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Veg-Kana: die Queen

Fortsetzung von Zeit der Kronprinzession
von

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Prinzessin Veg-Kana

Prolog
 

Sonnenlicht überflutet den Palast- alles war traurig und leblos als die Königin verstorben ist. Ich war sehr traurig. Nun beginnt MEINE Geschichte.

Gerade, in diesem Augenblick, sitze ich in einem kleinen Kammerzimmer und schreibe mein Buch. Mein Buch über meine Geschichte. Veg-kana, Erstgeborene des Herrschers und Königin der Sayajins- Mutter und Sünderin. Ich will alles noch einmal erleben um genau zu erkennen, was schief gegangen ist. Meine Geschichte beginnt einen Tag nach dem Tod der großen Königin Nofea, Tochter eines hohen Adeligen, Mutter von dem Kronfolger Vegeta II und Schwester von Kani, mir selbst. Ich habe sie sehr vermisst, doch der Verlust wurde mir erst später klar, so weit sind wir allerdings noch nicht. Beginnen wir von vorne. Wundert euch nicht, ich werde einmal in der Form der Dritten Person sprechen und einmal in der ersten Person, es wird verschieden sein, so wie meine Erlebnisse. Denkt nicht, ich wäre eine gewöhnliche Königin gewesen, nein, das war ich wohl sicher nicht, sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen und über das Leben, das ich lebte, nachdenken. Sicher nicht.
 

Ich beginne:
 

---------------Profil einer Prinzessin-------------------------------------------------------
 

Mein Name ist Veg-Kana, ich bin die Tochter des Königs- King Vegeta und die Schwester des Prinzen-Vegeta II.

Ich bin die Herrscherin- oder wohl eher die Frau an der Seite des Herrschers- von dem Planeten Vegeta. Dem Planeten der Sayajins. Mein Mann hatte den gleichen Namen- er hieß auch Vegeta.

Auf diesem Planeten leben die Sayajins. Eines der stärksten und mächtigsten Völker des ganzen Universums. Ein gewissenloses, blutrünstiges Volk für Außenstehende, aber religiös, treu und verantwortungsbewußt zu einander und zu unseren Göttern für die, die uns kennen.

Der Gott Xantos ist der Kriegsgott- er ist der Hauptgott- er wird am meisten verehrt, denn unser Volk steckt ständig in irgendwelchen Kleinkriegen und es braucht die Unterstützung der Götter.

Die Göttin Kana ist die Göttergemahlin von Xantos- sie ist die Hauptverehrteste der Frauen des Planeten, die als ständig unterdrücktes, schwächeres Geschlecht, all ihre Hoffnungen und Wünsche in den Schoß Kana's legen. Doch die Priester spielen ein falsches Spiel. Das taten sie schon immer.

Mein Name ist von der Göttin und dem Planeten abgeleitet. Veg-kana. Ein starker Name für eine Frau- zu stark, so fanden manche Männer.
 

Das Volk hat auch Sklaven- Kreaturen von anderen Planeten, die als kleine Andenken von Eroberungen neuer Planeten mit genommen wurden. Ich jedoch besitze reines Blut. Eine echte, starke Sayajin. Ich besaß den Willen um zu überleben.
 

Meine Kindheit ist unbedeutend und meine Jugend war genauso wenig vorhanden, deswegen beginne ich mit meiner Geschichte nach dem Tod der königlichen Gemahlin von Vegeta. Sie hieß Nofea, sie war meine Vorgängerin.
 

------------------Queen Veg-Kana---------------Begierde und Macht------------------------------------
 


 

Der Tag an dem Nofea starb, war sehr schlimm für alle. Sie war eine große Königin, wohl niemand vermag es in ihre Fußstapfen zu treten, auch ich habe es nie gekonnt. Sie war so beliebt wie kaum eine Andere und das muss man einer Frau hoch anrechnen, denn der Planet der Sayajins wird von Männern beherrscht. Ein Mann kann mehrere Frauen haben, doch einer Frau droht die Todesstrafe, wenn sie zwei Männer zur gleichen Zeit hat. Wohl auch der Grund, warum ich nun hier sitze, freiwillig von meinem Thron zurück getreten, nun ja, für das Volk war es ein freiwilliger Rücktritt.
 

Der nächste Morgen begann mit einer Trauermelodie, die durch die ganze Stadt tönte. Jeder wusste nun, dass die Königin verstorben war, doch wer würde ihre Nachfolge antreten? Das Volk tuschelte, hätten sie einmal nachgedacht, was dem gemeinen Sayajin ja nicht so eigen ist, dann wären sie sofort auf dieses kleine, 14-Jährige Mädchen gekommen.

Veg-kana, schon in ihrer Kindheit übernahm sie die 'Büroarbeit' der schwachen Königin, die von Jahr zu Jahr mehr Lebensenergie verlor. Nun sollte diese heranwachsende, noch sehr junge Frau, die Herrschaft übernehmen, wenn es überhaupt einer Frau gestattet ist, Macht in den Händen zu halten.

König Vegeta blieb kühl, er zog sein Amt mit straffer Hand durch, niemand merkte ihm seinen Schmerz an, auch ich nicht. Wie sollte ich? Ich hatte meine eigenen Probleme.
 

Schon im frühen Alter lernte ich Verantwortung zu übernehmen, mit knapp sieben Jahren wurde ich die Patenmutter von einem kleinen Kind. Irenhotep II, auch einfach "Iry" genannt. Sie ist keine Sayajin und das Leben einer Sklavin wäre ihr wohl vorherbestimmt gewesen, als ihre Mutter starb, nahm ich die Kleine zu mir und kümmerte mich um sie. Meine Kindheit?- so gut wie kaum vorhanden. Mit 12 wurde mir mein Schicksal offenbart, ich bin auserkoren um später einmal die Frau an der Seite eines Königs zu sein. An der Seite von Vegeta. Nur welcher Vegeta?

Ich musste wieder zurück in den Palast, meine Kindheit hatte ich aber zum größten Teil mit Iry in einer Tempelanlage und danebenliegender Schule verbracht: Das Zambol. Meine Ausbildung war also beendet, doch Iry musste dort bleiben. Iry, ihr blondes Haar und die helle Farbe ihrer Haut waren sehr exotisch, die Kleine war gerade mal 5 als ich sie allein zurück lassen musste. Iry hatte die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen, wahrscheinlich durch ihre Rasse. Sie prophezeite mir schon früh, was kommen mag.
 

" Das Schicksal ist besiegelt. In drei Jahren, der Tod bringt die Wendung des Lebens und die Zerstörung der Illusionen, so wird der Irrtum, der euch einholte, zu Verzweiflung umschlagen. In drei Jahren werdet ihr an der Schlucht stehen. Eine Liebe, der eine liebt ganz, die andere halb, führt zu Verderben, eine Tragödie, die Herrscherin Veg-Kana wird siegen. Veg-Kana II. Doch danach Leere und Verdammnis in der noch so weit entfernten Zukunft."
 

" Das Blut erreicht uns. Zuerst mich, dann....als letztes dich. Allein um einer anderen Rettung."
 

Nun waren die Drei Jahre beendet und ein Teil ihrer Prophezeiung erfüllte sich. Der Irrtum war geschehen.

Einen Monat nach dem Tod Nofea's wurde ich gekrönt. Jeder war da, mein Halbbruder Vegeta und mein Bruder Chrement Secka, Secka hieß unsere Mutter- doch sie wurde verbannt und so hieß mein Bruder nur noch Chrement- oder auch einfach Chre. Mein Halbruder kam wegen der Krönung extra von einem anderen Planeten, auf dem er eine harte Kämpferausbildung genoß, angereist.

Wie gut ich mich noch erinnern kann......

Teil 1

Teil 1
 

Der Frühling fing in unserer Hauptstadt an und ich konnte die warmen Strahlen unserer Sonne auf meiner Haut spüren. Sie streichelten mich, schenkten mir Trost.

Prinz Vegeta kam mit einem großen Fest. Er sollte noch im gleichen Jahr zum Thronfolger erkoren werden, doch meine Zeit, um zur Macht zu kommen, kam früher als die meines jüngeren Bruders.

Ich hatte ein langes, weißes, schlichtes Leinenkleid an, als das Fest meiner Krönung- das ein paar Tage nach dem Fest von Vegeta II stattfand- begann. Es war der Abend am Tag meiner Krönung.

Mein Bruder kam mir entgegen, so lange schon hatten wir uns nicht mehr gesehen, er muss mich wohl genaustens gemustert haben- sein Blick, er war so voller...Überraschtheit.

Ich begrüßte ihn mit einem höflichen Knicks, noch war er mir übergeordnet, denn noch war ich ein normales Mädchen. Wir aßen zusammen an einer Tafel, die Männer des Volkes feierten ausgelassen, die Sklavinnen wurden benutzt, wie jedes Fest, das ich doch so verabscheue.

Unser Vater redete mit Vegeta kurz vor dem Fest. Durch Iry weiß ich nun den Inhalt des Gesprächs.

Der Prinz war aufgebracht.

" Warum wird Veg-kana deine Frau? Sie sollte mir zustehen." Der Herrscher strafte seinen jungen, 14-jährigen Sohn mit einem strengen Blick. Der Prinz sagte nichts mehr. King Vegeta ging auf ihn zu und legte seine Hand auf die Schulter seines Lieblingssohns.

" Du musst endlich lernen, Entscheidungen für das Volk zu treffen und Veg-kana ist die perfekte Königin. Sie ist noch jung, aber sie ist die stärkste junge Frau, die ich kenne. Sie ist die Einzige, der ich die Last der Herrschaft anvertrauen kann, ohne Bedenken zu haben." Der Prinz biss sich auf die Lippen, er schmeckte schon das Blut. King Vegeta ging aus dem Zimmer und ließ den jungen Mann allein. Vegeta's Wut stieg, wieso muss sein eigener Vater ihm die Liebe zu einer Frau verbauen? Er liebte seine Schwester, mehr als sein eigenes Leben.
 

Ja, Bruder, du hast mich geliebt. Und ich empfand auch sehr viel für dich, nur zu diesem Zeitpunkt noch keine richtige, wahre Liebe. Es war bereits etwas vorhanden, doch ich wollte es mir nicht eingestehen- auch wenn ich es eigentlich schon vor dem Sterbebett der Königin tat.

Als ich dich sah, nach so langer Zeit, musste ich mir erst einmal eingestehen, dass aus dem Jungen, den ich von meiner Kindheit her kannte, ein Mann geworden ist. Wir waren schon immer reifer als andere Sayajins in unserem Alter und so waren wir mit unseren jungen 14 Jahren in der körperlichen Verfassung von 17-18 Jährigen. Ich musste mir das erst einmal klar werden, dass du dich verändert hast. Du warst nun ein echter Sayajin, ein Mann, der einer jungen Frau wie mir sofort auffiel. Doch nun war mein Leben vorherbestimmt. Ich sollte die Frau meines eigenen Vaters werden. Wie gut, dass ich ihn nicht einmal kannte. Meine Kindheit verlief ohne Eltern und als 12-jähriges Mädchen hat man keine wahren Vatergefühle mehr zu dem Herrscher. Respekt ja, aber als meinen Vater habe ich ihn nie angesehen. Er war ein gutaussehender Mann in noch jungem Alter.

Ich hatte nie ein Problem damit, mit meinem Vater vermählt zu werden und vielleicht einmal seine Kinder auszutragen. Unser Volk hat nun einmal die Ansicht, dass so enger die Blutsverwandtschaft zwischen den Partnern ist, auch die Reinheit des Königlichen Blutes erhalten wird. Deswegen sollte auch meine Tochter so ein begehrtes Objekt sein, doch ich gehe schon wieder zu weit in die Geschichte.
 

Das Fest endete und ich musste in das Königinnen-Zimmer, das mir jetzt zu stand. Ich wurde vorbereitet für die Krönung und für die darauffolgende Nacht, die mir am meisten Angst bereitete. Zu viel Angst.

Meine Alte Amme war bei mir, sie konnte mich nie richtig leiden, doch jetzt war sie hier und redete mir ein, wie ich mich bei einem Mann zu verhalten habe. Kein Zuck sollte ich machen, einfach nur da liegen und möglichst nicht bewegen, dann wird es auch nicht so weh tun. Ich sollte mich untergeordnet verhalten und ja nicht selbst die Initiative ergreifen, das geziemt sich nicht.

Dem Geschwätz meiner Amme hörte ich kaum zu, dem Glauben zu schenken wäre auch ziemlich....dumm. Ich würde schon wissen, wie ich später einmal den König verführen könnte.....diesen für mich doch fast fremden, 29-jährigen Mann.

" Hörst du mir auch zu Kani?" Ich drehte mich zu ihr um, meine Haare wurden gerade zurecht gemacht und ich wurde gebeten, still zu sitzen.

" Mach dir keine Sorgen, Amme, ich brauche dich eh nicht mehr, du kannst jetzt gehen, meine Kinder wirst du auf jeden Fall nicht zu stillen bekommen!" Empört verließ diese alte Frau mein Zimmer. Nie hat sie sich um mich gekümmert, außer eben zu der Stillzeit, und jetzt erscheint sie auf einmal, als meine Krönung bekanntgegeben wurde? Tze... man kann keinem Sayajin vertrauen, alle sind auf Macht aus.

Eine Dienerin kam in mein Zimmer, sie verbeugte sich tief, ich sah sie durch meinen großen Spiegel, vor dem ich saß, kurz an.

" Majestät."

" Soweit ist es noch nicht." Die Frau war wohl eher ein junges, scheues Mädchen, eine Sklavin? Sicher.

" Was ist denn?" Ich war so gestresst vor meiner Krönung. Man wird nicht einfach so mal Königin über eines der stärksten Völker des Universums. Und ich will nicht nur eine "Frau" an der Seite des Königs sein, ich will die Macht in meinen Händen spüren, sie mit jeder Faser meines Körpers einziehen und von ihr Gebrauch machen. Das Erste, was ich wohl tun werde, ist meine kleine Iry sehen zu wollen- ich werde es einfach anordnen. Iry- jetzt ist sie schon seit einem halben Jahr sieben Jahre alt. Ich will sie sehen, meine Tochter- wie ich sie gerne nenne. Ich vermisse sie. Sie ist die Einzige, die mir noch bleibt. Außer vielleicht mein Bruder...aber er ist jetzt ein echter Sayajin, er ist nicht mehr der fürsorgliche Knirps, der es immer genoß in meiner Nähe zu sein, er ist ein Mann, sicher hat er schon die ein oder andere Geliebte an seiner Seite.

Tief atme ich aus und schließe die Augen, die mir gerade geschminkt werden, die Bedienstete fängt endlich an, zu reden.

" Prinz Chre bittet um Audienz." Ich bin überrascht, lasse es mir aber nicht anmerken, ich hebe die Hand und winke ab.

" Einen anderen Tag vielleicht. Jetzt gerade nicht." Was mein Bruder wohl von mir möchte? Er ist doch gerade mal 12 Jahre alt, naja, ein kleiner Prinz am Hofe Vegeta's, ich habe nicht die Zeit um mich um eines seiner Probleme zu kümmern. Aber kam mein kleiner Bruder je zu mir? Nein, wir haben kaum Kontakt zu einander, er war bei meiner Mutter aufgewachsen- ich nie. Ich kannte diese Frau nicht einmal.
 

Die Dienerin verbeugte sich noch einmal tief und verließ dann den Raum. Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber.

Wie tief doch schon die Sonne über dem Horizont stand- ich werde es wohl nie vergessen, ich fühlte mich stark, jung und mächtig. Überlegen. Ich habe es geschafft- die Macht wird mir gehören. Was meine Mutter nie zu Stande gebracht hatte- ich habe es geschafft. Der König vertraut mir, oder wohl eher meiner Arbeit. Innerhalb von 2 Jahren an dem königlichen Hofe habe ich viel gelernt.

Ich verurteilte meine Zweifel, schob sie in die dunkelste Ecke meiner selbst. Ich bin eine Sayajin, ich bin eine Prinzessin und nun werde ich eine Königin sein! Eine mächtige, starke und strenge Gefährtin an der Seite meines Meisters- meines Herren, über den ich wohl sicher schnell die Oberhand gewinne.
 

Meine Gedanken waren falsch. Ich lebte und diente für das Volk, nicht anders herum. Das Volk war mein Leben, der Sinn meines Seins. Doch hätte ich darauf gehört, dann wäre Veg-kana II, meine Tochter, wohl nie enstanden. Nicht nur den König habe ich betrogen, auch das Volk.

Krönung

Teil 2- Krönung
 

Es wurde später Abend und ich musste mich nun in den Haupttempel unserer Stadt begeben. Dort sollte ich gekrönt werden, dort sollte ich das Leben einer Königin beginnen, dort sollte alles anfangen und es sollte schön werden. Ich war glücklich? Ich weiß nicht.
 

Schon früh wurden im Tempel die Vorbereitungen getroffen. In einem anderen Raum, zur gleichen Zeit jedoch war alles still. Das kleine Zimmer war in Finsternis gehüllt, eine einzige Kerze brannte und man konnte durch ihr die Rauchschwaden des Weihrauches erkennen, sie umhüllten eine zierliche Gestalt. Klein und zerbrechlich kam einem das Wesen vor. Und das Wesen war so anders. Es wusste es, doch was konnte es dagegen tun? Allein saß das Geschöpf in dem Raum auf einem kleinen, weichen Samtkissen vor einem Schrein. Es betete. Und es betete die ganze Zeit, die letzten Tage, Wochen über hatte es zu beten, denn es musste eine Vision bekommen. Sie war nun das Orakel und der neuen Herrscherin musste ein Blick in die Zukunft gewährt werden. Aber wie sollte sie das anstellen? Wie kann sie so etwas erzwingen? Das kleine, siebenjährige Mädchen wusste es nicht, es war verzweifelt und erschöpft. Mit zitternder Hand strich sie sich durch ihr langes, blondes Haar, das sie doch so verabscheute, denn diese Farbe zeichnete sie aus. Es zeigte aller Welt, dass sie, dieses kleine Mädchen kein Sayajin ist. Und nun? Nun ist sie das Orakel wegen ihren Fähigkeiten und dabei hat sie sie doch gar nicht unter Griff. Tränen begannen zu fließen und sie verdeckte ihr Gesicht mit ihren zitternden Händen. Das Schluchzen war bis nach draußen zu hören. Was sollte sie den anderen sagen? Aber nein, sie musste es der Königin und dem König allein erzählen, niemandem weiter. Nur was sollte sie erzählen? Sie wusste es nicht und wieder benetzten Tränen ihr weißes Gewand.
 

Veg-kana trat stolz aus dem Palast, sie wurde von Tempeldienerinnen begleitet und das Volk bestaunte seine zukünftige, neue Königin. Ihre Schönheit war atemberaubend, die junge Frau strotzte nur so vor Kraft. Sie winkte in die Menge, als sie dann in die Königskutsche stieg. Noch hatte sie nicht ihr Krönungsgewand an, noch war sie nur gesalbt, parfümiert und ihre Haare waren unter einer Kunstvollen Perücke gesteckt. Ihr Haar war nun weiß und ging ihr bis zur Taille, in dessen hatte sie einzelne, silberne Perlen, auf ihrer Stirn war ein blau-grüner Stein aufgesetzt, ihre grünen Augen strahlten ihr Volk an. Um ihren Hals war Goldschmuck, der sich bis zu ihrem Dekolté zog, sie trug allein ein weißes Tuch um ihren Busen, sonst war ihr Oberkörper frei, an ihrer Hüfte fing ihr kurzer Rock an, der kunstvoll geschmückt war und ziemlich enganliegend geschnitten war, sie trug ebenfalls Armreifen und auch Goldringe. Das Volk war verzaubert von ihrem Auftritt. Wie ein 14 jähriges Mädchen sah sie nicht aus, sie war eine junge Frau, die wohl noch viel meistern kann. Und doch gab es Missgunst gegen die Prinzessin, denn ihre Mutter war verhasst und sie konnte kaum die Ähnlichkeit verbergen, die sie von ihrer Mutter mitbekommen hat. Das einzige wohl.
 

Der Weg zum Tempel schien mir ellenlang, die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Ich saß allein in dem Kutschenähnlichen Ding. Ich kenn mich weiß Göttin nicht mit solch Gerätschaften aus. Unsere Kultur ist so ganz anders als die Technik, die wir uns angeeignet haben. Um mich herum waren Soldaten, über mir, unter mir und neben mir- neben meiner "Kutsche". Unser Tempo war schon schnell, doch trotzdem war es mir nicht schnell genug. Ich wollte alles hinter mich bringen und gleichzeitig hatte ich Angst vor allem. Besonders vor der Nacht, die mich erwartete. Wie viele Sorgen ich mir doch machte und dabei...nein, ich gehe schon wieder zu weit in die Geschichte...
 

Der Tempel war riesig, fast so gigantisch wie unser Palast, einfach bloß herrlich. Überall waren Menschen, Tempeldiener und Dienerinnen, Soldaten und...Tänzerinnen, die wohl des Abends von den Soldaten...gebraucht werden. Ich war erst 14 und doch wusste ich so um einiges Bescheid.

Ein großes Tor war der Eingang, es war so wunderschön des späten Abends, wenn noch der rötliche Schleier den Himmel bedeckt, in der Luft war der Weihrauch, der mir in die Nase stieg und mich zu benebeln begann, ich fühlte mich beschützt und sicher in diesem heiligen Ort, nun verstehe ich auch, was es die Frauen dazu bringt, Tempeldienerinnen zu werden. Man ist behütet, behütet von Xantos und vor allem von Kana, unserer aller Mutter? Da streiten sich die intelligenten Sayajins, meist die Priester, auch wenn viele diesen Status nicht verdient haben.
 

Priester....von eh her kann ich diese Berufsschicht nicht ab. Sie sagen, sie dienen den Göttern, sind von den Almosen abhängig und leben in ständiger Bescheidenheit, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Man sieht den Goldschmuck, die Frauen und die Häuser, die sie haben und so etwas soll Priester sein? Während die Tempeldienerinnen in ständiger Jungfräulichkeit leben sollen, dürfen sich die Priester vergnügen? Aber das war ja schon immer so, in einer von Männer beherrschten Welt. Die Frauen sind nun einmal das schwächere Geschlecht, so sagt es unsere Ideologie.

Oh nein, ich komme vom Thema ab...
 

Die Türen öffneten sich vor meiner Kutsche. Ich winkte noch einmal in die tobende Menge. Man konnte den Menschen ansehen, dass sie ausgehungert waren. Während der Trauerzeit um Nofea durfte kein einziges Fest gefeiert werden, und das machte den Männern zu schaffen. Sie jubelten nur aus Vorfreude auf den heutigen Abend, an dem der König ausgelassen feiern wird mit seiner neuen Königin an seiner Seite. Mit mir? Die Vorstellung bereitet mir Angst und Vorfreude zu gleich.

Die Königskutsche vor in das monumentale Bauwerk, hinter uns wurden die Türen wieder verschlossen. Das Fahrwerk hielt an und meine Tür wurde geöffnet.

Zu meinem Überraschen stand King Vegeta persönlich vor mir und hielt mir seine Hand hin. Mit königlicher Geste legte ich die meine zierlich in seine große Hand. Ich stieg vorsichtig aus und der König gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Er war in seinem Festgewand gekleidet. Roter Saum wo man nur hinblickte. Seine Augen strahlten, seit langer Zeit wieder, Freude und stolz aus.

" Sei gegrüßt meine Tochter. Meine Braut." Ich wiederholte die Floskel und sah mich in dem Innenhof des Tempels um. Es glich immer noch alles einer Festung, doch Blumen standen in diesem Hof. Zu Ehren Nofeas, die Blumen über alles liebte. Ich habe mir diese Neigung ebenfalls angeeignet, so werden Feste weiterhin von Frauen mit Blumen beschmückt, obwohl das Volk diese Dekoration nicht zu schätzen weiß.

Mein Vater führte mich über den Hof in einen Innengang. Währenddessen sprach er zu mir.

" Du wirst den gesamten Tag hier verbringen. Deine Krönung findet am Abend, zu Sonnenuntergang, statt. Ich werde dich mit dem Hohenpriester krönen. Danach werden wir das Orakel gemeinsam aufsuchen und es wird dir einen Blick in deine Zukunft gewähren lassen. Wenn das vorbei ist, gehen die Festlichkeiten los und kurz vor Sonnenaufgang werde ich das Gemach aufsuchen, während du vorbereitet wirst." Mir blieb das Herz stehen, ich konnte kaum ruhig atmen. Das war also diesen Tag geplant?

" Zu Sonnenaufgang wirst du als vollwertige Königin gelten." Ich schluckte schwer. Der König ließ mich bei ihm einhenkeln und er führte mich durch verschiedene Gänge. Vor einer großen Tür blieb er stehen. Sie öffnete sich automatisch und der Blick darin erstaunte mich zutiefst. Eine riesige Statur Kana's war inmitten des Saales. Alles war in den Farben Rot bis Lila getaucht und viele Tempeldienerinnen waren in dem Saal. Der König blieb weiter vor der Tür stehen, als wartete er auf jemanden. Dann endlich kam wohl die Person, denn Vegeta's Gesicht erhellte sich. Ich war wie erschlagen, denn das Gesicht kam mir so bekannt vor. Es war das Abbild Nofeas. Diese feinen Züge, die zierliche Gestalt mit der göttlichen Aura.

" Hohenpriesterin." Der König verbeugte sich, wie auch diese Frau mittleren Alters. Ich, als Vierzehnjährige war bezaubert von dem Anblick dieser Schönheit. Während ich eine aufgehende Blüte war, war sie bereits eine reife, süßliche Frucht, die den König einzuwickeln schien. Er ergriff die Hand der Frau und deutete einen Handkuss an. Soviel Respekt eines Sayajins gegenüber einer Frau hatte ich selten erlebt. Die Frau sah nun auf mich und lächelte leicht. Sie machte keinerlei Knicks und erwartete dies auch nicht von mir.

" Nun, ihr müsst Veg-Kana sein, die zukünftige Frau an der Seite eures Vaters." Ich nicke leicht und bejahe mit leiser Stimme. Mein Selbstbewusstsein war in ihrer Anwesenheit in sich zusammen gebrochen und ich kam mir jung und naiv vor.
 

Diese Frau erinnerte wohl jeden an Nofea, bis ich später auch erfuhr, dass sie die ältere Schwester Nofea's gewesen sei. Sie hatte keinen anderen Namen mehr. Ihr Titel der Hohenpriesterin war auch ihr Name. Hopi wurde sie von den Kindern genannt, aber aus dem Alter war ich schon längst heraus.

Die Frau ergriff meine beiden Hände und zog mich sanft von meines Vaters Seite weg.

" Euer Spitzname war Kani?" Ich bejahe. Nofea's Ebenbild lächelt mich an und mir kommt es so vor, als würde die Königin aus dem Jenseits selbst mit mir sprechen.

" Darf ich euch auch so nennen? Kani?" Ich nicke leicht, immer noch verblüfft von der Anmut dieser Person. Sie sollte meine Lehrerin sein. Den bis zum Abend in sollte ich die Zeit mit ihr verbringen und sie wies mich in das Leben einer Königsfrau ein, besonderen Wert wurde auf das Hofprotokoll und die religiösen Zeremonien gelegt.
 

Diese Zeit erlebte ich so intensiv wie kaum zu vor in meinem Leben. An diesem Tag betrat ich die Ebenen einer höheren Existenz. Das Köngliche Geschlecht hat Stolz und dieser dürfe nie gebrochen werden, andernfalls hat unser Leben keinen Sinn mehr und wir haben Schande über unser Volk gebracht, würden wir uns unterwürfig zeigen.
 

Es verstrichen Stunden und das Abendrot zeichnete sich am Himmel ab. Die Hohenpriesterin, nun auch meine Schwester, führte mich auf den Hof. Ein Opferzeremoniell wurde abgehalten und ich sah, wie einem gleichaltrigen Mädchen ein Gifttrank gegeben wurde und es tot umfiel. Eine Priesterin hatte ein Baby in den Armen, das Kind der jungen Frau. Eindeutig wurde hier meine Geschichte noch einmal gezeigt.

Nach dem Zeremoniell trat der König auf einem Balkon vor. Die Hohenpriesterin führte mich von dem Hof weg und die Treppen hinauf. In den Raum, in den auch der König wieder zurück kehrte. Er stand neben dem Hohenpriester und erwartete mich. Es war ein dunkler Raum. Fackeln brannten an den Wänden, sie spendeten das einzige Licht. Eine Abbildung des Gottespaares war an den Wänden. Die Hohenpriesterin ergriff meine Hand und führte mich zu dem König. Die Krönung war, um genau zu sein, mit meiner Hochzeit inbegriffen. Ich musste mich gegenüber dem König stellen. Er setzte mir ein Diadem aus Gold auf meine silbern weißen Haare. Dann zog er mich zu sich und küsste mich auf die Stirn. Die Priester sprachen ein paar Floskeln und schon war ich seine Gemahlin. Die Gemahlin meines eigenen Vaters. Die Sonne ging in diesem Moment unter und man konnte den Jubel des Volkes hinter den Mauern hören.

Das Orakel

Das Orakel
 

Nachdem ich den Status der Königin eingenommen hatte, gingen wir die Gänge entlang zu einem weiteren Saal. Dies war eine kleine Kapelle. Die große Statur des Gottes Xantos und neben ihm, viel kleiner, die Göttin Kana standen wieder in diesem Raum. Davor stand ein Altar und davor saß ein kleines, zierliches Wesen auf einem roten Samtkissen. Kerzen waren um das Geschöpf gestellt und mir blieb das Herz stehen. Ich konnte es kaum glauben. Da war ein kleines Mädchen vor uns, den Kopf auf den Boden gerichtet und zusammen gekauert. Es hatte blondes, langes Haar, was auf den Boden fiel und das Mädchen umrundet. Ich konnte meinen Augen kaum glauben.

Der König hielt meinen Arm fest. Ich war wieder bei ihm eingehenkelt. Meine Sachen wurden mir gewechselt. Ich hatte ein langes, weißes Seidenkleid an, dessen Schweif den Boden entlangschliff. Während wir durch die kalten Gänge geschritten sind, hatte ich die weiße Kapuze auf. Ich kam mir wie eine Tempeldienerin vor. Nun, als wir diesen religiösen Boden betraten, nahm ich langsam die Kapuze ab. Meine Perücke wurde mir ebenfalls schon vorher abgenommen und mein schwarzes, gewelltes Naturhaar wurde mir hochgesteckt und mit Perlen geschmückt.

Der König machte eine kurze Handbewegung und alle Diener außer dem kleinen Mädchen, verließen die Kapelle. Es war still hier, das Licht duster und allgemein fühlte ich mich nicht sehr wohl in dieser Umgebung.

Nofea´s Schwester hatte mir von dem Orakel erzählt. Es war noch sehr jung und so talentiert, dass es schnell diesen Platz einnehmen konnte, ja sogar musste. Wie auch die Hohenpriesterin hatte das Orakel keinen Namen mehr. Man gibt ihn ab, wie auch sein anderes Leben. Nur war das vor mir nicht meine eigene, adoptierte, Tochter? Das Baby, um das ich mich bereits mit sieben Jahren gekümmert habe und das ich mit zwölf Jahren verlassen musste? Ja, da saß sie nun. Doch mir blieb nicht viel Zeit, um meine Gedanken zu sammeln. Der König führte mich bis kurz vor sie. Ich hatte mich innerhalb von zwei Jahren schon verändert. Ich gab noch das letzte Fünkchen Kindsein auf und wurde eine Frau, was mit dem heutigen Tage noch unterstrichen wurde. Sie schaut nicht auf. Sie sieht mich nicht an! Sie weiß nicht, wer vor ihr steht! Was würde sie tun? Würde sie freudig auf mich zu stürzen? Ich beobachte sie genauer, probiere jedes auch noch so kleine Detail zu deuten. Wer war sie? Wie hat sie sich verändert? Als ich sie damals verlassen musste, um in dem Palast zu leben, konnte ich sie nicht mitnehmen, da sie dort nur als Sklavin angesehen werden würde, auch wusste ich, dass sie die Gabe besitzt Hellzusehen. Nur...was hat man aus ihr gemacht? Ihre Augen, sie drückten Trauer und Schmerz aus. Sie war nicht glücklich. Oh Göttin! Sie ist sieben Jahre alt und ich wollte sie doch wieder zu mir holen. Nur wird das nicht gehen! Sie ist Orakel auf Lebenszeit und nicht einmal ich werde die Macht haben, sie daraus zu holen. Ich fühle mich kraftlos. Ich kann meiner eigenen Tochter, meiner Schwester, meiner besten Freundin in Kindertagen- ich kann ihr nicht helfen! Nur der Tod würde ihr diese Bürde abnehmen und dazu wäre ich nicht in der Lage.

Der König ergreift das Wort.

" Orakel, wir bitten dich, der Königin einen Blick in die Zukunft zu gewähren." Ich zittere leicht am Körper. Seit zwei Jahren habe ich sie nicht mehr gesehen und wie Iry gewachsen ist! Wie wohl ihre Stimme klingt?

" Gewiss, Majestät." Mir bleibt kurz das Herz stehen, dann schlägt es schneller und ich kann förmlich spüren wie mir das Blut durch die Adern schießt. Was wird sie mir zu sagen haben? Dann müsste sie ja wissen wer ich bin und das tut sie nicht. Ich spüre, sie tut es nicht.

Das Geschöpf vor uns beginnt zu stottern. Weiß sie nicht, was sie sagen soll? Oder ist meine Zukunft so schrecklich, dass sie es nicht wagt, diese zu offenbaren? Ich bin ratlos, aber ich sehe, dass sie nicht die richtigen Worte findet. Aus Angst vor dem Zorn des Königs, schaue ich zu Vegeta. Seine Gesichtszüge zeigten keine Veränderung, allein die Augen strahlten Ungeduld aus. Ich zögerte kurz, war mir nicht sicher, ob ich den Status besitze, dies zu tun, dann jedoch riss ich mich zusammen. Ich musste Iry beschützen.

" König.." während ich ihn ansprach, richtete ich den Blick unterwürfig auf den Boden.

" Ich möchte gerne alleine mit dem Orakel sprechen." King Vegeta schien nicht sehr begeistert.

" Wieso? Hast du irgendwelche Geheimnisse vor mir?" Ich schüttele den Kopf und schaue noch einmal zum Orakel, welches immer noch nicht den Kopf zu uns gerichtet hat. Der König ging meiner Bitte nicht nach. Es herrschte Stille. Ich musste Iry doch irgendwie helfen, ich sah, dass sie mit den Tränen rang. Sie hatte Angst.

" Orakel...wollte ihr nicht vorher mein Gesicht anschauen und mich persönlich begrüßen als neue Königin?" Langsam trete ich einen weiteren Schritt näher und knie mich vor Iry hin. Ich bin nun mit ihr auf einer Ebene. Noch langsamer hob das Kind den Kopf an und ihre Augen wanderten von dem Boden langsam über mein Kleid bis zu meinem Gesicht, als sich dann unsere Blicke trafen, unterdrückte Iry einen Aufschrei. Sie zitterte am ganzen Körper und streckte die Arme nach mir aus, doch ich musste mich dem Protokoll gemäß verhalten. Ich ergriff ihre Hände und zog sie zu meinem Gesicht. Ich lächelte sie mütterlich an.

" Orakel, sag mir, werde ich dem Herrscher einen Nachfahren gebären?" King Vegeta hatte ja schon längst meinen jüngeren Bruder Vegeta als Nachfahren erkoren, also musste es nicht unbedingt ein Junge sein. Irys Gesicht hellte auf. Endlich waren die Schleier der Furcht verschwunden. Sie lächelte.

" Ja, Königin. Ihr werdet ein gesundes Baby gebären." Ich sah kurz zu meinem König, doch dessen Gesicht schien nicht aufzuhellen. Ich war verstört, warum freute sich mein Mann nicht? Vielleicht verlangte ich ja auch zu viel.

" Danke, Orakel. Ich möchte mich in regelmäßigen Besuchen über meine Zukunft informieren. Ist das möglich?" Diese Frage galt wohl eher meinem Gemahl. Es wurde nicht verneint. Wie schön. Iry musste ihre Freude verbergen. Jedoch war sie trotz allem sehr distanziert. Ihr Blick zeichnete Freude aus, doch schnell waren ihre Hände von meinem Gesicht verschwunden. Ich verstehe sie ja. Sie konnte nicht anders. Ich hatte sie im Stich gelassen, doch ich hatte keine andere Wahl. Dennoch hätte ich mir unser Wiedersehen unter glücklicheren Umständen erhofft.

Der König drehte sich um und zog mich mit.

" Vielen Dank Orakel, jedoch hätte ich mehr von dir erhofft." Ich konnte nur noch kurz zu meiner kleinen Tochter schauen, sie kämpfte mit den Tränen und tat mir unendlich leid. Allein zu Iry habe ich unendliche Liebe empfunden. Iry und mein Bruder Vegeta wurden mir sehr wichtig, bis ich mich von beiden trennen musste, weil mein Bruder ein Training auf einem anderen Planeten hatte und Iry selbst nicht mit mir gehen durfte, als ich in den Palast geholt wurde.

Wie der König mir schon vorher eröffnet hatte, besuchten wir nun die Festlichkeiten anlässlich der Heirat des Königs und dem Ende der Trauerzeit um die verstorbene Königin Nofea. Ich musste mich neben den König an das Ende der Tafel setzten und war umgeben von schmatzenden und unsittlichen Sayajins. Fast alles Männer. Die Königin Mutter Zu-Xala war nicht anwesend. Sie hatte sich schon seit geraumer Zeit zurück gezogen. Die Mutter des Königs hatte ihn kurz nach Nofea´s Tod allein gelassen. Sie kam wohl selbst nicht mit dem Verlust klar.

Der Kronprinz saß auf der rechten Seite der Tafel, neben dem König. Mein kleiner Bruder Chre saß links neben mir. Er hatte allein Hass in den Augen und es schien ihm schwer zu fallen, diesen Hass zu verdecken. Ich konnte mir schon denken, was in dem Jungen vor ging. Er hatte einmal geschworen, selbst der König zu werden. Er wollte die Macht und alle Wege schienen ihm versperrt. Doch kennen tue ich diesen Jungen kaum. Wir sahen uns stets nur zu Staatsanlässen und das Zusammenleben im Palast bringt uns auch nicht näher.

Während des Festes kann ich mich nach draußen stehlen. Gerade kamen halbnackte Tänzerinnen in den Saal und betörten die Männer. Frauen waren kaum anwesend. Ich konnte mich in den Königsgarten schleichen. Meine Mutter selbst hatte ihn einmal mit Nofea in Auftrag bringen können. Es war so herrlich grün hier. Ich ging zu einem großen See und fühlte mich geborgen wie kaum zuvor in meinem Leben. Es war bereits tiefste Nacht als ich mich an das mit Schilf bewachsene Ufer setzte. Frieden herrschte an diesem Ort. Ich genoss ihn sehr. Entspannt schließe ich die Augen und atme tief durch, als auf einmal ein Rascheln hinter einem Busch zu vernehmen war. Ich blieb immer noch still sitzend und probierte einzuschätzen, ob Gefahr lauert. Ein Gesicht kam hinter dem Busch hervor. Vegeta schob zwei Äste mit seinem linken Arm weg und starrte mich still an. Mein Bruder, der Kronprinz stand nun vor mir und setzte sich neben mich. Ich starre ihn überrascht an und probiere sogleich wieder meine Würde zu finden. Ich war nun Königin und nicht mehr ein Mädchen, dass einen Knicks vor ihm machen muss.

"Bruder..du hier?"

am See

Ich saß in einem wunderschönen Garten. An einem wundervollen Teich...mitten in der Nacht, in der ich gekrönt worden war. Ein Freudenfest fand im Palast statt, doch ich stahl mich lieber davon. Ich wollte allein sein und die Ruhe genießen. Nun war ich die Königin. Aber meine Einsamkeit wurde durch jemanden unterbrochen. Meinem kleinen Bruder – Vegeta. Klein ist vielleicht übertrieben.. ich bin gerade einmal ein halbes Jahr älter als er selbst. Er musste mir hinter her gegangen sein. Er kam aus einem Gebüsch heraus und sah mich an. Seine Blicke blieben an meinem Körper haften. Und auch ich war wie verzaubert von ihm. Er setzte sich neben mich und sah mich still an. Das zwischen uns in dieser Nacht... Das sollte nie jemand erfahren.

„ Wie erwachsen du geworden bist.“ Er musterte mit einem sehr anerkennenden Blick meinen Busen und meine Taille. Ein normales Mädchen in meinem Alter würde rot werden, doch ich war zu selbstbewusst um solcherart Schwäche zu zeigen.

„ Und du bist ein wahrer Krieger geworden.“ Stille. Wir sahen auf den Teich. Er müsste gerade tief genug sein, um mit dem Oberkörper im Wasser zu verschwinden. Komischer weise dachte mein Bruder gerade das Gleiche.

„ Das Wasser wäre herrlich um jetzt..“ Er stand auf und entledigte sich seiner Kleidung. Das ging nun doch zu weit.

„ Vegeta! Wir sind keine kleinen Kinder mehr!“ Entblößt drehte er mir den Rücken zu und schaute mich aus seinen Augenwinkeln heraus an.

„ Schade eigentlich! Veg-kana.. ich hätte gerne diese Zeit zurück.“ Es war dunkel, doch konnte ich erkennen, wie gut gebaut er war. Der straffe Po, die durchtrainierten Bein- und Rückenmuskeln. Schweiß perlte an seinem Körper ab und reflektierte das Mondlicht. Nun merkte ich doch die Röte, wie sie mir ins Gesicht aufstieg. Wie gut dass er mich nicht ansah, sondern ins Wasser ging. Er wartete nicht eine Sekunde, tauchte sofort in das kalte Nass ein. Ich merkte ein Kribbeln durch meinen Körper, als ich beobachtete wie er wieder aus dem Wasser schoss. Er sah so wild und ungezähmt aus. Das Mondlicht leuchtete auf ihn.

„ Kommen sie meine Königin?“ Rief er. Er war alles andere als ein Kind. Der Ton klang mehr verführerisch als alles andere. Zumindest empfand ich das so. Eigentlich.. weiß ich gar nicht wie das ist mit einem Mann ist.. diese Erfahrungen habe ich noch nie gesammelt.. seltsamerweise kamen mir gerade in diesem Moment der Gedanke. Ich wurde eine Frau und doch fühlte ich mich erst jetzt als eine... Tagsüber noch war ich in dem Tempel und sah meine Tochter.. denn das ist sie nun einmal für mich.. wieder und heute Nacht sehe ich meinem Bruder beim Baden zu. Ich wusste, dass es sich für die Frau des Herrschers nicht geziemte, aber ich tat es: ohne weiteres Nachdenken stand ich ebenfalls auf. Vegeta sah mich mit verzehrenden Blick an.

„ Dreh dich um!“ Befahl ich. Er tat es und ich streifte mir meine Kleidung ab. Den Schmuck ließ ich an. Er zierte meinen Busen so schön. Und erst die kleine Kette um meine Taille, die eigentlich der König selbst nur hätte sehen dürfen. Was bewog mich nur dazu? Ich wusste es nicht. Nie empfand ich Interesse am männlichen Geschlecht. Aber mein Bruder..

Langsam schritt ich in das Wasser. Das kühle Wasser schmiegte sich an meinen Leib wie ein Geliebter. Ich schwamm zu Vegeta, welcher bereits in der Mitte des Sees angekommen war. Mein Haar wurde nass und klebte mir förmlich am Gesicht. Es umzierte meine eigene Wildheit. Meine grünen Augen leuchteten ihn an. Er schluckte.

„ Veg-Kana.. Kani.. Ich..“ Er stammelte. Ich nahm vorsichtig meine zitternde Hand und legte sie auf seine Schulter. Er legte die seine darauf. Sie brannte heiß auf der Meinen. Er nahm seinen Arm und legte ihn besitzergreifend um meine Taille.

„ Kani.. ich kann dir nicht beschreiben wie..“ er hauchte die Worte nur vor sich hin. Doch ich wollte nicht hören, was er mir nun sagen würde. Es wäre eine Todsünde.

„ Schhh“ ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen. Kurz war es still. Niemand tat etwas. Ich traute mich nicht mich zu rühren. Denn jede Bewegung hätte uns in die Realität zurückgeholt. Dann merkte ich wie seine Lippen unter meinem Finger bebten. Er zog mich zu sich.. schien die Beherrschung verloren zu haben, ließ die Hand auf der Meinen los und umgriff mein Kinn, zog mich zu sich.. meine Lippen zu den seinen. Mein erster Kuss. Er biss mich förmlich auf die Unterlippe. Mein ganzer Körper kribbelte. Ich wollte ihn und er wollte mich. Wir küssten uns leidenschaftlich, probierten einander so viel zu geben, wie der jeweils andere wollte und doch befriedigten die Küsse uns nicht. All die Nähe, die ich vermisst. Jetzt war sie hier. Seine Hand streichelte mir über den Rücken, nach vorne, umspielte meine Knospen und wanderte nach unten. Und dann holte die Realität uns ein. Ein Rascheln, nicht weit vom Ufer entfernt war zu hören. Wir schreckten auf und doch schreckten wir nicht voneinander weg. Wir umklammerten uns. Man hörte Schritte. Es wurde gerufen.

„ Veg-kana? Königin?“ eine Palastwache war zu hören. Vegeta reagierte schnell und zog mich mit unter Wasser. Dort hielt er mich fest. Ich hatte kaum Zeit gehabt nach Luft zu schnappen und schon eine viertel Minute später fehlte mir diese. Vegeta küsste mich um mich vom Luftmangel abzulenken. Noch eine viertel Minute und noch eine.. er hielt mich fest. Ich war der Ohmacht nahe. Dann endlich ließ er mich los und ich tauchte auf. Schnappte nach Luft. Das Blut schoss förmlich durch meine Adern.

„ Nicht sehr gut trainiert.“ Er lächelte trotz seiner Kritik. Immer noch hielt er mich im Arm. Seine Augen drückten eine mir unbegreifliche Sehnsucht aus.

„ Kani.. ich..“ Ich wollte ihn vom Reden abhalten, doch er hielt meine Hand fest, die ich ihm auf den Mund legen wollte. Allein unsere Köpfe schauten aus dem Wasser heraus. Seine Lippen wieder so nah den meinen. Sein warmer Atem hauchte auf meine kalten Wangen und seine Stimme flüsterte mir ins Ohr.

„ Ich will dich Kani.. ich wollte dich seit wir Kinder waren! Ich wollte dich als Frau! Doch..“ Zorn stieg in ihm auf. „ unser Vater war der Meinung du wärst die einzig Richtige an seiner Seite. Unser Volk würde dich jetzt brauchen und nicht ernst wenn meine Zeit gekommen wäre.“ Voller Wut schlug er ins Wasser. Ich probierte nicht ihn abzuhalten. Mir wurde wieder so klar, dass ich vergeben war. Ob nun an meinen Vater oder nicht. Ich war vergeben. Und doch.. mein Herz sagt mir einen anderen zu.

„ Mein Halbbruder..“ Ich küsste ihn.. und diesmal zärtlich. Er drückte mich weg.

„ Ich begehre dich so sehr! All die Jahre, die wir uns nicht gesehen, erweckten umso mehr meine Sehnsucht nach dir!“ Ich nahm seine Hand und legte sie auf meinen Bauch.

„ Dann nimm mich.“ Ich war entschlossen. Doch er schüttelte nur den Kopf.

„ Es.. würde auffallen.. und.. den Tod .. oder wenigstens die Verbannung für uns beide bedeuten. Du bist die Frau meines Vaters!“ Nein! Er wollte sich von mir abwenden.

„ Aber ich bin auch seine Tochter! Diese Ehe kann er unmöglich ernsthaft vollziehen wollen! Er braucht keinen Erben mehr! Er hat dich.“ Erstmals stach der Schmerz uns in den Herzen. Ich flüsterte verzweifelt.

„ Ich will dich!“ Er nickte.

„ Ich dich auch.. doch vorher.. musst du.. deine Hochzeitsnacht vollbringen. Vorher können wir nicht zusammen sein.“ Ich schluckte schwer.

„ Verlangst du von mir mit meinem eigenen Vater zu schlafen?“

„ Nur wenn er es verlangt. Aber.. selbst wir.. sind Geschwister.“

„ Halbgeschwister.“

„ Geschwister!“ er sah mich stur an und ich ihn. Dann küsste er mich wieder stürmisch, stoppte wieder und sah mir eindringlich in die Augen.

„ Dein Blut ist das meine. Und das ist gut so. Das königliche Blut soll so wenig wie möglich vermischt. Das steht in den Inschriften der alten Schriften unseres Volkes.“ Ich nickte.

„ Das weiß ich selbst. Ich bin Königin.“ Er ließ mich aus seiner Umarmung entgleiten.

„ Mein Mann erwartet mich.“ Ich schwamm zum Ufer, um mich abzutrocknen und anzuziehen. Mein Umhang muss wohl oder übel als Handtuch dienen...
 

Währenddessen am Ufer.

Ein kleiner, dicklicher Jugendlicher kniete zwischen Büschen und beobachtete die Szene. Seine grünen Augen funkelten vor Habgier, Neid und Bosheit. Chrement-Secka. Später Chrement oder Chre genannt. Der Bruder von Veg-kana, der Halbbruder von Vegeta. Nie konnte er auch nur eins seiner Geschwister leiden. Denn sie hatten Macht und würden später noch Macht haben. Er allein, der zweite Sohn des Herrschers und dann noch der Sohn einer Nebenfrau würde nie den Thron sehen. Aber dies hatte er seiner verstorbenen Mutter versprochen. Und nun legten seine Geschwister ihm die Mittel in die Hand, die er brauchte um einst herrschen zu können. ... seine Augen verzogen sich zu listigen Schlitzen und er grinste, konnte sein Glück kaum fassen am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein.

....
 

Als ich am Nebeneingang des Palastes erschien, starrte mich die Wache an.

„ Königin?“

„ Fragt nicht! Geleitet mich in meine Gemächer.“ Ich sah mich um. Es war still geworden. Die Musik erlosch. Man hörte betrunkene Sayajins ihren Heimweg antreten.

„ Mein König erwartet mich und ich muss mich fein machen. Schickt mir meine Ankleiderin.“ Die Wache war sichtlich enttäuscht mit solchen, für ihn vielleicht auch lästigen Aufgaben bedacht zu werden. Aber ich war Königin und er hatte mir Gehorsam zu leisten. Die zweite Wache war ja noch da um zu bewachen, ob alles seinen Gang ginge.
 

Kerzen leuchteten in meinem Zimmer. Es hatte direkten Anschluss an ein Badezimmer. Das Mädchen wartete auf mich um mir mein Haar zu kämmen und es zu flechten. Anders würde es mich nur mit seiner Nässe stören. Ich spürte noch die Berührungen meines Bruders.

„ Hat der König bereits nach mir gefragt.“ Sie verneinte.

„ Er ist noch im Saal bei einer Runde seiner engsten Beratern. Er wird erst in einer halben Stunde Zeit für euch finden, wurde mir gesagt.“ Ich atmete durch. Gut, ich wurde nicht vermisst. Aber.. wer rief mich dann? Von wem waren die Schritte? Wirklich von der Wache?.. ich verscheuchte den Gedanken und dachte an meine Hochzeitsnacht.. im Bett meines Vaters? Ein Vater, der nie mehr als ein Mann für mich war. Den ich im späten Kindesalter kennen gelernt und für den ich nie Gefühle gehabt, die denen eines Kindes zu seinem Vater gleich kämen würden. Tränen wollten aufsteigen, ich verscheuchte sie. Der Wunsch mit dem Mann meines Herzens zusammen zu sein, hätte sich nie erfüllen können und dürfen.
 


 


 

Es tut mir leid, dass erst jetzt wieder ein Teil zu dieser Geschichte kommt. Ich hoffe sie wird noch gelesen^^°°

Bitte hinterlasst mir ein Kommentar, würde mich sehr freuen.

Lg Vela

Enthüllungen

Teil 5- Königsnacht
 

Es war schon fast früh, als mich der König in seine Gemächer rufen ließ.

Die Kühle der Nacht machte sich auf den Fluren unseres Palastes breit. Ich schritt sie langsam entlang. Schritt für Schritt, Fuß vor Fuß. Meine nackten Sohlen spürten die Kälte des Bodens, der mir die Wärme aus dem Körper zu ziehen schien.

Mein Nachtgewand bestand aus einem durchsichtigen Trägerkleid, dass mir bis knapp über die Hüfte ging, man konnte bei jeder Bewegung einen Blick auf mein Zentrum werfen. Doch niemand war da. Der Flur war still. Ich roch die Düfte, die meinen Körper benetzten, das Parfüm und die Salben, selbst mein Haar roch. Ich hatte es offen und meine Naturwellen gingen mir ebenfalls bis knapp über die Hüfte. Ich musste es offen tragen, so war der Brauch. Meine weiblichen Rundungen waren kaum ausgebildet. Mein Busen ähnelte zwei kleinen Pfirsichen und das Becken war kaum breiter geworden, und doch konnte man mir Weiblichkeit ansehen. Mein Blick, mein Gang, meine Haltung, meine Augen. Die Männer verfielen solch Mädchen wie mir. Meine grünen Augen strahlten das Jagdverhalten einer Raubkatze aus, mein Sayajinschwanz war wie ein Gürtel über meine Taile geschwungen und hielt das Nachtgewand um meinen Unterleib fest, so dass es doch das Wichtigste verdeckte, auch wenn ich mir wie eine Katze mit eingezogenem Schwanz vorkomme, was wahrlich nicht ihre Natur ist. Ich schritt weiter, auf meinen Armen machte sich Gänsehaut breit. Ich war da.

Automatisch gingen die Türen des Raumes auf und ich wartete, wartete auf seine Stimme.

„ Tritt ein.“ Es war dunkel in dem Zimmer, ich konnte das flackernde Licht einer Kerze erkennen. Sie stand auf einem kleinen, viereckigen Holztisch, der neben dem großen Himmelsbett stand. Das war nun das Bett, auf welchem ich mich dir hingeben musste. Ich war dir ausgeliefert, du hättest mich haben können, ich wäre dein gewesen.

Angst machte sich als ein Funke in meinen Augen breit. Niemand hätte ihn bemerken können, aber er hat es. Er lag auf seiner Liegewiese. Es war alles sehr schlicht gehalten. Die Kerzen brannten unablässig und warfen ihr Licht auf mich. Ich war so unsicher wie nie zuvor. Wie sehr ich an meinen Bruder denken musste.

Er stand auf. Vegeta I. hatte einen kurzen Herrscherrock um seine Hüften gebunden, so weiß wie meine Unschuld. Sein Körper war durchtrainiert und das Alter hinterließ einzig und allein ein paar Falten in seinem Gesicht, welches ihn umso ernsteinflößender machte. Er kam auf mich zu. Nun stand Vegeta I. mir gegenüber und ich spürte wie sein Atem meine Wange strich.

„ Hab keine Angst, Veg-kana.“ Ich hatte auch keine Angst mehr. Ich kniff die Augen zu in der Hoffnung alles möglichst bald hinter mir zu haben. Doch er küsste mich nur väterlich auf die Stirn, drehte sich um und setzte sich auf sein Bett.

„ Ich werde nichts tun. Solange du es nicht auch willst.“ Innerlich fiel mir ein großer Stein vom Herzen und ich atmete merklich auf. Doch gleichzeitig durchfuhr ein Stich mein Herz. Das hieße gleichzeitig, nie in den Armen meines Bruders liegen zu können.. doch das war mir eh verboten!

„ Veg-kana, setzt dich zu mir.“ Meine Glieder wurden wieder von neuem starr. Mich zu ihm setzten? Dieser Mann war mir so fremd.

„ Ja, Vater.“ Ich betonte es. Er lachte.

„ Ich muss dich aufklären, Veg-kana.“ Ihre Augen weiteten sich.

„ Über was? Die Sache mit den Männern und den Frauen.. ich meine.. ich..“ King Vegeta lachte.

„ Meine Gemahlin!“ Er brachte kaum noch ein Wort heraus vor lauter Lachen. Veg-kana biss sich auf die Lippen. Wie konnte ihr nur so etwas derartig Kindisches passieren? Wie nur?

„ Ich weiß alles und.. ich bin ja auch hier um..“ Ihr Sayajin-Schwanz löste sich von ihrer Taille und der Stoff fiel wie er fiel. Er gab die Oberschenkel frei.. alles bis auf ihr Zentrum. King Vegeta hörte auf mit Lachen.

„ Ja.. aber du denkst, du bietest dich deinem Vater an.“ Veg-kana starrte ihn an.

„ Sie.. Du.. bist mein Vater, King Vegeta.“ Sie senkte ihren Blick, wollte ihm nicht in die Augen sehen. Sie saßen dicht aneinander. Er nahm ihr Kinn und führte es nach oben, so dass sie ihm in die Augen sehen musste.

„ Deine Mutter ist Secka.. daran lässt sich nichts zweifeln, doch du bist nicht mein Kind.“ Sie schlug seine Hand weg und stand auf.

„ Was wagt ihr euch?“ Er stand nun ebenfalls auf.

„ Ich konnte kein Risiko eingehen, dass meine zweite Gemahlin mir vor meiner Ersten einen Thronfolger gebärt und so hat Secka stets einen Trank bekommen, der sie unfruchtbar machte.. zumindest für eine gewisse Zeit.“ Veg-kana starrte ihn an.

„ Das ist nicht möglich! Nein! Das verstößt gegen das Gesetz.“ King Vegeta stand nun ebenfalls auf.

„ Ich bin König! Ich mache die Gesetze!“ Es war ruhig. Sie wurde sich bewusst, dass sie nicht das Recht hatte, ihren Gemahl anzuschreien. Vegeta seufzte tief und setzte sich dann wieder.

„ Doch als deine Mutter schwanger wurde, war dies eine Katastrophe. Sie hätte das Recht gehabt ihren Platz als meine erste Gemahlin einzufordern, aber .. ich liebte stets Nofea mit meinem Herzen.. und Secka mit meinem Leib.“ Er sah das junge Mädchen an. Wut brannte in ihren Augen. Verletzter Stolz flammte auf. Diese grünen Augen, diese geschmeidige Art. Diese Raubkatze. Ganz ihre Mutter! Deshalb wollte er sie nie sehen. Sie ließ in ihm eine Gier aufflammen, die er schon längst für vergessen hielt. Doch sie hielt ihn stets für seinen Vater und er nahm sie als seine Tochter an. Damals, als sie getauft wurde.

„ Der Trank ist über Generationen hinweg als erprobtes Mittel genutzt worden. Secka wusste nie etwas davon. Der einzig logische Schluss war, dass sie bei einem anderen gelegen hatte.“ Veg-kana stand starr.. ihre Wut war kaum zu bändigen und in ihr zu verschließen. Sie durfte nichts sagen, sie musste ihn ausreden lassen.

„ Und.. letztendlich erwischte ich sie. Zum Glück ward zur gleichen Zeit mein Sohn Vegeta geboren und ich konnte nun endlich verkünden, dass Nofea meine Hauptgemahlin sein würde. Sie hätte nun endgültig keinen Anspruch mehr gehabt, denn sie war mir fremdgegangen und ich hätte sie töten lassen können. Ich habe sie eingesperrt.. ich habe auch meinen Stolz. Doch Nofea hatte Mitleid. Mitleid um dich. Das damalige Orakel prophezeite ihr, dass du ihre Nachfolge antreten solltest und so wurde sie dein Schutzpatron. Sie brachte mich dazu, Secka am Leben zu lassen. Denn schon ihre Schwester wurde zu einer Nebenfrau verbannt und ist später gestorben. Sie war die einzige Nachkommenschaft ihrer ganzen Familie und so war ich der Familie es schuldig. Du hast sofort das Herz von Nofea erobert. Ich nahm dich als das Meine an. Ich wusste nicht, dass Nofea später geplant hat dich mir zur Frau zu machen. Aber ich musste ihr einst versprechen, als wir zusammen in dem unterirdischen See baden waren, dass ich dich zu meiner Frau machen werde, würde Nofea zu Zeiten meiner Regentschaft sterben. Sonst wärst du meinem Sohn versprochen worden.“ Er atmete noch einmal tief ein und sah Veg-kana in die Augen.

„ Du bist weiterhin meine Tochter. Dein Bruder ist weiterhin dein Bruder. Du und ich.. wir sind die Einzigen, die dies wissen. Und niemand sonst.“ Veg-kana schluckte schwer.

„ Und.. Chrement- Secka.“ Vegeta seufzte aus.

„ Ich begehrte Secka so sehr.. auch wenn sie bei einem anderen gelegen hat, so konnte ich es ihr nicht verübeln. Denn du musst wissen, meine erste Frau.. das war sie. Meine erste Jugendliebe, diejenige mit der ich meine ersten Erfahrungen gesammelt hatte. Ich hab ihr Leid angetan. Und so verzieh ich ihr. Ich teilte das Lager mit ihr und der Trank war überflüssig, denn ein Thronerbe war bereits geboren.“

Sie war bleich. Totenblässe lag auf ihren Wangen. Sie setzte sich nach einiger Zeit. Neben King Vegeta.

„ Und.. mein.. Erzeuger?“ In Vegeta schien sich etwas zu regen.

„ Tod. Ich konnte ihn nicht am Leben lassen. Er war ein Berater von mir. Ein enger Vertrauter. Ein Soldat. Ein Freund. Ich habe ihn im Bett deiner Mutter erschlagen. Sie war benebelt. Hatte irgendwelche Mittel genommen. Seitdem ging es weiter bergab mit ihr und sie ist dem Wahnsinn verfallen.“

Stille.

„ Mehr musst du nicht über ihn wissen. Du bist meine Tochter und ich bleibe bei dem Gesagten.“ Er besah sich ihren Körper. Sie hielt seinem Blick stand. Eine Träne rann ihrem Gesicht entlang. Er wischte sie weg, stand auf und verließt das Zimmer. „ Nie werde ich etwas tun, was du nicht auch willst.“

Stille

„ Übernachte heute in diesem Bett.. damit unsere Hochzeitsnacht als vollzogen angesehen werden kann. Und nenn mich weiterhin Vater. Denn ich bin dein Vater.“

Die Tür fiel ins Schloss und sie war allein.
 

Meine Seele war dir verschlossen. Doch es war schrecklich, wie schnell ein Leben, von dem man dachte, man hätte es, wie ein Kartenhaus zusammenbrechen kann. Es ist nicht vorstellbar wie der Schmerz meine Seele zermalmte.
 

Danke für eure letzten Kommentare.. die kreative Phase bei dieser ff muss ich doch ausnutzen und deswegen kam der nächste teil auch so schnell ;-)

lg vela

vom Königinwerden

Hallo^^ ich glaub es ist keine Besonderheit mehr, dass diese ff echt zu kurz kommt, aber irgendwie muss ich an Zeit sparen.. bitte nehmt mir das nicht übel. Danke für eure Kommis! Hier ist der neue Teil.
 


 

Am nächsten Morgen wachte ich allein in meines Königs Bett auf. Ich war seine Frau und galt nun nicht mehr als seine Tochter. Und die Tatsache, dass ich wirklicht nicht seines Blutes bin, stach tief in mein Herz. Das Gefühl, welches ich empfand, war unbeschreiblich schrecklich. Meine Glieder taten mir weh. Mein ganzer Körper schmerzte.. vor Seelenleid. Ich gehörte dieser Familie nicht mehr an. Mein richtiger Erzeuger war schon längst tot und meine Mutter ebenfalls. Ich bin eine Waise. Tränen rinnen über meine Wangen, doch ich wusch sie sogleich weg. Eine Dienerin klopfte an die Tür, doch ich ignorierte sie. Ich blieb den ganzen Vormittag im Bett, bis der königliche Berater um eine Audienz bat. Diesen konnte ich leider nicht abweisen. Als die Sonne ihren höchsten Punkt am Horizont erreicht hatte, saß ich mit dem Berater allein an einem Tisch, in einem leeren Saal. Das Essen hätte sicher für zwanzig Mann gereicht. Ich hatte keinen Appetit.

„Ihr seid nun Königin.“ Der alte Greis blickte mich skeptisch an. Ich probierte meiner Autorität Ausdruck zu verleihen und ignorierte ihn. Es wirkte im Nachhinein wohl eher kindisch als alles andere.

„Majestät, ihr müsst nun euren Pflichten nachkommen.“ Ich blicke ihn zornig an.

„Als wenn ich das nicht wissen würde! Aber wenn ihr es genau bedenkt, erfülle ich diese Pflichten seit Jahren. Mit der Verwaltung komme ich bestens klar.“ Er lächelte hochnäsig.

„Eure königlichen Pflichten werdet ihr wohl gut beherrschen, aber ihr müsst genauso in die religiösen Pflichten eingeweiht werden und..“ er machte eine kurze Pause. Sein Gesagtes sollte sich mir wohl ins Gehirn brennen.

„Und.. ihr müsst den Pflichten einer Ehefrau nachkommen. Ihr seid eine junge Frau in gebärfähigen Alter.. das Volk erwartet von euch, bald Nachwuchs zu bekommen.“ Ich probierte meinen Schock zu überspielen.

„Wieso? Der König hat bereits einen Erben.“ Er lächelte mich wieder an.

„Ja.. aber er muss doch seine Zeugungsfähigkeit unter Beweis stellen. Ein impotenter König wäre eine Schwächlich für unser Volk.“
 

Es war Nachmittags als ich mich in meine Gärten zurückzog. Die Gärten von Nofea sollten wieder blühen wie sie es einst getan hatten. An dem See legte ich mich in das Gras. Keiner beobachtete mich. Ich konnte ganz Ich selbst sein. Allein die Wache sollte ein Auge auf mich haben, doch ich konnte sie nirgendwo sehen. Also zog ich meine Kleider aus, um in dem Wasser zu baden. Es erinnerte mich an den Vortag und ließ meine Gedanken zu meinem Bruder schweifen. Was er wohl gerade macht? In dem Moment spüre ich, wie etwas meine Oberschenkel entlang schweift. Ich sah nach unten in das Wasser und Vegeta, mein Bruder, war direkt unter mir. Er zog mich unter Wasser und wir küssten uns leidenschaftlich. Dann stiegen wir zusammen aus dem Wasser. Er hielt meine Hand. Wir waren beide nackt. Ich hatte Bedenken. Jemand hätte uns doch sehen können, aber er hat die Wachen bestochen. Wir waren ganz allein und lagen nun nebeneinander im grünen Gras und ließen die Wassertropfen auf unserer Haut von der heißen Sonne trocknen.

„Und? Wie war die Nacht?“ Ich dachte darüber nach, ihm die Enthüllung zu sagen, aber entschloss mich dann jedoch dagegen.

„Es... lief nichts.“ Er schien gemischte Gefühle zu haben.

„Schade.“ Doch innerlich war er froh. Mich mit seinem Vater zu teilen, das könnte er nicht ertragen. Wieder versanken wir in einen leidenschaftlichen Kuss. Dann war Wachablösung und wir mussten uns voneinander trennen.

„Ich werde die nächsten Tage auf Reise gehen. Ein paar Missionen müssen überwacht werden.“ Ich nickte nur und er ging.

Die königlichen Pflichten warteten auf mich die nächsten Tage. Zwei davon musste ich Tag und Nacht im Haupttempel verbringen. Direkt an dem Ort von Iry, doch ich konnte sie nicht treffen. Mir wurden Rituale für das nächste religiöse Fest gelehrt und die Hohenpriesterin, Nofeas Schwester, wies mich in die grundlegenden Verhaltensweisen ein. Diese zwei Tage waren wichtig für mich. Ich konnte mich selbst finden und lernen, eine wahre Königin zu sein.

Es war ein heller Tag, als ich die Tore des Tempels verließ. Die Sonnenstrahlen kitzelten meine Haut und ich fühlte mich erholt und vor allem: gereift. Trotz meiner 14 Jahre befand ich mich nun in der körperlichen und geistigen Lage, neben meinem Vater den Platz der Herrscherin einzunehmen. Mein Körper blühte förmlich auf, ich merkte meinen Wachstumsschub. Meine Hüften wurden breiter und mein Busen entfaltete seine vollkommene Schönheit. Meine langen Beine und mein Katzenaugen faszinierten die Männer vor allem. Sie verglichen mich nicht mit der Göttlichkeit von Nofea. Ich symbolisierte eher das Herz des Planeten. Ich war stolz und stark und wohl auch übermütig.

Die Tage vergingen und mein Bruder blieb länger als geplant von mir weg. Wochen vergingen und die Mission war nicht beendet. Ich probierte mir keine Sorgen um ihn zu machen und lernte es, die Pflichten an erste Stelle zu setzen und erst danach meine eigenen Gefühle zu berücksichtigen. King Vegeta währenddessen schien viel Freizeit zu haben. Sein Sohn fing an, ihm Pflichten abzunehmen. Es folgten Tage mit wunderschönen Ausflügen, die er mit mir machte und die mein Herz höher schlagen ließen. King Vegeta besuchte mit mir ferne Städte und die Jubelrufe unserer Hochzeit drangen durch das ganze Land. Vergessen schien meine Herkunft zu sein. Zwei Wochen lang nahm er sich für solche Reisen die Zeit. Zwei Wochen lang verbrachten wir fast die gesamten Tage zusammen. Mein Land kennen zu lernen, lehrte mich, dass ich nicht Herrscherin war, um das Volk mir Untertan zu machen. Ich war vielmehr Untertan meines Volkes. Ich setzte mich für die Kinder und Frauen ein und probierte in die Fußstapfen von Nofea zu treten. Zwei Tage, von diesen zwei Wochen, gehörten allein King Vegeta und mir. Wir machten eine Flussfahrt in einem traditionell gebauten Schilfboot. Das Ufer des Flusses war lebendig grün und das Wasser war so wunderschön klar und spiegelte die Silhouette der Landschaft in sich. Es war ein herrlicher Tag, keine Wolken waren am Himmel und der Geruch der Natur beflügelte mich. Die Sonne brannte heiß. Ein Schilfdach schützte uns vor ihr in der Mittagszeit. Wir lagen auf Kissen nebeneinander und aßen erlesenste Früchte und tranken den besten Wein der Region. Es war das erste Mal, dass er mir Wein anbot. Er reichte mir das vollgefüllte Glas mit der Flüssigkeit, welche die Farbe des Blutes hatte, und ich wagte es nicht, das Glas entgegenzunehmen.

„Nimm ruhig, Veg-kana! Nimm!“ Ich war unsicher und er lachte.

„Du verhältst dich wie ein Kind.“ Ich war erschüttert. Ich bin seine Gemahlin und kein Kind! Diese kleine Bemerkung reichte schon, um mich zu provozieren und mich dazu zu bringen, das Glas zu ergreifen. Er prostete mir zu.

„Auf uns, meine Prinzessin.“ Wieder war ich geschockt.

„Ihr meint wohl: eure Königin.“ King Vegeta sah mich ernst an und etwas lag in seinem Blick, was mich nachdenklich machte. Ich sah zurück. Sein Gesicht zeigte kaum Altersspuren auf. Er hatte ein paar Falten, diese unterstützen allerdings mehr seine Attraktivität, als dass sie ihm schadeten. Er war so Anfang, Mitte dreißig. Seine Ausstrahlung und sein Körper waren so beeindruckend. Er war durchtrainiert, er strahlte Autorität aus und.. Zuneigung. Er mochte mich. Nachdem er aus dem Glas einen großen Schluck getrunken hatte, stellte er es auf den Boden und beobachtete das Wasser, welches fließend dem Lauf des Flussbettes folgte.

„Unser aller Leben ist wie Wasser. Es rinnt dahin, schneller als wir es uns je vorstellen könnten.“ Er sah sie an.

„Ich hatte gerade einmal den Thron bestiegen, da kamst du schon zur Welt. Weißt du.. wäre Nofea nicht so früh von uns gegangen..“ Bittere Züge zeichneten sich in seinem Gesicht aus.

„Wärst du die Frau von meinem Sohn geworden. Zumindest hätte dieses Angebot von seiner Seite aus bestanden. Aber.. ich musste Nofea nun einmal versprechen, dass du ihre direkte Nachfolgin bist und.. ich kann nicht ohne Königin regieren. Ich hoffe du wirst es mir eines Tages verzeihen, dass ich dich deiner Kindheit so schnell entreißen musste.“ Und da war es. Das Gefühl. Vielleicht war es der Wein, oder vielleicht war es die Lenkung durch göttliche Kräfte, aber ich konnte nicht anders. Ich sah mir selbst zu bei meinem Handeln....

Dieses Mädchen in dem langen, weißen Leinenkleid, welches einen besonders weiten Ausschnitt zeigte, setzte nun auch ihr Glas auf den Boden. Sie lag auf der Seite, auf dem Ellenbogen gestützt und ihre nun freie Hand fand ihren Weg zu dem Kinn des Königs. Unsicherheit und Unschuld lag in ihren Augen. Sie würde so erwachsen wirken und aussehen, wenn sie nicht so unsicher wäre. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihre Hand streichelte die Wange des Königs. Er legte seine Hand auf die ihre und sie spürte die raue Haut, welche ihre zarte bedeckte. Ein Gefühl des Neuen durchströmte ihren Körper. Sie beugte sich zu ihm und schloss langsam die Augen je näher ihre Lippen zu den seinen kamen. Seine Hand wanderte nun zu ihrem Handgelenk und ergriff es und drückte leicht. Sie war irritiert und schlug die Augen auf. Die Unsicherheit ihres Blickes wurde größer. Seine tiefe, raue Männerstimme flüsterte ihr zu.

„Du musst das nicht tun, Kana.“ Sie Kana zu nennen, war eine hohe Ehre. Ihre Unsicherheit verflog. Sie wusste genau, was sie tat, dachte dies zumindest. Ihre Lippen näherten sich wieder den seinen und gaben ihm einen unschuldigen Kuss. Dann entfernten sie sich wieder und sie sah ihn mit ihren grünen Katzenaugen an. In ihm kam die Erinnerung an Secka und das Verlangen glühte in ihm auf. Seine Hand streichelte ihr durch das Haar, er legte sich leicht über sie und legte seine Lippen wieder auf die ihren. Seine Zunge tippte gegen ihre Lippen und bat um Einlass. Zögerlich öffneten sie sie und seine Zunge neckte die ihre zu einem leichten Spiel. Er lag nun über ihr und stützte sich leicht ab, damit er ihr nicht zu schwer ist. Ihre Jugend zog ihn noch mehr an. Er wollte diese Jugend haben und er wollte diese Unschuld besitzen. Sie spürte sein Verlangen, und doch hielt sie inne.

„Ich..“ Er verstand, ohne dass sie weiter reden musste und setzte sich langsam wieder auf. Sie lag da und fühlte sich kalt und leer. Dann jedoch ergriff er ihre Hand und zog sie hoch. Er zog sie zu sich an seine Brust und nahm den Arm um sie. Dann ließ er sich nach hinten fallen, so dass sie mit dem Kopf auf seiner Brust liegen blieb.

Erst dann erwachte ich wieder zu mir selbst. Ich lag nun in den Armen meines Mannes und hatte mich nicht getraut, mich ihm hinzugeben. Er wollte und ich konnte meine Pflichten nicht erfüllen. Er seufzte und doch klang er zufrieden.

„Du bist eine Blüte, die bald zu einer reifen Frucht heranwachsen wird. Diese dann zu ernten, wird mir ein hellstes Vergnügen sein. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit.“ Er küsste mich auf die Stirn.

„Meine Prinzessin.“ Ich fühlte, wie mein Herz einen Stich bekam. Obwohl ich seine Gemahlin war, konnte er mich noch nicht als Königin vollnehmen. Das verletzte mich sehr.
 

Den nächsten Tag besuchten wir ein entlegenes Dorf, welches nur von Landwirtschaft überlebte. Das Land und das Leben der Bauern beeindruckten mich sehr. Vegeta nahm sich die Zeit mir die grundlegenden Züge der langwirtschaftlichen Wirtschaft zu erklären. Wir gingen durch Felder und machten alleine lange Spaziergänge, die mich eher an Lehrstunden erinnern ließen.

Nach den zwei Wochen kamen wir wieder zurück in die Hauptstadt und das sanfte Band, welches uns verband, ist zumindest etwas gestärkt worden. Nach dem Abendessen wollte ich mich dann in meine Gemächer zurückziehen, als er mich aufhielt.

„Mein Gemach ist nun auch dein Gemach.“ Ich nickte nur und verstand. Ich sollte mich nun daran gewöhnen in einem Bett mit ihm zu schlafen. Diese Ehe sollte eine richtig wahre sein und nicht nur Schein.

Mein Denken hatte sich grundlegend geändert. Ich empfand das Pflichtbewusstsein, welches man mir noch vor den zwei Wochen verzweifelt probiert hat, einzutrichtern. Meine Kammerdienerin musste mich mit in die Bäder begleiten und mich einölen. Sie fragte mich, was ich als Nachtgewand anziehen wollte, und ich wählte nichts.

Der König war erschöpft von dem Tag. Er hatte viele Verhandlungen führen müssen und Kriegsstrategien besprechen müssen. Als er in sein Gemach trat, erwartete er Veg-kana bereits schlafend im Bett anzutreffen, doch dem war nicht so. Unmut machte sich in ihm breit. Sie sollte längst nicht mehr wach sein. Auch sie hat Verpflichtungen, nach denen sie sich richten sollte. Hatte er sie etwa falsch eingeschätzt? Müde entkleidete er sich. Als er gerade seinen Lendenschurz abnehmen wollte, ging die Tür auf. Eine nackte Göttin stand vor ihm. Sie war vollkommen entblößt und doch hatte ihre Haut einen Goldschimmer. Veg-kana lächelte ihn an. Die Unsicherheit war aus ihrem Blick verbannt. Er war überwältigt. Es war das erste mal seit ihren Babytagen, dass er sie vollkommen nackt gesehen hat. Und dass ihr Körper schon so weit entwickelt war, hatte doch jedes Kleid verbergen können. Sie trat näher zu ihm heran. Er sagte nichts, blieb steif stehen. Ihr Anblick war unfassbar. Ihr langes, schwarzes Haar trug sie offen und es ging in Wellen über ihre Schulter und umspielte ihre Brüste. Ihre Haut war so seidig und der Goldschimmer übte eine extreme Anziehung auf ihn aus. Ihre grünen Katzenaugen starrten ihn an. Ihre langen Wimpern umspielten das Katzenhafte noch mehr. Das Gesicht erlangte immer mehr Schönheit und die Gestalt mehr Anmut. Ihre Wangenknochen traten langsam hervor und ihre Lippen war rosig zart. Sie verleiteten förmlich zum Kuss. Ihr ganzer Körper zitterte vor Verlangen. Als sie dann endlich direkt vor ihm stand, beugte sie ihren Kopf auf den Boden zu seinen Füßen und ging langsam in die Knie. Sie kniete vor ihm auf den Boden und ihre Hände lösten langsam seinen Lendenschurz. Als dieser zu Boden fiel und ihre Lippen seinen Lenden beträchtlich nahe kamen, zog er sie an den Händen zu sich hoch und nahm sie auf seinen Arm. Sie strahlte vollstes Vertrauen zu ihrem einstigen Vater aus und er ging langsam zu seinem Bett und legte sie in das weiche Kissen.

„Heute Nacht werde ich deine Königin, Vegeta.“ Flüsterte sie ihm zu, bevor sie sich ganz ihm hingab.

ein weiteres Wiedersehen

Hallo ihr Lieben!

Und wie immer entschuldige ich mich, dass ich es einfach nicht hinbekommen habe, den nächsten Teil nicht schon viel früher zu veröffentlichen. Es tut mir wirklich leid.

Jedoch habe ich diesmal ein gute Nachricht: es ist Besserung in Sicht! Die nächsten DREI TEILE sind schon fertig geschrieben und auf meinen PC gesichert.. ich kann also - von euren Kommentaren abhängig- in kürzeren Zeitabständen hochladen.. also nicht länger als einen Monat- von euren Kommentaren abhängig.. noch mal SORRY.

lg VELA
 

Teil 7 - ein weiteres Wiedersehen
 

Manchmal vergeht die Zeit einfach so als würde es sie gar nicht wirklich gegeben haben..
 

Mein Bruder, Vegeta, sollte lediglich für kurze Zeit auf Reise gehen… doch wie immer wurden aus Tagen wieder einmal Wochen. Ich selbst habe mich von meiner Reise mit King Vegeta schnell erholt, bzw. fand ich mich schnell wieder im normalen Alltagsgeschehen zu Recht und es war fast so, als würden King Vegeta und ich seit Ewigkeiten so verbunden sein. Dass die Reise dafür verantwortlich war, schienen wir beide schon vergessen zu haben.
 

Es stürmte und regnete als der Prinz Vegeta zum Hof zurückkehrte. Er gab noch am selben Tag eine Feier für sich und seine Freunde. Sein Vater und ich, dessen Gemahlin, erschienen nur sehr kurz auf diesem Saufgelage. Es roch nach Alkohol und stank nach Männerschweiß. Der königliche Saal war überfüllt von betrunkenen Sayajins. Vegeta II allerdings schien nüchtern. Als der König und ich den Raum betraten, war Vegeta der Einzige, der uns wirklich noch wahrnehmen konnte. Er stand sofort auf und kam uns entgegen. Seine Verbeugung galt seinem Vater, seine Augen und die Sehnsucht darin galten mir. Ich war abgestumpft und probierte keine Gefühlsregung an mich heranzulassen. Mehrere Nächte hatte ich intensiv mit meinem Gemahl verbracht und jedes mal kam ich ihm näher. Jedes Mal stieg meine Zuneigung ihm gegenüber. Es war wie ein Feuer, das mich erfüllte.. doch.. es schien mein eigenes Feuer zu sein. Er brachte mich dazu mich selbst so wohl zu fühlen und.. ich fühlte mich begehrt.. vielleicht sogar.. geliebt? Doch dieses wilde Feuer in den Augen meines Bruders war wie ein Spiegel der Seele meiner selbst. Nein.. so hatte mich King Vegeta nie angesehen.. nein so intensive Liebe und Begierde weckte ich nur in seinem Sohn. Sein Körper schwitze wie auch alle anderen Sayajin Körper um mich herum. Ich gewöhnte mich langsam daran unter Männern zu sein und Frauen nur als Dienstpersonal zu sehen. Freundinnen wollte ich mir nicht leisten.. zu geschwätzig ist der Hof.. und andere Frauen würde ich nicht kennen lernen können.. zu zeitintensiv waren meine Pflichten. Die Wärme war erdrückend und die Luft stickig. Mir selbst begannen Schweißtropfen den Körper entlang zu rinnen. Mein weißes, rückenfreies Kleid fing an an mir zu kleben. Ich beneidete meinen Gemahl und alle Männer um ihre Freizügigkeit, dennoch verstand ich es natürlich, dass ich nicht wie ein Mann oberkörperfrei herumlaufen durfte.

King Vegeta ging zu den anderen Sayajins.. enge Berater und Saufkumpanen waren unter ihnen. Sein Sohn und ich blieben noch stehen. Er sah mich an und ich sah seinen verletzten Stolz.

„Ich war lange nicht....“ Ich nickte.

„Du warst lange nicht da.“ Er bejahte und unsere Blicke sprachen Bände. Seine Augen waren so voller Liebe, doch ich wollte sie nicht zulassen. Er sollte nur mehrere Wochen unterwegs sein.. Doch es wurden Monate. Ich konnte die Erinnerung an die Erlebnisse im und am See zwar nicht vergessen.. aber die Gefühle wollte ich verdrängen.

„Entschuldige mich, ich bin müde und werde wohl das Gemach aufsuchen.“ Ich wollte gehen, da ergriff er mein Handgelenk. Seine Lippen bebten.. sein Körper zitterte leicht.

„Vegeta!“ ermahnte ich ihn.. aber er wollte mich gar nicht küssen.. er zitterte vor der Antwort auf die Frage, die er mir jetzt stellen wollte.

„Ist.. dein Gemach das von Vater?“ Ich kniff die Augen leicht zusammen und probierte mich aus seinem Griff zu befreien. Doch er ist stärker geworden durch das Training.

„Sag es mir.“ Und da waren sie wieder.. diese .. Emotionen... Ich senkte den Kopf zu Boden, fühlte mich schuldig, obwohl ich es doch nicht war! Ich war meinem Gemahl zugesprochen! Ich war nur meinem Gemahl treu zu sein!

„Ja.“ Und dennoch.. meine Stimme zitterte und war kaum zu vernehmen. Vegeta ließ mein Handgelenk los. Tränen kamen in mir hoch.

„DU wolltest das doch! Du hast mich doch förmlich in sein Bett getrieben.“ Vegeta holte zum Schlag aus. Er wollte mich doch tatsächlich ins Gesicht schlagen, doch ich konnte ausweichen. Ich war verstört.. das Mädchen kam wieder in mir hoch! Ich fühlte mich nicht mehr als Frau, als Königin. Nein.. ich fühlte mich klein und schwach. Er wollte mich schlagen. Ich zuckte in mich zusammen und nahm den Kopf instinktiv zur Seite, meine Augen kniff ich zusammen. Ich wartete auf etwas, was nicht geschah.. langsam öffnete ich meine Augen und der Blick schweifte verstört in die Runde von den Männern, die am anderen Ende des Raumes feierte. Fackeln brannten an den Wänden. Alles war so rustikal .. das Feuer der Fackeln beruhigte mich.. nochmals sah ich in den Raum und da bemerkte ich es: Blondes Haar verschwand hinter den Säulen des Saales. Und jetzt erst sah ich wieder in das Gesicht meines Bruders. Er hatte den Schlag gar nicht ausgeführt. Er hatte inne gehalten und seine Augen hatten in die gleiche Richtung gesehen.

„Da war ein Mädchen..“ sagte er leise. Ich schaute wieder zu den Säulen am anderen Ende des Saales. Nichts war da. Nichts.. es war keine Tür wo sie hätte verschwinden können.. aber das waren Iry´s Haare.. es gibt kein anderes Wesen in der Hauptstadt, was ebenfalls blonde Haare hätte. Es kann nur die Eine sein.. meine Tochter.. meine Ziehtochter.

„Iry...“ Vegeta sah mich an und das Blut gefror in seinen Adern.

„Weißt du noch.. ihre Prophezeiung?“ fragte ich meinen Bruder. Er schüttelte leicht den Kopf.. ich konnte ihre Worte jedoch auswendig vortragen.
 

„Das Schicksal ist besiegelt. In drei Jahren, der Tod bringt die Wendung des Lebens und die Zerstörung der Illusionen, so wird der Irrtum, der euch einholte, zu Verzweiflung umschlagen“
 

Das war der Anfang der Prophezeiung.. Vegeta schien sich zu erinnern und verließ blitzartig den Saal.

„Vegeta warte!“ Ich lief ihm hinter her. Ein paar Gänge weiter konnte ich ihn dann einholen. Es war dunkel.. keine Fackel brannte.. allein der Mond schien auf uns. Ich spürte seine Verzweiflung. Er starrte zuerst auf den Boden und verbarg sein Gesicht im Dunkeln. Er stand mir gegenüber. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu und blickte zu ihm auf. Mein weißes Kleid muss wohl besonders hell in dem Mondlicht geschienen haben.. er bestaunte es.. dann hob ich mit meiner Hand sein Kinn an, so dass er mir in die Augen sehen musste.

„Wie soll ich je akzeptieren können, dass du unserem Vater gehörst.. sag mir: wie?“ Seine Gefühle überfluteten meinen Körper und weckten alles in mir, was in den letzten Wochen so mühsam verschlossen wurde. Tränen kamen auf.. ich wollte doch nie weinen.. aber sie rannen trotzdem meine geröteten Wangen entlang.

„Ich weiß es nicht.. Liebling.“ Ich sprach es zu ihm so liebevoll wie eine Mutter zu ihrem Kind. Er tat mir so unendlich leid.. und ich tat mir so leid.. ich konnte den Schmerz empfinden.. aber so erleiden wie es Vegeta tat- das konnte ich nicht.. Irys Worte kamen mir wieder in den Sinn..

In drei Jahren werdet ihr an der Schlucht stehen. Eine Liebe, der eine liebt ganz, die andere halb, führt zu Verderben, eine Tragödie,

Meinte sie diese Tragödie? Die Tragödie für Vegeta?

„Du musst es akzeptieren.“ Er sah zu mir auf.

„Schenk mir nur eine Nacht. Schenk mir eine Nacht als Trost für mein Leid. Nur eine Nacht und ich werde dich nicht wieder belästigen.“ Ich nahm meine Hand von seinem Kinn weg. Seine Augen leuchteten vor Begehren und Euphorie.

„Nein.“ Ich klang nicht sehr überzeugend.. immer noch war meine Stimme gesenkt und schwach. Er ergriff meine Hände.

„Du solltest meine Königin sein! Ich habe ein Recht darauf.“ Ich riss mich von ihm los.

„Nein.. Nur King Vegeta hat ein Recht auf mich.“ Er sah verletzt aus.

„Und was ist mit dem See? Mit unseren Gefühlen? Willst du das alles vergessen?“ Ich zögerte leicht, doch meine Vernunft siegte.

„Ja, will ich.“ Dann drehte ich mich um und wollte loslaufen, am anderen Ende des Ganges tauchte eine Silhouette auf. Es war King Vegeta. Ich ging ihm entgegen und wischte mir wieder einmal schnell die Tränen vom Gesicht. Er hielt mir seine Hand entgegen und ich ergriff sie.

„Ich habe euch gesucht, meine Königin.“ Ich drehte mich nach hinten um zu sehen, ob mein Bruder noch an alter Stelle stand, aber er war weg.

„Was habt ihr hier so allein gemacht?“ Ich lächelte leicht.

„Den Mond, die Nacht, die Stille und die Einsamkeit den Gängen genossen.“ Er nickte nur. Ob er den Vorwand akzeptierte?.. Er sagte nichts und ich atmete erleichtert aus.

„Ich werde euch zum Gemach begleiten.“ Er hielt immer noch anmutig meine Hand. Sie sah so zierlich und fein aus in seiner groben Kämpferhand.

„Ja, eure Majestät.“ Er nickte nur und zusammen gingen wir die Gänge entlang. Vor der Tür zu unserem Schlafgemach blieb er dann stehen und besah mich von oben bis unten.

„Ward ihr wirklich allein in diesem Gang?“ King Vegeta klang ernst und misstrauisch. Sein Gesicht zog sich zusammen. Die Gesichtszüge verhärteten sich.

„Ja.“ Ich klang ehrlich, ich klang aufrichtig. Dachte ich zumindest. Dann ging mir jedoch ein Gedanke durch den Kopf, der meine innere Ruhe störte.. und King Vegeta bemerkte dies.

„Aber? Veg-Kana.. lüg mich nicht an.“ Er ging in das vertraute Du über.. wie ein Vater, der sein Kind schelte. Ich entschloss mich dazu jetzt die Wahrheit zu sagen.

„Da war ein Mädchen.. mit blonden Haaren. Sie verschwand hinter den Säulen und dann habe ich sie nicht wieder gesehen.“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Er blieb für einige Sekunden versteinert stehen. Dann schien er sich dazu entschlossen zu haben, mir zu glauben und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Schlaft Gut, meine Königin.“ Ich konnte nur nicken. – Warum geht er jetzt zurück? Wir wollten doch nur kurz bleiben... Seltsam – dachte ich mir.

Am nächsten Tag entschied ich mich, Iry besuchen gehen zu wollen. Dafür musste ich jedoch erst einen Antrag stellen, da niemand einfach so Audienz bei dem Orakel bekommt. Nach einigen Tagen bekam ich dann die Antwort, dass ich Erlaubnis bekam sie unter vier Augen sprechen zu dürfen.
 

Forstetzung folgt- TEIL IST SCHON FERTIG- schreibt Kommentare, biiiiiitte

eure vela

Flussfuchs

Hallo ihr Lieben! Vielen Dank für eure Kommentare, bin echt erleichtert und froh, dass es wirklich noch Leser für diese Fanfiction gibt *g*.. also dann: der achte Teil:
 

Flussfuchs
 

Lange schon habe ich mich auf den Besuch von Iry gefreut, dem „Orakel“. Es war ein regnerischer Vormittag. Die Morgendämmerung endete gerade, als ich die heiligen Tempel betrat. Iry hatte einen großen Saal als Audienzzimmer. Doch wenn man genauer hinsah, dann war allein ein Teppich, welcher mit Samtkissen bestückt war, ihr Reich. Nur dort hielt sie sich auf. Der Saal hatte keine Fenster und allein einzelne Kerzen brannten an den Säulen in wandnähe. Das Kerzenlicht erleuchtete kaum den dunklen Raum und Iry´s Gesicht ließ es in Schatten. Sie kniete auf einem besonders großen roten Samtkissen und zündete zwei Räucherstäbchen, welche vor ihr platziert waren, an. Der Rauch und das leichte Glimmen der Stäbchenenden hatten eine beruhigende Wirkung auf mich. Der Geruch drang sofort in meine Nase und benebelte mich für einen Augenblick. Ich konnte es kaum zuordnen. War der Duft vielleicht Jasmin? Ich wusste es nicht, doch schnell schon waren die Gedanken verflogen wie der Rauch, der mir eben noch um die Nasenspitze zog. Ich stand immer noch am Ende des Saales an der großen Eingangstür und bewegte mich nur langsam und vorsichtig meiner ehemaligen Ziehtochter zu. Jeder Schritt meiner Schuhe hallte an den Wänden zurück und sie konnte mich einfach nicht überhören Iry hatte eine gebückte Haltung eingenommen. Ihr Blick auf den Boden gerichtet und ich betrachtete sie mir näher. Ihr langes, blondes Haar ging in leichten Wellen über ihre Schulter bis hin zu ihren Knien. Es lang sogar auf dem roten Samt des Kissens auf. Ihr Gesicht war das eines Kindes, doch ihre Augen schienen zu erblinden. Ihnen fehlte der Glanz, sie waren nur noch milchig und trüb. Ich fragte mich, wann sie das letzte Mal diesen Raum verlassen hat, geschweige denn überhaupt Sonnenlicht gesehen hat.

„Was wollt ihr, Königin?“ Iry´s Stimme klang kalt und distanziert. – Sie wird mir wohl nie verzeihen, dass ich sie damals allein zurück ließ- schoss es mir als Gedanke durch den Kopf. Aber hatte ich eine andere Wahl? Nein. Es ging damals einfach nicht anders. Sie hätte sich nun einmal nicht wohl gefühlt im Palast. Die Tempelanlage des Zambols war einfach besser für sie und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann hätte ich sie so oder so nicht beschützen können. Es ist nun einmal ihr Schicksal, Orakel zu sein.

„Nein ist es nicht.“ Ich erschrak, zuckte kurz in mich zusammen.

„Woher weißt du was ich gerade gedacht habe? Kannst du meine Gedanken lesen?“

Sie nickte und richtete dann erstmals den Blick auf mich. Ihr Ausdruck löste eine Welle der Traurigkeit in mir aus. Sie war kein Mensch mehr, sie war nur noch eine Hülle ihrer selbst. – Und ich habe ihr das angetan? - waren meine Gedanken. Doch Iry schüttelte ihren Kopf. Und dann konnte ich ihre Gedanken hören. Sie drangen in meinen Kopf ein, egal ob ich es wollte oder nicht. – Hol mich hier raus, Kani! Bitte! Nur für ein paar Stunden! –

Und eine Flut von Bildern strömte in meinen Kopf und vor mein geistiges Auge. Ich sah sie und spürte ihre Traurigkeit, als ich sie allein ließ. Ich spürte ihre Angst vor den Visionen, die ihr tote Menschen und verweste Kinderleichen aufzeigten. Und dann diese Einsamkeit all die Jahre. Diese Flut von Gefühlen- das kann doch kein Mensch aushalten. Tränen nahmen ihren Lauf. Mein Körper zitterte vor Anstrengung. Meine Knie ließen nach und ich sank vor ihr zu Boden. Sie derweil sah mich immer noch kalt an. Ich kniete nun vor ihr, ich weinte, ich zitterte und erhob meine Hände. Ich umfasste ihr Gesicht. Es war kalt und ihre Haut war hauchdünn.

- Ja, ich helfe dir.. aber wie?-

- Hol mich heut um Mitternacht ab. Der Saal ist verschlossen, doch den Schlüssel hat die Hohenpriesterin. Sie legt ihn abends neben den Altar am Eingang des Saales, dass, falls etwas passiert, ein jeder mich befreien könnte, wenn zum Beispiel Ein Feuer wüten würde oder so etwas in der Art-
 

Mir war klar, dass ich mich, falls ich auf ihre Bitte eingehen sollte, einer strengen Straftat schuldig machen würde. Doch der Blick in ihre Kinderaugen.. das Leben, welches der Gedanke der Freiheit auf einmal in ihr weckte, überzeugte mich, es zu tun. Ich stand entschlossen auf. Sagen musste ich ihr meine Entscheidung nicht – sie hat sie bereits in meinem Kopf gelesen.

~bis heut Mitternacht~
 

Was ich in der Nacht darauf tat, war endlich wieder leben .Auch für mich selbst war es eine gewisse Art von Flucht. Flucht vor dem Palast.. Flucht vor der Königin, die immer mehr meine innerste Seele einnahm. Ich war für diesen kurzen Moment eine Kriegerin. Eine Kriegerin für die Rechte eines kleinen Mädchens.. eine Mutter.

Es war abnehmender Mond, doch das blaue Licht überflutete die Stadt wie ein sanfter Scheinwerfer. Es war, als hätte die Göttin selbst mir geholfen, den Weg zu finden. Endlich konnte ich meine Kleider gegen einen schwarzen Männeranzug eintauschen. Endlich konnte ich mein Haar unter der Perücke hervorholen und zu einem Pferdeschwanz zusammen binden. Endlich konnte ich.. aktiv etwas machen. Der Nervenkitzel motivierte mich noch mehr, es durchzuziehen. Das Orakel ist das Heiligste der Stadt. Auch wenn Iry es anders sagte.. sie wurde dennoch gut überwacht. Denn die Wache, die für sie zuständig war, war ihrer Empathie gewappnet. Es war die Hohenpriesterin selbst. Sie schlief ein Gemach neben an und merkte sofort, wenn sich jemand mit bösen Absichten nähert. Und darum brauchte ich einen Komplizen:
 

„Hilf mir Vegeta! Ich bitte dich darum!“ Es war späten Abend als Veg-kana ihren „Halbbruder“ vor dem Abendessen abfing. Er war gerade auf dem Weg zum Speisesaal, als sie ihn im schnellen Schritt überholte und ihn dabei anrempelte.. er verstand das Signal und folgte ihr unauffällig. In einer stillen und verlassenen Ecke des Saals dann – hinter einer Dunkelheit spendenden Säule unterrichtete sie ihn in ihre Pläne und zeigte ihm somit ihr Vertrauen, was sie immer noch in ihn setzte. Keinem anderen hätte sie je so vertraut. Doch ein anderer sah beide.. Chre verfolgte sie. Beide bekamen es nicht mit, er blieb hinter einer entfernten Säule versteckt.

Vegeta folgte ihren Plänen bis ins Detail. Dabei standen sie dicht beieinander. Als Veg-kana ihren letzten Gedanken abgeschlossen hatte, blieb sie ruhig stehen und wartete auf seine Antwort. Sein Gesicht war in Falten gezogen- er erinnerte sie ein klein wenig an seinen Vater- und dann fragte er sie roh und unsensibel:

„Und was springt dabei für mich heraus?“ Veg-kana setzte ein Pokerface auf.

„Eine Nacht. Wenn du mich liebst, dann wirst du in dieser Nacht all meine Wünsche akzeptieren. Ich verspreche dir nur, dass wir gemeinsam die Stunden der Nacht zusammen verbringen.“ Vegeta nickte.

„Hälst du mich jetzt für einen Erpresser?“ Veg-kana wich der Frage aus. Sie sah einen Schatten hinter den Säulen.

„Heute Nacht, meine Dienerin wird dir sagen wann und wo.“ Schnell verließ sie ihn, ohne noch einmal in seine Augen zu blicken.
 

Als der Mond die Türklinke zu Iry´s Saal beleuchtete, war mir klar, dass die Götter mir gesonnen waren. Ich blieb vor der Tür stehen, während Vegeta im Vorderhof des Tempels gegen eine Säule trat und diese zum Umfallen brachte. Sofort war Tumult um die Stelle- Vegeta war bereits verschwunden. Die Hohenpriesterin wurde aus ihrem Gemach geholt, um sich den mysteriösen Vorfall anzusehen. Eine Menschenmenge von Dienern und Priesterinnen überfüllten ihren Kopf mit Sorgen und Ängsten. Das war die Gelegenheit für mich Iry zu nehmen.

Der Rest der Nacht war wie im Fluge an mir vorbeigerauscht. Ich erinnere mich noch, wie ich Iry auf den Armen hatte. Sie war schwer und zerbrechlich. Ich spürte jeden einzelnen Knochen an ihr. Gab man ihr überhaupt genügend Nahrung? Ich hatte kaum Zeit zu ihr runter zu schauen. Wir liefen in die Stadt- in die schwärzesten Gassen. Dort wartete Vegeta auf uns. Er geleitete uns an den Stadtrand. Eine Flussmündung war dort und ein herrliches, naturbelassenes Fleckchen. Wir waren wie Flüchtlinge zu Fuß unterwegs. Ich hatte kaum noch Ausdauer, als wir endlich nach zwanzig Minuten den Fluss erreichten. Auf dem Weg sah ich kurz zu Iry. Ihr Gesicht schien bleich zu sein. Sie freute sich gar nicht. – Was hast du?- Fragte ich sie im Gedanken. „Wir werden verfolgt“ Sofort sah ich mich nach hinten um. Es war nichts zu erkennen. „Von wem?“ keuchte ich. Laufen und Reden war anstrengender als ich gedacht hatte. Doch sie sagte nichts. Sie wollte es mir nicht sagen. Warum?

Am Ziel angekommen ließen wir uns nieder. Iry war still. Sie besah das Wasser, wie es seinen Lauf in dem Flussbett nimmt. Ich beobachtete sie genau. Ihr langes, fast weißes Haar ging ihr bis auf den Boden. Ihr Gesicht war sehr klein und rund. Ihr weißes Gewand war immer noch makellos. Ihre Stupsnase brachte ihr ein unvergleichbares Aussehen. Sie war eine exotische Schönheit. Vegeta schien sie genauso zu beobachten. Er schüttelte kurz den Kopf. Dann tat Iry etwas Merkwürdiges. In ihrer Hand hielt sie auf einmal drei Rosenblätter. Während sie so vor dem Fluß kniete, erhob sie ihren Arm und streckte die Finger ihrer Hand auseinander. Die Rosenblätter, welche fast bläulich im Mondlicht leuchteten, wurden von einem Windhauch erfasst und zwei Blätter wurden zu Wasser getragen, das andere flog mit dem Wind auf und davon. Wir drei folgten dem Spiel des Windes, doch ich konnte nicht erkennen, wohin er das dritte Blatt trug.

„Bringt mich zurück.“ Ich sah Iry irritiert an. „Wir sollen was? Du hast das doch gewollt, warum willst du schon zurück?“ Ein Fuchs stand auf der anderen Seite des Ufers. Seine grünen Augen funkelten uns an.

„Sie werden bald bemerken, dass ich fehle. Der Säulensturz hat ihnen Sorgen um mein Wohl bereitet. Wir müssen uns beeilen.“ Vegeta stand entschlossen auf.

„Ich werde sie bringen. Du bleibst.“ Ich wollte etwas dagegen sagen, doch ich tat es letztendlich nicht. Wir wussten beide, dass er ohne mich schneller ist. Vorsichtig nahm er die kleine Iry auf den Arm. Sie zitterte und legte ihre schwachen Kinderärmchen um seinen Hals.

„Du bist ein guter Sayajin. Aber du hast eine schlechte Liebe.“ Ich fühlte mich sofort angegriffen und verletzt. Iry bemerkte das und sah zu mir. Doch sie sagte nichts. Auf einmal verschwand das Gefühl und geborgenheitsspendende Wärme durchfloss meinen Körper. Ich blieb im Gras sitzen und lehnte mich zurück. Die Sterne funkelten mich an und auf einmal setzte sich ein Rosenblatt auf meine Lippen. Es brachte mich wieder zur Vernunft, doch es war zu spät. Vegeta und Iry waren bereits weg.

Ich war mir uneins, ob ich bleiben sollte oder gehen. Würde Vegeta noch einmal wiederkehren? Ich wusste es nicht. Ich ging. Während meines Heimweges kamen mir Fragen in den Kopf, warum ich das getan habe. Sollte ich nicht auf ihn warten? Wenn ich ihn lieben würde, würde ich dann nicht auf ihn warten? Wenn ich ihn nicht lieben würde, hätte ich ihm dann nicht den Wunsch auf eine Nacht verweigert? Mein Herz war entzwei. Ich liebte sie beide. Doch liebte ich einen wirklich?

Der König bemerkte das Fehlen seiner Frau in seinem Bett. Ich hatte mich aufgrund von Migräne für diese Nacht entschuldigen lassen. Ich wolle einmal mein eigenes Gemach wieder sehen. – Hatte ich ihm mitteilen lassen. Dass ich mitten in der Nacht, dann auf einmal doch in seinem Zimmer stand. Ich wusste es nicht- was mich dazu trieb. Er wachte sofort auf, als er eine andere Person in seinem Gemach wahrnahm. Seine Aura war aufgerieben, er strahlte seine Angespanntheit förmlich aus.

„Kani.“ Flüsterte er dann in einem sich selbst beruhigenden Ton. Er wollte noch etwas sagen, doch ich trat schon zu seinem Bett hin und kuschelte mich zu ihm unter die Bettdecke. Er nahm den Arm um mich und sagte nichts. Ich ebenfalls nicht. Was hatte Iry diese Nacht wohl gebracht? Wird sie es nicht bereuen, die Freiheit gesehen zu haben, und sie dennoch nicht zu ergreifen? Aber wo wollte sie schon hin.. sie hätte ihr eigenes Todesurteil ausgesprochen. Und nicht nur das Ihre…. Vielleicht war es auch Vegetas Anwesenheit, die sie dazu veranlasste so introvertiert zu sein. Ich wusste es nicht und insgeheim machte ich mir Vorwürfe, meinen Bruder da mit hineingezogen zu haben. Doch allein etwas zu schaffen, das traute ich mir nicht mehr zu.
 

Fortsetzung folgt

Letzte Unterhaltung

Hallo!

Endlich Semesterferien.. danke für dein Kommi Nicholas-Wolfwood!
 

Hier ist der nächste Teil.. viel Spaß beim Lesen!
 

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Letzte Unterhaltung
 


 

Am nächsten Morgen wachte ich frühs schweißgebadet auf und wusste nicht warum. Was hatte ich nur geträumt? Es hatte etwas mit diesem Fuchs zu tun.. er bedrohte mich, doch ich konnte mich nicht wehren. Mit kaltem Wasser probierte ich die Ängste und den Schweiß der letzten Nacht von mir zu waschen. Neben Königs Schlafgemach war ein kleines Bad. Die Tür war glasig und so konnte er sehen, dass mein Körper zitterte. Schon bald merkte ich, wie er sich von hinten an mich lehnte. „Alles in Ordnung?“ Murrte er. Ich nickte. Er ging zurück in sein Schlafgemach, um sich anzuziehen. Unsicher sah ich ihm nach. Wer war dieser Mann wirklich? Die letzten Wochen hatte er nicht einmal das Wort Prinzessin oder gar Tochter erwähnt. Aber er erwähnte auch nicht Wörter wie Geliebte, Königin.. er. .zeigte seine Gefühle nicht. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch nicht wissen, was er wirklich für mich empfand. Es war vielleicht alles nur eine Zweckehe für ihn.. oder vielleicht doch eher für mich selbst? Die nassen Tropfen auf meinem Gesicht kühlten meine Haut aus. Ich merkte einen Windzug über diese und rubbelte mich mit einem schneeweißen Handtuch schnell warm. Obwohl ich königliche Pflichten erfüllen sollte, entschied ich mich dafür, mich noch einmal hinzulegen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass mich bald echte Sorgen zu plagen hatten. Lediglich Gedanken bezüglich Vegeta machte ich mir. Hatte er Iry wieder still und heimlich zurück bringen können? Doch diese Frage wurde mir bald beantwortet.

Es dauerte nicht lange und da stand King Vegeta wieder in unserem Schlafgemach. Er knallte die Tür ins Schloss, so dass ich sofort aufwachte und mich blitzartig im Bett aufrichtete. Zuerst vernahm ich gar nicht die Gefahr, die mir mit der Sekunde seines Eintretens unterbewusst wahr geworden war. Doch als ich dann zu ihm blickte, blieb mir kein Zweifel.. Gefahr. Sein Gesicht lief rot an, seine Halsschlagader trat deutlich hervor und sogar die Augen waren blutunterlaufen. Er wusste es. Und dann kam das, was kommen musste.. er öffnete den Mund und ich zuckte bereits zusammen, bevor er auch nur ein Wort aussprechen konnte.

„Bei allen Göttern!“ er probierte nicht zu schreien.. er wollte wahrscheinlich kein Aufsehen im Palast erregen.. doch seine Stimme zitterte und war dennoch lauter als ich sie je vernommen hätte. Ich wusste in diesem Moment einfach nicht.. was sollte ich jetzt tun? Sollte ich probieren zu erklären? Sollte ich wegrennen? Welche Bestrafung würde mir zu teil werden? Ich wusste, dass es ein Verbrechen war, das Orakel zu entführen.. jedoch habe ich sie ja wieder zurück bringen lassen.. oder war sie gar nicht wieder aufgetaucht? War Vegeta womöglich mit Iry weg? – Meine Gedanken kreisten unkoordiniert. Ich hatte die Fähigkeit verloren rational denken zu können. Unendliche Sekunden vergingen.. ich blieb still und starr auf dem Bett sitzen und Vegeta Senior stand immer noch da.. mit pulsierender Halsschlagader und schnaufendem Atem. Nun atmete er tief durch und schloss die Augen.. weitere Sekunden vergingen.. letztlich löste er sich aus seiner starren Haltung.. ich merkte förmlich wie die Atmosphäre sich entlud und mein Körper löste sich nun ebenfalls aus seiner Starre.. jedoch war er immer noch kalt und wütend. Er setzte sich an unser Bett.. wie ein Vater, der einem gleich eine gute Nacht Geschichte, welche ich nie bekommen hatte, erzählen wird. Dann sah er mich an.

„Die Hohenpriesterin hat meinen Sohn gesehen, als er das Orakel zurück in den Tempel brachte. Vegeta hat das Orakel in der Nacht entführt.“ Seine Stimme zitterte ein weiteres Mal.. Wut stieg wieder in ihm auf.

„Mein eigener Sohn begeht so eine Schandtat!“ Die ganze Zeit über hatte ich darauf gewartet, selbst angeschrieen zu werden, nun begriff ich, dass mein Gemahl gar nicht wusste, dass ich für all das Verantwortung trage. Vegeta wollte mir doch nur einen Gefallen tun und ich! Ich konnte es einfach nicht glauben. Obwohl Schuldbewusstsein und schlechtes Gewissen schwer auf meiner Seele lasteten, sprach ich meine Gedanken nicht aus. Ich verschwieg Vegeta Senior meine Schuld.. Ich hörte mir jedoch auch nicht länger seine Beschuldigungen gegenüber seinem Thronfolger an.

„Ich werde verrückt, wenn sich herausstellt, dass ihr etwas angetan wurde! Mein Sohn kann jede Frau dieses verruchten Planeten haben.. jede könnte er mit Gewalt zu allem zwingen ohne auch nur eine Strafe zu erfahren.. aber .. bei dem Orakel..“ Ich fiel ihm ins Wort:

„Was willst du jetzt tun? Was passiert mit ihm?“ Ich verteidigte meinen Bruder nicht einmal. Es würde sich doch bald herausstellen, dass sie unberührt ist- oder?

„Er ist in seinem Zimmer.. das wird bewacht.. ich..“ Vegeta Senior stand auf, endlich verflog die Wut und sofort kam die Enttäuschung in ihm hoch.

„Ich weiß noch nicht was ich tun werde. Das Volk jedoch darf alles unter keinen Umständen erfahren.“

Und dann verließ er das Zimmer und mich.
 

Als die Sonne dem Horizont entgegentrat, entschlossen und unerschrocken… entschied ich mich etwas zu tun .. meinem Untergang entgegen zu treten. Entschlossen und ohne Furcht. Es war sehr einfach, den Wachmann zu bestechen.. er war ein guter Freund von Vegeta und hatte ohnehin ein schlechtes Gefühl, den Prinzen bewachen zu müssen.. so konnte er dem zukünftigen Herrscher einen Gefallen tun, der ihm vielleicht in Erinnerung blieb. Zum Untergang der Sonne trat ich in Vegetas Zimmer.. und ich hatte nicht vor, vor Sonnenaufgang wieder herauszutreten.

Ich wusste nicht was ich erwartet hatte, zu sehen. Vielleicht rechnet man in solchen Situationen immer mit dem Schlimmsten, doch dem war nicht so. Da saß ein Prinz vor einem kleinen Tisch, den Rücken zu mir gedreht. Er blickte von seiner Position aus direkt durch das Fenster auf die Stadt. Es war eine wundeschöne Aussicht.. seine Fenster waren bodentief und deckenhoch, sie waren aneinandergereiht und boten eine berauschende Sicht.

„Komm her, Kani.“ Er klang zärtlich.. verletzlich.. kein gutes Zeichen. Ich ging langsamen Schrittes auf ihn zu.. je näher ich ihm kam, desto mehr veränderte sich mein Blickfeld und ich sah, dass er vor einem Schachtisch saß.. Dieser sah ziemlich alt aus.. das Holz war bereits verfärbt und dann fiel es mir sofort wieder ein. Als Kinder spielten wir oft dieses Spiel.. an genau diesem Tisch. Er muss den Tisch aus seinem Kinderzimmer mitgenommen haben.

„Setz dich.. spiel mit mir.“ Zuerst wollte ich die Situation, den Vorfall ansprechen.. doch als ich sein Gesicht sah, entschied ich mich anders. Es war ein kindlicher Ausdruck in seinem Gesicht zurückgekehrt.. welcher mir bedenkenswert erschien. Verantwortungslosigkeit.. Angst? Und so setzte ich mich ihm gegenüber und wir verbrachten die nächsten Stunden damit, einem alten Spiel aus alten Zeiten nach zu gehen, welches uns keineswegs aus unserer neuen Zeit mit unseren neuen Problemen heraushalf.

„Ich gewinne.“ Vegeta nahm nun auch meine letzte Spielfigur ein. Er blickte mich an, mit einem Funken des Triumphes in seinen Augen.

„Ich gewinne immer.. ich werde mich nie schlagen lassen.“ Sein Gesicht zog sich in Falten. Ich streckte die Hand nach ihm aus und umfasste sein Gesicht, streichelte ihm die Wange entlang.. er legte seine Hand auf die meine und drückte sie fester gegen seine Haut. Er stand auf und zog mich von meinem Stuhl. Dann küsste er meine Handfläche und wanderte weiter.. über meinen Arm zu meinen Schlüsselbein, zu meinen Lippen.
 

Die Morgensonne strahlte durch die großen Fenster und kitzelte meine Haut.. sie weckte mich sanft aus meinen Träumen. Ich runzelte leicht die Nase, welche von den Strahlen der Sonne gekitzelt wurden, öffnete jedoch nicht meine Augen. Für einen Moment noch wollte ich alles genießen. Ich hörte genau in mich hinein und fing an, meinen eigenen Körper intensiv wahrzunehmen. Der sanfte Stoff der Bettdecke umschlang meine nackte Haut, mein Körper drückte sich auf das Laken. Und.. ein fremder, warmer Arm lag über meinem Bauch. Ich nahm ihn sanft weg und öffnete dann die Augen. Ich sah in Vegetas schlafendes Gesicht. Wie jung er war.. mein Bruder. Das Gesicht so ohne Falten und die Haare in so tiefem Schwarz. Es fiel mir schwer aufzustehen.. Es fiel mir schwer ihn verlassen zu müssen. Nachdem ich mein Kleid, was über dem Schachtisch gelegt war, angezogen hatte, gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn. „Leb wohl, Geliebter.. ich habe mein Versprechen eingehalten.. ein zweites Mal darf es nie geben.“ Und ich ging.
 

Pünktlich zum Frühstück saß ich im Esszimmer mit meinem Gemahl.

„Du warst letzte Nacht nicht da. Deine Zofe hat dich entschuldigen lassen.. ist alles in Ordnung mit dir?“ Ich entschloss mich.. ich sah mich um, ich schickte sämtliche Diener aus dem Zimmer und sah meinen Mann ernst an.

„Das mit dem Orakel ist meine Schuld. Ich habe Vegeta dazu gebracht, Iry zurück zu bringen.. in Wirklichkeit habe ich sie entführt, Vegeta hat uns erwischt und brachte sie zurück. Aus Anstand gegenüber der Frau seines Vaters behielt er diesen Umstand für sich. Du siehst also, dass er zu Unrecht in seinem Zimmer gehalten wird. Es ist allein meine Schuld. Ich nehme jede Bestrafung an.“ Mein Kopf senkte sich demütig zu Boden. Meine Knie zitterten still vor sich hin. Ich erklärte ihm weiterhin die Umstände und Irys Wunsch, den ich ihr als Ziehmutter einfach nicht verweigern konnte. Vegeta Senior blieb ruhig. Es dauerte einige Minuten, bis er zu sprechen begann.

„Ich kann mir vorstellen warum du das gemacht hast, du wolltest deine Tochter ein Stück Leben geben. Aber du lagst falsch. Es hat ihr mehr geschadet als dass es ihr gut getan hat. Es ist schlimmer etwas zu missen, was man kennt als sich etwas herbeizusehnen, von dem man kaum etwas wissen kann. Sie hat Blut geleckt und jetzt auf Entzug zu sein ist eine Qual für sie, eine Qual die du ihr hättest ersparen können. Du bist ihre Ziehmutter gewesen, du hättest das Beste für sie wählen sollen.. du hättest ihrem Wunsch der Freiheit nicht nachgehen sollen.“ Er seufzte kurz.

„Du hast eine Straftat begangen, für die jemand Gemeines aus dem Volk hätte mit dem Leben büßen müssen.“ Er sah mich scharf an.

„Aber du bist meine Frau.. ich respektiere und verehre dich. Es gibt keinen Ersatz für dich. Keine Lebende könnte das Amt der Königin besser meistern als du. Und deshalb wird es nie jemand erfahren und du.. wirst nur eine Bestrafung haben.“ Ich traute mich nicht, auch nur einen Gedanken, oder gar Hoffnung in meinen Kopf eindringen zu lassen.

„Du wirst Iry nicht wieder sehen.. Solange nicht bis sie erwachsen ist und gefestigt in ihrem Stand als Orakel.“

„Du meinst bis sie nichts mehr von sich selbst noch ist.. bis sie ihre Identität vollkommen aufgegeben hat.“ Ich wurde wütend.

„Bis ihre Gehirnwäsche nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.“ Ich bin mittlerweile aufgestanden und stützte mich mit beiden Händen und ausgestreckten Armen auf dem Tisch ab. Mein Körper zitterte. King Vegeta sah mich kalt an.

„JA.“ Dann stand er auf und verlies den Raum. Ich stand immer noch da.. zitterte und fror. Es war unmöglich.. es war nicht möglich. Ich bekäme keine Bestrafung, sagte er.. doch genau das war die Härteste Strafe von allen. Jetzt, wo ich Iry beinahe wieder näher gekommen war.. da musste ich mich wieder von ihr fern halten. Ich dachte mir nur: - Was wird wohl in ihr vorgehen, wenn sie mitbekommt, dass ich wieder aus ihrem Leben getreten bin? Sie wird sich selbst aufgeben.. das, was der Staat, die Religion, der König, die Hohenpriesterin beabsichtigen- . Erstmals kam Hass in mir auf.. Hass gegen dieses verfluchte System. Erstmals fühlte ich Schande in mir, ein Teil dessen zu sein und nicht aus meiner Haut zu kommen. Ich konnte nicht ausbrechen. Es ging nicht.
 

Und so vergingen die Tage, Wochen und Monate. Der König ließ seinen Sohn frei, ohne auch nur eine Unterhaltung mit ihm geführt zu haben. Die ganze Sache wurde nicht mehr angesprochen und auch die Priesterin brachte keine Einwände entgegen. Sie würde wohl schon gewusst haben, dass eine göttliche Strafe sich mit den Jahren erst entfalten könne und lies für die Gegenwart Gras über die Sache wachsen.

Es waren nun drei Monate nach all dem vergangen. In mir fanden Veränderungen statt, die bereits anfingen mich zu prägen. Mein Verhalten, meine Gefühle, mein Geschmack.. einfach alles spielte verrückt. Zur gleichen Zeit kamen der König und ich uns wieder näher und in einem gemeinsamen Urlaub bereisten wir wieder einmal die ländlichen Gegenden unseres Reiches. Wir hatten eine kleine Blockhütte in den Bergen dieses Mal als unsere Unterkunft gewählt. In diesem Urlaub fasste ich mir ein Herz. Es war abends, als er vor dem Kamin auf einem weißen, wärmespendenden Fell saß und uns Champagner einschenkte. Er reichte mir das Glas, als ich mich zu ihm dazu legte. Ich jedoch lehnte es ab und zeigte ihm an, er solle das Glas ebenfalls auf den Boden stellen. Dann nahm ich seine beiden Hände.

„Mein Gemahl.. ich..“ Es war schwer die richtigen Worte zu fassen, also nahm ich seine Hände und legte sie auf den Bauch.

„Du erwartest eine Tochter, Vegeta.“ Seine Gesichtszüge erhellten sich schlagartig und freudestrahlende Augen blickten mich an. Selten sah ich diesen Mann in einer emotionalen Phase, in der er mehr liebevolles Wesen als gefühlsloser Herrscher war. In dieser Situation war er so selten und schon allein deshalb prägte sie sich in mein Gehirn ein und mein Herz bewertete diesen Moment als einen der gefühlsvollsten unserer Beziehung. Wir umarmten uns und er sprang, mit mir in seinen Armen, auf und wirbelte mich durch die Lüfte.

„Vegeta.“ Ermahnte ich ihn kurz, es reichte aus, dass er sofort anhielt und mich vorsichtig zu Boden ließ.

„Oh Götter, ist alles ok? Habe ich dich verletzt? Geht es dem Baby gut?“ Ich lachte.

„Ja natürlich.. mir wurde nur schwindelig, das ist alles.“ Er strahlte mich an.

„Dieses Mal wird alles anders! Dieses Mal werde ich mich um diese Tochter kümmern.. ich werde ihr ein Vater sein!“ Die Unbeschwertheit verschwand aus meinen Gesichtszügen. Er erinnerte mich unweigerlich daran, dass ich weder Vater noch Mutter hatte. Vegeta merkte dies sofort und blickte mich still an.

„Es war unter anderem Nofeas Wille, dass ich dich so selten zu Gesicht bekam. Sie musste dich von mir und meinem Sohn fern halten, damit später einer von beiden überhaupt in der Lage sein kann, dein Gemahl zu sein. Ich gebe zu, dass ich dir kein Vater war. Aber wäre ich dir einer gewesen.. was meinst du, welche Königin dann an meiner Seite wohl dieses Land regieren würde? Wohl kaum eine so geeignete wie du es bist, meine.. Geliebte.“ Und dieses letzte Wort brachte mir ein Bauchkribbeln, welches mich selbst verwirrte. Ich hatte wahre Gefühle zu ihm. Es war immer ein Kampf gewesen, zu wem ich mich eher hingezogen fühlte- zu dem König oder dem Prinzen. Und es war anfangs der Prinz… doch nach all der Zeit, die ich mit meinem Gemahl verbrachte, war mir dieser ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Und auch Liebe entstand, obwohl die Gefühle für den Prinzen nicht abklangen. Sie waren in einer Schublade meiner selbst versteckt und bekamen allein durch die Anwesenheit des Prinzen die Kraft, sich an die Oberfläche meines Seins zu kämpfen. Jedoch waren diese Momente selten. Seit Irys Entführung trat keiner mehr auf. Er hatte mich seit unserer Nacht nicht wieder gesehen. Und von meiner Schwangerschaft würde er wohl auch nicht durch mich selbst erfahren- beschloss ich damals.
 


 

Und so sollte es geschehen. Der Urlaub mit King Vegeta verging so schnell wie unsere übermächtigen Streitmächte brauchten, Schlachten zu schlagen. Der König war nach unserer Rückkehr wieder voll in den Regierungs- und Kriegsgeschäften unseres Reiches versunken und ich sah ihn während meiner Schwangerschaft selten. Sein Sohn, Prinz Vegeta, wurde von einem Planeten zum anderen geschickt.. er solle überall die Sitten und Gebräuche der diplomatischen Partner unseres Planeten erlernen. Dadurch zeigte der König, dass er diesen vollstes Vertrauen schenkte. Und sein zweiter Sohn? Chre? Dieser schlug eine Beamtenlaufbahn ein. Er war.. um es milde auszudrücken- ein sehr beliebtes Gesprächsthema der Hofdamen… um es ehrlich auszudrücken: er war das Gespött der feinen Gesellschaft. Vor zwei Jahren wurden ihm Haremsdamen zugeteilt und diese sollen – so die Gerüchte des Hofes- ihn verspotten, da er sich lieber junge Knaben ins Bett holte, als auch nur eine dieser Damen beglücken zu können. Aber nicht nur Chre war Gesprächsthema. In zurückhaltenden Ton wurde ebenfalls über Prinz Vegeta geklagt, welcher als junger Mann immer noch keinen Nachkommen gezeugt hatte. Er besaß ebenfalls einen ganzen Harem- dennoch besuchte er diesen kaum. Man munkelte, eine Frau hätte ihm sein Herz gestohlen und den Körper gelähmt. All diesen Klatsch bekam ich durch meine Zofe mit. Sie war geschwätzig und ich war vorsichtig. Keinesfalls würde eine Frau je meine Vertraute werden.. die einzige, die mein Vertrauen verdient hätte, wäre wohl Nofea gewesen, doch diese ist tot. Noch nach all den Jahren wurde sie immer und immer wieder vermisst. King Vegeta zeigte mir dies nie.. aber ich konnte dennoch oft spüren, wenn er im Gedanken bei ihr war. Und dachte ich an sie, dann empfand ich tiefe Dankbarkeit. Sie rettete mir mein Leben, denn wäre ich nur die Tochter von Secka geblieben, würde Ächtung und Hass mir über all entgegenschlagen. Noch heute wird Secka als die Mörderin von Nofea gesehen. Denn nach ihrem Anschlag damals erst, wurde Nofea schwach und konnte sich nie wieder von dieser Schwäche erholen. Heute jedoch bringt das Volk mich selten in Verbindung mit dieser schrecklichen Geschichte. Die Alten erinnern sich daran. Die Jugend nicht. Zumindest wird es verhindert, dass sie etwas erfahren. Die größte Beliebtheit hat wohl Vegeta. Er sei der wahre und einzige Sohn des Königs- wäre die Meinung des Volkes, wie man mir oft berichtete.

Nach unserem Urlaub also verbrachte ich die nächsten Monate oft in dem Garten von den ehemaligen Königinnen. Der See brachte mir tausend Erinnerungen in den Kopf und nicht selten fühlte ich mich in dem Zwiespalt zwischen König und Prinz. Ich wusste nicht, welcher Samen dieses Kind in mir gezeugt hatte. Aber ich wusste, dass es unwichtig war, wer es getan hatte, denn es war das gleiche Königsgeschlecht und beide Samen waren gleichwertig. Ob nun Sohn oder Enkel des Königs- niemand würde den Unterschied bemerken. Niemand weiß es.. außer..

„Königin- der Prinz möchte euch sprechen.“ Meine Zofe kündigte mir Vegeta Junior an und ich schickte sie sofort weg. Sie solle Wache halten. Es würde meinem Ruf schaden, wenn jemand sehen würde, wie ich mich mit Männern allein treffe.

Und Vegeta kam angetrampelt wie ein Bauernjunge. Das Gesicht war fast zu einer Fratze zusammen gekniffen. Als er dann auf meinen kugeligen Bauch sah, verzog er das Gesicht noch stärker.

„VEG-KANA“ ich erhob ebenfalls sofort den Ton.

„PRINZ Vegeta! Was wagt ihr euch so mit eurer Königin zu reden!“ Erstmals sprach ich den Fakt an, dass ich über ihm stand, was eigentlich kein Fakt war, da er als Mann immer höherwertiger war als eine Frau. Dennoch spielte ich eine wichtige Rolle im Leben des wichtigsten Mannes und demnach war auch ich selbst wichtig. Vegeta war kurz verblüfft. Dann jedoch grinste er gehässig.

„Gut.. MEINE Königin.“ Er zog alles in das Sarkastische. Er verbeugte sich sogar vor mir und blickte mich dann kalt an.

„Wieso unterrichtetet ihr mich nicht darin, dass ihr einen Bastard zur Welt bringt?“ Und dann passierte es. Ich konnte es nicht unterdrücken- ich konnte und wollte es nicht aufhalten. Ich holte aus, spürte noch den Luftwiderstand, den ich durchbrach und hörte das reißende Geräusch in der Luft, welches in einem lauten KLATSCH endete. Ich gab ihm eine Ohrfeige mit der größten Kraftaufwendung, zu der ich in der Lage war. Mein Blick war nun ebenfalls kalt. Beschützend legte ich die Hand auf meinen Bauch. Mein Kind schien meine Angespanntheit zu fühlen und bewegte sich unruhig.. es trampelte protestierend gegen meine Bauchdecke.

„Was wagst du dir dieses Kind so zu nennen?“ Er starrte mich wütend an.

„DIESES Kind ist auch das Meine!“ Er schrie nicht, er sagte den Satz bestimmend und zischte ihn mir wütend entgegen. Meine Augen weiteten sich.

„Nein, es ist das Kind des Königs.“ Vegeta schüttelte nur den Kopf. Sein kochendes Blut kühlte langsam aber sicher ab.

„Kani.. wie konntest du nur? Wieso hast du es mir nicht gesagt, dass du schwanger bist. Du trägst unser Kind in dir.“ Ich wiederum konnte nur schreien.

„Nein! Es ist das Kind des Königs!“ Er sah mich an. Er sah mich fragend an. Und ich gab nach. Ich sackte in mich zusammen und kämpfte mit den Tränen. Meine Gedanken mussten endlich ausgesprochen werden.

„Du hast Recht.. es könnte dein Kind sein.. Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht.“ Er verstand nicht. Ich klärte ihn auf.

„Es könnte genauso das Kind deines Vater sein.“ Er verstand. Es herrschte Ruhe. Wir sahen uns an und hatten uns nichts mehr zu sagen. Alles war geklärt und wir wussten, dass es keine Chance gab, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Nein.. es dürfte nie jemand erfahren. Dieses Kind wäre der Beweis für unsere Untreue gegenüber dem König. Dieses Kind könnte uns später einmal den Kopf kosten.. das wussten wir.. und.. leider.. nicht nur wir.
 

Dann ergriff Vegeta meine Hände und suchte die Liebe in meinen Augen.

„Kani.. wie soll ich diesem Kind ein Onkel sein? Ich könnte das nicht.. es würde mir das Herz brechen. Ich liebe dich so sehr.. und auch dieses Kind. Und ich bin mir so sicher, dass es das Meinige ist.“ Er legte die Hand auf meinen Bauch.

„Ich achte dich. .auch wenn wir beide Verräter unseres Vaters sind. Aber.. wie soll es weiter gehen? Ich kann dieses Kind nicht aufwachsen sehen.. es.. hat mir bereits das Herz gebrochen.. Wir hätten so glücklich sein können.. so glücklich.. wenn .. unser Vater nicht wäre..“ Und dann machte er mir Angst, denn die Liebe in seinen Augen verwandelte sich in Hass. Sofort drückte ich seine Hände bestimmend und sah ihn ernst an.

„Das hier ist unser Schicksal! DAS ist das unsere.. verstehst du? Du kannst es nicht ändern.. selbst..“ Ich wagte es kaum auszusprechen- aber es war bereits in Vegetas Kopf- und da musste ich es wieder weg kriegen.

„Selbst wenn du deinen Vater tötest, könntest du damalige Entscheidungen nicht rückgängig machen.. dann wäre ich Witwe.. und du könntest mich dennoch nicht heiraten. Lieber würde ich mich selbst umbringen, als für das Volk eine Hure darzustellen.“ Und das tat ihm weh.

„Du würdest lieber sterben als mich zu heiraten?“ Ich bemerkte, dass er mich nicht richtig verstanden hatte.. aber er wollte keine Zurechtrückungen hören.
 

Diese Unterhaltung war eine der letzten für Jahre. Im Schluss des Gespräches sagte er mir, dass er nicht mehr an mich denken könnte, ohne Hass und Trauer zu empfinden. Er wüsste, dass er mir Unrecht zuteil ließ und dass er sicher bald wieder tiefe Liebe für mich spüren würde- jedoch wussten wir beide, dass wir dieses nie auskosten können und nun ist da ein Kind, das es zu beschützen galt. Unser Kind- wie er es nannte- wollte er nie sehen. Er könnte es nicht ertragen, dass er allein ein „Onkel“ für es wäre.. er wolle keine Beziehung dazu aufbauen und allgemein wäre es mit uns zu Ende. Doch diese Wörter hätte er mir nicht sagen brauchen.. denn er sprach sie aus meiner Seele. Es musste einfach vorbei sein. Es ging nicht anders. Und dennoch litt ich. Doch mit den Jahren heilen die Wunden und allein tiefe Narben bleiben zurück.
 


 

Fortsetzung folgt

Epilog

An die Leser, die wirklich noch diese FF verfolgen: ich danke euch sehr für eure Treue und eure Rücksicht.. diese FF hat sich echt über Jahre erstreckt und nun kann ich endlich sagen, dass ich sie zu ende gebracht habe. Vielleicht wird es das letzte Kapitel sein, was ich je posten werden. Wer weiß.. zur Zeit bin ich zu beschäftigt, um zu schreiben. (Germanistik- Studium) Aber ich hoffe dennoch, man sieht sich bald wieder;-)
 

Vielen Dank für eure Kommentare, sie waren immer eine Motivation weiterzuschreiben.

Genießt den letzten Teil!
 

Eure Vela
 


 

10. Kapitel

Ende
 

Die Jahre strichen ins Land. Die Welt drehte sich weiter, neue Schlachten wurden geschlagen und Länder erobert. Vegeta Junior hatte mittlerweile sämtliche Kontrolle über die Streitkräfte und führte sie eigenmächtig an. Ich war stolz auf ihn.. aber… er .. gab mir kein Zeichen mehr. Wir sahen sehr selten und ein jedes Sehen brachte einen Schmerz, der mit den Jahren immer dumpfer wurde.

Die Geburt meiner Tochter war für mich sehr anstrengend. Ich war gerade auf dem Fluss unterwegs als die Wehen einsetzten. Es ging alles sehr schnell und wir hatten keine Zeit an das Ufer zu setzen und einen Arzt aufzusuchen. Ich war alleine mit meiner neuen Amme, die ich für mein Kind ausgesucht hatte.. mit dem festen Wissen, dass ich ihre Dienste nicht oft gebrauchen wollte. Ich würde eine richtige Mutter sein. Und so begab es sich, dass ich auf dem Wasser mein erstes und auch letztes Kind zur Welt brachte. Der König erfuhr erst Stunden später davon, er hatte geschäftliche Termine, die ich nicht unterbrechen wollte. Doch als er die Nachricht vernommen hatte, machte er sich sofort auf den Weg zu mir. Und er war so glücklich.. so extrem glücklich, ich glaube, dass Nofea die Letzte war, die ihn in solche einen Gemütszustand versetzten konnte.

„Wie werden wir die Kleine nennen?“ fragte ich ihn dann. Ich hatte kurz daran gedacht, sie nach Nofea zu benennen, doch es kam mir falsch vor. Nofea und Ich waren so unterschiedlich und meine Tochter würde ihr wohl kaum mehr ähneln.

„Veg-kana.“ Ich sah ihn verstutzt an. Ich war noch sehr schwach und lag in meinem großen Himmelbett, mit dem Baby in meinen Armen, welche vor Anstrengung leicht zitterten. Die Kleine jedoch schlief ruhig.

„Du möchtest sie nach mir benennen?“ Vegeta nickte.

„Mein Sohn wurde nach seinem Vater benannt. Warum dann nicht eine Tochter nach ihrer Mutter benennen.“ Sanft legte er die Hand auf die Stirn der Kleinen.

„Die Hohenpriesterin wird noch heute kommen und sie ansehen. Sie wird meine Entscheidung absegnen, denn diese kam direkt von ihrer Schwester.. Nofea´s Wille war, dass dein Name weitergegeben wird. Sie hätte es sich für sich auch gewünscht, hätte sie je eine Tochter bekommen. Da Frauen keine Ansprüche stellen dürfen, erfüll ich dir deinen Wunsch, obwohl du ihn nie auszusprechen wagen würdest.“ Ich wurde nachdenklich.

„Veg- Kana ist ein sehr starker Name.“

„Sie wird die Stärke einmal brauchen.“ Vegeta strich über den Flaum, der noch Kopfbedeckung des Babys war.

„Ich will für die Kleine da sein- immer! Meinem Sohn werde ich mehr Verantwortung übertragen- dann habe ich mehr Zeit mit meiner Familie.“ Seine Worte machten mich traurig.

„Denkst du nicht, er hätte das Recht, selbst eine Familie zu gründen?“ Vegeta lachte.

„Mein Sohn? Er stürzt sich nur in den Kampf- er lebt für den Krieg. Ich habe ihm schon oft genug würdige Mädchen vorgestellt- doch er will keine zur Frau nehmen. Aber er ist noch jung- in zehn bis zwanzig Jahren wird sich das ändern.“

„Dann ist er ziemlich alt.“ Vegeta schüttelte den Kopf.

„War ich denn alt für dich? Natürlich.. ich war dein Vater- aber findest du mich alt?“ Ich lächelte und streichelte ihm über die Wange.

„Nein, das bist du nicht. Du wirst nur reifer- und das steigert noch deine Attraktivität.“ Er nickte.

„Genau so sollte es auch sein. Und wenn Vegeta mit Mitte dreißig ein junges Mädchen zur Frau bekommt, dann haben sie die besten Vorraussetzungen. Unsere Ehe ist auch erfüllt- ihre wird es auch sein.“ Er machte mir Angst, denn er sah bei all seinen Worten auf unsere Tochter. Ich umklammerte sie aus Instinkt.

„Hast du da schon an ein bestimmtes Mädchen gedacht?“ Er lächelte leicht, denn er merkte meine veränderte Haltung.

„Natürlich. Aber du bist meine Vertraute und die Entscheidung, wer unsere Tochter ehelicht, werde ich zum größten Teil dir überlassen.“ Ich war erleichtert. Träumerisch sah ich auf unsere kleine Kani.

„Sie ist doch gerade erst geboren. Es ist komisch mir jetzt schon Gedanken zu machen, an wen ich sie eines Tages verlieren werde.“

Doch noch komischer war der Gedanke, dass sie Vegeta versprochen werden würde. Das wird nicht passieren. Das werde sowohl ich als auch er verhindern. Denn Vegeta II würde sie gar nicht wollen. Sie ist doch… seine Tochter. Die Geschichte wird sich nicht wiederholen. Hoffte ich..
 

Doch vielleicht wäre es besser gewesen eine Geschichte, von der man ein Happy End schon fast weiß- zu wiederholen, als eine neue Geschichte zu schreiben, deren unbeabsichtigte Handlungsfolgen unwiderruflich zerstörerisch enden würden.
 


 

****
 

Und wieder einmal hatte der Frühling in unseren Palast Einzug gehalten. Wie die letzten Jahre saßen wir an dem See und ich betrachtete das seichte Wasser, welches vom Wind zu kleinen Wellen gekitzelt wurde. Die Luft fuhr sanft durch mein Haar und meine Haut fröstelte noch ein wenig von dem Gefühl der frischen Luft auf nackter Fläche.. nach den langen Wintermonaten.

„Sag, Mama.. werde ich je so glücklich sein können wie du?“ Und da war sie, mein kleiner Engel. Der Sinn meines Lebens. Kani lächelte mich mit ihren dunklen, reinrassigen Augen an. Ihre Zähne strahlten in dem hellsten weiß, was ich je sah. Oh meine kleine Tochter.

„Oh Kani.. oh Kani.“ Ich konnte nicht anders und drückte sie an meine Brust. Wir saßen beide im Gras. Unsere Gewänder strahlten die neuen modischen Sommerfarben aus und ihre Lebenslust war ihr in das Gesicht geschrieben.

Noch heute sah ich in ihr mein kleines, kleines Mädchen. Doch leider..

„Mama.. glaubst du der Mann, den mir Papa ausgesucht hat, wird mich glücklich machen?“

Oh.. Gegenwart- sie hatte mich wieder. Und wieder sah ich in Kanis Gesicht. Ihre Wangenknochen schauten langsam empor.. ihre Augen waren von langen, weiblichen Wimpern umschmückt und ihre Lippen besaßen die Volle, die ein Mann zu kosten verführt wäre. Ich halte kein kleines Mädchen mehr in meinen Armen.. Sie fühlte sich auch schon unwohl an meiner Brust.

„Mutter..“ sie ermahnte mich. Meine junge Erwachsene ermahnte mich. Ich konnte nicht aufhören sie anzusehen.. ihre Haut war so jugendlich frisch.. so pfirsichfarben und ihr Haar so dunkel und kraftvoll.. sie trug es immer offen.. sie mochte es, wenn ihr Haar ihren jungen Busen versteckte. Sie mochte die Blicke der Männer nicht.. sie wollte sich immer verstecken vor ihnen. Ich strich ihr eine Strähne vom Gesicht.

„Kani.. du bist 14.. du weißt doch, dass dein Vater und ich uns entschieden haben, dir noch etwas Zeit zu lassen..“ Und da war es wieder.. das Engelsgesicht verschwand und eine kleine enttäuschte Grimmasse kam zum Vorschein.

„All meine Freundinnen haben ihren Mann bereits kennen gelernt! Warum ich nicht?“ Oh Kani..

„Was soll ich nur sagen?“ Meine kleine Tochter, die nun einer kleinen Wildkatze glich, sprang auf und schrie mich an.

„Mama! Ich möchte es wissen.“ Immer das Gleiche – dachte ich mir. Seit einem Jahr- immer das gleiche Theater.

„Veg- Kana.. setzt dich auf der Stelle wieder hin!“ Kani trotzte kurz, und hielt sich dann an meinen Befehl.. Wie sollte ich ihr jetzt schon einen Ehemann zusprechen? Sie ist noch so kindlich..

„Du hast damals auch so früh geheiratet.“

„Das war etwas anderes.“

„Warum?“

„Weil ich erwachsener war als du.“ Ich verletzte sie. Das merkte ich. Aber ändern konnte ich es doch nicht. Doch dann überraschte sie mich. Sie schaute mich an- zuerst zögernd, dann sich zusammenreißen und dann sehr entschlossen:

„Mama.. alle Leute sagen, Vegeta wäre mir versprochen.. sie sagen die Tradition würde es so vorsehen. Sie sagen, dass auch wenn er mein Onkel ist, ich dennoch seine Frau sein sollte.“ Und da war der Schmerz.. der stechende bohrende Schmerz. Ich ergriff ihre Hände und sah sie bestimmend an.

„Veg-Kana.. Das wird nicht dein Schicksal sein, hörst du? Du wirst nicht an deinen Onkel versprochen.“ Sie war erleichtert.

„Schwörst du es? Ich möchte wirklich nicht an so jemand Alten gehen.“

„Ich schwöre es dir.“

Und da war er : der größte Fehler meines Lebens.
 

Die Sonne ging heute verdächtig lange unter. Es kam mir so vor, als würde sie ihren Untergang hinauszögern wollen. Warum nur? War das ein Zeichen?

Ich mochte es abends zurück zum See zu kehren. All die Jahre war er ein zauberhafter Ort, an dem zauberhafte Dinge geschahen. Und auch wenn ich nun ins Alter komme.. so erinnere ich mich dennoch an alles, als wäre es erst gestern passiert.

Die Stimme eines alten Mannes raunte hinter mir.

„Hey meine Schöne..“ Ich drehte mich langsam um.

„Hey mein geliebter König.“ Und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er war in den letzten Jahren sehr gealtert, eine Krankheit nagte an ihm, doch die Ärzte konnten uns nicht sagen, von welcher Art diese war. Sayajins wurden doch sonst so alt.. aber er.. wie lange würde meinem geliebten Gemahl noch bleiben?

„Was hast du heute so gemacht, mein Liebling?“ Er bot mir seinen Arm an und ich hing mich unter diesen. Ich stützte ihn dadurch. Er hatte Probleme zu laufen.

„Nichts weiter. Nur wieder mich mit unseren sturen Tochter auseinander gesetzt.“ Er lachte leicht. Die Falten in seinem Gesicht waren dann am auffälligsten, jedoch auch am schönsten. Ich musste automatisch auch lächeln.

„Nun.. was hat sie denn diesmal für ein Problem?“ Unweigerlich atmete ich schwerer.

„Das alte Lied mit dem Mann.“ Er passte sich meiner Atmung an.

„Sie ist noch viel zu jung! Sie ist meine kleine Tochter.“ Ein weiteres Lächeln über meinen Lippen.

„Sie wäre alt genug. Sie ist bereits seit einem Jahr eine junge Frau. Sie ist körperlich so frühreif wie ich es einst war.“ Und ein vergrämtes Runzeln seiner Stirn.

„Aber geistig ist sie ein Kind!“

„Doch wird sie das nicht auch noch in einem Jahr oder zwei? Vielleicht braucht sie einen Mann um zu reifen.“ Vegeta mochte diesen Gedanken nicht. Ich jedoch wollte langsam ein gutes Wort für meine Tochter einlegen.

„Sie ist unglücklich.. sie denkt nur noch an das Heiraten. All ihre Freundinnen heiraten.“

„Und da muss sie es auch? Es besteht kein Grund dazu. Nein.“ Wir waren ruhig.

„Außerdem..“ fing er wieder an.

„Wäre mein Erstgeborener ein guter Mann für sie. Doch das willst du nicht. Und komischerweise er auch nicht.“ Schock.

„Hast du mit ihm über so etwas gesprochen?“ Mein Gemahl nickte.

„Natürlich.. er ist mein Sohn.. ich habe ihn gefragt, wann er endlich anfängt um die Hand von Kani zu bitten.. er war genauso geschockt wie du es jetzt bist, meine Liebste.“ Und das konnte ich mir auch gut vorstellen.. plagen uns beide nicht dieselben Sorgen.

„Er möchte keine Frau- hat er gesagt. Ach es ist zum Verzweifeln.“ Ich nickte wieder.

„Wollen wir Kani nicht einen anderen Mann suchen?“ Vegeta stimmte mir zu.

„Ich werde meinen Beratern sagen, sie sollen Augen und Ohren offen halten.“
 

***
 

Einst gab es in meinem Leben eine Zeit, weit weg von Sorgen, Kummer und Staat. Weit weg von Pflichten und Traditionen. Einst gab es nur mich und meine Tochter. Diese Zeit währte nicht lange.. nur ein paar Monate waren uns beiden in inniger Zweisamkeit gegönnt. Dann musste ich auch schon anfangen meine königlichen Aufgaben wieder aufzunehmen. Und seitdem entgleitet mir meine Kleine immer mehr aus meinen Armen.

Doch die Ereignisse um ihr 16. Lebensjahr herum, brachten uns wohl endgültig auseinander. Das verletzte mich sehr, schließlich verliert keiner gern sein Kind. Doch es war zu ihrem eigenen Wohle.

Die Berater des Königs suchten viele Prinzen heraus. Alle hätten Kani mit Kusshand genommen. Denn schließlich vermählte sich Vegeta II immer noch nicht und somit gab es auch keine legitimen Nachkommen der Throne. Kani könnte eines Tages den Thronerben gebären. Ihre Kinder würden so in der Thronfolge die Nächsten sein, wenn Vegeta II nicht ehelicht. Und nach seinem Verhalten kann es wohl noch die nächsten Jahre so sein. Zudem führt er viele Kämpfer in die Schlacht und begibt sich auch selbst oft in die Gefahr. Da kann schnell etwas passieren und die Thronfolge ist unterbrochen. Ein schreckliches Szenario, an das der König wohl kaum denken mag. Es war nur vernünftig die einzige Tochter in die Ehe zu geben. Sicher ist sicher.

Doch wer sollte nur der Glückliche sein? King Vegeta saß bis in die Nacht mit mir. Wir wälzten Akten und Fotos. Er bereute schnell, mir die Mitsprache gewährt zu haben. Keiner war mir gut genug für meinen Engel.

Es wurde wieder einmal Sommer und wieder wurden große Feste gefeiert. Doch diesmal hatte ich keine Freude daran. Wie wohl bei jeder Veranstaltung genoss ich die Gesellschaft meiner Mitsayajins nur solange ihr Alkoholspiegel noch niedrig war. Doch sobald die Runde ausgelassener wurde, halbnackte Tänzerinnen auftraten und Dienstmädchen in die Ecke gezogen und missbraucht wurden, zog ich es vor mich von den Männern zu entfernen und meinem Gemahl allein Spaß haben zu lassen. An so einem Abend, die Luft erschien mir als besonders schwül und erdrückend, trat ich wieder in unseren Garten, lief an dem See entlang und setzte mich schließlich zwischen einer Gruppe von Bäumen in das hohe Gras. Ich lehnte mich zurück und blickte in die Sterne. Mein weißes Gewand würde sicher ein paar Flecken abbekommen, doch es war mir egal. Ich hatte genug materielle Dinge, jedoch das Gefühl des Grases in meinem Rücken und der Erde unter meinen nackten Füßen, hatte ich zu selten. Die Nacht war sternklar, keine Wolke traute sich am Himmelsfeld zu erscheinen und ich konnte tief atmen und eins werden mit Mutter Kana.

Doch ein Rascheln brachte mich zum Aufstehen. Meine Instinkte sagten mir, dass eine Person mich beobachtete. Jemand, der mir kein Wohlwollen entgegen bringt. Und dann trat er heraus aus dem Schatten der Bäume. Der Mondschein erhellte seine Gestalt. Und diese war ziemlich dick und plumpig.

Ich erkannte seine Gesichtszüge zuerst nicht. Doch seine Stimme, so hell und weich wie ein Knabe, brachte meine Nackenhaare zum sträuben.

„Guten Abend, Königliche Gemahlin.“ Er verbeugte sich eine Spur zu demütig vor mir. Es kam einem wie Hohn vor.

„Chre- mein Bruder. Was wollt Ihr hier?“ Mein dicker Bruder starrte mich hasserfüllt an. Ich konnte sehen, wie er innerlich kämpfte diesen Hass nicht zu deutlich nach außen zu kehren.

„Ich bin hier um mit Euch eine königliche Unterhaltung zu führen.“ Ich lachte hochnäsig.

„Königlich? Das bin ja wohl nur ich von uns beiden. Seht Euch einmal an. Eure Gestalt spottet dem Ruf unseres Volkes! Die körperliche Fitness ist ein Muss für jeden Mann und jede Frau. Und Ihr lasst euch gehen, seitdem Ihr..“ Ich wollte sagen, seitdem er ein kleiner Junge ist. Doch unwiderruflich kam in mir das Bild des kleinen Chres hoch, der mich damals schelte wegen dem Namen meiner Pupe. Kana hatte ich sie genannt, doch er konnte nicht fassen, dass eine Puppe wie die Göttin benannt werden darf. Schnell fiel mir wieder sein Schicksal ein. Er war der Sohn von Secka. Unserer Mutter. Er war mit ihr im Exil und er war ihr kleiner Junge. Sie verwöhnte ihn so sehr, bis Vegeta eingreifen musste und ihn zum Palast bringen ließ. Er sollte eine Kämpferausbildung beginnen. Doch seine körperliche Verfassung brachte nicht die geforderten Leistungen. Nun war er der Lord eines kleinen Landes im Reich seines Vaters. Sein Ruf war peinlich für den Hof. Er galt als frauenabscheuend- das war ja nichts Besonderes – doch auch im Bett wollte er keine Frau haben. Lieber holte er sich die Knaben seiner Dienstmädchen in den Stall. Wie arm!

„Also.. was wollt ihr Chre?“ Er ging ein paar Schritte auf mich zu. Die Arme probierte er hinter seinem voluminösen Körper zu verschränken, doch garantiert schaffte er es nicht seine Hände ineinander haken zu lassen.

„Ich.. bitte um die Hand eurer Tochter.“ Gerade wollte ich ansetzen ihn auszulachen und zu verspotten, da zischte er mir einen weiteren Satz entgegen.

„Ich bitte nicht nur, ich verlange!“ Wut breitete sich in mir aus und wollte nach außen dringen.

„Wie kannst du es wagen..“ Doch Chre fiel mir wieder ins Wort. Weiterhin war seine Stimme hoch, klar und vor allem sehr ruhig und berechnend.

„Ich weiß um Kanis Herkunft, Veg-kana!“ Ich erstarrte. Natürlich hatte ich es mit den Jahren gelernt meinem Gegner keine Gefühlsregung entgegen zu bringen. Doch .. er musste es trotzdem gespürt haben, denn ein Lächeln des Triumphes breitete sich auf seinen dicken, wulstigen Lippen aus.

„Sie ist die Tochter von King Vegetas Sohn.“ Noch war alles zu retten – dachte ich. Noch konnte ich ihn des Rufmordes anschuldigen und einkerkern lassen. Doch dann nahm er eine flache Tafel aus seiner Hosentasche. Er drückte auf einen kleinen Knopf und schaltete diese an. Und ich sah wieder die Szene am See.. im See. Vegeta und mein Körper.. wie sie ineinander verschmelzen. Die Leidenschaft trug uns davon. Meinen Körper durchzog Gänsehaut. Es war die Nacht, in der vielleicht meine kleine Tochter gezeugt wurde.

„Oh ja.. ich weiß alles. Ich habe euch beobachtet!“ Zornerfüllt blickte ich in seine hässlichen Augen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und mein Schwanz zuckte wie der einer Katze kurz vor dem Angriff. Chre bemerkte die Signale.

„Wagt es nicht, euch an mir zu vergreifen! Ein Bote wartet auf mein Erscheinen im Saal. Wenn ich nicht wiederkomme hat er einen Brief mit genauso einer Tafel und der gleichen Botschaft.“ Er grinste. Das Grinsen brannte sich in mein Gehirn ein. Seine ungepflegten Zähne und seine aufgerissenen Lippen. Ich hasste ihn. Ich hasste und hasse ihn aus vollstem Herzen. Langsam bemerkte ich, dass ich keine Wahl hatte.

„Was verlangt ihr?“ Chre grinste breiter.

„Kani! Auf der Stelle. Gebt noch heute unsere Vermählung bekannt.“ Meine Augen weiteten sich. Chre spielte mit der Tafel in seiner Hand. Im Hintergrund traten düstere Gestalten hervor. Seine Bodyguards waren also auch da.

„Wieso? Was erhofft ihr euch?“ Chre lachte.

„Den Thron, du Dummerchen.“ Meine Wut stieg ins Unermessliche.

„Wagt es nicht mich Dummerchen zu nennen!“ Chre zuckte leicht zusammen. Ich konnte ihn dennoch beeindrucken, doch schon im nächsten Moment riss er sich wieder zusammen.

„Passt Ihr lieber auf Eure Worte auf. Vor Euch steht der nächste König.“ Chre stand mit emporgehobener Brust vor mir.

„Vegeta wird König. Er ist der Regent unseres Landes und er ist der Erstgeborene.“ Chre lächelte wieder hinterhältig.

„Er verzichtet.“ Ich starrte ihn an. Ich hielt es für einen Bluff.

„Auch er hat die Tafel gesehen. Und dies ist nicht nur eine leidenschaftliche Nacht.. nein.. das ist euer Todesurteil, wenn es in die Öffentlichkeit gerät.“ Mir war klar: er hatte Recht. Und ich nichts zu verlieren. Doch.. das Leben meiner Tochter. Denn auch sie würde ein schreckliches Schicksal als Bastard erleiden müssen.

„Und warum gibst du es nicht der Öffentlichkeit?“ Das letzte Wort zog ich in die Länge. Ich spottete ihm noch.. Chre grinste weiter.

„Weil King Vegeta sich eine neue Frau nehmen und neue Kinder zeugen würde. Ich würde nie an seiner Stelle stehen.. er würde es nie zulassen. Doch deine Tochter ist mein Schlüssel zur Macht. Das, was ich meiner Mutter versprochen hatte.“ Ich erinnerte mich, schon als Kind sprach er von dem Versprechen. Er gab es ihr vor ihrem Tode. Am Tag ihres Todes…
 

Der nächste Morgen stand ein. Die Männerrunde am Vorabend war schneller aufgelöst als Chre gedachte hatte und nun sollte zum Mittag die Verkündung stattfinden.

Die Sonne ging gerade auf, als ich mit Vegeta bei dem Frühstück saß. Er aß herzhaft, doch ich brachte keinen Bissen herunter… es ging nicht anders..

„Mein König, ich muss mit Euch reden.“

Der Mittag war schneller da, als ich gehofft hatte. Kani hatte durch den üblichen Hoftratsch bereits erfahren, dass heute ihr zukünftiger Mann bekannt gegeben wurde. Sie war sehr aufgedreht. Heute würden allein sie und er im Mittelpunkt stehen. Auf dem Weg in den Saal lief sie zu mir und ergriff meine Hand. Ihr Gesicht strahlte über alle maßen.

„Oh Mama.. ich bin so froh, dass Ihr nun doch einwilligt mich in die Ehe zu übergeben. Wer wird es sein?“ Ich probierte zu lächeln, doch ich konnte nicht. Mein finsteres Gesicht verzog keine Miene.

„Du wirst es schon bald erfahren, Prinzessin.“ Zukünftige Königin, dachte ich mir.

Und dann war es soweit. Kani saß weit weg von uns. Ich hätte wohl sonst die Situation nicht überleben können. Chre setzte sich bereits neben sie. Doch sie merkte es nicht. Sie würdigte ihn keines Blickes. Jede Frau und jedes Mädchen verabscheute diesen fetten, alten Prinzen, der wohl nie König werden würde… dachten zumindest alle. Und selbst King Vegeta weiß nicht, dass sein Erstgeborener dem Thron abdankt. Dieser Brief wird erst nach der Vermählung verkündet und King Vegeta wird erst dann merken, welch Fehler er begangen hat. Er war schon sehr überrascht, als ich meinen Bruder als Kanis Mann vorstellte. Doch er hielt sich an meinen Wunsch. Er hatte mir die Wahl gelassen. „Ich hoffe du weißt, was du tust“ Sagte er noch. Oh ja.. ich wusste es, doch es brach mir das Herz. Ich würde meine Tochter verlieren, um ihr das Leben zu retten. Keiner dürfte die Wahrheit je erfahren.

Und dann die Verkündung.

„Die Prinzessin Veg-kana II wird dem Prinzen und Lord des Feldlandes, Prinz Chre übergeben. Auf dass ihre Verbindung ewig halten möge und fruchtbar sei.“ Der Redner sprach die letzten Worte und ich konnte Kanis Gesicht genau sehen. Die Freude stieg und fiel von einer Sekunde auf die nächste. Sie wollte aufspringen, mich anschreien. Mich an mein Versprechen erinnern: Nicht mein Onkel. Doch sie wusste was sich gehört und war zu weit in ihrer Etikette verbunden. Chre stand freudestrahlend auf und zog Kani mit. Er fasste sie mit einer Derbheit an, die mein Blut gefrieren ließ.

Die Menge jubelte. Jeder dachte sich seinen Teil für sich. Doch alle freuten sich auf die Festlichkeiten und den Alkohol nach dieser Verkündung.

Als das Mahl zu Ende war, ging ich aus dem Saal. Kani fädelte es geschickt ein, auf einmal neben mir zu laufen ohne gehetzt zu haben. Sie blickte mich an und ich erstarrte. In ihr lag keine Liebe mehr.

„Mit dem heutigen Tage habe ich keine Mutter mehr, Königin.“ Doch gerade als wir den Saal verlassen wollte, beide getrennte Wege gehen, wurden wir zurückgerufen. Alle hatten sich wieder im Saal einzufinden. Ein großes Hologramm wurde in die Mitte des Saales geworfen. Vegetas Nachricht- dachte ich.

„Ich gebe hiermit meinen Rücktritt vom Thron bekannt. Ich möchte meinem Land ewig als Heerführer dienen, unter einem Mann, der der Königswürde mehr gewachsen ist als ich.“ Mein Gemahl neben mir wurde bleich. Er fing an die Folgen seines Handelns wahr zu nehmen. Sein Sohn setzte Chre auf den Thron. Mit Kani als Königin ist Chre genügend legitimiert.
 

Auch Kani erstarrte, denn sie merkte, dass ihr in diesem Moment Großes versprochen wurde. Bei Auflösen der Runde hielt ich sie auf und zog sie in eine Ecke des Saales.

„Zürne mir nicht Tochter. Du siehst doch- du wirst Königin werden. In meine Fußstapfen treten.“ Sie schrie auf.

„Nein! Ich werde nie so wie ihr! Euch ist es doch total egal, was aus mir wird. Ihr habt mir ein Versprechen gegeben.“ Tränen kamen in ihre Augen. So gerne hätte ich ihr alles erzählt. Doch sie durfte es nie erfahren.

„Ich hasse euch!“ Dafür musste ich sie ohrfeigen. Es ging nicht anders. Dann weinte sie nicht mehr. Sie stand still und starr vor mir. Gefühllos wie Stein.

„Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben.“ Ich seufzte.

„Vielleicht wirst du mich irgendwann verstehen. Und.. ich weiß du verabscheust Chre- aber es gibt Mittel und Wege ihn auszuschalten. Doch vorher musst du einen Erben gebären.“ Sie kochte vor Wut.

„Ich muss gar nichts! Ich werde gar nichts! Ihr habt mich an ein Scheusal gegeben. Jeder an diesem Hof weiß das. An ein schwules Scheusal! Ich kann nicht glauben, dass ich euch je so geliebt und verehrt hatte!“ Und dann ging sie.. aus und vorbei.. meine Tochter war verloren. Doch irgendetwas überkam mich und ich schöpfte neue Kraft. Ich konnte sie nicht einfach gehen lassen, ich musste ihr folgen! Sie bemerkte es und wurden in ihren Schritten schneller.. ich verfolgte sie. Sie lief die Gänge entlang.

„Kani, warte doch!“ Sie rief nur nach hinten: „Lasst mich in Ruhe.“ Sie lief um die Ecke und war weg. Ich stand in einem leeren Flur. Es war düster.. einzelne Fackeln brannten an der Wand, doch das Licht spendete mir keinen Trost. Ich wollte sie gehen lassen, doch ich konnte es nicht. Nur, was sollte ich ihr überhaupt sagen? Sie würde es nie erfahren dürfen…

Langsam ging ich den Flur entlang. Ich erinnerte mich, dass des Königs Arbeitszimmer einst hier war. Einst war hier der schreckliche Vorfall mit Secka und Nofea. Daraufhin zog der König um. Was war jetzt in dem Zimmer? Meine innere Eingebung ließ mich nachschauen und als ich langsam die Türklinke nach unten drückte und die alte Tür knarrend aufschob, sah ich schon das Licht einer Kerze in dem Raum, der immer noch aussah wie früher. Es war erstaunlich hell und mitten im Raum hockte meine kleine Tochter mit dem Rücken zu mir. Sie rührte sich nicht und ich schloss langsam hinter mir die Tür.

„Kani..“ Kani zitterte. Ich konnte es genau sehen. Doch plötzlich drangen von draußen Stimmen zu uns. Auf dem Hof war ein Aufruhr. Ich konnte den Lärm nicht zuordnen. Kani bewegte sich nicht. Nun hörte ich einen wütenden Schrei.

„Veg-Kana!“ Ich lief zum Fenster und glaubte meinen Augen kaum. Der jüngere Vegeta stand auf dem Hof und schaute nach oben. Er bemerkte wohl meine Gestalt am Fenster, denn er setzte sich sofort in Bewegung. Was hatte er nur vor? Das ist kein königliches Benehmen! Mir wurde klar: es blieben nur noch wenige Sekunden, in denen ich mit meiner Tochter allein sein konnte und ich ging schnell zu ihr und hockte mich vor ihr. Sie schaute auf den Boden. In ihren Händen schien sie etwas fest und starr zu umklammern, doch ich konnte nicht sehen was, sie versteckte es halb in ihrem Gewand.

„Kani.. ich liebe dich!“ Tränen fielen auf den Boden.

„Warum habt ihr mir das angetan! Warum!“ Sie schrie mich an und starrte mir nun in die Augen. Ihr Blick war hasserfüllt. Ich versuchte sie zu trösten.

„Du wirst Königin sein, freu dich doch.“ Kani schüttelte den Kopf.

„Darauf bin ich nicht vorbereitet…“

„Ich war meiner Aufgabe auch nicht gewachsen.. doch ich konnte hineinwachsen. Ich werde dir alles beibringen.“ Sie schüttelte wieder den Kopf.

„Nein! Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben. Wie konntet ihr nur eurer Versprechen brechen! Ich sollte zu Vater gehen und mich beschweren!“ In dem Moment unterbrach sie eine Männerstimme.

„Das wirst du nicht, Veg-Kana II.!“ Wir blickten beide zur Tür. Der junge Vegeta stand im Türrahmen. Ein Schauer überkam mich. Er sah so gut aus.. ich fühlte mich zu ihm hingezogen. Doch schnell riss ich mich zusammen. Mir wurde klar, dass meine Tochter nun noch verwirrter sein würde.

„Onkel Vegeta. Was wollt Ihr hier?“ Kani blickte ihn fragend an. Vegeta ging ruhigen Schrittes zu uns. Er zog mich aus meiner Hocke hoch und zerrte mich zur anderen Ecke des Zimmers. Flüsternd schellte er mich.

„Wie konntest du sie nur an Chre geben! Was ging bitte in dir vor! Hast du den Verstand verloren? Du weißt doch gar nicht…“ Kani unterbrach uns.

„Genau, wie konntest du mich an diesen Fetten geben! Vegeta hat Recht. Danke, Onkel, dass du da bist.“ Kani sah in ihn eine echte Rettung.

„Kannst du nicht etwas tun? Du bist doch der Mitregent.“ Vegeta sah sie mit einer Liebenswürdigkeit an, die ich selten zu Gesicht bekam.

„Es tut mir leid, ich habe abgedankt.“ In mir vermehrten sich tausend Gedanken und als mein so genannter Bruder mir wieder böse Blicke zuwarf, brach ich mein Schweigen.

„Ich wurde genauso erpresst wie du. Er hätte unser Geheimnis verraten!“ Vegeta starrte mich an. Unsere Blicke sagten einander alles. Dann wandte er sich ab und schlug aus Wut gegen die Zimmerwand. Putz bröselte auf den Boden. Doch Kani dachte nur an sich.

„Ihr könnt auch nichts für mich tun, Vegeta?“ Ich fiel in mein altes Verhaltensmuster.

„Kani, rede Erwachsenen nicht ins Wort.“ Doch meine kleine Tochter wechselte ihre Stimmung sekündlich. Ihr Wut und ihr Hass durchbrachen die Hoffnung, die Vegetas Auftauchen kurzzeitig in ihr auslöste.

„Ich werde das nicht akzeptieren. Vater liebt mich, ich werde ihn dazu bringen, die Verlobung mit Chre zu lösen.“ Sie wollte schon gehen, da hielt Vegeta sie auf. Er stellte sich ihr in den Weg und seine Hand hielt ihren Arm fest. Sein Blick war starr und angsteinflößend.

„Du bist eine Prinzessin, kein Prinz. Du hast keine Wahl und du wirst die Wahl deiner Eltern akzeptieren. Du bist eine Frau, also gehorche.“ Kanis Augen funkelten herausfordernd.

„Und das lass ich mir von einem Prinzen sagen, der davor kuscht, Verantwortung zu übernehmen und lieber seinen Leidenschaften zu folgen als dem Ruf seiner Ahnen und damit seiner Pflicht zu gehorchen!“ Vegeta kochte vor Wut. Sie hatte es geschafft. Er konnte sich nicht beherrschen.

„So etwas lasse ich mir nicht von dir sagen!“

„Ich werde bald deine Königin sein!“ Schrie sie. Und er schrie zurück.

„Du bist und bleibst meine Tochter und du wirst mir gefälligst Respekt bezeugen!“ Stille und Schock herrschten im Raum. Die geladene Spannung schien förmlich zu vibrieren. Ich stand abseits von beiden und konnte bis jetzt nur zuschauen. Meine Glieder waren gelähmt. Meine heile Familie.. sie eskaliert und ich konnte es nicht verhindern.

„Das ist nicht wahr.“ Sprach Kani. Und ich begriff, dass hier wohl meine Chance lag meine einzige Tochter zurück zu gewinnen. Nur so würde sie mir mein Handeln verzeihen können.

„Doch, es ist wahr. Zürne mir also nicht länger. Chre weiß um das Geheimnis und erpresste uns. Deshalb gab Vegeta seinen Thronanspruch auf und deshalb.. musst du dieses Schicksal annehmen.“ Kani war fassungslos. Sie starrte regungslos auf den Boden. Allein ihre Lippen bewegten sich.

„Ich kann nicht fassen.. dass… ihr.. unsern König betrogen habt.“ Sie starrte mich voller Abscheu an.

„Wie konntest du nur Mutter.“ Ich wollte es ihr erklären, doch Vegeta lies mich nicht.

„Es war meine Schuld.. ich habe deine Mutter verführt.“ Kani blickte nun zu ihm.. wenn Blicke töten könnten…

„Du verdienst es, bestraft zu werden! Aber ich nicht! Ich werde für euer Vergehen bestraft! Ich werde es Vater sagen, mich geht euer Verderben doch nichts an.“ Vegeta zischte ihr scharf entgegen.

„Du bist unser Verderben, denn du bist der lebende Beweis für unsere Todsünde. Du wärst genauso ruiniert wie wir, wenn mein Vater es erfahren würde.“
 

Du bist unser Verderben..
 

Wie konnte Vegeta nur so etwas zu unserer Tochter sagen. Ich ging zu ihr hin und wollte sie umarmen, doch sie schüttelte mich ab.

„Vegeta meint das nicht so! Er liebt dich wie auch ich dich liebe.“ Kani entfernte sich ein paar Schritte von uns. Sie stand in der Mitte des Raumes, wir am Türrahmen. Allmählich schien sie alle Faktoren zu bedenken.

„Wie konntet ihr mir das nur antun.“ Ich unterschätzte ihren Selbststolz und ihre königliche Erziehung. Ich unterschätze die Erkenntnis, die sie konsequenterweise aus dieser Tatsache zog. Ich.. unterschätze sie.

Das Objekt, was sie versteckte, war ein Dolch. Sie zog ihn nun. Ich konnte zuerst nicht klar denken, doch dann wurde mir bewusst welcher Dolch dies war. Es war der Lieblingsdolch des Königs. Er hing noch in diesem Arbeitszimmer. Er war an die Wand genagelt gewesen. Sie musste ihn genommen haben. Sie… wollte den Dolch… benutzen.

„Kani!“ Bevor ich hinstürzen konnte, tat es Vegeta bereits. Er kniete sich vor sie und legte seine Hand fest auf die ihre, in welcher der Dolch lag und auf ihre eigene Brust gerichtet war. Sie versuchte entgegen seiner Kraft den Dolch in ihr Herz zu stoßen, doch es gelang ihr nicht. Der für sie fremde Mann brachte sie von ihrem Ziel ab. Sie hasste so etwas.

„Warum tust du das?“ Zischte sie ihn an. Vegeta sprach seelenruhig.

„Ich werde nicht zulassen, dass meine Tochter ihr Leben aufgibt.“ Kani sprach voller Hass.

„Mein Leben, MEIN Leben! Mein Leben war so schön, bis ihr es zerstört habt! Mein Leben.. war von Anfang an zerstört, weil meine Mutter mit dir rumhuren musste!“ Aus ihr sprach das königliche Blut. Aus ihr die königliche Ehre. Es war der Unterschied zwischen uns beide. Sie wurde von Anfang an königlich erzogen und die Verhaltensregeln wurden ihr vom König selbst übermittelt. Ihr Kern war konservativ, kannte kein Abweichen von der Norm. Sie verurteilte uns, weil sie sich nicht in unsere Lage hineinversetzten konnte. Sie wollte heiraten, weil es von ihr erwartet wurde, sie wollte gefallen.. nie dachte sie daran, was es bedeutet entgegen der Liebe zu heiraten. Sie kannte keine Liebe. Sie weiß nur, was es heißt, jemanden zu heiraten, den man verabscheut. Ihre Situation scheint meiner ähnlich, doch sie ist ganz anders. Denn.. sie ist im Begriff zu verzweifeln und aufzugeben.
 

„Tochter.. ich wollte euch nur beschützen.“ Kani schrie ihn an. „Nein! Ihr mich beschützen! Unsinn, ihr wolltet euer eigenes Leben retten! Ihr brachtet meiner Mutter so viel Leid und Kummer! Ihr brachtet Sie in so eine Situation ihre Tochter weggeben zu müssen. Ihr.. ich hasse euch!“ Und dann geschah es.. der Dolch in der Hand wandte sich gegen Vegeta selbst, denn die letzten Worte lenkten ihn so ab, dass er seine Hand von der ihren gelöst hatte. Sie besaß genug Kraft, um ihm den Dolch direkt ins Herz zu rammen. Sie tat es.. meine Tochter tat es. In ihr kochte das Blut und wir Sayajin gehören einer rachsüchtigen Rasse an. Meine kleine Tochter.. sie.. tötete die Liebe meines Lebens.

Ehe sie sich versah, kam sie auch schon wieder zu sich und wurde wieder das kleine Mädchen. Sie bemerkt, dass ein fremder, sterbender Mann in ihren Armen lag und sie anblickte. Blut strömte auf den Boden wie einst vor so vielen Jahren. Meine Starre löste sich endlich und ich konnte zu beiden stürzen. Ich konnte nur „Vegeta!“ schreien und hockte mich vor beide. Sie hielt seinen Kopf und ich legte meine Hände auf die ihren.

„Vegeta! Vegeta! Schau mich an! Schau her.“ Er drehte die Augen zu mir. Ich zog den Dolch aus seiner Wunde.. sie blutete stärker, ich drückte einen Fetzen Stoff auf seine Brust. Kani hielt seinen Körper. Sie stand unter Schock, konnte nicht reden. Konnte nur meinen Anweisungen folgen. „Halte Ihn hoch, pass auf, dass er mich anschauen kann, halte seinen Kopf, gib mir dein Tuch, ich brauch mehr Stoff, um die Wunde zu stillen.“

Ich drückte auf die Wunde, doch sie wollte nicht aufhören zu bluten. Vegetas Lebensstärke schwand. Tränen rollten über unsere Wangen. Kanis und meine Tränen..

„Halte durch, verlass mich nicht!“ Vegeta formte seine Lippen zu seinen letzten Worten.

„Ich liebe euch, ich verzeihe.“

Und er starb. Stille. Kani hielt ihn immer noch, hielt seinen Kopf immer noch hoch. Langsam löste ich meine Hände von seiner Brust. Ich strich ihm sanft durch die Haare.. strich über sein Gesicht und.. schloss seine Augenlider. Ich konnte den starren Blick nicht mehr sehen. Für kurze Zeit merkte ich den inneren Frieden, den Vegeta nun für ewig genießen kann. Doch schnell fing mein Herz wieder an zu rasen. Ich blickte Kani an. Sie war immer noch starr.

„Was hab ich getan… ich.. wollte das nicht… ich .. hab meinen Vater getötet?“ Sie blickte mich an. Ich nickte nur. Dann blickte sie wieder auf den leblosen Körper und nahm ihre Hände von Vegetas Kopf. Langsam sank er zu Boden. Unsere Kleider waren blutüberströmt. Mein schönes weißes Kleid rotgefärbt.

„Mama.. es tut mir leid..“ Sie weinte. Sie war wieder das kleine Kind, sie stürzte in meine Arme. Sie hatte mir meine größte Liebe genommen. Das hatte sie…
 

Auf einmal ging die Tür auf und eine golden gekleidete Frau trat in das Zimmer. Ihre Gestalt war mittleren Alters, doch wesentlich jünger als ich. Ihr goldenes Haar ging geflochten über ihre Schulter. Sie lüftete den weißen Schleier, der vor ihrem Gesicht lag und sah mich an.

„Iry…“ Ich konnte es nicht fassen. Ihre Stimme klang wie die einer Göttin.

„Jawohl, meine Mutter.“ Kani blickte auf. Eine weitere Frau trat hinter Iry hervor. Sie war noch sehr jung. Iry sprach weiter.

„Königinnen, hört das Urteil des Orakels. Was geschehen ist, ist geschehen. Prinzessin Veg-Kana II. steht auf und lasst die Vergangenheit liegen. Ihr seid zum regieren bestimmt. Die Herrschaftsfolge muss weitergehen. Der König erlag einem Herzleiden. Chre wird in wenigen Tagen zum König genannt und ihr werden heimlich alle Fäden der Macht in euren Händen halten. Das Schicksal des Volkes ruht auf euren.. blutigen Händen.“

„Mein Gemahl? Tot!“ Iry sah mich an und in meinem Kopfe hallten ihre früheren Worte wieder, als sie ein Kind war und ihre Prophezeiung aussprach: „Blut.. so viel Blut..“ Ja.. die Prophezeiung erfüllt sich. Ich blickte auf den toten Vegeta.

„Und er..“ Iry sprach weiter.

„Du wirst die Schuld für seinen Tod auf dich nehmen.“ Ich nickte. Es erschien mir sinnvoll.

„Und was wird mit mir geschehen?“ Iry sprach mit ihrer göttlichen Stimmung.

„ Ich bin das Orakel, ich werde dich zu mir nehmen. Deine Seele ist krank.. du wirst dich in den heiligen Klöstern zurückziehen.“

Und so geschah es.
 

Epilog
 

Nun sitze ich hier in meiner kleinen Kammer. Die Geschäfte des Volkes werden von meiner Tochter geführt. Chre ist zu schwach und sie hatte es schnell heraus ihn zu hintergehen und Entscheidungen ohne seinen Willen durchzusetzen. Ich vermisse meinen Gemahl und.. ich vermisse meinen Vegeta. Ich verlor alles viel zu schnell… Doch meine Tochter wird leben und das ist mir das Wichtigste. Sie brachte mir alles in meinem Leben, so dass ich erfüllt meinem Ende entgegen treten kann.
 

….
 

Zufrieden schlug Veg-kana ihr Buch zu. Ihre Aufzeichnungen sind beendet und werden in die Historien der Herrschergeschichte eingehen. Zusammen mit der Geschichte, wie eine junge Priesterhelferin die Königinmutter Veg-kana tot über ihren Schreibtisch auffand und wie daraufhin das Orakel sich selbst umbrachte... In den Legenden würde es heißen, dass durch die Bande der Mutterschaft und der einmal ausgesprochenen Prophezeiung das Orakel selbst sich an das Schicksal der Königin band und somit mit der Königin selbst die Welt verlassen wollte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von: abgemeldet
2008-12-11T17:58:44+00:00 11.12.2008 18:58
Oh man xD ich heule gerade.
kann das angehen ? XDV
ich find das war ein klasse epilog nur etwas zu schnell. also zeitlich gesehen
aber ich kann verstehen dass das während dem studium nicht wirklich zu schaffen ist.^^
also hast du wirklich toll gemacht.
Von: abgemeldet
2008-02-27T19:23:54+00:00 27.02.2008 20:23
Mir gefällt dieses Kapitel sehr gut.
Du hast alles wunderbar beschrieben und es ist super zu lesen.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

Von: abgemeldet
2007-12-28T11:02:21+00:00 28.12.2007 12:02
Ich fand das Kapi echt toll.
Immer weiter so^^
Bin gespannt, was als nächstes passieren wird.

Von:  Sin
2007-12-18T16:31:21+00:00 18.12.2007 17:31
ahhh endlich weitaaaaaaa!!
juhu du hast mir den tag versüßt ^.^
wow aber wo sind die adult kapitel ? *fg*
wow das mädchen mit dem alten sack! echt krass! aber ne geniale idee ^^
weita weita weita weita.. ^^

*lg und kizz
Von:  Sbwaifia
2007-12-02T16:07:01+00:00 02.12.2007 17:07
aww, es geht weiter <3
tolles kapi wieder!
Jetzt wird die prophezeihung auch verständlicher^^
hätte nie gedacht dass sie ihren "vater" lieben könnte o.O
Ahje,
freu mich aufs nächste =D
Von: abgemeldet
2007-12-02T11:15:37+00:00 02.12.2007 12:15
ha erste!
das kapi is toll ^^
ich freu mich schon aufs nächste :D
Von:  Sbwaifia
2007-04-16T12:36:55+00:00 16.04.2007 14:36
*.* Es geht weiter*rumhüpf* ein schönes kapi^^
Es ist interessant,wie die bande zwischen den beiden immer stärker wurde.
Aber,tut sie das nun nur wegen "ihrem" vegeta,oder wirkich weil sie ihren gemahl liebt? '.'
Baba^^
Von:  Sin
2007-03-28T13:36:34+00:00 28.03.2007 15:36
*g* musste erstmal reinlesen bevor ich wusste worum es ging ^^
aber dann hatte ich nen riesen spaß ^^
und erleichterung ^^;; zum glück keine inzucht
schönes kapitel^^ aber was wird aus dem sohn? bin auf die fortsetzung gespannt ^^
lg und küsschen
Von:  Sbwaifia
2006-07-17T07:57:13+00:00 17.07.2006 09:57
huio,der nächste teil is ja auch online*strahl*
echt supi,kann mich nur sin anschließen,denk ich muss nicht alles nochmal wiederholen,oder doch=?
Und was machsu jetz mit dem anderen vegeta?Der will sie doch auch....ähäm ,egal ich lass mich mal überraschen
bya kira
Von:  Sin
2006-06-14T21:42:43+00:00 14.06.2006 23:42
hi süße
hat mich gefreut dass es so schnell ging
ich hoffe deine kreative phase dauert etwas länger an XD
mein gott ... die ist ja knapp dem alten sack entwischt *gg*
+ "ach du heilige scheiße", dies war mein einziger gedanke zur kanis mutter oO;;
haste gut eingefedelt ^^ so muss ich mir net dauernd vorstellen wie es währe wenn ich meinen stiefvater nageln würde ô__Ö du hast mein gewissen erleichtert XD
by sin


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