Werde mal nicht frech.“ Vivien steht endlich auf und zieht sich an. Aus Gewohnheit will sie ihre alte Schuluniform anziehen. „Ich dumme Kuh, ich muss doch meine neue Uniform an ziehen. Wird blöd aus sehen, wenn ich auf die Oberschule gehe und immer noch die Uniform der Mittelschule trage.“
 

Vivien geht runter. Kenji ist schon fort. Und das liegt daran, dass Vivien eine Stunde später hat, weil die Schüler und die Schule erst auf die Neuen „vorbereitet“ werden. „Weißt du denn wie du zur Schule kommst?“ „Ja!“ „Hast du auch alles. Nicht, wenn du etwas vergessen hast!“ „Ja!“ „Und ich hoffe du benimmst dich.“ „Jahaaaaaaaaa. Ich bin bereit.“ Vivien hält es nicht mehr aus. Noch nie hat sie sich so gefreut in die Schule zu kommen. Mikoto trifft sie auf halben Weg zur Schule. „Hallo Vivi-san. Wie geht es denn so?“ „Ganz gut.“ Mikoto erzählt Vivien über ihre Ferien, doch Vivien hört ihr nicht zu.
 

In der zwischen Zeit in der Schule. „Heute kommen die neunen. Vielleicht sind ja ein paar süße Mädels mit dabei. Aber dir kann es ja egal sein Kenji. Es fliegen ja so wieso alle Mädels auf dich. Besonders Kizuna.“ Kenji sitzt auf seinem Platz und meint: „Aber bis jetzt war noch keine dabei die mir gefallen hat.“ Dies sagt er ganz easy. „Spinnst du? Ich wäre froh, wenn so viele Mädels auf mich stehen würden. Du bist ja richtig Eiskalt. Ich frage mich, welches Mädchen dir mal den Kopf verdrehen wird.“ Kenji und drei Jungs gehen raus auf dem Flur und schauen aus dem Fenster. „Wo bleiben den die süßen Mädels?“, sagt ein Junge ganz nervös. „Man, muss du es nötig haben, wenn du schon die Neuen an machen musst.“, sagt ein andere Junge mit roten Haaren. Die beiden Jungs fangen an sich zu streiten.
 

Kenji dreht sich mit dem Rücken zum Fenster und schaut über die Schultern aus dem Festern. Er schränkt die Arme ein und überlegt, wie er sich benehmen soll, wenn Vivien dann hier ist. Er ist zwar immer cool und easy (so glaubt er zu mindenst), aber bei Vivien ist er ganz anders. Die Jungs, die sich bis gerade noch gestritten haben, verstummen. Eine Gruppe von Mädchen ist auf getaucht und ihre Anführerin ist Kizuna. Sie geht geradewegs auf Kenji zu. Kenji hat sie seit dem Vorfall in Alexs Café nicht mehr gesehen und er weiß nun, was Kizuna vor hat und ist vorbereitet. „Hallo Kenji. Na wie geht es den so? Du hast dich ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gemeldet. Warum eigentlich?“ „Dass du das fragst, wundert mich, oder hast du etwas alles wieder vergessen?“ „Achso, deswegen. Wegen der kleinen Vivien. So weit ich weiß, ist sie doch eine von den Neuen, die in ein paar Minuten kommen werden. Musst du die Kleine auch noch in der Schule beschützten?“
 

„Ich habe keine Ahnung wie du das meinst? Außerdem kann sie auf sich selber auf passen.“ Kizuna fängt an zu lächeln und legt ihre Hände um Kenjis Hals. Die Jungs fangen an zu schlucken und die Mädels fangen an zu schwärmen. „Los, Kenji. Vergiss die Kleine. Die ist doch viel zu jung für dich. Nehme doch stattdessen lieber mich. Wir sind gleich alt, teilen uns fast alle die AGs und sind in der gleichen Klassenstufe. Das einzige was uns trennt ist, dass wir in unterschiedliche Klassen gehen.“ Kizuna will ihn küssen, doch Kenji legt seine Hand zwischen sie und ihm. „Was uns außerdem noch trennt, liebe Kizuna, ist dein Hochmut zu glauben, dass alles was dir gefällt automatisch dir gehört. Und ich bin nicht so.“ Er schubst Kizuna weg, die von ihren Freundinnen auf gefangen wird.
 

„Dieses Mädchen hat einen schlechten Einfluss auf dich, Kenji. Ich werde dich schon noch auf meine Seite bringen und dann wirst du verstehen, warum es so schlecht ist bei Vivien zu sein.“ Kizuna wendet sich von Kenji ab und sie geht weg. „Wenn du es wagst, Vivien und Mikoto nur zu nahe zu kommen, wirst du ne menge Ärger bekommen.“ „Oh, Kenji. Jetzt machst du mir aber Angst. Du bist kein Schlägertyp, deshalb bist du ja auch so beliebt bei den Mädchen. Wenn du deinen guten Ruf nicht verlieren willst, solltest du auf passen was du sagst.“ „Kizuna, ich habe nie gesagt, das ich mich an dich vergreifen werde, nicht ein Wort.“ Wütend und enttäuscht geht Kizuna mit ihrer Mädchengruppe den Gang runter. Kenji greift sich an den Kopf, als ob er gerade sehr stark nach denken will. So sehr sich Vivien auch entstrengen würde, sich zu benehmen, irgendwann würde doch wieder die >Wilde< in ihr aus brechen. Und davor hat Kenji auch irgendwie Angst, den er wusste wie schlimm Vivien sein kann.
 

„Oh mein Gott, Kenji. Was ist den mit dir los. Kizuna, das hübschste Mädchen der ganzen Schule wollte dich küssen. Und du musst ja total spinnen.“ „Nein, Subaru. Du musst spinnen. Kenji hat eine Freundin, deshalb wollte er Kizuna nicht küssen und deshalb interessiert er sich auch nicht für die andern Mädchen, ist es nicht so?“ Kenji grinst und lässt seine Hand von seinem Kopf ab. Er lehnt sich an Fenster und schaut nach oben zur Decke. „Na ja, meine Freundin kann man sie nicht nennen. Sie interessiert sich nicht für Jungs. Sie bedeutet mir sehr viel und ich will nicht, dass Kizuna es mir kaputt macht.“ Die Jungs schielen Kenji von der Seite an und grinsen ihn frech an. „Unser Mädchenschwarm hat sich verknallt. Und sie kommt auch noch auf diese Schule? Und wer von den beiden Mädels die du erwähn hast ist es?“ „Man, Subaru. Du bist ja wirklich auf dem Kopf gefallen. Es muss diese Vivien sein, die Kizuna schon erwähnt hat, oder Kenji?“
 

„Ja, du hast recht. Und Mikoto ist ihre Freundin. Aber bitte lasst mich in Ruhe. Was ist so besonders daran, dass ich mich halt in ein Mädchen verguckt habe?“ „Weil du sonst immer so eiskalt zu den Mädels bist.“ Kenji spürt die Blicke von seinen Freunden. „Jetzt wo deine Freundin auf diese Schule geht, wirst du bestimmt nicht mehr mit den Singlejungs rumhängen. Das ist gemein.“ Die Jungs verwandeln ihr Grinsen in eine Trauerschnute. „Nein, nein. Jungs, keine Angst. Ich kann sie ja immer nach der Schule sehen, ich werde weiter hin bei euch sein.“ Kaum hat er das gesagt, ist er von den Jungs umschlungen. „Das ist ein Freund. Seht euch diesen Jungen an. Obwohl er eine Freundin hat, wird er weiter hin mit uns rumhängen.“ „Ich habe euch doch schon gesagt, sie ist noch nicht meine Freundin.“ „Was nicht ist, kann ja noch werden.“ Dieses friedliches Zusammensein, wird von einem weiterem Jungen gestört.
 

„Hey, Jungs. Ihr erratet nie, was ich gerade heraus gefunden habe. Und zwar wer bei uns auf die Schule kommt. Kennt ihr Vivien Fukuda und Mikoto Takatashi? Nein? Ich habe gehört, dass sie super reich sein sollen und dass sie sich alles leisten können was sie wollen. Ihr müsst euch vor stehlen, wenn wir die als Freundinnen hätten. Hey, Jungs, was habt ihr den?“ Die andern Jungs schauen Kenji wieder finster an. „Sag mal, Kenji. Das sind nicht zufällig deine Mädels, die er da erwähnt hat, oder?“ „Nun, ich glaube schon.“ „Wie praktisch. Hey, macht es dir etwas uns die Mädels vorzustehlen?“ „Ähm, nein ich habe nichts dagegen.“ Wieder umschlingen die Jungs Kenji. Der Junge der dazu gekommen ist, steht nur stumm da. „Habe ich etwas nicht mit bekommen?“
 

Der Augenblick, wo die Neuen in die Schule kommen, rückt immer näher. Kenji wird aber auch irgendwie nervöser. Und er weiß gar nicht warum. Vivien besucht nur ab heute die selbe Schule wie er. Wo ist da das Problem? Die Lehrer sind damit beschäftigt, die Neuen die Schule zu zeigen und sie in die Klassen zubringen. Selber Kontakt mit den andern Mitschülern haben sie nicht. Kenji kann sie nur mal sehen, als sie in die Schule eingelassen werden. Er kann Vivien ansehen, dass sie von Mikotos Gerede genervt ist. In der Cafépause will Kenji zu ihnen gehen, doch was ist mit seinen Freunden? Er könnte sie einfach mit nehmen.
 

Vivien hat das große Glück (oder Pech) mit Mikoto in eine Klasse zukommen. Sie setzt sich auch gleich neben sie. Für Vivien ist das, etwas neues. In der alten Schule sitzt sie immer alleine. Irgendwie ist sie glücklich darüber. „Schade, dass jetzt der Unterricht los geht. Ich hätte gerne noch mehr von der Schule gesehen.“ „Mikoto, sie haben dir die ganze Schule gezeigt. Wie oft willst du sie denn noch sehen?“ Es klingelt zum Unterricht, aber es kommt kein Lehrer. Mikoto fängt an sich zu Beschweren. „So eine Sauerei. Zu uns sagen die Lehrer immer wir sollen pünktlich sein. Aber jetzt verspätet er sich selber.“ Mikoto wendet sich hoch und will schon schauen, wann der Lehrer kommt, als die Tür schon auf geht.
 

Es kommt ein sehr gut aussehender Lehrer rein und alle Mädels der Klasse sagen gleichzeitig: „Wow!“ Der Lehrer legt seine Tasche auf dem Tisch und bemerkt Mikoto, die immer noch da steht und ihn an schwärmt. „Sieh an. Da will wohl jemand an die Tafel kommen?“ „Wie, was?“ „Mikoto, der will, dass du dich sofort wieder setzt.“ „Was? Achso, achso. Ja, mache ich doch gern.“ „Also gut. Liebe Klasse ich bin eurer Klassenlehrer bis zu euren Abschluss hier. Mein Name ist Takahi“, sagt er und schreibt seinen Namen an die Tafel. „Ich werde euch erst mal den Stunden-, Lehrer-, und Zimmerplan geben. Und dann werden wir gleich mit dem Unterricht begingen.“ Vivien fragt sich, ob sie die einzige aus der Klasse ist, die dem Lehrer auch zuhört. Die Mädels starren ihn nur an und die Jungs versuchen die Mädels zu beeindrucken. Dann klingelt es zur Cafépause. „Also, gut. Ich werde für heute Schluss machen. Wir werden uns morgen wieder sehen.“ Er verlässt das Klassenzimmer.
 

Nach einiger Zeit bekommt Mikoto ihre Stimme wieder. „Hey, Vivi-san, was hältst du davon, wenn wir zu Kenji-kun gehen?“ „Eine gute Idee.“ Mikoto rennt gleich raus und den Flur runter, als Vivien das Zimmer verlassen hat, kommt ihr auch schon Mikoto wieder entgegen. „Vivi-san, wo hat Kenji-kun jetzt eigentlich?“ „Keine Ahnung, aber so groß ist die Schule ja nicht, wir werden ihn schon finden.“ Sie gehen den Flur entlang, die Treppe runter und wieder einen Flur entlang. Aber dann können sie einen Mädchenhaufen hören. „Was ist denn da los?“ „Keine Ahnung. Aber ich bin froh, dass hier mal etwas los ist, nicht so wie in der andern Schule. Da war es ja langweilig.“ „Meinst du den Unterricht oder die Pausen?“ „Beides.“ Beide schauten die Menge noch eine Weile an. „Ich glaube, hier werden wir ihn nicht finden.“ „Stimmt, lass uns gehen, Vivi-san.“ Sie drehten sich um und wollten schon gehen, als sie Kenjis Stimme hörten. „Bitte lasst mich durch. Ich habe es sehr eilig.“
 

Kenji und ein paar Jungs drängeln sich aus dem Haufen raus. Die Mädels lassen endlich von ihnen ab und gehen. „Mein Gott, Kenji. Du hast es echt nicht leicht.“ Kenji und seine Freunde bemerken Vivien und Mikoto erst gar nicht, erst als Mikoto sie mit einer Umarmung begrüße. „Oh, Hallo Mikoto. Ich merke du hast mich gefunden. Vivien, du bist ja auch da. Schön, darf ich euch bekannt machen. Das sind meine Freunde in der Schule. Das sind Subaru, Takoto, Rico und Taiichi.“ Die Jungs können ihre Augen gar nicht mehr von den beiden Mädchen lassen. Mikoto macht das nichts aus, aber Vivien nervt das etwas. „Mein Gott, berühmt, reich, schlau und wunder hübsch. Kenji, du hast echt Schwein gehabt bei deiner Wahl.“, sagt Rico. Vivien erahnt was er meinte und schaut ihn finster an. Kenji bemerkt es und schaut unschuldig weg. „Jungs, seit wann seit ihr eigentlich Kenjis Freunde?“ „Ich glaube, seit er bei uns auf der Schule ist.“
 

„Aber wir haben ein Motto. Die Freunde unsere Freunde, sind auch unsere Freunde. Also, Mädels, was meint ihr.“ Mikoto strahlt über das ganze Gesicht. „Au ja, tolle Idee ich bin dabei.“ Vivien hört nicht richtig. „Ähm, Jungs entschuldigt meine laute Freundin und mich doch mal kurz.“ Vivien packt Mikoto am Ärmel und zieht sie etwas von der Gruppe weg. „Mikoto, spinnst du? Du kannst doch nicht einfach zusagen.“ „Na und? Sie sind Kenjis Freunde, wir können ihnen trauen.“ „Ja, Kizuna war auch Kenjis Freundin und der habe ich von Anfang an nicht getraut. Außerdem hast du nicht gesehen, wie sie dich angesehen haben. Ich glaube, die wissen wer du bist und wollen nur dein Geld.“ „Ja, aber diese Jungs sind so süß. Und unser Lehrer auch.“ „Du verguckst dich in die Waschlappen und in deinen Lehrer? Was würde wohl Ryo sagen, wenn ich ihm das sage.“ „Was, du willst es ihm sagen? Bitte nicht. Tu das nicht.“ „Dann hör auf für mich mit zu entscheiden und dich immer in den ersten Besten zu verlieben.“ „Ok, aber du hast dich bestimmt doch auch in den Lehrer verknallt, oder nicht?“ „Nein, habe ich nicht. So viel Würde habe ich noch.“
 

Sie kommen wieder zurück. Mikoto will sich ablenken und fragt: „Wieso war eigentlich jetzt dieser Mädchenhaufen hier?“ „Das können wir euch sagen. Kenji ist ein totaler Weiberheld. Alle Mädels dieser Schule stehen auf ihm. Es gibt kaum ein Mädchen, was ihm noch keinem Brief geschrieben hat.“ Vivien hört das nicht gerne und Kenji ist nicht wohl, dass Vivien dies hört. „Sieh an, sieh an. Nicht mal zwei Stunden in der Schule und schon musst du wieder bei Kenji rum hängen.“ Alle kennen diese Stimme nur zu gut. Es ist Kizuna. Vivien dreht sich um und schaut Kizuna an. Sie hat wieder das hinterhältige Lächeln aufgesetzt und ist umrungen von Mädels. „So, wie ich dich einschätzte, Kizuna, bist du Kenji heute bestimmt auch schon auf den Geist gegangen.“ Kizunas Lächeln wird breiter. Sie geht geradewegs auf Vivien zu. „Du bist ganz schön frech. Du magst die erste Runde gewonnen haben, aber das wird die einzige sein.“
 

„Was meinst du?“ „Mein Gott, du bist nicht nur hässlich sondern auch doof. Ich meine den Kampf um Kenji. Irgendwann, wird er mir gehören, du kleines Luder. Irgendwann, und dann wirst du merken wie allein und hässlich wirklich bist.“ Sie dreht sich wieder zu ihren Mädels und verschwindet. In Vivien kocht wieder die Wut hoch. Allein Kizuna schon zusehen, macht sie rasend. Kenji legt seine Hand auf ihre Schulter und sagt: „Lass es lieber sein, Vivien. Sie ist es nicht wert. Und bedenke mal, was Mrs. Uisusenu denken würde, wenn du am ersten Tag in der Schule gleich wieder Ärger machst.“ Er hat Recht. Kenji bemerkt, dass seine Freunde ihn wieder schief anschauen und lässt von Vivien ab. „Der Unterricht geht gleich wieder los. Ihr solltet zurück gehen.“ Sie trennen sich wieder und sehen sich für den Rest des Schultages nicht mehr. Vivien kann sich nicht konzentrieren. Alles was sie heute über Kenji gehört hat, ist völlig neu für sie.
 

Wieso hat er ihr nie etwas darüber gesagt? Vivien denkt, sie würde ihn kennen, doch das tut sie nicht. Vivien hat früher Schluss als Kenji und geht nach Hause. Sie ist so in Gedanken vertieft, dass sie nicht merkt, dass Mikoto bereits weg ist. Zu Hause lässt sie sich nichts anmerken. Oben in ihrem Zimmer, gehen ihr die Worte von Kenjis Freunde noch mal durch ihren Kopf. Kenji bekommt Liebesbriefe. Vielleicht hat er sie ja noch. Und vielleicht hat er ja so Kizuna kennen gelernt. Ohne zu achten wie spät es ist, geht sie ins Kenjis Zimmer und durchsucht es. Und sie findet, das was sie sucht. Liebesbriefe. Sie nimmt einen raus und will ihn gerade öffnen, als Kenji auf einmal neben ihr steht und sie finster anschaut. „Vivien, was machst du in meinem Zimmer und was hast du da in der Hand?“ Vivien bleibt die Luft weg. Sie weiß nicht, wie sich daraus wieder retten soll.

Der Stress mit den Briefen

Vivien stockt der Atmen. Was soll sie Kenji nun sagen? Ihr ist gar nicht klar gewesen, was sie gemacht hat. Sie starrt ganz entsetzt Kenji an. „Vivien, ich habe dich etwas gefragt. Wieso bist du in meinen Zimmer und was versteckst du hinter deinem Rücken?“ Wie aus einem Koma erwacht, wird Vivien klar was gerade geschieht. „Hinter meinem Rücken? Ähm..., gar nichts was soll ich denn haben. Ich werde dann mal wieder gehen.“ Vivien will gerade wieder gehen, als Kenji die Tür zu schlägt und sich davor stellt. Kenji schaut sie böse an. So hat Vivien ihn noch nie gesehen und sie bekommt ein bisschen Angst. „Also, gut, du willst es mir nicht sagen. Aber ich werde dich nicht raus lassen bist du es mit gesagt hast.“ Was soll Vivien machen. Ihr gehen auf einmal Tausende von Gedanken, durch den Kopf. Kenji schaut sie immer noch finsterer an. „Vivien, du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir nichts tun. Das ist nicht meine Natur.“ Vivien weicht von Kenji langsam weg. Sie hält den Brief immer noch hinter ihrem Rücken.
 

„Es tut mir leid.“ „Was!?“ „Kenji, es tut mir wirklich leid. Ich weiß gar nicht was über mich gekommen ist, es tut mir wirklich leid.“ Vivien ist den Tränen nahe. Doch sie will nicht weinen. Nicht in so einer Sache. Sie streckt Kenji den Brief entgegen und er nimmt ihn ihr ruckartig weg. „Vivien, die Briefe sind meine Privatsache, was fällt dir ein bei mir rum zuspionieren. Ich dachte, ich könnte dir trauen.“ Vivien ist das erstemal in so einer Situation und dennoch kommt ihr die ganze Sache bekannt vor. Sie versucht sich zu erinnern und auf einmal wird ich schwarz vor Augen. Auf einmal hört sie Stimmen. Die Stimmen ihrer Eltern. Sie ist wieder 5 Jahre alt und beobachtet ihre Eltern durch einen Türspalt, die sich gerade streiten. „Was fällt dir ein, in meine Privatsachen rum zu schurren?“ „Hisashi, ich habe ein Recht darauf, zu erfahren mit wem du dich trifft.“
 

„Ach ja? Seit wann denn? Mit wen ich mich hier treffe, ist doch mir überlassen. Wieso vertraust du mir nicht?“ „Ich traue dir doch. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ „Naru, du bist echt das Letzte. Ich dachte, ich könnte dir trauen, aber damit ist Schluss. Ich werde mir ein Hotelzimmer suchen.“ Und damit geht Viviens Vater. Viviens Mutter betritt das Zimmer, in dem Vivien ist. Vivien lacht ihre Mutter an. Sie will, dass sie wieder fröhlich ist. Doch ihre Mutter knallt ihr nur eine. Vivien krümmt sich vor Schmerzen am Boden und ihre Nase blutet. „Du bist an allen Schuld, du Mistding. Wenn du nicht wärst, würde dein Vater nicht Fremdgehen.“ Dann nimmt sie Vivien und schlägt noch ein paar mal in sie ein. Vivien weint unerbitterlich. Jetzt hört Vivien wieder die Stimme von Kenji.
 

„Vivien, hey Vivien. Wach auf. Was hast du denn?“ Vivien öffnet die Augen und bemerkt, dass sie in Kenjis Armen liegt. Sie zittert am ganzen Körper. „Vivien, du warst fast 10 Minuten ohnmächtig. Was ist den passiert?“ Vivien versucht sich aufzurappeln, doch ihr fehlt die Kraft. Ängstlich starrt Vivien Kenji von der Seite an. „Kenji, es tut mir leid. Bitte, bitte, schlag mich nicht. Ich werde es auch wieder gut machen, aber bitte schlage mich nicht.“ Kenji versteht nicht richtig. „Wieso soll ich dich schlagen?“ „Weil... weil...“ Vivien kann sich nicht mehr halten und fängt an zu weinen. Sie hat das Gefühl, als wäre die Begegnung mit ihren Eltern erst wenige Minuten her. Kenji greift nach Viviens Hand, die genau so sehr zittert wie ihr ganzer Körper. Vivien atmet schwer. „Vivien sag mir doch, was du eben gemeint hast?“ Vivien beruhigt sich und setzt sich aufrecht. „Meine Eltern,...!“ „Was ist den mit deine Eltern.“ „Immer, nachdem sie sich gestritten haben, haben sie mich geschlagen. Eigentlich habe ich das vergessen, doch jetzt ist es wieder hochgekommen, weil sich auch mal aus dem selben Grund gestritten haben, wie wir jetzt.“
 

Vivien holt tief Luft. Sie kann Kenji einfach nicht ansehen. Er nimmt sie wieder in die Arme und drückt sie. „Ist gut Vivien. Es ist vorbei. Ich werde dich nicht schlagen, ich sehe keinen Grund dafür.“ Kenji strich ihr übers Haar, während sie sich ausweint. „Kenji, bitte verzeih mir. Es tut mir leid.“ „Beruhige dich. Wir werden später deswegen noch mal zusprechen kommen.“ Sie schweigen eine ganze Weile. Kenji bemerkt, dass Vivien eingeschlafen ist. Er hebt sie hoch, legt sie auf sein Bett und räumt die Briefe wieder weg. Dann klopft es an der Tür. „Kenji, sag mal weißt du wo Vivien ist? Sie ist nicht in ihrem Zimmer.“ „Ja, Mrs. Uisusenu, sie bei mir. Wir... ähm... lernen zusammen.“ „Achso. Hier ist ein Brief für sie. Ich schiebe ihn unter durch.“ Kenji nimmt den Brief entgegen. Es ist kein Absender drauf und es steht nur >An Vivien!< drauf. Diese erwacht auch gleich. „Hier, das ist für dich.“ Vivien reibt sich die Augen und nimmt den Brief. „Komisch, kein Absender. Von wem könnte der sein?“ Sie öffnet den Brief und ließt ihn. Kenji sitzt auf seinem Stuhl und beobachtet sie.
 

Je mehr Vivien von dem Brief liest, desto mehr riss sie die Augen auf. Als sie fertig ist, steh sie auf und geht ganz hektig aus Kenjis Zimmer. „Wo willst du hin Vivien?“ „Ich gehe in mein Zimmer. Ich will dir nicht mehr im Weg sein.“ „Aber!?“ Und weg ist sie. Sie rennt in ihr Zimmer und schließt die Tür zu. Der Brief ist von Pyro. Sie ließt ihn noch mal durch, um sich zu vergewissern, dass sie ihn jetzt richtig verstehen hat.
 

Liebe Vivien!
 

Du bist ganz schön zäh, das muss ich sagen. Nicht mal deine Eltern haben eine Explosion überlebt.

Aber das wird sich jetzt ändern.

P.I.O.S.O.N hat vor, deine Schule in die Luft zujagen.

Und zwar an einem Tag wo du 100%ig in ihr sein wirst.

Wenn du dies allerdings verhindern willst, muss du zu uns kommen.

Wo wir uns aufhalten, musst du selber raus finden.

Du hast 20 Minuten Zeit uns zu finden, wenn du es nicht schaffst wird die Schule in die Luft fliegen.

Es gibt nur ein Problem.

Wir wissen selber nicht, an welchen Tag wir das vorhaben, also sei jeder Zeit bereit.
 

Mit freundlichen Grüßen

Pyro ( der Boss von P.I.O.S.O.N.)
 

Vivien kann es nicht glauben was sie da ließt. Er will viele Unschuldige töten, nur um sie endlich los zu haben? Das ist einfach Widerlich. Wieder weint Vivien. „Was ist heute nur mit mir los? Ich erkenne mich einfach nicht wieder.“ Sie greift sich an den Kopf, lehnt sich gegen die Tür und rutscht diese runter. Sie weint bitterlich. Zuerst hat sie Kenjis Vertrauen missbraucht, in der Schule lernte sie einen ganz neuen Kenji kennen, jeden Schultag muss sie nun Kizuna ertragen und dann noch dieser Brief. Sie hätte nie gedacht, dass sie mal so einen schlimmen Tag haben kann. Sie will sich bei Kenji entschuldigen, aber sie weiß nicht wie. Das Wichtigste für sie ist es, Kenji nicht als Freund zu verlieren.
 

„Dieser erste Schultag war echt bekloppt. Aber schlimmer kann es ja nicht mehr werden.“ Vivien steht auf und geht zu ihrem Schreibtisch. Sie dreht das Bild von ihren Eltern um und packt ihren Ranzen aus. „Habe ich ja vergessen. Ich habe ja gar keine Hausaufgaben auf. Schade, ich wollte mich ablenken.“ Vivien legt ihrem Kopf auf den Tisch und schließt die Augen. „Ich glaube Kizuna hat recht. In Wirklichkeit bin alleine. Ganz allein. Aber daran bin ich selber schuld.“ Vivien fällt in einen leichten Schlaf. In ihrem Traum kommen Kizuna und Kenji vor, wie sie zusammen ihr erstes Date haben. Alex wird zurück nach Amerika gehen und Mikoto wird man ganz verbieten, sich mit Vivien zu treffen. Sie ist alleine und hat niemand. Nicht mal ihren Kususu.
 

Vivien wacht wieder auf und findet sich auf dem Boden wieder. Sie ist anscheinend vom Stuhl gefallen. Sie will sich den Traum gerade noch mal durch den Kopf gehen, doch da wird sie zum Essen gerufen. Sie geht runter. Als sie sich an den Tisch setzt, kommt auch schon Kenji. Er setzt sich an seinem Platz, gegenüber von Vivien. Beide schweigen sich an. „Ich bin fertig. Ich werde wieder auf meine Zimmer gehen.“, sagt Vivien und räumt ihren Platz frei. „Vivien, du musst nicht abwaschen. Ich werde dann alles zusammen sauber machen. Du kannst ruhig wieder gehen.“ Vivien nickt und geht. Kenji schaut ihr nach und bemerkt nicht, dass er beobachtet wird. „Habt ihr Streit?“ „Was?“ „Na, weil du Vivi-chan so hinter her schaust. Ist irgendetwas passiert?“ „Ja schon. Aber das ist eine Sache zwischen mir und Vivien. Das wollen wir unter uns ausmachen.“ „Das klingt sehr erwachsen von dir, Kenji. Zu schade, dass man das nicht von Vivien behaupten kann.“
 

Als Vivien wieder oben ist, liest sie sich noch einmal den Brief durch. Sie liest ihn so oft, bis sie ihn auswendig kann. Sie will heraus finden, wann und wo Pyro in der Schule los legen wird. Doch sie findet einfach nichts heraus. Dann spürt sie Müdigkeit. Immer als sie fast eingenickt ist, fällt ihr der Traum wieder ein, der sie gleich wieder wach macht. Dies passiert ein paar mal, bis sie entgültig einschläft. Wieder hat sie diesen Traum, dass sie ganz allein ist und wacht auch bald auf. Vivien schaut auf die Uhr und bemerkt wie spät es ist. „So spät schon?! Ich glaube, ich kann auch gleich auf stehen.“ Dies tut sie auch. Sie macht sich fertig und geht in die Schule.
 

Ein paar Minuten später stehen auch die andern auf. „Komisch, Vivien ist schon weg. Sieht ihr gar nicht ähnlich. Es muss ja etwas ganz schön wichtiges in der Schule sein, wenn sie so früh los geht.“, sagt Mrs. Uisusenu, die Vivien gerade wecken will. Auch für Kenji, ist dieses Verhalten von Vivien komisch. „Ich glaube, ich sollte mit Vivien reden. Das ist sehr merkwürdig.“, denkt Kenji. In der Schule hat sich Vivien in zwischen an ihrem Platz gesetzt. „Guten Morgen, Vivi-san. Schon früh da? Was hältst davon, wenn wir zu Kenji-kun gehen?“ „Ich glaube, Kenji will lieber mit seiner Jungsclique rumhängen.“ „Ach komm. Nur mal >Hallo< sagen.“ „Dann geh doch.“ „Bist du sauer, Vivi-san? Ok, ich gehe. Wo hat er jetzt?“ „Keine Ahnung und das will ich auch nicht wissen.“ „Na gut, ich gehe. Ich werde ihn schon finden.“
 

Mikoto geht wieder und lässt Vivien allein. Vivien packt ihre Tasche aus und bemerkt, dass sie den Brief dabei hat. Sie öffnet ihn und liest ihn noch mal durch, mit der Hoffnung er hat sich geändert. Doch so ist es nicht. Dann legt sie den Brief wieder zurück. In der Zwischenzeit hat Mikoto Kenji gefunden. „Guten Morgen, Kenji-kun. Ich wollte nur mal sehen, wie es dir so geht.“ „Oh, danke Mikoto. Sag mal, Mikoto. Ist Vivien schon da?“ „Ja, sie ist schon eine ganze Weile hier. Aber sie ist irgendwie schlecht gelaunt. Ich glaube, sie will dich nicht sehen.“ „Das habe ich befürchtet.“ Mikoto hätte am liebsten gewusst, was los ist, doch da kommen auch schon Kenjis Freunde. „Kenji-kun. Was hältst du davon, wenn wir in der Cafépause den Stunden- und Zimmerpläne tauschen. Damit können wir uns gleich wieder finden.“ „Ok, das können wir machen, bis nachher.“
 

Mikoto geht wieder zurück. Sie sieht Vivien von der Seite an. Sie kann ihren Gesichtausdruck nicht richtig erkennen. Ist es Wut oder Trauer? „Du, Vivi-san. Kann es sein, dass du Streit mit Kenji-kun hast.“ „Nein, ich bin nur total neben mich. Lass mich lieber in Ruhe, ich will nicht zu weit gehen.“ Mikoto bemerkt, dass man Vivien lieber alleine lassen soll. Die Stunden bis zur Cafépause vergehen. „Ich gehe jetzt wieder zu Kenji-kun willst du mit?“ „Nein, ich sehe ihn ja eh zu Hause.“ „Stimmt, ok ich gehe.“ Mikoto verschwindet und wieder liest sich Vivien den Brief durch. „Warum mache ich das eigentlich? Er wird sich nicht ändern und ich werde aus ihm auch nicht schlauer.“, brüllt Vivien und alle andern im Klassenzimmer starren sie an. Das ist Vivien peinlich und sie geht raus. Blind geht sie durch die Gassen. Auf einmal hört sie eine vertraute Stimme. „Hällo, Vivien. Wie gähts din sö?“ Es ist Pavel. „Hallo Pavel. Du geht's auch auf diese Schule?“ „Äu Jä. Ik hätte nochmäl Gluck gehäbt. Bei nähe hätte män mi ni mähr genönnen.“ „Es ist schön, ein vertrautes Gesicht zu sehen.“ Das erste mal am Tag lächelt Vivien wieder mal. „Vivien, ik wois, du wollst nickts vön sölchen Sächen wossen, äber söll ik dor mal ötwas zeigen?“ „Ja, klar. Ich habe nichts dagegen. Ich will mich ablenken.“
 

Pavel führt Vivien durch den Gang und bleibt vor einer großen Pinnwand stehen, wo zwei Zettel dran sind. Es sind die Anmeldungen für zwei Fanclubs. Die Namen lauten „Der Kizuna Fanclub“ und „Der Kenji Fanclub.“ Vivien kann nicht fassen, was sie da sieht. „Dü könnst dik hör doch änmälden. Vielleicht wirt dü dadürch ein bisschen belöbter.“ „Nein, Pavel da werde ich nicht mit machen. Diese beiden Clubs sind doch das letzte. Kizuna versucht mich fertig zumachen und Kenji ist mein Freund, das werde ich sein lassen.“ „Tüt mür Leid, Vivien. Ik dachtä, ik könnte dir enen gefällen tun.“ „Ist schon gut Pavel. Hast es ja nicht so gemeint, aber kannst du mir einen gefallen tun? Egal, was die andern sagen, bitte tritt nicht bei diesen Clubs ein. Es würde dir nur schaden.“ „Kenne Ängst, Vivien. Wenn dir Kizuna werklich wäh tün well, lässe ik es lieber sain. Ik muss jetzt woh hin. Bye, Vivien.“ „Tschüß Pavel.“
 

Pavel geht und Vivien ist wieder alleine. Vivien reist die Zettel von der Pinnwand, zerreist sie in kleine Stücke und schmeißt es in den nächsten Mülleimer. Dann geht sie raus. Sie sucht sich eine ruhige Stelle hinter einem Baum. Sie fasst sich in die Rocktaschen und schon wieder hat sie den Brief in der Hand. Auf einmal hat sie Sehnsucht nach Kenji, aber er ist ja nicht da. Sie drückt den Brief an ihre Brust, als ob es ein Liebesbrief gewesen ist. Doch dann wird ihr der Brief aus der Hand gerissen. „Sieh an, das kleine Luder bekommt Briefe. Von wem ist der denn?“ „Das geht dich gar nichts an. Und jetzt gebe ihn mir zurück.“ „Na, wer wird gleich böse. Ich werde ihn nur mal lesen und dann mal bei Kenji petzen.“ „Nein, du darfst ihn nicht lesen.“ Kizuna will einfach nicht hören und öffnet langsam den Brief. Das geht Vivien zu weit. Kizuna darf den Brief nicht lesen. Vivien kocht vor Wut und schlägt in Kizuna ein.
 

Kizuna fällt nach hinten mit den Rücke auf den Boden. Die Umstehenden starren auf das Geschehen. Kizuna rappelt sich auf und wischt sich über das Gesicht. „Meine Nase blutet. Na warte du Biest. Das wirst büßen.“ Doch da kommt auch schon ein Lehrer dazwischen. „So ihr Beiden, ihr werde mich jetzt zum Direktor begleiten.“ Unter den Augen der andern Mitschüler, werden die Beiden über den Schulhof ins Schulgebäude geschleppt. Unter den Mitschülern sind auch Kenji und Mikoto. „Oh nein. Vivi-san hat Kizuna angefallen. Das passt gar zu ihr.“ Kenji ist andere Meinung. „Doch, das passt zu ihr. Aber ich dachte sie hätte sich unter Kontrolle. So ein Mist aber auch.“ Der Hof leert sich langsam und auch Kenji und Mikoto wollen rein gehen. Doch dann findet Kenji etwas wichtiges auf dem Boden.
 

Der Lehrer bringt die Mädchen ins Zimmer des Direktors. „Setz euch. Er wird gleich da sein.“ Die Beiden setzten sich auf die Stühle, die so weit weg sind wie möglich. Dann kommt der Direktor. Er setzt sich an den Schreibtisch und schaut die Mädchen an. „Guten Tag Kizuna, auch mal wieder da. Hast wohl mal wieder Mist angestellt.“ „Gar nicht wahr. Dieses mal hat dieses kleine Biest angefangen.“ „Na, Kizuna, sei still, du weißt ja, was sonst passiert.“ Kizuna wird sofort still. Dann schaut er Vivien. „Ich bin Herr Morizono, der Direktor dieser Schule und wer bist du?“ „Mein Name ist Vivien Fukuda. Ich bin seit gestern auf dieser Schule.“ „Aha, du bist also einer von den Neuen. Dein alter Direktor hat uns vor dich gewarnt. Und ich glaubte er übertreibt, aber er schien recht zu haben.“ Vivien merkt, wie die Wut in ihr hoch kommt und Kizuna muss sich ein Lachen verkneifen.
 

Der Direktor schreibt etwas auf zwei Blätter und will gerade etwas sagen, als es an der Tür klopft. „Ja, herein.“ Es ist Kenji. „Oh, Kenji da du da bist, muss es etwas ganz wichtiges sein. Was gibt es?“ „Herr Direktor. Sie wissen, dass ich immer nur erscheine, wenn die Gerechtigkeit gefragt ist. Ich bin hier um sie zu verteidigen.“, sagt Kenji und deutet auf Vivien. „Was meinst du?“ „Vivien wurde von Kizuna provoziert. Und sie kennen doch Kizuna, das ist ihr Hobby. Vivien wollte Kizuna nicht anfallen, aber es ist nun mal so gekommen. Bitte bestrafen sie Vivien nicht.“ Kizuna kann ich glauben, was sie da hört und Vivien ist verdutzt. „Wenn du es sagst, muss es die Wahrheit sein. Du würdest niemals lügen, Kenji. Ok, Vivien kann gehen, aber um Kizuna werde ich mich kümmern.“ „Bitte halten sie sich nicht zurück. Herr Morizono. Komm, lass uns gehen Vivien.“
 

Vivien und Kenji verlassen das Zimmer. Vivien weißt nicht, was sie sagen soll. „Vivien, tut mir leid. Es ist meine schuld, dass Kizuna dich angegriffen hat. Ich habe ihr gesagt, dass du dich wehren würdest, aber mir ist erst später eingefallen, wie es enden könnte. Tut mir leid.“ „Ähm.. Ist schon gut. Ich gehe zurück zu meiner Klasse.“ „Warte kurz Vivien.“ Kenji holt einen Zettel aus seiner Tasche und schaut drauf. „Mikoto und ich haben die Stundenpläne getauscht. Wir haben zur selben Zeit aus. Lass uns zusammen nach Hause gehen, wenn wir schon nicht zusammen her konnten.“ „Na gut, Kenji, wenn es sein muss.“
 

Nachdem Untereicht gehen die beiden wirklich zusammen nach Hause. Vivien bleibt die ganze Zeit ruhig und will Kenjis Blicke meiden. „Du bist so anders Vivien. Wenn es wegen der Sache von gestern ist, kannst du beruhigt sein, ich bin nicht mehr sauer. Ich finde wir sind Quitt.“ „Oh, da... danke Kenji.“ „Ich glaube, aber irgendwie das ist nicht der Grund, warum du dich so benimmst.“ „Doch, das ist es. Ich hatte Angst dich zu verlieren. Du bist immer hin mein bester Freund und ich habe es voll versaut.“ „Vivien, ich hab das selbe auch gedacht, als die Sache mit Kizuna war. Aber du hast mir verziehen, und deshalb verzeihe ich dir auch.“ Viviens Schritte werden langsamer und ihre Stimme zittert. Sie erinnert sich wieder an den Traum. Aber nun weiß sie, dass er nie ihn Erfühlung geht. „Danke Kenji.“
 

Dann stehlt sich Kenji vor Vivien und schaut ihr in die Augen. „Aber da ist noch etwas. Das sehe ich an deinen Augen.“ Vivien will Kenji nichts über den Brief erzählen und geht rasch an ihn vorbei. „Ist es vielleicht der Brief, den du von Pyro bekommen hast?“ Auf einmal bleibt Vivien ruckartig stehen. „Woher... ?“ Kenji greift in seine Hosentasche und holt den Brief raus. „Du hast ihn auf dem Schulhof verloren, als du dich mit Kizuna geprügelt hast. Du kannst froh sein, dass ich ihn gefunden habe.“
 

Vivien stock der Atem. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir helfen will, Vivien. Aber wenn du mir etwas verheimlicht, kann ich dir nicht helfen.“ „Ich... ich wo... wollte nicht, dass du mit rein gezogen wirst.“ „Vivien, das ist mir egal. Ich liebe dich und ich werde es immer. Egal ob dich in einen andern verlieben wirst, egal ob wir mal durch Streit aus einander gehen, ich werde dir bei stehen.“ Kenji umarmt Vivien und Vivien erwidert. „Werde wieder so wie gestern. So gefällst du mir am besten.“ Dann gehen die beiden nach Hause. „Hallo, Kenji. Für dich ist Post gekommen.“ Verwundert nimmt Kenji den Brief entgegen und liest ihn durch. Auf halben Weg in sein Zimmer blieb Kenji auf einmal stehen und schreit ein lautes >Nein<. „Was hast du, Kenji?“, will Vivien wissen, die hinter ihm stand. „Komm mit Vivien, ich erzähle es dir.“ In Kenjis Zimmer beginnt Kenji an zu erzählen. „In dem Brief steht, das meine Mutter schwanger ist.“ „Aber das ist doch toll.“ „Nein, ist es nicht.“ „Wieso dass denn? Oh nein, es ist doch nicht etwa von einem andern?“ „Nein, es ist schon von meinen Vater, das Problem ist ein andres.“ „Welches den?“
 

„Meine Eltern können sich kein weiteres Kind leisten. Wo soll das Kind schlafen, die Wohnung ist es schon klein genug und seine Schulausbildung wird zurück bleiben, weil meine Eltern kein Geld haben.“ „Aber bei dir haben sie es auch geschafft.“ „Ja, aber, ich habe auch Bedürfnisse. Meine Eltern sorgen immer noch für mich, auch wenn ich hier wohnen.“ Vivien legt ihr Hand auf Kenjis Schultern. „Wenn es wirklich nur das Geld ist, dann werde ich dir helfen. Du kannst ruhig zu mir kommen. Solange es nicht zu viel wird.“ „Nein, das...“ „Es ist in Ordnung. Ich will dich nicht wegen so etwas leiden sehen.“ „Danke, Vivien.“ Und wieder umarmt Kenji Vivien, den aber Vivien diese mal nicht erwidert. Die nächste Zeit, versucht Vivien, die Nachricht von Pyro zu lösen.

Noch mal Glück gehabt

Es ist nun fast 4 Monate her, seit Vivien den Brief von Pyro bekommen hat. Und noch immer ist nichts passiert. War das alles nur ein Fake, um Vivien Angst zumachen oder wird Pyro wirklich angreifen? Vivien vergisst den Brief aber immer mehr, es ist ja auch viel passiert. Man nähert sich den Winter und anstatt die Sommeruniform, wurde die Winteruniform getragen. Auch die Grippe geht um und es gibt schon viele Kranke. Eine von ihnen ist auch Vivien. Aber trotzdem geht sie in die Schule. Auch dort ist ein Menge passiert. Kenji wird zum neune Schülersprecher der Schule gewählt (was er teilweise auch Mikoto und seinen Jungs zu verdanken hat). Aber Kizuna hängt immer noch an Kenji wie eine Klette. Es ist kurz vor Weihnachten und jeder freut sich auf die Ferien. Und da es wirklich nur noch ein paar Tage sind, will Vivien in die Schule. Sie hat zwar eine starke Grippe, doch sie nimmt einfach einen Mundschutz und fertig ist das Thema.
 

„Also gut, Leute. Ich werde euch Hausaufgaben über die Ferien aufgeben. Und zwar Seite 25 Nummer 3 und 4. Und ich will keinen erleben, der sie nicht hat. Also wir sehen uns, nach dem Ferien.“, sagt der Mathelehrer und geht raus. „Oh Mann, ist der fies. Wie kann er uns über die Ferien Hausaufgaben aufgeben, das ist doch nicht normal.“ „Tja, Mikoto ... hust ... da musst du durch. Wir ... hust ... gehen jetzt immer hin ... hust ... auf ein Oberschule. Da laufen die Regeln anders.“ „Ja, dir macht es natürlich nichts aus. Du kommst sogar in die Schule, obwohl du krank bist.“ „Ich will ... hust ... nur nicht hinterher hängen.“ Es klingelt zur Pause. „Vivi-san, ich gehe mal aufs Klo, bin gleich wieder da.“ Vivien will gerade aufstehen um Mikoto zu begleiten, da wird ihr schwindlig und lässt es sein. Es ist komisch, den ganzen Tag geht es ihr gut und jetzt ist ihr auf einmal so schwindlig. Doch es wird einfach nicht besser.
 

Während der anderen Stunden kommt auch Fieber dazu und Vivien kann kaum noch erkennen, was auf der Tafel steht. In Englisch soll Vivien ein Satz an die Tafel schreiben. Vivien steht auf und hat beim Laufen schon Probleme, lässt sich aber nichts anmerken. Dann nimmt sie die Kreide und schreibt den Satz an die Tafel. Dann sagt der Lehrer, etwas, was Vivien schon nicht mehr versteht. Und dann will sie wieder an ihrem Platz gehen, doch dann bricht sie zusammen. Die Klasse bekommt ein großen Schreck, den Vivien steht nicht mehr auf. „Vivi-san, Vivi-san. Komm schon, wach auf. Was hast du?“ Doch Vivien wacht nicht auf. „Lass es sein Mikoto. Wir werden Vivien ins Krankenzimmer bringen lassen. Setzt du dich wieder hin.“ Doch Mikoto kann sich nicht setzten. „Sind sie verrückt? Merken sie den nicht, dass Vivi-san nicht atmet?“
 

„Sie atmet schon, aber nur sehr schwach. Mikoto, wir sollten sie ins Krankenzimmer bringen lassen und dort von der Schwester behandeln lassen.“ Mikoto stimmt zu, aber sie macht sich Sorgen um Vivien. Vivien atmet kaum und liegt im Krankenzimmer. Kenji soll davon erfahren. „Ok, machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben. Als nächste ... Moment, Mikoto, wo willst du hin?“ Mikoto steht auf und rennt aus dem Zimmer. Sie rennt zu dem Zimmer, wo Kenji jetzt Unterricht hat. Sie macht die Tür auf, tritt ein und schreit: „Kenji-kun.“ Doch, erst jetzt erkennt sie den Lehrer mit den Kenji jetzt Unterricht hat. Es ist Herr Takahi, Mikotos Klassenlehrer. Er erkennt Mikoto sofort. „Mikoto, was machst du den hier? Hast du keinen Unterricht?“ „Doch, habe ich her Takahi, doch es ist etwas passiert. Ich bitte sie Kenji-kun zu erlauben mit mir zukommen.“
 

„Nein, das geht nicht, wir haben Unterricht. Und du solltest lieber auch zurück gehen.“ „Aber das geht nicht. Vivi-san ist zusammen gebrochen.“ Als Kenji das hört, steht er ruckartig auf, so dass sein Stuhl nach hinten fällt und laut >Was?<, ruft. „Sie ist eben umgefallen. Sie atmet kaum und deshalb bitte ich sie, Kenji-kun zu erlauben zu Vivi-san zu gehen.“ Mikotos Augen fühlen sich mit Tränen. „Na gut. Kenji darf gehen. Aber ihr beiden, werdet die Stunden nach holen.“ Mikoto erzählt Kenji unterwegs genaueres und als sie im Krankenzimmer ankommen, schläft Vivien immer noch. „Zum Glück, sie atmet wieder normal, ich hatte richtig Angst gehabt.“
 

Kenji kann sich nicht vorstehlen, dass Vivien so krank sein soll. Doch da kommt auch schon die Schwester. „Es ist schlimmer als es aussieht. So bald sie aufwacht, sollte man sie schnell nach Hause bringen und einen richtigen Arzt aufsuchen, ich kann nichts machen.“ „Was, so schlimm ist es?“, fragt Kenji. „Ja, leider. Und ich befürchte, ihre Grippe ist nicht ganz unschuldig daran.“ Kenji schaut Vivien von der Seite an und dann geht er zur ihr ans Bett. Dann streicht er ihr über das Gesicht. „Um Gotteswillen, sie glüht ja richtig. Dieses Fieber ist ja gar nicht mehr normal.“ „Ich weiß und unsere Medizinischenmittel reichen aber nicht. Da muss schon ein richtiger Arzt ran.“ In diesem Augenblick öffnet sich hinter den Drei die Tür. Es ist Herr Takahi. „Mikoto, Kenji. Ich habe einen Auftrag für euch. Du Mikoto wirst bitte zurück in deine Klasse gehen. Ich habe alles mit deinem Englischlehrer geklärt und wird dir nicht böse sein. Und du Kenji wirst Vivien nach Hause schaffen. Ich habe versucht bei ihr zu Hause anzurufen, aber geht keiner ran.“ „Es wird auch keiner ran gehen, Viviens Eltern sind nicht zu Hause, sie sind auf Geschäftsreise.“ „Verstehe. Also dann Mikoto. Los, komm mit.“ „Aber ich will ...“ „Ich habe gesagt komm mit, oder habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt?“
 

Schweren Herzens geht Mikoto mit. Herr Takahi gibt Kenji noch Viviens und Kenji Schulranzen und verfällst das Zimmer mit Mikoto „Du, Junge. Sag mir doch bitte bescheid, wenn sie wieder aufgewacht ist und tupfe sie ab und zu mit dem weißen Tuch hier ab.“ „Ja mache ich. Machen sie sich keine Sorgen.“ Kenji nimmt sich einen Stuhl und setzt sich an das Bett. Es vergeht einige Zeit, bis Vivien endlich wieder die Augen öffnet. „Vivien, endlich.“ „Ke... Kenji. Bist du das?“ „Ja, ich bin es. Erkennst du mich nicht?“ „Ich kann so gut wie gar nichts sehen“, sagt Vivien und versucht sich auf zurichten. Die Schwester kommt rein. „Endlich, ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf.“ „Schwester, Vivien kann nichts mehr sehen.“ „Hm... das kann damit zu haben, das sie lange Ohnmächtig war. Die Augen werden wieder.“ Die Schwester untersucht Vivien noch einmal. „Ihr beiden könnt jetzt nach Hause gehen. Ich werde euch abmelden.“ „Ok, danke.“ Die Schwester geht und Vivien steht auf, doch sie hat keine Kraft in den Beinen. Sie fällt nach vorne und Kenji fängt sie auf.
 

„Ich kann nicht einmal laufen.“ „Ist schon gut Vivien. Ich werde dir ja helfen.“ Kenji legt Viviens Hand auf seine Schulter und sie stützt sich an ihn ran. Kenji hebt vorsichtig die Schulranzen auf und beide gehen langsam raus. Vivien kann kaum richtig laufen und beide habe Probleme voran zu kommen. „Vivien, ich glaube so geht es nicht.“ Kenji lässt die Schulranzen auf den Boden sinken. „Was hast du vor?“ „Wirst du gleich sehen.“ Kenji stehlt sich vor Vivien und kniet sich vor sie hin. „So, spring auf. Ich werde dich tragen.“ Vivien zögert zwar am Anfang etwas, doch dann setzt sich sie doch auf Kenjis Rücken. Kenji hebt die Ranzen wieder auf und geht weiter. „Bin ich dir auch nicht zu schwer?“ „Ach Quatsch. Mach dir mal keine Sorgen um mich.“ Sie kommen sehr zügig vor ran. Aber Vivien fühlt sich nicht besser. Im Gegenteil, es wird schlimmer. Zu Hause angekommen, legt Kenji Vivien gleich in ihr Bett.
 

„Ich werde den Arzt rufen.“ Vivien fühlt sich nicht wohl. Ihr ist so heiß, dass sie denkt, sie wird verbrennen. „Ok, der Arzt ist unterwegs. Vivien, wie geht es dir?“ „Nicht gut, ich kann zwar schon besser sehen, aber nur noch Umrisse. Und dann diese Kopfschmerzen.“ Kenji fasst Vivien an die Stirn. „Du glühst ja immer noch. Ich hoffe der Arzt kann dir helfen.“ Es dauert nicht lange bis der Arzt da ist. Während er Vivien untersucht, wartet Kenji vor der Tür. Es kommt ihn wie eine Ewigkeit vor, als der Arzt endlich raus kommt. „Und, was hat sie?“ „Auch wenn es nicht so rüber kommt, es ist nichts schlimmes. Es ist nur eine Grippe. Sie scheint sie nur nicht behandelt zu lassen.“ „Aber wie kommt es, dass sie in der Schule zusammen gebrochen ist, wenn es nur eine Grippe ist?“ „Das kann daran liegen, dass sie nicht zum Arzt gegangen ist oder es können auch Einflüsse von Ausgewesen sein. Zum Beispiel Stress oder zu wenig Schlaf. Sie soll die nächsten Tage erst einmal das Bett hüten und immer die Tabletten hier nehmen, dann wird sie in einer Woche wieder gesund sein.“ „Danke Doktor.“ „Nichts zu danken. Und noch etwas. Wenn sie schläft, solltest du sie schlafen lassen.“ „Ok, mache ich.“
 

Der Arzt geht wieder und Kenji geht zu Vivien. Sie liegt in ihrem Bett, aber sie ist wach. „Vivien, wenn du irgendetwas brauchst, dann sage es mir.“ „Ok, werde ich machen. Danke Kenji, dass du das alles für mich machst.“ „Ach, das ist doch nichts besonderes. Ich will dir ja nur helfen.“ Keiner der beiden will glauben, dass Vivien an einer Grippe fast gestorben wäre. Am nächsten Morgen will Kenji wie gewohnt in die Schule gehen, aber da fällt ihm Vivien wieder ein. Kann er sich wirklich alleine zu Hause lassen? Er klopft bei Vivien an die Tür. Weil keine Antwort kommt, öffnet er die Tür und schaut rein. Vivien schläft immer noch und drückt ihren Plüschkususu fest an sich. „Ach wie süß. So sie sieht wie ein kleines Kind aus.“, sagt Kenji zu sich selbst und geht zu Vivien. Dann streicht er ihr durchs Haar. Davon wird Vivien wach. „Oh, Entschuldigung Vivien. Habe ich dich geweckt?“ „Nein, hast du nicht. Keine Angst. Gehst du jetzt wieder zur Schule?“ „Ja, auch wenn es mir nicht gefällt, dass ich dich hier allein zurück lassen muss.“
 

„Ach was, mir geht es zwar immer noch etwas dreckig, aber so schlimm ist auch wieder nicht. Du kannst ruhig gehen, aber vergesse nicht, die Entschuldigung bei meinem Klassenlehrer abzugeben.“ „OK, mache ich. Machs gut und schlaf dich aus.“ Das lässt sich nicht Vivien zweimal sagen. Kaum hat Kenji das Haus verlassen, schläft Vivien auch schon wieder ein. Erst als Kenji wieder von Schule zurück kommt, wacht sie wieder auf. Kenji betritt Viviens Zimmer und legt einen Block auf Viviens Schreibtisch. „Das sind ein paar Aufzeichnungen von Mikoto, die du dir abschreiben kannst.“ „Danke Kenji. Ist echt nett von dir.“ Vivien richtet sich auf um aufzustehen. Doch auf einmal streckt ihr Kenji einen Brief entgegen. „Der war im Briefkasten und ist an dich adressiert.“ Vivien nimmt ihn entgegen und öffnet ihm. Vivien versucht ihn zulesen, doch ihre Augen sind noch nicht richtig gesund. „Kenji, liest du mir bitte den Brief vor, ich kann es nicht richtig erkenne.“
 

Kenji nimmt wieder den Brief und liest ihn vor. „Liebe Vivien. Entweder du bist extrem clever oder hast nur unheimliches Glück. Wie haben deinen Schulweg untersucht und haben uns immer gemerkt, wann du kommst, um dir eine Falle zustehlen. Und gestern sollte unsere Falle zuschnappen, doch du bist nicht gekommen. Was immer der Grund war, warum du nicht wie gewohnt deinen Schulweg gegangen bist ist uns egal. Unsere Falle wurde leider von der Polizei gefunden und gesichert. Ich und meine beiden Mitarbeiter sind aber noch auf freien Fuß, also würde ich an deiner stehle mal besser aufpassen. Und vergesse nicht, dass wir in deine Schule kommen wollen. Diese mal hattest du nur Glück gehabt. Mit freundlichen Grüßen Pyro.“
 

Vivien und Kenji stockt der Atem. „Wow, ich hätte nie gedacht, dass Pyro so weit gehen würde.“ „Ich schon Kenji. Ich habe oft genug Pyros Gewalt erlebt und ich bin mir sicher, ich werde sie noch öfters mitbekommen.“ Viviens Gesichtsausdruck ändert sich in Sekunden. Kenji versteht, was sie meint. Er setzt sich zu Vivien auf das Bett. „Vivien ist dir eigentlich klar, wenn du gestern in der Schule nicht zusammen gebrochen wärst und ich dich nicht nach Hause geschafft hätte, wärst du jetzt tot.“ Stimmt, das wird Vivien nun auch klar. Sie tastet nach Kenjis Hand. „Ja, Kenji, das ist nun klar und ich danke dir, das du mich daran erinnerst hast.“ Sie lächelt Kenji an und er lächelt zurück. Vivien erholt sich sehr schnell und kann nach einigen Tagen wieder die Schule besuchen. Wo Pyro schon auf sie wartet.

Ein Anschlag auf die Schule

Es sind jetzt einige Tage vergangen, seit Vivien den Brief bekommen hat. So viele Tage, dass Vivien ihn auch schon wieder vergessen hat. Die ersten Tage hat sie ihn noch mit sich rum getragen und ihn immer wieder gelesen, in der Hoffung, sie hätte etwas überlesen. Doch der Brief ändert sich einfach nicht. Also gibt sie die Hoffung auf. Deshalb lässt sie auch heute den Brief zu Hause. Es ist Winter und die Tage sind kürzer als sonst, aber bis jetzt ist noch kein Schnee gefallen. Vivien gibt langsam auch die Hoffung auf, das es vor Weihnachten noch mal, was liegen bleibt. Mit Kenji geht sie zur Schule, trennt sich dort von ihm und geht in ihre Klasse, wo Mikoto schon wartet. In der ersten Stunde haben sie Englisch. Sie sind gerade dabei einen Text zu übersetzen, als eine Durchsage gemacht wird. „Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler, bitte sammelt euch alle Klassenweiße in der Turnhalle, es ist wichtig. Ich wiederhole, sammelt euch alle sofort in der Turnhalle.“ Keiner weiß, was los ist. Man hörte aber, dass der Direktor ein Zittern in der Stimme hat.
 

Die Klassen sammelten sich in der Turnhalle. Jede Klasse bildet ein Gruppe und Vivien sucht nach Kenji und findet ihn später auch. Aber ist zu weit weg, dass sie sich unterhalten könnten. Dann taucht der auch schon der Direktor und sagt mit zitternde Stimme. „Liebe Kollegen, liebe Mitschüler, ich habe ein schlechte Nachricht. Unsere Schule ist in der Gewalt von einer Organisation. Um euch zu schützten, habe ich euch ihr reinkommen lassen. Sie haben gesagt, wenn wir nicht die Polizei rufen und wir uns auch so sonst nicht auffällig verhalten, werden sie uns nichts tun“ „Aber was wollen sie denn dann?“, ruft ein Schüler. „Ich glaube, sie wollen jemanden erpressen. Sie haben immer von einer >Sie< geredet und sie meinen, wenn >Sie< auftaucht, würden sie auch nicht zur Tat greifen.“ In der Halle stellt sich ein Schweigen ein. Vivien ist sich sicher, dass es Pyro ist und dass sie gemeint ist. Sie will zu ihn, sie will nicht, dass Andere verletzt werden.
 

Aber wo steckt er? Wie soll Vivien zu ihm kommen, wenn sie nicht weiß, wo er steckt. Kenji schaut nun auch zu Vivien, die ins Leere schaut. Er ist sich sicher, dass sie etwas vorhat und er will sie davon abhalten. In der Halle herrscht weiter hin schweigen. Diese Schweigen wird auf einmal von einen lauten Knall unterbrochen. Dann taucht dunkler Qualm auf und alle müssen husten. Als der Qualm sich wieder lichtet, bemerkt man ein großes Loch an der Wand. Es wurde zum Glück niemand verletzt, denn in der Ecke hielten sich keine Schüler oder Lehrer auf. Pyro wusste das, denn er beobachtet sie und Vivien weiß jetzt auch wo er ist. „Mikoto, ich werde jetzt gehen. Bitte, folge mir nicht. Es könnte gefährlich werden.“ Mikoto hat gar nicht erst die Chance etwas zu sagen, da rennt Vivien auch schon los. In der Aufregen die wegen der Explosion herrscht, kann Vivien verschwinden, ohne dass man sie bemerkt.
 

Mikoto schaut Vivien hinter her und bemerkt auf einmal ein Hand auf ihrer Schulter. „Mikoto, wo ist Vivien?“ Es ist Kenji, der sich von seine Gruppe gelöst hat. „Sie... sie.. ist. ...“ Kenji packt sie an beiden Armen. „Wo ist sie?“ Ängstlich zeigt Mikoto zum Ausgang. „Sie ist weg. Sie meinte es könnte gefährlich werden. Kenji, ich habe Angst um sie.“ „Wohl nicht nur um sie. Du zitterst ja richtig. Keine Angst, ich werde sie zurück bringen.“ „Was? Nein, bleib hier. Sie meinte, ihr soll keiner folgen.“ Doch Kenji hört sie nicht, sondern verlässt die Halle. Und da die Schüler immer noch wild durch einander liefen, konnte auch er unbemerkt verschwinden. Als Kenji die Halle verlassen hat, rennt er automatisch zurück in die Schule. Er ist sich sicher, dass sie hier ist. Aber wo? Er sucht jedes Zimmer einzeln ab. In der Zwischenzeit rennt Vivien geradewegs hoch zur Dachterrasse. Und Bingo, hier oben hält sich wirklich Pyro und seine zwei Anhänger auf. „Sieh an Vivien, du hast uns aber schnell gefunden.“ „Es war der einzige Ort, wo du die Halle überblicken konntest, ohne dass wir dich gleich sehen.“
 

„Sehr clever, wirklich. Akira, fessele sie. Sorge dafür, dass sie nicht abhaut.“ Akira macht wie ihr befohlen. Nachdem sie Vivien gefesselt hat, schuppste sie Vivien in eine Ecke und richtet ein Waffe auf sie. „Warum mich erst fesseln, wenn du mich doch erschießen willst?“ „Du verstehst mich falsch. Die Waffe soll nur dafür Sorgen, dass du keine Dummheiten machst. Außerdem sollst du noch meine andern Aktionen mit erleben.“ Takeshi derweil, macht irgendetwas am Boden und sagt dann: „Boss, ich habe uns an die Sprechanlage geschlossen, sie können nun in die Turnhalle reden.“ „Gut gemacht, Takeshi. Dann werden wir mal mit Phase zwei Anfangen.“ „Phase zwei?“, erschreckt Vivien. „Was soll das heißen, Phase zwei. Ich bin doch hier, was willst du denn noch?“ „Ich will mal die Erfindungen deines Vaters ausprobieren.“
 

„Die Erfindungen meines Vaters?“ „Genau, es waren noch genug übrig und in unseren Versteckt haben sie die letzten 10 Jahre belagert.“ Vivien kann nicht glauben was sie da hört. Pyro will die Halle in die Luft jagen, obwohl sie sich gestellt hat. Warum nur, er will doch nur sie. Takeshi drückt Pyro ein Headset in die Hand. „Wunderbar, Akira, Takeshi, ihr könnt gehen. Drei Personen werde dann schwerer verschwinden können.“ Die Beiden nicken und gehen die Treppe zur ins Schulgebäude. Pyro richtet ein Waffe gegen Vivien und legt das Headset an. „So, Vivien. Bald wird es so weit sein. Dir habe ich 10 Jahre Gefängnis zu verdanken. Jetzt wird es Zeit, dass ich mich revanchiere.“ „Was hast du vor? Ich dachte, du willst die Halle in die Luft jagen?“ „Das werde ich auch. Aber zu erst will ich dich erledigen. Von Angesicht zu Angesicht.“
 

Pyro zielt auf Vivien. Diese sitzt hilflos auf den Boden und schaut zu Pyro rauf. Pyro braucht nur abzudrücken, dann hätte er Vivien endlich los. Doch er zögert und in seinen Augen machen sich Zweifel breit. Seine Hand fängt sogar leicht an zu zittern. Gerade als er abdrücken wollte, wird ihm die Waffe mit einem Ball aus der Hand geschossen. Wie Waffe fällt auf den Boden und Pyro greift nach seine Hand. Der Ball entfernt sich wieder von ihm und er schaut ihm hinter her. Da entdeckt Pyro Kenji, der Schütze des Balles. „Ach, sieh an. Dich kenne ich doch auch. Du bist der Junge den Takeshi angeschossen hat.“ „Genau, der bin ich. Und bist bestimmt Pyro. Endlich kann ich dich auch mal sehen.“ Pyro beginnt zu lachen.
 

„Ja, und das heißt, dass auch du, wie Vivien, das Zeitliche segnen musst.“ Pyro will sich gerade nach der Waffe bücken, doch Vivien ist schneller und kickt sie vom Dach. Pyro ist über dies Aktion nicht gerade glücklich. „Ich habe immer noch die Geiseln in der Halle vergesst das nicht.“ „Keine Angst, das habe ich nicht.“ Kaum hatte Kenji dies gesagt, versammeln sich Polizisten auf dem Schulhof. „Ich habe die Polizei gerufen, als ich Vivien gesucht habe. Du kannst gerne die Halle in die Luft jagen, aber dann wirst du von der Polizei geschnappt.“ Pyro bemerkt, dass die Polizisten sich mehr auf die Halle konzentrieren. Er könnte Problemlos verschwinden, aber dann müsste er die zwei andern zurück lassen. „Ich werde wieder kommen, dass könnt ihr mir glauben.“ Pyro dreht sich zur Tür und will gehen, da sagt Kenji: „Warte. Ich muss noch etwas machen.“ Kenji nimmt den Ball und schießt ihn quer über den Schulhof. Pyro ist klar, dass er den Polizisten zeigen will, wo er sich aufhält. Und die Polizisten gehen auf Kenjis Hinweiß ein.
 

Kenji bemerkt gar nicht, wie Pyro verschindet. Er ist auf einmal weg. Kenji geht zu Vivien und befreit sich von ihren Fesseln. „Spinnst du, Kenji? Du hättest drauf gehen können. Ich habe Mikoto doch gesagt, sie soll dafür sorgen, dass mir keiner folgt.“ „Ich habe dir doch mal was versprochen. Und das kann ich nur halten, wenn ihr dir folge.“ Sie rennen ins Schulgebäude und liefen den Gang entlang. „Warte Vivien, die Polizisten kommen. Wir sollten uns nicht sehen, sonst könnten wir noch mehr Schwierigkeiten bekommen.“ Kenji packt Vivien am Oberarm und zieht sie ins nächste Klassenzimmer. Vivien findet sich wenige Sekunden später in Kenjis Armen wieder. „Kenji, ...“ „Sei ruhig, sonst finden sie uns.“ Da Vivien einen unruhigen Atem hat, legt Kenji seine Hand auf ihren Mund.
 

Vivien beruhigt sich. Und sie fühl sich wohl in Kenjis Armen. Besonders, weil er sich jetzt Sorgen um sie macht. Außerdem wirkt er jetzt so ruhig und gelassen und er ist sich sicher, was er macht. Vivien dagegen, ist ohne Sinn und Verstand zu Pyro gerannt und hat sich Sinnlos in Gefahr gebracht. Vivien tut das Leid, und sie schmiegt sich immer mehr in Kenjis Armen, als ob er sie zärtlich umarmen wäre. Sie hört wie die Polizei an ihnen Vorbei rennt, aber es ist eher leise. Das Schlagen, von Kenji Herz ist viel lauter und das nimmt sie viel mehr war. „Sie sind weg, komm lass uns gehen.“ Kenji löst die Arm von ihr und packt sie wieder am Oberarm. Er zieht Vivien den Gang entlang zurück zur Halle. Sie schaffen, es unauffällig zurück. In der Halle herrschte Chaos total. Die Schüler haben mit bekommen, dass Polizei da ist und jeder will raus.
 

„Kenji-kun, Vivi-san, da seit ihr ja endlich.“ „Mikoto, warum seit ihr immer noch hier drin?“ „Weil die Polizei will, dass wir noch hier drin bleiben, bis sie den Attentäter haben.“ „Den können sie lange suchen. Der ist verschwunden.“, sagt Kenji. Mikoto erschreckt, sie kann nicht glauben was sie da hört. Vivien steht nur stumm rum. Sie muss ihre Gedanken neu Ordnen. Die drei stehen noch eine Weile rum, als sich noch die vier Jungs ihnen anschließen. „Kenji, hier bist du also. Deine Mädels haben wohl Angst bekommen und hast sie wohl getröstet?“, sagt Subaru, leicht neckisch. „Hey, kann ich was dafür, dass hier so ein großes Theater ist, so dass man sich leicht aus den Augen verliert, obwohl man hier nur ein einer Turnhalle ist?“, antwortet Kenji leicht mürrisch. Die andern Jungs wollen gerade etwas zur Kenji Reaktion sagen, da öffnet sie die Tür der Turnhalle. Die Polizei lotst die Schüler und Lehrer auf den Schulhof und sucht nach weitern möglichen Bomben. Vivien, ist die Letzte, die die Turnhalle verlässt. Sie schaut sich um. Überall sind Eltern und Bekannte der Geiseln, die sie in den Arm nehmen.
 

Vivien bemerkt auch das Fernsehen, was ihr gerade berichtet. Vivien schaut sich weiter um. Jeder hier hat jemanden bei dem er sich ausweinen oder ausreden kann. Sogar Kizuna liegt bei zwei Erwachsnen in den Armen und weint sich aus. Vivien entdeckt einen Baum, der neben ihr steht. So wie der aussieht, fühlt sich Vivien gerade. Kahl und alleine. Ihre Pflegeeltern sind auf Geschäftsreise und können nicht hier sein. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie ist auch kurz davor, sie raus zulassen, da bemerkt sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Hey, Vivien. Geht es dir gut?“ Sie antwortet Kenji mit einem Nicken und auf einmal wird ihr klar, dass auch für Kenji keiner da ist. Seine Eltern leben am Stadtrand und kommen nicht so schnell hier her. Kenji nimmt Vivien in den Arm. Er ist sich sicher, dass sie Trost braucht. Und Vivien ist froh, darüber, dass sie von Kenji genau das bekommt, was sie jetzt gebraucht hat, ohne dass sie etwas sagen musste. Dies Umarmung, wurde auf einmal durch einen Ruf gestört. „Kenji!“ Der Gerufene und Vivien drehen sich nach der Stimme um. Es sind Kenjis Eltern.
 

Vivien wundert sich, wie lange sie die Beide schon nicht mehr gesehen hat, denn Kenjis Mutter hat schon einen richtigen Bauch. „Mum, Dad. Was mach ihr den hier?“ „Wir haben die Geiselnahme im Fernsehen gesehen und deine Mutter wollte sofort herkommen.“ „Aber Mum in deinem Zustand wäre das keine so gut Idee. Es könnte immerhin bald so weit sein.“ Kazumi geht nur mit Tränen zu ihren Sohn und umarmt ihn. „Ich wollte mich nur versichern dass es dir wirklich gut geht. Ich hatte solche Angst um dich.“ Kazumi bricht in Tränen aus. Und wieder fühlt sich Vivien fehl am Platz. Jetzt sind sogar Kenjis Eltern hier. Vivien dreht ihren Kopf wieder zu dem kahlen Baum und schaut ihn an.
 

Vivien findet sich später in ihrem Klassenzimmer wieder, um ihre Tasche zuholen. Die Polizei ist sich sicher, dass man die Schule ruhig betreten kann, aber sie sollte trotzdem vor Januar nicht mehr geöffnet werden. Sie geht langsam durch den Flur und ihr wird langsam klar, dass dies alles vielleicht nicht mehr stehen würde, wenn Kenji sie nicht gerettet hätte. Und sie hat sich nicht einmal bei ihm bedankt. Jetzt geht Vivien auf den Schulhof, wo Kenji schon auf sie wartet. „Sind deine Eltern schon wieder weg?“ „Ja, für meine Mum sind solche Reisen nicht so gut. Das könnte sie fertig machen.“ „Achso. Können wir gehen?“ Kenji nickt und beide gehen wir gewohnt ihren Weg nach Hause.
 

Zuerst sagt keiner etwas, sie laufen nur stumm nebeneinander her. Doch dann sagt Vivien etwas. „Kenji, warum bist du mir gefolgt. Ist dir nicht klar, dass du dabei hättest sterben können?“ „Ich weiß, aber ich habe dir etwas versprochen, wie ich schon gesagt habe.“ „Ach, wirklich. Und wann soll das gewesen sein?“ „Ganz einfach. Also du im Krankenhaus lagst und du gesagt hast, du willst so etwas nie wieder durch machen.“ Vivien verstummt. Sie kann nicht glauben, dass ihre Angst so etwas auslösen könnte. „Das heißt aber nicht, dass du dich für mich in Gefahr bringen darfst. Dafür bedeutest du mir zu viel.“ Kenji weiß nicht warum, aber auf einmal brüllte er los. Der sonst so ruhige Kenji schreit Vivien an. „Jetzt hör mir mal zu. Glaubst du etwa, du bringst dich nicht in Gefahr, wenn du dich Pyro stellst? Vivien, du brauchst mir nicht erzählen, dass ich dir viel bedeute, wo du genau weiß, dass ich dich liebe. Und vor allem brauchst du nicht zu erzählen, dass du Angst um andere Menschen hast, die vielleicht sterben, wenn deine Freunde und Familie genau so viel angst um dich haben.“
 

Nach dieser Rede muss Kenji erst einmal Luft holen. Er ist leicht sauer und beschleunig seinen Schritt. „Aber Kenji, ich mein es ernst. Du bedeutet mir wirklich viel.“ „Ja, als Freund, mehr ist da für dich nicht.“ Vivien ist sich jetzt sicher, dass sie es sagen muss. Das, was sie schon die ganze Zeit sagen will.“ „Kenji,... das ist nicht wahr. Die Wahrheit ist, dass... dass ich dich LIEBE, Kenji.“ Beide bleiben ruckartig stehen. Während Kenji immer noch mit dem Rücken zu Vivien steht, schaut diese nur verschämt weg. Jetzt ist es raus und sie kann es nun auch nicht mehr ändern. Dann steht Kenji wieder vor ihr und schaut ihr tief in die Augen. „Jetzt wo du es hinter dir hast, geht es dir besser, Vivien?“ Diese nickt nur. Dann spürt sie, Kenji seine eine Hand auf ihre Taille und die andere auf ihren Nacken legt. Vivien legt ihr Hände auf Kenjis Schultern und die Beiden kommen sich immer näher und schließlich küssen sie sich.
 

Dann gehen die Zwei Hand in Hand zusammen nach Hause. Dort angekommen, bemerkt Vivien zwei Nachrichten auf den Anrufbeantworter. Die eine Nachricht ist von Alex, die mit Taylor über den Dezember nach Amerika gefahren ist und die Andere ist von ihren Pflegeeltern. Alle haben sich Sorgen um sie gemacht und wollen nur sicher gehen, ob es ihnen gut geht. Jetzt fühlt sich Vivien wieder richtig glücklich. Sie weiß nicht warum, ob es Kenji ist oder wegen den Andern, die sich Sorgen um sie machen, obwohl sie viele Kilometer entfernt sind. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Aber vor allem ist sie nur freudestrahlend, weil sie kurz vor Weihnachten doch noch glücklich geworden ist.

Frohe Weihnachten

Vivien sitzt in ihrem Zimmer und langweilt sich zu Tode. Nebenan packt Kenji seinen Koffer. Über Weihnachten fährt er zu seinen Eltern und feiert dort. Vivien dagegen wartet immer noch, dass ihre Pflegeeltern endlich zurück kommen. Seit sie auf eine Geschäftsreise sind, um jungen Stundenten bei ihrem Studium zuhelfen, sind sie nicht mehr zurück. Aber sie haben versprochen zu Heilig Abend da zu sein und heute ist der 24. Dezember. Vivien fühlt sich wie ein Trauerkloß und ist total in Gedanken vertieft. Dann klopft es an die Tür. „Vivien ich bin es. Ich will dir nur sagen, dass ich jetzt gehe, sonst verpasse ich den Bus.“ Vivien springt auf, öffnet die Tür und rennt Kenji hinter her, der schon seine Schuhe anzieht. „Schade, dass du gehen musst. Ich wünschte, du könntest bleiben.“ „Ja, geht mir genau so, aber ich habe meinen Eltern versprochen, mit ihnen zu feiern.“
 

Kenji wirft seine Tasche auf seine Schulter, öffnet die Haustür und schaut raus. „Guck mal Vivien, es schneit.“ Vivien schaut an Kenji vorbei. „Tatsächlich. Dann gibt es ja doch noch weiße Weihnachten. Wie schön.“ Beide beobachten noch eine Weile, wie der Schnee vom Himmel fällt, bis Kenji nun doch endlich gehen muss. „Du, Vivien. Jetzt wo wir zusammen sind, könnte ich da ein Abschiedskuss bekommen?“ Kenji sagt das so, als ob er sich schämen würde und Vivien wird doch leicht rot. „Natürlich, bekommst du einen.“ Vivien legt ihre Arm um Kenji und gibt ihn einen sanften Kuss auf den Mund. Kenji drückt sie sanft an sich und erwidert diesen Kuss. Während des Kusses klingelt das Telefon. Der Anrufbeantworter geht ran und man kann die Nachricht hören. „Vivi-chan. Wir sind es, Aikiko und Akasaki. Leider müssen wir dir sagen, dass wir es nicht schaffen werden, vor morgen früh wieder zurück zu sein. Der Schneesturm verhindert leider unseren Flug. Es tut uns so leid, wir hätten gerne Weihnachten zu Hause verbracht.“
 

Als Vivien dies hört, lies sie sofort von Kenji und starrt zu dem Telefon. Sie kann einfach nicht fassen, was sie da hört. Sie soll Weihnachten doch alleine verbringen? „Vi... Vivien, ist alles in Ordnung?“ Vivien nickt stumm und dreht Kenji den Rücken zu. „Du solltest lieber gehen, Kenji. Sonst schaffst du deinen Bus nicht mehr.“ Kenji will etwas sagen, doch da schließt Vivien auch schon die Tür. Da bleibt ihn wohl nichts anderes übrig, als zu gehen. Vivien in zwischen geht auf ihr Zimmer, legt sich auf ihr Bett und beginnt zu weinen. Sie kann es nicht fassen, dass sie Weihnachten alleine feiern muss. Da erste mal, nach so vielen Jahren. „Blödes Weihnachten. Blödes Fest. Wer braucht das schon. Dass ist doch nur ein Fest für die Familie. Und ich habe keine richtige Familie mehr. Also, wozu brauche ich dieses Fest?“
 

Vivien liegt noch eine ganze Weile auf dem Bett liegen, als es auf einmal an der Tür klingelt. Zu erst denkt Vivien, sie hat sich das Klingeln nur ein gebildet. Doch, weil das Klingeln nicht aufhört, geht sie doch runter und öffnet die Tür. Und sie staunt nicht schlecht, wenn sie da vor der Türe stehen sieht. „Ken... Kenji. Was machst du denn hier?“ Kenji betritt die Wohnung und schüttelt sich den Schnee aus den Haaren und den Klamotten. „Ich habe zu Hause angerufen und meinen Eltern gesagt, dass ich hier bleibe. Ich kann es einfach nicht ertragen, dass du Weihnachten alleine bleiben musst.“ Viviens Augen füllen sich mit Tränen der Freude. Sie fällt Kenji um den Hals. „Danke, danke. Aber, sind deine Eltern nicht böse auf dich?“ „Nein, keine Angst. Ich werde einfach später zu ihnen fahren. Wenn du willst, kannst du ja mit kommen, meine Eltern werden sich bestimmt freuen.“ Kenji zieht seine Jacke aus und bringt seinen Koffer, wieder in sein Zimmer.
 

Vivien kann es nicht fassen, dass Kenji zurück gekommen ist. Sie folgt Kenji nach oben. „Wenn du willst, kann ich dir was backen. Was willst du denn haben?“ Kenji überlegt kurz und sagt: „Ich hätte gerne Apfeltaschen. Dass ist mein Lieblingsgebäck. Sofern du so etwas machen kannst.“ „Klar, kann ich so etwas machen. Warte doch hier, sie sind in ein paar Minuten fertig.“ Vivien rennt die Treppe runter und beginnt zu backen. Sie hat schon lange keine Apfeltaschen mehr gemacht, aber ist sich sicher, dass sie sie noch hin bekommen wird. Als Vivien die Apfeltaschen in den Ofen schiebt, kommt Kenji auch runter. „Das riecht aber gut hier. Hast du schon etwas gebacken.“ „Nein, bis jetzt nur die Apfeltaschen, aber die brauchen noch ein paar Minuten.“
 

Kenji und Vivien gehen ins Wohnzimmer. „Vivien, ich habe da ein Geschenk für dich.“ Vivien schaut ihn überrascht an. „D... u hast ein Geschenk für mich?“ „Ja, warum überrascht dich das? Es ist doch Weihnachten. Mach die Augen zu und schreck deine linke Hand aus.“ Vivien schließt die Augen und streckt Kenji ihre Hand hin. Er nimmt die Hand und steckt ihr einen Ring an. Vivien öffnet wieder die Augen und schaut den Ring an. „Ist... der wirklich für mich?“ Kenji lächelt Vivien an. „Ja, er ist für dich. Aber keine Angst, es ist kein Verlobungsring oder so. Mit dem Ring will ich dir einfach nur zeigen, wie sehr ich die liebe.“ Vivien ist sprachlos. „Der Ring sieht aber sehr teuer aus.“ „Na ja, dass war er auch. Aber ich will den genauen Preis nicht sagen.“ „Aber woher hast du denn das Geld für den Ring her?“ Kenji schaut weg. Er kann es Vivien nicht sagen. Sie würde in die Luft gehen.
 

„Ich habe wieder bei deinen Stiefeltern als Assistent gearbeitet.“ Vivien springt auf. „Du, hast was gemacht? Seit wann?“ „Schon eine ganze Weile. Aber ich habe nur wieder bei ihnen gearbeitet, weil ich dir diesen Ring kaufen wollte.“ Vivien kann es nicht fassen. „Wegen mir hast du wieder mit der Arbeit angefangen. Nur wegen mir? Du lügst doch.“ Kenji schüttelt den Kopf. „Nein, das ist die Wahrheit, ich wollte dir was schenken, womit ich dir zeigen kann, wie viel du mir bedeutest.“ Vivien schaut Kenji an. „Du bist wirklich komisch. Du musst mir deswegen doch nicht so einen teuren Ring kaufen. Was normales oder so hätte doch auch gereicht.“ Kenji nickt. „Ja, ich weiß, aber ich habe diesen Ring gesehen und sofort gewusst, dass ist es.“ Vivien wird leicht rot. „Ich habe nicht so etwas teures für dich. Ich habe meins für dich selber gemacht.“ Kenji lächelt sie an.
 

„Ach, dass ist nicht so schlimm. Mir ist nur wichtig, was es ist.“ „Ok... okay... aber du musst auch die Augen zu machen.“ Kenji macht die Augen zu und Vivien legt ihn sein Geschenk in die Hände. „So, kannst wieder aufmachen.“ Kenji öffnet die Augen und das Geschenk und staunt nicht schlecht. „Wow, ein neues Kopfband. Danke Vivien.“ „Kenji,... ... ... es ist selbst gemacht und habe auch etwas drauf gestickt. Auch meinen Namen.“ Kenji steht auf und macht sich das neue Kopfband ran. „Wow, es pass sehr gut.“ „Danke, Kenji.“ Kenji schaut Vivien an. „Und, was machen wir jetzt?“ „Keine Ahnung. Wir können ja einen Film anschauen.“ Kenji nickt und Vivien schaltet den Fernseher ein. Dann holt sie noch eine Decke und die fertigen Apfeltaschen. „Falls und kalt wird.“
 

Keiner der Beiden achtet wirklich auf die Handlung des Filmes. Es gefällt ihnen einfach nur, dass sie zusammen sind. Und Vivien ist besonders glücklich, weil Kenji extra wegen hier zurück kommen ist. Sie sind in die Decke gekuschelt und liegen Arm in Arm auf der Couch. Irgendwann schlafen sie ein. Etwas später. Die Uisusenus kommen nach Hause. „Puh, wir haben es ja doch noch nach Hause geschafft. Vivien ist bestimmt sehr enttäuscht, dass wir absagen mussten.“, sagte Mrs. Uisusenu. „Das glaube ich eher nicht.“, meint Mr. Uisusenu, der gerade ins Wohnzimmer gegangen ist, um den Fernseher aus zumachen. Er sieht Vivien und Kenji auf den Sofa liegen.
 

„Hach, das sieht so süß aus.“ „Ja, stimmt. Aber wecken müssen wir sie trotzdem.“ Mr. Uisusenu beugt sich über die zwei und sie wachen auf. „Na ihr zwei habt wohl tolle Weinachten gehabt.“ Kenji und Vivien reiben sich die Augen. „Warum seit ihr doch wieder da?“ „Wir haben ein Möglichkeit bekommen um von dort weg zukommen. Und so wie es aussieht, hast du Weihnachten ja doch nicht alleine verbracht.“ Vivien nickt und kuschelt sich an Kenji. „Ja, Kenji ist extra für mich da geblieben.“ „Na, wenn dass so ist, haben wir uns ja umsonst beeilt. Aber egal, jetzt können wir euch unsere Geschenke geben.“ Kenji schaut die Uisusenus verdutz an. „Wie bitte? Ich bekomme auch etwas?“ „Natürlich, Kenji. Ich habe dir doch schon gesagt, dass du schon fast zur Familie gehörst.“ Kenji und Vivien bekommen ihre Geschenke. Kenji staunt nicht schlecht über sein Geschenk, er bekommt ein Motorrad und die Fahrschule für den Führereischein finanziert.
 

Vivien packt ihr Geschenk aus und staunt nicht schlecht. „Ein.... ein Kleid.?“ Vivien holt das Kleid raus. Es ist ein rotes Sommerkleid, dass ihr bis zu den Knien geht und das keine Ärmel hat. Außerdem scheint es sehr eng an zuliegen. „Warum schenkt ihr mir so etwas? Ich ziehe doch keine Kleider an.“ „Ach, weißt du, Vivi-chan. Wir dachten uns halt, dass du irgendwann in die Laune kommst mal eins an zuziehen. Aber, es ist ja ein Sommerkleid. Hast ja noch Zeit, es dir zu überlegen.“ Kenji schaut das Kleid an. „Ich finde, so schlecht sieht es nicht aus. Warum ziehst du es nicht einmal drüber?“ Vivien schaut Kenji an und wird leicht rot. „Soll ich wirklich?“ Kenji und die Uisusenus nicken und Vivien geht ins Bad und zieht das Kleid drüber. Dann kommt sie mit knallroten Gesicht wieder ins Wohnzimmer. Sie hat sie noch nie daran gewöhnt ein Kleid zu tragen und heute ist es auch so.
 

„Na also, Vivi-chan. Es steht dir ja ganz gut. Und du lebst immer noch.“, meint Mr. Uisusenu frech. Vivien fühlt sich sehr unwohl in diesem Kleid. Dann gibt Vivien Mr. und Mrs. Uisusenus. Sie hat ihnen zwei Bücher geschenkt. Für Mr. Uisusenu einen Sci-Fi Roman und für Mrs. Uisusenu einen Liebesroman. Beide freuen sich richtig über die Bücher. Kenji ist nur etwas peinlich, dass er für die Uisusenu keine Geschenke hat. Aber die Beiden verstehen dies und sind ihm deswegen nicht sauer. Denn Rest des Tages feiern die 4 noch ein schönes Weihnachtsfest.

Das Baby kommt

Vivien und Kenji verbringen nun die Feiertage bei Kenjis Eltern. Kenjis Eltern wissen über die Beziehung von ihrem Sohn mit Vivien bescheid. Die Folge daraus ist, dass Vivien im Wohnzimmer auf der Couch schlafen muss. Vivien kann einfach nicht ein schlafen, sie wälzt sich auf dem Bett hin und her. „Man, ist das unbequem. Aber na ja, sie können sich ja nichts besseres leisten. Also darf ich nicht meckern.“ Vivien dreht sich auf die Seite und schließt die Augen. Sie will endlich schlafen. Doch auf einmal streicht ihr jemand durch das Haar. „Man, Kenji. Ich wollte gerade schlafen.“ Kenji beugt sich über Vivien drüber und streicht ihr über den Bauch. „Tut mir Leid Vivien, ich wollte halt nur sehen wie es dir geht. Tut mir leid, dass du hier draußen schlafen musst.“
 

Vivien dreht sich zu Kenji und nickt ab. „Ach, ist schon in Ordnung. Deine Eltern wollen doch nur sicher gehen, dass wir anständig bleiben.“ Kenji wird leicht rot. „Schon, aber wir sind doch erst seit einige Tage zusammen, da werden wir doch nicht so weit gehen.“ Vivien nickt. „Ich werde die Nacht schon überleben, keine Angst.“ Vivien und Kenji nähern sich einander und wollen sich gerade küssen, als auf einmal ein lauter Schrei aus dem Schlafzimmer von Kenjis Eltern kommt. „Was ist denn da drin nur los?“ , gerade als Kenji dies gefragt hatte, öffnet sich die Tür und Kenjis Vater kommt raus. „Kinder, es ist schrecklich.“ „Was... was ist denn schrecklich, Dad? Was ist denn los?“ „Deiner Mutter ist die Fruchtblase geplatzt. Das Baby kommt.“
 

Kenji erschreckt. „Wirklich?“ „Ja, ruft bitte den Krankenwagen. Ich werde Kazumi für den Transport fertig machen.“ Keigo geht wieder ins Zimmer und Kenji ruft den Krankenwagen. Er ist ganz nervös. Als ob er selber Vater werden würde. Nachdem er den Krankenwagen bestellt hat, geht Vivien zu ihm. „Hey, es wird alles gut. Du brauchst nicht nervös werden.“ Kenji schaut Vivien an. Dann legt er seinen Kopf auf ihre Schulter und sie drückt ihn an sich. Kenjis Eltern kommen aus dem Schlafzimmer. „Kinder, wenn ihr mit kommen wollt, dann zieht euch an. Ich werden dem Krankenwagen hinter her fahren.“ Dies lässt sich Kenji nicht zweimal sagen. Er geht in sein Zimmer und zieht sich um. Auch Vivien zieht sich an, denn sie kann nicht allein in der Wohnung bleiben.
 

Unten angekommen, kann Kenji beobachten, wie seine Mutter in den Krankenwagen steigt. Dann kommt sein Vater zu ihm. „Los, steig ins Auto. Ich fahre euch ins Krankenhaus.“ Kenji nickt und steigt ein. Vivien fühlt sie wie Luft. Keiner bemerkt sie. Auch nicht im Auto, wo sie nach Kenjis Hand greift. Im Krankenhaus setzen sich die Drei ins Wartezimmer. Dann endlich können sie zu Kazumi gehen. Kenji und Keigo gehen auch gleich zu ihr. Nur Vivien bleibt zurück. Sie fühlt sich fehl am Platz. „Kazumi ist es bestimmt lieber, wenn sie jetzt ihre Familie bei sich hat. Sie hat wenigstens eine.“ Dann legt Vivien ihr Gesicht in ihre Hände. Sie beginnt zu weinen. „Und ich gehöre nicht zu der Familie. Ich gehöre zu keiner Familie. Ich habe keiner mehr.“
 

Bei Kazumi kommen gerade Keigo und Kenji an. Sie hält das Baby im Arm und strahlt ihre Jungs an. „Na ihr. Musstet ihr lange warten?“ Keigo schüttelt den Kopf und geht zu seiner Frau und küsst sie. „Nein, wir sind auch gerade erst gekommen. Wie geht es dir? Und wie geht es dem Kind?“ „Ich bin total erschöpft. Aber es war nicht so schlimm wie bei Kenji damals. Und der Kleinen geht es gut.“ Kenji beugt sich zu dem Baby runter. „Hallo du, weißt du wer ich bin. Ich bin deine großer Bruder Kenji.“ Das Baby beginnt zu lachen. Dann beugt sich Keigo runter. „Und ich bin dein Vater. Und ich bin sehr streng, dass sage ich dir jetzt schon.“ Und wieder lacht das Baby.
 

Auch Kazumi muss kichern. „Dann habt ihr euch ja alle vorgestellt. Obwohl, jemand fehlt da doch.“ Kazumi deutet zu Vivien, die an der Tür steht und sich nicht traut rein zukommen. „Vivien, du kannst ruhig herkommen. Ich würde mich sogar freuen. Du brauchst keine Angst zu haben. Die Kleine beist nicht.“ Vivien nickt und stellt sich neben Kenji an das Bett. Sie schaut das kleine Bündel fasziniert an. „Vivien, du guckst ja so, als ob du dass erste mal ein Baby siehst.“ Vivien wird leicht rot und schaut weg. „Nun, ähm, es ist das erste, welches ich live sehe.“ „Achso, verstehe.“ Kenji schaut das Baby an. „Was ist es denn eigentlich?“ „Es ist ein Mädchen. Aber wir haben noch keinen Namen für sich. Fällt euch einer ein?“ Vivien ist überrascht, dass auch sie gefragt wird. Aber ihr fällt so schnell kein schöner Name ein. Da meldet sich Kenji zu Wort.
 

„Ich würde Naru vorschlagen, wenn ihr nichts dagegen habt.“ Vivien schreckt auf. Meint Kenji wirklich Naru? Den Namen ihrer Mutter. Auch Keigo und Kazumi kennen den Namen. „Hmm... ja, er ist sehr schön. Aber es könnte sein, dass hier jemand nicht einverstanden ist. Sonst können wir ihn nicht nehmen.“ Kenji meidet Viviens Blick. „Ja, ich weiß. Es ist ja nur ein Vorschlag. Wir können auch einen andern nehmen.“ Kenji hat Angst, dass Vivien jetzt sauer auf ihn ist. Vivien aber sagt: „Der Name ist schön. Die Kleine darf gerne Naru heißen.“ Kazumi schaut Vivien an. „Macht es dir auch wirklich nichts aus?“ Vivien schüttelt den Kopf. „Ich habe doch gar nicht das Recht zu entscheiden, wer seine Kinder wie nennt. Wenn ich das hätte, dann dürfte keiner auf der Welt mehr Naru oder Hisashi heißen.“ Kazumi versteht, was Vivien meint und schaut ihre Tochter an. „Also, heißt du ab heute Naru Ogawa.“
 

Das Baby beginnt zu lachen. „Mrs. Ogawa!“ Vivien schaut Kazumi schüchtern an. „Vivien, du kannst mich ruhig Kazumi nennen, mir macht das nichts aus.“ „Aber, das geht nicht. Man hat mir immer gesagt, man darf Erwachsene nie mit Vornamen ansprechen.“ „Na gut, wenn du das sagst, dann werde ich auch immer Fräulein Fukuda ansprechen, damit es gerecht ist.“ Vivien versteht, was Kazumi damit meint und sagt: „Kazumi, darf ich die Kleine auch mal auf den Arm halten?“ Kazumi lächelt freundlich. „Natürlich. Aber passe bitte auf. Sie ist ja noch sehr klein.“ Vivien setzt sich an die Bettkante und bekommt Naru auf den Arm. Vorsichtig hält Vivien das kleine Kind auf den Arm. Kenji beobachte Vivien. Bei dem Bild, was er da sieht, wird ihm warm ums Herz und er wird leicht rot.
 

Dies bemerkt natürlich sein Vater. „Hey, Kenji. Warum wirst du denn auf einmal so rot? Hast dir wohl gerade vorgestellt, dass Vivien DEINE Tochter auf den Arm hält, oder?“ Kenji schaut seine Vater überrascht an und stottert nur: „Ga.... gar nicht wahr. Daran.... denke ich doch... gar nicht. In... meinem Alter.“ Kazumi und Keigo beginnen zu lachen. Vivien dagegen schaut weiter auf Naru. „Es ist komisch. Ich dachte, wenn ich die Kleine auf den Arm halte, wäre es genau so wie bei Kususu. Aber so ist es nicht.“ Kazumi schaut Vivien fragend an. „Nein, wie ist es denn dann?“ „Keine Ahnung. Es ist halt anderes. So ungewohnt.“ „Das ist normal Vivien. Besonders, wenn es dass erst Kind ist, was du auf den Arm hältst, musst du dich erst daran gewöhnen. Für uns war es damals mit Kenji nicht anderes.“ Vivien versteht, was Kazumi meint. Vivien gibt Naru ihrer Mutter zurück, die ihr auch gleich die Brust gibt. Kenji schaut verschämt weg, während Vivien zu sieht.
 

Alles, was sie hier erlebt, ist so neu für sie. Noch nie durfte sie dabei sein, wenn ein kleiner Mensch seine ersten Minuten auf der Welt erlebt. Und darüber ist sie glücklich. Das erste mal seit vielen Jahren fühlt sie Vivien wieder als ein Mitglied einer Familie. Vivien lächelt vor Glück. „Tut mir leid, dass ihr zwei die Feiertage im Krankenhaus bei mir verbringen müsst.“, meint Kazumi und reist Vivien damit vollkommen aus ihren Gedanken. „Ach was, Mom. Ist schon in Ordnung. Es ist ja wegen etwas schönen passiert. Und darüber bin ich glücklich. Und zwar, dass ich dabei sein darf. Dafür bin ich dankbar.“ Für Alle ist es ein schöner Tag.

Wettkampf der Schulen

Eigentlich ist es ein ganz normaler Schultag. Doch, so gegen Ende des Schultages wird Vivien auf einmal zu ihren Direktor gerufen. Vivien fragt sich, warum. Sie hat doch nichts angestellt, und doch wird sie zu ihm gerufen. Vivien fühlt sich in die Zeit zurück gesetzt. Damals in der Mittelschule konnte der Direktor sie auch nicht leiden und hat sie für Sachen bestraft, die sie nie angestellt hat. Doch leider konnte sich Vivien nie dagegen wehren, sonst hätte sie noch mehr Ärger bekommen. Auf den Weg zum Direktor begegnet sie den Uisusenus. Mrs. Uisusenu kommt Vivien mit einem wütenden Blick entgegen. „Was hast du schon wieder angestellt, dass wir zum Direktor gerufen werden? Er meint es wäre sehr wichtig, also sag schon, was ist los.“
 

Nun versteht Vivien überhaupt nichts mehr. „Ich weiß es selber nicht. Ich wurde auch so plötzlich zu ihn gerufen. Ich habe wirklich nichts angestellt.“ Mrs. Uisusenu will dies Vivien aber nicht glauben, da Vivien schon früher immer die Tatsachen vertuscht hat. Zu dritt gehen sie nun zum Direktor und treffen unterwegs auf Kenji. Auch er ist auf den Weg zum Direktor. Als Mrs. Uisusenu dies hört wirkt sie enttäuscht und wütend zu gleich. „Oh nein, Kenji. Nun hast du dich von Vivien anstecken lassen und machst auch schon Dummheiten. Dabei warst du immer so ein netter Junge. Wir dachten immer, dass Vivien sich nach dir ändert und nicht um gedreht. Vivien, das ist alles deine Schuld, dass Kenji nun auch Ärger bekommt.“
 

Vivien gibt es auf, sich zu verteidigen. Ihr würde doch so wieso keiner glauben. Beim Zimmer des Direktor angekommen, klopfen sie höfflich an und werden herein gebeten. „Guten Tag. Sie sind bestimmt Viviens Pflegeeltern, Mr. und Mrs. Uisusenu. Bitte setzen sie sich doch. Und Vivien und Kenji, bitte nimmt auch Platz.“, sagt der Direktor ganz höfflich. Die Vier nehmen Platz und der Direktor beginnt zu erzählen. „Nun, ich bin sicher, es war für sie ein großer Schock, dass sie hier herbestellt werden, ohne einen wirklichen Grund. Sicher haben sie gedacht, einer der Kinder hätte etwas angestellt. Aber so ist es nicht.“ „Endlich spricht es mal jemand aus.“, denkt sich Vivien und ihr Herz fühlt sich gleich wieder leichter an.
 

„Nun, der Grund warum sie hier sind, ist Folgendes: Hätten sie etwas dagegen, wenn die Zwei an einen Sportfest für Schulen teilnehmen?“ Die Uisusenus sind überfragt. Sie wissen nicht, was sie sagen soll. Es kommt so plötzlich. „Ich will es ihnen erklären. Diese Jahr ist wieder ein Sportfest, wo die besten Sportler aus der Schule in Einzeldisziplinen gegen ein andere antreten und Punkte sammeln. Leider benötigt man dafür eine Schülerin und einen Schüler. Und diese Zusammenstellungen hat uns die letzten Jahre gefehlt. Aber für diese Jahr haben wir Kenji und Vivien. Von daher könnte unsere Schule diese Jahr wieder teilnehmen. Jetzt ist nur die Frage, ob sie damit einverstanden wären.“ Vivien und Kenji können nicht glauben, was sie da hören. Sind sie wirklich die besten Sportler der Schule? Mrs. Uisusenu ist sehr glücklich, dies zu hören und umarmt abwechselnd Vivien und Kenji.
 

„Das ist ja eine tolle Nachricht. Man ich bin richtig stolz auf euch. Also, von mir aus könnt ihr ruhig teilnehmen. Wo ist den dieses Sportfest?“ „Es findet diese Jahr in Osaka statt. Und sie brauchen sich keine Sorgen um die Kosten zu machen. Wenn wir angemeldet sind, tragen die Sponsoren die Kosten für Hin- und Rückfahrt. Also, Vivien, Kenji, hättet ihr Lust?“ Für Vivien ist die Antwort klar. Sie springt auf und sagt: „Natürlich werde ich teilnehmen. Was fragen sie da noch so blöd? Sport ist das einzige, wovon ich in meiner letzten Schule überhaupt akzeptiert wurde. Ich werden den Sieg bringen.“ Vivien ist ganz Feuer und Flamme.

Kenji dagegen geht es gelassener an. „Ich nehme auch gerne teil. Besonders, weil ich noch nie in Osaka war. Auch wenn es mir nicht gerade gefällt, hier weg zu müssen, wo meine Eltern gerade ein Kind bekommen haben.“ Mr. Uisusenu greift Kenji auf die Schulter. „Keine Sorge mein Sohn. Wir können sie in der zwischen Zeit unterstützen, so lange du nicht da bist.“ Damit ist Kenji einverstanden und nickt zufrieden. „Gut, dann ist es beschlossene Sache. Ihr zwei werden an dem Sportfest teilnehmen. Hier sind noch zwei Formulare, die ihr ausfühlen müsst. Keine Angst, es ist nicht viel. Nur Name, Adresse, Alter, Klassenstufe und im Notfall Handicaps, wenn welche vorhanden sind.“ Kenji wusste zu erst nicht welche Adresse er angeben soll. Nach kurzem Überlegen, schreibt er beide Adressen hin. Seine Eltern sollten auch benachrichtig werden, falls ihm etwas passiert. „Wunderbar, ich habe zu danken. Eure Betreuer während der Reise wird Herr Takahi sein. Ihr kennt ihn bestimmt, er ist eurer Mathelehrer.“
 

Vivien und Kenji bekomme noch ihre Termine und dann können sie zurück in den Unterricht gehen. Vivien ist so stolz. Endlich mal ein Ort, der keinen schlechten Eindruck auf sie hat. Nun will Vivien ihr bestes geben. Sie will, dass ihre Schule stolz auf sie ist. Und auch Kenji hat genau diesen Gedanken. Er will sein beste geben. Der Tag der Entscheidung rückte nun immer näher und näher. Eines Morgen wacht Vivien auf und sie weiß, heute muss nicht in die Schule, sondern heute geht es nach Osaka. Sie zieht sich um, nimmt ihre Reisetasche und geht in die Küche. „So, heute ist dein großer Tag, Vivi-chan. Ich wünsche dir und Kenji viel Glück.“ „Danke. Dass wünsche ich uns auch. Wo ist denn Kenji? Seine Tasche ist schon unten.“ „Er telefoniert noch mit seinen Eltern. Er will sicher gehen, dass es ihnen und seiner kleinen Schwester gut geht. Er ist halt ein richtiger Familienmensch.“
 

Vivien weißt nicht, was sie sagen soll. So hat sie Kenji noch nie betrachtet. Dann kommt auch endlich Kenji runter, leg das Schnurrlosetelefon ins Ladegerät und geht in die Küche. „Vivien, wenn du fertig bist mit essen, lass uns endlich gehen. Herr Takahi wird bestimmt schon warten. Vivien nickt, und schlingt den Rest des Essen runter, Dann endlich machen sie auch auf den Weg zur Schule, wo der Fahrdienst sie abholen wird. An der Schule angekommen, treffen sie dort auch schon Herr Takahi. „Na ihr zwei, da seit ihr ja endlich. Seit ihr schon aufgeregt?“ Beide schütteln den Kopf. „Hier sind noch Schüler, die euch viel Glück wünschen wollen.“ Herr Takahi deutet auf Mikoto, Rico, Subaru, Takoto und Taiichi. Die Jungs gehen sofort zu Kenji und Mikoto zu Vivien.
 

„Vivi-san, ich wünsche euch viel Glück. Aber mehr wünsche ich mir, dass ihr gesund wieder kommt.“ Vivien kratzt sich am Hinterkopf. „Ja, dass hoffen wir auch.“ Mikoto kann die Tränen nicht mehr zurück halten und fällt Vivien um den Hals. Dann geht sie zu Kenji und umarmt ihn. Doch sie will nicht ihn nicht mehr los lassen. „Ich will nicht, dass ihr geht. Dann habe ich doch keiner Freund mehr hier. Bitte bleibt da.“ „Mikoto, dass geht nicht. Wir müssen gehen.“ Kenjis Jungs schaffen es dann, Mikoto von Kenji zulösen und sie wieder in die Schule zu schaffen, wo es gerade zur Stunde geklingelt hat. „Man, Mikoto kann wirklich ne Klette sein.“ „Stimmt, aber sie will ja nur, dass wir gesund wieder kommen.“ Dann endlich kommt der Fahrdienst. Kenji, Vivien und Herr Takahi steigen in das Auto, nachdem sie ihre Taschen verstaut haben und fahren los. Kenji und Vivien sind schon nervös. Wem werden sie wir dort wohl begegnen?
 

Nach einer nie enden Fahrt kommen sie endlich an. Sie stoppen vor einer Schule und steigen aus. Sie nehmen ihre Taschen und gehen zu der Schule. „Wir werden die nächsten Tage in der Schule wohnen. Die Zimmer sind so eingerichtet, dass jede Schule ein eignes Zimmer hat, dass man unter einander auch wieder teilen. Aber ich werde bestimmt bei den Kollegen im Lehrerzimmer schlafen. Ihr wollt bestimmt nicht mit euren Mathelehrer die nächsten Tage im einem Zimmer schlafen. Kenji und Vivien wollten gerade etwas sagen, als auf einmal ein Ball ihnen entgegen fliegt. Kurz vor ihnen kommt er zur Landung und liegt nun ganz planlos herum. „Hey du, Junge. Du mit den Kopfband, schieß mal den Ball zurück.“, ruft ein Junge im Sportdress zu Kenji. Dieser setzt seine Tasche ab, nimmt den Ball und kickt den Ball mit einen kräftigen Tritt zurück.
 

Der Ball fliegt zurück zu dem Jungen und er hat Probleme in zu fangen. „Wow, der Kick war stark.“ Dann rennt er zu Kenji hin. „Du hast einen starken Tritt drauf. Du musst einer der Teilnehmer sein. So wie ich. Mein Name ist Kay.“ Der Junge streckt Kenji seine Hand hin. „Hallo, ich bin Kenji. Und das hier ist Vivien, mein Begleitung und ebenfalls Teilnehmerin.“ Vivien schüttelt Kay die Hand. „Freut mich, dich kennen zu lernen Kay.“ Kay geht einige Schritte zurück und betrachtet Vivien und Kenji von oben nach unten. „Ich muss zugeben, ihr zwei seit wirklich zwei hübsche Menschen. Da kann man ja richtig neidisch werden.“ Kenji und Vivien werden leicht rot. Und für die zwei ist es nun so weit, sich in ihren Zimmer einzuquartieren. Sie nehmen ihre Taschen und folgen Herr Takahi in die Schule.
 

Kay schaut ihn nach. „Hach, die zwei sind echt zuckersüß. Da fällt mir die Auswahl ja richtig schwer. Ich werde es einfach mal bei den Beiden versuchen, vielleicht klappt es ja bei einem.“ Kenji und Vivien kommen in dem Zimmer an. „So ihr Zwei, dass ist eurer Zimmer. Wie gesagt, ich werde bei den andern Lehrer im Lehrerzimmer übernachten. Also, fühlt euch wie zu Hause.“ Herr Takahi geht und Vivien und Kenji schauen sich um. Ins Klassenzimmer wurden zwei Betten und zwei Garderoben rein gestellt. „Man, das ist aber groß, dafür, dass mir nur zu Zweit sind.“ „Stimmt, aber da sind wir wohl nicht die einzigen die so denken. Komm, lass uns auspacken, Vivien.“
 

Sie packen ihre Sachen aus und Vivien geht dann zum Fenster und schaut raus. Kenji geht zu ihr ans Fenster, streicht ihr über den Rücken, legt einen Arm um sie und gibt ihr einen Kuss an den Nacken. „Hey, was hast du denn? Wonach schaust du?“ Vivien schaut aus dem Fenster. „Es sind so viele Schüler hier. Da wird es schwer sein, den ersten Platz zu bekommen.“ Kenji umarmt Vivien. „Ach, was. Wir müssen einfach nur unser bestes geben, mehr als das können wir nicht machen.“ Die zwei schauen noch eine Weile aus dem Fenster, als Herr Takahi wieder ins Zimmer kommt. „Ihr zwei, geht euch umziehen. In wenigen Minuten wird das Sportfest eröffnet. Also, zieht euch um, ich warte unten auf euch.“
 

Kenji geht zu seiner Garderobe und holt seine Sachen raus. „Also, dann werde ich mich mal umziehen.“ Kenji zieht sich das Shirt aus und zieht sich das Sportdress drüber. „Was ist denn, Vivien?“ Vivien nimmt ihre Sachen und schaut Kenji an. „Nun, Kenji. Du musst dich umdrehen, sonst kann ich mich umziehen.“ Kenji versteht nicht, was das soll. „Ich soll mich rum drehen? Aber warum denn?“ Vivien schaut Kenji mit roten Kopf an. „Ich will es einfach, sonst kann ich mich nicht umziehen. Also dreht dich schon um.“ Kenji macht wie ihm gesagt. Vivien macht die Gardine zu und zieht sich um. „Und erst gucken, wenn ich es dir sage.“ „Ja ja ja, aber beeil dich.“
 

Als Vivien fertig ist, klopf sie Kenji auf die Schulter. „Komm lass uns runter gehen.“ Kenji fasst nach Viviens Hand. „Na gut, auch wenn ich diese Theater eben nicht verstanden habe.“ Die beiden gehen runter zu Herr Takahi. „Da seit ihr zwei ja endlich. Kommt, ich zeige euch die Sportplätze.“ Herr Takahi führt die Beiden rum. „Also, die Schule hat zwei Sportplätze. Auf dem einen finden die Disziplinen für die Jungs statt und auf den andern die für die Mädchen. Habt ihr verstanden?“ Die Beiden nicken. „Wir gehen jetzt zu dem Sportplatz für die Jungs. Dort wird der Direktor die Spiele eröffnen. Und es geht damit los, dass die Jungs Fußball spielen werden.“

Kenji lässt einen Jubel raus. „Yes, Fußball. Es geht schon einmal gut los.“ Beim Sportplatz angekommen, bekommen Vivien und Kenji ihre Startnummern. Dann ist es endlich so weit, der Direktor hält die Rede und der Wettkampf ist eröffnet. Die Jungs werden in Mannschaften aufgeteilt. Und Kenji kommt mit einem Bekannt zusammen in eine Mannschaft. Und zwar mit Kay. Dieser freut sich natürlich unheimlich darüber und fällt Kenji fast um die Hals. „Wow, Kenji. Ich kann es nicht fassen. Wir sind zusammen in einer Mannschaft?“ „Ja, das ist doch toll, oder? Dann wird unsere Mannschaft, ja ganz leicht gewinnen.“ Insgesamt sind es 4 Mannschaften geworden. Und es wird nach dem K.O Prinzip gespielt. Der verliere scheidet aus.
 

Kenjis Mannschaft spielt zuerst. Herr Takahi und Vivien schauen zu und Vivien bemerkt ein sofort. Und zwar dass hier alle Mädchen für Kenji schwärmen. Alle finden diese blonden Jungen mit der Nummer 25 super süß. Und Kenji spielt auch nicht schlecht. Zusammen mit Kay schafft er ein Tor nach dem anderem. Kenjis Mannschaft gewinnt das Spiel. „Hey, Kay. Toll gespielt.“ Kay nickt. „Genau, hast recht.“ Kenji streckt Kay die Hand hin, doch dieser gibt Kenji lieber einen Klaps auf den Hintern. „Man, der ist ja richtig schön und knackig. So gefallen mit die Hintern von Jungs.“ Kenji schaut Kay verwirrt an. „Wa... was meinst du damit?“ „Tja, Kenji. Wie soll ich sagen. Du gefällst mir. Sogar sehr. Du bist genau mein Typ.“ Kay zwinkert Kenji entgegen und dieser bliebt einfach nur stumm stehen.
 

Vivien kommt zu den Beiden. „Hey ihr, dass war ein tolles Spiel. Ihr seit im Finale.“ Vivien bemerkt das Schweigen zwischen den Zwei. Doch da dreht sich Kay zu Vivien und beginnt mit ihr zu flirten. „Hallo Vivien. Ich freue mich schon dich mal in Aktion zusehen. Dein athletischer Körper bewegt sich bestimmt ganz grazil bewegen wenn du erst los rennst.“ Kenji kann es nicht fassen. Kay flirtet mit seiner Freundin. Er geht zwischen sie. „Hey, sag mal, was soll das hier eigentliches alles? Zu erst mich und jetzt Vivien.“ Kay beginnt zu kichern. „Na gut, euch kann ich es ja sagen. Ich bin bi. Ich stehe auf beides.“ Vivien und Kenji fällt die Kinnlade runter. „Tja, und ihr zwei seit genau mein Typ. Und ich dachte mir mal, ich baggere euch mal an, vielleicht klappt es ja.“ Kenji kann nicht glauben was er da hört. Ein Kerl hat sich in ihn verguckt. Das ist ihm unangenehm und peinlich zugleich. Vivien ist es eher egal.
 

„Achso, aber ich muss dich enttäuschen. Leider bist du nicht mein Typ Kay, und von daher habe ich keine Lust von dir angebaggert zu werden. Aber irgendwie bist du mir schon Sympathisch.“ Hört Kenji da richtig? Sympathisch? Ihm ist Kay auf einmal so unheimlich. Aber warum nur? Weil sie beide Kerle sind und Kay sich in ihn verguckt hat? Kenji weiß es einfach nicht. Aber Vivien scheint sich gut mit ihm zu vertragen. „Naja, für die Dauer, wo wir hier sind, kann ich mich bestimmt mit ihm vertragen.“, denkt sich Kenji, auch wenn er sich doch unsicher ist. Gerade als Kenji etwas zu Kay sagen will, ist das Finalespiel im Fußball dran. Der Anstoß wird gemacht und das Spielt läuft. Kenjis Mannschaft entscheidet das Spiel für sich und kaum ist das Spiel zu ende, neigt sich auch der Tag zum Ende. Die Schüler und Betreuer werden gebeten sich in die Zimmer zu begeben.
 

Kenji kann diese Nacht nur schwer schlafen. Die ganze Zeit fliegt ihm Kay durch den Kopf. „Verdammt, warum denke ich nur an diesen Kerl? Man, ich bin doch mit Vivien zusammen. Ich liebe sie doch.“ Irgendwann geht er zu Vivien und krabbelt zu ihr ins Bett. „Hey, Kenji, was soll das?“ „Tut mir leid. Aber darf ich heute bei dir schlafen? Bitte, sonst laufe ich Amok.“ „Aber warum denn?“ „Ich brauche dich einfach. Ist das denn verboten?“ „Hast wohl Schiss wegen morgen.“ „Vielleicht. Weißt nicht. Darf ich nun?“ Vivien lag noch nie neben Kenji. „N... na gut. Aber wehe du grabscht in der Nacht nach mir. Sonst gibt es zwei blaue Augen.“ „Natürlich, ich werde mich beherrschen, aber ich darf doch den Arm um die legen, oder?“ „Hmm... na gut. Und jetzt sei ruhig ich will schlafen.“ Kenji nickt und beruhigt sich.
 

Am nächsten Morgen ist es nun so weit. Das Sportfest geht los. Jeder Schüler muss Punkte in den Einzeldisziplinen sammeln. Und Kenji kann sich sogar sehr gut auf das Sportfest konzentrieren. Er hat die Sache mit Kay schon wieder komplett vergessen. Auch Vivien konzentriert sich komplett auf das Sportfest. Und das nicht mal so schlecht. Beide schaffen es, sehr viele Punkte zusammeln. Jeden Tag überraschen sie die Mitstreiter wieder. Und der letzte Tag ist dann wohl der Leichteste. Sie haben schon so viele Punkte, dass sie keiner an diesen letzten Tag mehr überholen könnte. Und das freut sie natürlich. „Mann, heute könnten wir überall sogar als letzte durchs Ziel laufen oder den letzten Platz machen. Uns würde keiner mehr überholen.“
 

„Stimmt, ich hätte nie gedacht, dass wir es wirklich schaffen, so viele Punkte zusammeln. Ich frage mich, wie viele Punkte Kay gesammelt hat. Seit dem Fußballspiel habe ich ihn mehr gesehen.“ Jetzt wo es Vivien erwähnt, fällt es auch Kenji auf. „Keine Ahnung, aber wenn ich nachher auf dem Sportplatz bin, werde ich ihn mal suchen gehen. Einverstanden?“ Vivien schaut Kenji an. „Ich habe das Gefühl, du magst ihn irgendwie nicht.“ „Na ja, dass will ich nicht sagen. Ich weiß nur nicht was ich machen soll. Er ist ein Kerl, der sich im mich verliebt hat.“ Vivien rückt näher an Kenji ran. „Kenji, du liebst mich doch, oder?“ „Natürlich liebe ich dich. Warum fragst du das?“ „Dann sag es doch einfach Kay. Ich bin mir sicher, er wird es verstehen. Und dann hört bestimmt auch dein seltsames Gefühl auf.“
 

Kenji kratzt sich am Hinterkopf. „Ja, du hast wohl recht. Danke Vivien.“ Kenji gibt Vivien einen zarten Kuss, der von ihr erwidert wird. Dann müssen sich die zwei wieder von einander trennen. Kenji geht zum Sportplatz. Noch fünf Disziplinen. Er muss Kay einfach finden und mit ihm reden. Doch keine Chance. Er findet ihn einfach nicht. Nach der letzten Disziplin hat er die Hoffung schon fast auf gegeben. Doch da kommt ihm Kay entgegen gerannt. „Hallo Kenji. Endlich sehe ich dich auch mal wieder. Wollen wir Vivien anfeuern gehen? Bei ihr beginnt gleich der Hindernislauf.“ Kay nimmt Kenji an die Hand und zerrt ihn zu dem anderem Sportplatz. Die Läufer stehen am Start und machen sich bereit. Unter ihnen ist auch Vivien.
 

Kenji schaut zu Vivien, dann zu Kay und dann wieder zu Vivien. „Kay, ich muss dir was sagen.“ „Kein Problem Süßer, was gibt es?“ „Könntest du bitte aufhören mit mir zu flirten. Ich stehe nicht auf Jungs und außerdem liebe ich Vivien. Wir sind sogar zusammen, verstehst du? Ich fühle mich bei all dem nicht wohl.“ Kay versteht, was Kenji meint. „Kein Problem, dass mache ich doch gerne. Und dass ihr zwei zusammen seit, habe ich mir schon gedacht. Euch hat was magisches verbunden.“ Kenji versteht nicht, was Kay meint und wird leicht rot im Gesicht. Aber er ist froh, dass das Problem mit Kay nun gelöst ist. Den letzten Lauf gewinnt Vivien und damit stehen Vivien und Kenji als Gewinner fest. Es gibt ein großes Fest für die Gewinner. Das nächste Sportfest findet also in ihrer Schule statt.
 

Aber nun ist es Zeit nach Hause zufahren. Beide sind sehr erschöpft und sie sind froh, dass das Wochenende dazwischen liegt. Am Montag geht es wieder in die Schule und die Zwei werden von allen bejubelt und gratuliert. Jeder feiert Kenji und Vivien. Für Kenji kann es nicht besser werden, wenn der Lehrer da nicht einen neuen Schüler vorstellt. Es ist Kay. Er besucht ab heute die selbe Schule und sein Platz ist genau neben Kenji. „Oh mein Gott. Da ist wieder dieses Gefühl.“ Und das kommt nicht von ungefähr. Denn Kay flirtet wieder mit ihm und fasst ihn auch ab und zu ans Knie. „Kay, was soll das? Was ist wenn uns jemand sieht.“ „Keine Angst, uns wieder keiner sehen. Und du bist so süß, da kann ich mich nicht zurück halten. Und das zählt auch für Vivien.“ In Kenjis Kopf dreht sich alles. „Lass es ein Traum sein. Bitte, lieber Gott.“ Und seitdem ist Kay ins Kenjis Klasse und auch sein Konkurrent.

Schock für Vivien

Das Kenji seine AGs hat, läuft Vivien heute alleine nach Hause. Sie schlendert regelrecht nach Hause. Doch auf einmal bleibt sie stehen. Es steht ein Krankenwagen vor ihr. Und sie steht genau vor ihrem Zuhause. Vivien bekommt ein unwohles Gefühl und rennt rein. „Hey, was ist denn hier los? Was ist denn passiert?“ Vivien schaut sich um und findet Mrs. Uisusenu weinend auf dem Sofa im Wohnzimmer. „Wa... was ist denn hier los? Warum ist der Krankenwagen hier?“ Mrs. Uisusenu blickt auf und schaut zu Vivien. „Es ist ... Akasaki.“ Vivien versteht nicht wirklich. „Was ist dem mit ihm? Was hat er denn?“ „Er... hatte eine Herzattacke. Er ist ganz blass geworden und ist auf einmal umgekippt. Der Arzt untersucht ihn und ich bin mir sicher, dass er mit ins Krankenhaus muss.“
 

Vivien weiß nicht was sie sagen soll. Sie beginnt zu zittern und setzt sich auch auf das Sofa. „Das darf nicht wahr sein? Warum so plötzlich?“ „Ich weiß es nicht Vivien. Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich werde mit ihm ins Krankenhaus gehen. Ich kann meinen Mann jetzt nicht alleine lassen.“ Vivien versteht es. Sie konnte Kenji damals auch nicht allein lassen. Ein Sanitäter kommt ins Wohnzimmer. „Mrs. Uisusenu, der Zustand ihres Mannes sieht nicht besonders gut aus. Wir müssen ihn mit nehmen, denn hier fehlen uns die Geräte. Wenn sie mit kommen wollen, bitten wir sie in den Krankenwagen zu steigen.“ Mrs. Uisusenu schaut zu Vivien und streicht ihr durchs Haar. „Sei so lieb, und warte auf uns. Du musst es Kenji nicht erzählen, wenn du es nicht schaffst, er wird es verstehen.“
 

Mit Tränen in den Augen nickt Vivien und Mrs. Uisusenu geht mit dem Sanitäter mit. Vivien bleibt noch eine Weile auf dem Sofa sitzen. Sie kann es nicht fassen. Mr. Uisusenu hatte wirkliche eine Herzattacke? Vivien greift sich an den Kopf. Sie kann es nicht fassen. Und dann so plötzlich. Vivien laufen die Tränen über das Gesicht. Sie kann nicht mehr. Sie steht auf und rennt zurück zur Schule. Sie muss jetzt bei Kenji sein. Bei der Schule angekommen, rennt sie durchs Schulhaus. Sie weiß nicht, wo Kenji jetzt hat. Aber sie hofft, ihn bald wieder zu finden. Doch dann rennt sie in jemanden rein. Und dieser jemand muss aus gerechtet Kizuna sein. Diese schaut sie mit finsterem Blick an. „Was zum Kuckuck machst du hier? Du hast doch keine AGs also verschwinde.“ Vivien schaut Kizuna mit tränenden Blick an. „Lass mich bloß in Ruhe. Du bist die Letzte die ich heute sehen will.“
 

Kizuna bemerkt diesen verheulten Blick. „Ah, das Baby heult rum. Was ist los. War Kenji etwa fies zu dir? Na ja, dass überrascht mich nicht. Du hast es nicht anderes verdient.“ Kizuna beginnt frech zu lachen und Vivien würde ihr am liebsten an den Hals fallen. Doch Vivien kann sich beherrschen und geht an Kizuna vorbei. Doch diese packt sie am Arm. „Moment mal, wo willst du hin, du Heulsuse? Glaub ja nicht, dass ich dich jetzt gehen lasse. Jetzt, wo du endlich gemerkt hast, dass Kenji dich nicht mag.“ „Kenji und ich hatten keinen Streit. Aber, warum sage ich es dir? Du hörst mir doch eh nicht zu.“ Dies hört Kizuna nicht gerne und drückt Vivien an die Wand.“ Hört mal du kleines Luder, Kenji gehört mir, klar? Und ich werde heraus finden, warum du hier bist. Denn es muss etwas mit Kenji zu tun haben.“
 

In diesem Moment kommen Kizunas Mädchen um die Ecke. „Mädels, hier ist jemand, der mal ein ordentliche Strafe bekommen sollte. Los, helft mir.“ Die Mädchen versammeln sich um Vivien und jede von ihr packt Vivien am Körper. Vivien versucht sich zu wehren, doch es sind einfach zu Viele. Vivien schafft es nicht. „Wo willst du mit mir hin, Kizuna?“ „Das wirst du gleich sehen. Das ist deine gerechte Strafe, weil du mir Kenji weg genommen hast. Vivien wusste doch, dass sie gegen eine Wand redet. Kizuna hört ihr einfach nicht zu. Sie sieht dann, das Kizuna die Tür zu einem Zimmer öffnet, erkennt aber nicht, welches es ist. Aber Vivien ist unwohl.

Sie brüllt und ruft, sie hofft, dass sie jemand hört. Und sie ist es auch. „Kizuna. Hört sofort damit auf.“ Die Mädchen lassen Vivien sofort los, als sie diese Stimme hören und Vivien fällt unsanft auf den Boden auf. Ihr Rücken schmerz durch den Sturz. Kizuna dreht sich zu der Stimme. „Kenji, schön dass du da bist. Wir haben gerade über dich gesprochen.“ Vivien dreht sich auf den Bauch und hält sich schmerzend den Rücken. Kenji schaut Kizuna wütend an. „Ach wirklich, was ich da aber eben gesehen habe, sah aber nicht danach aus, dass du dich mit ihr unterhältst.“ Kizuna versucht sich raus zu reden, aber Kenji hört ihr eh nicht zu. Er geht an ihr vorbei und beugt sich zu Vivien runter. „Was machst du denn hier? Du hast doch schon aus.“
 

Erst jetzt schaut Vivien ihn in die Augen und er bemerkt ihre vertränten Augen. „Ich muss mit dir reden Kenji, bitte hör mich an.“ Kenji schaut sie erschrocken an. An ihrer Stimme hat er gemerkt, dass etwas nicht stimmt. In diesem Augenblick kommt Rico angerannt. „Kenji, der Trainer wartet, los komm.“ Kenji schüttelt den Kopf. „Sag dem Trainer, ich werde nicht kommen, es ist etwas wichtiges dazwischen gekommen.“ Kenji hilft Vivien auf, die immer noch Schmerzen im Rücken hat. „Ähmm... na gut.“ Rico geht wieder und lässt die kleine Gruppe zurück. „Geht es wieder Vivien, kannst du laufen?“, fragt Kenji und bemerkt Kizuna gar nicht mehr. Diese ist natürlich total wütend. „Moment mal Kenji, du kannst doch nicht einfach deine AG schwänzen wegen der da. Das ist nicht gerecht.“
 

Kenji wendet sie zu Kizuna. „Es muss etwas wichtiges sein, deswegen ist Vivien her gekommen. Ich merke es an ihren Blick, von daher ist es sehr wohl fair, dass ich jetzt gehe. Das ist halt etwas, Kizuna, was du noch lernen solltest.“ Kenji nimmt Vivien an die Hand und verlässt die Gruppe. Kizuna ist sauer uns hämmert gegen die Wand. „Dieses verdammte Biest. Aber das nächste mal wird ihr Kenji nicht helfen können.“ Kenji versucht in der zwischen Zeit, Vivien zu beruhigen. Er legt einen Arm um sie und drückt sie an sich. „Schhh.... es ist gut. Ich bin ja bei dir.“ Vivien laufen wieder die Tränen über das Gesicht. „Es tut mir leid, das ich dich gestört habe.“ „Ach was, dass ist in Ordnung. Aber willst du mir nicht endlich sagen, was los ist?“ Vivien läuft langsamer und drückt sich mehr an Kenji ran. „Es ist wegen Mr. Uisusenu.“ „Was ist dem mit ihm?“ „Er... hatte einen Schlaganfall und liegt jetzt im Krankenhaus.“ Kenji bleibt stehen und schaut Vivien erschrocken an. „Ist... das wahr?“
 

Vivien nickt und sie klammert sie mehr an Kenji ran. Kenji kann ich glauben, was er da hört. „Aber, heute früh war er noch so munter. Kein Anzeichen für eine Attacke und jetzt das. Das kann nicht wahr sein. Dass muss ein Lüge sein.“ Kenji bekommt nun auch das Zittern in der Stimme und seinen Augen laufen auch rot an. „Aber es ist wahr. Ich habe den Krankenwagen gesehen. Und Mrs. Uisusenu hat mit mir darüber gesprochen.“ Ihre Schritte sind jetzt sehr langsam und die zwei brauchen länger als gewöhnlich für den Nachhauseweg. „Ich werde zu ihm gehen. Ich muss ihm im Krankenhaus besuchen gehen.“, meint Kenji und ist dabei die Schlüssel für sein Motorrad zu holen. „Ich werde nicht mit kommen Kenji. Ich bleibe hier.“ Als Kenji dies hört dreht er sich zu Vivien um.
 

„Wie bitte? Du willst hier bleiben. Dein Pflegervater liegt im Krankenhaus und du willst hier bleiben.“ „Kenji, ich muss da bleiben, versteh doch.“ „Natürlich musst du hier bleiben. Bestimmt auch aus einem egoistischen Grund. Vivien, ich versteh nicht, was hier ab geht. Zu erst kommst du mit voll geheulten Gesicht zu mir in die Schule um mir zu sagen, was passiert ist und nun willst hier bleiben, weil du zu feige bist. Na tolle Pflegetochter bist.“ Kenji ist wirklich sauer auf Vivien und diese auf ihm. Sie schubst ihm zurück und rennt die Treppe hoch. „Ok, ich bin eine schlechte Pflegetochter, aber das wird meine Meinung nicht ändern. Ich werde ihn nicht besuchen kommen. Und kein Mensch auf dieser Welt, wird meine Meinung deswegen ändern, kapiert? Auch du nicht.“
 

Dann geht sie in ihr Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Kenji schaut ihr hinter her. „Dafür habe ich kein Verständnis. Wie kann jemand nur ein Mensch so egal sein?“ Dann geht er zu seinem Motorrad, setzt sein Helm auf und fährt zum Krankenhaus. Dort angekommen, fragt er nach dem Zimmer von den Uisusenus. Er findet es und tritt ein. Dort findet er Mrs. Uisusenu, die vor dem Bett ihres Mannes sitzt. „Wie geht es ihnen?“ „Mir geht es ganz gut, Kenji. Aber ich mache mir Sorgen um Akasaki. Der Arzt meint, dass er vielleicht nicht durch kommen wird, wenn er noch einen Attacke bekommen wird.“ „Ist er wieder aufgewacht?“ „Nein, seit der Attacke schläft er und dass macht mir Angst.“ Kenji geht zum Fenster. „Vivien wollte wohl nicht mit kommen.“ „Nein, sie hat sich geweigert. Sie meint, kein Mensch würde sie hier her bringen können.“„Ja, dass war klar. Ich verstehe sie.“ Kenji dreht sich zu Mrs. Uisusenu. „Was meinen sie damit?“ „Weißt du, die letzten und klaren Bilder die Vivien von ihren Eltern hat, sind die im Krankenhaus, worauf sie bald gestorben sind. Diese Bilder hinter lassen Narben in der Seele einer 6 jährigen. Vivien könnte es nicht ertragen wieder jemanden schwer verletzt im Krankenhaus liegen zu sehen.“ Kenji versteht. „Weißt du Kenji, wenn Vivien meinen Mann jetzt hier so liegen sehen würde, könnte es passieren, dass sie es nicht verkraften könnte. Im schlimmsten Fall könnte sie ein Nervenzusammenbruch bekommen. Es wäre einfach zu viel für sie.“ Kenji greift sich an den Kopf. „Ich Idiot. Entschuldigen sie Mrs. Uisusenu, aber ich muss wieder zurück. Ich habe so eben den größten Fehler meines Lebens gemacht.“
 

Mrs. Uisusenu hat gar nicht die Zeit nach zu fragen, da ist Kenji schon wieder weg und fährt mit seinem Motorrad weg. Zuhause angekommen, geht er gleich zu Vivien ins Zimmer. Sie liegt auf dem Bett und schläft. Er nähert sich ihr und streicht ihr durchs Haar. Weil sie nicht reagiert, beugt er sich zu ihr runter und will sie küssen. Doch da wacht sie auf und knallt Kenji ihr Kopfkissen an den Kopf. „Was machst du hier? Warst ja nicht gerade weg.“ „Stimmt, dass war ich. Sei doch froh, dann bist du nicht mehr alleine.“ „Wenn du mich so dumm voll labberst, bleibe ich lieber alleine.“ Kenji hebt das Kissen auf und legt es auf das Bett. „Mrs. Uisusenu hat mir den Grund erklärt, warum du nicht gehen wolltest.“ Vivien schaut Kenji von der Seite an. „Ach wirklich?“ „Ja, und es tut mir auch leid. Ich weiß doch wie viel du durch machen musstest. Es hätte mir klar sein sollen.“
 

Kenji fällt auf die Knie. „Kannst du mir noch einmal verzeihen?“ Vivien schaut Kenji an. Doch dann beugt sie sich zu ihm runter. „Es ist nicht deine Schuld. Aber verstehe doch, dass ich einfach nicht über alles automatisch reden kann. Es tut mir ja leid, dass du alles durch meine Pflegeeltern erfährst, aber verstehe doch auch mal meine Lage.“ Kenji drückt Vivien an sich. „Ich versteh es. Und ich will dir nie mehr weh tun.“ Vivien kuschelt sich an Kenji ran. „Du bist der erste Mensch, den ich im Krankenhaus besucht habe. Ich musste einfach bei dir sein. Ich hätte auch den Zusammenbruch akzeptiert. Hauptsache ich konnte bei dir sein.“ Kenji versteht und drückt sie mehr an sich. „Wie hast du Mr. Uisusenu als letztes gesehen?“, fragt Kenji Vivien. „Das war heute früh. Er war gut gelaunt und hatte den ganze Morgen schon ein Lachen auf dem Gesicht. Und dass ist mir wichtig. Genau so will ich ihm in Erinnerung haben. „Verstehe ich.“ „Ich habe Mr. Uisusenu nie mit >Vater< angesprochen. Dabei wolltet er es früher immer, als sie mich aufgenommen haben. Glaubst du, dass wird er mir verzeihen?“ Kenji streicht ihr durchs Haar. „Natürlich wird er dir verziehen. Denn du bist seine Tochter. Wenn auch nicht seine Richtige. Und es nicht wichtig, wie man einem Menschen nennt, sondern, was man für ihn empfindet.“ Während die Beiden sich unterhalten, erliegt Mr. Uisusenu seiner zweiten Herzattacke. Doch dies werden die Zwei erst später mit bekommen.

Der Nervenzusammenbruch

Gestern ist Mr. Uisusenu gestorben. Das hat natürlich eine Lücke hinter lassen. Und Schmerzen. Vivien kann sich in der Schule gar nicht konzentrieren. Sie schriebt nicht einmal von der Tafel ab. Sie träumt vor sich her. Und dies merkt natürlich Mikoto und schubst ihre Freundin an. „Hey, Vivi-san, was hast du denn? Was ist mit dir los?“ „Nichts, nichts. Es geht mir gut. Wirklich.“ Mikoto will weiter fragen, doch leider kommt sie nicht dazu, weil der Lehrer sie verwarnt hat. Auch Kenji kann sich nicht konzentrieren. Zwar schreibt er von der Tafel ab, aber wirklich dem Unterricht verfolgt er nicht. Und Kay stört das irgendwie. „Kenji, du hast doch etwas. Was ist los?“ „Kay, ich weiß nicht, ob ich mit dir drüber reden kann. Es hat was mit Vivien zu tun. Und ich weiß nicht, ob sie damit einverstanden ist, wenn ich es dir sage.“
 

„Hattet ihr zwei etwa Streit?“ „Nein, dass nicht. Ach weißt du Kay, wir gehen nachher einfach zusammen zu Mikoto und Vivien. Da wird dir dann alles erklärt.“ „Na gut, aber ich will euch zu nichts zwingen.“ Doch Kenji konzentriert sich nicht weiter. Er macht sich Sorgen um Vivien. Er kann sich noch gut erinnern, wie sie dich Nachricht bekommen haben. Sie waren zusammen in ihrem Zimmer, als auf einmal das Telefon klingelte. Sie gingen runter, nahmen ab und Mrs. Uisusenu erzählte ihnen von der schlechten Nachricht. Vivien konnte es nicht glauben und fiel auf die Knie, das Gesicht in die Hände begraben. Kenji wollte sie in den Arm nehmen, doch Vivien drückte ihn weg und lies ihn nicht mehr sich ran. Sie wollte Kenji jetzt nicht in ihrer Nähe haben. Und Vivien hatte auch heute früh nicht beruhigt.
 

In der Pause gehen Kay und Kenji die Mädels suchen. Aber sie finden nur Mikoto, die den Beiden gleich um den Hals fällt. „Kenji-kun, Kay-kun, schön dass ihr da seit. Ich habe euch schon gesucht.“ „Wo ist Vivien?“ „Sie wollte alleine sein. Sie hat sich in die Toilette eingeschlossen.“ Kenji hat so etwas befürchtet. „Kay, Mikoto, ich werde es euch erzählen, auch wenn mich Vivien vielleicht, deswegen hassen wird. Aber nicht hier. Kommt raus mit auf den Hof, wir werden uns einen Platz suchen, wo wir uns ungestört unterhalten können.“ Kay und Mikoto folgen Kenji auf den Hof. Dort finden sie einen Platz unter zwei Bäumen, wo sie sich setzen und sich ungestört unterhalten können. „Also, jetzt erzähl schon, Kenji-kun, was ist hier los.“ Kenji fällt kurz inne und dann erzählt er es ihnen. „Gestern ist Mr. Uisusenu an einem Schlaganfall gestorben.“
 

Mikoto fällt sich den Mund zu und Kay sitzt nur entsetzt da. „Das arme Ding. Kein Wunder, dass ihr so komisch drauf seit.“ „Stimmt, arme Vivi-san. Nicht nur, dass sie ihre richtigen Eltern brutal verloren hat, jetzt auch noch ihren Pflegevater.“ Kay schaut Mikoto verwirrt an. „Brutal verloren? Ich dachte sie wären durch einen Unfall gestorben, zumindest hat dies Kenji so erzählt.“ Mikoto ist so fertig, dass sie Kay einfach die Wahrheit erzählt und Kenji versucht sie zurück zuhalten. „Nein, Kay-kun. Viviens richtige Eltern wurden brutal von einer Organisation umgebracht.“ Kenji fasst sich an de Kopf. „Zu spät.“ Und Mikoto wird jetzt erst klar, was sie gemacht hat. Kays Blick wird noch verwirrender. „Wow, dass ist echt krass.“ Mikoto schaut Kay von der Seite an.
 

„Wie denkst du jetzt über Vivi-san?“ „Keine Ahnung. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie mal so etwas durch machen musste. Da ist der Tod ihres Pflegevaters natürlich sehr schwierig zu bearbeiten.“ Kenji mischt sich mit ein. „Aber, dieser Tod ist anders. Denn dieses mal ist jemand durch eine Krankheit gestorben. Und ich dachte, Vivien würde dadurch kein schlechtes Gewissen bekommen. Aber es macht sie trotzdem sehr fertig. Und ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Kenji wirkt nachdenklich. „Geht mir genau so, Kenji-kun. Aber Vivien ist nun mal nicht Person die gerne redet. Das weißt du doch. Lieber leidet sie.“ Kenji nickt. „Ich kenne sie zwar noch nicht so lange, aber ich bin mir sicher, sie wieder.“, meint Kay.
 

Das hofft Kenji so sehr. Er kann es nicht verstehen, warum sie ihm weg gedrückt hat. „Hey, Kenji-kun. So weit ich weiß, haben wir doch wieder gemeinsam aus. Willst du vielleicht alleine mit ihr nach Hause gehen?“ Kenji schaut Mikoto fragend an. „Willst du nicht mit ihr reden?“ „Nein, nein. Es ist schon in Ordnung so. Dir hat sie früher schon immer alles früher erzählt.“ „Na gut, wenn du meinst.“ Kenji hofft so sehr, dass sich Vivien wieder beruhigt hat. Kenji ist in Gedanken die ganze Zeit bei Vivien. Würde Kay ihm im Unterricht nicht helfen, würde sogar auffallen, dass er gar nicht richtig dabei ist. Dann endlich ist die letzte Stunde zu Ende. Kenji geht auf den Hof und wartet auf Vivien. Diese er scheint dann auch endlich. Kenji geht zu ihr. „Hey, Vivien. Lass uns zusammen nach Hause gehen.“ Vivien schüttelt den Kopf. „Nein, ich werde jetzt zu Alex ins Café gehen.“ „Verstehe. Soll ich mit kommen?“ „Ähmm.. nein, ich will mich mit ihr allein unterhalten. Ich hoffe, dass stört dich nicht.“
 

Kenji ist enttäuscht. „Na gut, aber komm nicht all zu spät nach Hause.“ Vivien nähert sich Kenji und gibt ihn einen Kuss auf die Wange. Dieser Kuss kommt für Kenji so plötzlich. Die ganze Zeit geht sie ihm aus den Weg und nun das. Er schaut weg und Vivien versteht nicht, was mit ihm los ist. Vivien hat des Gefühl, von Kenji ab geblockt zu werden. Doch sie muss jetzt gehen. Sie muss zu Alex. Mit Tränen in den Augen rennt sie zu dem Café, wo Alex arbeitet. Alex sieht Vivien. „Hallo Vivi, was machst du denn hier? Und dann auch noch alleine.“ „Alex, ich will mit dir reden. Hast du kurz Zeit?“ „Sicher doch. Aber setzt dich erst einmal, ich muss noch fertig bedienen.“ Vivien sucht sich einen Platz und Alex setzt sich zu ihr. „Also, Kleine, was hast du denn?“ Vivien schafft es zur erst nicht, etwas zu sagen. „Mr. Uisusenu ist gestern gestorben.“
 

Vivien laufen die Tränen über das Gesicht. Alex greift nach ihren Schultern. „Vivi, dass tut mir leid. Wie ist es denn passiert?“ „Er hatte eine Herzattacke. Er ist im Krankenhaus gestorben.“ Alex rückt näher an Vivien ran. „Das ist echt schlimm.“ „Stimmt, dass ist es, aber das ist nicht mein eigentliches Problem. Meine Freunde werden mir bestimmt drüber weg helfen und du bestimmt auch. Aber worüber ich eigentlich mit dir reden will, ist Kenji.“ „Kenji? Aber warum denn?“ „Kenji und ich sind zusammen.“ „Wirklich? Und warum wusste ich nichts davon?“ „Das ist doch egal. Ich versuche hier einen Rat von dir zubekommen.“ „Ja, ist gut, ich verstehe ja. Welches Problem hast du denn?“ „Ich glaube, er ist irgendwie sauer auf mich. Als wir die Nachricht über Mr. Uisusenus tot erfahren haben, bin ich ihm aus dem Weg gegangen und habe ihn sogar weg geschubst. In der Schule hat er nicht einmal nach mir gesucht. Sonst will er immer bei mir sein, egal ob ich ihn sehen will oder nicht. Und vorhin hat er meine Kuss abgeblockt.“
 

„Aua, dass tut weh.“ „Ja, ich weiß. Alex, ich habe Angst, dass ich Kenji verlieren werde. Ich habe aus einer Schrecksituation gehandelt. Ich liebe Kenji. Ich will nicht, dass er mich verlässt.“ Alex drückt ihre Cousine an sich. „Vivi, du musst einfach mit ihm reden. Das ist das Einzige, was ich dir vorschlagen kann.“ „Aber, was ist, wenn er wirklich sauer auf mich ist und mich verlassen will? Kenji ist sehr beliebt bei den Mädchen, er wird sehr leicht eine neue finden.“ „Vivi, höre auf so zu reden. Kenji liebt dich, da bin ich mir sicher. Ihr werdet euch wegen einem kleinen Streit doch nicht gleich trennen. Auch ihn hat der Tod von Mr. Uisusenu sehr mit genommen. Auch er braucht Zeit, um es zu verarbeiten.“ „Meinst du dass ernst?“ „Ja, Vivi. Und jetzt geh lieber, denn sonst kannst du nicht mit ihm reden. Und das wäre schade. Jetzt wo dich endlich mal verliebt hast.“ Vivien wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ich werde dich anrufen und sagen was dabei raus gekommen ist.“ „Danke Vivi, und falls Kenji mit dir Schluss macht, werde ich ihn umbringen. So viel kann ich dir sagen.“ Vivien nicht und macht sich auf den Nachhauseweg.
 

Bei einer Ampel bleibt Vivien stehen. Sie bemerkt einen Mann neben sich. Er schaut sie durch seine Sonnenbrille an und Vivien schaut zurück. Ihre Blicke kreuzen sich. Als die Ampel auf grün umspringt, geht Vivien nicht über die Straße, sondern folg dem Mann. Er biegt nach wenigen Häusern in eine Gasse ein. „Du bist ganz schön mutig, mir zu folgen, Vivien. Dich dachte wirklich, du bist schlauer.“, sagt der Mann, der die Brille abnimmt. Er gibt sich als Pyro zu erkennen. „Und du bist auch sehr mutig. Was ist wenn die Polizei dich erkannt hätte?“ „Die Polizei hätte mich nicht einmal gefunden, wann ich mit einem Schild auf dem Rücken durch die Stadt gelaufen wäre.“ Die Beiden schauen sich eine Weile summ an. „Was willst du von mir, Pyro? Willst du mich hier umbringen?“ „Nein, dafür wäre es noch zu früh. Ich habe es nicht mehr so eilig dich um zubringen. Ich breite stattdessen mein Comeback vor.“, sagt Pyro und streicht Vivien über die Wange.
 

Diese schlägt seine Hand zurück und geht einige Schritte zurück. „Mach das noch einmal und schreie nach Hilfe.“ „Ich habe von deinem Verlust mit bekommen, Vivien. Gestern ist dein Stiefvater gestorben.“ Pyro schweift von Thema ab und Vivien ist überrascht darüber. „Woher... weißt du das?“ „Das ist doch schon dein zweiter Vater den du verlierst. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht war der Mann, den du immer mit Vater angesprochen hast nie dein Vater.“ „Mr. Uisusenu war ja auch nie mein Vater.“ „Den meine ich ja auch nicht. Ich rede von Hisashi Fukuda. Der Mann, der angeblich dein Vater sein soll.“ Vivien will nicht glauben was sie da hört. „Was meinst du damit?“ „Hast du dich nie gefragt, warum deine erfolgreichen Eltern in meine Organisation ein gestiegen sind? Warum haben sie sich dafür entschieden?“
 

Vivien hält sich die Ohren zu. „Ich will es nicht hören. Lass das. Warum quälst du mich so?“ „Ich kann es dir sagen. Deine Mutter hat Hisashi betrogen. Und zwar mit mir. Und das schon viele Jahre, bevor du auf die Welt gekommen bist. Später sind sich in meine Organisation ein getreten. Wo die Affäre weiter ging. Und dann kamst du auf die Welt.“ Vivien steigen Tränen in die Augen. „Nein, du lügst. Meine Mutter hätte meinen Vater nie betrogen.“ „Ich sagte doch eben, Hisashi war nicht dein Vater. Vivien, dein leiblicher Vater bin ich.“ Als Vivien diesen Satz hört, bekommt sie Kopfschmerzen. Könnte es wahr sein, was Pyro da eben erzählt hat. Ist er wirklich ihr leiblicher Vater. In Vivien kommen wieder vergessende Bilder rauf. Bilder, wo Hisashi Vivien als Mistgeburt oder Biest bezeichnet. Bilder wo Naru Vivien die Schuld gibt, dass alles raus gekommen ist. „Tut weh, die Wahrheit mit zubekommen, oder Kleine?“
 

Vivien schaut Pyro wütend an. „Du bist ein Monster, wenn ich also deine Tochter bin, warum bist dann so scharf darauf, mich um zubringen?“ „Ich bin nicht mehr scharf darauf. Im Gegenteil, ich will dich eher bekehren. Kannst du dich noch daran erinnern, als ich die Waffe gegen dich gerichtet habe und ich nicht abdrücken konnte? Mir ist in diesem Augenblick wieder klar geworden, dass du meine Tochter bist. Und eigentlich ein guter Erbe bist. Zäh bist du ja, dies hast du oft genug bewissen.“ Viviens Kopfschmerzen werden stärker. Sie hält sich die Ohren immer mehr zu. „Du kannst also wählen Vivien, entweder ich oder dein Leben. Denn, leider bist du immer noch ein kleiner lästiger Zeuge.“ Vivien schaut Pyro wütend an. Ihr Kopf kann die ganzen Informationen nicht auf einmal verarbeiten. Es ist zu viel für Vivien. Sie erleidet einen Nervenzusammenbruch. Pyro fängt sie auf. „Deine Eltern haben dich geliebt? Aber warum haben sie dir dann nie die Wahrheit erzählt? Ich bin anderes, meine Tochter, ich habe es dir gesagt.“ Pyro schafft Vivien nach Hause. Er legt sie vor die Haustür und klingelt. „Wir werden uns wieder sehen, Vivien. Und dann wird es das Letzte mal sein. Das verspreche ich dir.“ Dann geht Pyro, während Mrs. Uisusenu die Tür öffnet und die bewusstlose Vivien vor der Tür findet.

Das erste Mal

Als Mrs. Uisusenu die bewusstlose Vivien vor der Tür findet, bekommt sie einen großen Schreck. Sie schafft Vivien in ihr Zimmer und der Arzt stellt einen Nervenzusammenbruch fest. Mrs. Uisusenu ist den Tränen nahe. „Zu erst Akasaki und jetzt Vivien. Warum werde ich nur so gequält?“ Auch Kenji kann sich kaum noch beherrschen. Er ist im Garten und tritt in einem Baum ein, als ob dieser Schuld währe, dass Vivien ohnmächtig in ihren Zimmer liegt. „Ich Idiot. Ich hätte mit ihr mit gehen sollen. Ich hätte mir ihr zu Alex gehen sollen. Dann wäre es nicht passiert. Dann wäre sie gesund.“ Kenji lehnt sich an den Baum. „Es ist meine Schuld. Vivien... es tut mir leid... bitte, wach wieder auf.“ Mrs. Uisusenu kommt zu Kenji in den Garten. „Was machst du hier?“ „Mich selbst bemitleiden. Ich bin daran Schuld, dass sie da oben liegt. Weil ich sie alleine gelassen habe.“ „Kenji, dass ist doch nicht wahr. Wir wissen doch gar nicht, warum Vivien ihn bekommen hat. Es könnte alles möglich sein.“
 

Kenji schaut stumm weg. „Aber, vielleicht hätte ich den Zusammenbruch verhindern können.“ „Kenji, bitte mach dir keine Gedanken. Wir können jetzt nichts mehr machen, als hoffen und warten, dass Vivien aufwacht.“ Kenji nickt. Er hat Angst Vivien zu verlieren. Mrs. Uisusenu geht wieder zu Vivien. Sie beobachtet sie ein Weile, doch auf einmal zuckt Vivien. Mrs. Uisusenu beugt sich zu ihr runter. „Vivien, mein Schatz. Wie geht es dir?“ Vivien fasst sich an den Kopf. „Mir tut alles weh. Aber wie bin ich nach Hause gekommen?“ „Keine Ahnung. Du lagst einfach für der Tür.“ Vivien hat eine Ahnung. Hat Pyro sie nach Hause geschafft? Und ist das, was er gesagt hat wirklich wahr? Ist er wirklich ihr Vater? Bei diesem Gedanken, werden ihre Kopfschmerzen schlimmer. „Geht es dir wirklich gut?“ „Ja, nur etwas Kopfschmerzen, aber die werden wieder vergehen.“
 

Mrs. Uisusenu schaut Vivien besorgt an. „Na gut. Schlaf besser etwas. Du bist bestimmt total fertig.“ „Bin ich und ich muss fit sein, wenn ich morgen wieder in die Schule gehe.“ „Was, du willst morgen in die Schule gehen? Aber das geht nicht.“ „Und warum nicht?“ „Na, was ist wenn du morgen wieder einen Zusammenbruch bekommst? Der nächste könnte tödlich sein, genau so wie bei Akasaki.“ „Und wenn ich verspreche, auf mich auf zupassen?“ „Nein, du bleibst liegen. Und gehst erst wieder zur Schule, wenn du wieder gesund bist.“ „Aber, das kann Wochen dauern. Dann werde ich das Schuljahr nicht schaffen.“ „Aber deine Gesundheit ist mir wichtiger.“ Vivien sieht ein, dass sie verloren hat. „Na gut, ich werde liegen bleiben. Aber darf ich dann wenigstens Hausaufgaben bekommen?“ „Ich glaube, dass wird kein Problem sein. Kenji wird dir bestimmt dabei helfen.“
 

Mrs. Uisusenu verlässt das Zimmer wieder. Kenji kommt ihr entgegen, der gerade auf sein Zimmer gehen will. „Kenji, Vivien ist wieder wach. Du kannst zu ihr gehen, wenn du willst.“ Kenji schaut Mrs. Uisusenu an. „Will sie mich denn auch sehen? Sie ist immerhin sehr krank.“ „Sie wird dich bestimmt sehen wollen, geh doch einfach rein.“ Kenji schaut auf die Tür. „Nein, jetzt nicht. Vielleicht später.“ Kenji weiß nicht warum, aber er hat das Gefühl, dass er jetzt nicht bei Vivien sein soll. „Wenn ich zu ihr soll, soll sie es doch bitte selber sagen.“ Kenji geht in sein Zimmer und schließt die Tür hinter sich. „Sie ist wieder wach. Wie schön. Ich dachte schon, ich würde sie verlieren.“ Kenji rutscht die Tür runter. „Bitte werde wieder gesund, Vivien. Ich brauche dich, ich liebe dich, ich vermisse dich. Dabei bist du doch gleich neben an.“
 

Kenji geht sehr früh schlafen. Der Tag hat ihn sehr gestresst. Er hat es nicht einmal hin bekommen, seine Hausaufgaben zu machen. Er hat einen unruhigen Schlaf. Er wälzt sich hin und her. Als er man nächsten Morgen aufwacht, bemerkt er, dass es an der Zeit ist in die Schule zu gehen. Er nimmt seinen Ranzen und geht runter in die Küche, wo Mrs. Uisusenu sitz. „Was haben sie denn?“ Mrs. Uisusenu reicht Kenji einen Zettel. „Sie ist in die Schule gegangen. Sie hat sich raus geschlissen, als wir noch geschlafen haben.“ Kenji liest sich den Brief durch. „Keine Angst, Mrs. Uisusenu. Ich werde mich um sie kümmern, wenn ich sie in der Schule finde.“ „Kenji, danke. Und pass bitte auf sie auf. Nicht, dass sie wieder zusammenbricht.“ Kenji nickt, nimmt seine Tasche und geht zur Schule.
 

In der Schule angekommen, will er eigentlich Vivien suchen gehen, doch seine Jungs umzingeln ihn gleich. „Kenji, wo willst du denn hin? Wir haben doch jetzt Sport.“ „Ähm... stimmt ja, habe ich vergessen. Ich bin heute etwas neben mich.“ Kenji geht zur Sporthalle. „Dann werde ich halt später zu Vivien gehen.“ Er geht sich um ziehen und auf den Sportplatz. Er läuft sich mit seinen Freunden warm. „Schau mal Kenji, die Mädels schauen dir mal wieder alle hinter her.“ Kenji schaut zu den Mädchen, doch Vivien ist nicht unter ihnen. „Sie hat mir bis jetzt noch nie zugesehen, warum dann also gerade heute?“ Doch da täuscht sich Kenji. Vivien beobachtet Kenji von der Schule aus. Sie schaut aus einem Fenster und beobachtet Kenji. Vivien schaut weiter aus dem Fenster, als auf einmal Herr Takahi neben ihr auftaucht. „Du hast einen Blick drauf, als ob du Kenji seit Tagen nicht mehr gesehen hast.“
 

„Zwischen mir und Kenji ist es irgendwie komisch. Er scheint mir so weit weg zu sein.“ Herr Takahi nähert sich Vivien und schaut auch aus dem Fenster. „Willst du vielleicht mehr Zeit mit Kenji verbringen?“ „In der Schule gerne. Aber leider ist das nicht möglich. Sie sehe in Morgens, wenn wir zusammen hier her kommen und nachmittags wenn wir mal zusammen Schluss haben. Aber dazwischen haben wir kaum Zeit.“ „Hast du schon einmal daran gedacht, in einer AG mit zumachen?“ „Nicht wirklich. Ist das den wichtig?“ „Du könntest dich ja in AGs mit anmelden, wo Kenji auch dran teilnimmt. Dann hättet ihr schon einmal mehr Zeit, zusammen.“ Vivien schaut Herr Takahi an. „Geht dass denn? Kann ich den die AGs gehen, obwohl ich einen Klassenstufe niedriger bin?“ „Natürlich geht das. Heute zum Beilspiel hat Kenji die Mathe AG, wo du auch mit teilnehmen kannst. Und da ich der Leiter bin, kann ich dich sofort eintragen.“
 

Obwohl es eine gute Nachricht ist, kann sich Vivien nicht wirklich darüber freuen. „Ich werde darüber nach denken, Herr Takahi. Danke, dass sie sich Sorgen um mich machen.“ „Vivien, du bist meine bester Schülerin seit langem. Und merke es dir an, wenn es dir nicht gut geht. Ich glaube, als Lehrer habe ich auch die Aufgabe, den Schüler glücklich zu machen. Aber jetzt kommt in den Unterricht. Es klingelt bald.“ Vivien schaut noch ein letztes mal zu Kenji, nickt dann und geht mit Herr Takahi in den Unterricht. Die erste Stunde, Mathe, macht Vivien seit zwei Tagen mal wieder Spaß. Herr Takahi, ist so anders. Vivien ist es gar nicht gewohnt, dass ein Lehrer mal nett zu ihr ist. Als dann Pause ist, verlässt Herr Takahi die Klasse und macht sich auf den Weg zu seinem nächsten Unterricht. Und das ist Kenjis Klasse. Er gibt der Klasse einige Aufgaben und bittet dann Kenji für die Tür.
 

„Kenji, ich weiß, es steht mir eigentlich nicht zu, dich so etwas fragen, aber ich würde es schätzen, wenn du mir zuhörst.“ „Sicher doch, Herr Takahi, was gibt es denn?“ „Ich mache mir Sorgen um Vivien. Ich habe das Gefühl, dass ihr zwei euch irgendwie aus dem Weg geht.“ „Nun, bei Vivien geht es zur Zeit etwas drunter und drüber.“ „Verstehe. Nun, ich habe Vivien vorgeschlagen, dass sie heute an der Mathe AG teilnimmt. Ich weiß nicht, ob sie kommen wird, aber ich habe ihr angesehen, dass sie jemanden vermisst.“ „Ja, das wird ihr Stiefvater sein. Er ist leider verstorben.“ „Ach wirklich? Vivien hat mir da etwas anderes gesagt. Oder, zu mindest angedeutet.“ „Ach, wirklich. Und was?“ „Nun Kenji. Sie vermisst dich. Sie würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen.“ Kenji schaut weg. „Wirklich? ...“ Kenji weiß nicht was er sagen soll.
 

„Kenji, ich habe das Gefühl, des Vivien gerne bei dir seine würde, aber es stellt sich da etwas zwischen euch.“ „Ich weiß auch nicht, aber seit dem Tod von Mr. Uisusenu sind wir beide so seltsam.“ „Kenji, hast du schon einmal versucht mit ihr darüber zu reden?“ Kenji schüttelt den Kopf. „Leider haben wir uns immer verpasst, obwohl wir im selben Haus wohnen. Aber ich würde auch gerne bei ihr sein.“ „Dann tue es doch einfach. Wenn ihr euch die ganze Zeit aus dem Weg geht, werde ihr euch vielleicht noch auseinander leben.“ „Ja, sie haben recht. Das ist mir noch gar nicht klar geworden. Ich danke ihnen Herr Takahi.“ „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Wie gesagt, eigentlich habe ich gar nicht, das Recht, mich da mit ein zumischen. Aber ich habe das Gefühl, sie würde in ihren Schmerzen bald zusammen brechen.“
 

Als Kenji die Wörter >zusammen brechen< hört, schreckt er auf. Soll er etwa der Grund sein, warum Vivien als nächstes zusammen brechen könnte? Nein, das darf nicht sein. Er muss es verhindern. In der Pause findet er endlich Vivien wieder. „Vivien, können wir uns mal kurz unterhalten?“ Vivien nickt und folgt Kenji. „Mrs. Uisusenu hat einen großen Schreck heute früh bekommen, weil du auf einmal nicht mehr da warst.“ „Ja, ich weiß. Aber ich konnte einfach nicht zu Hause bleiben. Ich muss mich einfach ablenken.“ „Aber einfach ab zuhauen ist auch nicht gut. Was ist wenn du wieder zusammen gebrochen wärst und keiner von uns das gewusst hätte?“ In Vivien kommen wieder die Schmerzen hoch. Sie erinnert sich, warum sie wieder zusammen gebrochen ist. „Kenji...“ „Ja, was ist?“ Vivien will ihm die Sache mit Pyro erzählen. „Ach nichts. Ist nicht so wichtig.“ Warum hat sie es ihm jetzt nicht gesagt? Jetzt wäre ein gute Chance gewesen.
 

„Herr Takahi hat mir erzählt, dass du vielleicht mit in meine AG kommst. Ist das wahr?“ „Ich überlege noch. Ich weiß nicht, ob es wirklich das Richtige für mich ist.“ „Warum denn?“ „Ich weiß es nicht. Ich würde gerne AGs belegen, wo wir zusammen sein können, aber dränge ich mich dir nicht auf?“ Kenji versteht die Frage nicht. „Nein, dass tust du nicht. Im Gegenteil, ich würde mich sehr darüber freuen. Denn so können wir auch mal was zusammen in der Schule machen, als immer nur in den Pausen zusammen zu sein.“ „Wenn das so ist, trete ich gerne ein. Aber ich weiß nicht, ob ich heute schon daran teilnehmen kann.“ Kenji kommt Vivien näher. „Das ist schon klar. Lass dir ruhig Zeit. Ich will dich nicht drängen.“ Kenji ist Vivien mal wieder richtig nahe. Das macht sie unheimlich glücklich. Dann auch noch der Kuss von Kenji. Sie merkt jetzt erst, wie sehr sie Kenji vermisst hat. Sie erwidert den Kuss und schmiegt sich an Kenji ran. „Jetzt lass uns wieder in unsere Klassen gehen, sonst bekommen wir noch ärger.“, sagt Kenji, während er ihr über die Wange streicht.
 

Vivien ist so glücklich. Ihr ist egal, ob sie zu Hause ärger bekommen wird, weil sie zu spät nach Hause kommen wird. Sie will heute mit in seiner AG sein. Sie freut sich schon richtig drauf. So sehr hat sie sich noch nie über etwas gefreut. Kenji fast sich im Unterricht mehrmals auf die Lippen. Als ob es sein erster Kuss mit Vivien war. „Was ist nur los mit mir? Es war doch nicht mein erster Kuss, aber warum fühlt es sich so komisch an.“ Kenji denkt nicht weiter darüber nach. Die letzte Stunde ist vorbei. Alle Schüler gehen nach Hause. Nur Kenji nicht, er geht ins Zimmer, wo die Mathe AG gemacht wird. Es ist keiner drin. Nur Kizuna. „Du kommst auch mal wieder? Wie kommt es?“, meint Kenji. Kizuna nähert sich Kenji. „Ich habe es eingesehen.“ „Was hast du eingesehen?“ „Das ich keine Chance mehr bei dir habe. Ich habe nach gedacht. Und mir ist auf gefallen, dass ich gegen Vivien keine Chance habe. Ich will mich bei dir entschuldigen.“
 

Kenji schaut sie misstraurig an. „Das meinst du doch jetzt nicht ernst. Sonst gibst du dich nie so schnell geschlagen“ „Nein, Kenji. Ich meine es ernst. Bitte Kenji, lass uns wieder Frieden stiften.“ Kenji glaubt ihr langsam. „Du scheinst es ja ernst zu meinen.“ „Ja, dass tue ich auch. Wirklich. Hier, ich habe dir auch etwas zutrinken mit gebracht. Du hast doch bestimmt durst.“ Kizuna fällt Kenji ihre Termostasse hin. „Danke, Kizuna.“ Kenji trinkt einen Schluck und lässt dann die Tasse fallen. „Mir ist auf einmal so schlecht.“ Kenjis Beine können ihn nicht mehr halten und er fällt auf den Boden. Er schaut zu Kizuna hoch, die ihm gierig anschaut. „Hast du wirklich geglaubt, ich gebe dich so einfach auf?“ Sie drückt Kenji zu Boden, der sich nicht wehren kann uns setzt sich auf ihn drauf. „Du Biest. Ich hätte wissen müssen, dass du nicht so schnell aufgibst.“
 

Kizuna küsst Kenji. „Du gehörst mir. Und wenn ich dich mit Gewalt nehmen muss, dass ist mir egal.“ Kenji schaut zu der Tasse. „Der Tee. Was war in dem Tee drin?“ „Nur ein kleines Betäubungsmittel. Aber es wirkt große Wunder. Immerhin liegst du jetzt flach unter mir. Perfekt.“ Kenji will schon fragen, was Kizuna mit perfekt meint, doch da beginnt sie, seine Schuluniform auf zuknöpfen und unter sein Shirt zu greifen. „Du hast einen tollen Körper, Kenji. Eine Verschwendung für diese Vivien.“ Kenji kann nicht glauben, was hier gerade mit ihm passiert. Sein Körper ist noch zu gelähmt um Kizuna von sich runter zudrücken. Diese öffnet auch ihre Schuluniform und ihre Bluse. Kenji kann sie nun im BH vor sich sehen. „Na, Kenji, gefällt dir was du siehst? Andere Jungs in der Schule würden alles geben um das hier zu erleben. Und du bekommst es kostenlos. Bin ich nicht nett?“ „Das bist du überhaupt nicht. Und jetzt geh von mir runter.“
 

„Aber warum denn? Macht es dir mit mir keinen Spaß. Nun gut, dass wird sich ändern.“ Kizuna beugt sich wieder runter zu Kenji und küsst ihn. In diesem Augenblick öffnet sich die Tür und Vivien erscheint. Sie hat Herr Takahi gefragt, wo die AG statt findet und musste erst das Zimmer suchen, deshalb kommt sie jetzt erst. Aber was sie hier sieht, stockt ihr den Atem. Kizuna und Kenji schauen zur Tür. „Vivien! Du bist wirklich gekommen. Es ist nicht das, wo nach es aussieht.“ Vivien kann nicht glauben, was Kenji da sagt und Kizuna funkelt sie nur wütend an. Vivien steigen die Tränen in die Augen. „Ach wirklich nicht. Und warum liegst du dann unter Kizuna?“ Kizuna zieht Kenji zu sich ran. „Warum wohl, du bist ihm einfach zu jung und unerfahren. Er will lieber jemand mit Erfahrung haben.“ Vivien schmerzt das Herz und Kenji bekommt endlich das Gefühl in seinen Beinen wieder. Vivien rennt weg und Kenji drückt Kizuna von sich, nimmt seine Tasche und folgt ihr.
 

Aber das Betäubungsmittel wirkt noch etwas und er kann Vivien nur sehr schwer folgen. Zuhause angekommen, rennt Vivien in ihr Zimmer und schließt sich dort ein. Wenige Augenblicke später kommt Kenji an. „Kenji, was ist denn hier los? Vivien kam total fertig nach Hause.“ „Es ist zu einem Missverständnis in der Schule gekommen. Es ist meine Schuld. Ich muss zu ihr.“ „Aber sie hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen, du wirst nicht so schnell zu ihr kommen können. Und wie siehst du überhaupt aus? Warum läufst du so schlampig rum?“ „Das ist ja gerade das Missverständnis.“ Kenji geht die Treppe rauf. „Mrs. Uisusenu, darf ich sie um einem Gefallen bitten?“ „Sicher doch, Kenji. Was für einen?“ Kenji wird leicht rot im Gesicht. „Ich würde sie gerne bitten, dass sie Vivien und mich bitte ... nicht mehr stören bis wir wieder runter kommen. Ich... habe da was mit ihr vor.“ Mrs. Uisusenu versteht zu erst nicht, was Kenji meint, doch dann wird es ihr klar. „Kenji... tue ihr bitte nicht weh. Auch, wenn du sie wirklich liebst.“ Mit leichten roten Kopf, geht Kenji die Treppe weiter nach oben und Mrs. Uisusenu geht in die Küche.
 

Kenji richtet noch seine Klamotten, dann klopft er an. „Vivien, ich bin es.“ „Hau ab, ich will dich nicht sehen.“ „Vivien, bitte höre mich doch an.“ „Ich habe genug gesehen.“ Kenji weiß, das es sinnlos ist, so mit ihr zu reden. Wenn er doch nur rein könnte. Doch da fällt ihn auf, dass die gar nicht abgeschlossen ist. Er öffnet also die Tür und geht rein. Vivien liegt auf ihrem Bett und heult sich die Augen aus. Kenji schließt die Tür wieder und legt seine Tasche ab. Dann geht er zu ihr ans Bett. „Ich habe doch gesagt, dass du gehen sollst. Verschwinde.“ „Und wenn ich nicht will?“ „Dann bleib halt da. Es ist mir auch egal. Wir können so wieso nicht länger zusammen bleiben. Ich habe es nicht verdient.“ Kenji setzt sich aufs Bett. „Was meinst du damit? Warum hättest du es nicht verdient?“ „Weil ich nicht die bin, für die du mich hältst. Du hast dich in Vivien Fukuda verliebt. Aber die bin ich nicht.“ Kenji schaut Vivien verwirrt an. „Bist du nicht? Aber wer bist du denn dann?“ „Ich bin Pyros Tochter. Ich habe ihm gestern noch einmal getroffen und da hat er es mir erzählt.“ Kenji glaubt nicht, was er da hört und beugt sich zu Vivien runter.
 

„Warum glaubst du ihn das? Er sagt es doch nur, um dich zu verwirren. Es ist gelogen.“ „Ich weiß es einfach. Keine Ahnung warum. Aber ich weiß ganz genau, dass es wahr ist. Ich kann dir den Grund nicht sagen. Und weil ich nicht die Tochter von Hisashi Fukuda bin, habe ich doch keine Recht, mit dir zusammen zu sein. Du wolltest doch immer mit der Tochter deiner Idole zusammen sein.“ Kenji streicht ihr durchs Haar. „Das ist Unsinn. Ich habe mich in die Verliebt und nicht in deinem Stammbaum.“ Kenji beugt sich zu ihr runter und flüstert ihr ins Ohr: „Ich liebe DIE Vivien, die hier auf dem Bett liegt und nicht DIE Vivien, die die Tochter zwei erfolgreicher Forscher ist. Wie oft muss ich es dir noch sagen?“ Vivien dreht sich nun endlich wieder zu Kenji. „Aber, Pyro ist mein Vater, stört es dich nicht? Der Mann hätte dich fast getötet.“ „Ich hasse diesen Mann bis aufs Blut. Und du bist das Mädchen, was ich liebe und dass ist mir wichtig. Ich habe dir doch gesagt, dein Stammbaum ist mir unwichtig.“
 

Vivien fällt Kenji um den Hals und Kenji drückt sie an sich. „Die Sache mit Kizuna tut mir leid, Vivien. Sie hat mich über das Ohr gehauen. Es ist einfach passiert.“ Vivien schüttelt den Kopf. „Ich weiß doch, was Kizuna für Tricks drauf hat. Ich hätte nicht so über reagieren sollen.“ Kenji ist erleichtert. Die Blockaden und die Mauern zwischen den zwei sind wieder gefallen. Endlich können sie sich wieder erreichen. Kenji streicht Vivien über den Rücken. Dann lässt Vivien wieder von Kenji und schaut ihn tief in die Augen. Sie reden nicht mit einander, aber sie wussten genau, was als nächstes kommen wird. Der Rest passierte automatisch. Mit dem nächsten Kuss landen sie zusammen auf dem Bett. Ihre Hände wandern unter die Shirts des jeweils andern. Das eine führte zum anderem. Sie finden sich entblößt auf Viviens Bett wieder. Kenji auf Vivien drauf, der sich mit seinem Armen abstützt. Kenji lächelt Vivien an und diese zurück. „Du bist ja ganz heiß, Kenji.“ „Das kommt von der Liebe. Und du bist ganz rot im Gesicht.“ „Das kommt von der Liebe.“
 

Kenji gibt seine Stütze auf und legt sich auf Vivien komplett drauf. Er legt seinen Kopf in ihren Nacken und flüstert ihr ins Ohr: „Wenn es weh tut, sage es. Dann höre ich auf.“ Vivien weiß zu erst nicht, was Kenji meint, doch dann spürt sie ihn in sich. Sie klammert sich ins Lagen. Es tut weh. Aber es ist ein angenehmer Schmerz. Kenji soll nicht aufhören, nein, er soll weiter machen. Und dann beginnt Kenji sich zu bewegen. Es fühlt sich so schön an. Auf einmal bemerkt Vivien so ein seltsames Gefühl ihn sich. Wo kommt es her? Und warum wird es mit jeder Bewegung stärker? Vivien klammert sich an Kenji. Kenji bewegt sich weiter und streichelt ihren ganzen nackten Körper. Beide schwitzen vor Leidenschaft. Vivien küsst Kenji den Schweiß vom Hals. Das Gefühl in Viviens Bauch wird stärker. Es ist so stark, dass Vivien es mit einem lauten Stöhnen raus lässt. Auch Kenji muss in diesem Augenblick stöhnen und lässt sich auf Vivien fallen.
 

Vivien ist sehr müde und sie schläft ein. Nach einiger Zeit wacht sie wieder auf. Kenji hat seinen Arm angewinkelt und stützt sich ab. Er lächelt sie an. „Na, wieder wach?“ Vivien wird jetzt erst klar, was sie hier mit Kenji gemacht hat. Sie läuft rot an und schaut weg. „Hey, Vivien, es muss dir nicht peinlich sein.“ Vivien schaut wieder zu Kenji, der sich freundlich anlächelt. „Wie geht es dir?“ „Ganz gut. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön sein kann.“ Kenji gibt Vivien einen Kuss auf die Stirn. „Es könnte unten rum dann noch etwas weh tun. Aber keine Angst, das ist normal, also wunder dich bitte nicht. Das geht wieder weg.“ Vivien lächelt zurück. Wenn du es sagst, dann wird es wohl stimmen. Vivien kuschelt sich an Kenji ran und dieser beginnt an ihrem Ohr zu knabbern und sie wieder aufs Bett zu drücken. „Kenji, warte. Wir haben doch eben gerade, wir müssen es doch nicht übertreiben.“ „Warum denn nicht? Ich könnte glatt noch mal.“ „Ich aber nicht. Bitte lass das.“ Kenji hält inne und schaut sie an. „Na gut. Ich werde nichts machen, was du nicht willst.“ Kenji gibt Vivien wieder einen Kuss auf die Stirn, steht auf und zieht sich an.
 

Dann geht er runter in die Küche, wo Mrs. Uisusenu sitzt. Kenji geht zum Kühlschrank und holt sich einen Saft raus. „Und, wie geht es Vivien jetzt?“ „Ähm... nun... ähm... es geht ihr wieder gut. ... Glaube ich.“ Kenji ist es peinlich, dass Mrs. Uisusenu bescheid weiß, was passiert ist. Kein Wunder, er hat es ihr ja selber gesagt. Er lehnt sich gegen die Spüle und drinkt seinen Saft. Da kommt Vivien rein. „Hallo Vivien. Endlich kann ich dich auch mal wieder sehen. Wie geht es dir?“ „Ganz gut. Ich habe nur etwas durst.“ Vivien nähert sich Kenji. „Dann werde ich dir was geben. Was willst du haben?“ „Das muss ich erst probieren.“, meint Vivien und küsste Kenji ganz zärtlich. „Hmm... ich glaube, ich will Orangensaft haben.“, meint Vivien, während sie sich die Lippen leckt. Kenji grinst sie an. „Ne gute Wahl.“ Mrs. Uisusenu ist über die Situation verwundert. Aber auch glücklich. Vivien scheint Kenji sehr gern zu haben und dass ist ihr wichtig.
 

Am nächsten Morgen gehen die Zwei wieder zusammen zur Schule. „Hey, Vivien, wie wäre es, wenn wir mal als Pärchen in die Schule gehen?“ Vivien schaut Kenji fragend an. „Und wie soll das gehen?“ „Wir könnten Händchen haltend zur Schule gehen. Ich finde, die Schule kann ruhig verfahren, dass wir zusammen sind. Du hast doch nichts dagegen, oder?“ Vivien zögert kurz und dann greift sie nach Kenjis Hand. „N... na gut. Ich habe nichts dagegen.“ Kenji ist froh über Viviens Entscheidung. Dann gehen sie zusammen ur Schule. Und das erste mal sogar offiziell als Paar. Und das machte Beide glücklich. Natürlich bemerken sie nicht, dass Pyro sie beobachtet. „Sie lacht. Und sie glücklich. Aber nicht mehr lange Vivien. Dann wirst zu mir in die Organisation kommen. Und dann werden wir zusammen über die Welt herrschen.“

Hilfe, es spuckt

Vivien, Kenji, Mikoto, Alex, Taylor, Ryo und Kai fahren für einige Tage an den Strand. Da ihre Pension weiter weg von der Straße ist, und man nur zu Fuß hin kommt, müssen sie den Rest der Strecke laufen. Mikoto beginnt langsam an zujammern. „Menno, warum müssen wir jetzt laufen?“ „Weil Autos dort oben verboten sind. Aber komm Schatz, ich nehme dir etwas ab.“, meint Ryo und nimmt Mikoto einen Koffer ab. „Wow, danke Ryo. Du bist der Beste.“ Auf den Weg zur Pension, kann man den Strand sehen. Vivien bleibt nach einer Weile stehen und schaut zu dem Strand. Sie trägt das Kleid, was sie zu Weihnachten bekommen hat und schaut betrübt zu dem Strand. Kenji bemerkt das und geht zu ihr. „Was hast du?“ „Wir sind doch erst vor kurzen bei der Beerdigung gewesen. Können wir Mrs. Uisusenu wirklich schon alleine lassen?“ Kenji versteht, was sie meint und geht zur. Er legt einen Arm um sie und gibt ihr einen Kuss auf die Schläfe.
 

„Ich glaube schon. Sie braucht etwas Zeit für sich.“ „Aber... ich kann es nicht ertragen, sie alleine zulassen.“ „Vivien, sie wollte alleine sein. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.“ Vivien nickt und folgt wieder den Andern. „Das Kleid steht dir gut.“ „Danke... ich habe es angezogen, weil es jetzt gut zu dieser Jahreszeit passt.“ „Ja, mit dem Kleid siehst du nicht so rebellisch wie sonst aus.“ Vivien ist nie aufgefallen, wie sie sich verändert hat. Und es liegt bestimmt nicht nur an dem Kleid. Irgendwann kommen sie bei der Pension an. Die drei Mädels bekommen ein Zimmer zusammen, so wie auch Taylor und Ryo eins zusammen bekomme. Kenji muss sein Zimmer mit Kay teilen. Die Mädchen packen ihre Sachen aus. Alex ist sehr schnell fertig und will nach Taylor sehen. Vivien und Mikoto packen weiter aus, als Mikoto eine Unterhaltung beginnt. „Du... Vivi-san.... kann ich dich mal was fragen?“ „Wenn das eben nicht deine Frage war, von mir aus.“ „Sind Kenji-kun und du zusammen?“ Vivien ist übersacht. „Wi... wie kommst du denn auf einmal darauf?“ „Weil ich euch vor kurzen beobachtet habe, wie ihr euch geküsst habt. Deswegen.“
 

Vivien wird leicht rot. „Nun... ja... wir sind zusammen. Tut mir leid. Ich hätte es dir sagen sollen.“ Mikoto schüttelt mit den Kopf. „Ach nein, ist schon in Ordnung. Ich bin so glücklich für euch. Ihr passt gut zusammen. Sehr gut sogar.“ Mikotos Stimme klingt etwas traurig. „Das klingt aber nicht so, als ob du dich darüber freust.“ „Nun... weißt du.... es ist wegen Ryo.“ Vivien schaut Mikoto fragend an. „Was ist denn los? Hattet ihr Streit? Das kam mir vor hin nicht so vor.“ Mikoto schüttelt mit den Kopf. „Nein, es ist was anderes. Es ist so.... ich glaube... Ryo.... will es.“ „Was will er?“ „... Na du weißt schon.... das Paare halt so machen, wenn sie zusammen sind.“ Vivien wird klar, was Mikoto meint. „Und, wie kommst du darauf, dass er es will?“ „Nun, es war letzte Woche. Ryo war in meinem Zimmer. Und wir haben uns geküsst. Doch auf einmal hat er mich auf mein Bett gedrückt und mir unter das Shirt gegriffen. Ich habe ihn weg gedrückt. Nun, er hat sich dann entschuldigt und ist gegangen. Seit dem Tag er hat mich nicht mehr in den Arm genommen.“
 

Vivien nickt. „Du solltest mit ihm darüber reden.“ „Aber ich traue mich nicht. Ich weiß außerdem, dass ich ihm weh getan habe. Ich will ihn nicht wieder weh tun, nur weil ich etwas falsches sage.“ Mikoto legt ihre Gesicht in ihre Hände und beginnt zu weinen. Und Vivien steht hilflos da. Was soll sie nur machen? In diesem Moment kommt Alex wieder rein. „Mädels, zieht euch um. Wir gehen mit den Jungs zum Strand.“ Mikoto ist sofort wieder glücklich. „Juhu, schwimmen gehen, schwimmen gehen. Und das zusammen mit meinen Ryo.“ Mikoto sucht sofort ihren Bikini raus und zieht sich um. „Juhu, Sandburgen mit meinem Ryo bauen.“ „Sie ist heute ja so gut drauf.“ „Na ja, es ist ihr erste Urlaub ohne ihre Eltern. Sie sind sehr streng. Sie durfte ja nur mit, weil Ryo mit dabei ist. Sonst hätte sie zu Hause bleiben müssen.“ „Achso, verstehe. Also dann, zieh dich um Vivien. Die Jungs warten schon.“ Vivien wird leicht rot und schaut weg. Alex schielt ihre Cousine von der Seite an. „Du hast doch nicht etwa Komplexe?“ „Nein, habe ich nicht. Ich zeige mich nur nicht gerne im Bikini.“ „Also doch Komplexe.“ „Nein, keine Komplexe. Ich habe den Bikini unter dem Kleid an. Ich werde das Kleid dann am Strand ausziehen.“ Alex versteht ihre Cousine einfach nicht. „Hach, na gut. Wir können dich ja nicht zwingen. Mikoto bist du fertig?“ „Ja, gleich.“ „Na gut.“
 

Mikoto zeigt sich wieder ihren Freundinnen. Sie hat den Bikini an und hat sich das Handtuch um die Hüfte gewickelt. „So, bin fertig.“ Alex zieht auch ihre Sachen aus und steht auch im Bademode da. „So, gehen wir zu unsern Jungs. Die warten schon.“, sagt Alex und nimmt sich ihre Tasche für den Strand. Zum Strand sind es nicht einmal wenige Meter, von daher kann man ganz gemütlich dort hin laufen. Aber die Jungs warten ganz brav vor der Tür. „Da seit ihr endlich. Lass uns gehen.“, meint Kai schon ganz ungeduldig. „Ja, lasst uns gehen. Vielleicht traut sich ja dann auch mal Vivien Haut zu zeigen.“ „Ich sagte doch, ich ziehe das Kleid aus, wenn wir am Strand sind.“ Alex will das ihrer Cousine nicht glauben. Sie kennt Vivien einfach zu gut. Sie nimmt Taylor an die Hand und geht zum Strand. Die anderen folgen ihr. Sie wollen endlich die Sonne genießen. Am Strand angekommen, legt jeder sein Handtuch hin und setzt sich drauf. Dann schmieren sie sich alle mit Sonnencreme ein. „Hey, Kenji. Was ist das den für eine Narbe auf deinem Rücken?“, fragt Kai und deutet auf Kenjis verheilte Schusswunde. Vivien schreckt auf. Kenji hat diese Narbe nur wegen ihr. Sie schämt sich richtig. „Ach die, die habe ich damals im zweiten Weltkrieg bekommen, als die Amerikaner angegriffen haben.“ Kai beginnt zu lachen. „Ach was, so alt bist du schon? Da sieht man dir gar nicht an. Jetzt komm, wo hast du sie her?“ „Ach weißt du, ich rede nicht gerne darüber. Er so viel sage ich. Ich habe dadurch jemanden das Leben gerettet.“
 

Kai nickt und fragt nicht weiter, steht auf und sagt: „Ich werde schwimmen gehen.“ Und dann war er schon weg. Auch die anderen sind im Wasser und spielen mit den Ball. Kenji lässt sich nach hinten fallen. „Tut mir leid, Kenji.“, sagt Vivien, die neben ihm sitz. „Was tut dir leid?“ „Was Kai dich jetzt wegen der Narbe gefragt hat.“ Kenji nickt ab und rückt näher an sie ran. „Ach was, ich bin ja geschickt ausgewichen. Außerdem hat doch jeder Mensch so seine Geheimnisse.“ Kenji beugt sich zu Vivien, und legt sich fasst auf sie drauf. Gerade wo er sie küssen will, kommt ein Ball geflogen. Kenji greift sich an den Kopf und dreht sich um. „Hey, wer war das?“ Alex nähert sich und nimmt den Ball. „Ich war das. Und nur weil ihr jetzt zusammen seit, heißt das noch lange nicht, dass du Vivien bespringen darfst.“ Kenji läuft rot an. „Ich wollte sie doch nur küssen.“ „Das ist aber verboten. Zu mindest, so lange, wie sie das Kleid noch an hat. Sie kann eine richtige Spielverderberin sein.“ Das geht Vivien zu weit. „Na gut, ich ziehe das Kleid aus. Aber lass mich dann endlich in ruhe.“ Vivien öffnet ihr Kleid und zieht es endlich aus. Nun steht sie auch im Bikini und roten Kopf da. Alex beginnt zu lächeln. „Na endlich, was war den daran so schlimm? Jetzt komm, lass uns Volleyball spielen.“
 

Kenji kann seinen Blick nicht mehr von seiner Freundin lassen. „Wow, du siehst gut aus Vivien. Du brauchst nicht so ein rotes Gesicht zu machen.“ Vivien schaut nur weg. Es ist wie in Kimono. Sie fühlt sich unwohl. Kenji und Alex ziehen Vivien zum Volleyballnetz. Drei Mädels, gegen drei Jungs und Ryo macht den Schietsrichter. Die Mädchen können froh sein, dass sie Vivien haben. Sie kann die Bälle von Kai und Kenji gut abwehren und wieder zurück schießen. Doch dann schießt Kenji den Ball ins Wasser. „Na toll, Kenji. Du hast ihn ins Meer geschossen, du holst ihn auch wieder zurück.“ Kenji nickt. „Na gut.“ Kenji geht ins Meer. Er watet ein Stück und taucht dann unter. Vivien schaut ihn nach. Dann taucht Kenji in der Nähe des Balles wieder auf. Und Vivien schaut ihn weiter an. Wie er so aus den Wasser taucht, wir er sein nasses Haar schüttelt und die Tropfen von seinem Körper laufen. Diese ganze Bild gefällt Vivien und sie geniest es. Kenji wirkt heute so sexy. Kenji schlägt den Ball zurück und Kai fängt ihn. „Hey, warum spielen wir nicht im Wasser weiter? Da können wir uns auch gleich abkühlen.“ „Ja, eine gute Idee.“
 

Und dann gehen alle zu Kenji ins Wasser und spielen Ball. Doch aus dem Ball spielen, wird bald gegenseitiges Abspritzen und ins Wasser drücken. Alle haben großen Spaß. Alle lachen aus vollem Herzen. Dann wird es langsam dunkel. „Lasst uns zurück gehen. Man hat bestimmt schon mit den Abendessen begonnen.“, meint Alex und nimmt ihre Sachen. Die anderen machen es ihr gleich und gehen mit ihren Sachen zurück zur Pension. Und Tatsache, das Abendbrot hat schon begonnen. Sie setzten im Speisesaal an den Tisch und beginnen zu essen. Nach einer Weile kommt der Inhaber zu der Gruppe. „Ich hoffe, sie genießen den Aufenthalt bei uns.“ Alle bejahen es. „Das freut mich. Es ist so lange her, dass eine junge Gruppe hier her gefunden hat. Das letzte mal war vor ungefähr 20 Jahren. Aber dann gab es da diesen Unfall.“ Die Gruppe schaut den Inhaber fragend an. „Was meinen sie damit?“, fragt Taylor. „Nun, die Gruppe war eine Klasse, die hier ihren Abschluss feierte. Aber in der Klasse gab es eine Außenseiterin. Eines Abends hat man sie tot im See aufgefunden. Die Polizei meinte, es wäre ein Unfall gewesen. Aber es heißt, dass sie seitdem hier rum spucken soll. Aber ich kann nicht sagen, ob es stimmt. Nur wenige Menschen haben sie gesehen.“
 

Alex, Mikoto und Kai geht ein kalter Schauer über den Rücken und umarmen den Jungen, der gerade neben ihnen sitz. Und bei Kai ist es Kenji. „Was soll das, Kai?“ Der Inhaber geht wieder und lässt die Gruppe allein und Kai lässt wieder von Kenji. „Nun, du als großer starker Kerl musst mich doch beschützen.“ „Kai, du glaubst doch nicht etwa an Geister?“ Kai schweigt einfach nur. Mikoto bekommt Angst. „Buhu, wer hat nur diese Pension raus gesucht. Bis eben hat es mir hier noch gut gefallen.“ Taylor meldet sich und Alex beginnt, ihren Freund zu boxen. „Was fällt dir ein, uns so eine dumme Pension zusuchen.“ „Tut mir ja leid. Aber von Geistern stand nicht in der Broschüre. Kann doch mal passieren.“ Alex und Taylor streiten noch eine Weile rum. Vivien ist das Theater nur peinlich. Sie glaubt nicht an Geister. „Wenn es die ganze Nacht so geht, schlafe ich draußen.“, denkt Vivien. Irgendwann wird man doch müde, und Alle gehe sie ins Bett. Kenji liegt in seinem Bett und versucht zu schlafen. Doch dann bemerkt er Kai, der in seinem Bett liegt. „Was soll das? Du hast ein eignes Bett.“ „Ich weiß. Aber der Geist.“ „Kai, es gibt keine Geist und jetzt geh in dein Bett.“
 

Kai ist beleidigt. „Wenn ich Vivien wäre, würdest du mich nicht abblocken. Du bist so gemein. Dabei will ich doch gar nicht bei dir schlafen, sondern...“ Kenji wird langsam wütend. „Sondern, was?“ Kai erschreckt, als Kenji ihn anbrüllt. „Du bist ja wirklich müde. Gehst du mit mir zur Toilette? Ich habe Angst.“ Kenji greift sich an den Kopf. „Na gut. Aber mach schnell.“ Kai strahlt und nimmt Kenjis Hand. Dieser ist so verschlafen, dass er Kai blind folgt. „Beeil dich. Ich kippe bald um.“ „Ja, ich beeile mich.“ Kenji wartet und geht vor der Tür auf und ab. Auf einmal wuschelt ihm jemand durch das Haar. „Kai, lass das doch. Meine Haare.“ Doch auf einmal steht Kai vor Kenji. „Was soll ich lasen?“ Kenji schaut Kai verwirrt an. „Wenn du vor mir stehst, wer ist dass an meinem Haaren?“ Kai schaut hinter Kenji und bekommt ein blasses Gesicht. „Was hast du denn?“ Kai bekommt kein Ton raus und Kenji dreht sich um.
 

Auch er bekommt ein blasses Gesicht. Vor ihm schwebt ein Mädchenköper ohne Beine und schaut sie an. Kenji bleibt fast die Luft weg. Dann macht der Geist den Mund auf und ruft: „Buh.“ Kai und Kenji beginnen zusammen an zu schreien und laufen weg. Der Geist bleibt zurück. „Ihr werdet schon noch verschwinden.“ Und dann ist er weg. Zur selben Zeit bei Vivien. Sie wird von Mikoto und Alex geweckt. „Vivi, wach auf.“ Vivien knurrt und wacht auf. „Was gibt es denn?“ „Begleitest du mich und Alex-san zur Toilette?“ „Warum könnt ihr nicht alleine gehen?“ „Na, wegen dem Geist.“ Vivien kann nicht glauben, was sie da hört. „Wie bitte? Ich glaubt daran?“ „Natürlich, du solltest so etwas nicht unterschätzen. Kommst du nun oder nicht?“ Vivien will ihre Ruhe haben und stimmt zu. Alex und Mikoto schleichen Vivien hinter her. Vivien ist das alles zu doof. Auf einmal hören sie einen lauten Schrei. „Wah, Vivi-san, was war das?“ „Keine Ahnung. Und eigentlich will ich es auch nicht wissen.“
 

In diesen Moment rennen Kenji und Kai um die Ecke und rennen die Mädchen fasst um. „Was zum Kuckuck macht ihr da?“, fragt Vivien. Die Jungs schauen die Mädchen nur ängstlich an. „G... G...“ Sie deuten zur Toilette. „GEIST.“ Mikoto und Alex schrecken auf und Vivien ist nur enttäuscht. „Bitte, hört doch endlich mit diesem Geist auf. Es nervt mich. Und ich bin enttäuscht, Kenji, dass du jetzt auch noch damit anfängst.“ „Aber, den Geist gibt es wirklich, Vivien. Kai und ich haben ihn eben gesehen.“ Vivien will und kann Kenji nicht glauben. Es gibt keine Geister. In diesen Moment kommen Ryo und Taylor angerannt. Ryo rennt zu Mikoto, aber diese schaut nur schüchtern weg. Vivien bemerkt wieder das Problem, welches Mikoto angeschnitten hat. Aber nur ihr fällt es auf. Ryo bringt Mikoto zurück zu ihrem Zimmer und Alex will die Nacht bei Taylor verbringen und verschwindet. „Wollten die nicht zur Toilette?“ Kai schmiegt sich an Kenji ran. Er hat Angst. Kenji schaut Vivien an. „Du hältst uns für verrückt, oder?“ Vivien sagt nichts dazu. Sollen sie doch glauben, was sie wollen. “Ich gehe aufs Klo. Und, nein, ich brauche kein Begleitung. Ich kann alleine gehen.“
 

Vivien entfernt sich von den Jungs und geht auf die Toilette. Eigentlich muss sie nicht, aber sie will Zeit schinden. Sie ist sehr müde. Als sie aus der Toilette kommt, schwebt auch ihr der Geist gegen über. „Ich bin schon so müde, ich sehe schon Gespenster.“ Verschlafen geht Vivien durch den Geist durch und dieser schaut ihr wütend hinter her. „Hey, was soll das? Das ist total unhöfflich.“ Vivien dreht sich zu dem Geist um. „Sieh an, du kannst ja meine Sprache.“ Der Geist schaut sie verdutzt an. „Hast du keine Angst?“ Vivien schüttelt den Kopf. „Nein, warum sollte ich? Du siehst nicht gruselig aus. Auch wenn ich nicht versteh, warum die Jungs vor dir Angst hatten. Aber das ist egal. Ich ärgere mich eher, weil sie recht hatten.“ Der Geist wird wütend und versucht Vivien zu erschrecken. Vivien ist gelangweilt. „Warte mal kurz.“ Vivien schauspielert und sagt gelangweilt: „Hilfe, ein Geist. Bitte rettet mich.“ „Hey, was soll das? Machst du dich über mich lustig?“ Vivien schüttelt wieder mit den Kopf.
 

„Warum sollte ich? Du bist schon bestraft genug, hier rum zuspucken.“ Der Geist schüttelt den Kopf. „Ich will ja hier weg. Aber ich kann nicht.“ Warum nicht?“ „Weil.... der Geister meines besten Freundes auch hier ist.“ Vivien schaut sie fragend an. „Aber, es hieß doch, dass nur eine Person gestorben ist.“ „Ist ja auch. Mein Freund ist meine Katze. Sie ist aus Trauer gestorben und spuckt nun hier rum. Ich muss sie finden.“ Vivien schaut sie von der Seite an. „Dein Freund ist eine Katze?“ Das Mädchen kauert sich auf den Boden. „Ja, und das findest du doch jetzt bestimmt verrückt oder?“ Und wieder beneint es Vivien. „Können wir einen Deal machen? Ich bringe dir deine Katze zurück, wenn du mir einen gefallen tust.“ Der Geist schaut Vivien an. „Ich würde alles tun, um meinen kleinen Kisu wieder zubekommen. Was soll ich tun?“
 

„Das, was Geister am besten können. Jemand Angst einjagen. Eine Freundin von mir hat ein Problem, sich ihren Freund zu nähern. Wenn man ihr ein bisschen Angst einjagt, wird es sich vielleicht ändern.“ „Das dürfte kein Problem sein. Wann und wo?“ „In Zehn Minuten drüben bei dem See. Ich hoffe, das stört dich nicht?“ Diese mal schüttelt der Geist mit den Kopf. „Solange ich Kisu wieder bekomme, gerne.“ Die Beiden trenne sich und Vivien geht zurück zu Mikoto. „Mikoto, komm mal schnell. Es ist dringend.“ Mikoto weiß gar nicht, was los ist. Aber sie folgt Vivien zum See. Heimlich schnappt sich Vivien Mikotos Handy und schreibt Ryo eine Nachricht, dass auch er zum See kommen soll.
 

Irgendwann bemerkt Mikoto, dass sie alleine am See ist. Vivien hat sich mit dem Geist versteckt. „So... du kannst anfangen. Sie darf nicht gehen, bevor ihr Freund kommt.“ Der Geist nickt und verschwindet. Schon wenige Minuten später, beginnt es zu heulen und Mikoto beginnt zu zittern. Doch da kommt auch schon Ryo angerannt. „Mikoto, was ist denn los?“ Mikoto füllt sich hilflos. Aber sie hat immer noch Angst Ryo in die Augen zu sehen. Immer noch hat sie zu viel Scharm. „Das reicht noch nicht. Mikoto muss Ryo regelrecht um den Hals fallen. Mach ein bisschen mehr.“ „Na gut. Kein Problem.“, flüstert der Geist und legt sich ins Zeug. Die Umgebung wird dunkler und kälter, eine kalter Wind bläst um Mikoto herum und man kann sogar Stimmen hören. „Die Kleine ist nicht schlecht.“ Für Mikoto ist es zu viel. Sie fällt Ryo um den Hals und beginnt zu weinen. „Ryo, es tut mir so leid. Ich wollte dir nicht weh tun.“
 

Ryo versteht nicht, was sie meint. „Wovon sprichst du denn?“ „Dass... ich dich damals abgeblockt habe. Du warst bestimmt enttäuscht und sauer auf mich.“ Ryo schüttelt mit den Kopf. „Nein, es ist meine Schuld. Ich hätte dich nicht so überraschen sollen. Du bist nun mal jünger als ich und hätte es auch wissen müssen.“ Mikoto schaut Ryo an. „Ich verspreche dir, ich werde mich ändern. Irgendwann werde ich bereit sein.“ „Du musst dich nicht beeilen, wenn du bereit bist, wird es von alleine passieren.“ Die Beiden küssen sich. „Es ist schon komisch. Mir ist so, als ob Vivi-san das hier alles gemacht hat um uns zu helfen.“ „Unmöglich. Wie sollte sie den Wind machen sollen?“ „ Keine Ahnung, aber das ist egal.“ Vivien schaut ihnen hinter her. „Wow, gut gemacht. Wenn ich groß bin, will ich auch Geist werden. Da kannst du so coole Sachen machen.“ Der Geist taucht neben Vivien auf. „Das rate ich dir eher ab. So toll ist es auch nicht.“ „Ja, hast wohl Recht. So, jetzt werde ich meinen Teil erfülle. Du sagtest doch, du hattest eine Katze.“
 

„Ja, habe ich. Wieso?“ „Ach nur so.“ Vivien fast nach Kususus Halsband. „Kususu, ich brauche jetzt deine Hilfe. Bitte helfe mir.“, denkt sich Vivien. Als sie die Augen mal kurz schließt und dann wieder öffnet, sieht sie Kususu vor sich. „Kususu.“, schreit sie strahlend. Der Geist schaut sich um. „Mit wem redest du da?“ Der Geist kann Kususu nicht sehen. „Ach, ist nicht wichtig. Los komm.“ Der Kususugeist läuft vorne weg und Vivien folgt ihm, und ihr folgt der Geist. Kususu läuft in die Nähe des Strandes und auf einmal taucht eine zweiter Katzengeist auf. „Kisu, da bist du ja.“, ruft der Geist und nimmt seine Katze auf den Arm. „Danke dir.... endlich kann ich ins Reich der Toten zurück kehren.“ Dem Geist kommen die Tränen. „Keine Ursache. Ich weiß selber wie es ist, den Besten Freund zu verlieren.“ Der Geist verschwindet und Vivien bleibt ganz alleine zurück. Auch Kususu ist verschwunden. Sie schaut auf das Halsband. „Danke, Kususu. Du hast uns sehr geholfen.“ Dann schaut sie zur Pension zurück. „Ich sollte mich bei Kenji entschuldigen.“ Sie geht wieder hoch und kommt bei dem Zimmer von den Jungs an.
 

„Aber hallo, was ist denn hier los?“ Kai und Kenji liegen zusammen in einem Bett. „So wie es aussieht, brauchst du mich wohl nicht mehr.“, meint Vivien beleidigt, als Kenji wieder wach ist. Er bemerkt, in welcher Situation er sich befindet und steht auf. „Vivien, Es ist nicht so, wie es aussieht. Kai hatte einfach nur Angst.“ Vivien hört Kenji zu, dreht sich zu ihm um und küsst ihn zärtlich. „Entschuldigung, Kenji“ „Wofür?“ „Ach nur so. Hättest du was dagegen, wenn ich bei dir schlafe? Alex ist bei Taylor und Mikoto bei Ryo. Ich fühle mich so ausgeschlossen.“ Kenji lächelt sie an. „Gerne.“ Die beiden legen Bettsachen auf den Boden und schlafen dort, während Kai im seelenruhig schläft. Den Geist, haben alle schon vergessen.

Der Liebesbrief

Vivien geht wie jeden Morgen zur Schule. Sie trennt sich auch wie jeden Morgen am Eingang von Kenji um mit Mikoto in die Klasse zu gehen. Doch heute ist es anders. Denn auf ihrem Platz liegt ein Brief. Vivien denkt zu erst, er wäre von Pyro, aber da täuscht sie sich. Dieser Brief ist ein Liebesbrief. Nachdem ihn Vivien durch gelesen hat, steht sie nur baff da. „Ich wusste gar nicht, dass ich einen Verehrer habe.“ „Bist du sicher, dass der Brief von einem Verehrer ist? Der kann doch auch von Kenji-kun sein, der dir so seine Liebe zeigen will.“ Vivien schüttelt mit dem Kopf. „Das ist nicht seine Handschrift. Der Brief muss von jemand anderem sein.“ Mikoto überlegt kurz. „Vielleicht ist der Brief von Kai-kun? Der steht doch immer hin auch auf dich.“ „Hmm... naja, ich weiß nicht. Wäre möglich. Ich kann ihn nachher in der Pause fragen. Wir werden ja bestimmt wieder zusammen rumhängen.“ Der Unterricht beginnt und Vivien hat den Brief schon wieder vergessen. Sie geht davon aus, dass er von Kai ist.
 

In der Pause gehen die Mädchen wieder zu ihren Stammplatz unter dem Baum und kurz darauf kommen auch schon die Jungs. Vivien steht auf und will Kai den Brief geben. „Kai, ich fühle mich wirklich sehr geschmeichelt, dass du solche Gefühle für mich hegst, aber du weißt doch, dass ich mit Kenji zusammen bin.“ Kai schaut auf den Brief. „Ich weiß gar nicht was du meinst. Und was ist das für ein Brief?“ „Soll das heißen du hast mir keinen Liebesbrief geschrieben?“ Kai schüttelt mit dem Kopf. „Ich finde dich und Kenji zwar unheimlich zum anknabbern, aber ich würde nichts machen, was euch aus einander reisen würde.“ Kenji nimmt sich den einfach so den Brief aus Viviens Hand und liest in sich durch. „Mir gefällt es nicht, dass du Briefe bekommst. Wer weiß, von wem der ist.“ Vivien nimmt ihn den Brief wieder weg. „Das musst gerade du sagen. Du bekommst doch auch Liebesbriefe, von Mädchen die du noch nie gesehen hast.“ „Na und, dass ist was anderes. Ich nehme sie meisten nur aus Höfflichkeit an.“ „Warum ist das was anderes? Es sind so viele Briefe und die hast du nur aus Höfflichkeit angenommen? Das glaubst du doch selber nicht.“
 

„Hättest du nicht bei mir rumgeschnüffelt, wüsstest du nicht einmal dass ich so viele Briefe habe.“ „Ich war sehr überrascht. Aber leider bin ich nie dazu gekommen, einen zu lesen, in diesem Moment bist du ja rein gekommen.“ „Oh, tut mir leid, dass es mein Zimmer ist und dass ich da rein gehe. Du hättest es doch sowieso nicht ertragen, was da drin steht. Viele Mädchen schreiben in ihren Briefen Wörter, die du mir niemals sagen würdest.“ Kenji und Vivien streiten weiter. „Was haben die beiden denn?“, fragt Mikoto. „Was wohl, Kenji ist eifersüchtig, dass Vivien diesen Brief bekommen hat. Er will es nur nicht zugeben. Er will Vivien halt mit niemanden teilen.“ „Verstehe, aber wie finden wir heraus, von wem der Brief ist?“ „Wohl gar nicht, vielleicht hat Vivien ja glück und es bleibt bei den einen und die Beiden vergessen die Sache hier wieder und streiten sich nicht mehr.“ Vivien und Kenji streiten sich die Pausen hin weiter. Doch es ist kein ernster Streit, den am Ende des Schultages haben sie sich schon wieder versöhnt gehen zusammen nach Hause.
 

Am nächsten Morgen aber findet Vivien wieder einen Brief. „Und, was steht dieses mal drin, Vivi-san?“ „Der Schreiber des Briefes will, dass ich ihn nach der Schule treffen soll.“ Mikoto schaut sie an. „Und... was machst du?“ „Ich werde nicht gehen.“ „Aber... der Schreiber wird sich dann total verletzt fühlen.“ Na und. Kenji aber auch, wenn ich mich darauf einlasse. Außerdem kenne ich den Kerl nicht einmal.“ „Dann rede doch mit Kenji-kun. Wenn du die Sache mit dem Kerl klären willst, wird er bestimmt nichts dagegen haben, dass du dich mit ihm triffst.“ Vivien schaut weg. „Ich werde versuchen, mit ihm zu reden. Aber wenn Kenji etwas dagegen hat, werde ich den Kerl nicht treffen.“
 

In der Pause treffen sich die Mädchen wieder mit den Jungs unter dem Baum und erzählen ihnen alles. Kenji ist nicht sehr begeistert. „Ich will nicht, dass du diesen Kerl triffst.“ „Ich weiß, aber vielleicht kann ich mit ihm jeden. Dann hören auch diese Briefe auf.“ „Er hat dir doch gerade mal 2 geschrieben. Ignorier sie doch einfach, dann hören sie auf.“ Vivien lehnt sich gegen den Baum. „Also, werde ich mich nicht ihm treffen. Siehst du Mikoto, das habe ich .... Mikoto? Mikoto, wo bist?“ Kenji und Vivien merken jetzt erst, dass sie allein sind. Kai und Mikoto sind gegangen. „Sie wollten uns wohl alleine lassen.“ „Ja, scheint so.“ Kenji rückt näher an Vivien ran. „Glaubst, es könnte auch sein, dass Kizuna dir eins auswichen will?“ Vivien schüttelt mit den Kopf. „Nein, glaube ich nicht. Was will sie denn damit erreichen?“ „Keine Ahnung, war ja nur so ein Gedanke.“
 

Die zwei bleiben noch eine Weil sitzen. „Eins muss ich dir sagen, wenn ich mit bekomme, dass da zwischen euch mehr wird, als nur eine Unterhaltung, werde ich mit Kizuna ausgehen.“ Vivien schaut Kenji ängstlich an. „Wie bitte? Ist das ein Witz?“ „Nein, denn wenn du mir auf diese Weise weh tust, werde ich dir auf die selbe Weise weh tun. Ganz einfach.“ Vivien greift nach Kenjis Hand. „Ich... will und werde dir nicht weh tun. Der Verspreche ich dir.“ Kenji legt den Arm um sie und drückt sie an sich. „Ich weiß, war dumm von mir.“ Kenji gibt Vivien einen Kuss. „Ich vertraue dir. Wirklich.“ Vivien lächelt Kenji an. „Danke.“ Nach dem Unterricht wartet Vivien auf den Hof auf den Schreiber. Und Kenji beobachtet sie. „Hey, Kenji, was machst du denn da?“, fragt Kai, der hinter ihm auf getaucht ist. „Schhhh... sei ruhig, oder willst du, dass Vivien mich bemerkt?“ „Nein, aber sag mal, traust du ihr nicht?“ „Doch, doch, aber ich will sie nur schützen, falls etwas passiert.“ „Sag mal, wie lange kennst du Vivi-san schon, um zu glauben, sie beschützen zu müssen?“ Jetzt ist auch noch Mikoto dazu gekommen. „Oki, ich will sie beobachten. So damit, habt ihr es.“ „Dann seit endlich ruhig, sonst bemerkt sie uns noch.“, meint Kai und beobachtet Vivien auch.
 

Vivien wartet weiter. Und die Drei anderen beobachten sie von der Schule aus. Denn endlich nähert sich eine Junge Vivien. „Komisch, den kenne ich doch.“, meint Mikoto. Der Junge steht jetzt genau hinter Vivien. „Hallö Vivien. Schön däs dü gekömmen büst.“ Vivien dreht sich zu der Stimme. „Pavel? Du bist der Schreiber, der Briefe?“ Pavel läuft rot an. „Ja, där bün ich. Äber, ich waiß, däss ich keinä Chance bei dür habä. Dü hast ja nen Freund.“ „Aber, warum wolltest du mich treffen?“ „Weil du des Recht hast, zü erfahren, wär dür den Brief geschrieben hat. Ünd, weil ich äs nücht mehr länger aus gehalten hättä. Ich bin schon sö lange in düch verlübt.“ Vivien schaut ihn verdutzt an. „Aber, warum hast du es nicht schon der Mittelschule gesagt?“ „Weil ich Angst vor dür hatte. Du hast dich ja immer mit den Jüngs geprügelt.“ Vivien kratz sich an der Wange. „So ist das also. Tja, tut mir leid, Pavel.“ Pavel nickt ab. „Ich sehä dür an, das du Glücklich müt dem Jungen bist. Kenji, ist, glaubä ich, sain Name. Ünd, des ist mür wichtig.“
 

„Pavel, willst du nicht in unsere Clique kommen?“ „Ähm... nain, dankä, ich habe hier sähr gutä Freundä gefunden. Mein Dialekt ist sogar fasst wäg.“ „Stimmt, dein Sprache ist besser geworden. Und außerdem bin ich mir sicher, dass du auch irgendwann mal jemanden findest, den du so sehr lieben kannst, wie ich Kenji.“ „Meinst dü?“ „Ja, sogar sehr. So lange es nicht Kizuna ist.“ „Die blödä Küh. Bitte, die macht sich lustig übä mich, will ich Russ bin.“ „Ja, sie ist ein Biest.“ Pavel dreht sich um. „Ich gehä jätzt. Ich wünschä, dir weita hin, viel Glück mit Kenji.“ „Danke, Pavel.“ „Vivien, und wenn du mal Problemä hast, kannst dü zü mür kommän.“ „Ich werde es mir es mir merken.“ Als Pavel weg ist, bleibt Vivien allein zurück. „So, Kenji. Ich habe mich mit Pavel nur unterhalten. Du kannst aus deinem Versteck kommen.“ „Mist, sie hat uns bemerkt.“ „Dass liegt daran, weil ihr die ganze Zeit geredet habt.“ Vivien muss kichern. „Ich habe euch schon von Anfang an bemerkt. Ich kenne euch doch. Besonders Kenji, wenn er eifersüchtig ist.“ „Ich bin es nicht.“, verteidigt sich Kenji.

Kais Freund

Kai läuft durch den Gang. Er hat eine Stunde zwischen drin frei und hat dann Fußball. „Man, ist mir langweilig. Warum kann nicht jetzt schon Fußball sein? Ich will spielen.“ Er schaut zu dem Sportplatz. Er ist leer. Kein Wunder, eigentlich ist ja auch Unterricht. Und die Bälle sind weg geschlossen, nur die Lehrer haben einen Schlüssel. „Ich kann ja schon mal zum Sportplatz gehen. Dann bin ich der Erste.“ Kai läuft zum Sportplatz. „Man, wo ist eigentlich Kenji hin? Vivien hat doch Unterricht, bei ihr kann er also nicht sein. Man, wir hätten zu zweit schon einmal spielen können.“ Kai ist fast beim Sportplatz angekommen, als er jemanden sieht, der auf dem Platz spielt. Er beschleunigt seine Schritte um zu schauen, wer da spielt. Es ist ein Junge. „Oh... mein Gott. Sieht der gut aus.“, denkt sich Kai und ist verzaubert. „Hey du. Willst du mit spielen?“, fragt der Junge. „Ja, gerne.“ Kai rennt zu dem Jungen. „Ich heiße Kai und gehe in die zweite Oberstufe.“ „Ich bin Tico und besuche die vierte Oberstufe. Also bin ich im letzten Jahr.“
 

„Wow, so alt siehst du gar nicht aus.“ „Ich weiß, aber weil ich in dieser Klassenstufe bin, schneiden sich meine Prüfungsvorbereitungen immer mit der Sportag. Es ist so lange her, dass mich die meisten bestimmt nicht mal kennen.“ Kai zählt sich dazu. „Nun, stimmt. Ich kenne dich nicht. Aber ich bin erst seit einige Tagen auf der Schule.“ „Verstehe. Aber jetzt habe ich einen neuen Plan, jetzt kann ich wieder zum Training kommen.“ Das freut Kai. „Hey, klasse. Wollen wir uns schon einmal einspielen?“ „Dass können wir machen. Aber nicht zu sehr, sonst sind wir beim Training fix und fertig.“ Kai und Tico spielen Elfmeterschießen. Tico kann jeden Ball halten und bekommt auch jeden rein. „Man, du bist gut.“ „Du auch. Brauchst zwar noch etwas Training, aber an sonst nicht schlecht.“ Kai fühlt sich geschmeichelt. „Danke, aber Kenji ist immer noch besser als ich.“ „Kenji? Achso, der neue Star. Ja, der ist nicht schlecht. Er ist ein würdiger Nachfolger, für mich, finde ich.“
 

Die Beiden spielen weiter, bis der Trainier kommt. „Ich habe euch Zwei beobachtet. Leider muss ich euch sagen, dass das Training heute ausfällt, da zu wenige kommen werden. Viele haben ja schon früher frei. Ich habe eben Kenji nach Hause geschickt.“ Kai und Tico sind enttäuscht. „Ich schließe euch die Duschen auf. Ihr seit ja bestimmt total fertig.“ Kai riecht an sich. „Stimmt, und dass ist meine Schuluniform. Ich werde sie heute wohl waschen müssen.“ „Geht mir genau so, aber das kommt davon, wenn die Kabinen zu geschlossen sind.“ Die zwei gehen in die Dusche. „Cooles Tattoo Kai. Ist das ein Drache?” „Ja, dass ist einer. Schade das die Schuluniform langärmig ist. Ich zeige gerne das Tattoo.“ „Du musst es dir ja auch nicht auf das Schulterblatt machen, wo du es selber nicht sehen kannst.“ „Doch, ich kann es sehen, wenn ich in den Spiegel sehe.“ Kai geht unter die Dusche und dreht sie auf. Tico beobachtet ihn. „Einen tollen Körper, dafür, dass du nur Fußball treibst.“ „Naja, weißt du Tico, ich prügele mich auch gerne rum.“
 

Nun kommt auch Tico in die Dusche. „Ach wirklich? Traue ich dir gar nicht zu. Aber ich war in deinem Alter nicht anders.“ Kai kratz sich an der Wange. „Aber, seit ich hier auf der Schule bin, ist es zurück gegangen. Ich bin immerhin auf der Oberschule.“ Tico schielt ab und zu Kai rüber. Dieser ist inzwischen fertig mit duschen und trocknet sich ab. Dann zieht er sich langsam an. Tico ist auch so weit um sich an zuziehen. „Kai, mir sind da Sachen zu Ohr gekommen und würde gerne wissen, ob sie wahr sind.“ „Echt? Was denn?“ „Ich habe gehört, dass du bisexuell bist.“ Kai dreht sich zu Tico. Das erste mal in seinem Leben ist es ihm peinlich. „Ja, dass bin ich. Hast du eine Problem damit?“ Tico beginnt zu lachen. „Sag mal, spinnst du? Du bist doch genau mein Typ. Ich bin eher froh darüber.“
 

Kai versteht nicht, was Tico meint. „Soll das heißen, du bist... auch.“ „Nein, ich bin ganz. Ich bin schwul.“ Kai schaut ihn an. „Wi... wirklich? Du... verarschst mich nicht?“ „Soll ich es dir beweisen?“, fragt Tico und Kai nickt schüchtern. Tico nähert sich Kai und küsst ihn auf dem Mund. Es ist kein normalre Kuss, es ist ein leidenschaftlicher langer Kuss. Und Kai erwidert ihn. Kai ist sich sicher, er hat sich in Tico verliebt. Deswegen war er vor hin so verzaubert von ihn. Die Beiden lösen sich wieder von einander. Kai schaut ihn schüchtern an. „Sag mal, schaust du auch den Jungs immer in der Dusche hinter her?“, fragt Kai schüchtern. „Wenn ein paar gut gebaute mit dabei sind, klar. Was denkst du denn?“ „Zum Glück. Denn ich kann bei manchen den Blick einfach nicht lassen.“ „Kann ich glauben. Und jetzt zieh dich an. Der Trainer wartet bestimmt schon.“
 

Kai nickt und beide ziehen sich fertig an. „Kai, darf ich dich was fragen?“ „Natürlich doch. Was denn?“ „Willst du mein fester Freund werden?“ Kai überlegt kurz. Warum eigentlich nicht. Er ist schwul und außerdem hat er ihn sehr gern. „Aber, wir haben uns erst kennen gelernt.“ „Das stimmt. Ist wohl noch etwas früh. Vergesse, was ich gesagt habe.“ „Aber nein, so habe ich es nicht gemeint. Im Gegenteil, ich wäre gerne mit dir zusammen. Dann kannst du meine Freunde kennen lernen.“ Tico bleibt kurz stehen. „Ich weiß nicht...“ „Keine Angst. Sie werden dich nicht ablehnen. Ok, Kenji ist es etwas unheimlich, wenn Jungs mit ihm flirten, aber sonst hat keiner etwas gegen Schwule oder Bisexuelle.“ „Wirklich?“ „Ja, wirklich.“ Tico greift nach Kais Hand. „Dann lerne ich gerne deine Freunde kennen. Und wir sind jetzt wirklich zusammen?“ „Ja, sind wir. Und meinen Freunden macht es auch nichts aus. Sie freuen sich bestimmt, dich kennen zu lernen.“ „Gut, ich bin schon gespannt.“
 

Am nächsten Tag in der ersten Pause unter dem Baum. „Kai wollte uns jemanden vorstellen. Wo bleibt er denn nur?“, fragt Kenji ungeduldig. „Er wird schon kommen, er war total nervös.“ „Vielleicht hat Kai-kun ja eine Freundin oder einen Freund gefunden.“ Vivien und Kenji schauen Mikoto an. „Da hast du vielleicht sogar Recht. Deswegen war er auch so glücklich.“ „Ich hoffe, es ist ein Kerl. Dann flirtet er nicht mehr mit mir. Er ist ja ein netter Kerl, aber dass stört mich etwas.“ „Und warum sagst du es ihm nicht einfach?“ „Tue ich doch. Aber er macht es trotzdem.“ Dann endlich komm Kai angerannt. Er hat Tico an der Hand. „Hallo freunde. Darf ich euch Tico vorstellen. Mein Freund. Genau, er ist DER Freund.“ Vivien schaut Tico an. „Ein Sportler. Nicht schlecht. Etwas anderes hätte ich auch nicht gedacht.“ „Kai, dass freut mich für dich, dass du auch jemanden gefunden hast, so wie ich.“, meint Kenji glücklich. Mikoto schaut Tico von oben bis unten an.
 

„Wow, du siehst toll aus. Zu schade dass ich verlobt und du schwul bist. Ich hätte dich sofort angebaggert.“ Vivien zieht Mikoto zurück. „Tut mir leid Tico, aber Mikoto verguckt sich gerne in andere Männer. Daran musst du dich gewöhnen.“ Tico muss lachen. „Es freut mich, euch kenne zu lernen. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr es wirklich so locker sieht.“ „Warum denn nicht? Du bist doch trotzdem noch ein Mensch.“ Tico bemerkt Kenji. „Du bist also Kenji. Kai hat Recht, du sieht wirklich sehr gut aus. Eine Verschwendung an die Frauenwelt.“ Kenji wird rot und Tico beginnt zu lachen. „Das war nur ein Witz. Kai hat mir erzählt, dass es dir nicht so gefällt. Ich wollte es nur mal ausprobieren.“ Kenji schaut Kai finster an. „Bitte lass das Tico. Sonst werde ich dich noch hassen müssen. Und jemanden deswegen zuhassen, wäre nicht gut. Besonders, weil Kai und ich gut befreundet sind.“ „Kein Problem. Ich habe eh nur Augen für Kai, ein andere wird da kein Platz finden.“ Mikoto schwärmt richtig für Tico. „Ach, ist der süß. Ich werde richtig neidisch.“ Vivien fasst sich an den Kopf. Das ist halt typisch Mikoto. Aber das stört Keinen mehr. Auch Tico nicht, der sich jetzt schon sehr wohl in der Gruppe fühlt. „Ich freue mich, ein Mitglied euer Clique zu sein.“ „Uns auch.“ Kai nähert sich Vivien. „Ich habe ihm noch nichts über dich erzählt. Es ist besser, wenn du es selber machst.“ „Ich werde es sagen, wenn es so weit ist. Vielleicht sogar nie.“

Das Leben eines Verbrechers

Takeshi ist im Versteck P.I.O.S.O.N. und macht sich über einen Bauplan her. „Ich kann es nichts fassen, dass Hisashi Fukuda das alles alleine entwickelt haben soll. Das ist so komplex und kompliziert, dass er bestimmt Assistenten hatte. Aber, die hatte er nicht. Man, dieser Mann war genial.“ „“Stimmt, dass war er, aber nicht so genial wie seine Frau. Mit ihren Sachen kann ich die besten Masken der ganzen Welt machen.“ Takeshi dreht sich um und sieht Akira. „Warum verkleidest du dich immer?“ „Wenn ich in der Stadt bin zum shoppen, darf mich keiner erkennen. Deswegen.“ „Und warum musst du shoppen gehen? Hast du nicht schon genug Sachen zum anziehen?“ „Das kann dir doch egal sein. Wir Frauen gehen nun mal gerne shoppen.“ „Und, was ist, wenn dich jemand bemerkt und die Polizei ruft?“ „Ach was, das wird nie passieren. Dafür bin zu gut getarnt, außerdem passe ich schon auf.“ Takeshi beschäftigt sich wieder mit dem Bauplan.
 

„Ich verstehe unsern Boss einfach nicht.“, meint Akira. „Jetzt will er dieses Gör zu uns nehmen. Und er hat keine Lust mehr sie um zu bringen.“ „Der Boss wird seine Gründe haben. Und er wird sie uns auch bald erzählen.“ „Ach wirklich? Und wann? Er gibt uns nur Aufträge, sagt uns aber nie den Grund. Das wir dieses Balg umbringen sollten habe ich noch verstanden. Aber warum müssen wir sie jetzt am Leben lassen und ab und zu ausspionieren? Er ist ja wirklich an der Kleinen interessiert.“ „Nun, vielleicht steht er ja auf kleine Kinder.“ Akira kann nicht glauben, was sie da hört. „Sag mal, bist du verrückt? Auf kleine Kinder? Unser Boss? Soll ich dich umbringen?“ Takeshi nimmt es locker. „Du reagierst doch nur so, weil du in den Boss verliebt bist.“ Akira wird rot. „Liebe kann man das nicht nennen, es ist eher wie schwärmen.“ „Achso, und deshalb schleppst du immer ein Bild von unserm Boss mit.“ „Wo... woher weißt du das?“ „Ich bin ein Spion. Ich bekomme so etwas mit.“
 

Akira wird wütend. „Höre auf mich zu beobachten. Lieber solltest du dich um das Gör und ihrem blonden Freund kümmern.“ „Heute nicht. Ich soll es nur machen, wenn es der Boss sagt und bis jetzt lag der Boss mit seiner Ahnung immer richtig.“ „Stimmt, der Boss schon. Aber nicht du. Immerhin hast du das Gör damals verfehlt und statt dessen den Jungen getroffen. Oder damals, wo du die Bombe bei dem Schulweg der Beiden gelegt hast.“ „Kann ich was dafür, dass sie ausgerechnet an diesem Tag nicht dort lang laufen?“ Akira dreht sich weg. „Aber das mit der Kugel ist deine Schuld. Du hättest sofort weiter schießen sollen, nachdem der Junge zusammen gebrochen ist.“ „Nein, dass konnte ich nicht, weil der Boss es mir verboten hat. Er meinte, er will mit dem Mädchen reden.“ „Hmm... das Glück ist immer auf der Seite der Narren. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis wir wieder forschen können?“ „Bald, das geheime Labor ist fast fertig. Schon verrückt, dass die Polizei gerade mal die Hälfte der Sachen ein gesteckt hat, damals.“ „Stimmt, aber selber Schuld. Sie sollen mal nicht jammern, wenn wir erst einmal die Waffen und die Macht haben, die Welt zu regieren.“
 

„Wohl er der Boss. Wir werden nur seine Vertretung sein.“ „Kann mir recht sein. Ich finde es eine Schweinerei, dass wir die Einzigen sind, die noch übrig geblieben sind. Ich wette, sobald P.I.O.S.O.N. wieder in aller Munde ist, wird der Rest zurück kehren. Und sie werden meinen, sie hätten den Boss die ganze Zeit die Treue geschworen. Pah, von wegen. Wer hat ganze 10 Jahre damit verbracht um den Boss aus dem Gefängnis zuholen und ein Comeback von P.I.O.S.O.N. zu ermöglichen? Wir beide. Keiner mehr und keiner weniger.“ „Der Boss rechnet es uns auch hoch an. Er hätte nicht gedacht, dass wir zwei ihm wirklich treu bleiben.“ Akira schaut Takeshi an. „Warum ich dem Boss treu geblieben bin, wissen wir ja. Ich schwärme ja unheimlich für ihn. Aber warum bist du geblieben?“ „Nun, dafür gibt es viele Gründe. Mir hat die Arbeit gefallen. Ich forsche gerne. Ich bin Macht süchtig und ich bin verliebt.“ Akira schaut ihn an. „Du bist eine Schwuchtel?“
 

„Nein. Ich bin nicht in den Boss verliebt. Sondern in dich, Akira.“ Eine Zeit lang ist Akira verstummt. Doch dann beginnt zu kichern. „Das ist ein Wiz, oder? Du? In mich? Glaubst du wirklich, dass aus uns was wird?“ „Nicht wirklich, aber wir können uns doch trotzdem mal zum Essen treffen.“ Akiras kichern geht zu einem lauten Lachen über. „Du bist echt witzig. Mit dir würde ich mich nie verabreden, selbst wenn du der letzte Mann von P.I.O.S.O.N. bist.“ Takeshi ist leicht gekränkt. Aber er wusste doch, dass es so kommen wird. Akira hat nur Augen für den Boss, auch wenn sie es nur als schwärmen bezeichnet. „Ich werde eh nie eine Chance bei ihr haben. Zumindest so lange der Boss da ist. Aber ich habe den Boss sehr gerne. Also, werde ich wohl alleine bleiben.“, denkt sich Takeshi.
 

„Akira, Takeshi. Antreten, sofort.“, sagt Pyro der auf einmal hinter den Beiden auf getaucht ist. Akira und Takeshi stellen sich ins Glied und legen ihre rechte Hand auf ihre linke Brust. „Ich habe eine Aufgabe für euch. Takeshi, du wirst die letzten Feinarbeiten im Labor selber übernehmen. Es dauert nur noch wenige Tage, dann können wir diesen blöden Lagerschuppen verlassen und in unser Labor zurück gehen.“ „Jawohl Boss.“, sagt Takeshi. „Und du Akira, wirst die Kleine wieder beobachten. Ich habe das Gefühl, bald wird sie hilflos sein und wir können sie zu uns nehmen.“ „Jawohl, Boss.“ „Akira, ich will sofort informiert werden, wenn etwas mit Vivien ist. Die kleinste Information kann uns schon zum Sieg führen.“ „Boss, kann ich sie was fragen?“ „Sicher doch Akira. Was liegt dir auf dem Herzen?“ „Warum wollen sie das Gör jetzt als Mitglied umwerben.“ Pyro lacht. „Ganz einfach. Weil sie die Talente ihrer Eltern geerbt hat. Und da sie noch so jung ist, kann man sie leicht bekehren zu uns zukommen. Sie ist ein perfektes Mitglied für P.I.O.S.O.N. und es wäre ein Verlust, sie nicht zu uns zunehmen.“
 

Jetzt wo es der Boss sagt, klingt er für Akira auch logisch. Die beiden Gehilfen verabschieden sich und gehen. Pyro bleibt alleine zurück. „Natürlich ist dies nur ein Grund. Der andere Grund ist, weil du mein Fleisch und Blut bist, Vivien. Hisashi hat dich verunstaltet. Naru hat viel versucht um dich >richtig< zu erziehen. Aber so bald du bei mir bist, wirst du wieder so werden wie du sein sollst. Aber, einen Hacken gibt es da noch. Dieser Kenji.“ Pyro greift in seine Jackettasche und holt ein Foto raus, auf den Kenji und Vivien zusammen drauf sind. „Er ist mir ein Dorn im Auge. Er hat deinen Charakter verändert. Das ist nicht gut. Wenn du so glücklich und fröhlich bist, fällt es mir schwerer, dich zu bekehren. Aber, das Problem lässt sich leicht lösen. Ich werde den Jungen einfach auslöschen. Aber so geschickt, dass es nicht nach uns aussieht. Aber, dass kann dauern. Das Comeback ist wichtiger.“ Pyro beginnt laut zulachen. Er ist sich seines Sieges schon jetzt sicher. Takeshi bereite das Labor für die Wiedereröffnung vor und Akira beobachtet Vivien. Durch ihre Verkleidungen kann sie das unbemerkt machen.
 

„Vivien, Vivien. Alles worüber unser Boss denkt ist diese Vivien. Er verschweigt uns doch was. Ich werde heraus finden, was es ist. Und wenn nicht, wird Vivien leider an einem tragischen Unfall sterben. Ich will und werde meinen Boss nicht teilen. Mit niemanden. Hast du verstanden, verdammte Fukuda?“ Auch Takeshi ist sich sicher, dass Pyro ihn etwas verheimlicht. „Wir sind seine letzten Arbeiter und dennoch vertraut er uns so wenig? Kein Wunder, dass die Anderen verschwunden sind. Warum soll man arbeiten, wenn man nicht einmal weiß wofür? Der Boss hat sich verändert. Und das liegt bestimmt nicht nur an den 10 Jahren Gefängnis. Wenn er will, dass wir weiterhin für ihn arbeiten, dann sollte er sich noch mal ändern und uns mehr vertrauen.“

Kenji, ich brauche dich (Teil 1)

Mrs. Uisusenu fährt Kenji und Vivien zu Keigo und Kazumi. Die zwei sollen sie doch mal wieder besuchen kommen. „Man, mein erster Besuch, seit der Geburt meiner Schwester. Ich frage mich, wie sie jetzt mit der Kleinen leben? Man, ich bin total nervös.“ „Aber, dass brauchst du doch nicht, Kenji. Es ist ja auch nicht das erste Kind von deinen Eltern.“ „Stimmt, aber es ist meine erste Schwester. Da kann doch schon mal nervös werden.“ Vivien smilt Kenji an. Sie freut sich so sehr für ihn. Er hat eine Schwester. Vivien hätte früher so viel für ein Schwester geben. „Es ist komisch. Es sind jetzt so viele Feuerwehrautos unterwegs.“ Kenji schaut aus dem Fenster. „Dort drüben kommt ein dicker Qual raus. Oh Gott, dass kommt aus der Richtung meiner Eltern. Mrs. Uisusenu, bitte beeilen sie sich.“ Mrs. Uisusenu beeilt sich, so schnell sie kann. Und als sie bei dem Hochhaus angekommen sind, wo Kenji wohnt, trifft Kenji der Schlag.
 

Nicht nur dass es in dem Haus brennt, sondern auch noch in seiner Wohnung. „Oh Gott, Mom, Dad, Naru.“ Kenji will los rennen, aber Vivien hält ihn zurück. „Kenji nicht. Bist du verrückt? Willst drauf gehen?“ Kenji beruhigt sich und dann sieht er seine Eltern, die bei der Feuerwehr sind. Er rennt zu ihnen. „Mom, Dad. Wie...“ Kazumi hält Naru im Arm und weint. „Junge, du bist da. Keine Ahnung. Es hat auf einmal gebrannt. Aber wir sind alle gesund.“, sagt Keigo und nimmt seine Frau in den Arm. Kenji steht unter Schock. Er zittert richtig. „Wo wollt ihr wohnen? Ihr hab doch kein Geld um euch ein Hotel zuleisten.“ Keigo schweigt. „Wir wissen es nicht. Vielleicht können wir in der zwischen Zeit bei jemand anderem wohnen. Aber wer hat genug Platz um 2 Erwachsende und ein Baby bei sich auf zunehmen?“
 

Kenji denkt nach und geht dann zu Mrs. Uisusenu und Vivien zurück. „Mrs. Uisusenu, können meine Eltern bei ihnen einziehen, bis wieder ein Wohnung gefunden haben?“ Mrs. Uisusenu versteht zu erst nicht, was los ist. Aber dann nickt sie. „Natürlich. Deine Mutter braucht jetzt Ruhe. Und deine Schwester auch. Sie können gleich mit.“ Kenji rennt wieder zu seinen Eltern. „Ihr könnt zu uns ziehen. So lange, bis ihr eine Wohnung habt.“ „Danke, mein Sohn. Wir müssen noch warten, bis die Polizei uns gehen lässt. Und der Sanitäter.“ „Aber Mom könnte sich schon mal ins Auto setzten. Sie braucht Ruhe.“ „Ja, du hast wohl Recht. Schatz, geht doch bitte zu Mrs. Uisusenu ins Auto. Da kannst du dich ausruhen und dich um Naru kümmern.“ „Aber, Keigo, ich will bei dir bleiben.“ „Ich doch keine Kilometer weit weg. Schau, das Auto ist gleich dort vorne. Du kannst mich also gut sehen.“ Kazumi nickt und geht zum Auto. Vivien nähert sich Kenji und greift ihn auf die Schulter. Dieser erschreckt sich und dreht sich um. „Man, Vivien schleich dich doch nicht so von hinten an mich ran.“
 

„Tut mir leid Kenji. Wie geht es dir?“ „Mir? Warum fragst du? Ganz gut.“ „Aber, so siehst du nicht aus.“ „Aber mir geht es gut. Meine Mutter ist etwas mitgenommen. Und mein Vater versucht stark zu sein.“ „Ja, genau so wie du. Aber glaubst du wirklich, dass das gut ist? Glaube mir. Ich habe mich auch immer stärker gemacht, als ich bin, aber am Ende hat es mich nur geschwächt.“ Kenji schaut weg. „Lass uns später darüber reden.“ Kenji blockt ab und Vivien schaut ihn an. „Na gut.“ Die Polizei kommt zu Keigo. „Herr Ogawa, die Ursache für den Brand konnten wir noch nicht ausfindig machen. Aber wir gehen davon aus, dass es ein Unfall war. Aber die Versicherung kann bestimmt zahlen. In 4 Tagen können sie ihre Wohnung wieder betreten, jetzt wäre es zu gefährlich. Wissen sie, wo sie die Zeit wohnen werden?“ „Ja, dass wissen wir.“ „Gut, sie können gehen. Sie sind ja gesund. Und zusehen gibt es hier auch nichts mehr.“
 

„So ein verdammter Mist.“, flucht Keigo leise und geht zu seiner Frau ins Auto. Vivien schaut ihm nach. „Was hat er denn?“ „Wir haben keine Versicherung, die die Kosten übernehmen wird. Meine Eltern konnten sich keine leisten. Mein letzter Krankenhaus Aufenthalt war schon zu teuer.“ Vivien schaut Kenji an. „Dann müsst ihr es ja selber tragen.“ „Stimmt, und so arm wie meine Eltern sind, werde sogar meine Urenkel noch dafür zahlen müssen. Komm Vivien, lass uns gehen. Sie warten schon auf uns.“ Die Ogawas sitzen im Auto hinten und Vivien ist auf dem Beifahrersitz. Kenji kümmert sich nur um seine Eltern. An sich denkt er nicht. Und das macht Vivien Sorgen. Früher war sie genau so und wäre fest daran zugrunde gegangen. Sie will das Kenji ersparen. Keigo und Kazumi ziehen in das letzte Gästezimmer, gleich neben Kenji. Und Kenji ist die ganze Zeit bei ihnen.
 

3 Tage später, versammeln sich als fünf in der Küche. „Mrs. Uisusenu, in Namen meiner Frau und meines Sohnes wollen wir uns bedanken, dass sie uns bei sich aufgenommen haben.“ „Kein Problem. Aber, dies ist doch bestimmt nicht der Grund, warum sie uns gerufen haben.“ „Stimmt, es gibt da einen anderen.“, meint Kazumi. „Ich werde übermorgen ausziehen. Wir wollen nicht, dass ihnen unsere Schulden zukommen.“ „Aber, wohin werden sie denn ziehen?“ „Wir 4 werden zu Verwandten aufs Land ziehen.“ Hat Vivien da richtig gehört? Vier? Soll das heißen, dass Kenji... nein, dass will Vivien nicht glauben. „Wir werden auf das Land ziehen. Es ist ungefähr 3 Stunden von der Stadt entfernt. Und wie müssen Kenji mit nehmen. Er ist immer noch bei uns angemeldet, von daher, kommt er automatisch mit uns mit. Und leider ist diese Ummeldung sehr Teuer und es dauert auch sehr lange. Aber wir können nicht warten. Wir werden ihn auch in der Schule abmelden. Haben sie vielen dank, dass sie und ihr Mann ihn aufgenommen haben.“
 

Vivien sucht Kenjis Blick, doch dieser schaut nur immer wieder weg. Das ist zu viel für Vivien. Sie steht auf und rennt hoch und Kenji folg ihr. „Vivien, warte doch.“ Vivien steht vor ihrem Zimmer und geht nicht rein. Sie dreht sich zu Kenji und ist den Tränen nahe. Kenji nähert sich ihr. „Vivien, es tut mir leid.“ „Nein, ist schon gut. Du... du... du gehörst zu deiner Familie.“ Kenji nimmt sie in den Arm. „Aber, ich gehöre auch zu dir. Ich liebe dich.“ Vivien legt auch ihre Arme um Kenji und kuschelt sich an ihn ran. „Ich dich auch. Warum nur, muss dass alles passieren?“ „Ich weiß es nicht.“ Kenji drückt Vivien stärker an sich ran. Er kann es nicht ertragen, sie wieder zu verlassen. Kenji dreht Viviens Gesicht zu sich und küsste sie. Sie lehnen sich gegen die geschlossene Tür und küssen sich. Vivien schluchzt in den Kuss rein. Sie will Kenji bei sich haben, aber sie weiß, dass er in zwei Tagen nicht mehr da sein wird. „Kenji, ich werde mich etwas hinlegen. Es ist so viel für mich.“ „Ja, verstehe ich. Wenn du mich brauchst, ich bin gleich neben an.“ Vivien nickt und geht in ihr Zimmer.
 

„Sie nimmt es schwer, sehr schwer, oder?“, fragt Kazumi, die hinter ihrem Sohn auf getaucht ist. „Nicht nur sie. Mom, darf ich dich was fragen?“ „Natürlich, Kenji. Was ist dein streben?“ „Kann Vivien morgen mit kommen, wenn wir wieder in unsere Wohnung gehen?“ „Wenn sie es will, gerne. Aber es wird nicht viel zusehen sein. Nur eine verkohlte Wohnung.“ „Ja, deswegen will ich ja, dass sie mit kommt. Wenn sie bei mir ist, fällt es mir vielleicht leichter.“ Kazumi geht zu ihrem Sohn und legt den Arm um ihn. „Ich verstehe. Dann frag sie nachher doch einfach.“ „Ja, werde ich machen.“ Kenji geht in sein Zimmer und packt langsam seine Sachen. Ihm wird erst jetzt klar, dass er eigentlich der Einzige ist, der was mit nimmt. Seine Eltern haben alles im Brand verloren. Das Einzige, was er noch hat, sind die Sachen, die hier in diesem Raum sind. Und das schmerzt Kenji. Und vor allem, weil seine kleine Schwester nichts hat.
 

Am nächsten Tag fahren Keigo, Kazumi, Kenji und Vivien zu der verbrannten Wohnung. Naru ist bei Mrs. Uisusenu geblieben. „Vielleicht finden wir ja doch etwas, was wir mit nehmen können. Es heißt, der Brand hat nicht ganze Wohnung erwischt.“, versucht Keigo seine Familie auf zu muntern. Es herrscht eine traurige Stimmung in dem Auto und auf den Weg zur Wohnung. Als Keigo dann die Wohnungstür öffnet, kommt der Familie Ogawa fast die Tränen. Alles was sie sehen können ist schwarz. „Gehen wir in die einzelnen Zimmer. Vielleicht ist ja noch etwas gut.“ Kenji nickt, nimmt Vivien an die Hand und geht in sein Zimmer. Das sieht zwar nicht so schlimm aus, wie das Wohnzimmer, aber auch hier hat das Feuer gewütet. Vivien schaut sich um. Sie erinnert sich, als sie Sechs Jahre war. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ist sie zu nächst auch nach Hause gegangen, aber auch hier war alles nieder gebrannt. Wenige Tage späte ist das Haus mit dem Labor zusammen gebrochen. Aber da lebte Vivien mit Kususu bereits bei den Uisusenus.
 

Kenji geh zu dem Schrank und öffnet ihm. Nachdem er fest gestellt hat, dass nichts mehr zu gebrauchen ist, knallt er den Schrank zu und treten auf ihn ein. „Verdammt. Warum nur?“ Dann geht er zum Schreibtisch und durch sucht ihn. Auch her ist fast nicht übrig geblieben, was er mit nehmen kann. Vivien steht nur rum. Sie weiß einfach nicht was sie machen soll. Kenji setzt sich aufs Bett und vergräbt sein Gesicht und Vivien setzt sich neben ihn und legt eine Hand auf seine Schulter. „Kenji, was kann ich...“ Vivien kann den Satz nicht zu ende reden, weil Kenji seine Finger auf ihren Mund legt. „Einfach bei mir sein, ja?“, sagt Kenji und schaut sie dabei an. Und jetzt erst kann Vivien sehen, dass Kenji weint. Und obwohl er weint, lächelt er sie an. Diese Lächeln ist das Lächeln, welches Vivien von Kenji immer kannte. Er hat immer gelächelt und er war immer fröhlich. Egal wo, egal wann, Kenji hat immer gelächelt und Vivien damit aufgemuntert. Aber dieses Weinen kennt Vivien nicht. Es ist neu für sie. Das erste mal sieht sie Kenji weinen. Vivien drückt Kenji an sich. Sie will ihn beruhigen. Und er erwidert es mit einer Umarmung. „Es tut mir so leid.“ „Muss es nicht. Du bist doch nicht daran schuld, dass es hier gebrannt hat.“
 

„Ich weiß. Aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll. Wie wollt ihr eigentlich die Schulden bezahlen?“ „Keine Ahnung. Das wollen meine Eltern alleine klären. Sie meinen, ich soll mir darüber keine Gedanken machen.“ Vivien denkt kurz nach. Dann rennt sie aus dem Zimmer und lässt Kenji alleine zurück. „Hey, Vivien, wo willst du hin?“ Aber er bekommt keine Antwort. „Kazumi, ich weiß jetzt, wie ich euch helfen kann.“ „Ach wirklich, Vivien? Wie denn?“ „Ich... ich könnte die Schäden bezahlen, die beim Brand entstanden sind. Sie brauchen sich auch keine Gedanken zu machen. Ich bin reich genug, ich kann es locker bezahlen. Und außerdem würde ich ein >nein< eh nicht akzeptieren.“ Kazumi schaut Vivien an. Doch dann steigen ihr die Tränen in die Augen. „Vivien, dass ist lieb von dir, aber wir können das Angebot nicht annehmen.“ „Ich habe doch eben gesagt, dass ich ein >nein< nicht akzeptiere. Ich werde sie zahlen. Ob sie nun wollen oder nicht.“
 

Kazumi nimmt Vivien in den Arm. „Danke, Kleine. Du bist uns damit eine große Hilfe. Du bist ein tolles Mädchen. Vivien, wenn du einen Wunsch hast, dann sage ihn uns.“ Ob Vivien ein Wunsch hat? Ja, den hat sie. Aber den kann sie nicht aus sprechen, denn dieser Wunsch ist Kenji. „Nein, zur Zeit habe ich keinen Wunsch. Kann ich ihn auch nach reichen?“ Kazumi schaut sie verwundert an. Sie war sich sicher, sie würde Kenji sagen. Nur deswegen würde sie es doch machen. „Natürlich kannst du das. Lass dir so viel Zeit, wie du willst oder brauchst.“ Vivien nickt und geht wieder zu Kenji um ihn alles zu erzählen. „Und, es macht dir auch wirklich nichts, alles zu bezahlen.?“ „Ich habe dir doch schon mal gesagt, wenn du Geldprobleme hast, kannst du zu mir kommen. Ich will dir doch nur helfen. Außerdem könnt ihr euer Geld, was ihr jetzt verdienen werdet, dazu verwenden um euch eine neue Wohnung zu leisten.“ Kenji kann nicht glauben, was für ein tolle Freundin er hat. Er schämt sich richtig, dass er ihr nur einen Kuss als danke schön geben kann.
 

Am nächsten Tag vor der Schule. Kenji schaut sich um. „Heute ist mein letzter Schultag hier.“ „Ja, leider. Wissen deine Freunde, dass du wegziehst?“ „Ja, habe es ihn vor 3 Tage erzählt. Zu erst wollten sie mir nicht glauben, doch dann waren sie alle geschockt.“ „Kann ich glauben. Mikoto und Tico haben ja auch nicht anders reagiert. Und Alex wusste erst Recht nicht, was sie sagen sollte.“ Kenji schaut sich um, als ob er das erste mal hier wäre. „Ich werde diesen Ort vermissen. Und die Menschen hier auch.“ Die beiden trennen sich und gehen in ihre Klassen. Vivien setzt sich an ihren Platz und versucht nicht weiter an Kenji zu denken. Warum ist es dieses mal schlimmer, weil er sie verlässt? Liegt es daran, weil sie zusammen sind und die schon die ganze Zeit unzertrennlich waren. Ja, daran liegt es bestimmt. „Heute verlässt uns Kenji-kun doch, oder Vivi-san?“ Vivien schaut zu Mikoto und nickt. Niedergeschlagen setzt sich Mikoto neben Vivien. „Wir werden ihn nie wieder sehen. Ich kann es einfach nicht fassen, dass er gehen muss.“
 

„Nicht nur du, Mikoto, nicht nur du.“, sagt Vivien betrübt und legt ihren Kopf auf ihre Bank. „Ich vermisse ihn jetzt schon.“ Mikoto versteht ihre Freundin. Vivien fällt die Trennung von Kenji am schwersten. Kenji sitz in zwischen auch auf seinem Platz. Er wird von Kai, Subaru, Takoto, Rico und Taiichi umzingelt. „Heute ist also dein letzter Schultag hier. Man, wie schade, wo wir doch so gute Freunde geworden sind.“ Kenji nickt. „Ja, da habt ihr recht. Und ich fühle mich auf der Schule auch sehr wohl. Ich werde euch vermissen.“ Die Jungs fühlen sich geehrt. „Man, du bist so ein Schatz. Egal was ist, du denkst auch immer an deine Freunde.“ „Natürlich mache ich das. Gerade weil ihr meine Freunde seit.“ Die Jungs umarmen Kenji. „Schade, dass wir kein Geschenk für dich haben. Immerhin sollst du uns doch in Erinnerung bleiben.“ „Ich habe Fotos von euch, Jungs. Ich glaube, das reicht.“ Die Jungs schauen ihn an. „Es fällt dir sehr schwer. Das merkt man. Aber, das liegt bestimmt nicht an uns sondern an deiner Freundin.“
 

„Ja, stimmt. Vivien werde ich wohl am meisten vermissen.“ „Ja, das können wir verstehen. Man vermisst immer die Person am meisten, die man am meisten liebt.“ Kenji nickt. Er weiß gar nicht, was er machen soll, wenn er vor dem Auto steht und Vivien das letzte mal sehen würde. Der Tag vergeht schnell. Zu schnell für Kenji. Auf dem Schulhof wartet Kenji auf Vivien. Doch nur Mikoto kommt. „Kenji-kun, Vivi-san will, dass du vor gehst. Sie muss noch in der Schule bleiben und du könntest zu spät kommen.“ „Aber warum denn?“ „Keine Ahnung. Aber, sie will nicht mit dir zusammen nach Hause gehen. Sie... sie...“ Kenji greift Mikoto auf die Schultern. „Ist gut, ich werde gehen. Wenn es Viviens Wunsch ist, muss ich ihn akzeptieren.“ Mikotos Augen fühlen sich mit Tränen und sie umarmt Kenji. „Ich werde dich vermissen. Du warst mein erste große Liebe.“ Mikoto weint sich bei Kenji aus und er legt einen Arm um sie und versucht sie zu trösten. „Nicht weinen Mikoto. Ich werde versuchen, euch zu schreiben. Ich weiß ja selber nicht, was mich erwartet.“ Kenji und Mikoto lösen sich von einander und Kenji macht sich auf den Weg nach Hause.
 

Ohne Vivien nach Hause zu gehen, ist für ihn so ungewohnt. Aber er kann es verstehen. Sie will nicht dabei sein, wenn er weg fährt. An seinem Ziel angekommen, fährt sein Vater schon das Auto vor. „Hey, mein Sohn. Du hast Besuch. Eine gewisse Alex will dich sehen.“ Kenji wundert sich, dass sie auf ihn wartet, doch da kommt Alex auch schon zu ihm. „Kenji, heute wirst du also gehen.“ „Ja, in ein paar Minuten geht es los.“ Alex umarmt ihn. „Wir werden dich alle sehr vermissen.“ „Und ich euch. Bitte tue mir einen gefallen, und passe auf Vivien auf. Pyro ist immer noch das draußen und er ist hinter ihr her.“ Alex kommen die Tränen. „Keine Angst, ich werde auf sie aufpassen. Sie ist meine Cousine.“ „Und ich bin ihr Freund, und denn noch darf ich nicht bei ihr sein.“ „Ihr werdet euch wieder sehen. Da bin ich mir sicher.“ Kenji nickt und will sich zum Haus drehen, als Alex was sagt. „Vivien, da bist du ja.“ Doch diese schaut die Beiden nicht an. Mit gesenkten Blick geht das junge Mädchen an den zwei vorbei ins Haus. „Sie vermisst dich jetzt schon, dass sie dir nicht einmal in die Augen schauen kann.“ „Ich weiß, deshalb wollte sie auch, dass ich vorgehe. Es fällt ihr schwer.“
 

Alex verabschiedet sich von Kenji und geht wieder. „Kenji, kommst du essen? Deine Sachen sind schon im Auto. Wir wollen bald los fahren.“ Kenji schaut zu Viviens Zimmer rauf. Er ist sicher, dass sie drin sitz. „Hey, Kenji. Komm endlich essen. Mein Bruder wartet doch auf uns.“ Kenji schaut zu seinem Vater. „Gut, ich komme.“ Er geht in die Küche und beginnt zu essen. Er ist der Letzte am Tisch und kann es nur schwer verkraften, dass er gehen muss. Gerade als er aufsteht und raus geht, betritt Vivien die Küche und wieder schaut sie Kenji nicht an. Sie nimmt sich einen Teller und nimmt sich etwas von dem Mittagessen. Kenji nähert sich ihr. Aber von hinten, er merkt, dass sie ihn nicht sehen soll. Dann legt er einen Arm um sie. „Ich liebe dich, Vivien. Und ich werde dich vermissen.“ Vivien sagt nichts. „Und wir werden uns wieder sehen. Ich werde auf dich warten, wenn du auf mich wartest.“ Wieder sagt Vivien nichts, aber Kenji bemerkt, dass ihr Tränen über die Wange laufen. „Hey, wer wird den gleich weinen? Wir werden weiterhin im Kontakt bleiben. Wir sind immer noch für einander da, auch wenn wir nicht in der selben Stadt wohnen.“
 

Vivien greift nach Kenjis Hand und drückt sie. „Ich liebe dich auch.“ Kenji lächelt und lässt wieder von ihr. Vivien hat ihn immer noch nicht angeschaut. „Ich muss gehen. Mein Vater drängelt.“ Kenji dreht sich zur Tür und geht. „Kenji, warte.“ „Was ist denn?“ „Werden wir uns wirklich wieder sehen?“ Noch immer schaut Vivien ihn nicht an. „Natürlich werden wir das.“ „Und, wenn mich Pyro bis dahin umgebracht hat?“ „Denk nicht an so etwas. Die Polizei wird ihn finden, und dann können wir friedlich zusammen leben.“ Vivien schaut ihn einfach nicht an und Kenji geht. Vivien weint ihn ihr Essen und sie hat keinen Hunger mehr. Sie haut das Essen weg und beginnt auf zu waschen. Mrs. Uisusenus kommt zu ihr. „Du lenkst dich ab, oder?“ Vivien nickt stumm. „Er ist jetzt weg.“ Genau das wollt Vivien doch jetzt nicht hören. Die rubbelt regelrecht auf den Teller rum. Doch dann lässt sie den Teller los und beginnt stärker zu weinen. Mrs. Uisusenu nimmt sie in den Arm. „Ganz ruhig. Es ist alles gut. Lass ruhig alles raus.“
 

Vivien klammert sich an ihre Pflegemutter. „Wie konntest du es vertragen, dass dein Mann nicht mehr da ist. Ich fühle mich so kindisch und hilflos.“ „Das ist normal. Du vermisst Kenji. Ich habe mich auch so gefühlt. Ich konnte es nicht ertragen, dass Akasaki nicht mehr da ist.“ „Wie lange hat es gedauert, bis du drüber weg warst?“ „Keine Ahnung. Vielleicht bin ich es auch nicht. Auf jeden Fall, hat meine Herz, mein Kopf und meine Geist verstanden, dass da eine Lücke ist und sie haben verstanden, dass sie nicht so schnell gefüllt wird. Man muss mit diesen Verlust leben.“ Vivien weint weiter. „Werde ich es auch schaffen, zu verstehen, dass Kenji nicht mehr da ist?“ „Ganz bestimmt. Und wenn du das geschafft hast, macht es dir auch nichts mehr aus, dass er weg ist und du hast nicht so eine große Sehnsucht zu ihm. So vergehen die Tage auch schneller, bis ihr euch wieder sehen werdet.“ Vivien lächelt sie an. Sie will Kenji wieder sehen und dafür wartet sie. Und wenn es wieder 10 Jahre dauern wird, bis sie wieder glücklich wird.

Kenji, ich brauche dich (Teil 2)

Es sind nun fast 5 Monate vergangen, seit Kenji mit seinen Eltern weg gezogen ist. Seine Clique und Freunde vermissen ihn. Denn er hat sich seit dem nicht mehr gemeldet. Mikoto und Alex machen sie sogar Sorgen, dass ihn was passiert sein könnte. Nur Vivien kümmert es nicht. Sie kümmert nichts mehr. Seit Kenji weg ist, hat sie sich verändert. Und zwar zum negativen. Sie bockt wieder rum, prügelt sich wieder in der Schule und ist aggressiver geworden. Besuche beim Direktor wurden für Vivien wieder täglich. Doch dieser und ihr Klassenlehrer machen sich eher Sorgen um Vivien. Vivien muss nach der Schule immer Strafarbeiten machen, der Ersatz für das Nachsitzen. Und während Vivien diese Arbeiten immer machen muss, treffen sich Mikoto und Kai nach der Schule bei Alex.
 

„Vivi-san ist wieder in ihr altes Ego gefallen.“, meint Mikoto traurig. „Ja, stimmt. So habe ich Vivien nicht kennen gelernt. Das ist eine neue Seite an ihr.“, bemerkt Kai. „Und der Grund, warum sie so geworden ist, ist doch wohl klar. Es ist, weil Kenji weg ist. Und er sich auch nicht meldet.“ „Kenji-kun ist so gemein. Warum hat er sich seit 5 Monaten nicht mehr gemeldet?“ „Wer weiß, was los ist. Kann ja sein, dass er nicht zum schreiben kommt. So fern ich mit bekommen habe, muss er doch jetzt dort mit arbeiten. Vielleicht findet er deswegen keine Zeit.“ „Ja, wäre möglich, Kai. Aber wir können nichts machen, als warten, dass Kenji sich endlich meldet.“ „Vivi-san tut mir so leid. Es muss schlimm sein, die Person, die man meisten liebt, nicht in seiner Nähe zu haben. Ich habe manchmal schon Sehnsucht nach Ryo, wenn er mal eine Woche nicht da ist.“ Kai und Alex nicken stumm. „Ich werde jetzt gehen. Ich muss nach Hause. Aber vorher gehe ich noch mal zu Vivi-san. Sie ist bestimmt schon zu Hause.“, sagt Mikoto und steht auf. „Warte ich komme mit. Wir haben ja fast den selben Weg.“, sagt Kai. Mikoto nickt und beide gehen dann gemeinsam zu Vivien.
 

Gerade als sie bei Vivien in der Nähe sind, ist Vivien auch angekommen und zückt ihren Schlüssel raus. „Vivi-san!“, ruft Mikoto und rennt mit Kai zu ihrer Freundin. „Bist ja auch wieder da. Was musstest du heute machen?“ „Ich musste kaputte Bälle wieder aufpumpen oder aussortieren. Aber das geht noch.“ Vivien geht zum Briefkasten und öffnet ihn. Nachdem sie dir ersten Sachen nur blind raus genommen hat, bleibt ihr Blick dann bei einem Brief hängen bleibt. Mikoto und Kai schauen sie an. „Was hast du denn?“ Viviens Hand beginnt zu zittern. „Der Brief ist von Kenji. Er hat endlich geschrieben.“ Mikoto und Kai nähern sich Vivien. „Wirklich. Los, mach ihn auf.“ „Ja, gleich.“ Vivien greift wieder hektisch nach ihren Schlüssel, öffnet die Tür und rennt in die Küche. „Mrs. Uisusenu, er ist da. Endlich ist er da. Der Brief von Kenji.“ Vivien öffnet den Brief. „Ich lese ihn kurz vor.“ Mrs. Uisusenu aber steht auf und meint: „Der Brief ist an dich adressiert. Du solltest ihn alleine lesen und mir dann das erzählen, was Kenji mir sagen will.“ Vivien schaut zu Mikoto und Kai. „Soll ich ihn euch vor lesen?“
 

Mikoto schüttelt den Kopf. „Ich habe keine Zeit mehr. Ich muss weg.“ „Und auf mich wartet Tico. Wir sehen uns ja morgen.“ Mikoto und Kai gehen wieder. „Vivien, auch wenn du es kaum erwarten kannst den Brief zu lesen, sollest du trotzdem etwas essen. Und dann reden wir erst einmal, warum du heute wieder zu spät nach Hause gekommen bist.“ Vivien versucht die Unschuldige zu spielen. „Wenn ich sage, dass ich im Stau stand, wirst du mir das bestimmt nicht glauben, oder?“ Mrs. Uisusenu muss kichern. “Weil du heute den Brief bekommen hast, werde ich mal nicht so sein. Aber, wenn du das nächste Mal wieder zu spät kommst, dann gibt es Ärger.“ „Na gut.“ Vivien setzt sich an den Tisch und beginnt zu essen. Sie schlingt das Essen regelrecht ein. „Ich bin fertig. Ich gehe hoch in mein Zimmer.“, sagt Vivien, nimmt den Brief und ihre Schultasche und geht in ihr Zimmer.
 

„Sie hat den Tisch nicht abgedeckt. Seltsam, sonst macht sie es immer. Der Brief ist ihr wohl sehr wichtig.“ Vivien kommt in ihrem Zimmer an, wirft die Tasche in die Ecke und beginnt den Brief zu lesen. Kenji hat sich nicht verändert. Er entschuldigt sich, dass es so lange gedauert hat, erzählt, wie es ihm und seiner Familie geht, dass es ihm dort sehr gut gefällt, dass Vivien ein paar Worte zu den anderen sagen soll und besonders.... dass er Vivien liebt und dass er sie sehr vermisst. „Ich vermisse dich auch.“, sagt Vivien leise mit Tränen in den Augen. Sie schaut auf den Schreibtisch, wo ein neues Foto steht. Ein Foto, wo Vivien, Kenji und die anderen drauf sind. Diese Foto wurde gemacht, als die gesamte Clique an den Stand gefahren ist. Vivien hat sich diese Foto eingerahmt und auf den Tisch gestellt. Sie schaut eine ganze Weile auf den Kenji und geht in Gedanken noch einmal den Brief durch. „Morgen, nach der Schule, werde dir zurück schreiben. Das verspreche ist.“
 

Man nächsten Tag in der Schule trifft sich Vivien mit Mikoto, Kai, Subaru, Rico, Taiichi, Takoto und Tico und erzählt ihnen, dass Kenji geschrieben hat. Außerdem liest sie die Stellen aus den Brief vor, die für sie bestimmt sind. „Schön dass es Kenji-kun gut geht. Und toll, dass er endlich geschrieben hat.“ „Ja, finde ich auch. Ich war gestern so was von perplex, als ich ihn gesehen habe. Ich wollte es zu erst nicht glauben.“ „Ja, das habe ich dir angesehen, Vivien.“, meint Kai. Vivien streckt der Gruppe einen Zettel hin. „Hier steht seine Adresse drauf, ihr könnt sie euch abschreiben. Ich bin mir sicher, er wird sich über Post freuen.“ Kai nimmt den Zettel entgegen und dann klingelt es auch schon zum Unterricht. Kai hat den Zettel immer noch und überlegt im Unterricht kurz nach. Dann kommt ihn eine Idee, die er Mikoto mitteilen muss. Vivien in der zwischen Zeit hat andere Probleme. In der nächsten Pause begegnet sie wieder Kizuna. Sie hat mit bekommen, dass ein Brief von Kenji angekommen ist und will diesen natürlich lesen. Aber Vivien weigert sich, diesen raus zurücken und so kommt es zu einem Streit der Mädchen..
 

Und dann passiert es. Das, wovon alle aus der Clique angst hatten, dass es passiert. Viviens wildes Ego übernimmt die Oberhand und sie knallt Kizuna ein ins Gesicht. Die Folge ist, dass Kizuna nun eine gebrochene Nase hat und Vivien beim Direktor eine Vorladung hat. Mikoto kann es nicht fassen. Sie heult sich fasst bei Kai aus. „Es ist so schrecklich. Wie konnte es nur so weit kommen? Warum ist sie wieder so geworden wie früher? Warum prügelt sie sich wieder? Warum?“ Kai versucht sie zu beruhigen. „Nun, es könnte wirklich an Kenji liegen.“ „Ja, aber, sie war doch noch so glücklich. Immerhin hat er ihr geschrieben.“ „Ja, stimmt. Mikoto, ich habe eine Idee. Wir müssen uns nach der Schule ganz dringend bei Alex treffen. Rufe Ryo an, auch er soll daran teilnehmen.“ „Aber, was hast du vor?“ „Das ist eine Überraschung.“ Was Kai vor hat, weiß Mikoto nicht und sie kann sich auch keinen Gedanken machen, was es sein könnte. Vivien führt jetzt die Unterhaltung mit dem Direktor und ihrem Klassenlehrer.
 

„Wir wissen zwar nicht, was zur Zeit mit dir los ist, aber was du mit Kizuna gemacht hast, ist nicht zu entschuldigen. Kizuna wird dich bestimmt auch anzeigen.“ „Das ist mir egal. Sie hätte diese Ohrfeige schon verdient, als ich sie das erste mal gesehen habe.“ „Schluss, dass reicht. Nun, die ganze Strafarbeit hat dich ja nicht zur Vernunft gebracht. Dann werden wir es halt anderes machen. Wir werden dich aus den AGs streichen.“ Vivien schaut sie entsetzt an. „Nein, dass können sie mir nicht an tun. Ich brauche die zusätzlichen AGs.“ „Tut mir leid, aber dass geht nicht. Du wirst von Tag zu Tag aggressiver. Das mit Kizuna ist der beste Beweiß.“ „Aber Kizuna hat es verdient, verdammt noch mal.“, brüllt Vivien fast schon. „Höre auf mit so einem Ton mit uns zu reden oder du wirst komplett von der Schule verwissen für einige Wochen.“ Vivien verstummt sofort. Was würde Kenji nur denken, wenn er das hier wüsste? Vivien steht auf. „Ich werde mich bessern. Das verspreche ich. Kann ich dann wieder in die AGs gehen?“
 

„Wenn du dein Benehmen wirklich besserst und du wieder mit Lehren so redest, wie es sich gehört, ist es kein Problem. Es liegt ganz an dir.“ Vivien nickt. „Herr Takahi, Herr Morizono, darf ich gehen? Man wird schon auf mich warten.“ Die beiden Lehrer nicken und Vivien macht sich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, geht sie in ihr Zimmer, wirft sich aufs Bett und beginnt zu weinen. Mrs. Uisusenu hört das und geht zu ihr ins Zimmer. „Hey, Kleine. Was ist denn?“ „Ich habe Kenji enttäuscht. Und zwar sehr. Ich bin es nicht wert, seine Freundin zu sein. Überhaupt nicht.“ „Aber warum denn?“ „Ich... ich... ich... habe die Beherrschung verloren und wurde aus den AGs geschmissen. Die AGs, wo Kenji und ich immer zusammen hin sind und die wir gemeinsam aus gesucht haben. Ich habe ihn enttäuscht.“ Mrs. Uisusenu versucht sie zu beruhigen. „Ich bin selber Schuld. Warum habe ich es nur gemacht? Warum? Ich weis es nicht? Warum bin ich wieder so geworden?“ Mrs. Uisusenu weiß es selber nicht.
 

„Schlaf eine Runde. Du musst dich beruhigen.“ Vivien zieht sich die Decke drüber und will schlafen. Mrs. Uisusenu will gehen, als sie auf dem Schreibtisch den Brief von Kenji liegen sieht. „Hast du nächstes Wochenende etwas vor, Vivien?“ „Ja, mich über meine beknacktes Leben beschweren.“ „Vivien, lass diese Ausdrücke.“ „Aber, es ist wahr.“ „Na egal. Wir zwei werden nächstes Wochenende zu meine Schwester fahren.“ Vivien horcht auf. „Doch nicht etwa zu der Schwester, die mir immer in die Wange kneift und meint, wie groß ich doch geworden bin?“ „Genau die.“ „Ich schreib mich krank.“ „Egal, du kommst trotzdem mit.“ Vivien wehrt sich nicht mehr. „Na gut. Vielleicht lenkt mich das etwas ab.“ „Und ob es das wird.“ Mrs. Uisusenu verlässt den Raum und lässt Vivien alleine. Inzwischen bei Alex im Cafe. Ryo ist so eben zu den drei dazu gekommen. „Also, Kai. Was ist deine Idee? Warum sollten wir her kommen?“ „Ich habe hier Kenjis Adresse. Was haltet ihr davon, wenn wir am Wochenende zu ihm hin fahren und ihn für ein paar Stunden in die Stadt fahren. Es würde ihm und Vivien bestimmt sehr gut tun.“
 

Alex und Mikoto denken kurz nach. „Kai, dass ist eine klasse Idee. Je früher wir fahren, desto früher kann Kenji zurück kommen. Und Vivien wird sich freuen.“ „Genau.“ „Aber, wäre es nicht besser, wenn wir Vivien mit nehmen.“ „Vivi-san ist in letzter Zeit so fertig, dass sie nur noch alleine sein will. Da ist es wirklich leichter, Kenji-kun mit zubringen.“ „Wenn du meinst. Gut, wann und wo treffen wir uns?“, fragt Ryo. „Ryo, ich muss erst meine Eltern fragen, ob ich weg kann.“ „Dann reden wir beide mit ihnen, dann lassen sie dich gehen.“ Mikoto nickt. „Ich werde euch fahren.“, meint Alex. „Am besten am Samstag um 8 Uhr. Dann sind wir so zu Mittag bei Kenji.“ Alle nicken zufrieden und man Samstag ist es dann so weit. Keiner hat Vivien natürlich etwas erzählt. Es soll eine Überraschung sein. „Also, sind wir komplett, können wir los fahren?“, fragt Alex, nachdem auch endlich Kai dazu gekommen ist. „Du hast nur drei Fahrgäste, ja, wir sind komplett.“ Da Alex sich um die Route gekümmert hat, fährt sie die Streck sehr sicher und sie kommen schnell voran. Nach einer Weile hält Alex an. „Nach der Adresse, muss Kenji bei dem Haus dort oben wohnen.“
 

Mikoto schaut aus dem Fenster. „Aber, dass ist ein Bauernhof. Hier soll er wohnen?“ „Ja, dass ist seine Adresse. Ich fahre mal hoch, vielleicht treffen wir ihm ja.“ Alex fährt zu dem Haus hoch und kaum sind sie aus gestiegen, kommt ihnen schon ein Mann entgegen. „Was wollen sie hier? Und fahren sie ihr Auto hier weg. Sie nehmen uns den Platz weg.“ Kai geht zu dem Mann. „Entschuldigen sie bitte. Wir suchen Kenji Ogawa. Können sie uns sagen, wo wir ihn finden könne?“ Der Mann schaut Kai an. „Du willst du zu meinem Neffen? Der muss im Stahl sein, bei den Kühen. Wartet kurz ich hole ihn.“ Der Mann geht und Kai geht zu der Gruppe zurück. „Der Mann macht mir irgendwie Angst, Ryo.“, jammert Mikoto. „Aber, er kennt Kenji und das ist schon einmal gut.“ Der Mann kommt wider zu den Vieren. „Kommt rein ins Haus. Kenji ist in seinem Zimmer.“ Der Mann geht vor und die kleine Gruppe folgt ihm.
 

Kaum sind sie in dem Haus, ruft der Mann die Treppe hoch. „Hey, Kenji, komm runter, du hast besuch.“, brüllt der Mann und man hat das Gefühl, dass der ganze Boden bebt. Der Mann macht Mikoto immer mehr Angst. In diesem Moment kommt auch schon Kenji die Treppe runter. Er schaut durch die Runde und erkennt seine Freunde. Wieder schaut er durch die Runde, in der Hoffung, Vivien zusehen. Noch nie waren Hoffung und Enttäuschung so nahe für ihn. Mikoto kann sich nicht mehr halten und rennt zu Kenji und umarmt ihn. Sie heult sich fast bei ihm aus. „Kenji-kun. Du bist es wirklich. Ich habe dich so vermisst. Ganz dolle.“ „Was macht ihr denn hier?“, fragt Kenji und nähert sich der Gruppe. „Wir sind hier um dich mit zunehmen. Komm zurück in die Stadt und besuche Vivien. Sie hat gerade ein schwere Krise.“ Kenji nickt ab. „Tut mir leid. Ich kann nicht weg.“ Die Gruppe schaut ihn entsetzt an. „Ab... aber warum denn nicht?“ Kenji geht in die Küche und die anderen folgen ihm. „Ich kann hier nicht weg. Auch nicht für ein paar Stunden. Es beginnt bald die Zeit, wo wir anpflanzen und so. Sie brauchen mich... ich muss mich um die Tiere kümmern.“
 

Alex setzt sich an den Tisch. „Aber Kenji, bis es so weit ist kann es noch dauern. Es muss ja nicht lange sein. Nur ein paar Minuten. Für Vivien.“ Kenji Schmerz das Herz. „ICH KANN NICHT WEG, VERSTEHT ES DOCH!“ Kazumi kommt ins Zimmer. „Kenji, brüll doch nicht so. Naru ist gerade eingeschlafen.“ „Entschuldigung Mom, war keine Absicht.“ Kazumi begrüßt den Besuch. „Es ist schön bekannte Gesichter zu sehen. Vivien scheint nicht da zu sein. Macht es euch bequem, ich werde euch Tee machen.“ „Sie müssen uns keinen Tee machen, Mrs. Ogawa, wirklich. Wir wollen ihnen nichts weg trinken.“, meint Kai, der sich auch an den Tisch gesetzt hat. „Ach, was. Ist schon in Ordnung.“ Kazumi teilt den Tee aus und jeder trinkt ihn auch. „Und, warum seit ihr her gekommen?“ Mikoto erzählt, was sie geplant hatten und Kazumi schüttelt mit den Kopf. „Wir können Kenji zur Zeit nicht entbehren. Wir brauchen ihn jetzt gerade sehr dringen, da sich mein Schwager vor kurzen verletzt hat und Kenji und Keigo seine Arbeit machen müssen.“ „Aber, doch nur für einige Minuten.“ „Aber es geht nicht. Um in die Stadt zufahren, brauchen wir 4 Stunden. Also wird Kenji zusammen über 8 Stunden weg bleiben. Und leider brauchen wir ihn hier.“
 

Alle sind enttäuscht und nieder geschlagen. Nach dem Tee gehen sie zurück zum Auto. Kenji begleitet sie dort hin. „Bitte seit mir nicht böse. Aber, wenn ich Zeit hätte, wäre ich sofort gekommen.“ „Ach, was Kenji. Ist nicht schlimm, wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht.“, meint Kai uns steigt zu den andern ins Auto. „Tut mir doch einen gefallen und grüßt Vivien von mir. Und sagt ihr, ... dass ich sie vermisse.“ Alex nickt. „Werden wir machen.“ Dann fahren die Vier Freunde wieder zurück in die Stadt. Kenji schaut ihnen nach und bemerkt erst spät seine Mutter neben sich. „Zu schade, dass du die ganze Woche über arbeiten musst, nur damit du das Wochenende frei bekommst.“ „Ich weiß, aber, es bedeute mir viel, dass Vivien kommt... Es mir jetzt wegen den Vier zu versauen ist zwar egoistisch... aber auch gerecht weil... sie hätte ich sie nur einige Minuten sehen können. So kann ich sie 2 Tage bei mir haben.“ Kenji kommen die Tränen. Er vermisst Vivien und Kazumi nimmt ihn in den Arm. „Du brauchst kein schlechtes Gewissen wegen deinen Freunden zu haben. Wenn sie wissen, was du vor hattest, werden sie sich verstehen.“ Kenji nickt und geht wieder in sein Zimmer, wo auf dem Schreibtisch der Brief von Mrs. Uisusenu liegt, wo drin steht, dass sie mit Vivien am Wochenende vorbei kommen wird.

Kenji, ich brauche dich (Teil 3)

Direkt nach der Schule geht es los. Vivien fährt zu ihren Wochenendausflug und sie kann doch keine langen Autofahrten ausstehen. „Ich hoffe, wir sind bald da, mir ist jetzt schon langweilig.“, meint Vivien entnervt. „Wir sind doch erst los gefahren. Ungefähr 4 Stunden müssen wir wohl fahren.“, erwidert Mrs. Uisusenu. Vivien kann es nicht fassen. Vier Stunden sitzen und dass nach einem anstrengenden Schultag. Sie schaut aus dem Fenster und späht die Landschaft an. Sie fahren nicht zum ersten mal zu Mrs. Uisusenus Schwester und von daher kennt Vivien die Streck grob. Die Ausfahrt links und dann immer nach Osten fahren. Aber Mrs. Uisusenu fährt an der Ausfahrt vorbei. „Naja, vielleicht nimmt sie die nächste. Ist wohl Stau.“, denkt sich Vivien und kümmert sich nicht weiter drum. Aber auch an dieser fährt Mrs. Uisusenu vorbei. Vivien schaut sie verwirrt an. „Wohin auch immer wir fahren, wir fahren nicht zu deiner Schwester. Wo fahren wir hin?“ Mrs. Uisusenu grinst. „Stimmt, wir fahren nicht zu meiner Schwester. Aber wohin es geht, kann ich dir nicht sagen. Das ist eine Überraschung.“
 

Vivien ist jetzt wirklich neugierig, wohin es gehen könnte. Sie wünscht sich so sehr, dass die vier Stunden schon vorbei sind. Nach vier Stunden Fahrt kommen sie an einem großen Haus an. „Das sieht wie ein Bauernhof aus.“ „Das sieht nicht nur so aus, das ist auch einer. Hier werden wir das Wochenende verbringen.“ Mrs. Uisusenu sucht nach einen Platz, wo sie parken darf und kann. „Man, wo war jetzt die Stelle? Ach, dort, gut ich sehe sie.“ Mrs. Uisusenu parkt ihr Auto und kaum, dass Vivien aus gestiegen ist, kommt ihr auch schon eine bekannte Person entgegen. „Ka... Kazumi?“ „Ja, das ist Kazumi. Ich dachte, du bist schon drauf gekommen, wir sind hier bei Kenji. Ich habe uns bei seiner Familie angemeldet.“ Vivien hat gar nicht die Zeit etwas dazu zu sagen, da hat sie Kazumi auch schon erreicht und begrüßt Beide. „Schön, dass ihr gekommen seit. Es ist so schön, bekannte Gesichter wieder zusehen. Bitte folgt mir doch ins Haus.“
 

Vivien ist einfach zu perplex um sich zu bewegen. Soll das wirklich heißen, dass sie Kenji wieder sehen kann? Hier und jetzt? Vivien nimmt ihre Tasche und folgt stumm den andern ins Haus. „Vivien, du schläfst bei Kenji im Zimmer. Mein Mann war zwar dagegen, aber ich habe mich durch setzten können. So lange ihr brav bleibt.“ Vivien weiß zwar nicht warum, aber auf einmal wurde sie leicht rot im Gesicht. „Und sie Mrs. Uisusenu schlafen ins Narus altem Zimmer. Sie jetzt groß genug, um bei ihrer Cousine zu schlafen. Aber, es ist nur sehr klein, deswegen konnten wir nicht zwei in ein Zimmer tun.“ Sie kommen in der Küche an. „Setzt euch. Ich werde euch etwas zu essen machen.“ Mrs. Uisusenu winkt ab. „Nein nein, brauchen sie nicht. Wir können noch bis zum Abendbrot warten.“ „Na gut, wenn sie meinen. Kein Problem.“ Vivien schaut sich um. „Wie viele Menschen wohnen hier denn?“, fragt sie schüchtern. „Nun, Kenji, ich, Keiko, Naru, mein Schwager mit seiner Frau und ihre fünf Kinder.“ Vivien reißt die Augen auf. „Ab... aber das sind ja elf Mann unter einem Dach.“ „Stimmt... es ist eng hier. Kenji ist der Einzige, der ein Einzelzimmer hat. Naja, Zimmer kann man das nicht nennen. Er wohnt auf dem Dachboden, zwischen all dem Gerümpel.“
 

Vivien schaut die Treppe rauf. Dort oben ist er also. Am liebsten würde sie sofort nach ihm brüllen. „Er ist nicht da, Vivien. Er ist mit den Vieh auf der Weide. Die Kleinen sind noch in der Schule und mein Mann ist seinem Bruder in der Stadt um Arbeit zu finden. Kenjis Tante, Kaori ist noch da. Aber sie schläft. Vivien, wenn du willst, kannst du schon mal in Kenjis Zimmer gehen. Ich weiß zwar nicht, wann er kommen wird, aber wird sich bestimmt beeilen.“ Vivien nickt, nimmt ihre Tasche und geht die Treppen hoch zu Kenjis Zimmer. Kazumi und Mrs. Uisusenu schauen ihr nach. „Sie hat ihn wohl sehr vermisst, oder?“ „Ja, hat sie. Und auch wenn sie es nicht zu geben wird, hat sie seinetwegen auch heimlich im Bett geweint.“ „Ich glaube, Kenji ging es nicht anders. Das schlimmste für Verliebte ist es von einander getrennt zu sein. Aber, beide sind stark. Sie werden auch diese Hürde meistern.“ Mrs. Uisusenu bejaht es mit einen Nicken.
 

Vivien ist derweil oben in Kenjis Zimmer angekommen. Und nun versteht Vivien auch, was Kazumi meinte, dass es nicht wirklich ein Zimmer ist. Alles, was hier über Jahre angesammelt wurde, wurde in den Ecken und Wänden bis unter die Decke gestapelt und zusammen gestellt. So, dass in der Mitte ein wackelnder Tisch und ein Bett platz haben. Vivien geht zu dem Tisch und bemerkt jetzt erst ein Fenster. Die Möbel und Kartons wurden so geschickt gestellt, dass man frei zum Fenster gehen kann und raus schauen kann. Vivien legt ihre Tasche weg und geht zum Fenster. Sie schaut sich den großen Bauernhof an und manchmal bildet sie sich auch ein, Kenji in der Ferne zu sehen. Auf einmal bemerkt sie, wie müde sie ist. Die Schule und die lange Autofahrt haben doch ganz schön auf ihre Nerven genagt. Sie geht zum Bett und legt sich hin. „Ich werde mich etwas ausruhen, bis Kenji kommt. Wäre ja doof, wenn ich einschlafe, während er mit mir redet.“ Sie schließt die Augen und versucht sich zu entspannen. Und obwohl sie nicht einschlafen wollte, macht sie nach wenigen Minuten doch ein Reise ins Land der Träume.
 

Erst am späten Nachmittag kehrt Kenji zurück. „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass gerade heute die Tiere nicht satt werden wollten. Sonst haben sie nie so lange gebraucht.“, sagt Kenji zu seiner Tante, während er die Schafe und Ziegen wieder in den Stall sperrt. Dann wendet er sich wieder Kaori und grinst sie an. „Das machen die alle mit Absicht. Die gönnen wir die Zeit mit Vivien einfach nicht.“ Kaori muss kichern. „Selber Schuld. Du wolltest ja unbedingt das Vieh auf die Weide zum grasen bringen. Hättest ja auch da bleiben können. Ich hätte es auch gemacht.“ „Nein, bloß nicht. Ich habe Dad versprochen, es zu machen und das habe ich auch. Aber mir wäre es trotzdem lieber gewesen, wenn sie sich ein bisschen mehr beeilt hätten.“ Kenji schaut zu dem Auto von Mrs. Uisusenu. „Wie lange sind sie schon hier?“ „Deine Mutter hat gesagt, dass sie so nach Mittag gekommen sind. Ich habe geschlafen, als sie gekommen sind. Ich habe bis jetzt auch nur Mrs. Uisusenu kennen gelernt. Vivien ist schon die ganze Zeit in deinem Zimmer und hat sich nicht mehr blicken lassen.“
 

Kenji schaut zu dem Fenster seines Zimmer. „Dann wird es wohl langsam Zeit, den Besuch zu empfangen.“, meint er mit ruhiger Stimme und geht ins Haus. Dort begrüßt er erst einmal Mrs. Uisusenu. Sie freut sich Kenji gesund und munter zusehen und findet auch, dass er sich in den 6 Monaten doch etwas verändert hat. „Das kommt von der Landarbeit. Männer müssen halt die schweren Arbeiten machen.“ Alle in der Küche beginnen zu kichern. „Kenji, es wird langsam Zeit, dass du den eigentlichen Besuch oben in deinem Zimmer begrüßt. Wenn sie heraus findet, dass du schon da bist und nicht zu ihr bist, wird es hier in Chaos enden.“ „Dann werde ich mich mal auf den Weg machen. Den Chaos ist das Letzte, was wir hier brauchen.“ Kenji dreht sich weg und geht die Treppe zu seinem Zimmer rauf. Dort angekommen erschreckt er zu erst einmal, da der Raum leer ist. Doch dann sieht er Vivien in seinem Bett liegen. Langsam nähert er sich dem Bett und beobachtet Vivien beim schlafen. Irgendwie kann er es noch nicht fassen, dass sie wirklich schon da ist. Es ist immer noch wie Traum.
 

Er setzt sich auf das Bett, dreht Vivien auf den Rücken und küsst auf die Stirn. Doch nachdem er den Geruch ihrer Haut geschubbert hat, kann er sich nicht mehr halten und er küsst sie auf den Mund. Davon wird Vivien wach. Sie legt ihre Arme um hin, drückt ihn näher an sich und erwidert den Kuss. „Kenji, d... du bist es wirklich? Diese mal ist es kein Traum?!“ „Nein, Vivien, dieses mal ist es kein Traum. Ich bin real.“ Vivien richtet sich auf und umarmt Kenji. „I... ich habe dich so vermisst Kenji. Es war wie in einen Alptraum, aus den ich nicht mehr erwache.“ Kenji nickt. Er weiß nur zu gut, dass Vivien Trennungen einer geliebten Person schwer fallen, da sie ja ihre Eltern verloren hat. Deswegen findet er auch nicht, dass sie über treibt. Trennung konnte Vivien noch nie richtig verarbeiten. „Vivien, dass wichtigste ist doch, dass es uns beiden gut geht, oder?“ Mit Tränen in den Augen bejaht es Vivien und kuschelt sich an Kenji an. Während Vivien so in seinem Armen liegt, kann sich Kenji nun erst recht nicht mehr zurück halten.
 

Er drückt sie auf das Bett und beginnt sie weiter zu küssen. „Mo.. Moment mal, Kenji. Was hast du vor.“ „Na, was wohl. Ich war immerhin ein halbes Jahr auf Entzug.“ Zu erst versteht Vivien nicht, was Kenji meint, doch, als er auf einmal sein Shirt aus zieht, wird sie knallrot. „Mo... Moment mal, Kenji, das geht nicht. Deine Mutter hat gesagt, wir sollen anständig bleiben... und außerdem, liegt deine Schwester neben an und was ist, wenn uns jemand hört?“ „Ach was, wenn wir ganz leise sind, wird uns schön keiner hören... und du musst es ja keinem sagen, besonders meinen Vater nicht. Dann wird er es auch nicht merken.“ Wieder will Vivien etwas dazu sagen, doch da liegt Kenji schon auf ihr und führt sein Werk fort. Vivien lässt ihn machen, weil sie sich eingestehen muss, dass sie es ja doch will. Nur wenige Sekunden später liegen die beiden wieder entblößt im Bett und Vivien kann Kenjis Bewegungen spüren. „Weißt du was Kenji, dass letzte mal tat es irgendwie mehr weh.“ „Möglich, es war ja immerhin dein erste mal. Ist normal, dass es da besonders weh tut.“ Der Liebesakt der Beiden wurde dann damit beendet, dass beide einen kleinen Stöhner ins Kopfkissen raus lassen. Schwer atmend liegen sie nun neben einander. „Vivien... habe ich dir eigentlich je gesagt, wie sehr ich dich liebe?“
 

Vivien nickt mit dem Kopf. „Ja, das hast du. Und zwar jeden Tag, den wir zusammen sind.“ Vivien lächelt Kenji an und dieser lächelt zurück. Nach einer weiterem Weile stehen die Beiden auf und ziehen sich an. „Lass uns runter gehen. Der Rest der Familie ist bestimmt auch schon da.“ Vivien nickt, und nachdem sie sich versichert hat, das man keine Spuren an ihr oder Kenji erkennen kann, geht sie mit ihm runter. Auf halben Weg kommen ihr auch schon 3 Kinder entgegen. Davon ein Zwillingspaar. Die Kinder, im alter zwischen 10 und 7 Jahren, deuten auf Vivien und sagen: „Kenji hat eine Freundin. Kenji hat eine Freundin. Jetzt werden sie rumknutschen und zusammen Babys machen.“ Bei dem letzten Satz wird Vivien mehr als hochrot, während Kenji nur grinsen kann. Die drei Kinder lassen noch eine Weile diesen Spruch ab, bis sie eine Kopfnuss von ihrer Mutter bekommen. „Seit gefälligst freundlich zu unserem Gast. Ihr vergrault sie noch.“ Kenji kichert weiter und Vivien will nur, dass es bald zu Ende ist.
 

Jetzt gehen die zwei zusammen in die Küche, wo Vivien nun die ganze Familie kennen lernt. Auch Kenjis Onkel ist inzwischen von der Stadt zurück. Nur Keiko ist nicht da, da er in der Stadt geblieben ist. „Habt ihr vielleicht was dagegen, wenn Vivien und ich einen Runde spazieren gehen?“, fragt Kenji in die Runde. Kazumi nickt. „Ja, mach ruhig. Ihr braucht Zeit für euch. Passt aber auf euch auf.“ „Na klar, Mom. Immer doch.“, meint Kenji und zieht sich Schuhe und Mantel an. Dann verlässt er zusammen mit Vivien das Haus. Kenji legt einen Arm um seine Freundin, drückt sie an sich und geht eine Weile neben ihr her. Nach ein paar Minuten finden sie eine Bank und Kenji setzt sich drauf. Es ist inzwischen dunkel geworden und man kann den Sternenklaren Himmel sehen. „Was ist los Vivien? Komm doch her.“ Vivien schüttelt mit den Kopf. „Warum denn nicht?“ „Es... es ist mir peinlich.“ Kenji schaut sie verwirrt an. „Sag bloß, du hast dich immer noch nicht dran gewöhnt, mit mir zusammen zu sein? Glaube mir, was wir machen ist ganz normal. Das machen alle Menschen. Sogar Kizuna, falls du es glaubst oder nicht.“ Kizuna! Das war das Schlagwort und Vivien schaut weg. „Nein, ich habe es nicht mehr verdient, deine Freundin zu sein. Ich habe dich enttäuscht. Ich habe Mist gebaut.“
 

Kenji bemerkt, dass sich Vivien ihm einfach nicht nähern will und steht nun selber auf. „Es ist doch bestimmt nicht so schlimm, als die Dinge, die Kizuna immer mit dir gemacht hat. Darf ich erfahren, was passiert ist?“ Kenji steht nun genau vor Vivien und dreht ihr Gesicht zu sich. Vivien will nicht weinen. „Ich.. ich habe mich mit Kizuna geprügelt und ihr sogar die Nase gebrochen. Deswegen wurde ich aus den AGs ausgeschlossen.“ Vivien kann sich nicht mehr halten und drückt sie an Kenji ran. „Wi... wir haben nun nichts mehr gemeinsam. Nichts mehr. Alles wird uns genommen.“ Vivien weint bitterlich und Kenji streicht ihr sanft über Rücken und Hinterkopf. „Und das nur, weil sie den Brief haben wollte, den du mir geschrieben hast. Man, ich bin aber auch ne dumme Kuh. Ich hätte ihn zu Hause lassen sollen.“ Kenji drückt sie an sich. „Hey, jetzt komm, beruhig dich. Also, wenn du mich fragst, finde ich es nicht schlimm.“ Vivien schaut ich an. „Ach, wirklich nicht?“
 

„Wirklich nicht. Ich kenne dich doch. War klar das es passiert. Die Frage war nur, wann es passieren würde. Und enttäuscht hast du mich auch nicht. Ich finde, Kizuna hat es verdient. Bedenke an die ganzen Dinge, die sie uns angetan hat. Das ist die Nase das kleinste Übel.“ Kenji lächelt Vivien an und diese zurück. Dann nähern sie die Beiden wieder einander und küssen sich. Einiger Zeit später kommen die zwei erschöpft zurück und legen sich schlafen. Vivien hat eine Liege zu gewissen bekommen und legt sich dort hin. Sie will einfach keinen Ärger haben, dass sie bei Kenji schlafen würde und bleibt brav liegen. Der jenige, der sich nicht beherrschen kann, ist Kenji. Also Vivien dann endlich eingeschlafen ist, steht er auf legt sich zu Vivien auf die Liege, legt den Arm um sie und drückt sie an sich. Als Kazumi nach ihr schauen geht, muss sie nur schmunzeln. „Sei froh, dass dein Vater nicht da ist. Sonst würde es Ärger geben.“
 

Kenji und Vivien verbringen jede frei Minute zusammen. Vivien erzählt, was in der zwischen zeit in der Schule und mit den Freunden passiert und Kenji, wie sein neues Leben auf dem Land ist. „Auch wenn ich es meinen Eltern ungern antue, werde ich ausziehen, so bald ich Geld habe. Das Land leben ist schön und gut, aber so kann ich kein Medizin studieren und Arzt werden. Aber, bis jetzt bin ich noch zu abhängig von ihnen, dass ich nicht weg kann.“ „Hey, dass kann ich verstehen. Aber, gibt es denn keine Möglichkeit, dass ihr wieder in die Stadt zieht?“ „Doch, wenn mein Vater einen Arbeit bekommt, deswegen ist er schon seit Tagen in der Stadt.... auch er will zurück. Alleine wegen Naru. Die Schulbildung hier ist miserabel. So wird nichts aus ihr werden.“ Vivien muss kichern. „Ja, dass ist der Kenji, denn ich kenne. Denkt nur an Schule und Bildung.“ „Tja, dass ist das einzige, wo ich gut bin.“ Vivien weiß nicht mehr, wann sie so gelacht hat und findet es deswegen noch trauriger, dass der Tag der Abreise da ist. „Man, die zwei Tage sind vergangen wie nichts. Ich würde gerne noch länger bleiben.“ „Und ich würde dich gerne noch länger bei mir haben, Vivien.“, meint Kenji, als Vivien ins Auto steigt. „Eins verspreche ich dir Kenji. Ich werde wieder kommen. Ich will dich wieder sehen.“ Kenji nickt und schon fährt das Auto fort. Aber der Hof bleibt nicht lange leer, denn schone wenige Stunden kommt eine weites Auto auf den Hof gefahren. Es ist Keiko. „Kazumi, Kenji. Ich habe gute Nachrichten, ich habe einen Job und konnte uns einen Wohnung in der Stadt auftreiben.“
 

Kazumi umarmt ihren Mann. „Da... das ist klasse, denn können wir endlich zurück.“ „Ja, genau. Das können wir. Wo ist Kenji?“ „Auf seinen Zimmer. Er ist noch nieder geschlagen, weil Vivien wieder gehen muss.“ „Dann werde ich ihn mal auf muntern gehen.“ Wenn Vivien und Kenji gewusst hätten, dass sie sich so schnell wieder sehen, würden sie sich nicht in ihrem Zimmer einsperren und Trübsal blasen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dustryll
2007-08-24T19:36:26+00:00 24.08.2007 21:36
Hallo Viola^^

da du mich neugierig auf deine FF gemacht hast, hab ich sie in den letzten Tage gelesen und ich muss sagen, sie is Klasse.
Ich hoffe du schreibst bald weiter. Will unbedingt wissen, wie Vivien reagiert wenn Kenji wieder zurück kommt.
Von:  Musouka
2007-08-20T23:27:31+00:00 21.08.2007 01:27
kizuna...DIE kann ich echt nicht leiden -.-
...eingebildete kuh -.-
Von:  Musouka
2007-08-20T23:13:23+00:00 21.08.2007 01:13
oh die stellen an denen es um den tod von vivis eltern geht habich fast geweint...das is voll schrecklich .__.

ich finde das kapi ist sehr schön geworden...eines meiner liebsten...muss ich schon sagen!
Von:  Musouka
2007-08-20T22:33:35+00:00 21.08.2007 00:33
oh endlich haben sie mal gewonnen! x3

oh man...was für ne überraschung? uuuuhuuu...ich bin so neugierig *__*
Von:  Musouka
2007-08-20T22:09:00+00:00 21.08.2007 00:09
die arme....___.

ey aber bei der umarmungsszene hätte noch ein kuss hingekonnt! x3
nein...is deine sache...ich hoffe aber er kommt bald *___*

gefällt mir bis hierher die storry x3
Von:  Musouka
2007-08-20T21:42:59+00:00 20.08.2007 23:42
iiiiiiiih gitt...schimmel-muffins und gammel-wasser...is ja eklig X___x
bei der vorstellung...bah X___x
und dieser pyro is mal einfach nur so ein ar*** -.-
Von:  Musouka
2007-08-20T21:36:51+00:00 20.08.2007 23:36
"Während sie dies so denkt, zeigt sie in den Himmel und fängt an laut zu lachen. Erst als sie merkt, dass sie von andern Schülern beobachtet wird, hört sie auf und geht, rot im Gesicht, in ihr Klassenzimmer."

DIE stelle stell ich mir sooo geil vor *lol* XDD

oh man...das ende
mit dem apfel...wie im märchen...so wie schneewittchen x3

...keine zeit...ich muss zum nächsten kapitel x3
Von:  Musouka
2007-04-29T12:21:55+00:00 29.04.2007 14:21
wow...ganze 4 seiten XD
sie gehen auf die gleiche schule? *gg*
interessaaaaant x3
ah und diese doofe tante da fängt schon an mit iohren eifersüchtelein...die hat doch eh keione chance >__<
MÖÖÖP
Von:  Musouka
2007-04-29T12:09:09+00:00 29.04.2007 14:09
möööööp...wie traurig ;__;
armer kususu .___.
ich hab ihn doch so gerne gehabt ;____;
Von:  Musouka
2007-04-29T12:00:17+00:00 29.04.2007 14:00
armer kenji...armes mietz ;__;


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