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Final Fantasy IX-2

My parent's murderer
von

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Prologue - Ouverture

Das Lachen verstummt und aus dem Nebenzimmer drang das Geräusch von zersplitterndem Glas. Garnet sprang auf und stürmte nach nebenan, Zidane folgte ihr. Das Fenster war gesplittert und im Rahmen steckte ein Dolch in einem Zettel, an dem Dolch lief Blut hinunter. Verstört gingen Garnet und Zidane auf das Fenster zu und lasen, was auf dem Zettel stand: "Wenn ihr eure Tochter lebend wiedersehen wollt, kommt nach Madain Sari..." "Madain Sari? Was sollen wir denn da?", Fragte Zidane verwundert, Garnet antwortete nicht, sie starrte auf das Blut an dem Dolch. Wenn dies von ihrer kleinen Julia stammte, dann... "Garnet? Bleibt uns etwas anderes übrig?", Fragte Zidane und Garnet schüttelte den Kopf. "Also, auf geht's! Sehen wir, was die oder der von uns will...", meinte Zidane.
 

Es war bereits tief in der Nacht, als Garnet und Zidane bei den Ruinen von Madain Sari eintrafen. Eiko lebte schon seit einiger Zeit nicht mehr hier und seitdem war Madain Sari eigentlich unbewohnt. Doch jetzt konnten sie in Eikos ehemaliger Behausung einen matten Lichtschein erkennen. "Wer da wohl ist?", Fragte Garnet leise, worauf Zidane nur mit den Schultern zuckte. Garnet griff nach seiner Hand und die beiden gingen vorsichtig weiter. Das Geräusch eines fallenden Steins ließ sie aufschrecken und erneut stehen bleiben. Zidane ging in Kampfstellung und sah sich um, er konnte jedoch nichts erkennen. Trotzdem verweilte er in der Kampfstellung, Garnets Hände ruhten auf seinen Schultern, sie zitterte. "Bleib ruhig...ich habe zwar das Gefühl, dass hier etwas ist, aber...", weiter kam er nicht, denn eine schwarzvermummte Gestalt tauchte vor ihnen auf. "Ihr seid tatsächlich gekommen? Wie dumm können Menschen sein? ! Als ob ihr so einfach an eure Tochter kommen würdet! Habt ihr das allen Ernstes geglaubt?", Die Gestalt lachte höhnisch und etwas Metallisches blinkte in der Dunkelheit auf. Zidane hörte Garnet erschrocken aufschreien und wandte sich um. "Ein fataler Fehler...", sagte eine Stimme nahe seinem Ohr und der junge Mann spürte, wie kaltes Metall an seinem Nacken entlang strich. Wieder fuhr Zidane herum und sah die Kline eines Kurzschwertes nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. "Was wollt ihr?", Fragte er und zog seinen Kopf ein Stück zurück. "Ihr seid nur Zufallsopfer, zu denen uns eine unbekannte Macht geführt hat", erklärte ihm die vermummte Gestalt mit einem desinteressierten, "Wir haben den Verdacht, dass diese Macht von eurer Tochter ausgeht!" Er folgte Zidanes Gesicht mit der Klinge. "Ihr seid doch wirklich zu naiv", fügte er noch hinzu, "wir haben eure Tochter nicht! Irgendjemand hat sie vor uns weggeholt!" Mit diesen Worten rammte er den Dolch ohne zu Zögern in Zidanes Brust, Garnet kreischte auf und der junge Mann taumelte rückwärts. Das Blut lief sein Oberteil hinunter und tropfte auf den Boden. Er ging in die Knie und presste die Hand auf seine Brust. "Es hat keinen Zweck, Zidane Tribal, du wirst sterben", lachte die Gestalt höhnisch. "Garnet...Lauf...", machte Zidane schwach. "Aber...ich...ich kann dich doch nicht einfach so hier zurück lassen...", rief Angesprochene verzweifelt. "Für mich gibt es sowieso keine Rettung mehr...jetzt lauf...", Zidane lächelte ein letztes Mal, dann fiel er nach vorn. Tränen liefen über Garnets Gesicht, sie weinte stumm, wandte sich aber rasch um und lief davon, ohne sich noch einmal umzublicken. Die Gestalt sah ihr ein paar Sekunden lang nach, dann setzte sie sich ebenfalls in Bewegung. "Du kannst nicht entkommen...", murmelte die männliche Stimme gehässig.
 

Ein junges Mädchen stand auf einer Anhöhe, auf dem Arm hielt sie ein kleines Baby. Das Mädchen seufzte. "Diese Narren...", murmelte sie und strich sich den violetten Pony aus den Augen. Dabei fiel ein Mondstrahl auf das Horn auf ihrer Stirn, es blinkte kurz, "extra wegen dieser Angelegenheit werden die Geschehnisse aus der Vergangenheit wieder ausgerollt! Ich wollte diese ganze Geschichte doch endlich vergessen...wollte ein neues Leben anfangen und eine neue Eiko werden..." Eiko warf einen Blick auf das schlafende Mädchen in ihrem Arm. "Garnet, ich würde dir so gern helfen", das mittlerweile 11-jährige Mädchen hob den Blick und sah in die Richtung, in die Garnet davongelaufen war, "aber meine Beschwörungskraft ist blockiert...vergib mir bitte! Ich schwöre, ich werde deiner Tochter alles beibringen, was ich selber weiß und damals, während unserer Reise, von dir gelernt habe...allerdings weiß ich, dass dies noch lange kein Ersatz ist...ich wette, du würdest mit der Hilfe deiner Freunde rechnen, Garnet, aber ich kann nicht...", während Eiko leise vor sich hin gemurmelt hatte, fingen die Tränen unaufhörlich an, zu laufen, "Es tut mir so unendlich leid...Garnet, Zidane, vergebt mir bitte...irgendwann..." Von Schluchzern geschüttelt sank das violetthaarige Mädchen auf die Knie und verdeckte mit der freien Hand die Augen...
 

Garnet rannte; ihr Ziel war das Heilige Wandgemälde. Die Königin wusste, dass sie dort direkt in die Falle tappen würde, aber das war ihr egal...Sie hatte alles verloren, Zidane...Wo ihr Kind war, wusste sie nicht, wozu war sie denn eigentlich noch am Leben? Warum hatte die vermummte Gestalt sie nicht zusammen mit ihrem Geliebten getötet? Sie rannte, ignorierte die stetig laufenden Tränen und achtete nicht auf ihr rasend schnell gegen ihre Brust pochendes Herz, was schon Schmerzen verursachte. Schließlich erreichte sie das Wandgemälde. Dieser Ort hatte eine beruhigende Wirkung auf sie und Garnet setzte sich. Letztendlich erwartete sie nicht mehr viel, nur noch ihren Tod. "Naives Menschenmädchen...", raunte eine Stimme und Garnet sah zum Eingang, blickte der Gestalt klar entgegen. "Wieso läufst du nicht noch weiter davon? Ich liebe es, meine Opfer bis zum bitteren Ende leiden zu sehen..." "Darauf kannst du lange warten...", entgegnete Garnet und stand auf, "Ich erwarte nichts mehr, außer meinem Tod...du hast mir genommen, was wichtig war", sie breitete ihre Arme aus, "Stich zu und bereite meinem nutzlos gewordenem Leben ein Ende..." Die Gestalt schob die schwarze Kapuze zurück und Garnet blickte in kalte, blaugraue Augen, die von pechschwarzen Haaren fast gänzlich bedeckt wurden. "Wenn dies dein Wusch ist...", das Gesicht kannte Garnet nicht, als der junge Mann von etwa 20 Jahren auf sie zuschoss und dasselbe Kurzschwert in ihre Brust rammte, mit dem er zuvor auch Zidane umgebracht hatte. Er hatte einen Volltreffer gelandet, mitten ins Herz. Garnet lächelte noch ein letztes Mal, jetzt war sie glücklich, dann sackte Alexandrias ehemalige Königin tot in sich zusammen. Der junge Mann sah hämisch lächelnd auf die Regentin vor sich, dann wandte er sich um, sein langer, schwarzer Mantel raschelte und er verschwand...
 

- Prolog Ende -

Chapter 1 - 16th birthday

Ein blondes Mädchen stürmte die Treppen hinunter. "Trampel nicht so, Julia!", Hörte sie eine Stimme aus der Küche und grinste. Ihre Haare wehten im Zugwind, als sie extra noch lauter die Treppe hinunter lief. "Morgen, Ei-chan!" Und dann war sie auch schon aus der Tür hinaus. Eiko hörte den Regen draußen prasseln. "Julia!", Rief sie dem Mädchen hinterher und der blonde Schopf schob sich durch die Tür. "Wo willst du hin?" "Ich bin gleich wieder da!", Verkündete Julia schnell, merkte dann aber, dass sie etwas vergessen hatte und rannte wieder in ihr Zimmer hoch. "Heute wird er sein blaues Wunder erleben!", Knurrte sie leise, während sie die Treppe hoch lief. Das Mädchen öffnete die Tür zum Zimmer und trat ein. An einer Wand stand eine doppelschneidige Waffe gelehnt - Julia hütete sie wie ihren Augapfel, da Eiko ihr erzählt hatte, das Richtschwert wäre ein Erbstück ihres Vaters. Julias Eltern waren kurz vor ihrem zweiten Geburtstag gestorben, doch sie kannte den Grund nicht, ihre Pflegemutter hatte es ihr nicht sagen wollen. Julia zweifelte daran, dass Eiko es wusste. Ein zärtlicher Blick streifte die ungetrübten, glänzenden Silberklingen des Richtschwertes, dann schloss Julias Hand sich fest um den Stab. Und so schnell, wie sie ihr Zimmer betreten hatte, war sie daraus auch wieder verschwunden - und zwar aus dem Fenster! Das Mädchen flog beinahe durch die Straßen Lindblums, wich geschickt den dicht gedrängten Menschen aus und verließ schließlich das Tor. Vor der Stadt kam sie dann zum Stillstand, nur leicht hob und senkte sich ihre Brust. Julia hatte bereits seit dem 7. Lebensjahr ein Training in Kondition und Schwertkampf gehabt und konnte deswegen weite Strecken ohne große Anstrengung laufen. Mit vorsichtigen Schritten ging sie weiter, auf einen kleinen Wald zu, der gute 500 Meter von ihr entfernt war. Heute war das Jagdfestival in Lindblum und Julia lieferte sich, wie jedes Jahr, dabei einen heftigen Kampf mit dem Nachbarsjungen Blade, der ein Jahr älter war, als sie. Bisher war dieser Kampf zwischen den beiden immer unentschieden ausgegangen, aber davon hatte Julia genug. Immer noch regnete es, als sie den Wald betrat und ihre Haare hingen nun klitschnass herab, doch das störte sie wenig. Sie war hier, um vor dem großen Ereignis noch ein wenig zu trainieren, außerdem wusste sie, dass auch Blade häufig in diesem Wald trainierte. Ernstfall würde es, wenn die beiden sich begegneten, auf ein Machtkämpfchen hinauslaufen, doch auch dagegen hatte Julia nichts einzuwenden.
 

Eiko schüttelte den Kopf, als es an der Tür klopfte. Seufzend trat sie zur Tür und öffnete sie. "Morgen, Eiko!", Der 17-jährige Blade stand in drinnen und grinste. "Hallo. Na, bist du auf das Jagdfestival vorbereitet? Julia ist es, sie ist glaub ich sogar noch trainieren gegangen!", Eiko lächelte. "Ja, ich denke, ich bin gut vorbereitet!", Sagte Blade, "aber mal zu was anderem. Kann ich reinkommen?" "Sicher!", Antwortete Eiko und wies dem Jungen an, das Haus zu betreten. "Setz dich doch!" "Danke!", Blade ließ sich am Küchentisch nieder und legte sofort los: "Du hast mir ja mal erzählt, dass du Julia noch was beichten musst, in Hinsicht ihrer Eltern. Und es ist ja wohl mehr als offensichtlich, dass du es ihr heute sagen musst, sie ist jetzt 16. Und ich weiß auch, worum's geht! Julias Eltern wurden ermordet, stimmt's?", der Junge legte mit einem Knall ein dickes, verstaubtes und altaussehendes Buch auf den Tisch. "Was ist das?", Fragte Eiko neugierig und schlug die erste Seite auf. "In diesem Buch geht es um Könige und Königinnen", war Blades Antwort. "Was soll das mit Julia zu tun haben?" "Ach komm, halt mich nicht für doof!", Blade wies auf einen Namen, "soweit mich nicht alles täuscht, ist das Julias zweiter Vorname." "Garnet...", murmelte Eiko. "Du kennst sie, die ehemalige Königin von Alexandria, nicht wahr?", Blades dunkelblaue Augen durchbohrten Eiko fast, während die 25-jährige versuchte, ihre aufkommenden Erinnerung wieder in den Tiefen ihres Gedächtnisses zu vergraben.
 

Im Mondlicht sah das Mädchen eine Klinge aufblinken, dann hörte sie einen Schrei und ein halb ersticktes Stöhnen. Sofort wusste die Violetthaarige, was passiert war und versuchte tapfer, die Tränen zu unterdrücken. Er war gerade dabei, ihre Freunde umzubringen und sie hatte ihm ihr Vertrauen geschenkt. Eiko schluckte schwer, dann wischte sie sich mit der Hand über die Augen. "Warum tust du das?", Flüsterte sie, als sie sich langsam in Bewegung setzte. Sie wollte sehen, was er tat, auch wenn es ihr jetzt schon das Herz zerriss, weil sie Garnets Schrei und Zidanes Keuchen gehört hatte. Fünf Jahre lang war alles gut gewesen, Eiko hatte ein glückliches Leben geführt, wie all ihre anderen Freunde und immer wieder hatte es ein Wiedersehen gegeben. Aber jetzt...
 

"Hey!", Blade sah sie erschrocken an, "Eiko, was ist los, wieso weinst du?" Eiko sah auf, sie spürte, wie etwas nasses und warmes ihre Wange hinunter lief und wischte es schnell weg. "Es ist nichts...", meinte sie mit zitternder Stimme, "Ich hab nur gerade einer Erinnerung an längst vergangene Tage unterlegen!" Blade sah sie verständnislos an und Eiko begann, zu erzählen. "Ich hätte verhindern können, das Julias Eltern umgebracht wurden, doch auf eine Art war es mir wiederum doch nicht möglich. Du weißt ja, dass ich vom Volk der Esper stammen, oder?" Ein Nicken. "Also besitze ich auch die Fähigkeit der Beschwörung. Mittlerweile funktioniert das wieder reibungslos, aber vor vierzehn Jahren war diese Kraft durch einen Zauber blockiert und ich war unfähig, Garnet und Zidane zu helfen..." "ZIDANE? !", Rief Blade erschrocken, "von dem hab ich schon so viel gehört!" "Ja, Zidane ist ein Held...er hat Gaia und uns alle gerettet..." "Eiko, ich versteh nicht wirklich. Also, soll jetzt wohl im Klartext heißen, dass Julia die Tochter von, ähm..." der Junge warf einen Blick in das Buch, "...Garnet Till Alexandros ist?" Eiko nickte schwach, Jahre lang hatte sie versucht, die Erinnerungen an den Vorfall von damals zu verdrängen und nun erweckte ein Buch alles an das Geschehen, was sich genau in ihrem Gedächtnis eingebrannt hatte. "Julia ist eine Prinzessin?" "Kann man so sagen...", war Eikos Antwort und die Violetthaarige erhob sich von ihrem Stuhl. "Ich werde ihr heute alles erzählen, aber ich sage ihr nicht, wer genau ihre Eltern waren. Noch ist mir schleierhaft, wie sie darauf reagieren wird, aber...wir werden sehen! Vermutlich muss euer alljährlicher Kampf heute mal ausfallen!", erklärte sie Blade. "Könnte ich verstehen!", Der Braunhaarige nickte, als die Tür aufging und Julia das Haus betrat. Verwundert sah die Blonde erst zu Eiko, die mit dem Rücken zu ihr stand und dann zu Blade. "Was machst du denn hier?", Fragte sie. Blade zuckte mit den Schultern. "Julia, setz dich bitte...", sagte Eiko. "Kann ich eben das Richtschwert hochbringen?" Eiko schüttelte den Kopf und antwortete: "Es ist sehr wichtig. Also, mach schon!" Julia zog eine Augenbraue hoch und setzte sich neben Blade an den Küchentisch. Ihre Waffe lehnte sie an den Tisch. "Und nu?", Wollte das Mädchen wissen. "Julia, deine Eltern wurden ermordet...", Eiko kam direkt zum Punkt, "von jemandem, den ich gut kannte und der mein vollstes Vertrauen genoss..." Julia starrte ihre Pflegemutter an. "Ist das dein Ernst...?", Brachte sie schwerfällig heraus. "Voller Ernst...", sagte Eiko leise. "Wie...wieso hast du mir nichts davon erzählt?", Tränen traten in Julias hellblaue Augen. "Verzeih mir bitte...", murmelte Angesprochene und wich Julias Blick aus. Blade schwieg, aber Julia tat ihm leid. Er konnte es nicht sehen, wenn Frauen weinten. Jedes andere Mädchen hätte der Junge jetzt tröstend in die Arme genommen, aber bei Julia war da soewtas wie eine Blockade, er konnte nicht. Also würde er auch weiterhin nichts sagen. Julias Tränen versiegten schnell, das Mädchen hatte innerhalb von vierzehn Jahren vielleicht fünf mal geweint, die 16-jährige war sehr hart im Nehmen. Eiko ging zu einem Schrank und öffnete die Glastür. Sie nahm etwas heraus und kam mit acht Steinen zurück zum Tisch. Diese legte sie vor Julia hin. "Daraus entspringen die Bestia, mächtige Kreaturen, du solltest sie kennen. Mit diesen kämpfte deine Mutter..." Julia nahm einen nach dem anderen in die Hand und sah ihn genau an. "Der Opal, ein eisiger Glanz, wie der Winter, Shiva...der Topas, heiß wie ein Meteor, Ifrit...der Aquamarin, stille Wasser sind tief, Leviathan...ein Peridot, die Macht des Gewitters, Ramuh...der Garnet, ein neutrales Element, Bahamut...ein Eiferstein, man füge zwei Eifersplitter zusammen, Arche und ein Dunkelkristall, große Zerstörungskraft, Odin...Eiko, ich will meine Eltern rächen!", Verkündete Julia. "Das habe ich mir fast gedacht...", war Eikos Antwort, "Ich werde dich begleiten, das habe ich deinen Eltern damals geschworen..." Julia nickte. Blade sah unentschlossen von ihr zu Eiko und wieder zurück, als Eiko fragte: "Wann willst du los? Es wird eine beschwerliche Reise werden, da ich den Mörder deiner Eltern seit dem Vorfall damals nicht mehr gesehen habe...ich bin mir sicher, du verstehst, warum." Wieder ein Nicken von Julia und dann ihre Antwort: "Heute abend, ich verzichte auf das Jagdfestival und bereite mich vor! Das muss Rache geben..." Blade seufzte, Julia sprühte förmlich vor Tatendrang. Der Junge sagte: "Ich komme auch mit!" Julia sah ihn an. "Du?", Kam die verdutzte Frage. "Oui!", Sagte Blade und grinste, "Ich kann doch meine Lieblingsfreundin nicht allein gehen lassen! Vor allem, wenn sie das diesjährige Festival sausen lässt! Dann können wir uns ja gar nicht messen, Schätzchen!" Julia erwiderte sein Grinsen und antwortete: "Das holen wir nach, Süßer!" Dann griff sie nach ihrer Waffe und jagte in ihr Zimmer hoch.
 

Gegen Abend standen die drei vor den Toren Lindblums und Julia sah entschlossen in den Nachthimmel. Ihre Hand war fest um den Garnet geschlossen; in ihm ruhte die Kraft der mächtigsten Bestia, mit der ihre Mutter gekämpft hatte. Noch wusste das Mädchen nicht, wer ihre Eltern waren, aber Eiko schien es genau zu wissen. Die Violetthaarige hatte vorgeschlagen, ihr altes Heim zu besuchen - Madain Sari. Julia wusste, dass dort vor vielen Jahren das Volk der Esper gelebt hatte und Eiko hatte erzählt, dass auch ihre Mutter von den Esper abstammte. Also war sie mit dem Reiseziel einverstanden gewesen. Auch wusste sie, dass es ein weiter Weg bis dorthin war, doch sie war entschlossen, nicht aufzugeben. Je länger sie nachdachte, desto größer wurde ihr Wunsch nach Rache und sie würde vor keinem Feind zurück schrecken, der sich ihr und ihren Freunden in den Weg stellen würde. Blade bemerkte, dass in diesem Moment viel in Julia vorgehen musste und er legte ihr freundschaftlich die Hand auf die Schulter. Julia sah ihn an. "Wird schon...", meinte er und setzte ein Grinsen auf. "Dafür sorge ich!", Waren Julias Antwort und sie schloss ihre Hand noch ein wenig fester um den Garnet. Eiko sah zur Seite und erkannte die Entschlossenheit in Julias und Blades Gesichtern. "Auf geht's!", Sagte die 25-jährige und setzte sich in Bewegung. In Gedanken trug sie einen Kampf gegen die Vergangenheit aus...
 

"Ich vertraue dir!", Sagte das kleine Mädchen leise. In den blaugrauen Augen ihres Gegenübers spiegelte sich ein Lächeln und er legte die Hände auf ihre Schultern. Sie hielt ihm vier Accessoires entgegen, zwei Steine, eine Phönixdaune und das Haarband Mogus. Er lächelte. "Nein!", Noch klang seine Stimme warm und freundlich, "behalte sie, Eiko, das kann ich dir nicht wegnehmen, ich sehe doch, wieviel diese Gegenstände dir bedeuten..." Eiko nickte und sagte: "Du hast Recht, viele Erinnerungen hängen daran..." Ihr Blick schweifte über die vier Gegenstände und er blieb an der Schleife haften. Ein großer Schmerz zog durch ihre Brust, als sie an die Tage mit ihrer Freundin Mogu zurück dachte. Das Mogri hatte sich für sie geopfert und ihr die Kräfte der Bestia Madhin geschenkt...Tränen stiegen in ihre Augen, aber sie versuchte, sie zu unterdrücken...
 

"Du bist so still, was hast du?", Julia griff nach Eikos Hand und drückte sie. "Was? Oh, ich war gerade ein wenig in Gedanken versunken", antwortete Eiko und lächelte Julia an, "Mach dir keine Sorgen, ich bin in der letzten Zeit ziemlich nervös, weil vieles aus der Vergangenheit wieder aufgewühlt wird, Julia. Aber das geht schon vorbei!" Zügig schritt Eiko voran und die beiden anderen folgten ihr. Das Mondlicht schien auf sie herab, während sie Lindblum hinter sich ließen und auf das Zinngebirge zusteuerten. Auf den Zinnen des Torbogens saß eine männliche Gestalt. Langsam erhob er sich, blaugraue Augen sahen den dreien hinterher, sonst lag sein Gesicht im Schatten. Er schien zu lächeln, denn ein strahlendweißer, gefährlich spitzer Eckzahn blitzte kurz im Mondlicht auf und er murmelte: Du wirst mich schneller als erwartet wiedersehen, Eiko! Verlass dich drauf!" Gekonnt sprang der junge Mann von dem Torbogen, man konnte seine Gestalt nun besser erkennen. Pechschwarze Haare fielen in langen Strähnen in sein Gesicht und über seine Schultern, die blaugrauen Augen blinkten kalt und erbarmungslos, er trug einen schwarzen Umhang ein gleichfarbiges Hemd und eine ebenfalls schwarze Hose. Leicht wehte der Umhang im Nachtwind, während er den drei immer kleiner werdenden Gestalten hinterher blickte. "Verlass dich drauf..."

Chapter 2 - Madain Sari

Julia keuchte, es war heiß geworden, seit sie die Fossilmiene passiert hatten. Eiko hatte beschlossen, mit dem Wasser zu sparen, da es in Sachen Quelle, See oder Fluss sehr schlecht aussah. Zwar lag in nicht allzu weiter Entfernung das Meer, aber wer trank schon gern reines Salzwasser. Julia nicht, dem war das Mädchen sich sehr sicher. Eiko blickte starr nach vorn, doch auch bei ihr zeigten sich Schwierigkeiten, etwas in der Ferne erkennen zu können. Die Luft flimmerte, aber die junge Frau war sich sicher, dass sie nicht mehr allzu weit von Kondeya Pata entfernt sein konnten. Eiko hörte Blade stöhnen, auch ihn verließen die Kräfte. Die drei liefen schon seit Stunden durch die pralle Sonne und es konnte noch nicht spät sein. Höchstens Mittag. Eiko seufzte. Nirgends war ein schattiger Platz zu sehen. "Wie weit ist dein Madain Sari noch, Eiko? !", Wollte Julia wissen, als sie kurz stehen blieben, damit jeder etwas trinken konnte. "Verzeih mir, Schatz, ich weiß es nicht genau. Ich kann noch nicht mal Kondeya Pata sehen", war Eikos Antwort. "Was ist Kondeya Pata nun schon wieder?", Fragte Blade, seine Stimme klang mürrisch, als bereute er es, sich den beiden angeschlossen zu haben. "Durch Kondeya Pata, das Dorf der Orklinge, müssen wir hindurch, um nach Madain Sari zu kommen!", Erklärte Eiko rasch, dann verstaute sie die Trinkflasche wieder an ihrem Gürtel, nachdem Julia sie ihr zurück gegeben hatte. Danach sah sie wieder angestrengt in eine Richtung, bevor sie den beiden anderen ein Zeichen zum Weitergehen gab. Julia schnaubte missbilligend, setzte sich aber in Bewegung. Auch Blade knurrte wütend, er hatte keine Lust mehr. "Nun kommt schon. Es ist nicht mehr weit!", Versuchte die Älteste die beiden aufzumuntern. "Das hast du uns vor einer halben Ewigkeit auch schon gesagt! In dieser Miene war es mir zu kalt und hier ist es mir zu heiß! Dieser Äußere Kontinent kann es auch keinem recht machen!", Beschwerte Julia sich, "fehlt nur noch, dass Monster auftauchen!" "Julia, wenn man vom Teufel spricht...", begann Blade, doch er konnte seinen Satz noch nicht mal zu Ende führen, als auch schon ein Gryphon vor ihnen erschien. Julia stöhnte auf. "Alter, hab ich dazu jetzt Nerven!" Die Blonde zog ihr Richtschwert, auch Blade und Eiko gingen in Kampfstellung. "Ich hab's ja gesagt! Ich hab's ja gesagt!", Rief Blade Julia zu und hielt dem Gryphon seine Runenklinge entgegen. "Ja, komm, sei ruhig und mach das Vieh platt!", Entgegnete die Blonde nur und griff an. Eiko enthielt sich vollends, sie wollte sehen, wie Blade und Julia sich schlugen, wenn sie zusammen kämpften. Bisher sah es gut aus, gezielte Schläge trafen den Vogel vor ihnen, die beiden wechselten sich ab, nie kamen sie sich in die Quere. Wenige Minuten später hatten sie den Gryphon besiegt. "Gute Arbeit, ihr beiden!", Lobte Eiko, als die Sonne sich plötzlich zuzog. Nebel kam auf. "Was passiert jetzt?", Fragte Julia müde, aber die plötzlich aufgekommene Kühle war ihr sehr willkommen. "Ich weiß nicht", antwortete Eiko wahrheitsgemäß. Die Violetthaarige blickte wieder in die Ferne. Sie stieß einen Jubelruf aus und Blade sah sie erschrocken an. Der Junge hatte den toten Gryphon nach nützlichen Gegenständen durchsucht und auch einige Potions und Hi-Potions zutage gebracht. "Was hast du?", Wollte er wissen. "Da hinten ist Kondeya Pata!", War Eikos Antwort. "Toll! Können wir da bitte eine längere Pause machen?", Bat Julia, das Mädchen war am Ende ihrer Kräfte. Eiko sah sie an und nickte. "Klar, Julia, wir werden eine Nacht dort bleiben und morgen weiter nach Madain Sari gehen. Von Kondeya Pata durch den Kondeya Pata Bergweg und dann ist es nicht mehr weit." Jetzt atmete auch Blade erleichtert auf, dann jedoch fragte er skeptisch: "Sag mal, Ei-chan, haben diese Orks denn auch vernünftige Betten?" "Blade, sie heißen Orklinge und sie haben vernünftige Betten!", Erklärte Eiko schmunzelnd, "Aber jetzt kommt, noch gute fünfzehn Minuten und wir sind da!" Die drei setzten sich Bewegung.
 

"Wir würden gern eine Nacht hier bleiben!", Sagte Eiko freundlich, als sie im Kondeya Pata Gemischtwarenladen vor der Ladentheke stand. Julia hatte ihre Trinkflasche an den Lippen und Blade sah sich das Angebot in dem Laden an. Die Orklingfrau nickte und sagte: "Cheerio~! Wir haben noch genau drei Betten frei, allerdings ist dort bereits ein junger Mann. Ich hoffe, sie haben nichts gegen einen Mitbewohner!" Julia schüttelte den Kopf und setzte die Trinkflasche ab. "Gar nichts, Hauptsache, ich darf mich ne Weile ausruhen!" Eiko musste wieder lachen, dann zahlte sie 300 Gil und bedankte sich. Die junge Frau wusste noch von früher, wo sie hin musste. Blade und Julia folgten ihr wie Hunde. "Endlich schlafen...in einem Bett...", murmelte Blade, dabei grinste er Julia an. Die Blonde zog misstrauisch eine Augenbraue hoch und musterte Blade. "Du bist heute ein wenig komisch", sagte sie und holte zu Eiko auf. "Der macht mir Angst...", flüsterte sie ihrer Ziehmutter zu. "Blade ist ein Mann...", war Eikos Antwort. "Deswegen ja...", entgegnete Julia und Eiko musste wieder lachen. "Mach dir mal keine Sorgen, Schatz, ich denke, er ist einfach nur müde", beruhigte sie Julia, dann traten die beiden in den Raum, in dem vier Betten standen. Auf einem saß ein etwa 20-jähriger Mann, der seine langen, schwarzen Harre zu einem Zopf im Nacken zusammen gebunden hatte. "Hallo!", Grüßte Eiko und der Mann sah auf. "Ach, Mitbewohner!", Sagte er lächelnd, dabei entblößte er einen spitzen Eckzahn. Julia sog scharf die Luft ein, der Mann hatte etwas, dass sie anzog. Blade sah das Mädchen von der Seite an und fragte: "Kennst du den?" Julia schüttelte den Kopf, sah aber weiterhin den jungen Mann an. Er lächelte immer noch. Eiko erwiderte sein Lächeln und stellte sich vor: "Mein Name ist Eiko Carol und das sind meine beiden Schützlinge!" "Julia Tribal!", Kam es und von Julia und auch Blade nannte seinen Namen: "Ich bin Blade Preston!" "Man nennt mich Van", stellte der junge Mann sich vor und dann schenkte er Julia ein verheißungsvolles Lächeln. Das Mädchen wandte sich ab und steuerte mit hochrotem Kopf auf das äußerste Bett zu. Sie setzte sich und starrte aus dem Fenster. "Kennt ihr euch irgendwo her?", Wollte jetzt Eiko wissen. "Julia erinnert mich an jemanden, den ich sehr gut kannte!", Antwortete Van. Eiko war kurz davon, etwas zu sagen, doch ihre Vernunft hielt sie davon ab. Stattdessen lächelte sie nur. Die junge Frau hatte sich geschworen, Julia nicht zu erzählen, wer ihre Eltern waren. Eigentlich wusste sie nicht, warum, aber sie wollte das Mädchen einfach nicht mit dem Stand der Eltern belasten. Das, Eiko konnte es sich bildlich vorstellen, würde Julia mit Sicherheit mehr schocken, als die Tatsache, dass ihre Eltern ermordet worden waren. "Eiko, ich geh ein bisschen nach draußen...", sagte Julia plötzlich und war schon an ihrer Ziehmutter vorbei bevor diese etwas sagen konnte. "Ich dachte, sie wäre so kaputt...", murmelte Blade verständnislos, dann jedoch ließ er sich auf das Bett, welches gegenüber Julias stand, fallen, rollte sich auf die Seite und schloss die Augen. "Bis morgen...", sagte er noch, dann übermannte ihn auch schon die Müdigkeit. "Woher seid ihr?", Fragte Van und wandte sich an Eiko, die immer noch mitten im Raum stand. "Lindblum", antwortete sie, "und du?" "Meine Heimatstadt ist Alexandria, aber seit 10 Jahre lebe ich eigentlich in Treno, außer ich bin auf Reisen, dann bin ich mal hier, mal dort, gerade da, wo es mich hin verschlägt!", Erklärte der junge Mann rasch. "Ursprünglich komme ich ja aus Madain Sari, aber den Ort habe ich bereits verlassen, als ich 6 war. Das ist jetzt 19 Jahre her." "Du bist also eine Esper, sieht man an dem Horn. Das Mädchen auch?", Fragte Van, er schien sehr nett zu sein, auch wenn er Eiko an denjenigen erinnerte, der Garnet und Zidane auf dem Gewissen hatte. Daran zweifelte sie jedoch. Sie antwortete auf seine Frage: "Julia ist eine halbe Esper, ihr Vater stammte von einem völlig anderen Planeten!" "Von einem anderen Planeten?", Vans Augen und auch sein Tonfall zeigten Interesse. "Es würde zu lang dauern, dass jetzt zu erklären!", Versuchte Eiko seiner Frage auszuweichen, "außerdem habe ich eine lange Reise hinter mir und würde mich gern ein wenig ausruhen. Vielleicht ein anderes Mal!" Sie steuerte auf das freie Bett zu, auf dem weder Blade, noch Julias Rucksack lagen. "Darf ich euch auf eurer Reise begleiten? Ich bin von Grund auf sehr neugierig und das Volk der Esper hat mich schon immer interessiert. Jetzt begegne ich gleich zwei von ihnen!", Bat Van und Eiko nickte. "Danke, das freut mich. Wollt ihr morgen weiter?" Wieder ein Nicken und Eiko sagte: "Den Rest werde ich dir dann morgen erklären!" Auch die Violetthaarige legte sich nun hin und beschloss, zu schlafen.
 

Julia saß auf einem niedrigen Dach und blickte in den Abendhimmel. In dieser Gegend sah er noch viel herrlicher aus, als wenn sie ihn von Lindblum aus betrachtet hatte. Das Mädchen war schon immer gern geklettert und in Lindblum hatte sie sich auf die höchsten Zinnen des Torbogens gewagt. Dort oben hatte sie noch nicht mal Blade einholen können, wenn sie ihn mal wieder zu sehr geärgert hatte. Jetzt jedoch hatte das Mädchen andere Sorgen, als sich Gedanken über noch nicht allzu ferne Vergangenheit zu machen. Sie fragte sich, wie ihre Eltern wohl gewesen waren und wieso jemand, der Eikos volles Vertrauen genossen hatte, sie getötet hatte. Julia wollte niemals einen Menschen töten, wenn es um Monster ging, dann bereitete ihr das keine Probleme, aber sie konnte die skrupellosen Menschen nicht verstehen. Die 16-jährige verabscheute Mörder, seit sie denken konnte. "Prinzessin...", hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich und wandte sich um. Van stand hinter ihr und lächelte wieder dieses verheißungsvolle Lächeln. "Ich bin keine Prinzessin...", war Julias Antwort und sie blickte wieder in den Himmel. "Nein?", Van setzte sich neben sie und sah sie von der Seite an. Julia seufzte und erklärte: "Ich war zwar bis zu meinem 9. Lebensjahr im Schloss von Großherzog Cid und Großherzogin Hilda, aber ne Prinzessin bin ich deswegen noch lange nicht!" "Wirklich nicht? Hast du dich nie gefragt, wer deine Eltern waren?", Wollte Van wissen, weiterhin sah er Julia an. "Ich beschäftige mich mit der Frage, wie sie waren, aber die Antwort auf die Frage, wer sie waren, das interessiert mich nicht. Eiko hat gesagt, meine Mutter sei zwar noch geflohen, aber da sie meinen Vater verloren hatte, hatte sie sich am Ende ohne großes Trara töten lassen. Ob ihr so viel an meinem Vater lag? Scheinbar..." "Wo warst du, als sie starben?" "Eiko hatte mich wohl angeblich zuvor zu sich geholt, weil irgendeine Organisation hinter mir her war!" Van nickte verstehend, dann stellte er eine neue Frage: "Wie alt warst du?" "Eiko sagt, ich war 2 und wenn sie damals 11 war, kommt das hin..."das Mädchen steckte die Hand in ihre Hosentasche und zog den Garnet heraus. "Darin liegen die Mächte der Bestia Bahamut. Meine Mutter hatte mit ihr gekämpft. Und ich mag den Stein, er trägt meinen Namen...", all dies sagte die Blonde mit einem traurigen Lächeln. Van legte ihr die Hand auf die Schulter und meinte: "Wenn du jemals traurig bist, soll dieser Stein dich aufmuntern...", dann ergriff er ihre Hand und legte ihr einen schimmernden Kristall, der mit hell- und dunkelblauen Wellenlinien durchzogen war, hinein. "Was ist das?", fragte Julia und sie betrachtete den Stein lange. "Das wirst du schon noch früh genug heraus bekommen...", war Vans Antwort und er lächelte Julia wieder an. "Danke", sagte das Mädchen. "Schon okay, ich mag es nicht, wenn hübsche Mädchen wie du traurig sind!", Sagte Van darauf und seine Antwort ließ Julia erröten. Das Mädchen stand auf und sprang vom Dach. "Ich gehe jetzt schlafen!", Rief sie nach oben und Van sprang ebenfalls hinunter. "Dann können wir ja zusammen gehen!", Meinte er und setzte sich in Bewegung. Julia jedoch blieb noch kurz stehen und sah ihm auf den Rücken. Warum übte er so eine starke Anziehungskraft auf sie aus? Schon die ganze Zeit über hatte das Mädchen es bemerkt, war aber nicht in der Lage dazu gewesen, dieser merkwürdigen Macht auszuweichen, geschweige denn sie abzuwehren. "Nun komm!", rief Van ihr zu und Julia lief ihm hinterher.
 

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als Eiko sie alle weckte. Blade knurrte unmissverständlich, er wollte nicht, auch Julia war alles andere als begeistert von der frühen Ruhestörung, gerade hatte sie so schön geträumt. Nur Van stand schon aufbruchbereit im Zimmer. "Julia, Blade, jetzt steht auf! Ihr könnt euch in Madain Sari noch genug ausruhen! Das zeigt keine Probleme!", Rief Eiko aufgebracht. Knatschig schlug Julia die Decke zur Seite und stellte die Füße neben das Bett. "Eiko, manchmal hasse ich dich!", Knurrte sie und stand auf. Blade lag noch immer, man hörte ihn ein: "Wenn's sein muss, dann bleib ich hier!" murmeln, doch Eiko ließ nicht locker und zog dem Braunhaarigen die Bettdecke weg. "Maaaaa~nn! Ich will nicht!", Protestierte er, aber es blieb dem Jungen nichts anderes über, als aufzustehen. "Boah, Ei-chan, ich könnte dich ja jetzt so töten!", Sagte er missgelaunt, erntete dafür aber einen Rippenstoß von Julia. "Jaja, dein Mörderhass, ich weiß!", knurrte der Junge darauf nur, dann zog er seine Schuhe an und folgte den anderen nach draußen. Eiko diskutierte mit der Gemischwarenladenhändlerin über den Preis der Potions und es gelang ihr, diese nützlichen Gegenstände in 10-facher Ausführung für nur 100 Gil zu erhalten. "Alter, ich bin immer noch total fertig...", murmelte der Junge genervt und stellte sich zu Julia und Van, die am Ausgang von Kondeya Pata, der auf dem Bergweg führte, auf Eiko warteten. Als sie zu ihnen stieß, gingen sie los.
 

Madain Sari gefiel Julia, es hatte etwas Vertrautes an sich und sie konnte für einen Moment ihre Sorgen vergessen. Als sie zusammen mit den anderen das Heilige Wandgemälde besichtigte, wurde ihr ganz warm ums Herz. Zwar wusste sie nicht, wieso, aber sie fühlte sich besonders wohl an diesem Ort. Eiko hatte sich schon nach einer Weile zurück gezogen, da sie in ihrer alten Behausung nach dem rechten sehen wollte. Blade war mit ihr gegangen, jetzt standen nur noch Van und Julia bei dem Heiligen Wandgemälde. "Wieso bleibst du hier so lange?", Wollte Van wissen, nachdem Julia zum dritten Mal ausgiebig alle der Bestia betrachtet hatte. Sie antwortete: "Dieser Ort erinnert mich an etwas, ich weiß nicht, wieso, aber ich fühle mich hier geborgen, als würde eine unsichtbare Kraft mich beschützen..." nachdenklich blickte Julia auf den Boden und entdeckte nahe des Eingangs eine dunkle Stelle. Sie ging darauf zu. "Was hast du?", Fragte Van. "Da ist ein Fleck, es sieht aus wie getrocknetes Blut!", Sagte Julia und kniete sich an der Stelle nieder. "Es ist wirklich Blut, wie kommt Blut an diesen heiligen Ort?", Grübelte das Mädchen laut, als Van neben sie trat und den dunklen Fleck auf dem Boden betrachtete. "Das scheint schon alt zu sein, 14 Jahre bestimmt, man merkt es daran, dass der Fleck nicht mehr wirklich zu sehen ist, wettergebleicht!", Er versuchte zu scherzen, doch Julia blieb ernst. Sie versuchte, die Gedanken zu ordnen, die ihr in dem Moment durch den Kopf schossen. Warum hatte sie auf einmal Panik vor Van? Und wieso kam ihr dieser gesamte Ort so vertraut vor? Warum verhielt Eiko sich seit ihrer Ankunft so merkwürdig? Und von wem stammte der Blutfleck? Hatte Van Recht und er war wirklich schon so alt? Wie hatte er dann so viele Jahre auf dem Boden erhalten bleiben können? Ruckartig stand das Mädchen auf und verließ hastig die heilige Stätte. Van sah ihr verständnislos hinterher, dann reif er: "Prinzessin, was hast du?" "Bitte, nenn mich nicht Prinzessin!", Bat Julia und war verschwunden.
 

Julia rannte und rannte. Ob dieses seltsame Gefühl etwas mit dem Tod ihrer Eltern zu tun hatte, wusste sie nicht. Eiko hatte ihr auch nie erzählt, wo ihre Eltern umgekommen waren, sie wusste nur, dass ihre Mutter die Beschwörungsmagie beherrscht hatte, also schien auch sie eine Esper gewesen zu sein, so wie Eiko selber. Das blonde Mädchen achtete nicht auf den Weg vor sich und auch nicht darauf, was vor ihr war. Umso erschrockener war sie auch, als sie in jemanden reinrannte. "Oho! Julia, mach langsam!", Das war Blades Stimme und seine Arme schlossen sich um sie. Julia vergrub ihren Kopf an seiner Brust. "Holla! Was hast du denn?", Wollte Blade wissen und strich ihr beruhigend über den Kopf, "Julia, ist alles okay?" "Ich weiß nicht, was los ist!", Erklärte Julia und versuchte, die Tränen zurück zu halten, "Ich hab plötzlich Angst vor Van und so vieles geht mir durch den Kopf! Ich kann das alles nicht ordnen..." "Ganz ruhig, Julia! Warum hast du denn Angst vor ihm?" "Ich weiß es nicht, ich weiß es einfach nicht, Blade! Aber ich habe solche Angst! Mit Ei-chan stimmt auch etwas nicht, seit wir hier sind und...ich kann nicht mehr!" Sie klammerte sich an den Älteren. Blade war überrascht, dass er kaum reagieren konnte. Er verstand Julias Gefühle, ihm war ähnliches wiederfahren ...
 

Der kleine Junge erstarrte, als er die Waffe aufblitzen sah. Er konnte sich nicht bewegen und die Gestalt kam immer näher. Blade wusste nicht, was er getan hatte, er wollte nur noch weg. Die Gestalt, er wusste nicht, ob Mann oder Frau, war jetzt nur noch fünf Schritte von ihm entfernt, als sich ein Schatten aus dem Dunkel löste und genau in dem Moment vor den Kleinen sprang, als die Gestalt die Waffe nach vorn stieß. Blade starrte auf seinen Bruder, der die Waffe in der Brust stecken hatte. Der Ältere wankte und fiel nach hinten. Die Gestalt war verschwunden. "Ren...", stieß Blade hervor und kniete sich neben seinen Bruder. Der Dunkelhaarige lächelte schwach. "Verzeih mir, kleiner Bruder, ich musste dich retten..." "Ren, rede nicht so viel, sonst...sonst stirbst du mir noch weg...du kannst mich doch nicht allein lassen...", sagte der kleine Junge verzweifelt, doch sein Bruder lächelte noch ein letztes Mal, dann fiel sein Kopf zur Seite. Blade starrte auf das Gesicht des Älteren, dann wanderte sein Blick auf die Waffe, es war eine Doppelschneidige. Der Junge richtete sich auf, immer noch ruhte sein Blick auf der Runenklinge, er kannte diese Waffe schon sehr lange, sein Bruder hatte erzählt, sie sei legendär, da ein berühmter Held und Weltenretter eine Weile mit ihr gekämpft hatte. Und nun steckte diese Waffe in dem Körper seines Bruders. Mit all seiner Kraft zog er an dem Stab und nach einigen verzweifelten Augenblicken hielt der 6-jährige die viel größere Waffe in den Händen. "Ren...ich räche dich, versprochen..."
 

Blade fragte sich, warum er sich ausgerechnet an diesem Ort an das Geschehen vor 11 Jahren erinnerte. Er hatte sehr an seinem Bruder gehangen, seit ihre Eltern gestorben waren. Und seitdem Ren ebenfalls umgekommen war, hatte er für sich allein gesorgt. Auch er kannte - wie Julia - den Mörder der Person, an der ihm viel gelegen hatte, nicht. Auch er hatte - wie Eiko - dieser Person versprochen, sie zu rächen. Er und die beiden teilten vieles...
 

Kapitel 2 Ende

Chapter 3 - Love

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 4 - Last battle

"Du weißt es, Julia, oder?",

Murmelte Van, während er nach seiner Kleidung griff. Das Mädchen, das er angesprochen hatte, schlief noch.

Auch der Ältere war erst vor wenigen Minuten aufgewacht.

"So leid es mir tut, ich muss gehen! Wir werden uns niemals wieder sehen, Julia. Du hast das alles nicht verdient...",

Der Schwarzhaarige sah mit traurigem Blick auf das junge Mädchen hinunter und nachdem er sich vollständig angekleidet hatte, verließ er leise und rasch das Zimmer.

Niemand kam ihm entgegen, während Van auf den Ausgang von Madain Sari zusteuerte.

"Bist du endlich bereit...?",

Fragte eine Stimme hinter ihm und er wandte sich erschrocken um. Ein junger Mann mit dunkelbraunen Haaren stand auf einer Anhöhe.

"Du...",

Van sah ihm mit hasserfülltem Blick entgegen.

"Ja, ich! Van, du weißt, dass du einen Fehler begangen hast, oder? Sie ist die Tochter von den beiden, die deine Vergangenheit auf dem Gewissen hat.

"Ja, verdammt! Ich weiß es, Ren! Was glaubst du, warum ich Madain Sari verlassen werde! Jetzt auf der Stelle! Davon kannst auch du mich nicht abhalten!"

"Will ich auch gar nicht, ich frage mich bloß, was Julia davon halten wird! Ob sie sich am Ende doch für meinen Bruder entscheiden wird... Ich meine, sie hat gesagt, sie liebt dich und du hast ihr das gleiche geantwortet! Was wird sie wohl sagen, wenn sie aufwacht und du bist nicht mehr da? Ich an ihrer Stelle wäre am Boden zerstört, weil dir ja scheinbar doch nicht mehr an ihr gelegen hat, als diese eine Nacht!"

"Halt den Mund! Wenn du doch bloß einen Funken Ahnung hättest, Ren! Weißt du eigentlich, wovon du redest?",

Van funkelte den anderen wütend an.

"Hm...",

machte Ren,

"Ich glaube schon, dass ich weiß, wovon ich rede! War da nicht mal was, Van? Hast du mich nicht mal genauso behandelt wie Julia? Du solltest dir deine Fehler eingestehen! Das macht es jedem ein kleinwenig leichter, du Idiot! Achtest du überhaupt auf die Gefühle von uns Menschen?"

"Ich bin kein Mensch...",

sagte Van leise,

"Ich kann nicht beurteilen, wann ihr euch schlecht fühlt und wann nicht. Das mit Julia tut mir leid, aber ich habe meine Gründe, Ren! Gerade von dir hatte ich eigentlich erwartet, dass du mich verstehst."

"Ich dich verstehen? Nachdem du dafür gesorgt hast, dass meine Welt zusammen bricht? Ich weiß, dass du unsere Gefühle oder vielmehr unsere Art zu fühlen nicht verstehst, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, mit unseren Gefühlen zu spielen, Van! Verschwinde von hier! Lass Julia in Ruhe und komm bloß nie wieder!!!",

Verlangte der andere, der vielleicht einige Jahre älter als Van war.

Van lächelte daraufhin nur leicht.

"Du weißt, dass ich nichts dafür kann. Seit damals bin ich kein Mensch mehr, mir wurde meine Fähigkeit zu fühlen und wirklich zu lieben genommen und ich bekomme sie nie wieder! Ren, du weißt genau, wie ich über mein Leben denke! Ich kann nicht mehr, nur Hass zu fühlen ist eine Tortour... Ich wünschte, ich könnte mein Leben beenden, aber es ist wie ein Fluch. Ich werde noch leben, wenn diese Welt schon längst gestorben ist..."

"Dein Fluch, ich weiß, aber du verletzt uns mit deinen Aktionen...",

Ren wandte sich um und ging langsam den Weg zurück, den er gekommen war. Van sah ihm noch lange nach, bevor er sich ebenfalls abwandte und Madain Sari verließ.
 

Als Julia aufwachte, war es schon nach Mittag. Der Geruch von Essen drang durch die Tür, die einen Spalt geöffnet war und sie hörte, wie Eiko und Blade sich unterhielten. Sie erhob sich langsam und sah sich im Raum um. Van war nirgends zu sehen und auch seine Kleidung war verschwunden. Das Mädchen hob verwundert die Augenbrauen. Vielleicht war er draußen.

Julia zog sich an und ging aus dem Zimmer.

"Hallo, Schlafmütze!",

Eiko lächelte ihre Ziehtochter an,

"Wie fühlst du dich?"

"Gut, danke!",

die 16-jährige streckte sich lang und ausgiebig, dann fragte sie:

"Ihr habt nicht zufällig Van gesehen, oder?"

Blade antwortete nicht und Eiko schüttelte den Kopf.

"Ich dachte, er wäre bei dir. Ihr seid doch jetzt...",

Sie zuckte vielsagend mit den Augenbrauen und Julia musste grinsen.

"Ja, eigentlich hat er gesagt, er liebt mich und..."

Blade unterbrach das Mädchen:

"Van ist ein Dämon, er kann keine Liebe empfinden, Julia! Er wird dich reingelegt haben und ist jetzt verschwunden!"

Die Blonde sah den Jungen erschrocken an und Eiko ging mit schnellen Schritten auf ihn zu.

Klatsch!

"Reiß dich zusammen!", verlangte die Violetthaarige,

"So langsam übertreibst du! Wenn du mit deinen eigenen Gefühlen nicht klarkommst, dann lass das nicht an Julia aus! Gönn ihr wenigstens einmal ihr Glück, Blade!"

Entsetzt hielt der 17-jährige sich die Wange. Es war noch nie vorgekommen, dass Eiko ihn oder jemand anderes geschlagen hatte. Auch Julia starrte ihre Ziehmutter entsetzt an.

"Wieso schlägst du ihn?",

fragte die 16-jährige dann leise,

"Ich weiß, dass Van unser Feind ist. Ich kann auch nichts für meine Gefühle, Eiko, aber ich liebe ihn, ja! Einen Dämon, der meine Eltern auf dem Gewissen hat..."

Julia wandte sich ab und ging, aber noch lange spürte sie Eikos entgeisterten Blick im Rücken.

"Ich werde ihn suchen... und dann werde ich ihn zur Rede stellen und wenn es sein muss, mit ihm kämpfen, bis zum letzten, Eiko!",

Sagte sie noch, bevor sie um eine Ecke bog.

"Julia... woher weißt sie das?"

Blade seufzte.

"Julia ist nicht doof, Eiko! Sie hat sehr viel im Kopf und wenn man lange genug über eine Sache nachdenkt, dann kommt man vielleicht auf eine Antwort. Jetzt ist nur die Frage, ob sie auch weiß, wer ihre Eltern sind!"

Der Junge wandte sich ab und ging Julia hinterher.

Er wollte ihr beistehen. Zwar wusste er auch nicht wirklich, woher Julia gewusst hatte, dass Van ein Dämon war, aber er wusste, dass der junge Mann gefährlich war!

Das hatte ihm jemand namens Kuja erzählt. Er hatte von sich behauptet, so etwas wie Julias Onkel zu sein und Blade hatte ihm einfach mal geglaubt. Es war vielleicht ein wenig unachtsam gewesen, aber dieser Kuja - Blade hatte erst beim zweiten Hingucken feststellen können, dass er ein Mann war - war sehr glaubwürdig rüber gekommen. Er hatte von damals erzählt, als Julias Eltern noch gelebt hatten und von dem Abenteuer, dass sie zusammen mit Eiko und ihren anderen Gefährten bestanden hatte und das war genau dieselbe Erzählung gewesen, wie Eiko selber sie erzählt hatte. Also musste Kuja die Wahrheit sagen...
 

Mit Tränen in den Augen lief Julia einen Weg entlang, ihre Waffe hielt sie in der rechten Hand, fest umklammert und immer zum Angriff oder zur Verteidigung bereit.

Kuja hatte ihr alles erzählt... zumindest das, was Van und seine Vergangenheit betraf.

Der Van, der damals Julias Eltern umgebracht hatte, war zu der Zeit vor 14 Jahren durch eine Zeitverschiebung nach Gaia gekommen. Diese Zeitverschiebung war durch seinen Auftraggeber ausgelöst worden, damit Van Julias Eltern und auch Blades älteren Bruder Ren umbringen konnte. Darum hatte Van auch jetzt noch das Alter, welches er damals gehabt hatte. Er war 21 Jahre alt.

Aber mittlerweile war Julia wütend auch Van:

Er hatte Eikos Vertrauen damals mehr als ausgenutzt, um an ihre Eltern zu kommen!

Das hatte die 16-jährige unglaublich verärgert und als ihr das vor wenigen Augenblicken wirklich bewusst geworden war, hatte sie den Entschluss gefasst, über ihren Schatten zu springen und den Mörder ihrer Eltern unschädlich zu mache, selbst wenn sie ihn über alles liebte.

Sie wollte Vergeltung üben, das war schließlich der Grund für ihren Aufbruch gewesen.

Aber jetzt, wo sie wusste, dass Van der Schuldige war, glaubte sie nicht daran, dass es ihr gelingen würde, den anderen umzubringen. Eher müsste er sie töten...

"Julia...",

Hörte sie Vans Stimme und sah sich um,

"Was willst du? !"

Sie senkte den Kopf, als sie den Älteren einige Meter vor sich auf der weiten Ebene erblickte und verstärkte den Griff um ihr Richtschwert. Die Stabwaffe lag sicher in ihrer Hand, doch innerlich zitterte Julia wie Espenlaub.

Da stand er, ihre erste große Liebe, die sich als Mörder ihrer Eltern erwiesen hatte und sie wusste nicht, was er jetzt von ihr erwartete.

"Was willst du hier?",

Wiederholte Van seine Frage und Julia antwortete leise:

"Du warst es, Van, du hast meine Eltern umgebracht... warum... ?"

"Ich wusste, dass du es weißt... darum bin ich gegangen und hatte eigentlich erwartet, dass wir uns nie mehr wiedersehen, Julia... Es war nicht meine Schuld..."

"Nicht deine Schuld? !",

Das Mädchen sah Van entgeistert an,

"Was soll das heißen? Komm mir jetzt bitte nicht mit so etwas wie: ` Ich war nicht ich selbst, Julia! ´ Das zieht nämlich nicht!"

"Ich habe nur meine Befehle ausgeführt..."

"Du hättest es ja nicht tun brauchen, Van! Warum? Das will nicht in meinen Kopf rein! Blades Bruder musstest du auch noch umbringen, was soll das?!"

"Blades Bruder?",

fragte Van verblüfft,

"Ren lebt doch! Ich habe ihn nicht umgebracht!"

"Blade hat mir erzählt, dass sein Bruder von jemandem umgebracht wurde, als er noch ein kleiner Junge war! Und Kuja hat erzählt, dass du es warst!"

"REN LEBT, JULIA!!!!! Ich habe vorhin noch mit ihm gesprochen!"

"Und selbst wenn! Meine Eltern sind tot! Ich weiß zwar nicht, wer sie waren, aber... Mach dich zum Kampf bereit, Van!!!!!",

Julia ging in Kampfstellung, Van ebenfalls.

Die Sonne spiegelte sich auf der Klinge von Vans Orihalcon und Julia wurde geblendet.

Das war ein unfairer Trick, aber damit hätte sie rechnen können!

Hier in der Wüste nahe Madain Sari waren jegliche blank geschliffene Klingen mehr als nur tödlich...

Sie hörte Vans Schritte auf dem Boden, aber sie konnte nichts sehen. Julia senkte ihre Waffe, ebenso ihren Kopf.

Sollte er sie doch umbringen, wer würde sie schon vermissen?

Wahrscheinlich war sie sowieso allen nur im Weg...

"Ich liebe dich, Julia Garnet Tribal! Und darum kann ich dich nicht umbringen... und auch nicht gegen dich kämpfen, verzeih mir, ich muss gehen!"

Der junge Mann ließ seine Waffe auf den Wüstenboden fallen und wandte sich ab.

"Van...",

Mehr brachte das blonde Mädchen nicht hervor, als der andere mit einem Flimmern der Sonne verschwunden war.

Sie brach zusammen und der junge Mann mit den dunkelbraunen Haaren, der scheinbar zufällig durch die Wüste von Richtung Kodeya Pata gekommen war, fing sie auf.

"Was machst du nur für Sachen, Julia? Ich lebe doch wirklich! Wer hat dir erzählt, dass ich tot wäre? Blade? Ich lebe noch... ich musste nur für eine Weile verschwinden..."

Ren schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf, dann wandte er sich mit Julia auf dem Arm um und steuerte auf den Bergweg zu,

"Mein Bruder wird kommen und dich zurück holen wollen, kleine Prinzessin! Glaubst du, er schafft es?"

"Ren! Bist du das? !",

das war Blades Stimme und der junge Mann blieb mitten in der Bewegung stehen.

"Das musst du dir einbilden!",

Erwiderte der anderen, obwohl im klar war, dass er seinen Bruder damit nie überzeugen konnte.

"Verarschen kann ich mich allein! Aber du kannst gar nicht Ren sein! Ren ist tot! Er wurde vor meinen Augen umgebracht, als er mich beschützt hat!",

Blade sah auf den Rücken des jungen Mannes und wartete auf eine plausible Erklärung für alles.

"Hologramm...",

war die Antwort Rens,

"Ich musste irgendwie dafür sorgen, dass ich von dir wegkomme, Blade, darum habe ich meine Fähigkeiten genutzt, um ein Hologramm zu schaffen, das an meiner Stelle ´getötet` wurde und konnte so untertauchen!"

"Warum?!",

der 17-jährige verstand nicht ganz,

"Was hast du davon?"

"Ich war derjenige, der Schuld daran war, dass du in Gefahr gebracht wurdest! Weil ich in deiner Nähe war, wollten sie dich töten, Blade!"

"Was? Wieso?"

"Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, ich weiß nur, dass es meine Schuld war! Und darum kann ich mich dir auch heute noch lange nicht wieder nähern! Sie würden es herausfinden und dein Leben wäre erneut in Gefahr!"

"Ren, hör mal! Mein Leben ist im Prinzip permanent in Gefahr, wenn ich unterwegs bin und auf irgendwelche Monster treffe! Hast du darüber schon mal nachgedacht? Warum hast du mich in dem Glauben gelassen, du seiest tot? Du hättest einfach ohne ein Wort gehen können."

"So bin ich nicht und das weißt du!"

"Da betrügst du mich lieber? Wo willst du mit Julia hin?"

"Ich bringe sie in Sicherheit! Vans Auftraggeber hat gesagt, er solle sie töten, aber er konnte es nicht! Weil er sie liebt, Blade!"

"Ja und? Er hat ihre Eltern umgebracht und wegen ihm ist Julia im Schloss aufgewachsen!"

"Ist es so schlimm, wenn jemand in einem Schloss aufwächst? Lässt du mich jetzt bitte gehen? Ich muss deine Sandkastenliebe in Sicherheit bringen!"

"Meine Sandkastenliebe?"

"Du stehst doch auf Julia, das merkt man dir an! Man sieht sich!"

Das waren Rens letzte Worte, bevor er sich umwandte und nun endgültig ging.

"Sandkastenliebe, pah!",

der 17-jährige folgte seinem Bruder unauffällig. Er würde Julia nicht freiwillig ihm überlassen! Der Ältere lief den Bergweg entlang und bog dann ab. Er ging zwischen ein paar niedrigen Bäumen hindurch und verschwand dann in einem schwarzen Loch, was wahrscheinlich der Eingang zu einer Höhle war.

Blade zog die Augenbrauen hoch und wollte Ren folgen, als ihm jemand die Hand auf die Schulter legte.

"Bleib hier, dein Bruder meint es gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen!",

Sagte Eiko und zog den Jungen sanft am Arm mit sich.

"Aber.. Aber Ei-chan! Du kannst Julia doch nicht einfach so diesem Idioten überlassen! Wer weiß, was er mit ihr anstellt!",

Blade versuchte, sich loszureißen, aber das gelang ihm nicht.

Eiko sah ihn eindringlich an und sagte:

"Du weißt ganz genau, dass Julia und dein Bruder ein ganz ähnliches Schicksal teilen! Julia liegt sehr viel an Van und bei deinem Bruder war es mal so!"

Blade starrte die Ältere entgeistert an.

"Ren hatte was mit Van?"

"Ja, hatte er, aber das ist schon eine ganze Weile her! Kuja hat sich mit mir in Verbindung gesetzt und es mir erzählt! Er hat gesagt, er hätte sich auch schon mit dir und Julia unterhalten und euch einiges erzählt! Ich weiß nicht, warum er das macht, aber selbst wenn ich Kuja für gewöhnlich nicht so ganz über den Weg traue, glaube ich, dass er die Wahrheit sagt! Ich wüsste nicht, warum er uns in diesem Falle anlügen sollte! Außerdem hat er Zidane geschworen, auf Julia zu achten, wenn ihr etwas passiert, hat er mir erzählt! Ich wusste gar nicht, dass er überhaupt noch am Leben ist."

Eiko lächelte leicht und sah zu Boden,

"Komm, Blade, wir gehen zurück und warten darauf, dass Julia wiederkommt und uns erzählt, was passiert ist!"

"Müsste Ren Julia nicht eigentlich hassen?"

"Wieso?"

"Weil Van ihr gesagt hat, dass er sie liebt und meinen Bruder scheinbar hat sitzen lassen!"

"Das ist Ewigkeiten her! Komm jetzt! Ich will hier weg!"

"Warum willst du so dringend hier weg, Eiko?"

Die Violetthaarige sah Blade an.

"Weißt du eigentlich, wie viele Erinnerungen hier liegen geblieben sind?"

"An die Vergangenheit, als du noch mit Julias Eltern zusammen gekämpft und gesiegt hast?"

"Hier habe ich sie alle kennen gelernt, Blade! Und jetzt bitte, lass uns gehen!"

Blade verstand die Gefühle der jungen Frau nur zu gut, also stimmte er ihr zu und wandte sich um.
 

Julia öffnete benommen die Augen, doch es blieb dunkel.

"Wo bin ich... ?", Fragte sie leise und leicht verängstigt, sie hasste die Dunkelheit.

"Keine Sorge, du bist in Sicherheit! Ich werde dafür sorgen, dass niemand das Licht unserer Welt zum Erlischen bringt. Noch nicht einmal Van!"

Jemand zündete eine Fackel an und Julia erkannt einen jungen Mann. Er hatte dunkelbraune Haare, wie Blade, hatte hellblaue, stechende Augen und war muskulös gebaut. Auch so wies er gewisse Ähnlichkeit mit Blade auf.

"Wer bist du?",

wollte das blonde Mädchen wissen und erhielt sofortige Antwort:

"Nenn mich deinen Leibwächter, wenn du magst! Mein Name ist Ren Preston! Ich bin Blades älterer Bruder!"

"Dann...dann hat Van die Wahrheit gesagt... ? Du lebst noch?"

Ren nickte.

Julia senkte den Kopf. Warum hatte sie ihm nicht geglaubt? Sie hatte ihm doch vertrauen wollen... warum gelang es ihr nie...?

"Was hast du, Prinzessin?",

fragte Ren und Julia antwortete mit einem ihrer Standartsprüche:

"Ich bin keine Prinzessin!"

"Oh doch, das bist du wohl! Du bist schließlich nicht umsonst die Tochter von Königin Garnet von Alexandria!"

"Was?",

Julia sah den Älteren überrascht an,

"Woher willst du das wissen?"

"Ich kannte deine Mutter und deinen Vater, Julia! Hast du dich nie gefragt, warum dein zweiter Name ebenfalls Garnet ist?"

"Doch, habe ich. Aber das muss doch nichts mit der Königin zu tun haben! Garnet, das ist ein Stein!"

"Julia, wie naiv bist du eigentlich? Alle wissen es, nur du willst es nicht wahrhaben! Blade kennt deine Eltern zumindest aus Geschichtsbüchern, Eiko war persönlich mit ihnen unterwegs und Van ist ihr Mörder!"

"Ich bin nicht naiv!",

das blonde Mädchen erhob sich leicht verärgert, entschied sich allerdings gegen ihren Willen sofort wieder anders, da die Höhle sich vor ihren Augen zu drehen begann und landete leicht unsanft auf dem Hosenboden,

"Verdammte Scheiße!"

"Scheinbar sitzt du hier fest, aber keine Sorge, nur für eine kurze Weile! Aber vielleicht ist es besser, hier findet er dich wenigstens nicht so leicht!"

"Wer er?",

fragte das Mädchen und sie erhielt nach kurzem Schweigen die Antwort:

"Vans Auftraggeber! Er will dich töten lassen! Ich kenne keinen genauen Grund, aber er will dich um jeden Preis tot sehen! Da du das Licht unserer Welt bist, Julia, kann ich das nicht zulassen!"

"Das Licht der Welt? Was soll denn das?"

"In dir, kleine Prinzessin, schlummern die geheimnisvollen Kräfte der Bestia Hikari! Erinnerst du dich an den Stein, den Van dir gegeben hat?"

"Den?",

Julia griff in ihre Hosentasche und zog den Kristall mit den hell- und dunkelblauen Wellenlinien hervor.

Ren nickte.

"Was ist das? Ich hab das damals schon nicht verstanden!"

"Damals...",

Der Dunkelhaarige lächelte leicht,

"Du redest wie eine Oma! Das ist ein kleiner Teil Hikaris! Du wirst ihre Macht entfachen, Julia, das ist deine Bestimmung!"

"Nicht, wenn ich sie davon abhalte!"

Ren fuhr herum, ein Schnippen ertönte, dann erlosch die Fackel und Julia kreischte auf.

"Was soll das, Van? ! Lass sie gehen! Feuer!",

Der junge Mann hatte die Fackel mit einem Zauber wieder entzündet und sah dem Jüngeren jetzt mit wütendem Blick entgegen,

"Los, lass sie gehen! Wenn du sie wirklich liebst, dann tu ihr nichts!"

"Liebe... was soll das, Ren? Du kennst mich! Du weißt, dass ich so was nicht empfinden kann! Ich muss Hikari eliminieren! Das ist mein Lebensziel!",

der andere hatte die dunklen Augen verengt und hielt seine Hand nahe an Julias Hals,

"Eine falsche Bewegung von dir und sie ist tot!"

"Van!",

Ren zog eine Waffe,

"Lass sie gehen oder ich muss ernst machen!"

"Ernst, pah! Soll mir das etwa Angst machen? ! Du weißt genau, dass ich nicht sterben kann, Ren! Mach dich nicht lächerlich!"

"Lächerlich? Hah! Lass sie los!"

"Du wiederholst dich und du langweilst mich! Hikari muss sterben, es gibt keinen anderen Weg!"

"Du vernichtest unsere Welt! Warum schenkst du ihr einen Teil ihrer Macht, wenn du sie sowieso umbringen willst? ! Das muss man nicht verstehen, oder?"

"Habe ich das? Ich würde Hikari niemals einen Teil ihrer alten Macht zurück geben! Wie käme ich dazu?"

Ren deutete schweigend auf den Kristall, der nun am Boden lag, da er Julia aus der Hand gefallen sein musste.

Van folgte seinem Finger und zuckte zusammen, zwar kaum merklich, aber Rens scharfen und geschulten Augen entging dies nicht.

"Was ist? Wo sind deine Erinnerungen geblieben? An diesen Abend, an die Liebe, die ihr geteilt habt, auch wenn es nur ein kurzer Moment war! Was soll das? Wo ist das alles hin, Van? Sag es mir!",

schrie der Ältere den Dämon an, doch dieser reagierte nicht.

Seine Hand, die an Julias Hals lag, sank und auch der Arm, mit dem er das Mädchen an der Hüfte gehalten hatte, lockerte sich.

Die Blonde sank leicht keuchend zu Boden.

Auch wenn Van nicht fest zugedrückt hatte, so hatte er doch eine gewaltige Menge an Kraft aufgebracht und mit der Zeit raubte ihr dies einfach dem Atem.

Der Blick der Halbesper fiel auf den Kristall und sie streckte erschöpft die Hand danach aus.

Das war einfach zu viel...

Sie konnte nicht mehr...

Da war Van, der sie töten wollte und Ren, der alles daran setzte, sie zu beschützen, obwohl sie den jungen Mann gar nicht wirklich kannte...

Dann war da auch noch diese Geschichte mit Hikari...

Das Mädchen seufzte und verlor das Bewusstsein.

"Julia!",

Rens Schwert fiel klirrend zu Boden und mit ein paar großen Schritten war er bei ihr,

"Guck dir das an, Van!"

Er schüttelte den Kopf und kniete sich neben die Jüngere, wurde davon jedoch abgehalten, als Van ihm die Hand auf die Schulter legte und ihn sanft, aber bestimmt zu sich hoch zog.

"Was...",

machte Ren verständnislos, aber er konnte seinen Satz nicht vervollständigen, denn Vans Lippen legten sich auf seine...

Es war nur ein kurze Kuss und als Van ihn beendete, sah er Ren tief in die Augen.

"Töte mich...",

Bat er so leise, dass der andere Mühe hatte, es zu verstehen.

Aber er verstand ihn und sah ihn erschrocken an.

"Was? Wieso, Van?",

fragte er und der andere antwortete:

"Ich will nicht mehr... Du bist der einzige auf dieser Welt, der mich töten kann, Ren, meine Liebe gehört dir und ich könnte Julia nie wieder gegenüber treten! Darum bitte ich dich: Setzt meinem elenden Leben ein Ende, Geliebter..."

"Van, aber... ich soll dich töten können? Hast du mir nicht vor kurzer Zeit noch gesagt, dass du niemals sterben könntest?"

"Du kannst es, Ren! Niemand außer dir ist dazu in der Lage... Bitte, tu es..."

Ren senkte den Kopf.

"Ich...Van, du verlangst zu viel von mir..."

Der andere unterbrach ihn:

"DU MUSST! Ren, die Welt wird trotz Hikaris erwachenden Kräften untergehen, wenn du es nicht tust!! Ich bitte dich..."

Der Ältere seufzte leise.

"Ich kann das nicht tun, damit tust weder du noch ich jemandem einen Gefallen!"

"Wir retten Gaia!"

"Gaia...?"

"So wie Zidane damals...Ren, das war dein Traum, oder nicht? Mein Tod wird euer Überleben sein!"

"Unser Überleben...? Nicht wenn du dafür sterben musst! Lieber lass ich die ganze Welt untergehen!"

"Das kannst du nicht... töte mich, Ren, los!"

"Aber..."

"Kein aber! Mach es einfach!"

Ren wich ein Stück von Van zurück, dann nickte er leicht.

Anschließend griff er zu seiner Waffe, die nur wenige Meter auf dem Boden entfernt lag und ging in Kampfposition...
 

Mit Tränen in den Augen und der bewusstlosen Julia auf dem Arm verließ Ren die Höhle.

"Bruder...",

Blade stand vor ihm und sah ihm mit sicherem Blick entgegen,

"Hikari ist auch bei uns in guten Händen! Vergiss, was du getan hast und bleib bei uns, Ren! Er wollte es, du bist nicht schuld!"

"Aber...",

begann Ren, er war noch völlig durcheinander,

"Ich...ich habe ihn umgebracht, Blade...das kannst du nicht verzeihen..."

"Wir müssen es verzeihen, Ren...nur dadurch konnte die Welt gerettet werden, glaub mir, niemand wird dich verurteilen!"

Eiko trat hinzu, sie nickte nur leicht, dann ging sie auf Ren zu und nahm ihm Julia ab.

"Sie braucht Ruhe, um alles zu verkraften! Von nun an wird unser Licht auf ewig strahlen! Du hast uns mit deiner Entscheidung alle gerettet, Ren! Mach dir keine Vorwürfe! Und nun kommt, wir sollten zurück nach Lindblum gehen..."

"Ich kann nicht mit euch kommen, Eiko! Ich habe jemanden umgebracht...",

Blade unterbrach seinen Bruder:

"Du hast in deinem Leben bisher eine Person umgebracht, von der ich weiß! Und Van hätte uns alle vernichten können! Wenn deine Gefühle für ihn noch immer so stark sind, dann tut es mir wirklich Leid, aber du hast seinen Wunsch akzeptiert, Ren! Mach dich nicht selbst so fertig...bitte!"

Der andere senkte den Kopf, dann wandte er sich um und folgte Eiko.

Blade seufzte leise. Es würde eine Weile dauern, bis alle sich erholt hatten. Vor allem sein Bruder sollte die Ruhe bekommen, die er verdient hatte.
 

Kapitel 4 - Ende

Epilogue - Eternal

Die Dunkelheit der Nacht umhüllte Lindblum. Alles war ruhig.

Ein kleiner Junge schaute aus einem der großen Turmfenster hinunter auf die schlafende Stadt.

Leise Schritte waren zu hören und eine junge Frau mit blonden Haaren und hellblauen Augen stellte sich neben ihn.

"Kannst du nicht schlafen, mein Schatz?",

Wollte sie wissen und der Kleine schüttelte den Kopf. Seine braunen Haaren lagen geschmeidig um sein Gesicht und die hellblauen Augen funkelten voller Lebenslust.

"Mama, wann kommt Papa wieder?",

Fragte er.

"Ich weiß es nicht, mein Süßer. Er ist schon so lange weg."

Sie senkte den Kopf und wandte sich dann von ihrem kleinen Sohn ab.

"Eigentlich bin ich glücklich...",

dachte sie und strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht,

"...Aber die Vergangenheit lässt mir keine Ruhe...Eiko, wie konnte das alles nur passieren...? Was haben wir getan, dass man dich uns auch noch nehmen musste...?"

Die junge Frau verließ den Raum und der kleine Junge sah ihr verständnislos nach.

"Hikaru...",

Jemand trat neben ihn.

"Ja?",

er hob den Kopf und seine Augen weiteten sich, als er den Mann erblickte,

"Kuja-san!"

"Kleiner, weißt du, warum deine Mama so traurig ist?"

"Mama? Traurig? Nein, weiß ich nicht! Mir fällt da gar nichts auf...",

gestand der Junge,

"Sie ist so wie immer..."

Kuja seufzte leise.

Bald war der Tag gekommen.

Hikarus Kräfte würden erwachen, so wie sie bei Julia schon einmal erwacht waren und zur Rettung Gaias beigetragen hatten.

Julia fürchtete sich vor diesem Tag, denn sie wusste nicht, wer dieses Mal sein Leben verlieren würde.

Bis ihre vollen Kräfte erwacht waren, hatten zwei Personen ihr Leben lassen müssen...

Van hatte davon gewusste und sich freiwillig bereitgestellt.

Eiko...sie war ihm unwissentlich gefolgt...

Allein diese Tatsache hatte Julia das Lachen geraubt.

Es war kein Wunder, dass Hikaru nichts an der Trauer seiner Mutter aufgefallen war, er hatte sie nie anders kennen gelernt.

All das war jetzt fast 8 Jahre her.

Hikaru würde bald 7 Jahre alt werden und Blade war noch immer nicht zurück.

Er war vor zwei Jahren aufgebrochen, um Ren zu suchen, der verschwunden war.

Julia und auch Kuja befürchteten Schlimmstes...

Es waren zwei Personen, zwei, die verschwunden waren, so wie damals...

"Kuja-san...",

Hikaru sah ihn aus seinen hellblauen Augen fragend an,

"Weißt du, wo Papa bleibt? Ich habe ihn jetzt so lang nicht mehr gesehen..."

"Ich weiß nicht...nein...",

jetzt wandte sich auch Kuja um und ließ Hikaru allein.

Der Junge schüttelte den Kopf, er verstand das alles nicht...
 

Die braunen Haare wehten leicht im Wind, als Hikaru hinunter auf die zerstörte Stadt blickte.

Alle waren sie dort zurück geblieben um zu kämpfen, doch nun war alles aus...

Lindblum war noch nicht mal eine Ruine mehr...

Julia, seine Mutter, hatte ihn weggeschickt, weil er leben sollte...

Leben,

was bedeutete das schon?

Hikaru hatte jetzt eh nichts mehr davon.

Alle, die er geliebt hatte, waren tot.

Wessen Schuld auch immer das gewesen war, Hikaru würde ihn finden und alle rächen...

Seine Mutter, Julia Garnet Tribal...

Seinen Vater, Blade Preston...

Seinen Onkel, Ren Preston...

Und Kuja, den er immer als seinen besten Freund betrachtet hatte...

Er würde keinen vergessen und sie würden auf ewig in seinem Herzen weiterleben.

"Ich bin nicht allein, Mama, das stimmt doch, oder?",

fragte der Junge laut, als sich eine Träne den Weg über seine Wange bahnte,

"Ihr werdet immer bei mir sein, oder?"

Er wandte sich um und ließ das zerstörte Lindblum hinter sich zurück.

Zwar wusste er nicht, wo er hin sollte, aber bis er alt genug war, würde er schon einen geeigneten Platz finden.
 

"Der Junge, Felicée, er trägt ihre Macht in sich...",

murmelte eine Stimme dem jungen Mann zu,

"Folge ihm, der Kampf ist noch lange nicht vorbei..."

"Meister, Eure Liebe, Ihr habt sie dort in den Trümmern sterben lassen! Warum habt Ihr Ren nicht zu Euch geholt?",

wollte der Blonde wissen, aber er erhielt keine Antwort,

"Nun gut! Dann werde ich mich mal auf den Weg machen! Wir bleiben in Kontakt!"

Auch er wandte sich um und folgte Hikaru unauffällig.
 

Prolog Ende
 

So, das war Final Fantasy IX-2! Ich widme die FF meiner treusten Leserin elcah! Und nicht traurig sein! Ich mach noch nen Teil, in dem es dann um Hikaru und Felicée gehen wird, wie vielleicht einigen schon vermuten wird das dann Shônen-ai!

Danke für eure Aufmerksamkeit!

LG, Loki_Neera



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  elcah
2005-06-30T13:18:08+00:00 30.06.2005 15:18
Yeaaah danke für die Widmung! ^o^
Hach... die ganze Story war so kurz .__. aber der epilog jetzt war echt schön! ;__; Total traurig .__.! Julia tut mir voll Leid, und der kleine auch... u__u Hoffentlich werden sie später alle wieder glücklich!

Ob ich den 2. Teil da lesen werde weiß ich noch nich ganz... weil.... ich mag leider eigentlich kein shonen-ai ^^"
Von:  elcah
2005-06-21T16:31:42+00:00 21.06.2005 18:31
ooohhhhh zu ende .____.
Schade ich hätte gern noch mehr gelesen >_>..
Ich mag das Kap! n__n! Nur eine Sache.... wen liebt Van denn nun?? Ihn oder sie?
Von:  elcah
2004-10-29T22:08:51+00:00 30.10.2004 00:08
woahhh hie rgehts ja weiter!!! Ich dachte schon du schreibst hier gar nix mehr...
boah ich mag die story so gerne .__.! Aber ich will uuunbedingt wissen wie Blade aussieht! Mal den ma ^^" Oder beschreib es wenigstens ^^. Bei Julia weiß man ja irgendwie auch nur das sie blond is.. *will mehr wissen*
Von: abgemeldet
2004-07-21T14:54:36+00:00 21.07.2004 16:54
Wooooahhhh ich habs endlich geschafft zu lesen *freu*
Uuuuuund es hat mir echt suuuper gut gefallen *nicknick*
Du kannst wirklich super schreiben *das auch können will* =)

*knuuuuffelz* Ya Aika-chan

PS:Wie gehts weidaaa???!!! *net mehr aushält*
Von: abgemeldet
2004-06-04T18:33:37+00:00 04.06.2004 20:33
*zu Van schiel* Der is mir ja irgendwie unsympatisch... aber naja...
Das Kappitel hat mir gefallen, mehr davon bitte!^^
Von: abgemeldet
2004-05-15T12:02:19+00:00 15.05.2004 14:02
Yay!! Ich hab mich schon gefragt wann du die Story rausbringst... aber hier ist sie!! Und sie gefällt mir!
Ich komm mir bei Julia ziemlich angesprochen vor... >.<
Aber egal, mach bi~tte weiter, ja?
*liebschau*

~~Liebchen~~
Von:  elcah
2004-05-13T19:30:15+00:00 13.05.2004 21:30
Weißt du was noch fehlt? Charabilder! ^^ Also so n Bild zu jedem Chara, dass wär toll ^^!
Von:  elcah
2004-05-02T22:59:00+00:00 03.05.2004 00:59
Höhö irgendwie find ich Julia cool ^^!

Manoman.. Eiko is ja hier nur am heulen...

wahhh das is spannend ich will wissen wer dieser Schwarzhaarge Typ da is ^^!

Schreib schnell weiter!!! ^^
Von:  elcah
2004-05-01T14:42:34+00:00 01.05.2004 16:42
Woah! Das is ja cool ^^! ich schreibe auch an einem FF9-2 ^^.

Die Story is toll ^^ BITTE Schreib ganz schnell weiter!!!!
Von: abgemeldet
2004-04-15T19:09:12+00:00 15.04.2004 21:09
Wahhh!! Du musst schnell weiter schreibseln!!^^ *nicknick* *rumkullert*


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